Menschen und Superhelden (Trojanische Pferde, Bd. 16)
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Nach dem grandiosen Erfolg seines Romans Die Festung der Einsamkeit legt Jonathan Lethem diesmal einen Band mit feingesponnenen Erzählungen vor. Diese nehmen das Wechselspiel von Magischem und Menschlichem wieder auf und lassen den Leser zurückkehren in die...
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Produktinformationen zu „Menschen und Superhelden (Trojanische Pferde, Bd. 16) “
Nach dem grandiosen Erfolg seines Romans Die Festung der Einsamkeit legt Jonathan Lethem diesmal einen Band mit feingesponnenen Erzählungen vor. Diese nehmen das Wechselspiel von Magischem und Menschlichem wieder auf und lassen den Leser zurückkehren in die atmosphärische Dichte seines »Jahrhundertromans« (Tagesspiegel). Zugleich bieten die Geschichten aber auch den perfekten Einstieg in das imaginäre Universum des Jonathan Lethem.
Klappentext zu „Menschen und Superhelden (Trojanische Pferde, Bd. 16) “
In neun fantastischen, urkomischen, manchmal rührenden Geschichten, seziert Lethem amerikanische Pop- und Strassenkultur um daraus mit schwindelerregender Stilvielfalt einzigartige fiktionale Welten zu erschaffen. Diejenigen, die Lethem seit langem schätzen, werden in den neuen Geschichten zuweilen auf Vertrautes stossen: Erzähler, die nicht aufhören können zu plappern, glücklose Möchtegern-Detektive, einfache Menschen mit übernatürlichen, oft selbstzerstörerischen Kräften, neben Charakteren, deren neunmalkluge Schlagfertigkeit nur den eigenen bohrenden Liebeskummer verdecken soll, während sie wortreich über die bittersüssen Widrigkeiten der Liebe und die Verstrickungen der Freundschaft debattieren.
In neun fantastischen, urkomischen, manchmal rührenden Geschichten, seziert Lethem amerikanische Pop- und Strassenkultur um daraus mit schwindelerregender Stilvielfalt einzigartige fiktionale Welten zu erschaffen. Diejenigen, die Lethem seit langem schätzen, werden in den neuen Geschichten zuweilen auf Vertrautes stossen: Erzähler, die nicht aufhören können zu plappern, glücklose Möchtegern-Detektive, einfache Menschen mit übernatürlichen, oft selbstzerstörerischen Kräften, neben Charakteren, deren neunmalkluge Schlagfertigkeit nur den eigenen bohrenden Liebeskummer verdecken soll, während sie wortreich über die bittersüssen Widrigkeiten der Liebe und die Verstrickungen der Freundschaft debattieren.
Lese-Probe zu „Menschen und Superhelden (Trojanische Pferde, Bd. 16) “
Ich war zehn Jahre alt, als Superziegenmann in die Kommune in unserer Strasse zog. Obwohl ich mich für Superhelden interessierte, kannte ich Superziegenmann nicht. Seine Anwesenheit hatte keine besondere Bedeutung für mich oder die anderen Kinder aus der Nachbarschaft. Für uns war Superziegenmann nur einer von vielen Männern, die an heissen Sommertagen, während wir rennend und schreiend unsere geheimen Spiele auf dem Gehsteig spielten, in ärmellosen Unterhemden auf den Treppenaufgängen sassen und den schleichenden Fortgang des Lebens in unserem Block verfolgten. Die zwei kleinen fleischigen Hörner auf seiner Stirn fielen nicht besonders auf. Uns beeindruckte auch nicht sein Fall aus dem Olymp der Comicbuchhelden, in dem er bestenfalls ein zweitrangiger Star gewesen war, und der ihn hier nach Cobble Hill, Brooklyn, verschlagen hatte, in ein Einzelzimmer in einem Wohnheim für Studienabbrecher, einen Hippieunterschlupf; genausowenig, wie die Haarbüschel an seiner Kehle und hinter seinen Ohren. Wir hatten damals nur die Spinne oder Batman im Sinn, zweidimensionale Superhelden von den es Butterbrotdosen, Fernsehfilme und Erkennungsmelodien gab. Der Superziegenmann hatte nichts dergleichen. Es waren unser Väter, die ihm Beachtung schenkten. Sie fühlten sich unverkennbar angezogen von der seltsamen Person, die da in den Block gezogen war, als repräsentierte er für sie all die verpassten Chancen des eigenen Lebens. Besonders mein Vater schien vom Superziegenmann fasziniert zu sein, auch wenn er vorgab, das in meinem Interesse zu tun. Gegen Ende des Sommers gingen wir zusammen zur Montague Street, um den dortigen Comicladen aufzusuchen. Es war ein winziges Ladenlokal, das mit länglichen weissen Schachteln, Pappkisten voller sorgfältig archivierter Comics vollgestopft war. Die Kisten enthielten uralte Jahrgänge vergriffener Serien, von denen ich schon gehört hatte, sowie Tausende von anderen Heften mit Figuren, die mir noch nie über den Weg gelaufen waren. Der Laden wurde
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geführt von einem jungen nervösen Pedanten mit langem Haar und einem Bart, im Geiste bereits vergreist, so dass er zu seinem eigenen Schaden ungern Kinder um sich hatte. Er half meinem Vater bei der Suche in dem alphabetisch geordneten Bestand - der Suche nach nach einer fünfteiligen Serie des Unglaublichen Superziegenmann von Electric Comics. Dies waren die einzigen Hefte, in denen Superziegenmann je erschienen war. Nach fünf Titeln war die Serie für immer eingestellt worden ...
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Autoren-Porträt von Jonathan Lethem
Jonathan Lethem, geboren 1964 in New York, ist Autor zahlreicher Romane, darunter die Brooklyn-Romane »Motherless Brooklyn« und »Die Festung der Einsamkeit«. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. den »National Book Critics Award«, den »Gold Dagger« und das »MacArthur Fellowship«. Lethem hat am Pomona College in Südkalifornien die Professur für Creative Writing inne. Zurzeit lebt er mit seiner Familie in Kalifornien.Weitere Informationen zu Jonathan Lethem finden Sie auf seiner Website www.jonathanlethem.com Michael Zöllner, geboren 1969 in San Sebastian. Studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Köln, daneben an der Düsseldorfer Kunstakademie freie Malerei und Buchgestaltung sowie Schriftentwurf in Den Haag. 1996 gründete er den Tropen Verlag, der Anfang 2008 Imprint von Klett-Cotta wurde. Er ist Verlegerischer Geschäftsführer von Klett-Cotta.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jonathan Lethem
- 2008, 1. Auflage, 172 Seiten, Masse: 14,9 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Michael Zöllner
- Verlag: Tropen
- ISBN-10: 3608500758
- ISBN-13: 9783608500752
Rezension zu „Menschen und Superhelden (Trojanische Pferde, Bd. 16) “
"Bestechend und raffiniert." Süddeutsche Zeitung "Lethem entwickelt Geschichten voll Spannung und elegant inszenierter Überraschungen." taz " Menschen und Superhelden lädt zu einem genüsslichen Trip ein, der sowohl dem Neuling als auch dem Fan ungeduldige Lust auf mehr macht." Stadtrevue "Short Stories im Grossformat." Kleine Zeitung "Unverzichtbare Lektüre für jeden, der wissen will, wie man mit Leichtigkeit, Klarheit und Humor Geschichten erzählt." profil "Menschen und Superhelden ist eine faszinierende Sammlung von neun urkomischen Geschichten." literature.de "Hinter Fitzgerald, Faulkner und Carver kann man nicht zurück, aber dran vorbei. Jonathan Lethem beweist es ." Die Welt "Was Lethem liefert, ist nicht nur anspruchsvolle Unterhaltung mit Phantastik und schwarzem Humor, sondern auch ein Soziogramm Amerikas." Nürnberger Zeitung "Unverzichtbare Lektüre für jeden, der wissen will, wie man mit Leichtigkeit, Klarheit und Humor Geschichten erzählt." profil "Auch in Jonathan LethemsErzählungen zeigt sich seine Kunst, mit wenigen Strichen eine Welt voller skurriler Charaktere zu zeichnen." dpa "Stilistisch brillantes Literaturkaraoke." The Times
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