Akademische Schriftenreihe Bd. V134533 / Kultur und Nation
Vom Mythos der deutschen Kulturnation zu einer integrativen Kulturpolitik
Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Nähert man sich dem...
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Nähert man sich dem Münchner Prinzregententheater, so fällt einem hoch über dem Eingang die Inschrift des Portikus ins Auge. In goldenen Lettern prangt dort der Wahlspruch des Theaters: DER DEUTSCHEN KUNST. Das Prinzregententheater stellt mit seiner Losung durchaus keinen Einzelfall dar. Viele Kulturinstitutionen in Deutschland tragen heute den Zusatz "deutsch" oder "national" im Namen: Die Neue Nationalgalerie in Berlin, das Mannheimer Nationaltheater, die Deutsche Oper am Rhein - handelt es sich hier bloss um wohlklingende Titulierungen aus vergangenen Tagen? Oder sind jene Bezeichnungen nicht vielmehr Ausdruck eines historisch gewachsenen Verständnisses von Nationalität? Im ersten Teil dieser Magisterarbeit wird die Ideengeschichte der deutschen Kulturnation sowohl auf humanistische wie spätere nationalistische Bezüge hin untersucht. War der Gedanke der deutschen Kulturnation bei Schiller und Novalis noch verbunden mit der Hoffnung auf eine menschlichere Zukunft, so vollzog sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine geistige Kehrtwende, nach der nunmehr die rückwärtsgewandte mythische Verklärung germanisch-deutscher Kulturwerte zum Leitmotiv nationaler Einigung wurde. Der demokratische Nationalstaat - so die These des zweiten Teils dieser Arbeit - kann seine Legitimation weder in seiner Geschichte, noch in kollektiven Identitäten, sondern alleine im Zusammenschluss seiner Bürger erfahren. Da der freiheitlich-demokratische Staat die ihm zugrunde liegenden Voraussetzungen nicht garantieren kann, bedarf es Foren zivilgesellschaftlicher Kooperation, in denen sich Bürger über die Grenzen ihrer kulturellen, religiösen oder ethnischen Gemeinschaften hinweg über allgemein verbindliche Regeln des Zusammenlebens verständigen können.
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Zivilgesellschaftliche Kooperation mit dem Ziel einer freiheitlichen aber wohlgeordneten Gesellschaft zu fördern und zu erhalten - das ist zentraler Auftrag des demokratischen Staates. Welche kulturpolitischen Handlungsmöglichkeiten stehen dem demokratischen deutschen Nationalstaat zur Verfügung, um diese Aufgabe zu erfüllen? Anhand der Handlungsfelder kulturelle Bildung, kulturelle Infrastruktur und Ordnungspolitik wird im dritten Teil dieser Arbeit gezeigt, dass der Kulturpolitik wirksame Mittel gegeben sind, um zivilgesellschaftliche Kooperation nachhaltig zu stärken.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Paul Trachmann
- 2009, 4. Aufl., 116 Seiten, Masse: 14,8 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3640412745
- ISBN-13: 9783640412747
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