Kein Keks für Kobolde
Lustiger Abenteuerroman für Kinder ab 8 Jahren von Cornelia Funke
Das turbulente Abenteuer der hungrigen Kobolde jetzt in der Taschenbibliothek
Für die drei kleinen Kobolde Neunauge, Feuerkopf und Siebenpunkt kommt der Winter früher als erwartet. Wo sollen sie jetzt ihre geliebten Ravioli, Äpfel und Kekse herkriegen?...
Für die drei kleinen Kobolde Neunauge, Feuerkopf und Siebenpunkt kommt der Winter früher als erwartet. Wo sollen sie jetzt ihre geliebten Ravioli, Äpfel und Kekse herkriegen?...
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Produktinformationen zu „Kein Keks für Kobolde “
Klappentext zu „Kein Keks für Kobolde “
Das turbulente Abenteuer der hungrigen Kobolde jetzt in der TaschenbibliothekFür die drei kleinen Kobolde Neunauge, Feuerkopf und Siebenpunkt kommt der Winter früher als erwartet. Wo sollen sie jetzt ihre geliebten Ravioli, Äpfel und Kekse herkriegen? Es bleibt ihnen keine Wahl: Um nicht zu verhungern, müssen sie sich in allerlei Abenteuer stürzen. Als sie sich dann noch mit dem »weissen Kobold« anlegen, wird die Lage richtig brenzlig ...
Cornelia Funkes beliebter Kinderroman im hochwertigen Geschenkformat: klein, aber fein & mit runden Ecken!
Lese-Probe zu „Kein Keks für Kobolde “
Kein Keks für Kobolde von Cornelia Funke1. Kapitel
in dem die Geschichte an einem feuchten, kalten Herbstmorgen ihren Anfang nimmt
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Ein feuchter, kalter Wind fuhr in Neunauges Höhle und weckte sie. Der Wind griff mit eisigen Fingern in die Blätter und Federn, unter denen Neunauge sich wohlig zusammengerollt hatte, und ließ sie auseinanderstieben.
Neunauge richtete sich verschlafen auf und gähnte ausgiebig. Dann blinzelte sie mit müden Augen nach draußen.
Ihre Baumhöhle lag hoch oben in einer alten Eiche, und im Winter konnte sie von dort durch die kahlen Bäume weit in den Wald hineinsehen. Aber noch war es nicht Winter. Es war Ende Herbst. Das bunte Laub war braun geworden, und einige Bäume streckten nur noch ihre nackten Äste in den grauen, wolkenschweren Himmel. Bisher waren die Tage und Nächte mild gewesen. Doch heute - heute konnte man zum ersten Mal den nahenden Winter spüren.
Vorsichtig lehnte sich Neunauge etwas hinaus und schnupperte die kalte, frische Morgenluft. Ja, sie konnte den Winter riechen, und sie konnte ihn sehen. Jeder Grashalm, jedes Blatt, jeder Zweig - alles war mit Rau reif bedeckt. Zwischen den silbrigen Gräsern und grau grünen Stämmen der Bäume schwappte und schwebte kalter, grauer Nebel.
»Ich hab's ja gewusst!«, knurrte Neunauge.
Mürrisch räkelte sie sich, putzte die Nase in einem Blatt und strich mit den Händen über ihr Fell. Sonst schmiegte es sich seidig und glatt an ihren schmalen Körper und schimmerte in dunklem Braun. Aber heute sträubten sich die Haare in alle Richtungen wie bei einer alten Bürste. »Ich habe es den anderen hundertmal gesagt«, schimpfte sie, während sie sich vorsichtig aus der schmalen Höhlenöffnung schob. Sorgfältig krallte sie Finger und Zehen in die spröde, frostige Rinde des Baumes und begann, flink an dem mächtigen Stamm hinunterzuklettern. Zwei Meter über dem Boden sah sie sich sorgsam in alle Richtungen um, dann glitt sie hastig auch noch das letzte Stück Stamm hinab. Unten angekommen, lief sie auf ein Dickicht von Farnwedeln zu und hockte sich zwischen den hohen Stängeln erst mal ins froststarre Gras. Wieder ließ sie die schwarzen Augen misstrauisch umherwandern. Sie hatte in den letzten Tagen einen Fuchs hier herum schleichen sehen, also war Vorsicht geboten. An gespannt lauschte sie in die morgendliche Stille, aber sie hörte nur den Wind durch das verwelkte Farnkraut streichen.
»Na gut«, murmelte sie, »dann wollen wir doch mal sehen, was die anderen dazu sagen, dass ich recht hatte. Von wegen, der Winter kommt diesmal spät.« Eilig begann sie, sich zwischen den Farnstielen hindurch zuschlängeln. »Sie hätten nur die Vögel beobachten müssen. Oder die Eichhörnchen.« Neun augekletterte über Baumwurzeln, lief über weiches Moos und um große Maulwurfshaufen herum, zog sich mühsam an umgestürzten Baumstämmen hinauf und kämpfte sich durch knisterndes, gelbes Herbstgras. Sie kannte den Weg in- und auswendig, aber heute kam er ihr besonders lang und anstrengend vor. Das einzige Lebewesen, das ihr begegnete, war ein dickes Kaninchen, das gelangweilt vor seinem Bau saß. »Der Winter kommt!«, rief Neunauge ihm zu, aber es warf ihr nur einen schlechtgelaunten Blick zu und mümmelte weiter an ein paar trockenen Grasspitzen.
Schließlich hatte sie ihr Ziel erreicht.
Der Nebel hatte sich etwas gehoben, aber der Tag war immer noch grau und trübe, feucht und widerlich kalt. Neunauge schmiegte sich an ein schmales Baumstämmchen, kaum dicker als sie selbst, und lugte hinaus auf die große Lichtung, die vor ihr lag. Im Grunde war es nichts als eine schäbige, stoppelige Wiese mit großen, kahlen Flecken, auf denen nicht einmal ein paar Brennnesseln wuchsen. Sie war von dichtem Wald um geben. Nur an einer Stelle war eine schmale Schneise in das Dickicht der Bäume geschlagen. Dort war ein großes Tor, und dahinter, das wusste Neunauge, fraß sich ein breiter Weg in den Wald. Neben dem Tor stand ein verwittertes Holzhaus. Darin wohnte der Braune mit seinem Hund. Neunauge und ihre Artgenossen nannten ihn den Braunen, weil er braune Haare und braune Haut hatte und immer braune Hemden trug. Vor dem Braunen musste man sich in Acht nehmen, das wussten sie alle. An diesem Morgen stand sein großer, schwarzer Wagen nicht vor seiner Hütte.
Das bedeutete, dass er nicht zu Hause war. Beruhigt sah Neunauge sich weiter um. Es standen nur noch drei schmutzig weiße Wohnwagen auf der Lichtung. Manch mal waren es auch mehr. In den guten Zeiten waren es fast immer dreißig gewesen, aber die guten Zeiten waren schon lange vorbei.
»Verdammt!«, fluchte Neunauge und warf einen finsteren Blick auf die Wagen mit ihren Gardinen und Geranien hinter den Fenstern. Sie konnte zählen, so viel sie wollte. Es waren nur drei. Davon konnte sie nicht mal alleine leben, von den anderen Kobolden ganz zu schweigen. An Wintervorrat aber war überhaupt nicht zu denken. Und das machte ihr große Sorgen.
»Na, Neunauge«, sagte eine leise Stimme hinter ihr. Erschrocken fuhr sie herum.
Vor ihr stand ein pechschwarzer Kobold mit struppigem, rotem Kopfhaar und giftgrünen Augen.
»Feuerkopf!«, zischte Neunauge ärgerlich. »Wo sind die anderen?«
Feuerkopf zuckte gelangweilt die Achseln. »Also bisher habe ich nur Siebenpunkt gesehen. Der hängt irgendwo da hinten rum. Die anderen hatten bei der Kälte wohl keine Lust, aus ihren Blättern zu kriechen.«
»Ich hab's euch gesagt!«, fauchte Neunauge ihn an. »Der Winter kommt früh, habe ich gesagt. Die Wagen werden diesmal sehr früh verschwinden. Aber ihr wolltet mir ja nicht glauben.«
»Reg dich nicht auf!«, Feuerkopf kicherte und ließ sich auf einen Stein nieder. »Wir hatten schon oft einen frühen Winter und einen mageren Herbst. Und wir leben trotzdem noch.«
»Aber wir haben noch nie einen mageren Frühling, einen mageren Sommer und einen mageren Herbst gehabt.« Wütend funkelte Neunauge den schwarzen Kobold an. »In diesem Jahr waren insgesamt so viel Wagen da wie sonst manchmal in einem Monat!«
»Ich gebe zu, wir haben da ein kleines Problem«, sagte Feuerkopf und kratzte sich ausgiebig hinter den großen Ohren. »Aber nichts, was sich nicht lösen ließe.«
Einen Moment lang starrte Neunauge ihn wortlos an, ganz sprachlos über so viel Dummheit. Dann drehte sie sich kurzerhand um und marschierte in die Richtung, in der sie Siebenpunkt vermutete.
...
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Ein feuchter, kalter Wind fuhr in Neunauges Höhle und weckte sie. Der Wind griff mit eisigen Fingern in die Blätter und Federn, unter denen Neunauge sich wohlig zusammengerollt hatte, und ließ sie auseinanderstieben.
Neunauge richtete sich verschlafen auf und gähnte ausgiebig. Dann blinzelte sie mit müden Augen nach draußen.
Ihre Baumhöhle lag hoch oben in einer alten Eiche, und im Winter konnte sie von dort durch die kahlen Bäume weit in den Wald hineinsehen. Aber noch war es nicht Winter. Es war Ende Herbst. Das bunte Laub war braun geworden, und einige Bäume streckten nur noch ihre nackten Äste in den grauen, wolkenschweren Himmel. Bisher waren die Tage und Nächte mild gewesen. Doch heute - heute konnte man zum ersten Mal den nahenden Winter spüren.
Vorsichtig lehnte sich Neunauge etwas hinaus und schnupperte die kalte, frische Morgenluft. Ja, sie konnte den Winter riechen, und sie konnte ihn sehen. Jeder Grashalm, jedes Blatt, jeder Zweig - alles war mit Rau reif bedeckt. Zwischen den silbrigen Gräsern und grau grünen Stämmen der Bäume schwappte und schwebte kalter, grauer Nebel.
»Ich hab's ja gewusst!«, knurrte Neunauge.
Mürrisch räkelte sie sich, putzte die Nase in einem Blatt und strich mit den Händen über ihr Fell. Sonst schmiegte es sich seidig und glatt an ihren schmalen Körper und schimmerte in dunklem Braun. Aber heute sträubten sich die Haare in alle Richtungen wie bei einer alten Bürste. »Ich habe es den anderen hundertmal gesagt«, schimpfte sie, während sie sich vorsichtig aus der schmalen Höhlenöffnung schob. Sorgfältig krallte sie Finger und Zehen in die spröde, frostige Rinde des Baumes und begann, flink an dem mächtigen Stamm hinunterzuklettern. Zwei Meter über dem Boden sah sie sich sorgsam in alle Richtungen um, dann glitt sie hastig auch noch das letzte Stück Stamm hinab. Unten angekommen, lief sie auf ein Dickicht von Farnwedeln zu und hockte sich zwischen den hohen Stängeln erst mal ins froststarre Gras. Wieder ließ sie die schwarzen Augen misstrauisch umherwandern. Sie hatte in den letzten Tagen einen Fuchs hier herum schleichen sehen, also war Vorsicht geboten. An gespannt lauschte sie in die morgendliche Stille, aber sie hörte nur den Wind durch das verwelkte Farnkraut streichen.
»Na gut«, murmelte sie, »dann wollen wir doch mal sehen, was die anderen dazu sagen, dass ich recht hatte. Von wegen, der Winter kommt diesmal spät.« Eilig begann sie, sich zwischen den Farnstielen hindurch zuschlängeln. »Sie hätten nur die Vögel beobachten müssen. Oder die Eichhörnchen.« Neun augekletterte über Baumwurzeln, lief über weiches Moos und um große Maulwurfshaufen herum, zog sich mühsam an umgestürzten Baumstämmen hinauf und kämpfte sich durch knisterndes, gelbes Herbstgras. Sie kannte den Weg in- und auswendig, aber heute kam er ihr besonders lang und anstrengend vor. Das einzige Lebewesen, das ihr begegnete, war ein dickes Kaninchen, das gelangweilt vor seinem Bau saß. »Der Winter kommt!«, rief Neunauge ihm zu, aber es warf ihr nur einen schlechtgelaunten Blick zu und mümmelte weiter an ein paar trockenen Grasspitzen.
Schließlich hatte sie ihr Ziel erreicht.
Der Nebel hatte sich etwas gehoben, aber der Tag war immer noch grau und trübe, feucht und widerlich kalt. Neunauge schmiegte sich an ein schmales Baumstämmchen, kaum dicker als sie selbst, und lugte hinaus auf die große Lichtung, die vor ihr lag. Im Grunde war es nichts als eine schäbige, stoppelige Wiese mit großen, kahlen Flecken, auf denen nicht einmal ein paar Brennnesseln wuchsen. Sie war von dichtem Wald um geben. Nur an einer Stelle war eine schmale Schneise in das Dickicht der Bäume geschlagen. Dort war ein großes Tor, und dahinter, das wusste Neunauge, fraß sich ein breiter Weg in den Wald. Neben dem Tor stand ein verwittertes Holzhaus. Darin wohnte der Braune mit seinem Hund. Neunauge und ihre Artgenossen nannten ihn den Braunen, weil er braune Haare und braune Haut hatte und immer braune Hemden trug. Vor dem Braunen musste man sich in Acht nehmen, das wussten sie alle. An diesem Morgen stand sein großer, schwarzer Wagen nicht vor seiner Hütte.
Das bedeutete, dass er nicht zu Hause war. Beruhigt sah Neunauge sich weiter um. Es standen nur noch drei schmutzig weiße Wohnwagen auf der Lichtung. Manch mal waren es auch mehr. In den guten Zeiten waren es fast immer dreißig gewesen, aber die guten Zeiten waren schon lange vorbei.
»Verdammt!«, fluchte Neunauge und warf einen finsteren Blick auf die Wagen mit ihren Gardinen und Geranien hinter den Fenstern. Sie konnte zählen, so viel sie wollte. Es waren nur drei. Davon konnte sie nicht mal alleine leben, von den anderen Kobolden ganz zu schweigen. An Wintervorrat aber war überhaupt nicht zu denken. Und das machte ihr große Sorgen.
»Na, Neunauge«, sagte eine leise Stimme hinter ihr. Erschrocken fuhr sie herum.
Vor ihr stand ein pechschwarzer Kobold mit struppigem, rotem Kopfhaar und giftgrünen Augen.
»Feuerkopf!«, zischte Neunauge ärgerlich. »Wo sind die anderen?«
Feuerkopf zuckte gelangweilt die Achseln. »Also bisher habe ich nur Siebenpunkt gesehen. Der hängt irgendwo da hinten rum. Die anderen hatten bei der Kälte wohl keine Lust, aus ihren Blättern zu kriechen.«
»Ich hab's euch gesagt!«, fauchte Neunauge ihn an. »Der Winter kommt früh, habe ich gesagt. Die Wagen werden diesmal sehr früh verschwinden. Aber ihr wolltet mir ja nicht glauben.«
»Reg dich nicht auf!«, Feuerkopf kicherte und ließ sich auf einen Stein nieder. »Wir hatten schon oft einen frühen Winter und einen mageren Herbst. Und wir leben trotzdem noch.«
»Aber wir haben noch nie einen mageren Frühling, einen mageren Sommer und einen mageren Herbst gehabt.« Wütend funkelte Neunauge den schwarzen Kobold an. »In diesem Jahr waren insgesamt so viel Wagen da wie sonst manchmal in einem Monat!«
»Ich gebe zu, wir haben da ein kleines Problem«, sagte Feuerkopf und kratzte sich ausgiebig hinter den großen Ohren. »Aber nichts, was sich nicht lösen ließe.«
Einen Moment lang starrte Neunauge ihn wortlos an, ganz sprachlos über so viel Dummheit. Dann drehte sie sich kurzerhand um und marschierte in die Richtung, in der sie Siebenpunkt vermutete.
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© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
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Autoren-Porträt von Cornelia Funke
Cornelia Funke, geboren 1958, zählt zu den international erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Das US-Magazin »Time« wählte sie zu einem der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2005, das ZDF kürte sie 2007 zu einer der 50 »Besten Deutschen Frauen«. Für ihre Bücher wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 für ihr Gesamtwerk. Cornelia Funke lebt in Malibu, Kalifornien. Funke, CorneliaCornelia Funke, geboren 1958, zählt zu den international erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Das US-Magazin »Time« wählte sie zu einem der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2005, das ZDF kürte sie 2007 zu einer der 50 »Besten Deutschen Frauen«. Für ihre Bücher wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 für ihr Gesamtwerk. Cornelia Funke lebt in Malibu, Kalifornien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Cornelia Funke
- Altersempfehlung: Ab 8 Jahre
- 2012, 1. Auflage, 368 Seiten, Masse: 9,5 x 14,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596512557
- ISBN-13: 9783596512553
- Erscheinungsdatum: 05.10.2012
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