Innovation und Tradition: Das Zentrum für Frauen- und Kindermedizin der Universität Leipzig

Die vorliegende Publikation beleuchtet die Entstehung und Bedeutung einer Frauen- und Kinderklinik in der heutigen Zeit. Dies erfolgt aus sehr unterschiedlichen medizinischen und gesellschaftlichen Perspektiven. Zu Wort kommen der Architekt, der Bauleiter, zukünftige Nutzer der Einrichtung sowie Beobachter aus der Wissenschaft und dem universitären Bereich. In einem ersten Kapitel wird auf die Verbindung von Frauen- und Kindermedizin eingegangen und aufgezeigt, dass es sich bei der Zusammenfassung der beiden Disziplinen um ein historisch gewachsenes Phänomen handelt, das erst in den vergangenen rund hundert Jahren eine Spezialisierungsphase erfuhr. Weitere Artikel sind der Kinderorthopädie, der idealen Anästhesie für Kinder sowie den ethischen Aspekten der Stammzellenforschung gewidmet. Überdies wird die zunehmende Technisierung in der Kinderchirurgie hinterfragt. Bereichert wird das Buch zudem durch die Diskussion um den Anspruch, in einer Klinik auch den emotionalen Bedürfnissen der Kinder und Eltern gerecht zu werden. Anhand von Darstellungen des kranken Kindes in der Kunst und der kinderradiologischen Bildgebung wird über die Entwicklung und den heutigen Stand der Kindermedizin in Deutschland nachgedacht. Weitere Kapitel beschreiben die diversen und auch kontroversen Aspekte, die bei der Zielsetzung, der Konzeption, der Planung, dem Bau, der Einweihung und der Nutzung eines neuen Klinikzentrums berücksichtigt werden müssen. Daneben wird die Frage erörtert, ob am Baukörper einer Frauen- und Kinderklinik das Denken der Zeit und die moralischen Werte einer Epoche abgelesen werden können. Zahlreiche Illustrationen ergänzen das vorliegende Buch, wobei die Bilder oft symbolhaften Charakter aufweisen und in einen kreativ-künstlerischen Kontext gesetzt werden.