Im Zentrum der Katastrophe
Was es wirklich bedeutet, vor Ort zu helfen
(Sprache: Englisch, Deutsch)
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Produktinformationen zu „Im Zentrum der Katastrophe “
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Klappentext zu „Im Zentrum der Katastrophe “
TSUNAMI I N INDONESIEN. FLÜCHTLINGSDRAMA IM SUDAN. ERDBEBEN IN PAKISTAN. HUNGERSNOT IM NIGER. Bilder aus Katastrophengebieten erreichen uns dank der modernen Technik fast zeitgenau und tagesaktuell. Viel zu oft jedoch zielt die Berichterstattung der Medien auf spektakuläre Schlagzeilen und bewegende Bilder ab. Die tatsächliche Lage vor Ort sieht meist ganz anders aus. Der Notfallarzt Dr. Richard Munz ist seit u?ber zwanzig Jahren bei internationalen Hilfseinsätzen tätig. Engagiert und kritisch entlarvt er die Mythen der Katastrophenhilfe, an denen Medien und Hilfsorganisationen viel zu oft gemeinsam weben. Er erklärt, welche Hilfsmassnahmen tatsächlich am dringendsten benötigt werden und wie wir selbst am besten helfen können. Seine persönlichen Erfahrungsberichte zeigen auf eindringliche Weise, wie es wirklich ist - im Zentrum der Katastrophe.
Lese-Probe zu „Im Zentrum der Katastrophe “
EinleitungIndonesien. Sri Lanka. Afghanistan. Indien. Sudan. Iran. Tsunami, Erdbeben, Bürgerkrieg, Überschwemmung oder Flüchtlingsdrama. Mit schrecklicher Regelmässigkeit reissen uns Katastrophenberichte, meist aus den ärmsten Regionen der Welt, aus unserem abgesicherten Alltagstrott.Die Informationen über diese Katastrophenereignisse werden hierbei hauptsächlich durch unsere Massenmedien vermittelt, die inzwischen innerhalb weniger Stunden an fast jedem Punkt der Erde präsent sein können und die entsprechenden Nachrichten sofort bis in unsere Wohnzimmer verbreiten. So wird dann auch der Eindruck und die Einstellung der Öffentlichkeit zu Katastrophen und den nachfolgenden Hilfsmassnahmen fast ausschliesslich durch diese Schlagzeilen in den Medien geprägt. Das Leid der Opfer geht uns so nah und ist zugleich so unsagbar fern.Das Bild der Katastrophe, welches durch die Berichterstattung der Medien in der Öffentlichkeit entsteht, beschränkt sich dabei meist auf oberflächliche Schlaglichter und sehr überzogene Darstellungen von Opfern und Helfern. Leider werden hierdurch oft völlig unrealistische Erwartungen geweckt, die in der Wirklichkeit nur sehr selten erfüllt werden können. Was aber steckt tatsächlich hinter den fett gedruckten Schlagzeilen? Wie geht es wirklich zu im Zentrum der Katastrophe? Wie ist es wirklich, vor Ort zu helfen?Eine Folge der irreführenden Berichterstattung ist leider immer wieder überzogene Kritik an den Hilfsoperationen, wie Klagen über Geldverschwendung, Korruption oder unnötigen Verwaltungsaufwand. Bei Einsätzen in Krisengebieten wird häufig der pauschale Vorwurf erhoben, dass durch die Hilfsmassnahmen das Leiden der Betroffenen nur weiter verlängert würde. Diese Kritik lässt oft die nötige Sachkenntnis vermissen und erzeugt bei den Spendern ein Gefühl der Unzufriedenheit und oft auch Zweifel am Sinn und an der Wirksamkeit ihrer Spenden.Da ist es erstaunlich, dass die Spendenbereitschaft trotz aller Klagen über die oft unbefriedigende
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wirtschaftliche Entwicklung im eigenen Land ungebrochen ist, wie wir nach den Katastrophen der letzten Jahre gesehen haben. Sie ist Ausdruck einer ganz spontanen Betroffenheit, die in dem Wunsch mündet, genau dort schnell und unbürokratisch zu helfen, wo es den Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten gerade am schlechtesten geht.Es ist die extreme Berichterstattung in den Medien, die zunächst aus übertriebenen Schlagzeilen und aus vorschneller Heroisierung der humanitären Hilfe besteht und später sehr häufig in heftigste Kritik mündet, die den Spender in ein Wechselbad aus spontaner Hilfsbereitschaft und späterem Frust stürzt. Eine ausgewogene und sachgemässe Berichterstattung über internationale Katastrophen und die darauf folgenden Hilfsmassnahmen ist leider eine allzu seltene Ausnahme.Nach mehreren Jahren in der Entwicklungshilfe bin ich nunmehr seit 1993 regelmässig in den Katastrophengebieten dieser Welt tätig. In dieser Zeit war ich bisher in mehr als 25 Einsätzen für verschiedene Organisationen in Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika. Neben rein ärztlichen Tätigkeiten habe ich in den letzten Jahren immer häufiger auch Aufgaben als Erkunder, Teamleiter oder Koordinator übernommen. Hierbei war und ist es stets mein Ziel, möglichst schnell am Ort der jeweiligen Katastrophe einzutreffen, da die Abstimmung mit den einheimischen Helfern in den ersten Tagen nach einer Katastrophe immer am einfachsten und auch am effektivsten ist.Zusätzlich bietet mir meine Lehrtätigkeit im Studiengang "Internationale Humanitäre Hilfe" in Bochum seit zehn Jahren die grossartige Möglichkeit, alle meine praktischen Erfahrungen immer wieder aufs Neue mit jungen und hoch motivierten Studenten zu diskutieren und aufzuarbeiten. In diesen Gesprächen fühle ich mich wieder in meine eigene Anfangszeit vor vielen Jahren zurückversetzt. Oft frage ich mich dann, wie und wodurch sich meine Einstellung zur internationalen Katastrophenhilfe in den letzten Jahren gewandelt hat und wie d
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Inhaltsverzeichnis zu „Im Zentrum der Katastrophe “
InhaltEinleitung7I." Die grösste humanitäre Katastrophe aller Zeiten ..."Der Mythos von der Objektivität der Medien172." Die Opfer warten verzweifelt auf Hilfe ..."Der Mythos von den hilflosen Überlebenden373." Endlich kommen die ersten Helfer an ..."Der Mythos vom schnellen Zupacken504." Die Koordination ist chaotisch ..."Der Mythos vom heillosen Durcheinander725." Jede Hand wird gebraucht ..."Der Mythos von unserer Unentbehrlichkeit966." Wegen der vielen Leichen droht Seuchengefahr ..."Der Mythos vom Leichengift1167." Helfen, wo es am nötigsten ist ..."Der Mythos von der gezielten Soforthilfe1298."Verlassen herumirrende Waisen ..."Der Mythos von den verlassenen Kindern1519." Unfallchirurgen werden dringend gebraucht ..."Der Mythos von den lebensrettenden Amputationen16010." Unsere aufopferungsvollen Helden trotzen jeder Gefahr ..."Der Mythos von den Superrettern17711." Unsere überragende Technologie ..."Der Mythos von der schnellen technischen Rettung19412." Jeder Euro kommt bei den Betroffenen an ..."Der Mythos von der schnellen und unbürokratischen Hilfe207Wie wir in Zukunft noch besser helfen können222Anhang: " Nicht vergessen ..."234Register241
Autoren-Porträt von Richard Munz
Dr. Richard Munz (1953-2010) leitete Katastropheneinsätze für verschiedene Hilfsorganisationen (etwa für das Deutsche Rote Kreuz nach dem Tsunami in Sumatra) und galt als einer der wichtigsten Auslandsmitarbeiter nicht nur des DRK, sondern auch der Organisationen des Internationalen Roten Kreuzes in Genf. Munz war Experte für das Thema »Internationale Humanitäre Hilfe« und hatte einen Lehrauftrag im gleichnamigen Studiengang an der Universität Bochum.
Bibliographische Angaben
- Autor: Richard Munz
- 2007, 246 Seiten, mit farbigen Abbildungen, mit zahlreichen Abbildungen, Masse: 14,9 x 22,3 cm, Gebunden, Deutsch/Englisch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593381230
- ISBN-13: 9783593381237
- Erscheinungsdatum: 12.03.2007
Sprache:
Englisch, Deutsch
Rezension zu „Im Zentrum der Katastrophe “
12.03.2007, DeutschlandfunkGeschichten hinter den Schlagzeilen"Ein gelungenes Buch. Es bietet Diskussionsstoff und lädt dazu ein, sich mit den Opfern von Katastrophen auseinanderzusetzen."
Pressezitat
Geschichten hinter den Schlagzeilen"Ein gelungenes Buch. Es bietet Diskussionsstoff und lädt dazu ein, sich mit den Opfern von Katastrophen auseinanderzusetzen." (Deutschlandfunk, 12.03.2007)
Die Kehrseite der Hilfe
"Ein erhellender Blick hinter die Kulissen des Helfergeschäfts." (Greenpeace Magazin, 01.05.2007)
Die Mär vom Superhelfer
"Munz hat ein wichtiges Buch zu einem längst fälligen Thema geschrieben." (Frankfurter Rundschau, 16.05.2007)
Iranische Suchhunde
"Munz' Geschichten von der anderen Seite der Erdbeben-, Hunger- und Flutberichterstattung sind das wohl beste, was in letzter Zeit zu diesem Thema erschienen ist, spannend und erhellend zugleich ... Der Band ist ein Muss, für Spender und vor allem für berichtende Journalisten und ihre Auftraggeber." (Süddeutsche Zeitung, 25.06.2007)
Das Märchen vom Superhelfer
"'Im Zentrum der Katastrophe' ist ein spannendes wie aufklärendes Buch. Eine Pflichtlektüre für Politiker, Journalisten - und Spender." (Financial Times Deutschland, 06.07.2007)
Szenen für die Kamera
"Munz räumt mit Mythen der Katastrophenhilfe auf." (Berliner Zeitung, 31.07.2007)
Bitte keine Rettungsrambos"
"Richard Munz hat ein spektakuläres Buch über Katastrophenhilfe geschrieben." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.08.2007)
Schwierige Hilfe in aller Welt
"Das Buch ist eine Pflichtlektüre für alle, die in der humanitären Hilfe arbeiten wollen." (amnesty journal, 01.09.2007)
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