Heiningen, April 1945
Die Geschichte, die hier erzählt wird, hat sich in Heiningen, Kreis Göppingen, am Ende des Zweiten Weltkriegs zugetragen.
Der Autor, Dr. Rolf Kümmel, war einerseits als Kind Zeitzeuge des Geschehens und hat andererseits die vorhandenen Dokumente minutiös...
Der Autor, Dr. Rolf Kümmel, war einerseits als Kind Zeitzeuge des Geschehens und hat andererseits die vorhandenen Dokumente minutiös...
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Produktinformationen zu „Heiningen, April 1945 “
Klappentext zu „Heiningen, April 1945 “
Die Geschichte, die hier erzählt wird, hat sich in Heiningen, Kreis Göppingen, am Ende des Zweiten Weltkriegs zugetragen.Der Autor, Dr. Rolf Kümmel, war einerseits als Kind Zeitzeuge des Geschehens und hat andererseits die vorhandenen Dokumente minutiös recherchiert und zusammengetragen, so dass ein Bild entstanden ist, das die Fakten und die Gefühle jener Zeit treffend wiedergibt.
Der Autor widmet dieses Essay den Frauen und Männern von Heiningen, die in schwerer Zeit für die Erhaltung ihres Dorfes ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben.
Lese-Probe zu „Heiningen, April 1945 “
12. April 1945 (Donnerstag)Die Erregung und Angst über den nahenden Feind und die Panzersperren legt sich wie eine drückende Last über das Dorf. Die Sperren werden zum Tagesgespräch. Sie müssen weg, sagen die Leute, da müsse man doch etwas unternehmen. Man sagt, Tiere spüren die Gefahr. Auch Menschen ahnen die Gefahr. Da braut, da ballt, da zieht sich etwas zusammen, es ist wie ein heraufziehendes Gewitter, schwül, schwarz, düster, beängstigend. Menschen auf dem Dorf damals sensibler gegen Bedrohungen als heute, weil stärker mit der Natur verbunden. Ahnungen (damals) versus Informationen (heute).
Morgens kommt Kauderer, angetrieben von einer inneren Unruhe zu Kümmel aufs Rathaus. Die Bevölkerung erhebe sich, sagt Kauderer. Kümmel: 'Dann ist es an der Zeit, etwas zu unternehmen. Werft die Steine aus den Panzersperren hinaus!' Man beschliesst, damit zu beginnen, wenn es Nacht geworden ist.
Dann geht Kauderer zu Bauer Stohrer, um mit ihm über die Ausräumung der zweiten Panzersperrezu reden. Wenig später kommt Stohrer noch einmal aufs Rathaus. Er lässt sich vom Bürgermeister bestätigen, dass man wirklich heute Nacht mit der Aktion beginnt. Stohrer sagt: 'Lieber soll ein Mann zugrunde gehen als das ganze Dorf.'
Während des Zweiten Weltkrieges ist Kümmel nicht nur Bürgermeister von Heiningen, sondern auch vom Nachbarort Eschenbach. Zweimal ist er in der Woche dort, um seine Arbeit zu tun. Als er an diesem Tag nachmittags zu Fuss ins 30 Minuten entfernte Eschenbach geht - für sein Motorrad gibt es längst kein Benzin mehr - sucht er den Gärtnermeister Mohring auf, der am Ende des Dorfes, Richtung Eschenbach, in der Nähe der dritten Panzersperre wohnt. Mohring ist gestern auf dem Rathaus gewesen und hat mit Kümmel ebenfalls über die Panzersperren gesprochen. Jetzt fordert Kümmel ihn auf, heute Nacht mit ihrer Beseitigung zu beginnen. Er solle Leute suchen, die ihm dabei helfen.
Gegen neun Uhr abends, es ist Nacht geworden, fängt Mohring ganz allein mit der
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Aufräumaktion an. Er wirft Stein um Stein aus der hölzernen Umklammerung, unterbricht immer wieder die Arbeit um in die Nacht hinaus zu horchen. Aber niemand stört ihn, keiner bemerkt ihn. Verkehr gibt es um diese Zeit auf der Strasse ohnehin nicht. Etwa eine halbe Stunde später rennt seine Frau, die im nahen Haus wohnt, auf ihn zu und fordert ihn auf, sofort aufzuhören. An den anderen Panzersperren, sagt sie, habe man Leute verhaftet.
Als Kümmel seine Tätigkeit in Eschenbach abgeschlossen hat und wieder zu Fuss nach Hause zurückkehrt, kommt er an der dritten Panzersperre vorbei. Er wundert sich, warum sie nur zur Hälfte ausgeräumt ist. 'Kein gutes Zeichen', denkt er. Warum ist die Arbeit nicht erledigt? Schreckliche Vorstellung: Möglicherweise hat man Mohring erwischt.
Als Kümmel seine Tätigkeit in Eschenbach abgeschlossen hat und wieder zu Fuss nach Hause zurückkehrt, kommt er an der dritten Panzersperre vorbei. Er wundert sich, warum sie nur zur Hälfte ausgeräumt ist. 'Kein gutes Zeichen', denkt er. Warum ist die Arbeit nicht erledigt? Schreckliche Vorstellung: Möglicherweise hat man Mohring erwischt.
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Autoren-Porträt von Rolf Kümmel
reis Göppingen, am Ende des Zweiten Weltkriegs zugetragen.Der Autor, Dr. Rolf Kümmel, war einerseits als Kind Zeitzeuge des Geschehens und hat andererseits die vorhandenen Dokumente minutiös recherchiert und zusammengetragen, so dass ein Bild entstanden ist, das die Fakten und die Gefühle jener Zeit treffend wiedergibt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Rolf Kümmel
- 2015, 2. Auflage, 68 Seiten, Masse: 12,4 x 18,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Kinzel
- ISBN-10: 3955440303
- ISBN-13: 9783955440305
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