Heimliches Berlin
Roman
Ein Tag im Leben Berlins, das Lebensgefühl der zwanziger Jahre: Franz Hessel entführt mit seinem Roman in die Welt der Salons, Bars und Pensionszimmer, zu verarmten Adeligen, Künstlern und Neureichen und zeichnet das beeindruckende Porträt einer Stadt in turbulenter Armut.
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Produktinformationen zu „Heimliches Berlin “
Ein Tag im Leben Berlins, das Lebensgefühl der zwanziger Jahre: Franz Hessel entführt mit seinem Roman in die Welt der Salons, Bars und Pensionszimmer, zu verarmten Adeligen, Künstlern und Neureichen und zeichnet das beeindruckende Porträt einer Stadt in turbulenter Armut.
Klappentext zu „Heimliches Berlin “
1924 befindet sich die Gesellschaft Berlins im wirtschaftlichen und sozialen Durcheinander, kein Geld, kein Status, nichts mehr da, nur das Gefühl, etwas Grosses und Schönes erreichen zu müssen. Der Freundeskreis des verarmten jungen Mannes Wendelin aus gutem Hause besteht aus Menschen, die sich deshalb einem ironisch gefärbten Bohemeleben hingeben. Eines Tages aber flüchtet nach einer Partynacht Karola, die Frau eines älteren guten Freundes, zu ihm und will mit ihm fliehen ... Bevor es zur Entscheidung kommt, geht es in einem wild-melancholischen Reigen durch das so graue wie schillernde Berlin jener Zeit.Das Nachwort zu dieser Ausgabe von Hessels Roman stammt von dem Berliner Schriftsteller Manfred Flügge.
Mit Lesebändchen, HALBLN
Lese-Probe zu „Heimliches Berlin “
Ich habe keine Zeit, das zu verstehen. Meine Erfahrung ist: Mangel im Alltäglichen, schäbige Kleider, unwürdige Trambahnfahrten, minderwertige Menüs, überhaupt die billigen Qualitäten schädigen meine unsterbliche Seele. Ich will möglichst mühelos von dem heiss servierten Reichtum von heute meinen Tribut haben. Und das will ich auch für Wendelin. In welcher Weise es geschieht, ist ganz gleichgültig, wie es heute gleichgültig ist, womit man handelt. Ein Junge wie Wendelin muss sein Reitpferd haben, ein hübsches pied-à-terre, den besten Schneider. Und das alles so bequem wie möglich.
Autoren-Porträt von Franz Hessel
Franz Hessel, 1880 in Stettin als Sohn eines Bankiers geboren, wuchs in Berlin auf und lebte während seiner Studienjahre in München mit Franziska Gräfin zu Reventlow in einer Wohngemeinschaft. 1906 bis 1914 lebte er in Paris, danach wieder in München und ab den zwanziger Jahren als Lektor und Übersetzer in Berlin, wo er u. a. mit Walter Benjamin befreundet war. 1938 verliess er Deutschland, wurde 1940 in Frankreich interniert und starb nach einem im Lager erlittenen Schlaganfall 1941 in Sanary-sur-Mer. Bekannt ist Franz Hessel für seine melancholisch-einfühlsamen Romane (u. a. auch "Der Kramladen des Glücks", 1913; "Pariser Romanze", 1920), vor allem aber ebenfalls als Essayist ("Marlene Dietrich", 1931; "Ermunterungen zum Genuss", 1933) und besonders für sein Flaneursbuch "Spazieren in Berlin" von 1929. 90 Jahre nach der Veröffentlichung ist sein Roman "Heimliches Berlin" 2017 mit grossem Erfolg auch erstmals übersetzt und mit Manfred Flügges Nachwort in Frankreich erschienen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Franz Hessel
- 2017, 3., unveränderte Auflage, 160 Seiten, Masse: 11 x 18,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Lilienfeld Verlag
- ISBN-10: 3940357235
- ISBN-13: 9783940357236
- Erscheinungsdatum: 14.10.2011
Pressezitat
"Eine Philosophie des Alltags und des Sehens hat Franz Hessel in sein Büchlein verpackt. Und eine Gesellschaftskomödie. Auch ein Porträt der damaligen Gegenwart, die schon wie etwas Vergangenes und Bewahrenswertes erscheint. ... 'Heimliches Berlin' ist eine schöne Wiederentdeckung. ... (und) ein kleines Werk zwischen all den Hochkarätern, die in den 1920er Jahren entstanden sind. Aber dafür in seiner Bescheidenheit umso liebenswerter." (Ulrich Rüdenauer, Deutschlandfunk) "Franz Hessel hat es geschafft, diesen Taumel der Freiheit in einem sehr, sehr schönen und präzisen Deutsch in Bilder, Szenen und Dialoge zu fassen. Es gibt viel zu entdecken in diesem dünnen Buch, viel mehr als die Anatomie einer Dreiecksbeziehung. Man sollte es zweimal lesen. Mindestens." (Katharina Döbler, Deutschlandradio Kultur) "Kleiner Roman ganz gross: Franz Hessels 'Heimliches Berlin' von 1927 gehört zu den seltenen Büchern, über die noch niemand ein schlechtes Wort verloren hat. Auch mit der liebevoll gestalteten Neuausgabe, die im Lilienfeld Verlag erschienen ist, wird sich daran wohl nichts ändern. ... Unter den schönen Büchern, die Franz Hessel geschrieben hat, ist 'Heimliches Berlin' wahrscheinlich das schönste. Ein Meisterwerk, still, poetisch, Berlin ohne allzu grosse Schnauze, irgendwie zum Verlieben - ein Buch, über das wohl auch in Zukunft niemand ein schlechtes Wort verlieren wird!" (Daniel Möglich, Bücher-Wiki)
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