Abendmahl, m. CD-ROM
Arbeitshilfen und Materialien für die Gestaltung des Gottesdienstes
Schwarzgekleidet und mit todernstem Gesicht, gesetzten Schrittes und geneigten Hauptes - so gingen protestantische Menschen noch vor fünfzig Jahren zum Abendmahl. Durch Erkenntnisse der...
Schwarzgekleidet und mit todernstem Gesicht, gesetzten Schrittes und geneigten Hauptes - so gingen protestantische Menschen noch vor fünfzig Jahren zum Abendmahl. Durch Erkenntnisse der...
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Produktinformationen zu „Abendmahl, m. CD-ROM “
Klappentext zu „Abendmahl, m. CD-ROM “
Arbeitshilfen und Materialien für die Gestaltung des GottesdienstesSchwarzgekleidet und mit todernstem Gesicht, gesetzten Schrittes und geneigten Hauptes - so gingen protestantische Menschen noch vor fünfzig Jahren zum Abendmahl. Durch Erkenntnisse der Bibelwissenschaft haben sich inzwischen neue Zugänge ergeben: Abendmahl als Mahl der Gemeinschaft, Stärkung auf dem Weg des Lebens und Glaubens, Feier der Gemeinschaft mit Jesus Christus und untereinander, Vorwegnahme des Festes in Gottes neuer Welt etc. von dieser Vielfalt sind auch die Beiträge in diesem Buch geprägt. Das Abendmahl hat im Zusammenhang ganz verschiedener Gottesdienste seinen Platz. Neben Predigten über das Abendmahl finden sich in diesem Buch Liturgien zum Kirchenjahr, etwa für die Karwoche oder zum Buss- und Bettag, und für bestimmte Zielgruppen, z.B. Konfirmandinnen und Konfirmanden oder Kindergartenkinder.
Lese-Probe zu „Abendmahl, m. CD-ROM “
Ein Midrasch ist der Versuch, dem Dialog, der innerhalb der Schrift stattfindet, eine Bühne zu geben und dann aufmerksam zu horchen, was dabei herauskommt.Passahmahl und Abendmahl sind wie Geschwister. Beide verbinden einen Ausblick auf das Ziel der göttlichen Verheissung mit Erinnerung. Die drei ersten Evangelien erzählen, dass Jesus sein letztes Mahl mit den Jüngern als Passahmahl gehalten hat. Das Johannesevangelium zieht eine Parallele zwischen dem Sterben Jesu am Kreuz und den Passahlämmern (Joh 19,33.36; vgl. Ex 12,46).
Auf die Nacht vor dem Auszug aus der Sklaverei in Ägypten und dem geplanten Genozid am jüdischen Volk, an die das Passah erinnert, folgt der Weg auf das Land der Verheissung zu. Dieser Weg führt zunächst in eine Wüste und dann zu einem Berg. Das ist jener Berg, auf dem mit einem Mahl im Angesicht Gottes der zuvor zwischen ihm und Israel geschlossene Bund gefeiert wird (Ex 24,9-11) und an dem Israel die Thora empfängt. Folgt man den Spuren, wie sie eine Geschichte der Evangelien in offenkundigem Bezug zum Abendmahl legt, wird man auf ähnliche Weise zuerst in eine wüstenähnliche Öde und dann zu einem Berg geführt.
"Er dankte, brach das Brot und gab es" - diese Worte finden sich genauso wie in den Einsetzungsworten des Abendmahls auch in derjenigen Erzählung von Jesus, die in den Evangelien am häufigsten erzählt wird: wie Jesus eine mehrtausendköpfige Menge speist. Mit ihr sind wir an einem öden, wüstenähnlichen Ort angelangt (Mk 6,31f; Mt 14,13.15; Mk 8,4). Das Johannesevangelium vergleicht die Speisung durch Jesus ausdrücklich mit jener durch das Manna in der Wüste; um "Brot vom Himmel" geht es hier wie dort (Ex 16,4; Joh 6,31). Umso erstaunlicher ist, dass die Geschichte uns auch an einen Berg verweist. Die Speisung der 4000 findet bei Matthäus an einem Berg statt (Mt 15,29). "Jesus ging hinauf auf den Berg und setzte sich mit seinen Jüngern" (Joh 6,3), so beginnt die Erzählung im Johannesevangelium. Auch Markus führt uns indirekt zu
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einem Berg, indem er berichtet, die Menschenmenge habe Jesus gejammert; denn sie waren "wie Schafe, die keinen Hirten haben" (Mk 6,34). Das Evangelium zitiert hier Num 27,17 und regt an, in die Bezugsgeschichte einmal genauer hineinzuschauen.
Dort (Num 27,12-23) werden wir zu jenem Berg mitgenommen, auf dem Mose das Land der Verheissung schauen darf. Doch der Berg dieses Ausblicks wird auch zu einem Ort kritischen Rückblicks. Mose erfährt erneut, dass er vor Betreten des Landes sterben wird. Gottes Ankündigung bezieht sich auf eine Begebenheit, die wenige Kapitel zuvor erzählt wird. Es handelt sich um die Geschichte einer Tränkung (Num 20,1-13). Wenn man so will, handelt es sich um das Pendant zur Speisung in der Wüste. Wieder einmal hatte das Volk den ganzen Weg auf das Land der Verheissung zu in Frage gestellt, als er zur Durststrecke geworden war. Auf Gottes Geheiss hin hatte Mose Wasser aus dem Felsen quellen lassen. Doch am Ende wirft Gott Mose und Aaron (und nicht dem Volk!) vor, sie hätten nicht geglaubt und ihn nicht vor der Gemeinde geheiligt. Deswegen dürften sie das Land der Verheissung nicht betreten. Diese Geschichte gehört zu den geheimnisvollsten der Bibel. Sie gibt Rätsel über Rätsel auf. Doch sie kann einen auch unendlich beschenken - beziehungsreich, wie sie ist.
Man kann zu dem Fazit gelangen, das schon Psalm 106,32 zieht: "Es ging Mose übel um ihretwillen". Mose wird dann zu einer Art Spiegel, in dem der Unglaube der Gemeinde, die er leitet, öffentlich gemacht wird. Mose rückt dann aber auch ein Stück weit in die Nähe jenes Knechtes Gottes, von dem im Jesajabuch die Rede ist (Jes 52,13-53,12). Dieser Knecht trägt die Strafe für fremde Vergehen. Freilich: Der Duktus der biblischen Erzählung geht ziemlich unmissverständlich davon aus, dass Mose und Aaron selbst in Schuld geraten sind und ihnen deswegen verweigert wird, das gelobte Land zu betreten. Jüdischer Midrasch ist hier auf einen Gesichtspunkt gestossen, der ganz neue Horizonte auftut. Man muss nur bereit sein, jedem Detail -und erscheine es noch so unbedeutend - sorgsamste Achtsamkeit zu schenken. Hatte Gott Mose nicht beauftragt, zu dem Felsen zu sprechen? Doch was geschah? Mose erhob seine Hand und schlug ihn. Sogar wiederholt schlug er zu. Hinter diesem Bild tauchen von Ferne andere auf: Bilder, wie Mose ebenfalls schlug (jedes Mal wird dasselbe hebräische Wort in den Berichten verwendet). Er schlug (damals auf Gottes ausdrückliches Geheiss) schon einmal mit seinem Stab auf einen Felsen, so dass Wasser aus ihm kam (Ex 17,5-7). Er schlug (wiederum auf Gottes Geheiss) mit seinem Stab auf den Nil, und das Wasser wurde zu Blut (Ex 7, 17+20). Er schlug einst (ohne Gottes Geheiss) in einem aufbrausenden Affekt einen Ägypter. Der Bericht lässt offen, ob er es in der Absicht tat, den Mann zu töten, aber faktisch war dieser schliesslich erschlagen (Ex 2,11-15). Über dieser letzten Szene entwickelt sich in einem der alten Midraschim ein wirklich unerhörtes Zwiegespräch zwischen Gott und Mose. Gott erinnert Mose an diesen getöteten Ägypter. Doch Mose schlägt mit Worten zurück: "Und du, was hast du getan, als du alle Erstgeburt in Ägypten tötetest?" Im biblischen Bericht, auf den sich dieser Midrasch bezieht, findet sich tatsächlich wieder dasselbe Wort (Ex 12,12.13.29).
Der beschuldigte Mose, der schon einmal vor Gott für sein Volk in die Bresche gesprungen war (Psalm 106,23), beginnt mit Gott zu ringen wie einst Jakob, der daraufhin von Gott Israel genannt wurde. Mose wird über dem geschlagenen Fels zu einer Art Nebenkläger gegen Gott, und zwar zugunsten derer, die in jener Nacht nicht Passah hielten. In diesem Ringen mit Gott, zu dem die Geschichte vom geschlagenen Fels der Tränkung in der Wüste zuletzt führt, wird noch einmal neu aufgerollt, was in jener Nacht ausserhalb der Häuser geschah, in denen das Passah gehalten wurde.
Und Gott lässt sich tatsächlich darauf ein, das Geschehen jener Nacht noch einmal neu aufzurollen, insoweit es diejenigen betrifft, die in ihren Häusern kein Passah feierten. Das ist der Anfang des neuen, besser: des neuen eigenen Bundes, den Gott mit den Nationen schliesst.
Dort (Num 27,12-23) werden wir zu jenem Berg mitgenommen, auf dem Mose das Land der Verheissung schauen darf. Doch der Berg dieses Ausblicks wird auch zu einem Ort kritischen Rückblicks. Mose erfährt erneut, dass er vor Betreten des Landes sterben wird. Gottes Ankündigung bezieht sich auf eine Begebenheit, die wenige Kapitel zuvor erzählt wird. Es handelt sich um die Geschichte einer Tränkung (Num 20,1-13). Wenn man so will, handelt es sich um das Pendant zur Speisung in der Wüste. Wieder einmal hatte das Volk den ganzen Weg auf das Land der Verheissung zu in Frage gestellt, als er zur Durststrecke geworden war. Auf Gottes Geheiss hin hatte Mose Wasser aus dem Felsen quellen lassen. Doch am Ende wirft Gott Mose und Aaron (und nicht dem Volk!) vor, sie hätten nicht geglaubt und ihn nicht vor der Gemeinde geheiligt. Deswegen dürften sie das Land der Verheissung nicht betreten. Diese Geschichte gehört zu den geheimnisvollsten der Bibel. Sie gibt Rätsel über Rätsel auf. Doch sie kann einen auch unendlich beschenken - beziehungsreich, wie sie ist.
Man kann zu dem Fazit gelangen, das schon Psalm 106,32 zieht: "Es ging Mose übel um ihretwillen". Mose wird dann zu einer Art Spiegel, in dem der Unglaube der Gemeinde, die er leitet, öffentlich gemacht wird. Mose rückt dann aber auch ein Stück weit in die Nähe jenes Knechtes Gottes, von dem im Jesajabuch die Rede ist (Jes 52,13-53,12). Dieser Knecht trägt die Strafe für fremde Vergehen. Freilich: Der Duktus der biblischen Erzählung geht ziemlich unmissverständlich davon aus, dass Mose und Aaron selbst in Schuld geraten sind und ihnen deswegen verweigert wird, das gelobte Land zu betreten. Jüdischer Midrasch ist hier auf einen Gesichtspunkt gestossen, der ganz neue Horizonte auftut. Man muss nur bereit sein, jedem Detail -und erscheine es noch so unbedeutend - sorgsamste Achtsamkeit zu schenken. Hatte Gott Mose nicht beauftragt, zu dem Felsen zu sprechen? Doch was geschah? Mose erhob seine Hand und schlug ihn. Sogar wiederholt schlug er zu. Hinter diesem Bild tauchen von Ferne andere auf: Bilder, wie Mose ebenfalls schlug (jedes Mal wird dasselbe hebräische Wort in den Berichten verwendet). Er schlug (damals auf Gottes ausdrückliches Geheiss) schon einmal mit seinem Stab auf einen Felsen, so dass Wasser aus ihm kam (Ex 17,5-7). Er schlug (wiederum auf Gottes Geheiss) mit seinem Stab auf den Nil, und das Wasser wurde zu Blut (Ex 7, 17+20). Er schlug einst (ohne Gottes Geheiss) in einem aufbrausenden Affekt einen Ägypter. Der Bericht lässt offen, ob er es in der Absicht tat, den Mann zu töten, aber faktisch war dieser schliesslich erschlagen (Ex 2,11-15). Über dieser letzten Szene entwickelt sich in einem der alten Midraschim ein wirklich unerhörtes Zwiegespräch zwischen Gott und Mose. Gott erinnert Mose an diesen getöteten Ägypter. Doch Mose schlägt mit Worten zurück: "Und du, was hast du getan, als du alle Erstgeburt in Ägypten tötetest?" Im biblischen Bericht, auf den sich dieser Midrasch bezieht, findet sich tatsächlich wieder dasselbe Wort (Ex 12,12.13.29).
Der beschuldigte Mose, der schon einmal vor Gott für sein Volk in die Bresche gesprungen war (Psalm 106,23), beginnt mit Gott zu ringen wie einst Jakob, der daraufhin von Gott Israel genannt wurde. Mose wird über dem geschlagenen Fels zu einer Art Nebenkläger gegen Gott, und zwar zugunsten derer, die in jener Nacht nicht Passah hielten. In diesem Ringen mit Gott, zu dem die Geschichte vom geschlagenen Fels der Tränkung in der Wüste zuletzt führt, wird noch einmal neu aufgerollt, was in jener Nacht ausserhalb der Häuser geschah, in denen das Passah gehalten wurde.
Und Gott lässt sich tatsächlich darauf ein, das Geschehen jener Nacht noch einmal neu aufzurollen, insoweit es diejenigen betrifft, die in ihren Häusern kein Passah feierten. Das ist der Anfang des neuen, besser: des neuen eigenen Bundes, den Gott mit den Nationen schliesst.
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Autoren-Porträt
Christian Schwarz, geb. 1964, Dr. theol., Gemeindepfarrer in Wiesloch bei Heidelberg und Vorsitzender der Liturgischen Kommission Baden; Herausgeber von Gottesdienst Praxis Serie B. Engagement u.a. für neue Gottesdienstformen.
Bibliographische Angaben
- 2010, 160 Seiten, Masse: 16,2 x 21,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Erhard Domay, Christian Schwarz
- Verlag: Gütersloher Verlagshaus
- ISBN-10: 3579060503
- ISBN-13: 9783579060507
- Erscheinungsdatum: 15.01.2010
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