Gänseblümchenzärtlichkeit: Junge Liebe in St. Helens

Alles an dieser jungen Frau wirkt so zart und zerbrechlich, als wäre sie eine dieser Porzellanpuppen, die man in Antiquitätenläden kaufen kann, und ihre Augen strahlen eine Traurigkeit aus, die mich seltsam anrührt. Sie läuft in unsere Richtung, während sie etwas zu ihrem tierischen Begleiter sagt, der daraufhin mit dem Schwanz wedelt und ein leises Wuff von sich gibt, was sie zum Lächeln bringt. Und dieses Lächeln haut mich buchstäblich um, weil es ihr Gesicht plötzlich strahlen lässt. Sie ist umwerfend, und in meinem Bauch beginnt es zu kribbeln, als ihr Blick mich für den Bruchteil einer Sekunde streift, während sie an uns vorübergeht. Seit ihrer Flucht aus dem zerrütteten Elternhaus hat sich für Olivia vieles zum Positiven verändert. Nach aussen hin scheint die schüchterne junge Frau ein glückliches Leben zu führen, doch innerlich kämpft sie immer wieder gegen die Schatten der Vergangenheit. Es fällt ihr schwer, anderen Menschen ihr Vertrauen zu schenken, zu gross ist die Furcht, erneut verletzt zu werden. Erst dem unternehmungslustigen Ryan gelingt es mit seiner unbeschwerten und aufgeschlossenen Art, Olivias Abwehr zu überwinden. Aus der anfänglichen Freundschaft entwickeln sich schnell tiefergehende Gefühle, doch die Zukunftspläne des jungen Mannes sprechen eigentlich gegen eine Beziehung. Als dann auch noch ihre Mutter vor der Tür steht und für Chaos sorgt, bricht Olivias Gefühlswelt zusammen wie ein Kartenhaus.