Feine Hilfen, Ausgabe 48

"Reite dein Pferd vorwärts und richte es gerade!" Diesen Steinbrecht'schen Leitsatz kennen die meisten von uns und wissen auch, dass Steinbrecht damit nicht meinte, dass wir unser Pferd im Stechtrab durch die Halle jagen sollen. In der Pferdebewegung wirken physikalische Gesetze, und Energie muss umgewandelt oder umgeleitet werden. Beim Pferd wird Energie in Schub- oder Tragkraft umgewandelt. Was der Unterschied ist und warum diese beiden Kräfte so wichtig sind für die Entwicklung von Versammlung und Gleichgewicht - darüber schreiben unsere Autoren in dieser Ausgabe. Dabei zogen sie die Schriften alter Meister wie Xenophon, Pluvinel, de la Guérinière, Andrade, Baucher, Beudant, Seeger, Steinbrecht oder Seunig zu Rate. Aber auch die Schriften jüngerer Meister wie Udo Bürger, Nuno Oliveira oder Jean-Claude Racinet wurden herangezogen. Ab Seite 62 befasst sich Alex Zell mit der Thematik im Zusammenhang mit der Gebrauchsreiterei und erklärt, warum die beiden Begriffe Schub- und Tragkraft in seinen Augen nicht voneinander zu trennen sind. Was es mit der Schub und Tragkraft im Hinblick auf den Tölt auf sich hat und wie dieser im Laufe der Geschichte wahrgenommen wurde, lesen Sie ab Seite 68. In dieser Ausgabe erwartet Sie ausserdem schon der dritte Teil unserer Horsespeak-Serie von Sharon Wilsie. Dieses Mal schreibt sie darüber, was Pferden besonders wichtig ist und wie uns dieses Wissen in der Kommunikation mit ihnen helfen kann. Ihre Anekdoten aus dem Horsespeak-Alltag lese ich besonders gerne. Viele Pferdebesitzer haben auch schon die Erfahrung gemacht, dass ihr Pferd sich anders verhält, wenn sein bester Freund stirbt oder den Stall wechselt. Auch wenn nicht alle Pferde so deutlich trauern wie Fjordpferd Heimdahl aus unserem Artikel ab Seite 90, so kann man vermuten, dass Pferde Trauer ähnlich empfinden wie wir Menschen. Wir wollten wissen, wie weit die Forschung auf diesem Gebiet heute ist und sprachen mit Barbara J. King, Autorin des Buchs "How Animals Grieve", und