EUROPAS BAUSTELLEN
DEUTSCH-ITALIENISCHE RE-KONSTRUKTIONEN
(Sprache: Deutsch, Italienisch)
Die junge Lyrikerin Amanda Gorman hat im Januar 2021 mit ihrem Gedicht "The Hill We Climb" weltweit für Aufsehen gesorgt. Dort heisst es "Also schauen wir nicht auf das, was zwischen uns steht, sondern auf das, was vor uns liegt." Daran, wie eine...
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Produktinformationen zu „EUROPAS BAUSTELLEN “
Klappentext zu „EUROPAS BAUSTELLEN “
Die junge Lyrikerin Amanda Gorman hat im Januar 2021 mit ihrem Gedicht "The Hill We Climb" weltweit für Aufsehen gesorgt. Dort heisst es "Also schauen wir nicht auf das, was zwischen uns steht, sondern auf das, was vor uns liegt." Daran, wie eine Gesellschaft die problematische Vergangenheit auf Zukunft hin "repariere", sagt Gorman, erkenne man deren Identität und Stärke: "We will rebuild, reconcile and recover". Akkurat darum geht es! Die Villa Vigoni hat ihr deutsch-italienisches Buchprojekt Re-Konstruktionen genannt, und seine Absicht zielt in dieselbe Richtung wie Gormans Zuversicht, dass Baustelle, Wieder-Aufbau, Reparatur, Versöhnung, Neu-Bau und Fortschritt möglich sind und sich deutsch-italienisch-europäisch lohnen. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes kennen die Stolpersteine zwischen Italien und Deutschland und re-konstruieren sie, um den Blick für die gemeinsamen nötigen und möglichen Konstruktionen zu schärfen.
Lese-Probe zu „EUROPAS BAUSTELLEN “
Eine Baustelle ist ambivalent, Anlass zu Optimismus und Genervtheit. Sie stört gewohnte Abläufe und kostet zusätzliche Mühe und Zeit. Aber Baustelle heisst auch: Hier wird repariert, rekonstruiert; hier entsteht etwas Neues, etwas noch Besseres. Die Baustelle ist immer auch ein Versprechen für die Zukunft. Daher scheint sie uns passend als Metapher für das deutsch-italienische Verhältnis in Europa und für Europa. 2021 hat die junge Armanda Gorman mit ihrem Gedicht "The Hill We Climb" weltweit für Aufsehen gesorgt. Dort heisst es "Al-so schauen wir nicht auf das, was zwischen uns steht, sondern auf das, was vor uns liegt." Daran, wie eine problematische Vergan-genheit auf Zukunft hin "repariert" werde, sagt die Dichterin, erkenne man Identität und Stärke der Gemeinschaft: "We will rebuild, reconcile and recover". Die Villa Vigoni hat ihr deutsch-italienisches Buchprojekt Re-Konstruktionen genannt, unabhängig von Gormans lyrischem Coup, aber doch in vergleichbarer Ab-sicht: in der Überzeugung, dass Baustellen, Wieder-Aufbau, Re-paratur, Versöhnung, Neu-Bau und Fortschritt möglich sind und sich deutsch-italienisch-europäisch lohnen. Die sechzehn Autorin-nen und Autoren des vorliegenden Bandes kennen die Stolper-steine zwischen Italien und Deutschland und re-konstruieren sie, um Asymmetrien zu verringern und den Blick für die gemeinsa-men nötigen und möglichen Konstruktionen zu schärfen. Dass wir bewusst auf eine exakte Symmetrie zwischen dem italienischen und dem deutschen Buchtitel verzichtet haben (die es bei Über-setzungen ohnehin nicht gibt), ist als eine kleine Hommage an die unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten unserer beiden Spra-chen zu lesen.Die Villa Vigoni ist stolz auf ihr Alleinstellungsmerkmal, das heisst auf die programmatische Parität zwischen beiden Ländern in der institutionellen Konstruktion des "Deutsch-Italienischen Zent-rums für den Europäischen Dialog". Diese Parität ist nach ihrer kulturellen, ideellen, politischen Seite hin selbst eine
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Baustelle. Sie ist nicht gegeben, sondern eine permanente Aufgabe. Denn das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik und Italien gilt als sensi-bel und störanfällig. Uns kommt es so vor, als seien die deutsch-italienischen Beziehungen zugleich ein Spiegel europäischer Be-findlichkeiten im Allgemeinen: Funktionieren sie gut, geht es auch der EU gut; sind sie angespannt, steckt auch die Gemeinschaft der Europäer in der Krise. Die im europäischen Vergleich besondere, historisch tief ver-wurzelte Nähe zwischen Italien und Deutschland bedeutet eben nicht nur freundschaftliche Nähe, sondern auch Nähe im Sinne der Konkurrenz unterschiedlicher Traditionen, Leitmodelle und Kulturen - ökonomische und politische Kulturen eingeschlossen. Sind ausgerechnet in Zeiten der immer engeren europäischen Integra-tion Deutschland und Italien auseinandergedriftet? Hat die gemeinsame Währung einen unüberwindlichen Graben der Wut und des Unverständ-nisses geschaffen? Ist der Euro der sprichwörtliche Elefant im Raum des deutsch-italienischen Unbehagens? Viele Beobachter sehen das so; und viele Studien bestätigen den Eindruck. Zur Beschreibung des deutsch-italienischen Verhältnisses gab es einmal die freundliche Formel von den "Ähnlich, wenn auch unterschiedlich" (Uguali Diversi); sie ist dem Befund von der "schleichenden Entfremdung" zwischen Deutschen und Italienern gewichen; man sprich von den "Fremden Freunden" ("amici distanti"). "Ferne Nachbarn" hatte bereits Christof Dipper Deutschland und Italien genannt, die ja nicht einmal nachbarschaftlich eine Landesgrenze teilen. Der Beginn der Entfremdung wird mit dem Ende des Kalten Kriegs datiert, mit der Verschiebung der Kräfteverhältnisse in Folge der deutschen Wie-dervereinigung und der Einführung des Euro. "Once we were friends", lautet der nostalgische Titel einer wichtigen Untersuchung von Francesco Olmastroni und Alessandro Pellegata. Dass gerade die Euro- und Staats-schuldenkrise Italien und Deutschland gegeneinander aufgebracht hat und weite
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Autoren-Porträt von Amélie Baasner, Marco Bernardi, Serena Ceccarelli, Vanessa Wahlig, Christoph Cornelissen, Fernando D'Aniello, Francesco di Palma, Lars Doepking, Rodolfo Dolce, Anass Hanafi, Gregor Christiansmeyer, Regina Krieger, Lisa M. Krügel, Jan P. Nieke, Philip Manow, Federico Niglia, Monika Poettinger, Renata Rat, Bernhard Schneider
Amélie Baasner ist Journalistin und hat in Frankreich, Deutschland und Italien veröffentlicht. Seit 2019 arbeitet sie an der Humboldt Universität Berlin. Marco Bernardi erforscht italienische Kulturgeschichte, u.a. die Darstellungen des Faschismus in der Öffentlichkeit. Serena Ceccarelli besitzt einen italienisch-österreichischen Doppelabschluss im Fach "Internationale Beziehungen und Europastudien". Derzeit arbeitet sie im Europäischen Parlament in Brüssel. Vanessa Wahlig hat Politikwissenschaften in Deutschland und Italien studiert und arbeitet derzeit im Bereich Politische Kommunikation in Berlin. Christoph Cornelissen ist Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität; bis 2023 war er Direktor des Istituto storico italo-germanico, Trient. Fernando D'Aniello ist PhD in Verfassungsrecht und Grundrechtelehre an der Universität Pisa. Francesco Di Palma ist Privatdozent an der Universität Wien und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Rom. Lars Doepking ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Neuere und Neueste Geschichte am Deutschen Historischen Institut in Rom. Deutscher und italienischer Rechtsanwalt ist er zur Zeit Vizepräsident der italienischen Handelskammer für Deutschland. Anass Hanafi ist Jurist und Politologe und arbeitet im Bereich des Weltraumrechts und der neuen Technologien.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Amélie Baasner , Marco Bernardi , Serena Ceccarelli , Vanessa Wahlig , Christoph Cornelissen , Fernando D'Aniello , Francesco di Palma , Lars Doepking , Rodolfo Dolce , Anass Hanafi , Gregor Christiansmeyer , Regina Krieger , Lisa M. Krügel , Jan P. Nieke , Philip Manow , Federico Niglia , Monika Poettinger , Renata Rat , Bernhard Schneider
- 2023, 304 Seiten, Masse: 15,8 x 23,2 cm, Kartoniert (TB), Deutsch/Italienisch
- Herausgegeben: Christiane Liermann Traniello, Villa Vigoni Verlag
- Verlag: NOVA MD
- ISBN-10: 3985954658
- ISBN-13: 9783985954650
- Erscheinungsdatum: 18.09.2023
Sprache:
Deutsch, Italienisch
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