Diplomatie und europäische Aussenpolitik

Das im Verfassungsvertrag verankerte Ziel, einen Aussenminister und Auswärtigen Dienst für die Aussenpolitik der EU zu schaffen, hat zu Diskussionen über Chancen und Grenzen einer genuin europäischen Diplomatie geführt. Welche Auswirkung hat die Aussenpolitik der EU auf die Institution Diplomatie? Wie verarbeiten Mitgliedstaaten europäische Vorgaben dort, wo ein Kernbereich staatlicher Souveränität betroffen ist?
Die Studie wendet Erkenntnisse der Europäisierungsforschung auf den Bereich von Aussenpolitikkooperation an. Sie untersucht erstmals systematisch Europäisierungseffekte der GASP in den aussenpolitischen Regelsystemen von Frankreich und Grossbritannien. Obschon Diplomatie eine zentrale Schaltstelle nationaler Aussenpolitik darstellt, ist sie in der Forschung bislang kaum analysiert. Die Studie schlägt ein Kompatibilitätsmodell von Europäisierung vor und überprüft Hypothesen anhand der Fälle Frankreich und Grossbritannien.
Das Buch richtet sich an LeserInnen aus Wissenschaft, Medien und Politik, die mehr über die Veränderung von Staatlichkeit im Kontext europäischer Aussenpolitik wissen möchten. Die Autorin ist Politikwissenschaftlerin an der TU Dresden.