Die Paris-Option / Covert One Bd.3
Im Feuersturm nach der Explosion sind offenbar auch seine Unterlagen vernichtet worden. Als wenig später...
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Im Feuersturm nach der Explosion sind offenbar auch seine Unterlagen vernichtet worden. Als wenig später amerikanische Kampfjets verschwinden, vermutet Covert-One-Agent Jon Smith einen Zusammenhang.
Eine Bombenexplosion im berühmten Pasteur Institut in Paris tötet unter anderem den Wissenschaftler Emile Chambord, der gerade an der Entwicklung eines DNA-Computers arbeitete. Im Feuersturm nach der Explosion sind offenbar auch seine Unterlagen vernichtet worden. Doch wenig später verschwinden auf mysteriöse Weise amerikanische Kampfjets von den Radarschirmen. Covert-One-Agent Jon Smith fliegt nach Paris, um die Verbindung zwischen dem Anschlag auf das Institut und dem gefährlichen Mastermind, der den Weltfrieden bedroht, herauszufinden.
LESEPROBE Brüssel
Smith klappte den letzten Aktenordner zu, bestellte sich daszweite Glas Chimay Ale und lehnte sich zurück. Er hatte Randi im Cafe Egmonteinen Zettel hinterlassen und sie aufgefordert, sich mit ihm im Cafe Le CerfAgile zu treffen, wo er vor einer Viertelstunde an einem Tisch auf dem BürgersteigPlatz genommen hatte. Das Cerf Agile war sein Lieblingscafe imSt.-Catherine-Viertel der Stadt, unweit der Börse, wo früher einmal das Uferdes Senne-Flusses gewesen war, als dieser Teil Brüssels noch als Hafen fürhunderte von Fischerbooten gedient hatte. Auch heute wurde das Viertel noch vonseinem Fischmarkt beherrscht, und in den Bistros standen Fisch undMeeresfrüchte ganz oben auf der Speisekarte, obwohl man den Fluss inzwischenbegradigt, eingedämmt und schliesslich ganz überbrückt hatte und aus ihm derBoulevard Anspach geworden war.
Smith, der gerade einen langen Schluck aus seinem Bierglasnahm und sich umsah, war allerdings im Augenblick weder nach historischen nochnach kulinarischen Betrachtungen zumute. An den paar Tischen auf demBürgersteig hatte ausser ihm niemand Platz genommen, da gelegentlich immer nochdunkle Wolken über den Himmel zogen. Aber es hatte vor einer Stunde zu regnenaufgehört, und als Smith den Kellner darum gebeten hatte, hatte dieser ihm denTisch und die zwei dazugehörigen Stühle abgewischt. Die anderen Gäste wolltendas Risiko nicht eingehen, dass der Himmel sich noch einmal zu einem weiterenWolkenbruch entschloss, und Jon war das ganz recht.
Er sass gerne alleine hier draussen, abseits von neugierigen Augenund Ohren. Nach dem Verlassen des SHAPE-Gebäudes hatte er die Uniform gegenZivilkleidung vertauscht und sah jetzt in seiner beigefarbenen Baumwollhose,dem am Hals offenen Karohemd, dem dunkelblauen Sportsakko und den Turnschuhenwie ein ganz gewöhnlicher Tourist aus. Die Jacke war wichtig, um seine Pistolezu verbergen,
Während jetzt die Sonne am Nachmittagshimmel mit den dunklenWolken um die Vorherrschaft kämpfte, dachte Jon über das nach, was er bei derNATO erfahren hatte. Die Akte über Hauptmann Darius Bonnard war rechtaufschlussreich. Entweder wusste La Porte das nicht, oder er versuchte Bonnarddadurch zu schützen, dass er Smith verschwieg, dass die Französin, die La Porteso bewundert hatte, nicht Bonnards erste Frau war: Er hatte nämlich währendseiner Dienstzeit in der Legion eine Algerierin geheiratet. Ob er dort zumIslam übergetreten war, wusste man nicht, aber jedenfalls hatte er, seit erOffizier geworden war, sämtliche Urlaube in Algerien verbracht, wo seine Frauund ihre Familie lebten. Informationen darüber, weshalb Bonnard sich von ihrhatte scheiden lassen, waren in der Akte nicht enthalten. Da die Akte auch keineScheidungsdokumente enthielt, war Jons Argwohn geweckt. Terroristen pflegtenhäufig, ähnlich wie Schläfer oder Maulwürfe, in ihren Zielländern eine neueIdentität aufzubauen und gleichzeitig anderswo ein völlig separates Leben zuführen.
Darius Bonnard, Adjutant des stellvertretenden NATO-Kommandanten,war also Deutscher, diente in der französischen Armee und war früher einmalmit einer Algerierin verheiratet gewesen. Im Augenblick hielt er sich irgendwoim Süden Frankreichs auf - gar nicht so weit von Toledo entfernt.
Immer noch in Gedanken, griff Jon nach seinem Bierglas undblickte gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie Randi eine halbe Strasse vondem Cafe entfernt ihr Taxi bezahlte. Er lehnte sich lächelnd zurück, hielt seinGlas in der Hand und bewunderte den Anblick. Sie war konservativ gekleidet,trug eine dunkle Hose und ein eng anliegendes Jackett und hatte das Haar zueinem Pferdeschwanz zusammengebunden. Mit ihren lockeren Bewegungen und ihrerschlanken Gestalt sah sie aus wie ein Teenager. Jetzt kam sie mit schnellenSchritten auf ihn zu, und ihm wurde plötzlich bewusst, dass er aufgehört hatte,jedes Mal an Sophia zu denken, wenn er sie sah.
Gleich darauf stand sie vor seinem Tisch. »Du siehst aus, alsob du ein Gespenst gesehen hättest. Hast du dir Sorgen um mich gemacht? Sehrlieb, aber völlig unnötig.«
»Wo zum Teufel hast du gesteckt?«, knurrte er, lächelte dabeiaber.
Sie setzte sich und sah sich nach einem Kellner um. »Ich werdedir gleich ausführlich berichten. Ich komme gerade aus Paris. Ich dachte, eswürde dich interessieren, dass ich kurz bei Marty vorbeigeschaut habe ...«
Er richtete sich unwillkürlich auf. »Wie geht es ihm?«
»Er hat wieder geschlafen und hat Peter immer noch nichtsgesagt.« Während sie ihn näher über Martys Befinden informierte, sah sie, wieseine blauen Augen sich besorgt verdunkelten und sich Falten in seine Wangengruben. Wenn die Dinge nicht so liefen, wie Jon das gern hatte, konnte er aussehenwie ein Raubtier, ganz besonders dann, wenn das mitten im Einsatz war, aber imAugenblick sorgte er sich einfach um seinen Freund. Mit seinem etwaszerzausten, dunklen Haar, der sorgengefurchten Stirn und den Kratzern im Gesicht,die noch an ihre gemeinsamen Erlebnisse in Madrid erinnerten, sah er eigentlichzum Liebhaben aus.
»Dass wir unsere Handys nicht benutzen können, macht allesnur umso schlimmer«, beklagte sich Jon. »Peter hätte mich sonst sicherangerufen, um mir das alles selbst zu erzählen. «
»Ja, ohne Handys und Modems wird unsere Arbeit wirklicherschwert.« Sie warf ihm einen warnenden Blick zu; der Kellner näherte sichihrem Tisch. Sie unterbrachen ihr Gespräch, und Randi bestellte sich ebenfallsein Chimay, aber Grand Reserve. Als der Kellner ausser Hörweite war, fragte sie:»Konntest du etwas erfahren?«
»Ja, einiges.« Jon berichtete von seinem Treffen mit GeneralLa Porte und über das, was er Darius Bonnards Akte entnommen hatte. »La Porteweiss vielleicht gar nichts von der algerischen Verbindung, aber es kannnatürlich auch sein, dass er Bonnard einfach deckt. Was hast du erfahren?«
»Vielleicht genau das, was wir brauchen.« Man sah ihr die Erregungan, als sie ihm von dem Gespräch mit Aaron Isaacs berichtete. Sie schloss mitdem Hinweis auf Dr. Akbar Suleimans Erkrankung. »Soweit mir bekannt ist, kannman Brustschmerzen und sogar Herzrhythmusstörungen auf chemischem Wegeerzeugen.«
»Ja, das geht, und zwar sogar relativ leicht. Okay, wo ist dieserBursche?«
»Er ist wissenschaftlicher Assistent und lebt in Paris. Der Mossadsagt, dass er sich immer noch in der Stadt aufhält. Ich habe seine Adresse.«
»Worauf warten wir?«
Randi lächelte schief. »Nur darauf, dass ich mein Bier austrinke.«(...)
© der deutschsprachigen Ausgabe 2005 by Wilhelm HeyneVerlag, München
Übersetzung: Heinz Zwack
Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Die Romane aus seinem Nachlass erscheinen bei Heyne.
Lynds, Gayle
Gayle Lynds ist in Nebraska geboren und wuchs in Iowa auf. Ihre preisgekrönten Spionage-Bestseller sind in zwanzig Sprachen übersetzt. Des weiteren war sie als Co-Autorin von Robert Ludlum tätig. Sie lebt mit ihren Kindern in Südkalifornien.
- Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
- 2005, 605 Seiten, Masse: 12 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Zwack, Heinz
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453430158
- ISBN-13: 9783453430150
- Erscheinungsdatum: 01.01.2005
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