Die drei ??? und das Gespensterschloss
Albert Hitfield sucht für einen Gruselfilm ein altes Spukhaus. Hätten sich unsere drei Freunde Justus, Bob und Peter besser nicht an der Suche beteiligen sollen? Stand für sie bisher nicht fest, dass es ein Orgel spielendes Phantom nicht...
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Produktinformationen zu „Die drei ??? und das Gespensterschloss “
Albert Hitfield sucht für einen Gruselfilm ein altes Spukhaus. Hätten sich unsere drei Freunde Justus, Bob und Peter besser nicht an der Suche beteiligen sollen? Stand für sie bisher nicht fest, dass es ein Orgel spielendes Phantom nicht gibt? Für die drei ??? wird es plötzlich unheimlich - und gefährlich!
Ab 10 Jahren!
Klappentext zu „Die drei ??? und das Gespensterschloss “
Albert Hitfield sucht für einen Gruselfilm ein altes Spukhaus. Hätten sich unsere drei Freunde Justus, Bob und Peter besser nicht an der Suche beteiligen sollen? Stand für sie bisher nicht fest, dass es ein Orgel spielendes Phantom nicht gibt? Für die drei ??? wird es plötzlich unheimlich - und gefährlich!
Albert Hitfield sucht für einen Gruselfilm ein altes Spukhaus. Hätten sich unsere drei Freunde Justus, Bob und Peter besser nicht an der Suche beteiligen sollen? Stand für sie bisher nicht fest, dass es ein Orgel spielendes Phantom nicht gibt? Für die drei ??? wird es plötzlich unheimlich - und gefährlich!
Lese-Probe zu „Die drei ??? und das Gespensterschloss “
Die drei Fragezeichen und das Gespensterschloss von Robert Arthur Die drei Detektive
Bob Andrews stellte sein Fahrrad vor dem Haus seiner Eltern in Rocky Beach ab und ging hinein. Als die Haustür ins Schloss fiel, rief seine Mutter von der Küche her: »Robert? Bist du das?« »Ja, Mama.« Bob kam an die Küchentür. Seine Mutter, braunhaarig und schlank, war gerade beim Kuchenbacken.
»Wie war’s in der Bücherei?«
»Wie immer«, sagte Bob. Aufregend war die Sache schließlich noch nie gewesen. Er half stundenweise in der Bücherei aus, sortierte zurückgegebene Bücher, stellte sie ins Regal und ordnete neue Bände nach Sachgebieten.
»Dein Freund Justus hat angerufen.« Die Mutter rollte den Kuchenteig auf dem Backbrett aus. »Ich soll dir etwas ausrichten.« »Etwas ausrichten?«, rief Bob plötzlich aufgeregt. »Was denn?« »Ich hab’s mir aufgeschrieben – der Zettel ist in meiner Tasche. Wenn ich mit dem Teig fertig bin, kann ich ihn dir zeigen.«
»Weißt du nicht auswendig, was er wollte? Vielleicht braucht er mich!«
... mehr
»Eine gewöhnliche Mitteilung könnte ich schon behalten«, antwortete seine Mutter, »aber Mitteilungen von Justus sind nie gewöhnlich. Es war etwas Merkwürdiges. «
»Justus drückt sich gern merkwürdig aus.« Bob zwang sich, ruhig zu bleiben. »Er hat unheimlich viel gelesen. Manchmal kann man ihm nicht gleich folgen. «
»Nicht nur manchmal«, entgegnete die Mutter. »Er ist überhaupt ein sonderbarer Junge.«
»Ich würde sagen: Er ist uns allen über«, erklärte Bob. »Mama, kannst du nicht jetzt den Zettel rausholen?«
»Gleich«, sagte Mrs Andrews und rollte den Teig noch dünner aus. »Übrigens, was stand da gestern in der Zeitung – von einem Luxusauto, in dem Justus einen Monat lang fahren darf?«
»Das war ein Preisausschreiben von einer Mietwagenfirma«, er- klärte Bob. »Sie stellten in einem Schaufenster einen großen Topf mit Bohnen aus. Wer möglichst genau erraten konnte, wie viele Bohnen drin waren, sollte den Rolls-Royce mit Chauffeur dreißig Tage lang bekommen. Justus rechnete drei Tage lang, bis er heraushatte, welchen Rauminhalt so ein Topf hat und wie viele Bohnen darin Platz haben. Und damit hatte er gewonnen. – Mama, bitte, kann ich jetzt den Zettel haben?« »Na schön.« Bobs Mutter wischte sich das Mehl von den Händen. »Aber was fängt Justus bloß mit einem Rolls-Royce und einem Chauffeur an, und wenn’s auch nur für dreißig Tage ist?« »Ja, weißt du, das haben wir uns so gedacht –«, fing Bob an, aber seine Mutter hörte schon nicht mehr zu.
»Was man heutzutage nicht alles gewinnen kann!«, sagte sie. »Kürzlich las ich von einer Frau, die bei einem Wettbewerb im Fernsehen eine Motorjacht gewonnen hat. Sie lebt in den Bergen und wird bestimmt noch verrückt, weil sie nichts damit an- fangen kann.« Während sie redete, zog sie ein Stück Papier aus der Tasche. »Hier ist deine Nachricht«, sagte sie. »Sie lautet: ›Grünes Tor, Römisch Eins. Die Maschine läuft.‹«
»Mensch! Danke, Mama«, rief Bob und war schon beinahe draußen, als die Mutter ihn zurückrief.
»Robert, was um Himmels willen bedeutet das? Hat Justus die Nachricht irgendwie chiffriert?«
»Gar nicht, Mama. Der Text ist ganz klar und eindeutig. Du, ich hab’s eilig.«
Bob stürzte aus der Tür, schwang sich auf sein Rad und fuhr los, zur Firma »Gebrauchtwarencenter T. Jonas«.
Beim Radfahren behinderte ihn der Gips an seinem Bein kaum noch. Er hatte sich den »Orden« verdient, wie es Dr. Altman nannte, als er törichterweise ganz allein einen der Berge von Rocky Beach erklimmen wollte. Rocky Beach liegt in einer Ebene, begrenzt vom Meer auf der einen und einer Bergkette auf der anderen Seite. »Berge« ist ein wenig zu hoch gegriffen, aber Hügel von recht ansehnlicher Größe sind es schon. Bob war den Abhang fast zweihundert Meter hinuntergerollt und hatte ein Bein mehrfach gebrochen – ein neuer Rekord, wie man ihm im Krankenhaus bescheinigte. Dr. Altman sagte aber, irgendwann werde der Gips abgenommen, und dann werde Bob gar nicht mehr daran denken. Obwohl der Gips manchmal lästig war, fühlte sich Bob die meiste Zeit kaum behindert. Als Bob die Innenstadt hinter sich gelassen hatte, war es nicht mehr weit bis zum »Gebrauchtwarencenter T. Jonas«. Einst hatte die Firma »Schrotthandel Jonas« geheißen, bis Justus seinen Onkel davon überzeugt hatte, dass der Name geändert werden müsse. Jetzt gab es dort außer Schrott und Altmaterial mancherlei Ausgefallenes, und die Leute kamen von weit her, wenn sie etwas brauchten, was anderswo nicht aufzutreiben war.
Für einen Jungen war das Warenlager ein Paradies. Schon der Bretterzaun, der das Anwesen umgrenzte, verriet dessen ungewöhnlichen Charakter. Titus Jonas hatte den Zaun mit billig eingehandelter Farbe kunterbunt gestrichen. Ein paar ortsansässige Künstler hatten ihm dabei geholfen, denn Mr Jonas schenkte ihnen häufig Material, das sie gebrauchen konnten. Die ganze Front war mit Bäumen, Blumen, grünen Teichen und Schwänen bemalt, und auch eine Meerlandschaft war zu sehen. Auf den Seiten prangten wieder andere Bilder. Sicherlich war es das farbenfroheste Altwarenlager weit und breit. Bob fuhr am Haupteingang vorbei, der aus den gewaltigen Eisentoren eines abgebrannten Gutshofs bestand. Fast hundert Meter weiter, bei der Ecke, wo der Zaun einen grünen Ozean und eine hilflos im tosenden Sturm tanzende Zweimastbarke zeigte, hielt er an und stieg ab. Hier waren die beiden grünen Planken, die Just zu einem privaten Eingang umgebaut hatte – Grünes Tor I. Bob drückte auf das Auge eines Fisches, der aus den Wogen das sinkende Schiff betrachtete, und die Bretter schwangen zur Seite.
Bob schob sein Rad durch und schloss das Tor. Nun war er im Lagerhof, in der Ecke, die sich Justus als Freiluft-Werkstatt ein- gerichtet hatte.
Sie lag im Freien, wenn man von einem vielleicht zwei Meter breiten Dach absah, das fast durchgehend an der Innenseite des Zauns umlief. Unter diesem Dach lagerte Mr Jonas den besseren Trödelkram.
Als Bob eintrat, saß Justus Jonas in einem alten Schaukelstuhl und knetete mit den Fingern seine Unterlippe – ein sicheres Zeichen dafür, dass sein Verstand auf Hochtouren arbeitete. Peter Shaw stand an der kleinen Druckmaschine, die als Schrott hier gelandet und von Justus mit viel Mühe wieder repariert worden war.
Die Maschine stampfte im Takt. Peter, ein großer dunkelhaariger Junge, schob weiße Karten ein. Das war der Sinn von Justs Nachricht gewesen: Die Druckmaschine arbeitete, und er bat Bob, durch das Grüne Tor I zum Treffpunkt zu kommen.
Aus dem Teil des Grundstücks, wo das Büro lag, konnten die Jungen nicht gesehen werden – insbesondere nicht von Tante Mathilda, einer wohlbeleibten Dame, die eigentlich der Motor des Geschäfts war.
Sie hatte ein weites Herz und war unendlich gutmütig, aber wenn ihr ein Junge unter die Augen kam, so kannte sie nur eines: ran an die Arbeit mit ihm!
Als Akt der Selbstverteidigung hatte Justus das gestapelte Altmaterial nach und nach so umgeschichtet, dass es seine Werkstatt den Blicken entzog. Seither war er dort mit seinen Freunden ungestört, wenn er nicht seinem Onkel oder seiner Tante wirklich zur Hand gehen musste.
Als Bob sein Fahrrad abgestellt hatte, hielt Peter die Maschine an und reichte ihm eine der gedruckten Karten. »Sieh dir das an!«, sagte er.
Es war eine großformatige Visitenkarte. Darauf stand:
Die drei Detektive
???
Wir übernehmen jeden Fall
Erster Detektiv Justus Jonas
Zweiter Detektiv Peter Shaw
Recherchen und Archiv Bob Andrews
»Donnerwetter!«, sagte Bob anerkennend. »Das hat wirklich Pfiff. Dann willst du also loslegen, Just?«
»Wir haben schon immer davon gesprochen, ein Detektivbüro zu eröffnen«, sagte Just. »Und mein Gewinn – ein großer Wagen dreißig Tage und Nächte zur freien Verfügung – setzt uns alle in die glückliche Lage, dem Geheimnis nachzuspüren, wo es uns begegnet. Mindestens für eine begrenzte Zeit. Darum wollen wir den Start wagen. Wir nennen uns ab sofort ›Die drei Detektive‹. Als Erster Detektiv übernehme ich die Strategie. Peter, Zweiter Detektiv, wird für alle Aufgaben eingesetzt, die körperliche Kraft und Geschicklichkeit erfordern. Da du, Bob, beim Beschatten von Verdächtigen oder beim Zäune-Überklettern zurzeit etwas behindert wärst, kommt es dir zu, die nötigen Nachforschungen in unseren Fällen zu be- treiben. Außerdem wirst du über unsere gesamte Tätigkeit die Akten führen.«
»In Ordnung«, meinte Bob dazu. »Bei meinem Job in der Bücherei komme ich leicht an interessantes Material heran.« »Neuzeitliche Ermittlungsverfahren erfordern eingehendes Recherchieren«, sagte Justus noch. »Aber warum beäugst du unsere Karte so sonderbar? Darf ich fragen, was dich daran stört?« »Na ja, die Fragezeichen«, gab Bob zu: »Was soll das eigentlich?« »Auf die Frage habe ich gewartet«, sagte Peter. »Just meinte, du würdest bestimmt fragen. Und jeder andere auch, sagte er.« »Das Fragezeichen«, erläuterte Just, »ist das universelle Symbol des Unbekannten. Wir sind bereit, Rätsel, Geheimnisse und Verwicklungen aller Art zu lösen, sofern man uns damit be- traut. Daher soll das Fragezeichen unser Gütezeichen sein. Drei Fragezeichen = das bedeutet immer: Die drei Detektive!« Bob dachte, Justus sei am Ende, aber er hätte es besser wissen sollen. Justus kam jetzt erst richtig in Fahrt.
»Und überdies«, sagte er, »werden die Fragezeichen Interesse wecken. Die Leute werden fragen, was sie zu bedeuten haben – genau wie du. Man wird uns daran erkennen. Sie werden kräftig für uns werben. Jedes Unternehmen braucht Werbung, um Kunden zu gewinnen.«
»Großartig«, sagte Bob und legte die Karte auf den Stapel zurück, der bereits gedruckt war. »Und wenn wir nun noch einen Fall zu bearbeiten hätten, würde unser Geschäft florieren.« Peter sah bedeutungsvoll drein. »Bob«, sagte er, »wir haben einen Fall!«
»Einspruch«, unterbrach Justus. Er richtete sich auf, und sein Ausdruck wurde konzentriert. Das sonst eher runde Gesicht erschien länger, er sah älter aus. Mit seiner stämmigen Statur wirkte Justus leicht dicklich, wenn er sich nicht gerade hielt.
© Kosmos Verlag
»Justus drückt sich gern merkwürdig aus.« Bob zwang sich, ruhig zu bleiben. »Er hat unheimlich viel gelesen. Manchmal kann man ihm nicht gleich folgen. «
»Nicht nur manchmal«, entgegnete die Mutter. »Er ist überhaupt ein sonderbarer Junge.«
»Ich würde sagen: Er ist uns allen über«, erklärte Bob. »Mama, kannst du nicht jetzt den Zettel rausholen?«
»Gleich«, sagte Mrs Andrews und rollte den Teig noch dünner aus. »Übrigens, was stand da gestern in der Zeitung – von einem Luxusauto, in dem Justus einen Monat lang fahren darf?«
»Das war ein Preisausschreiben von einer Mietwagenfirma«, er- klärte Bob. »Sie stellten in einem Schaufenster einen großen Topf mit Bohnen aus. Wer möglichst genau erraten konnte, wie viele Bohnen drin waren, sollte den Rolls-Royce mit Chauffeur dreißig Tage lang bekommen. Justus rechnete drei Tage lang, bis er heraushatte, welchen Rauminhalt so ein Topf hat und wie viele Bohnen darin Platz haben. Und damit hatte er gewonnen. – Mama, bitte, kann ich jetzt den Zettel haben?« »Na schön.« Bobs Mutter wischte sich das Mehl von den Händen. »Aber was fängt Justus bloß mit einem Rolls-Royce und einem Chauffeur an, und wenn’s auch nur für dreißig Tage ist?« »Ja, weißt du, das haben wir uns so gedacht –«, fing Bob an, aber seine Mutter hörte schon nicht mehr zu.
»Was man heutzutage nicht alles gewinnen kann!«, sagte sie. »Kürzlich las ich von einer Frau, die bei einem Wettbewerb im Fernsehen eine Motorjacht gewonnen hat. Sie lebt in den Bergen und wird bestimmt noch verrückt, weil sie nichts damit an- fangen kann.« Während sie redete, zog sie ein Stück Papier aus der Tasche. »Hier ist deine Nachricht«, sagte sie. »Sie lautet: ›Grünes Tor, Römisch Eins. Die Maschine läuft.‹«
»Mensch! Danke, Mama«, rief Bob und war schon beinahe draußen, als die Mutter ihn zurückrief.
»Robert, was um Himmels willen bedeutet das? Hat Justus die Nachricht irgendwie chiffriert?«
»Gar nicht, Mama. Der Text ist ganz klar und eindeutig. Du, ich hab’s eilig.«
Bob stürzte aus der Tür, schwang sich auf sein Rad und fuhr los, zur Firma »Gebrauchtwarencenter T. Jonas«.
Beim Radfahren behinderte ihn der Gips an seinem Bein kaum noch. Er hatte sich den »Orden« verdient, wie es Dr. Altman nannte, als er törichterweise ganz allein einen der Berge von Rocky Beach erklimmen wollte. Rocky Beach liegt in einer Ebene, begrenzt vom Meer auf der einen und einer Bergkette auf der anderen Seite. »Berge« ist ein wenig zu hoch gegriffen, aber Hügel von recht ansehnlicher Größe sind es schon. Bob war den Abhang fast zweihundert Meter hinuntergerollt und hatte ein Bein mehrfach gebrochen – ein neuer Rekord, wie man ihm im Krankenhaus bescheinigte. Dr. Altman sagte aber, irgendwann werde der Gips abgenommen, und dann werde Bob gar nicht mehr daran denken. Obwohl der Gips manchmal lästig war, fühlte sich Bob die meiste Zeit kaum behindert. Als Bob die Innenstadt hinter sich gelassen hatte, war es nicht mehr weit bis zum »Gebrauchtwarencenter T. Jonas«. Einst hatte die Firma »Schrotthandel Jonas« geheißen, bis Justus seinen Onkel davon überzeugt hatte, dass der Name geändert werden müsse. Jetzt gab es dort außer Schrott und Altmaterial mancherlei Ausgefallenes, und die Leute kamen von weit her, wenn sie etwas brauchten, was anderswo nicht aufzutreiben war.
Für einen Jungen war das Warenlager ein Paradies. Schon der Bretterzaun, der das Anwesen umgrenzte, verriet dessen ungewöhnlichen Charakter. Titus Jonas hatte den Zaun mit billig eingehandelter Farbe kunterbunt gestrichen. Ein paar ortsansässige Künstler hatten ihm dabei geholfen, denn Mr Jonas schenkte ihnen häufig Material, das sie gebrauchen konnten. Die ganze Front war mit Bäumen, Blumen, grünen Teichen und Schwänen bemalt, und auch eine Meerlandschaft war zu sehen. Auf den Seiten prangten wieder andere Bilder. Sicherlich war es das farbenfroheste Altwarenlager weit und breit. Bob fuhr am Haupteingang vorbei, der aus den gewaltigen Eisentoren eines abgebrannten Gutshofs bestand. Fast hundert Meter weiter, bei der Ecke, wo der Zaun einen grünen Ozean und eine hilflos im tosenden Sturm tanzende Zweimastbarke zeigte, hielt er an und stieg ab. Hier waren die beiden grünen Planken, die Just zu einem privaten Eingang umgebaut hatte – Grünes Tor I. Bob drückte auf das Auge eines Fisches, der aus den Wogen das sinkende Schiff betrachtete, und die Bretter schwangen zur Seite.
Bob schob sein Rad durch und schloss das Tor. Nun war er im Lagerhof, in der Ecke, die sich Justus als Freiluft-Werkstatt ein- gerichtet hatte.
Sie lag im Freien, wenn man von einem vielleicht zwei Meter breiten Dach absah, das fast durchgehend an der Innenseite des Zauns umlief. Unter diesem Dach lagerte Mr Jonas den besseren Trödelkram.
Als Bob eintrat, saß Justus Jonas in einem alten Schaukelstuhl und knetete mit den Fingern seine Unterlippe – ein sicheres Zeichen dafür, dass sein Verstand auf Hochtouren arbeitete. Peter Shaw stand an der kleinen Druckmaschine, die als Schrott hier gelandet und von Justus mit viel Mühe wieder repariert worden war.
Die Maschine stampfte im Takt. Peter, ein großer dunkelhaariger Junge, schob weiße Karten ein. Das war der Sinn von Justs Nachricht gewesen: Die Druckmaschine arbeitete, und er bat Bob, durch das Grüne Tor I zum Treffpunkt zu kommen.
Aus dem Teil des Grundstücks, wo das Büro lag, konnten die Jungen nicht gesehen werden – insbesondere nicht von Tante Mathilda, einer wohlbeleibten Dame, die eigentlich der Motor des Geschäfts war.
Sie hatte ein weites Herz und war unendlich gutmütig, aber wenn ihr ein Junge unter die Augen kam, so kannte sie nur eines: ran an die Arbeit mit ihm!
Als Akt der Selbstverteidigung hatte Justus das gestapelte Altmaterial nach und nach so umgeschichtet, dass es seine Werkstatt den Blicken entzog. Seither war er dort mit seinen Freunden ungestört, wenn er nicht seinem Onkel oder seiner Tante wirklich zur Hand gehen musste.
Als Bob sein Fahrrad abgestellt hatte, hielt Peter die Maschine an und reichte ihm eine der gedruckten Karten. »Sieh dir das an!«, sagte er.
Es war eine großformatige Visitenkarte. Darauf stand:
Die drei Detektive
???
Wir übernehmen jeden Fall
Erster Detektiv Justus Jonas
Zweiter Detektiv Peter Shaw
Recherchen und Archiv Bob Andrews
»Donnerwetter!«, sagte Bob anerkennend. »Das hat wirklich Pfiff. Dann willst du also loslegen, Just?«
»Wir haben schon immer davon gesprochen, ein Detektivbüro zu eröffnen«, sagte Just. »Und mein Gewinn – ein großer Wagen dreißig Tage und Nächte zur freien Verfügung – setzt uns alle in die glückliche Lage, dem Geheimnis nachzuspüren, wo es uns begegnet. Mindestens für eine begrenzte Zeit. Darum wollen wir den Start wagen. Wir nennen uns ab sofort ›Die drei Detektive‹. Als Erster Detektiv übernehme ich die Strategie. Peter, Zweiter Detektiv, wird für alle Aufgaben eingesetzt, die körperliche Kraft und Geschicklichkeit erfordern. Da du, Bob, beim Beschatten von Verdächtigen oder beim Zäune-Überklettern zurzeit etwas behindert wärst, kommt es dir zu, die nötigen Nachforschungen in unseren Fällen zu be- treiben. Außerdem wirst du über unsere gesamte Tätigkeit die Akten führen.«
»In Ordnung«, meinte Bob dazu. »Bei meinem Job in der Bücherei komme ich leicht an interessantes Material heran.« »Neuzeitliche Ermittlungsverfahren erfordern eingehendes Recherchieren«, sagte Justus noch. »Aber warum beäugst du unsere Karte so sonderbar? Darf ich fragen, was dich daran stört?« »Na ja, die Fragezeichen«, gab Bob zu: »Was soll das eigentlich?« »Auf die Frage habe ich gewartet«, sagte Peter. »Just meinte, du würdest bestimmt fragen. Und jeder andere auch, sagte er.« »Das Fragezeichen«, erläuterte Just, »ist das universelle Symbol des Unbekannten. Wir sind bereit, Rätsel, Geheimnisse und Verwicklungen aller Art zu lösen, sofern man uns damit be- traut. Daher soll das Fragezeichen unser Gütezeichen sein. Drei Fragezeichen = das bedeutet immer: Die drei Detektive!« Bob dachte, Justus sei am Ende, aber er hätte es besser wissen sollen. Justus kam jetzt erst richtig in Fahrt.
»Und überdies«, sagte er, »werden die Fragezeichen Interesse wecken. Die Leute werden fragen, was sie zu bedeuten haben – genau wie du. Man wird uns daran erkennen. Sie werden kräftig für uns werben. Jedes Unternehmen braucht Werbung, um Kunden zu gewinnen.«
»Großartig«, sagte Bob und legte die Karte auf den Stapel zurück, der bereits gedruckt war. »Und wenn wir nun noch einen Fall zu bearbeiten hätten, würde unser Geschäft florieren.« Peter sah bedeutungsvoll drein. »Bob«, sagte er, »wir haben einen Fall!«
»Einspruch«, unterbrach Justus. Er richtete sich auf, und sein Ausdruck wurde konzentriert. Das sonst eher runde Gesicht erschien länger, er sah älter aus. Mit seiner stämmigen Statur wirkte Justus leicht dicklich, wenn er sich nicht gerade hielt.
© Kosmos Verlag
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Robert Arthur
- Altersempfehlung: 10 - 12 Jahre
- 2009, Veränd. Neuaufl., 158 Seiten, Masse: 13,6 x 20 cm, Gebunden, Deutsch
- Von Robert Arthur
- Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos)
- ISBN-10: 3440119211
- ISBN-13: 9783440119211
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