Der Zorn des Meeres
»Ein grosses Leseabenteuer!« Deutschlandfunk Kultur
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Produktinformationen zu „Der Zorn des Meeres “
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Klappentext zu „Der Zorn des Meeres “
Maggie lebt an der schottischen Küste, eine unwirtliche Gegend der schroffen Felsen und des brausenden Meeres, aber auch der atemberaubenden Schönheit. Als ihr Verlobter William, Bootsführer der Küstenwache, von der Ankunft von Schmuggelware erfährt, steht sie vor einem Dilemma: Ausgerechnet ihr hoch verschuldeter Vater ist in dieses Verbrechen verwickelt, und seine Festnahme hätte schreckliche Folgen. In einer stürmischen Nacht wagt Maggi, hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu William und der zu ihrem Vater, einen gefährlichen Versuch, um beide zu schützen.
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Lese-Probe zu „Der Zorn des Meeres “
ERSTES KAPITEL... mehr
Es drohte eine stürmische Nacht zu werden. Den ganzen Tag über waren vom Meer Nebelschwaden herangetrieben und fortgeschwebt, waren vom Südwestwind, der in Cruden Bay und eigentlich entlang der ganzen Küste von Aberdeenshire so unheilvoll weht, an Land gefegt worden und hatten sich in den zugigen Weiten des dahinterliegenden Hochlands verloren. Bislang gab es nur Böen, stets gefolgt von vorübergehenden ominösen Kalmen, doch das Barometer war seit Tagen gefallen, und am Vorabend hatte man am Himmel Schleierwolken gesehen, die in Richtung des gefährlichen Windes verliefen. Bis zum frühen Morgen kam der Wind aus Südwest, doch dann drehte er auf Südost; und die plötzliche Veränderung wirkte, nicht weniger als das Drehen, tatsächlich bedrohlich. Von der Meereswüste hörte man ein beständiges und gedämpftes Brüllen, das scheinbar am lautesten war und besonders vor dem Kommenden warnte, wenn es durch die geheimnisvollen wandernden Nebelschwaden drang. Wann immer die Nebelgürtel sich hoben oder zerstreuten oder getrieben von den Windstössen landeinwärts verschwanden, sah das Meer aus, als hätte wachsender Zorn es aufgewühlt; denn obwohl es weder die für den Sturm üblichen grossen Wellen noch eine starke Dünung wie nach einem Unwetter gab, war die gesamte Wasseroberfläche, so weit das Auge reichte, mit kleinen, weiss gekrönten Wellen bedeckt. Im Laufe des Tages rückten diese Wellen enger zusammen, wobei das weisse Wasser am Kamm noch wütender schäumte. In der Nordsee dauert es nicht lang, bis der Seegang heftiger wird, und entlang der ganzen Ostküste von Buchan war man sich sicher, dass es hart auf hart kommen würde, ehe die Nacht vorüber war.
In dem Wachhäuschen auf der Spitze der Klippe über dem winzigen Hafen Port Erroll ging der diensttuende Mann der Küstenwache hastig hin und her. Gelegentlich blieb er stehen, nahm ein Fernglas vom Schreibtisch und suchte den Horizont ab, von Girdleness im Süden Aberdeens, wenn der aufsteigende Nebel ihm einen Blick jenseits der Scaurs gewährte, bis nach Norden, wo die hohen Kräne der Blackman-Steinbrüche bei Murdoch Head den Himmel zu spalten schienen wie gewaltige Galgenbäume.
Der Mann war offensichtlich aufgeregt, und so wie er immer wieder nacheinander das Martin- Henry-Gewehr im Ständer, den mit der Mündung nach unten auf einem Bolzen steckenden Revolver der Navy und das in seiner Scheide an der Wand hängende Entermesser anstarrte, hatte seine Anspannung eindeutig mit seiner Arbeit bei der Küstenwache zu tun. Auf dem Schreibtisch lag ein geöffnetes Telegramm, glatt gestrichen von seinen harten Händen, daneben der braune Umschlag. Die Nachricht liess seine Aufregung einigermassen verständlich erscheinen, obwohl sie keine Details enthielt: »Passen Sie heute Nacht gut auf; Schmuggellieferung erwartet; keine Mühe scheuen; sehr wichtig.«
William Barrow, weit und breit als Sailor Willy bekannt, war ziemlich jung, um als oberster Bootsführer im Dienst der Küstenwache zu stehen, auch wenn seine Station eine der kleinsten der Gegend war. Da er seinem Leutnant das Leben gerettet hatte, durfte er als Belohnung der Behörde beitreten und wurde darüber hinaus befördert, als Dank für seine geschickte Verhaftung von Schmugglern, bei der er nicht nur grossen Mut, sondern auch Tatkraft und Improvisationstalent bewiesen hatte.
Die Küste von Aberdeen zu schützen ist besonders wichtig, aufgrund der zahlreichen Fischerschmacken, die in der Fangsaison von Peterhead ausschwärmen und hinaus auf die Nordsee bis nach Deutschland und Holland fahren. Dieses gewaltige Kommen und Gehen bietet unendliche Gelegenheiten für Schmuggel; und trotz aller Wachsamkeit findet eine beträchtliche Menge »Stoff« seinen Weg zu den Konsumenten, ohne vom Zoll geprüft worden zu sein. Der Fischhandel ist ein schnelles Geschäft, und die Fischer kehren alle gleichzeitig heim, sodass eine wahrhaft riesige Schar von Beamten erforderlich w
Es drohte eine stürmische Nacht zu werden. Den ganzen Tag über waren vom Meer Nebelschwaden herangetrieben und fortgeschwebt, waren vom Südwestwind, der in Cruden Bay und eigentlich entlang der ganzen Küste von Aberdeenshire so unheilvoll weht, an Land gefegt worden und hatten sich in den zugigen Weiten des dahinterliegenden Hochlands verloren. Bislang gab es nur Böen, stets gefolgt von vorübergehenden ominösen Kalmen, doch das Barometer war seit Tagen gefallen, und am Vorabend hatte man am Himmel Schleierwolken gesehen, die in Richtung des gefährlichen Windes verliefen. Bis zum frühen Morgen kam der Wind aus Südwest, doch dann drehte er auf Südost; und die plötzliche Veränderung wirkte, nicht weniger als das Drehen, tatsächlich bedrohlich. Von der Meereswüste hörte man ein beständiges und gedämpftes Brüllen, das scheinbar am lautesten war und besonders vor dem Kommenden warnte, wenn es durch die geheimnisvollen wandernden Nebelschwaden drang. Wann immer die Nebelgürtel sich hoben oder zerstreuten oder getrieben von den Windstössen landeinwärts verschwanden, sah das Meer aus, als hätte wachsender Zorn es aufgewühlt; denn obwohl es weder die für den Sturm üblichen grossen Wellen noch eine starke Dünung wie nach einem Unwetter gab, war die gesamte Wasseroberfläche, so weit das Auge reichte, mit kleinen, weiss gekrönten Wellen bedeckt. Im Laufe des Tages rückten diese Wellen enger zusammen, wobei das weisse Wasser am Kamm noch wütender schäumte. In der Nordsee dauert es nicht lang, bis der Seegang heftiger wird, und entlang der ganzen Ostküste von Buchan war man sich sicher, dass es hart auf hart kommen würde, ehe die Nacht vorüber war.
In dem Wachhäuschen auf der Spitze der Klippe über dem winzigen Hafen Port Erroll ging der diensttuende Mann der Küstenwache hastig hin und her. Gelegentlich blieb er stehen, nahm ein Fernglas vom Schreibtisch und suchte den Horizont ab, von Girdleness im Süden Aberdeens, wenn der aufsteigende Nebel ihm einen Blick jenseits der Scaurs gewährte, bis nach Norden, wo die hohen Kräne der Blackman-Steinbrüche bei Murdoch Head den Himmel zu spalten schienen wie gewaltige Galgenbäume.
Der Mann war offensichtlich aufgeregt, und so wie er immer wieder nacheinander das Martin- Henry-Gewehr im Ständer, den mit der Mündung nach unten auf einem Bolzen steckenden Revolver der Navy und das in seiner Scheide an der Wand hängende Entermesser anstarrte, hatte seine Anspannung eindeutig mit seiner Arbeit bei der Küstenwache zu tun. Auf dem Schreibtisch lag ein geöffnetes Telegramm, glatt gestrichen von seinen harten Händen, daneben der braune Umschlag. Die Nachricht liess seine Aufregung einigermassen verständlich erscheinen, obwohl sie keine Details enthielt: »Passen Sie heute Nacht gut auf; Schmuggellieferung erwartet; keine Mühe scheuen; sehr wichtig.«
William Barrow, weit und breit als Sailor Willy bekannt, war ziemlich jung, um als oberster Bootsführer im Dienst der Küstenwache zu stehen, auch wenn seine Station eine der kleinsten der Gegend war. Da er seinem Leutnant das Leben gerettet hatte, durfte er als Belohnung der Behörde beitreten und wurde darüber hinaus befördert, als Dank für seine geschickte Verhaftung von Schmugglern, bei der er nicht nur grossen Mut, sondern auch Tatkraft und Improvisationstalent bewiesen hatte.
Die Küste von Aberdeen zu schützen ist besonders wichtig, aufgrund der zahlreichen Fischerschmacken, die in der Fangsaison von Peterhead ausschwärmen und hinaus auf die Nordsee bis nach Deutschland und Holland fahren. Dieses gewaltige Kommen und Gehen bietet unendliche Gelegenheiten für Schmuggel; und trotz aller Wachsamkeit findet eine beträchtliche Menge »Stoff« seinen Weg zu den Konsumenten, ohne vom Zoll geprüft worden zu sein. Der Fischhandel ist ein schnelles Geschäft, und die Fischer kehren alle gleichzeitig heim, sodass eine wahrhaft riesige Schar von Beamten erforderlich w
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Autoren-Porträt von Bram Stoker
Bram Stoker wurde 1847 in der Nähe von Dublin geboren. Er arbeitete als Theaterkritiker und Herausgeber, später als Theatermanager und Agent, u.a. von Mark Twain. In seiner Freizeit schrieb er insgesamt zehn Romane. Den weltweiten Erfolg seines bekanntesten Romans "Drakula" erlebte er allerdings nicht mehr; Bram Stoker starb 1912 in London.
Bibliographische Angaben
- Autor: Bram Stoker
- 2021, 1. Auflage, neue Ausgabe, 176 Seiten, Masse: 11,8 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Kein & Aber
- ISBN-10: 3036961275
- ISBN-13: 9783036961279
- Erscheinungsdatum: 01.09.2021
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