Der Mond über Soho
66 Gedichte mit Interpretationen
über die Lyrik Bertolt Brechts schreibt Marcel Reich-Ranicki, der Herausgeber dieses Bandes: »In den Nachschlagebüchern und Literaturgeschichten wird Bertolt Brecht in erster Linie als Dramatiker genannt und behandelt. Dagegen ist nichts einzuwenden: Es...
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Produktinformationen zu „Der Mond über Soho “
Klappentext zu „Der Mond über Soho “
über die Lyrik Bertolt Brechts schreibt Marcel Reich-Ranicki, der Herausgeber dieses Bandes: »In den Nachschlagebüchern und Literaturgeschichten wird Bertolt Brecht in erster Linie als Dramatiker genannt und behandelt. Dagegen ist nichts einzuwenden: Es stimmt ja, dass er weder der Lyrik noch der erzählenden Prosa auch nur annähernd soviel Lebenszeit gewidmet hat wie dem Drama und dem Theater. Schliesslich waren es die Bühnenwerke, die ihn weltberühmt gemacht haben. Doch sollten wir glücklich sein, dass wir Brecht sowohl Stücke als auch Gedichte und Lieder verdanken - und es ist allemal fragwürdig, die eine Gattung gegen die andere ausspielen zu wollen.Aber obwohl Prophezeiungen zum Metier des Kritikers nicht gehören, dürfen wir ausnahmsweise und ganz leise doch vermuten: Bleiben wird von Bertolt Brecht vornehmlich die Lyrik.
Der Missbrauch der Poesie zur Flucht ins Undeutliche und Verschwommene, dieses Erzübel der deutschen Literatur, war ihm verhasst. Den Lesern, die den Rilkeschen Rhythmus im Blute hatten und die Georgesche Melodie im Ohr, vermochte Brecht zu beweisen, dass der Gesang vernünftig und die Vernunft poetisch sein kann. Er zeigte, dass die Synthese von Dichtung und Intellekt nicht nur nötig, sondern zugleich möglich sei.«
Die in diesem Band gesammelten 66 Gedichte von Bertolt Brecht werden von Schriftstellern, Kritikern und Literaturwissenschaftlern kommentiert. Zu den Interpreten gehören Reinhard Baumgart, Peter Demetz, Barbara Frischmuth, Robert Gernhardt, Ludwig Harig, Joachim Kaiser, Ruth Klüger, Günter Kunert, Peter von Matt, Doris Runge, Peter Rühmkorf, Peter Wapnewski und Gabriele Wohmann.
Inhaltsverzeichnis zu „Der Mond über Soho “
Auslassungen eines Märtyrers (Robert Gernhardt) - Gegen Verführung (Horst Krüger) - Apfelböck oder die Lilie auf dem Felde (Ruth Klüger) - Das Schiff (Siegfried Melchinger) - Vom ertrunkenen Mädchen (Hans-Ulrich Treichel) - Erinnerung an die Maria A. (Marcel Reich-Ranicki) - Deutschland, du Blondes, Bleiches (Hanspeter Brode) - Meiner Mutter (Walter Hinck) - Grosser Dankchoral (Thomas Anz) - Von den verführten Mädchen (Doris Runge) - Von der Freundlichkeit der Welt (Thomas Anz) - Vom armen B. B. (Peter Demetz) - Maria (Hermann Kurzke) - Weihnachtslegende (Barbara Frischmuth) - Sonett (Harald Hartung) - Entdeckung an einer jungen Frau (Joseph Anton Kruse) - Walter Jens (Die gute Nacht) - Von der Willfährigkeit der Natur (Hans-Harald Müller) - Der Gast (Wolfgang Rothe) - Die Liebenden (Peter Wapnewski) - Lied der Mutter über den Heldentod des Feiglings Wessowtischikow (Reinhard Baumgart) - O Falladah, du Du hangest! (Hilde Spiel) - Das erste Sonett (Eckhard Heftrich) - Das zehnte Sonett (Werner Fuld) - Der dreizehnte Sonett (Eckart Klessmann) - Der Pflaumenbaum (Wolfgang Brenneisen) - Fragen (Peter Rühmkorf) - Fragen eines lesenden Arbeiters (Jürgen Theobaldy) - Über das Lehren ohne Schüler (Günter Kunert) - An den Schwankenden ( Jost Hermand) - Morgens und abends zu lesen (Klara Obermüller) - Zufluchtsstätte (Walter Hinck) - Der Kirschdieb (Werner Ross) - Die Krücken (Rainer Kirsch) - Über Goethes Gedicht "Der Gott und die Bajadere" (Norbert Mecklenburg) - Über Kleists Stück "Der Prinz von Homburg" (Joachim Kaiser) - Über Schillers Gedicht "Die Bürgschaft" (Helmut Koopmann) - Lob der Vergesslichkeit (Jürgen Jacobs) - Über induktive Liebe (Reinhold Grimm) - Schlechte Zeit für Lyrik (Kurt Drawert) - Die Maske des Bösen (Ludwig Harig) - Die Rückkehr (Wulf Segebrecht) - Vom Sprengen des Gartens (Walter Hinderer) - Das Lied von der Moldau (Elisabeth Borchers) - Gemeinsame Erinnerung (Günter Kunert) - Der Bauch Laughtons (Peter von Matt) - O Lust des Beginnens (Reinhold
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Grimm) - Ein neues Haus (Helmut Koopmann) - An meine Landsleute (Wolfgang Werth) - Als ich nachher von dir ging (Marcel Reich-Ranicki) - Sieben Rosen hat der Strauch (Sibylle Wirsing) - Kinderhymne (Iring Fetscher) - Die Pappel vom Karlsplatz (Walter Hinck) - Auf einen chinesischen Theewurzellöwen (Wulf Segebrecht) - Deutschland 1952 (Friedrich Dieckmann) - Glücklicher Vorgang (Harald Weinrich) - Der Blumengarten (Wulf Segebrecht) - Der Rauch (Gabriele Wohmann) - Tannen (Volker Bohn) - Die Musen (Jan Knopf) - Die Wahrheit einigt (Wolfgang Werth) - Ach, wie sollen wir die kleine Rose buchen? - Vergnügungen (Harald Weinrich) - Wechsel der Dinge (Iring Fetscher) - Als ich in weissem Krankenzimmer der Charité (Michael Hamburger)
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Autoren-Porträt von Bertolt Brecht
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings bereits im Jahr 1918 unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde. Bereits während seines Studiums begann Brecht Theaterstücke zu schreiben. Ab 1922 arbeitete er als Dramaturg an den Münchener Kammerspielen. Von 1924 bis 1926 war er Regisseur an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. 1933 verliess Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark, später nach Schweden, Finnland und in die USA. Neben Dramen schrieb Brecht auch Beiträge für mehrere Emigrantenzeitschriften in Prag, Paris und Amsterdam. 1948 kehrte er aus dem Exil nach Berlin zurück, wo er bis zu seinem Tod als Autor und Regisseur tätig war. Reich-Ranicki, MarcelMarcel Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 1920 in Wloclawek / Polen geboren. Sein Vater, David Reich, war ein polnischer Jude, seine Mutter, Helene eine deutsche Jüdin. Die Familie siedelte 1929 nach Berlin um. Dort besuchte er das Gymnasium. Im Herbst 1938, kurz nach dem Abitur, wurde er verhaftet und nach Polen deportiert, wo er ab 1940 im Warschauer Getto leben musste. Anfang 1943 gelang ihm zusammen mit seiner Frau Teofila die Flucht aus dem Getto in den Warschauer Untergrund. Seine Eltern und sein Bruder wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Zunächst im Polnischen Diplomatischen Dienst tätig, fand er seine Berufung schliesslich in der Literatur. Er arbeitete für Zeitungen, im Rundfunk und als Übersetzer. 1958 siedelte Reich-Ranicki in die Bundesrepublik Deutschland über. Er lebte von 1959 bis 1973 in Hamburg, dann zog er nach Frankfurt am Main.Er war für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Die Welt und die Wochenzeitung Die Zeit als Literaturkritiker tätig und gehörte von 1958 bis 1967
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als solcher der Gruppe 47 an. 1968 war er Gastprofessor für deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts an der Washington University in St. Louis (USA) und 1969 am Middlebury College (USA). Von 1971 bis 1975 lehrte er als ständiger Gastprofessor für Neue Deutsche Literatur an den Universitäten Stockholm und Uppsala. Ab 1974 war er Honorarprofessor an der Universität Tübingen, in den Jahren 1991/92 bekleidete er die Heinrich Heine-Gastprofessur an der Universität Düsseldorf. Marcel Reich-Ranicki war Ehrendoktor der Universitäten Uppsala (1972), Augsburg (1992), Bamberg (1992), Düsseldorf (1997), Utrecht (2001) und München (2002). Nachdem er 1988 die Leitung des Literaturteils der FAZ abgegeben hatte, schrieb er weiter Kritiken in verschiedenen Zeitungen und wirkte von nun an auch im Fernsehen: Von 1988 bis 2001 leitete er das Literarische Quartett im ZDF.Reich-Ranicki wurde mit zahlreichen Preisen geehrt und galt als einer der bedeutendsten Literaturkritiker Deutschlands. Er starb am 18. September 2013 im Alter von 93 Jahren. Reich-Ranicki, MarcelMarcel Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 1920 in Wloclawek / Polen geboren. Sein Vater, David Reich, war ein polnischer Jude, seine Mutter, Helene eine deutsche Jüdin. Die Familie siedelte 1929 nach Berlin um. Dort besuchte er das Gymnasium. Im Herbst 1938, kurz nach dem Abitur, wurde er verhaftet und nach Polen deportiert, wo er ab 1940 im Warschauer Getto leben musste. Anfang 1943 gelang ihm zusammen mit seiner Frau Teofila die Flucht aus dem Getto in den Warschauer Untergrund. Seine Eltern und sein Bruder wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Zunächst im Polnischen Diplomatischen Dienst tätig, fand er seine Berufung schliesslich in der Literatur. Er arbeitete für Zeitungen, im Rundfunk und als Übersetzer. 1958 siedelte Reich-Ranicki in die Bundesrepublik Deutschland über. Er lebte von 1959 bis 1973 in Hamburg, dann zog er nach Frankfurt am Main.Er war für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Die Welt und die Wochenzeitung Die Zeit als Literaturkritiker tätig und gehörte von 1958 bis 1967 als solcher der Gruppe 47 an. 1968 war er Gastprofessor für deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts an der Washington University in St. Louis (USA) und 1969 am Middlebury College (USA). Von 1971 bis 1975 lehrte er als ständiger Gastprofessor für Neue Deutsche Literatur an den Universitäten Stockholm und Uppsala. Ab 1974 war er Honorarprofessor an der Universität Tübingen, in den Jahren 1991/92 bekleidete er die Heinrich Heine-Gastprofessur an der Universität Düsseldorf. Marcel Reich-Ranicki war Ehrendoktor der Universitäten Uppsala (1972), Augsburg (1992), Bamberg (1992), Düsseldorf (1997), Utrecht (2001) und München (2002). Nachdem er 1988 die Leitung des Literaturteils der FAZ abgegeben hatte, schrieb er weiter Kritiken in verschiedenen Zeitungen und wirkte von nun an auch im Fernsehen: Von 1988 bis 2001 leitete er das Literarische Quartett im ZDF.Reich-Ranicki wurde mit zahlreichen Preisen geehrt und galt als einer der bedeutendsten Literaturkritiker Deutschlands. Er starb am 18. September 2013 im Alter von 93 Jahren.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Bertolt Brecht
- 2002, 278 Seiten, Masse: 12,8 x 20,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Marcel Reich-Ranicki
- Verlag: INSEL VERLAG
- ISBN-10: 3458171037
- ISBN-13: 9783458171034
- Erscheinungsdatum: 22.04.2002
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