Lübbe Sachbuch / Der grösste Raubzug der Geschichte
Warum die Fleissigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden
Die Reichen in unserer Gesellschaft werden immer reicher, während alle anderen immer ärmer werden. Dieses Buch zeigt auf, welche Kapitalanlagen jetzt noch sinnvoll sind, und von welchen nur die Finanzindustrie profitiert. Jeder ist betroffen: Wer jetzt...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Lübbe Sachbuch / Der grösste Raubzug der Geschichte “
Die Reichen in unserer Gesellschaft werden immer reicher, während alle anderen immer ärmer werden. Dieses Buch zeigt auf, welche Kapitalanlagen jetzt noch sinnvoll sind, und von welchen nur die Finanzindustrie profitiert. Jeder ist betroffen: Wer jetzt nicht richtig handelt, steht vielleicht bald mit leeren Händen da.
Klappentext zu „Lübbe Sachbuch / Der grösste Raubzug der Geschichte “
Vor unseren Augen findet der grösste Raubzug der Geschichte statt, und wir alle sind seine Opfer. Die Reichen in unserer Gesellschaft werden immer reicher, während alle anderen immer ärmer werden. Die Übeltäter - Banken und Versicherungen - werden geschützt, gedeckt und von den Politikern und Notenbankchefs weltweit unterstützt. Dieses Buch zeigt, wie die Finanzindustrie funktioniert und wie sie Risiken und Schulden auf uns Bürger abwälzt.Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht zu den Verlierern gehören!
Lese-Probe zu „Lübbe Sachbuch / Der grösste Raubzug der Geschichte “
DER GRÖSSTE RAUBZUG DERGESCHICHTE Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden von MatthiasWeik & Marc Friedrich1. Was ist Geld? Gold und Silber sind Geld, alles andere ist Kredit. John Pierpont Morgan, Gründer der US-Bank JPMorgan4 Weder in der Schule noch in meinen zwei wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen wurde diese Frage jemals aufgegriffen. In diesem Buch wird sehr viel über Geld gesprochen. Aus diesem Grunde sollten wir uns fragen: Was ist Geld? „Geld Was ist Geld? ist ein spezielles Tauschmittel. Speziell, weil es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern (nur) zu weiteren Tauschaktionen einsetzbar ist." Voraussetzung hierfür ist die allgemeine Anerkennung. Diese wird weitgehend vom Staat für das vom Staat durch die Zentralbank herausgegebene Geld gewährleistet. Der Staat ist per Gesetz verpflichtet, dieses Geld zur Begleichung aller Steuerschulden unbegrenzt anzunehmen. Das vom Staat herausgegebene Geld gilt als „gesetzliches Zahlungsmittel". Geld gibt es in Form von Münzen, (Bank-)Noten und Buchgeld (Giralgeld). Der Staat empfiehlt jedem Marktteilnehmer, dieses Zahlungsmittel zur Bezahlung von Waren und Dienstleistungen zu verwenden. Es existieren zwei Arten von Geld: a) Gedecktes Geld Bei gedecktem Geld werden Münzen aus Edelmetall, welches einen bestimmten Wert hat, hergestellt. Bei den Banknoten handelt es sich um Schuldverschreibungen, für die ein entsprechender realer Sachwert (z. B. Gold) hinterlegt ist. Bei Vorlage dieser Schuldverschreibung ist die Zentralbank verpflichtet, auf Aufforderung eine bestimmte Menge an beispielsweise Gold auszuhändigen. Logischerweise kann die Zentralbank nur Geldnoten in demselben Volumen herstellen und herausgeben, die dem Volumen der insgesamt real verwalteten Vermögenswerte der Zentralbank entsprechen. Es ist für die Zentralbank also unmöglich,
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beliebig viel Geld zu drucken. Bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs existierten in vielen Staaten goldgedeckte Papierwährungen (Goldstandard). Diese Zeit war geprägt von wirtschaftlicher Stabilität, niedriger Inflation und solidem Wachstum. Der Begriff ist vom lateinischen Wort fiat („es werde") abgeleitet. FIAT-Geld entsteht infolge eines Beschlusses der gesetzgebenden Organe eines Staates, und es besteht keine Einlöseverpflichtung seitens des Herausgebers in Gold oder Silber. FIAT-Geld bedeutet nichts anderes, als Geld aus dem Nichts (ungedeckt) in beliebiger Höhe zu schaffen, zum Beispiel durch die Notenpresse oder durch die Geschäftsbanken. Bei ungedecktem Geld hat die Münze einen wesentlich geringeren Materialwert, und es besteht keinerlei Anspruch an die Zentralbank auf Herausgabe eines entsprechenden Wertes wie beispielsweise Gold. Ein Anspruch gegen die Bundesrepublik bei Münzen und gegen die Zentralbank bei Banknoten ist nicht gegeben. Somit sind Münzen und Banknoten nur so viel wert, wie irgendjemand - freiwillig - bereit ist, dafür herzugeben. Dieses Geldsystem Geldsysteme basieren auf Vertrauen basiert schlicht und einfach auf Vertrauen - nicht mehr und nicht weniger. Es funktioniert so lange, wie die Mitglieder der Gesellschaft bereit sind, Waren und Dienstleistungen gegen dieses bedruckte Papier bzw. die minderwertigen Münzen zu tauschen. Sobald dies nicht mehr der Fall ist, ist es vorbei, und das Ende der Währung ist besiegelt. Dr. Chris Martenson, Geld ist ein Anspruch auf eine Leistung ein amerikanischer Wissenschaftler, bringt es auf den Punkt: Geld ist ein Anspruch auf eine Leistung. 10 Wo auch immer Sie Geld einsetzen, möchten Sie etwas dafür erhalten, sei es eine Ware oder eine Dienstleistung. Die Erkenntnis, dass Geld ein Anspruch auf Leistung ist, hat einige bezeichnende Konsequenzen: Geld hat nur einen Wert, wenn die gewünschte Leistung auch existiert. Dazu ein drastisches Beispiel: Für alles Geld in der Welt gibt es um Tschernobyl kein unverstrahltes Land, denn es existiert nicht mehr. Geld ist nur ein Anspruch auf Leistung, nicht die Leistung selbst. Auch dazu ein Beispiel: Haben Sie einen Unfall, dann können Ihnen Millionen gespendet werden. Behandeln muss Sie aber immer ein Mensch. Geld kann das nicht. Geld arbeitet - entgegen der Behauptung von Bankern - nicht, nur Menschen arbeiten! Durch Schaffung von Geld wird keine Leistung geschaffen. Die Zentralbanken können noch so viele Milliarden an frischen Geldscheinen drucken, mehr Leistung gibt es deswegen nicht, auf die man Anspruch erheben könnte. Geld ist nicht Zweck, sondern Mittel der Wirtschaft, und Wirtschaft ist der Austausch von Gütern und Dienstleistungen. Anekdote: Alle Motive und Gebäude auf den ungedeckten Euro- Scheinen existieren nicht. Sie sind fiktiv. So wie der substanzielle Wert des Euro. Die täglichen grenzüberschreitenden Geldbewegungen sind heute 25-mal größer als die grenzüberschreitenden Güterbewegungen. Geld wird nicht mehr nur als Transaktionsmittel benutzt zum Zwecke der Finanzierung, sondern Geld wird gehandelt wie eine eigene Ware. Alfred Herrhausen, ehemaliger Vorstandssprecher der Deutschen Bank Im Verlaufe des Buches werden Sie mit Zahlen konfrontiert, die sich jeglicher Vorstellungskraft entziehen und bis vor der Finanzkrise lediglich aus dem Mathematikunterricht bekannt waren.
Wie entsteht Geld? Und woher bekommen die Banken das Geld? Eigentlich ist es gut, dass die Menschen unser Banken- und Währungssystem nicht verstehen. Würden sie es nämlich, so hätten wir eine Revolution vor morgen früh. Henry Ford, Gründer von Ford Diese zwei Fragen sind eng miteinander verknüpft. Geld wird aus dem „Nichts" erschaffen, und zwar von zwei unterschiedlichen Parteien: den Notenbanken und den Geschäftsbanken. Geld entsteht ausschließlich dadurch, dass diese zwei Parteien es verleihen. a) Notenbanken: In Europa wird Geld beispielsweise von der Europäischen Zentralbank (EZB) erschaffen. Die EZB hat das Monopol zur Schaffung von Geld aus dem „Nichts" und entscheidet alleine darüber, wie viel „neues" Geld sie erschafft. Grenzen für die Ausweitung der sogenannten Geldmenge bestehen nicht. Die Europäische Wem gehört eigentlich die europäische Notenbank Zentralbank (EZB): Was verbirgt sich hinter dieser Institution? mit dem Namen Europäische Zentralbank (EZB)? Die EZB gehört den nationalen Zentralbanken. Sie sind alleinige Zeichner und Inhaber des Kapitals der EZB. Somit gehören 18,93 Prozent der EZB der Deutschen Bundesbank. Wem aber gehört die deutsche Zentralbank mit dem Namen Deutsche Bundesbank? Laut Gesetz über die Deutsche Bundesbank ist sie eine bundesunmittelbare juristische Person des öffentlichen Rechts. Ihr Grundkapital von 2,5 Milliarden Euro steht dem Bund zu. Die Beamten der Deutschen Bundesbank sind Bundesbeamte. Der Vorstand mit der Zentrale am Sitz der Bank in Frankfurt am Main hat die Stellung einer obersten Bundesbehörde. Aus alldem lässt sich schlussfolgern, dass die Deutsche Bundesbank dem Staat gehören muss: Eine Bundesbehörde kann nichts Privatrechtliches sein, und Beamte sind ausschließlich in Staatsbetrieben zu finden. Bei der US-Notenbank FED stellt sich die Eigentümerstruktur etwas anders dar. Hierzu mehr im Kapitel 7. Wie kann sich eine Geschäftsbank Liquidität bei der Zentralbank beschaffen? Die Zentralbank gewährt der Geschäftsbank einen Kredit - dadurch schöpft sie Zentralbankgeld: „Die Zentralbank verbucht den gewährten Kredit auf der Aktivseite ihrer Bilanz. Das Guthaben, das sie der Geschäftsbank in entsprechender Höhe gewährt, verbucht sie auf der Passivseite. Spiegelbildlich hat die Geschäftsbank auf der Aktivseite ihrer Bilanz nun ein Guthaben in Zentralbankgeld, auf der Passivseite eine Kreditverbindlichkeit. Auch die Geschäftsbank muss für den ihr gewährten Kredit einen Zins zahlen; er trägt zu einem etwaigen Gewinn der Zentralbank bei, der wiederum dem Staatshaushalt und damit den Bürgern zufließt. Zentralbankgeld wird auch geschaffen, wenn die Zentralbank einer Geschäftsbank etwas abkauft, zum Beispiel Gold oder fremde Währungen; die Geschäftsbank erhält dann den vereinbarten Betrag auf ihrem Konto bei der Zentralbank gutgeschrieben. [. . .] Technisch wird die Kreditgewährung der Zentralbank an die Geschäftsbanken hauptsächlich über wöchentliche Refinanzierungsgeschäfte abgewickelt. Dabei bieten die Geschäftsbanken in einer Auktion mit verdeckten Offerten um Zentralbankgeld; diejenigen Gebote mit den höchsten Zinsen werden als Erste bedient. Die Geschäftsbanken müssen die gewährten Kredite durch Hinterlegung von Wertpapieren besichern." Hier stellt sich jedoch die Frage: Was sind eigentlich Wertpapiere? Sind es beispielsweise „sichere" Wertpapiere wie deutsche Staatsanleihen, oder handelt es sich dabei um „Schrott" wie bei den griechischen oder portugiesischen Staatsanleihen? „Die Zentralbank entscheidet, wie viel Liquidität sie insgesamt zuteilt. Die Höhe dieser Zuteilung richtet sich zum einen nach dem Liquiditätsbedarf, der sich aus dem Gesamtsoll der Mindestreserve ergibt, zum anderen nach dem Bargeldbedarf und einigen weiteren Faktoren. Haben die Geschäftsbanken Liquidität ersteigert und als Guthaben auf ihrem Konto gutgeschrieben bekommen, können sie sich dieses in Bargeld auszahlen lassen und anschließend über ihre Filialen an ihre Kunden auszahlen. So kommt das Bargeld in Umlauf. Nur die Zentralbank darf die Banknoten drucken lassen und ausgeben." b) Von den Geschäftsbanken und Sparkassen wird ebenfalls Geld erschaffen. Jawohl, Sie haben richtig gehört. Banken können selber Geld schöpfen - das sogenannte Buchgeld. Buchgeld „Synonym für Giralgeld, Depositengeld, Bankengeld. Das Buchgeld stellt das Guthaben von Kunden auf Girokonten bei einem Kreditinstitut dar, über das jederzeit uneingeschränkt verfügt werden kann. Mit dem Buchgeld erhalten die Kreditinstitute die Möglichkeit, Geldschöpfung durch Kreditgewährung zu betreiben." Wie das funktioniert, zeige ich Ihnen auf den nächsten Seiten. Wie erzeugt eine Geschäftsbank selbst Geld? Jedes Mal, wenn eine Bank einen Kredit gibt, wird neues Guthaben erzeugt, neue Einlagen - brandneues Geld." Graham F. Towers, ehemaliger Direktor der Bank of Canada Die Mehrheit vertritt die Meinung, dass die Zentralbanken das meiste Geld erschaffen. Dies ist jedoch falsch, denn fast die gesamte Geldmenge entsteht in privaten Banken bei der Vergabe von Krediten. Auch „verleihen" die Banken nicht das Geld, das dort von anderen Kunden deponiert wurde. Dieses Geld dient lediglich als Reserve, während die Banken ein Vielfaches davon als Kredite vergeben. Im engeren Sinne sind Kredite also kein Geld, siewirken dennoch wie „echtes" Geld, mit dem man ganz normal bezahlen kann. Was ist ein Kredit? Viele haben von einem Kredit ein völlig falsches Bild. Der Volksmund sagt: Ich habe einen Kredit bei der Bank aufgenommen, also habe ich mir das Geld von der Bank geliehen. „Einen Kredit Ein Kredit: Geld von der Bank geliehen? gewähren bedeutet nicht, etwas zu verleihen, sondern es ist ein Tausch, ein Kauf und ein Verkauf. Der Kreditnehmer (Schuldner) verkauft Geld, das er nicht hat, und verspricht, dieses Geld zu einem vereinbarten Termin in der Zukunft (Kreditlaufzeit) zu liefern. Ein (Geld)Kredit ist nichts anderes als ein Geldversprechen für die Zukunft." Die Mindestreserve in Höhe von zwei Prozent Banken müssen ausschließlich einen Mindestreservesatz von zwei Prozent bei der EZB vorweisen - sie haben das einzigartige Privileg, selbst hergestelltes „Geld" zu verleihen. Nicht nur das, sie dürfen dafür auch Zinsen verlangen. Das Schlimme ist jedoch, dass sie beim Ausbleiben der Rückzahlung kraft des Gesetzes reale Werte pfänden lassen und somit Bürger enteignen dürfen.
Bank Bilanzsumme in Milliarden Euro Eigenkapital in Milliarden Euro Eigenkapitalanteil in Prozent Deutsche Bank 2012 53,4 2,65 Commerzbank 635,9 27 4,11 Royal Bank of Scottland 1535 79,75 5,19 BNP Paribas 1907 85,88 4,5 Société Général 1250 49,80 3,98 Barclays 1490 53,58 3,59 Stand Dezember 2013
Wie aus 200 Euro 10 000 Euro werden? Wenn werden 10 000 eine Bank nur über zwei Prozent der von ihr gebuchten Gelder wirklich verfügen muss, kann sie folglich selbst Geld erzeugen (schöpfen). Zur Gewährung eines Kredits in Höhe von 10 000 Euro benötigt eine Bank ausschließlich 200 Euro nicht benötigtes Guthaben auf ihrem Zentralbankkonto. Nehmen wir ein fiktives Beispiel: Der Kunde, nennen wir ihn Herr Maier (im Schaubild Kunde I), betritt die Bank Fantasia (im Schaubild Bank Kunde I), weil er einen Kredit in Höhe von 10 000 Euro aufnehmen möchte, um ein Motorrad zu erwerben. Für die Fantasia Bank stellt dies kein Problem wegen eines Eigenkapitalanteils von nur 200 Euro dar. Die Bank Fantasia gewährt dem Kunden Maier den gewünschten Kredit über 10 000 Euro. Falls er seine Raten nicht bezahlen kann, gehört das Motorrad selbstredend ganz schnell der Bank. Die Fantasia Bank schreibt also eine Zahl, in diesem Fall 10 000 Euro, auf ein Konto. Und damit ist das, was für den Kreditnehmer Herrn Maier Geld ist, in die Welt gekommen. Abbildung 1: Geldschöpfung Die Fantasia Bank bucht in ihrer Bilanz auf der Aktivseite eine Kreditforderung gegenüber dem Kunden Maier ein, zum Beispiel 10 000 Euro; parallel schreibt sie dem Girokonto des Kunden Maier - das auf der Passivseite der Bankbilanz geführt wird - 10 000 Euro gut. Der Bankkunde Maier bucht umgekehrt: Auf seinem Konto hat er 10 000 Euro mehr. Diese Gutschrift erhöht logischerweise die Einlagen des Bankkunden Maier auf seinem Girokonto. Es entsteht Giralgeld. Dies erhöht die Geldmenge. Auf der Passivseite seiner Bilanz hat er jedoch eine Kreditverbindlichkeit in Höhe von 10 000 Euro.
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Wie entsteht Geld? Und woher bekommen die Banken das Geld? Eigentlich ist es gut, dass die Menschen unser Banken- und Währungssystem nicht verstehen. Würden sie es nämlich, so hätten wir eine Revolution vor morgen früh. Henry Ford, Gründer von Ford Diese zwei Fragen sind eng miteinander verknüpft. Geld wird aus dem „Nichts" erschaffen, und zwar von zwei unterschiedlichen Parteien: den Notenbanken und den Geschäftsbanken. Geld entsteht ausschließlich dadurch, dass diese zwei Parteien es verleihen. a) Notenbanken: In Europa wird Geld beispielsweise von der Europäischen Zentralbank (EZB) erschaffen. Die EZB hat das Monopol zur Schaffung von Geld aus dem „Nichts" und entscheidet alleine darüber, wie viel „neues" Geld sie erschafft. Grenzen für die Ausweitung der sogenannten Geldmenge bestehen nicht. Die Europäische Wem gehört eigentlich die europäische Notenbank Zentralbank (EZB): Was verbirgt sich hinter dieser Institution? mit dem Namen Europäische Zentralbank (EZB)? Die EZB gehört den nationalen Zentralbanken. Sie sind alleinige Zeichner und Inhaber des Kapitals der EZB. Somit gehören 18,93 Prozent der EZB der Deutschen Bundesbank. Wem aber gehört die deutsche Zentralbank mit dem Namen Deutsche Bundesbank? Laut Gesetz über die Deutsche Bundesbank ist sie eine bundesunmittelbare juristische Person des öffentlichen Rechts. Ihr Grundkapital von 2,5 Milliarden Euro steht dem Bund zu. Die Beamten der Deutschen Bundesbank sind Bundesbeamte. Der Vorstand mit der Zentrale am Sitz der Bank in Frankfurt am Main hat die Stellung einer obersten Bundesbehörde. Aus alldem lässt sich schlussfolgern, dass die Deutsche Bundesbank dem Staat gehören muss: Eine Bundesbehörde kann nichts Privatrechtliches sein, und Beamte sind ausschließlich in Staatsbetrieben zu finden. Bei der US-Notenbank FED stellt sich die Eigentümerstruktur etwas anders dar. Hierzu mehr im Kapitel 7. Wie kann sich eine Geschäftsbank Liquidität bei der Zentralbank beschaffen? Die Zentralbank gewährt der Geschäftsbank einen Kredit - dadurch schöpft sie Zentralbankgeld: „Die Zentralbank verbucht den gewährten Kredit auf der Aktivseite ihrer Bilanz. Das Guthaben, das sie der Geschäftsbank in entsprechender Höhe gewährt, verbucht sie auf der Passivseite. Spiegelbildlich hat die Geschäftsbank auf der Aktivseite ihrer Bilanz nun ein Guthaben in Zentralbankgeld, auf der Passivseite eine Kreditverbindlichkeit. Auch die Geschäftsbank muss für den ihr gewährten Kredit einen Zins zahlen; er trägt zu einem etwaigen Gewinn der Zentralbank bei, der wiederum dem Staatshaushalt und damit den Bürgern zufließt. Zentralbankgeld wird auch geschaffen, wenn die Zentralbank einer Geschäftsbank etwas abkauft, zum Beispiel Gold oder fremde Währungen; die Geschäftsbank erhält dann den vereinbarten Betrag auf ihrem Konto bei der Zentralbank gutgeschrieben. [. . .] Technisch wird die Kreditgewährung der Zentralbank an die Geschäftsbanken hauptsächlich über wöchentliche Refinanzierungsgeschäfte abgewickelt. Dabei bieten die Geschäftsbanken in einer Auktion mit verdeckten Offerten um Zentralbankgeld; diejenigen Gebote mit den höchsten Zinsen werden als Erste bedient. Die Geschäftsbanken müssen die gewährten Kredite durch Hinterlegung von Wertpapieren besichern." Hier stellt sich jedoch die Frage: Was sind eigentlich Wertpapiere? Sind es beispielsweise „sichere" Wertpapiere wie deutsche Staatsanleihen, oder handelt es sich dabei um „Schrott" wie bei den griechischen oder portugiesischen Staatsanleihen? „Die Zentralbank entscheidet, wie viel Liquidität sie insgesamt zuteilt. Die Höhe dieser Zuteilung richtet sich zum einen nach dem Liquiditätsbedarf, der sich aus dem Gesamtsoll der Mindestreserve ergibt, zum anderen nach dem Bargeldbedarf und einigen weiteren Faktoren. Haben die Geschäftsbanken Liquidität ersteigert und als Guthaben auf ihrem Konto gutgeschrieben bekommen, können sie sich dieses in Bargeld auszahlen lassen und anschließend über ihre Filialen an ihre Kunden auszahlen. So kommt das Bargeld in Umlauf. Nur die Zentralbank darf die Banknoten drucken lassen und ausgeben." b) Von den Geschäftsbanken und Sparkassen wird ebenfalls Geld erschaffen. Jawohl, Sie haben richtig gehört. Banken können selber Geld schöpfen - das sogenannte Buchgeld. Buchgeld „Synonym für Giralgeld, Depositengeld, Bankengeld. Das Buchgeld stellt das Guthaben von Kunden auf Girokonten bei einem Kreditinstitut dar, über das jederzeit uneingeschränkt verfügt werden kann. Mit dem Buchgeld erhalten die Kreditinstitute die Möglichkeit, Geldschöpfung durch Kreditgewährung zu betreiben." Wie das funktioniert, zeige ich Ihnen auf den nächsten Seiten. Wie erzeugt eine Geschäftsbank selbst Geld? Jedes Mal, wenn eine Bank einen Kredit gibt, wird neues Guthaben erzeugt, neue Einlagen - brandneues Geld." Graham F. Towers, ehemaliger Direktor der Bank of Canada Die Mehrheit vertritt die Meinung, dass die Zentralbanken das meiste Geld erschaffen. Dies ist jedoch falsch, denn fast die gesamte Geldmenge entsteht in privaten Banken bei der Vergabe von Krediten. Auch „verleihen" die Banken nicht das Geld, das dort von anderen Kunden deponiert wurde. Dieses Geld dient lediglich als Reserve, während die Banken ein Vielfaches davon als Kredite vergeben. Im engeren Sinne sind Kredite also kein Geld, siewirken dennoch wie „echtes" Geld, mit dem man ganz normal bezahlen kann. Was ist ein Kredit? Viele haben von einem Kredit ein völlig falsches Bild. Der Volksmund sagt: Ich habe einen Kredit bei der Bank aufgenommen, also habe ich mir das Geld von der Bank geliehen. „Einen Kredit Ein Kredit: Geld von der Bank geliehen? gewähren bedeutet nicht, etwas zu verleihen, sondern es ist ein Tausch, ein Kauf und ein Verkauf. Der Kreditnehmer (Schuldner) verkauft Geld, das er nicht hat, und verspricht, dieses Geld zu einem vereinbarten Termin in der Zukunft (Kreditlaufzeit) zu liefern. Ein (Geld)Kredit ist nichts anderes als ein Geldversprechen für die Zukunft." Die Mindestreserve in Höhe von zwei Prozent Banken müssen ausschließlich einen Mindestreservesatz von zwei Prozent bei der EZB vorweisen - sie haben das einzigartige Privileg, selbst hergestelltes „Geld" zu verleihen. Nicht nur das, sie dürfen dafür auch Zinsen verlangen. Das Schlimme ist jedoch, dass sie beim Ausbleiben der Rückzahlung kraft des Gesetzes reale Werte pfänden lassen und somit Bürger enteignen dürfen.
Bank Bilanzsumme in Milliarden Euro Eigenkapital in Milliarden Euro Eigenkapitalanteil in Prozent Deutsche Bank 2012 53,4 2,65 Commerzbank 635,9 27 4,11 Royal Bank of Scottland 1535 79,75 5,19 BNP Paribas 1907 85,88 4,5 Société Général 1250 49,80 3,98 Barclays 1490 53,58 3,59 Stand Dezember 2013
Wie aus 200 Euro 10 000 Euro werden? Wenn werden 10 000 eine Bank nur über zwei Prozent der von ihr gebuchten Gelder wirklich verfügen muss, kann sie folglich selbst Geld erzeugen (schöpfen). Zur Gewährung eines Kredits in Höhe von 10 000 Euro benötigt eine Bank ausschließlich 200 Euro nicht benötigtes Guthaben auf ihrem Zentralbankkonto. Nehmen wir ein fiktives Beispiel: Der Kunde, nennen wir ihn Herr Maier (im Schaubild Kunde I), betritt die Bank Fantasia (im Schaubild Bank Kunde I), weil er einen Kredit in Höhe von 10 000 Euro aufnehmen möchte, um ein Motorrad zu erwerben. Für die Fantasia Bank stellt dies kein Problem wegen eines Eigenkapitalanteils von nur 200 Euro dar. Die Bank Fantasia gewährt dem Kunden Maier den gewünschten Kredit über 10 000 Euro. Falls er seine Raten nicht bezahlen kann, gehört das Motorrad selbstredend ganz schnell der Bank. Die Fantasia Bank schreibt also eine Zahl, in diesem Fall 10 000 Euro, auf ein Konto. Und damit ist das, was für den Kreditnehmer Herrn Maier Geld ist, in die Welt gekommen. Abbildung 1: Geldschöpfung Die Fantasia Bank bucht in ihrer Bilanz auf der Aktivseite eine Kreditforderung gegenüber dem Kunden Maier ein, zum Beispiel 10 000 Euro; parallel schreibt sie dem Girokonto des Kunden Maier - das auf der Passivseite der Bankbilanz geführt wird - 10 000 Euro gut. Der Bankkunde Maier bucht umgekehrt: Auf seinem Konto hat er 10 000 Euro mehr. Diese Gutschrift erhöht logischerweise die Einlagen des Bankkunden Maier auf seinem Girokonto. Es entsteht Giralgeld. Dies erhöht die Geldmenge. Auf der Passivseite seiner Bilanz hat er jedoch eine Kreditverbindlichkeit in Höhe von 10 000 Euro.
Copyright 2014 by Bastei Lübbe AG, Köln
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Matthias Weik , Marc Friedrich
- 2017, 7. Aufl., 384 Seiten, Masse: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404608046
- ISBN-13: 9783404608041
- Erscheinungsdatum: 14.04.2014
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