Das vergessene ich

Die Theorie der Reinkarnation wurde im Mittelalter aus den Kirchenlehren verbannt. In den 1970er-Jahren fand diese Theorie in westlichen Kulturkreisen wieder ein interessiertes Publikum. Plötzlich war es »in«, sich Rückführungen zu unterziehen, um zu wissen, wer man im früheren Leben gewesen sein mochte. Schamanen, Hellseher oder wer auch immer sonst solche Rückführungen anbot, hatten plötzlich Konjunktur. Nach solchen »Rückführungen« wollten plötzlich Hunderte Frauen in einem früheren Leben Kleopatra gewesen sein oder Königin Marie-Antoinette. Ebenso viele Männer waren überzeugt, die Inkarnation von Dschingis Khan oder Manfred von Richthofen, dem Fliegerass aus dem Ersten Weltkrieg, gewesen zu sein. Man nannte diese fragwürdigen Experimente sogar »Reinkarnationstherapie«. Zahlreiche Scharlatane störten sich nicht daran, dass nie bekannt geworden ist, dass jemals ein Mensch durch ihre Aktionen geheilt wurde. Die in diesem Buch beschriebenen Erfahrungen gehen auf die Arbeit mit Patienten in der Neuro-Psychiatrischen Abteilung der Universitätsklinik Los Angeles zurück. Während eines ganz normalen Therapiegesprächs, das der Chefarzt Prof. Dr. Morris Netherton mit einer Patientin führte, tauchten bei ihr plötzlich unerwartete Bilder auf, die sich aus ihrem heutigen Leben nicht erklären liessen. Es waren unter anderem Bilder einer mittelalterlichen europäischen Stadt, obwohl die Patientin nie in Europa war. Sie erinnerte sich »Dinge erlebt zu haben«, die man sich normalerweise nicht ausdenken kann. Dabei hatten weder die Patientin noch der behandelte Arzt an die Theorie der Reinkarnation geglaubt. Beide waren vielmehr erstaunt, dass die Beschwerden der Frau nach diesem Erlebnis rückfallfrei geheilt wurden. Das war die Entdeckung einer neuen Form von alternativer Psychotherapie, über die bis heute, unter anderem wegen der unverständlichen Vorurteile, nur sehr wenig bekannt ist. Der Heilpraktiker und Autor Siegfried Hoffmann hat diese Therapieform von Grund auf gelernt und