Aschenlauge
Die alte Kultur der Bauern
Früher wuschen die Bäuerinnen die Wäsche mit Aschenlauge, die sie selbst hergestellt hatten. Hier erinnern sich Knechte, Mägde, Bauern und Handwerker an das bäuerliche Leben, das in den 50er Jahren einen Wandel erlebte. Sie...
Jetzt vorbestellen
versandkostenfrei
Buch (Gebunden)
Fr. 39.90
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „Aschenlauge “
Früher wuschen die Bäuerinnen die Wäsche mit Aschenlauge, die sie selbst hergestellt hatten. Hier erinnern sich Knechte, Mägde, Bauern und Handwerker an das bäuerliche Leben, das in den 50er Jahren einen Wandel erlebte. Sie erzählen von Armut und harter Arbeit, aber auch vom Zusammenhalt untereinander.
Klappentext zu „Aschenlauge “
Mit Aschenlauge wuschen die Bäuerinnen bis ins vorige Jahrhundert die Wäsche. Sie stellten sie selbst her und mussten keine Seife kaufen. Aschenlauge steht damit für eine Zeit, in der die Bauern selbstständig waren und die meisten Dinge des Lebens selbst herstellten. Roland Girtler lässt diese Zeit lebendig werden. In Roland Girtlers Buch kommen Mägde, Knechte, Bauern und Handwerker zu Wort, die selbst die alte bäuerliche Kultur bis zum tiefgreifenden kulturellen Wandel der 1950er Jahre erlebt haben. Sie erzählen von Armut und harter Arbeit, aber auch von tiefem Zusammenhalt und Zufriedenheit. Sie erinnern sich an die oft schlechte Behandlung von Mägden und Knechten, die Bedeutung der Wilderer, die Freizeitgestaltung und die Feste, die Kontakte zwischen Burschen und Mädchen, die Stellung der Frau, die medizinische Versorgung, den Umgang mit dem Tod und vieles mehr. Diese Erinnerungen zeichnen ein anschauliches Bild vom bäuerlichen Leben wie es früher einmal war.
Lese-Probe zu „Aschenlauge “
Aschenlauge - Die alte Kultur, der Bauern von Roland GirtlerHelene Gasser
„So nach und nach lernte ich viele und vieles kennen ...“
Ich kam in das geehrte Haus der Frau von Fleischl im Jahre 1864, den 5. Oktober. Ich wurde aus einem Büro in der Stadt hingeschickt. Ich war vorher vier Jahre am Neubau* bei einer Hausfrau. Damals kam ich noch ganz frisch gebacken aus meiner Heimat Tirol nach Wien. Es ging mir dort nicht schlecht, aber ich dachte mir: „Ich muss noch was anderes probieren!“ Was in diesem Hause zu sehen und zu lernen war, das konnte ich schon alles, da ich bereits das fünfte Jahr begonnen hatte; und doch war ich noch ein rechter Backfisch. Ich hatte in dieser Zeit nichts Neues probiert, bin mit wenigen Menschen in Verkehr gekommen, habe kaum gewusst, wo man zur Stadt geht. Es hat mich damals auch nichts interessiert. Eine Zeitung zu lesen war mir nicht eingefallen. Ich kümmerte mich nicht um alles Schöne und Künstlerische, ging niemals ins Theater, verstand nichts und war froh, dass es zu Ende ging. So ist die Zeit vergangen. Darum hatte ich dann das Bedürfnis, woanders wieder was zu sehen und zu lernen.
Nun ging ich in das obengenannte Büro, welches mir empfohlen wurde, weil man in dieser Anstalt nur solche Mädchen genommen hat, die von mehreren Jahren Zeugnisse hatten. Wie ein Büro ist und aussieht, davon hatte ich keine Ahnung. Ich hab mir vorgestellt, ich würde allein, ganz ungeniert* mein Anliegen vorbringen können. Doch war das eine Täuschung. Als ich hineinkam (das Büro war in der Klostergasse), war das Lokal so voll, dass manche noch auf der Straße standen. Wie mir da zu Mute war, das habe ich nie vergessen. Zagend ging ich hinein mit dem Gefühl, als würde ich zum Kaufe angeboten, denn ich hatte so was noch nie gesehen. Als ich sechs Jahre in meiner Heimat in zwei Plätzen gedient habe, da
... mehr
war es anders; da suchten die Frauen ihre Mädchen selbst und forschten nach, ob sie die oder jene bekommen könnten. In dem Lokal waren auch mehrere Frauen, die die Mädchen selbst herausgesucht hatten; auch mich hatten einige haben wollen, aber diese Damen sind mir absolut nicht sympathisch gewesen. Ich dachte mir: „Ich mag nun einmal nicht!“
Dann bekam ich eine Adresse: Frau von Fleischl, Wieden*, Taubstummengasse 10, erster Stock. Ja, wo wird denn Wieden sein? Zwei Mädchen aus dem Büro gingen mit mir in der Meinung, wenn es für mich nichts wäre, könnte es vielleicht für sie was sein.
Nun versuchte ich zuerst das Glück, ging hinauf und hinein. Die gnädige Frau wurde gerufen, ich stellte mich vor. Ich bekam durch das freundliche Entgegenkommen der gnädigen Frau Mut. Die erste Frage war: „Können Sie Herrenhemden nähen?“ Ich sagte: „Ja.“ – „Können Sie auch mit der Maschine nähen?“ Ich sagte, dass ich noch nie eine gesehen habe; auch die gnädige Frau hat damals noch keine gehabt, es wurde erst eine gekauft. Dann wurde ich gefragt: „Können Sie servieren?“ Da habe ich mir gedacht: „Was soll denn das sein?“ Ich hatte keine Ahnung, was das sein könnte, und gab nur zur Antwort: „Ja, wenn man es mir zeigt, werde ich schon dreinkommen.“ Nun waren wir fertig, und nach ein paar Tagen bin ich schon eingestanden. Dann habe ich wohl gleich gesehen, dass man das Herrenhemdennähen brauchen kann – es waren nicht weniger als sechs Herren da.
Als ich schon einige Tage im Hause war, erfuhr ich erst, dass die gnädige Frau vor mir nicht weniger als 22 Mädchen aus dem genannten Büro hat kommen lassen; es hat ihr keines recht behagt, und wenn ihr eine gefallen hat, dann konnte die wieder nicht Herrenhemden nähen. Es kamen dann noch einige, um ihre Zeugnisse abzuholen, da sich die gnädige Frau Bedenkzeit vorbehalten hatte. Nun bekam ich nochmal Angst und wurde ganz verzagt, weil ich mir gleich gedacht habe: „Ich werde in das Haus wohl nicht passen und viel zu dumm sein!“ Doch es ist gegangen. Ich hab mir alle mögliche Mühe gegeben, um die Herrschaften zu befriedigen, und sie sind auch so nach und nach mit mir zufrieden geworden. Nun habe ich geschworen: „Büro, du siehst mich nimmer wieder; war nur das eine Mal da, um auf diesem Weg Arbeit und Brot zu suchen!“ Es ist mir auch gelungen, hab nie mehr ein Büro gebraucht.
Die Herren waren fast noch Kinder: Der Herr Richard, der jüngste, war erst zehn Jahre alt, ist noch in keine Schule gegangen. Es war auch ein Hofmeister* da. Aber Professor Ernst, Dr. Otto und Paul, die waren mit ihrem Studium schon sehr fleißig. Der gnädige Herr war wenig zu Hause, da das Comptoir* in der Leopoldstadt* war.
Zur gnädigen Frau kamen viele Besuche, lauter berühmte Menschen. (...) So nach und nach lernte ich viele und vieles kennen. Das Frl. Betty Paoli habe ich erst später kennengelernt, denn sie war, als ich in das Haus kam, noch bei der Fürstin Bretzenheim in Sárospatak*, wo sie jeden Herbst bis zu deren Tod hat sein müssen. Was das Frl. Betty Paoli war, das habe ich lange nicht verstanden – eine Schriftstellerin. Da habe ich mir vorgestellt, es wird halt jemand die Bücher und Schriften aufeinanderstellen, dass sie nicht so herumliegen, so eine Art Einräumen. Ja, mein Gott! Wo hätte ich denn in meinen jungen Jahren etwas hören sollen?
Dr. Otto von Fleischl samt Frau haben sich die Mühe gemacht und mir die große Ehre gegeben, mich im Jahr 1900, den 13. Juli, in meiner Heimat Lienz in Tirol zu besuchen. Da habe ich ihnen bei einem Spaziergang mein Geburtshäuschen gezeigt. Es ist unter einem Walde, nicht ein Haus in der Nähe, kein Verkehr mit Menschen, kann man sagen, nur mit Waldbewohnern. Das sind: Zeiseln*, Stieglitze, Krummschnäbel, Amseln, Lerchen, Berggimpel (wie man hier sagt). Im Winter, wenn viel Schnee lag, sah man auch manchmal Vierfüßler: Gämsen und Hasen, die der Hunger heruntergetrieben hat.
Leider haben wir selbst auch Hunger gehabt, da der Familiensegen sehr groß war: zwölf an der Zahl – so ist es leicht erklärlich; und einen armen Schneider zum Vater und Ernährer. Von der obgenannten Nachbarschaft haben wir nichts Schriftstellerisches erfahren können, wenn schon, eher etwas Musikalisches.
Erst so nach und nach habe ich das Frl. Betty Paoli von innen und außen kennen und selbstverständlich auch schätzen gelernt. Ganz merkwürdig kamen mir im Hause Fleischl die vielen Bücher vor. Das konnte ich mir lange nicht enträtseln. In meinem Elternhaus waren außer den Schul- und Gebetbüchern nur zwei von immenser Größe: Das eine war das Leben Christi, das andere seine Leiden. Das waren unsere „Romane“. Wenn wir die zu Ende gelesen hatten, dann ist wieder von vorne angefangen worden, und an den Feierabenden oder an einem Sonntag hat uns der Vater vorgelesen. Erst in Wien ist es mir klar geworden, dass mein Vater einen schönen Vortrag gehabt hat. In der Schule wollte uns der Seelenhirt nicht schreiben lehren, nur lesen und Religion – das hat mein Vater nicht zugegeben*. Was hätte ich da im Hause Fleischl getan, wenn ich nicht halbwegs hätte schreiben können?
Ich habe mir erlaubt, allen Herrschaften im Haus zu schreiben, habe mir auch so manchen Jux erlaubt. Da die gnädige Frau den Herrn Richard immer den „Kleinen“ geheißen hat, schrieb ich ihm einfach: „Lieber Kleiner.“ Die Großmutter hieß den Dr. Otto immer Buberl, ich schrieb ihm ganz natürlich: „Liebes Buberl.“ Der Herr Paul wurde Papus genannt, ich schrieb ihm: „Lieber Papus.“ Ja, warum nicht? Mein Gott! Der gnädigen Frau muss man ja folgen. Ja, ja! Hätte ich nur alles nachmachen können, was wäre aus mir geworden? Könnte es kaum zusammenzählen, wie viel Güte, Weisheit, Ruhm, Ehre und Verehrungen mir wären.
Ich habe wirklich in diesem Hause viel zu schreiben gehabt, viel zu kaufen und zu verrechnen; am Abend habe ich manches Mal – beim Einschreiben faul geworden – schlecht geschrieben. Wenn dann die gnädige Frau wie in der Regel in die Küche kam und sagte: „Du, Helene, komm her, was hast du denn da für eine Figur gemacht? Das kann kein Mensch lesen“, sagte ich: „Dann brauch’ ich wohl gar nicht hineinzuschauen, wenn es kein Mensch lesen kann und ich doch auch ein Mensch bin.“ – „Ja“, meinte die Gnädige, „bist ein nichtsnutziger Kerl“, und hat so von Herzen gelacht; so leicht war es eben, die gnädige Frau aufzuheitern. (...)
Am Abend hat das Paperl*, der Jako*, die Gnädige sehr unterhalten. Ich habe ihn gewöhnlich nach neun Uhr abends gefüttert und geputzt. Die Gnädige hat gemeint, wenn er zeitig wach wird, dass er ja nicht hungert. Da hab ich ihn hinauf auf sein Spangerl gegeben, und er hat aufmerksam zugesehen, was ich mit seiner Wohnung mache, und dabei immer gesagt: „Du, du, na wart …“ Das hat der gnädigen Frau so viel Freude gemacht. Sie ist während der ganzen Produktion bei seinem Häuschen gesessen und hat mit größtem Vergnügen zugehört, gelacht und gemeint, sie würde den Vogel nicht um tausend Gulden hergeben. So viel war er ihr wert und noch mehr, außer sie würde das Geld für die Armen verwenden.
Ja, solche Abende waren ihr trotz der Freuden doch wieder zu einsam und zu ruhig. Wenn die gnädige Frau auch oft und gerne mehr Zeit gehabt hätte, aber nach so einem bewegten Leben, wie es bei uns immer war, war diese Ruhe gewiss auch nicht angenehm. Es verging kein Abend, an dem nicht etwas los war. Den einen Abend waren bei uns Gäste oder eine Vorlesung, den anderen Abend habe ich die gnädige Frau abgeholt, und zwar in verschiedenen Häusern. Wir kamen oft erst um zwölf Uhr in der Nacht nach Hause.
Öfters hat sich die Gelegenheit geschickt, dass die Frau von Wiener mit der gnädigen Frau bis zum Tor gefahren ist und der Bediente* mit war, so war für mich kein Platz mehr. Wenn dann die Hausmeisterin das Tor aufgesperrt hatte, ist sie gefragt worden: „Ist meine Helene schon da?“ – Ich hätte sollen vor dem Wagen hineinkommen, dabei habe ich noch die berühmte Lydi* mitnehmen müssen. Die Lydi hat sonst niemand wollen, außer der Gnädigen und dem Frl. Betty selbstverständlich. Wenn dann die Gnädige gefahren ist, hab ich das Tier aus der Stadt bis in die Wieden getragen vor Angst, dass es mir davonläuft. Da wäre das Frl. Betty in Ohnmacht gefallen, denn das Vieh, oh pardon, die Prinzessin – sie wurde vom Fräulein nie anders geheißen – hatte einen großen Wert, der gar nicht zu bemessen war. (...)
Oh, pardon! Ich hätte eigentlich zuerst von den jungen Herren schreiben sollen und nicht über Hunde, aber ich dachte mir, das Gute kommt oft auch zuletzt. Von diesen weiß ich nicht, sollte ich sagen junge Herren oder Kinder? Fangen wir halt beim Erstgeborenen an:
Das ist der Herr Ernst, der mochte 17 Jahre alt gewesen sein, war aber schon ein ganzer Mann. Er hatte den Namen Ernst nicht umsonst, es war auch sein Charakter darnach. Er war schon damals ganz übertrieben fleißig im Studieren. Sein Zimmer war ein kleines Laboratorium. Was da alles war, das mich ganz entsetzt hat: Lebende Frösche hat er beobachtet, und wenn sie dann bald ausgelebt hatten, so war erst recht große Beobachtung: wie lange das Herz noch schlägt etc. Dann hatte er Salamander und dergleichen; einmal einen jungen Hund, der zum Glück schon tot war. Ein andermal brachte er aus dem Spital frische Kinderaugen, ganz schöne, blaue Augen – die sind auch längere Zeit in einer Schale geblieben –, oder frische Kinderarme, zarte Nägelchen an den Fingerln, fast blau. Wenn er mit seinen Untersuchungen fertig war, musste ich diese „Corpus Delicti“* zum Friedhof tragen. Hinauf kam wieder irgendein Teil des menschlichen Körpers, den ich oft nicht erkannte, war mehr froh als neugierig. Totenköpfe waren auch da, auf dem Kasten aufgestellt, da hat ein Kollege einmal einen Spaß gemacht und einem eine Zigarre zwischen die Zähne gesteckt. Es waren schöne Zähne drinnen, und ein Zylinder wurde ihm aufgesetzt. Ich bin furchtbar erschrocken, wie ich am Abend in das Zimmer kam, um abzuräumen, und diese Ausstellung gesehen habe.
Alles Mögliche hat er beobachtet, bei Tisch sogar jedes Beinchen vom Geflügel, jedes Ei – alles hat ihn interessiert; aber leider hat er sich durch Überanstrengung sehr geschadet. Die Nerven hat er zu viel aufgeregt, sodass er sehr nervenkrank wurde, das heißt, er hat solche nervöse Anfälle bekommen, dass es schrecklich war. Wenn es wieder vorüber war, meinte er, es fehlte ihm nichts. Leider kamen diese Anfälle oft, und jede Kleinigkeit hat ihn aufgeregt. Wenn jemand bei Tisch auf dem Teller gekratzt hat, das war schon genug. Da ist er dem Herrn Otto, der immer neben ihm gesessen ist, auf seine Schultern gefallen. Ich habe immer Angst gehabt, wenn ich mit den Speisen zur Tür kam und es war alles so ruhig. Da bin ich nie hineingegangen, bis man geläutet hat. Nun hat der Arme aussetzen müssen vom Studium, und zwar ein ganzes Jahr. Er ist nach Leipzig und im Sommer nach Gastein gegangen, hat malen gelernt, und glücklicherweise hat er diese Anfälle verloren.
Herr Otto war ein ganz merkwürdiger* junger Herr. Er war musikalisch sehr begabt; ist auch kein Wunder, denn er war geboren worden in einem Hause am Stephansplatz, wo gerade ein großartiges Musikstück aufgeführt wurde. Was es war, habe ich vergessen. Die gnädige Frau hat es mir oft erzählt.
Er ist fast noch, wie er war – so geduldig in allem; man hat ihn nie zornig gesehen. Ich habe oft zu ihm gesagt: „Herr Otto, Sie haben gewiss keine Galle, weil Sie sich nie und über gar nichts ärgern.“ Seine Lehrer waren manchmal ein wenig massiv, hauptsächlich sein Klavierlehrer, wie gewöhnlich alle solchen aufgeregt sind. Das hat ihm alles nichts gemacht. (...)
Was ist denn aus Herrn Otto geworden? Ein Medizindoktor und ein Klaviervirtuose.
Nun kommt der Herr Paul. Er war ungefähr elf Jahre alt, ist in die Schule gegangen, ein merkwürdig aufgeweckter Junge. Es ist ihm nichts ausgekommen. Hat man ihn früh wecken wollen, kamen wir immer zu spät. Die Falkenaugen, die alles gesehen haben, haben schon aus dem Bett herausgeglänzt. War bei Nacht was los, ist ihm auch nichts ausgekommen. War jemand unwohl, war er der Krankenwärter. Bei Tisch war er dann nie; er hat seine Portion genommen und ist am Bett des Kranken gesessen.
Einmal war die alte Kathi krank, lange krank – sie hat eine Gelenksentzündung gehabt –, und da Herr Paul nebenan geschlafen hat, ist er jede Nacht aufgestanden, um zu sehen, wie es der Kathi geht. Wir waren noch auf der Wieden, und ich habe beim Frl. Betty Paoli im zweiten Stock schlafen müssen, war aber wohl auch manche Nacht bei der Kathi herunten. Einmal war eine sehr heiße Zeit, da war ich in der Nacht bei ihr, um ihr Eisumschläge zu machen, und weil es so heiß war, habe ich Eis gegessen. Ich bekam dann furchtbare Leibesschmerzen – fast einen Cholera*-Anfall. Ich ging in die Küche und wollte mir einen Kamillentee machen. Das war mir nicht möglich, da ich solches Fieber hatte, dass ich nicht im Stande war, ein Feuer zu machen. Wie gewöhnlich kam Herr Paul wieder in jener Nacht zur Kathi: „Nun, Kathi, wie geht es Ihnen?“ – „Ja“, meinte sie, „mir geht gut, aber Helene wird sterben!“ – „Ja, wo ist sie?“ – „Weiß ich nicht, glaub, in der Kuchel“, wie sie auf böhmische Art geredet hat.
Nun ging Herr Paul mich suchen. Er hat wohl gesehen, in welchem Zustand ich war, dann hat er Feuer gemacht, mir einen Kamillentee gekocht und ist bei mir geblieben, bis die Krämpfe etwas nachgelassen hatten. Inzwischen hat wieder die Kathi zu jammern angefangen, da ist er wieder zu ihr gegangen, hat ihr Umschläge gemacht, denn die Arme hat sich nicht bewegen können, es war so eine schmerzhafte Krankheit. So hat der junge, kaum 15 Jahre alte Herr die halbe Nacht für uns geopfert. Er hat sich nicht niedergelegt, bis er nicht gesehen hat, dass es uns besser geht. Oft haben wir, die Kathi und ich, von jener Nacht gesprochen. Das haben wir nie vergessen.
Aber er war auch schlimm. Ja, mein Gott! Die Jugend, die goldene Jugend! Wir haben manches Mal auch gerauft – ganz anständig gerauft wie im Wirtshaus, nur sind keine Bierkrügel herumgeflogen, weil wir keine hatten. Dafür hat er mir ein Zuckerhutpapier voll Wasser aufgesetzt; das war ein anständiges Bad, da konnte ich ihm nicht einmal nachlaufen. Ich war wie aus dem Wasser gezogen. Dann hat er wieder aus den Küchenkästen alle Türen ausgehängt, aber die alte Kathi, die war so schnell, ist ihm nachgelaufen. Da ist gerauft worden; das war der Kathi sogar ganz recht, es war ihre Passion.
Manchmal haben sie uns doch bei der Mama verklagt, haben aber nichts ausgerichtet. Die gnädige Frau hat dann gesagt: „Ihr habt nichts zu tun in der Küche, warum geht ihr denn hinein?“ Ja, ja, es war halt eine gescheite Frau, die nicht gleich auf die Dienstleute drauflos gedroschen hat – darum sind sie auch alle bei ihr alt geworden.
Kathi und ich waren die letzten Köchinnen. Kathi war 30 Jahre und ich mit ihr 27 Jahre, dann habe ich sie abgelöst und die Kocherei übernommen. Kathi ist im Hause geblieben und hat nur nach ihrem Vergnügen arbeiten können, was sie gerne getan hat. Wie gut sie es gehabt hat! Manche Eltern haben es bei braven Kindern nicht so schön. Den letzten Winter, im Jahre 1890, da war sie wohl lange krank, aber doch immer außer Bett. Wenn früh der gnädige Herr und die gnädige Frau herauskamen und fragten: „Kathi, wie geht es denn?“, hat sie gemeint, „Geht mir gut. Heute werde ich in Prater fahren. Es ist der 1. Mai, ist Standrecht!“ Es war damals mit den Sozialdemokraten eine ängstliche Aufregung; es war im Jahre 90*.
Die Politik hat sie immer so interessiert. Mit Begeisterung sprach sie vom Jahr 48*, was sie da für Courage gehabt hatte. Sie war damals bedienstet in der Krugerstraße in der Stadt*. Wie sie erzählt hat, war es augenscheinlich wahr, dass sie Courage gehabt hat; wenn schon die Kugeln bei den Fenstern in ihre Wohnung hereingeflogen sind und alle in den Keller geflüchtet waren. Ja, sie war mutig, das hat man bei ihrer Krankheit gesehen.
Wenn eine 80-jährige Greisin, man kann sagen, sechs Monate nichts essen kann als nur Flüssiges und auch das nicht immer, weil sie in der Speiseröhre ein Neugebilde hat; da kann man sich wohl denken, was für eine Schwäche und Magerkeit das war. Ich habe sie allein gepflegt, Tag und Nacht, sie hat auch sonst niemand mögen. Wie gerne hab ich ihr alles getan! Aber manches Mal glaubte ich, es drückt mir das Herz ab, wenn ich sie anschaute und denken musste: „So alt und so schwach, und nichts kann man tun!“ Aber der gute Humor und das Interesse für alles, besonders das Zeitunglesen, das hat mir noch Mut gemacht, sonst hätte ich es nicht mehr ertragen. Auch hat ihr der Herr Professor, weil sie so eine Tierfreundin war, den Papagei gelassen, die Lora, das war dann ihr Hauptvergnügen. Den hat sie noch immer gefüttert und geputzt. Die Lora hat immer ein Spektakel losgelassen, wenn man sie gestört hat, und da hat die Kathi dann gesagt: „Jetzt hat sie mir wohl Maul* ang’hängt.“ Das war immer ein Gelächter.
Vier Wochen vor ihrem Tode hat sie noch vom Wiener Hausfrauenverein* eine Prämie bekommen, schon die zweite, auch ich bekam die zweite. Ich bin allein gegangen, da die Kathi nur mehr ein Schatten war. Diese Verteilung war in der Eschenbachgasse im Architektensaal. Die Präsidentin hat eine schöne Rede gehalten für eine Köchin, die schon im achtzigsten Jahr stehe. Diese diene schon nahe an dreißig Jahre in einem sehr werten Hause. Das Stubenmädchen habe es ermöglicht, und besonders die gnädige Frau, dass diese betagte Köchin noch bis in ihr hohes Alter im Dienst habe sein können. Dann hat mich die Präsidentin den Dienstmädchen als mustergültig vorgestellt, wie man gegen seine Nebendienerinnen sein soll: „Jetzt pflegt sie sie Tag und Nacht trotz ihrer Dienstarbeiten in der letzten Krankheit.“ Es mochten gegen 200 Menschen anwesend gewesen sein. Alles hat dann „Bravo!“ geschrien. Ich habe damals sehr geweint und wollte unmöglich glauben, dass der Kathi ihr letztes Stündchen so nahe war. Man hat mich später hinaufgerufen auf die Tribüne und mir beide Prämien gegeben.
Nun lasse ich die Kathi und fange das 65er-Jahr an. Ich hoffe, dass ich mich so ziemlich an alles, was ich von Jahr zu Jahr erlebt habe, erinnere, und das will ich wahrheitsgetreu niederschreiben. Wie leid es mir tut, dass ich gar so viel Trauriges auch zu schreiben habe, aber um der Wahrheit treu zu bleiben, muss und will ich alles berichten.
Im Jahre 1865 und 1866 habe ich die Eltern der gnädigen Frau in Ischl kennengelernt. Sie sind zweimal aus München auf mehrere Wochen nach Ischl gekommen. Einmal war auch die Baronin Stein bei uns, die hat dann die Großeltern gemalt. Der Großvater war schon kränklich – er hatte kurz vorher einen kleinen Schlaganfall gehabt, hatte sich aber wieder ziemlich erholt. Bekanntlich war die Baronin Stein eine Malerin und hat die beiden Eltern damals gemalt. Es dauerte lange, bis beide wenigstens mit dem Sitzen fertig waren. Mit der Großmutter war es leicht, die ist sehr ruhig sitzen geblieben, ganz anders hat sich der Großpapa benommen. Es hat ihm einen großen Spaß gemacht, sein Gesicht in alle Formen zu ziehen, sodass es der Baronin fast unmöglich war zu malen. Dann kam die gnädige Frau herein und hat gebeten: „Ach, lieber Vater, wenn du solche Gesichter machst, kannst du unmöglich schön werden.“ Das hat ihm noch mehr Spaß gemacht. Es ist mit der Zeit doch alles fertig geworden und gut ausgefallen.
Die Großeltern waren schon nahe zur goldenen Hochzeit, aber diese gegenseitige, fast kindliche Liebe, die hätte man sehen sollen. Wenn man nicht die Silberhaare und den Lebensabend gesehen hätte, würde man geglaubt haben, sie seien erst getraut worden; man war oft darüber gerührt. Dass sie auch sonst gute Menschen waren und große Wohltäter, brauche ich wohl gar nicht zu sagen. (…)
„Wir sind bis Ende September geblieben ...“
Wir sind nach Mondsee gekommen, weil der Herr Professor mit dem Herrn Exner schon einmal dort gewesen war. Damals gab es noch keine Villa, kein Dampfschiff. Es ist ein kleiner Markt, ich glaube, 30 Häuser und 24 Gasthöfe. Auch wir mussten im Gasthof wohnen, haben aber doch selbst Menage* geführt. Wir wohnten im zweiten Stock, und zur Bequemlichkeit war die Küche im ersten. In diesem Gasthause war jeden Sonntag Tanz. Es wurden Schuhplattler, Landler und weiß Gott, wie diese Spektakelmacher-Tänze alle heißen, getanzt. Das hat manches Mal weit über Mitternacht gedauert. Der Schluss war dann ein Rauftänzchen. Das Fräulein Betty Paoli hat gegenüber gewohnt beim Bürgermeister, selbstverständlich auch ein Gasthaus. Wenn sie am Abend nach dem Souper hinüberging, musste sie durch die Tanzenden durchgehen, um in ihr Zimmer zu gelangen. Einmal hat sie einer zum Tanz aufgefordert, das hat sie bei Tisch so komisch erzählt, dass alle sich unterhalten haben. Da muss ich eine kleine Anekdote erzählen:
Es war ein furchtbares Gewitter und so viel Wasser im Bach, dass man Laden legen musste, um auf die andere Seite hinüberzukommen. Es war am Abend stockfinster, da sagte die gnädige Frau: „Du, Helene, du musst das Fräulein hinüberführen.“
© Böhlau Verlag Ges.m.b.H. und Co.KG, Wien · Köln · Weimar
http ://www.boehlau-verlag.com
Dann bekam ich eine Adresse: Frau von Fleischl, Wieden*, Taubstummengasse 10, erster Stock. Ja, wo wird denn Wieden sein? Zwei Mädchen aus dem Büro gingen mit mir in der Meinung, wenn es für mich nichts wäre, könnte es vielleicht für sie was sein.
Nun versuchte ich zuerst das Glück, ging hinauf und hinein. Die gnädige Frau wurde gerufen, ich stellte mich vor. Ich bekam durch das freundliche Entgegenkommen der gnädigen Frau Mut. Die erste Frage war: „Können Sie Herrenhemden nähen?“ Ich sagte: „Ja.“ – „Können Sie auch mit der Maschine nähen?“ Ich sagte, dass ich noch nie eine gesehen habe; auch die gnädige Frau hat damals noch keine gehabt, es wurde erst eine gekauft. Dann wurde ich gefragt: „Können Sie servieren?“ Da habe ich mir gedacht: „Was soll denn das sein?“ Ich hatte keine Ahnung, was das sein könnte, und gab nur zur Antwort: „Ja, wenn man es mir zeigt, werde ich schon dreinkommen.“ Nun waren wir fertig, und nach ein paar Tagen bin ich schon eingestanden. Dann habe ich wohl gleich gesehen, dass man das Herrenhemdennähen brauchen kann – es waren nicht weniger als sechs Herren da.
Als ich schon einige Tage im Hause war, erfuhr ich erst, dass die gnädige Frau vor mir nicht weniger als 22 Mädchen aus dem genannten Büro hat kommen lassen; es hat ihr keines recht behagt, und wenn ihr eine gefallen hat, dann konnte die wieder nicht Herrenhemden nähen. Es kamen dann noch einige, um ihre Zeugnisse abzuholen, da sich die gnädige Frau Bedenkzeit vorbehalten hatte. Nun bekam ich nochmal Angst und wurde ganz verzagt, weil ich mir gleich gedacht habe: „Ich werde in das Haus wohl nicht passen und viel zu dumm sein!“ Doch es ist gegangen. Ich hab mir alle mögliche Mühe gegeben, um die Herrschaften zu befriedigen, und sie sind auch so nach und nach mit mir zufrieden geworden. Nun habe ich geschworen: „Büro, du siehst mich nimmer wieder; war nur das eine Mal da, um auf diesem Weg Arbeit und Brot zu suchen!“ Es ist mir auch gelungen, hab nie mehr ein Büro gebraucht.
Die Herren waren fast noch Kinder: Der Herr Richard, der jüngste, war erst zehn Jahre alt, ist noch in keine Schule gegangen. Es war auch ein Hofmeister* da. Aber Professor Ernst, Dr. Otto und Paul, die waren mit ihrem Studium schon sehr fleißig. Der gnädige Herr war wenig zu Hause, da das Comptoir* in der Leopoldstadt* war.
Zur gnädigen Frau kamen viele Besuche, lauter berühmte Menschen. (...) So nach und nach lernte ich viele und vieles kennen. Das Frl. Betty Paoli habe ich erst später kennengelernt, denn sie war, als ich in das Haus kam, noch bei der Fürstin Bretzenheim in Sárospatak*, wo sie jeden Herbst bis zu deren Tod hat sein müssen. Was das Frl. Betty Paoli war, das habe ich lange nicht verstanden – eine Schriftstellerin. Da habe ich mir vorgestellt, es wird halt jemand die Bücher und Schriften aufeinanderstellen, dass sie nicht so herumliegen, so eine Art Einräumen. Ja, mein Gott! Wo hätte ich denn in meinen jungen Jahren etwas hören sollen?
Dr. Otto von Fleischl samt Frau haben sich die Mühe gemacht und mir die große Ehre gegeben, mich im Jahr 1900, den 13. Juli, in meiner Heimat Lienz in Tirol zu besuchen. Da habe ich ihnen bei einem Spaziergang mein Geburtshäuschen gezeigt. Es ist unter einem Walde, nicht ein Haus in der Nähe, kein Verkehr mit Menschen, kann man sagen, nur mit Waldbewohnern. Das sind: Zeiseln*, Stieglitze, Krummschnäbel, Amseln, Lerchen, Berggimpel (wie man hier sagt). Im Winter, wenn viel Schnee lag, sah man auch manchmal Vierfüßler: Gämsen und Hasen, die der Hunger heruntergetrieben hat.
Leider haben wir selbst auch Hunger gehabt, da der Familiensegen sehr groß war: zwölf an der Zahl – so ist es leicht erklärlich; und einen armen Schneider zum Vater und Ernährer. Von der obgenannten Nachbarschaft haben wir nichts Schriftstellerisches erfahren können, wenn schon, eher etwas Musikalisches.
Erst so nach und nach habe ich das Frl. Betty Paoli von innen und außen kennen und selbstverständlich auch schätzen gelernt. Ganz merkwürdig kamen mir im Hause Fleischl die vielen Bücher vor. Das konnte ich mir lange nicht enträtseln. In meinem Elternhaus waren außer den Schul- und Gebetbüchern nur zwei von immenser Größe: Das eine war das Leben Christi, das andere seine Leiden. Das waren unsere „Romane“. Wenn wir die zu Ende gelesen hatten, dann ist wieder von vorne angefangen worden, und an den Feierabenden oder an einem Sonntag hat uns der Vater vorgelesen. Erst in Wien ist es mir klar geworden, dass mein Vater einen schönen Vortrag gehabt hat. In der Schule wollte uns der Seelenhirt nicht schreiben lehren, nur lesen und Religion – das hat mein Vater nicht zugegeben*. Was hätte ich da im Hause Fleischl getan, wenn ich nicht halbwegs hätte schreiben können?
Ich habe mir erlaubt, allen Herrschaften im Haus zu schreiben, habe mir auch so manchen Jux erlaubt. Da die gnädige Frau den Herrn Richard immer den „Kleinen“ geheißen hat, schrieb ich ihm einfach: „Lieber Kleiner.“ Die Großmutter hieß den Dr. Otto immer Buberl, ich schrieb ihm ganz natürlich: „Liebes Buberl.“ Der Herr Paul wurde Papus genannt, ich schrieb ihm: „Lieber Papus.“ Ja, warum nicht? Mein Gott! Der gnädigen Frau muss man ja folgen. Ja, ja! Hätte ich nur alles nachmachen können, was wäre aus mir geworden? Könnte es kaum zusammenzählen, wie viel Güte, Weisheit, Ruhm, Ehre und Verehrungen mir wären.
Ich habe wirklich in diesem Hause viel zu schreiben gehabt, viel zu kaufen und zu verrechnen; am Abend habe ich manches Mal – beim Einschreiben faul geworden – schlecht geschrieben. Wenn dann die gnädige Frau wie in der Regel in die Küche kam und sagte: „Du, Helene, komm her, was hast du denn da für eine Figur gemacht? Das kann kein Mensch lesen“, sagte ich: „Dann brauch’ ich wohl gar nicht hineinzuschauen, wenn es kein Mensch lesen kann und ich doch auch ein Mensch bin.“ – „Ja“, meinte die Gnädige, „bist ein nichtsnutziger Kerl“, und hat so von Herzen gelacht; so leicht war es eben, die gnädige Frau aufzuheitern. (...)
Am Abend hat das Paperl*, der Jako*, die Gnädige sehr unterhalten. Ich habe ihn gewöhnlich nach neun Uhr abends gefüttert und geputzt. Die Gnädige hat gemeint, wenn er zeitig wach wird, dass er ja nicht hungert. Da hab ich ihn hinauf auf sein Spangerl gegeben, und er hat aufmerksam zugesehen, was ich mit seiner Wohnung mache, und dabei immer gesagt: „Du, du, na wart …“ Das hat der gnädigen Frau so viel Freude gemacht. Sie ist während der ganzen Produktion bei seinem Häuschen gesessen und hat mit größtem Vergnügen zugehört, gelacht und gemeint, sie würde den Vogel nicht um tausend Gulden hergeben. So viel war er ihr wert und noch mehr, außer sie würde das Geld für die Armen verwenden.
Ja, solche Abende waren ihr trotz der Freuden doch wieder zu einsam und zu ruhig. Wenn die gnädige Frau auch oft und gerne mehr Zeit gehabt hätte, aber nach so einem bewegten Leben, wie es bei uns immer war, war diese Ruhe gewiss auch nicht angenehm. Es verging kein Abend, an dem nicht etwas los war. Den einen Abend waren bei uns Gäste oder eine Vorlesung, den anderen Abend habe ich die gnädige Frau abgeholt, und zwar in verschiedenen Häusern. Wir kamen oft erst um zwölf Uhr in der Nacht nach Hause.
Öfters hat sich die Gelegenheit geschickt, dass die Frau von Wiener mit der gnädigen Frau bis zum Tor gefahren ist und der Bediente* mit war, so war für mich kein Platz mehr. Wenn dann die Hausmeisterin das Tor aufgesperrt hatte, ist sie gefragt worden: „Ist meine Helene schon da?“ – Ich hätte sollen vor dem Wagen hineinkommen, dabei habe ich noch die berühmte Lydi* mitnehmen müssen. Die Lydi hat sonst niemand wollen, außer der Gnädigen und dem Frl. Betty selbstverständlich. Wenn dann die Gnädige gefahren ist, hab ich das Tier aus der Stadt bis in die Wieden getragen vor Angst, dass es mir davonläuft. Da wäre das Frl. Betty in Ohnmacht gefallen, denn das Vieh, oh pardon, die Prinzessin – sie wurde vom Fräulein nie anders geheißen – hatte einen großen Wert, der gar nicht zu bemessen war. (...)
Oh, pardon! Ich hätte eigentlich zuerst von den jungen Herren schreiben sollen und nicht über Hunde, aber ich dachte mir, das Gute kommt oft auch zuletzt. Von diesen weiß ich nicht, sollte ich sagen junge Herren oder Kinder? Fangen wir halt beim Erstgeborenen an:
Das ist der Herr Ernst, der mochte 17 Jahre alt gewesen sein, war aber schon ein ganzer Mann. Er hatte den Namen Ernst nicht umsonst, es war auch sein Charakter darnach. Er war schon damals ganz übertrieben fleißig im Studieren. Sein Zimmer war ein kleines Laboratorium. Was da alles war, das mich ganz entsetzt hat: Lebende Frösche hat er beobachtet, und wenn sie dann bald ausgelebt hatten, so war erst recht große Beobachtung: wie lange das Herz noch schlägt etc. Dann hatte er Salamander und dergleichen; einmal einen jungen Hund, der zum Glück schon tot war. Ein andermal brachte er aus dem Spital frische Kinderaugen, ganz schöne, blaue Augen – die sind auch längere Zeit in einer Schale geblieben –, oder frische Kinderarme, zarte Nägelchen an den Fingerln, fast blau. Wenn er mit seinen Untersuchungen fertig war, musste ich diese „Corpus Delicti“* zum Friedhof tragen. Hinauf kam wieder irgendein Teil des menschlichen Körpers, den ich oft nicht erkannte, war mehr froh als neugierig. Totenköpfe waren auch da, auf dem Kasten aufgestellt, da hat ein Kollege einmal einen Spaß gemacht und einem eine Zigarre zwischen die Zähne gesteckt. Es waren schöne Zähne drinnen, und ein Zylinder wurde ihm aufgesetzt. Ich bin furchtbar erschrocken, wie ich am Abend in das Zimmer kam, um abzuräumen, und diese Ausstellung gesehen habe.
Alles Mögliche hat er beobachtet, bei Tisch sogar jedes Beinchen vom Geflügel, jedes Ei – alles hat ihn interessiert; aber leider hat er sich durch Überanstrengung sehr geschadet. Die Nerven hat er zu viel aufgeregt, sodass er sehr nervenkrank wurde, das heißt, er hat solche nervöse Anfälle bekommen, dass es schrecklich war. Wenn es wieder vorüber war, meinte er, es fehlte ihm nichts. Leider kamen diese Anfälle oft, und jede Kleinigkeit hat ihn aufgeregt. Wenn jemand bei Tisch auf dem Teller gekratzt hat, das war schon genug. Da ist er dem Herrn Otto, der immer neben ihm gesessen ist, auf seine Schultern gefallen. Ich habe immer Angst gehabt, wenn ich mit den Speisen zur Tür kam und es war alles so ruhig. Da bin ich nie hineingegangen, bis man geläutet hat. Nun hat der Arme aussetzen müssen vom Studium, und zwar ein ganzes Jahr. Er ist nach Leipzig und im Sommer nach Gastein gegangen, hat malen gelernt, und glücklicherweise hat er diese Anfälle verloren.
Herr Otto war ein ganz merkwürdiger* junger Herr. Er war musikalisch sehr begabt; ist auch kein Wunder, denn er war geboren worden in einem Hause am Stephansplatz, wo gerade ein großartiges Musikstück aufgeführt wurde. Was es war, habe ich vergessen. Die gnädige Frau hat es mir oft erzählt.
Er ist fast noch, wie er war – so geduldig in allem; man hat ihn nie zornig gesehen. Ich habe oft zu ihm gesagt: „Herr Otto, Sie haben gewiss keine Galle, weil Sie sich nie und über gar nichts ärgern.“ Seine Lehrer waren manchmal ein wenig massiv, hauptsächlich sein Klavierlehrer, wie gewöhnlich alle solchen aufgeregt sind. Das hat ihm alles nichts gemacht. (...)
Was ist denn aus Herrn Otto geworden? Ein Medizindoktor und ein Klaviervirtuose.
Nun kommt der Herr Paul. Er war ungefähr elf Jahre alt, ist in die Schule gegangen, ein merkwürdig aufgeweckter Junge. Es ist ihm nichts ausgekommen. Hat man ihn früh wecken wollen, kamen wir immer zu spät. Die Falkenaugen, die alles gesehen haben, haben schon aus dem Bett herausgeglänzt. War bei Nacht was los, ist ihm auch nichts ausgekommen. War jemand unwohl, war er der Krankenwärter. Bei Tisch war er dann nie; er hat seine Portion genommen und ist am Bett des Kranken gesessen.
Einmal war die alte Kathi krank, lange krank – sie hat eine Gelenksentzündung gehabt –, und da Herr Paul nebenan geschlafen hat, ist er jede Nacht aufgestanden, um zu sehen, wie es der Kathi geht. Wir waren noch auf der Wieden, und ich habe beim Frl. Betty Paoli im zweiten Stock schlafen müssen, war aber wohl auch manche Nacht bei der Kathi herunten. Einmal war eine sehr heiße Zeit, da war ich in der Nacht bei ihr, um ihr Eisumschläge zu machen, und weil es so heiß war, habe ich Eis gegessen. Ich bekam dann furchtbare Leibesschmerzen – fast einen Cholera*-Anfall. Ich ging in die Küche und wollte mir einen Kamillentee machen. Das war mir nicht möglich, da ich solches Fieber hatte, dass ich nicht im Stande war, ein Feuer zu machen. Wie gewöhnlich kam Herr Paul wieder in jener Nacht zur Kathi: „Nun, Kathi, wie geht es Ihnen?“ – „Ja“, meinte sie, „mir geht gut, aber Helene wird sterben!“ – „Ja, wo ist sie?“ – „Weiß ich nicht, glaub, in der Kuchel“, wie sie auf böhmische Art geredet hat.
Nun ging Herr Paul mich suchen. Er hat wohl gesehen, in welchem Zustand ich war, dann hat er Feuer gemacht, mir einen Kamillentee gekocht und ist bei mir geblieben, bis die Krämpfe etwas nachgelassen hatten. Inzwischen hat wieder die Kathi zu jammern angefangen, da ist er wieder zu ihr gegangen, hat ihr Umschläge gemacht, denn die Arme hat sich nicht bewegen können, es war so eine schmerzhafte Krankheit. So hat der junge, kaum 15 Jahre alte Herr die halbe Nacht für uns geopfert. Er hat sich nicht niedergelegt, bis er nicht gesehen hat, dass es uns besser geht. Oft haben wir, die Kathi und ich, von jener Nacht gesprochen. Das haben wir nie vergessen.
Aber er war auch schlimm. Ja, mein Gott! Die Jugend, die goldene Jugend! Wir haben manches Mal auch gerauft – ganz anständig gerauft wie im Wirtshaus, nur sind keine Bierkrügel herumgeflogen, weil wir keine hatten. Dafür hat er mir ein Zuckerhutpapier voll Wasser aufgesetzt; das war ein anständiges Bad, da konnte ich ihm nicht einmal nachlaufen. Ich war wie aus dem Wasser gezogen. Dann hat er wieder aus den Küchenkästen alle Türen ausgehängt, aber die alte Kathi, die war so schnell, ist ihm nachgelaufen. Da ist gerauft worden; das war der Kathi sogar ganz recht, es war ihre Passion.
Manchmal haben sie uns doch bei der Mama verklagt, haben aber nichts ausgerichtet. Die gnädige Frau hat dann gesagt: „Ihr habt nichts zu tun in der Küche, warum geht ihr denn hinein?“ Ja, ja, es war halt eine gescheite Frau, die nicht gleich auf die Dienstleute drauflos gedroschen hat – darum sind sie auch alle bei ihr alt geworden.
Kathi und ich waren die letzten Köchinnen. Kathi war 30 Jahre und ich mit ihr 27 Jahre, dann habe ich sie abgelöst und die Kocherei übernommen. Kathi ist im Hause geblieben und hat nur nach ihrem Vergnügen arbeiten können, was sie gerne getan hat. Wie gut sie es gehabt hat! Manche Eltern haben es bei braven Kindern nicht so schön. Den letzten Winter, im Jahre 1890, da war sie wohl lange krank, aber doch immer außer Bett. Wenn früh der gnädige Herr und die gnädige Frau herauskamen und fragten: „Kathi, wie geht es denn?“, hat sie gemeint, „Geht mir gut. Heute werde ich in Prater fahren. Es ist der 1. Mai, ist Standrecht!“ Es war damals mit den Sozialdemokraten eine ängstliche Aufregung; es war im Jahre 90*.
Die Politik hat sie immer so interessiert. Mit Begeisterung sprach sie vom Jahr 48*, was sie da für Courage gehabt hatte. Sie war damals bedienstet in der Krugerstraße in der Stadt*. Wie sie erzählt hat, war es augenscheinlich wahr, dass sie Courage gehabt hat; wenn schon die Kugeln bei den Fenstern in ihre Wohnung hereingeflogen sind und alle in den Keller geflüchtet waren. Ja, sie war mutig, das hat man bei ihrer Krankheit gesehen.
Wenn eine 80-jährige Greisin, man kann sagen, sechs Monate nichts essen kann als nur Flüssiges und auch das nicht immer, weil sie in der Speiseröhre ein Neugebilde hat; da kann man sich wohl denken, was für eine Schwäche und Magerkeit das war. Ich habe sie allein gepflegt, Tag und Nacht, sie hat auch sonst niemand mögen. Wie gerne hab ich ihr alles getan! Aber manches Mal glaubte ich, es drückt mir das Herz ab, wenn ich sie anschaute und denken musste: „So alt und so schwach, und nichts kann man tun!“ Aber der gute Humor und das Interesse für alles, besonders das Zeitunglesen, das hat mir noch Mut gemacht, sonst hätte ich es nicht mehr ertragen. Auch hat ihr der Herr Professor, weil sie so eine Tierfreundin war, den Papagei gelassen, die Lora, das war dann ihr Hauptvergnügen. Den hat sie noch immer gefüttert und geputzt. Die Lora hat immer ein Spektakel losgelassen, wenn man sie gestört hat, und da hat die Kathi dann gesagt: „Jetzt hat sie mir wohl Maul* ang’hängt.“ Das war immer ein Gelächter.
Vier Wochen vor ihrem Tode hat sie noch vom Wiener Hausfrauenverein* eine Prämie bekommen, schon die zweite, auch ich bekam die zweite. Ich bin allein gegangen, da die Kathi nur mehr ein Schatten war. Diese Verteilung war in der Eschenbachgasse im Architektensaal. Die Präsidentin hat eine schöne Rede gehalten für eine Köchin, die schon im achtzigsten Jahr stehe. Diese diene schon nahe an dreißig Jahre in einem sehr werten Hause. Das Stubenmädchen habe es ermöglicht, und besonders die gnädige Frau, dass diese betagte Köchin noch bis in ihr hohes Alter im Dienst habe sein können. Dann hat mich die Präsidentin den Dienstmädchen als mustergültig vorgestellt, wie man gegen seine Nebendienerinnen sein soll: „Jetzt pflegt sie sie Tag und Nacht trotz ihrer Dienstarbeiten in der letzten Krankheit.“ Es mochten gegen 200 Menschen anwesend gewesen sein. Alles hat dann „Bravo!“ geschrien. Ich habe damals sehr geweint und wollte unmöglich glauben, dass der Kathi ihr letztes Stündchen so nahe war. Man hat mich später hinaufgerufen auf die Tribüne und mir beide Prämien gegeben.
Nun lasse ich die Kathi und fange das 65er-Jahr an. Ich hoffe, dass ich mich so ziemlich an alles, was ich von Jahr zu Jahr erlebt habe, erinnere, und das will ich wahrheitsgetreu niederschreiben. Wie leid es mir tut, dass ich gar so viel Trauriges auch zu schreiben habe, aber um der Wahrheit treu zu bleiben, muss und will ich alles berichten.
Im Jahre 1865 und 1866 habe ich die Eltern der gnädigen Frau in Ischl kennengelernt. Sie sind zweimal aus München auf mehrere Wochen nach Ischl gekommen. Einmal war auch die Baronin Stein bei uns, die hat dann die Großeltern gemalt. Der Großvater war schon kränklich – er hatte kurz vorher einen kleinen Schlaganfall gehabt, hatte sich aber wieder ziemlich erholt. Bekanntlich war die Baronin Stein eine Malerin und hat die beiden Eltern damals gemalt. Es dauerte lange, bis beide wenigstens mit dem Sitzen fertig waren. Mit der Großmutter war es leicht, die ist sehr ruhig sitzen geblieben, ganz anders hat sich der Großpapa benommen. Es hat ihm einen großen Spaß gemacht, sein Gesicht in alle Formen zu ziehen, sodass es der Baronin fast unmöglich war zu malen. Dann kam die gnädige Frau herein und hat gebeten: „Ach, lieber Vater, wenn du solche Gesichter machst, kannst du unmöglich schön werden.“ Das hat ihm noch mehr Spaß gemacht. Es ist mit der Zeit doch alles fertig geworden und gut ausgefallen.
Die Großeltern waren schon nahe zur goldenen Hochzeit, aber diese gegenseitige, fast kindliche Liebe, die hätte man sehen sollen. Wenn man nicht die Silberhaare und den Lebensabend gesehen hätte, würde man geglaubt haben, sie seien erst getraut worden; man war oft darüber gerührt. Dass sie auch sonst gute Menschen waren und große Wohltäter, brauche ich wohl gar nicht zu sagen. (…)
„Wir sind bis Ende September geblieben ...“
Wir sind nach Mondsee gekommen, weil der Herr Professor mit dem Herrn Exner schon einmal dort gewesen war. Damals gab es noch keine Villa, kein Dampfschiff. Es ist ein kleiner Markt, ich glaube, 30 Häuser und 24 Gasthöfe. Auch wir mussten im Gasthof wohnen, haben aber doch selbst Menage* geführt. Wir wohnten im zweiten Stock, und zur Bequemlichkeit war die Küche im ersten. In diesem Gasthause war jeden Sonntag Tanz. Es wurden Schuhplattler, Landler und weiß Gott, wie diese Spektakelmacher-Tänze alle heißen, getanzt. Das hat manches Mal weit über Mitternacht gedauert. Der Schluss war dann ein Rauftänzchen. Das Fräulein Betty Paoli hat gegenüber gewohnt beim Bürgermeister, selbstverständlich auch ein Gasthaus. Wenn sie am Abend nach dem Souper hinüberging, musste sie durch die Tanzenden durchgehen, um in ihr Zimmer zu gelangen. Einmal hat sie einer zum Tanz aufgefordert, das hat sie bei Tisch so komisch erzählt, dass alle sich unterhalten haben. Da muss ich eine kleine Anekdote erzählen:
Es war ein furchtbares Gewitter und so viel Wasser im Bach, dass man Laden legen musste, um auf die andere Seite hinüberzukommen. Es war am Abend stockfinster, da sagte die gnädige Frau: „Du, Helene, du musst das Fräulein hinüberführen.“
© Böhlau Verlag Ges.m.b.H. und Co.KG, Wien · Köln · Weimar
http ://www.boehlau-verlag.com
... weniger
Inhaltsverzeichnis zu „Aschenlauge “
InhaltVorwort
Die alte bäuerliche Kultur erinnert an das Mittelalter
Einleitende Gedanken
Die geografische Lage von Spital am Pyhrn, seine Wirtschaft, Bevölkerung und Geschichte
Das Dorf im Gebirge
Zur Geschichte von Spital am Pyhrn
Die "gute alte Zeit"
Die Dornen der Armut
Die Attraktivität des Nationalsozialismus
Die Kindheit
Der Wandel der Kindheit
Der Respekt der Kinder gegenüber Erwachsenen
Schule und Disziplin
Das uneheliche Kind der Magd
Das uneheliche Kind der Bauerntochter
Beziehungen zwischen den Geschlechtern
Sexualität, Menstruation und Aufklärung.
Liebe und "Fensterln"
Die Heirat
Der Vorrang des "Hausnamens" gegenüber dem amtlichen Namen
Die bäuerliche Arbeitswelt
Arbeit und Tagesablauf
Die Alm
Die Selbstverständlichkeit der Arbeit - der Wandel
Die Dienstboten
Die Anstellung als Dienstbote
Das "Fädeln" - der Wechsel des Bauernhofes
Hierarchie der Dienstboten - die Essensordnung
Die Schwierigkeiten alter Dienstboten - die Einleger
Das Ende der alten Dienstbotenzeit.
Aus der Biografie eines Knechtes, der zum Holzarbeiter wurde
Die Hofübernahme - die alten Bauern
Die soziale Position der Frau - die Geburt
Die Stör-Arbeit
Nahrung - Kochen und Essen
"Freizeit" - Zerstreuung und Unterhaltung
Raufereien als wichtiger Teil der "Unterhaltung"
Gesang, Spass, Tanz und Veranstaltungen
Feiertage und Feste
Die Problematik des Streits
Bildteil
Sterben, Tod, Aufbahrung - Frömmigkeit und Unterhaltung
Frömmigkeit und Magie im Leben von Bauern - die Abhängigkeit vom Übernatürlichen
Die Gebete
Der "geistliche Herr", der Versehgang und der Besuch der Kirche
Der Glaube an "überirdische Mächte" und Gespenster
Das Weiterleben bäuerlich-religiöser Vorstellungen
Die Kleidung
Wäschewaschen, Aschenlauge und Seife - Hygiene
Krankheit, Arzt und Hausmittel
Die Jagd: Jäger und Wildschütz
Der Fremdenverkehr und sein Einfluss
Einnahmen, Nebenerwerb, die Zeit des "Hamsterns"
Gedanken zur Beziehung zum Tier
Zusammenfassende,
... mehr
ergänzende und abschliessende Gedanken zur heutigen Situation
Anmerkungen
Anmerkungen
... weniger
Autoren-Porträt von Roland Girtler
Roland Girtler ist em. Universitätsprofessor am Institut für Soziologie der Universität Wien. Er studierte Jurisprudenz, Ethnologie, Urgeschichte, Philosophie und Soziologie an der Universität Wien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Roland Girtler
- 2012, 366 Seiten, 25 Schwarz-Weiss-Abbildungen, 25 Abbildungen, Masse: 21 x 13,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Böhlau Wien
- ISBN-10: 3205788583
- ISBN-13: 9783205788584
- Erscheinungsdatum: 20.09.2012
Kommentar zu "Aschenlauge"
0 Gebrauchte Artikel zu „Aschenlauge“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Aschenlauge".
Kommentar verfassen