Anscheinsbeweis im Strafprozess
am Beispiel der Feststellung von Kausalität und von Dispositionsprädikaten.. Dissertationsschrift
Nach fast einhelliger Meinung findet der im Zivil- und im Verwaltungsprozess gebräuchliche Anscheinsbeweis im Strafprozess keine Anwendung. Für eine strafrechtliche Verurteilung wird ein "voller Beweis" verlangt. Hinterfragt man diese wenig diskutierte und...
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Produktinformationen zu „Anscheinsbeweis im Strafprozess “
Klappentext zu „Anscheinsbeweis im Strafprozess “
Nach fast einhelliger Meinung findet der im Zivil- und im Verwaltungsprozess gebräuchliche Anscheinsbeweis im Strafprozess keine Anwendung. Für eine strafrechtliche Verurteilung wird ein "voller Beweis" verlangt. Hinterfragt man diese wenig diskutierte und scheinbar selbstverständliche Annahme einmal genauer, stösst man schnell auf Ungereimtheiten. Denn auch im Strafprozess werden in der Praxis Beweisfragen in einer dem Anscheinsbeweis verblüffend ähnlichen Weise gehandhabt, wie es etwa der "Lederspray-Fall" bei der Behandlung der generellen Kausalität gezeigt hat.In der Arbeit werden - ausgehend vom Zivilrecht - Struktur und dogmatische Erklärungsversuche des Anscheinsbeweises dargestellt. Aufgezeigt werden mögliche Anwendungsbereiche des Anscheinsbeweises im Strafprozess, insbesondere die Feststellung der Kausalität und der Fahruntüchtigkeit, einem sog. Dispositionsprädikat. Breiten Raum finden die Querverbindungen zur Wissenschaftstheorie. Die gegen einen Anscheinsbeweis im Strafprozess angeführten Argumente werden untersucht, ebenso wie der dem Anscheinsbeweis strukturell nahestehende, im Strafprozess aber anerkannte Indizienbeweis. Der erste Teil der Arbeit endet mit der Einsicht, dass sich hinter der Thematik die normativ zu lösende Frage nach einer adäquaten Tatsachenfeststellung verbirgt. Denn Grundlage eines Urteils kann immer nur eine mehr oder weniger gut bestätigte Hypothese sein, die aus bestimmten Gründen für erhärtet betrachtet wird.
Der zweite Teil behandelt die mögliche Ausgestaltung sowie die Grenzen des Anscheinsbeweises im Strafprozess. Denn die Grundfrage eines jeden Prozesses ist, wann der Richter aufhören darf zu ermitteln und wann eine Verurteilung trotz eines immer bestehenden Fehlverurteilungsrisikos zu legitimieren ist. Mit der Arbeit wird nicht etwa einer Verringerung der Beweisanforderungen das Wort geredet, sondern durch die Aufstellung von Massstäben für den Umgang mit Zweifeln bei der Beweiswürdigung ein Beitrag zur Rechtssicherheit
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Inhaltsverzeichnis zu „Anscheinsbeweis im Strafprozess “
Inhaltsübersicht: Einleitung - 1. Teil: Anwendbarkeit des Anscheinsbeweises im Strafprozess: Der Anscheinsbeweis im Zivilprozess - Anscheinsbeweis und Strafprozess - Fallkonstellationen für die Anwendung eines Anscheinsbeweises im Strafprozess - Wissenschaftstheorie und juristische Tatsachenfeststellung - Argumente gegen die Zulässigkeit des Anscheinsbeweises im Strafprozess - Abgrenzung des Anscheinsbeweises zum Indizienbeweis - 2. Teil: Ausgestaltung des Anscheinsbeweises im Strafprozess: Normative Konzeption des Anscheinsbeweises - Anforderungen an die beim Anscheinsbeweis verwendeten Erfahrungssätze am Beispiel der generellen Kausalität - Anscheinsbeweis bei besonderen Regelannahmen - Alternativenausschluss beim Anscheinsbeweis im konkreten Fall - Schrifttumsverzeichnis - Sachverzeichnis
Bibliographische Angaben
- Autor: Christoph Markus Müller
- 1998, 1., Aufl., 262 Seiten, Masse: 15,8 x 23,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 3428094905
- ISBN-13: 9783428094905
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