Alles Geld verdampft
Finanzkrise in der Weltrisikogesellschaft
1973, im Jahr, als das Bretton-Woods-System zusammenbrach, ertüftelten die Ökonomen Black und Scholes eine nobelpreisgekrönte Formel, mit der sich Risiken »objektiv« bewerten und in Waren verwandeln lassen. Dieses Modell, ohne das der Aufstieg des...
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Produktinformationen zu „Alles Geld verdampft “
Klappentext zu „Alles Geld verdampft “
1973, im Jahr, als das Bretton-Woods-System zusammenbrach, ertüftelten die Ökonomen Black und Scholes eine nobelpreisgekrönte Formel, mit der sich Risiken »objektiv« bewerten und in Waren verwandeln lassen. Dieses Modell, ohne das der Aufstieg des Finanzkapitalismus, dessen Krise längst die ganze Welt erschüttert, nicht denkbar gewesen wäre, steht exemplarisch für Versuche, die ungewisse Zukunft berechenbar zu machen. In seinem Essay erklärt Jakob Arnoldi präzise, welche wissenschaftlichen Modelle, politischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Instrumente seit 1973 dazu geführt haben, die Grenze zwischen Investitionen und Glücksspiel zu verwischen - oder wie es ein Banker im Buch ausdrückt: »Mit Derivaten handeln ist, wie auf Pferde zu wetten.«
Autoren-Porträt von Jakob Arnoldi
Hofmann, NiklasNiklas Hofmann wurde 1979 geboren. Erst beklagenswert spät drehte sein Vater die Dachantenne auf RTL-Empfang ein. Um andere Privatsender zu sehen, musste er noch bis in die sechste Klasse hinein Schulfreunde besuchen. Trotz oder wegen derartiger Entwicklungshemmnisse arbeitet er heute als Journalist in Berlin, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jakob Arnoldi
- 2009, 4. Aufl., 93 Seiten, Masse: 11 x 17,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Niklas Hofmann
- Verlag: Suhrkamp
- ISBN-10: 3518125907
- ISBN-13: 9783518125908
- Erscheinungsdatum: 22.06.2009
Rezension zu „Alles Geld verdampft “
»Jakob Arnoldi hat sich den Untiefen des moralischen Diskurses gar nicht erst ausgesetzt. Statt die Investmentbanker zum Therapeuten zu schicken, fasst der Soziologe von der Aarhus School of Business das ökonomische Kalkül ins Auge, das sich hinter deren abenteuerlichen Transaktionen verbirgt: »Das Finanzwesen ist heute nicht nur global organisiert, es ist auch extrem wissensintensiv«, stellt er in einem ebenso schmalen wie brisanten Band unter dem Titel Alles Geld verdampft fest. Chancen und Risiken des Marktes »objektiv« zu bewerten, ist demnach längst zu einem Hauptanliegen des Finanzkapitalismus geworden. ... Die Risiken des Finanzkapitalismus sind denen anderer Risikotechnologien durchaus verwandt. Ulrich Beck, auf dessen Theorie der Weltrisikogesellschaft sich Arnoldi bezieht, hat diese zweifelhaften Errungenschaften der Moderne erforscht. Sie gelten zwar als technisch beherrschbar, können im Falle eines Unfalls aber unermessliche Schäden anrichten. Die wissenschaftlichen Expertisen, auf denen sie beruhen, vermindern das Risiko nicht etwa, sondern verfielfachen es.«
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