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Mörderisch lustiges Landleben

Bestsellerautorin Dora Heldt über ihre Dorf-Krimi-Komödie "Mathilda". Mit Video-Lesung und Podcast-Tipp

Von „Urlaub mit Papa“ über „Tante Inge haut ab“ bis zu „Drei Frauen am See“ - Dora Heldt steht für Bestseller in Millionenauflage. Ihr aktueller Roman "Mathilda" spielt im ländlichen Nordfriesland. Foto: © Gunter Glücklich

"Mathilda": Krimi-Komödie mit ganz viel Dorfliebe

Fürs Landleben hat Dora Heldt viel übrig. Lieblingsschauplatz ihrer zahlreichen Bestseller ist die Nordseeinsel Sylt mit ihren reetgedeckten Häusern und (zumindest ausserhalb der Ferienzeiten) einsamen Stränden. Ihre Grosseltern lebten früher dort und heute ihre Eltern, ein geliebter Rückzugsort für die Autorin, die hier viele ihrer Erfolgsromane angesiedelt hat.
Ihr aktuelles Buch "Mathilda" spielt - wenn auch nicht auf Sylt - doch in der Landidylle, im nordfriesischen Dorf Dettebüll, das natürlich frei erfunden ist. Aber irgendwie auch nicht wie sie im Interview (weiter unten) erzählt.

Worum geht's im neuen Buch?

Mit der Dorfidylle in Dettebüll ist es schnell vorbei, als eines Tages dubiöse Geschäftsmänner auftauchen, die sich für Landflächen im Ort interessieren. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Mathilda, Mitte sechzig, Oma von zwei Enkeln, Hobby-Köchin und -Gärtnerin, die ihr ruhiges Landleben liebt. Doch wie der Untertitel schon sagt ("Irgendwer stirbt immer"): da ereignet sich auch schon der erste Todesfall in Dettebüll - ausgerechnet Mathildas boshafte Mutter Ilse wird von einer tiefgefrorenen Gans ins Jenseits befördert.

Foto: © Gunter Glücklich

Hör-Tipp: Blick hinter die Kulissen der Buchbranche im neuen Dora-Heldt-Podcast

Sie gilt als der Buch-Profi der Branche: Dora Heldt, die gelernte Buchhändlerin und ehemalige Verlagsvertreterin, die heute einen Bestseller nach dem anderen schreibt. Unter Pseudonym reichte sie eines Tages ein Manuskript beim eigenen Arbeitgeber ein - das prompt aus der Buch-Vertreterin eine Autorin machte und zwar mit steiler Erfolgskurve.
Damit gute Bücher auch von interessierten Lesern gefunden werden, hat Dora Heldt vor kurzem den Podcast „Dora Heldt trifft“ gestartet. "Was ein Buch braucht, sind Leser. Und damit Leser ihre Bücher finden, muss es natürlich die Sichtbarkeit auf allen Kanälen geben. Wenn es dann noch gelingt, die Bücher und Autoren charmant in Szene zu setzen, werden die Leser sie finden. Auch, oder gerade im Digitalen", erklärt sie das neue Format im Interview.

Der neue Podcast "Dora Heldt trifft" gibt unterhaltsame Einblicke hinter die Kulissen der Buchbranche. Dora Heldt plaudert im Gespräch mit Autoren - von Carmen Korn bis Melanie Raabe - aber auch mit den Machern im dtv Verlag, von der Pressefachfrau bis zum Marketingteam - hören Sie rein!

Video-Lesung: Dora Heldt liest aus "Mathilda"

Im Talk mit Buchjournalistin Karla Paul spricht Dora Heldt über "Mathilda" und liest eine Passage vor - viel Vergnügen beim Reinschauen und -hören:

Was sie am Landleben mag und mehr, verrät Dora Heldt hier im Interview:

Bei Weltbild erscheint jetzt eine Sonderausgabe von „Mathilda oder Irgendwer stirbt immer“, Ihrem aktuellen Krimi. Mathilda ist ein echtes Dorfkind – wie ist es um Ihre Dorfliebe bestellt? Was mögen Sie am Leben auf dem Land und was finden Sie nervig am Dorf?

Dora Heldt: Ich mag die Ruhe auf dem Land, die Aufgeräumtheit der Dörfer, in denen es keine vierspurigen Strassen, keine Menschentrauben, keine Horden von Radfahrern, keine Autohupen und kein Geschiebe auf den Bürgersteigen gibt. Wobei es in den Dörfern, die ich kenne, noch nicht mal Bürgersteige gibt. Was ich nicht mag? Vielleicht die Umständlichkeit, irgendwo hinzukommen. Ein Bus, der nur zweimal am Tag fährt, bedeutet, dass man immer ein Auto braucht.

Das nordfriesische Dorf Dettebüll, in dem der Roman spielt, gibt es so nicht. Aber Sie hatten beim Schreiben zwei reale Orte vor dem geistigen Auge, die sie zu Dettebüll verarbeitet haben. Schreiben Sie immer auch aus Erfahrung, Erinnerung bzw. mit persönlichem Bezug?

Dora Heldt: Ja, zumindest helfen mir Erinnerungen und Erfahrungen, die Bilder in den Kopf zu bekommen, die ich beim Schreiben brauche. Ich kenne mich einfach gern aus.

Bei Weltbild entdecken

Nach der fordernden Arbeit am Roman „Drei Frauen am See“ mit den Themen Tod, Freundschaft und Lebenslügen hatten Sie Lust auf ein Gute-Laune-Projekt. Die liebe und harmoniebedürftige Mathilda, ihre boshafte Mutter Ilse, die neugierige, tratschende Nachbarin Irene oder einer der anderen liebenswert-schrägen Charaktere – welcher hat beim Schreiben besonders Spass gemacht?

Dora Heldt: Das kann ich gar nicht so genau sagen, im Laufe des Schreibens wechselt sich das so ab. Je nach Tagesform konnte ich mich für die bösen Dialoge mit Ilse begeistern, am nächsten Tag und mit sanfterer Laune fand ich dann den schrulligen Pape nett. Und nach der Begegnung mit einer unmöglichen Nachbarin, ist die klatschsüchtige Irene dann zu Hochform aufgelaufen. Das hängt sehr von der eigenen Stimmung ab.

Sie sagen: „Ich will zum Schluss immer ein bestimmtes Gefühl haben“, wenn es um die Entstehung eines Romans geht. Welches Gefühl hat man am Ende von „Mathilda“?

Dora Heldt: Das Gefühl, dass man zumindest mal einen Ausflug ins fiktive Dettebüll machen möchte, um im Garten von Kruses Gasthaus mit allen Protagonisten Kaffee und Schnaps zu trinken.