"Hauptsach, the holy ghost drives into the child" - meint Klufti...
Im neuen Krimi will Kluftinger den Fall "Funkenmord", einen sogenannten Cold Case, wieder neu aufrollen. Warum lässt ihm der alte Fall keine Ruhe?
Volker Klüpfel: Weil die Tatsache, dass es überhaupt noch ein Fall ist, mit seinem persönlichen Scheitern in der Vergangenheit zu tun hat, weil er dem von ihm fälschlicherweise verhafteten Täter geschworen hat, den wahren Mörder hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Wie entstand die Idee für den Cold Case "Funkenmord" – studieren Sie eigentlich reale Fälle als Inspiration?
Volker Klüpfel: Sicher schauen wir uns auch reale Fälle an, aber da geht es eher um Methoden der Polizeiarbeit. Besonders faszinierend an einem Cold Case ist es ja, nach vielen, vielen Jahren zu versuchen, etwas aufzuklären, was viel schwieriger ist, als direkt nach einer Tat. Da die Amerikaner da methodisch weiter sind, haben wir jede Menge Fachliteratur der US-Polizei gelesen.
Im letzten Band „Kluftinger“ ging es deutlich ernsthafter, fast schon bedrohlich zu. Es folgte mit „Draussen“ ein richtiger Thriller ohne Klufti. Was dürfen wir von "Funkenmord" erwarten?
Michael Kobr: In "Funkenmord" kann viel gelacht werden, ganz sicher. Es hat uns auch grossen Spass bereitet, wieder auf der Humorschiene unterwegs sein zu können. Zwar wirken die Blessuren des letzten Falls bei Kluftinger und seinen Kollegen noch nach, dennoch ist "Funkenmord" bestimmt mindestens so lustig wie seine Vorgänger. Schliesslich bietet die neue Rolle als "moderner Mann", der bei der Hausarbeit hilft, genügend Fallstricke für ihn. Und dann lädt Langhammer auch noch zur Verkaufsparty für eine edle Küchenmaschine…
Wie lautet ihr Lieblingssatz in "Funkenmord" und warum?
Volker Klüpfel: Mein Lieblingssatz ist immer der letzte, der allein durch seine Stellung im Buch besonders aufgeladen ist. Den kann ich hier aber auf keinen Fall verraten.
Michael Kobr: Mein liebster Satz zeigt nicht nur Kluftingers tiefe Verwurzelung im Volksglauben und dem Katholizismus, sondern zeugt auch von der Sorge um sein Enkelkind und seinem gesunden Pragmatismus. Und er beweist, wie polyglott unser Held sein kann: „Hauptsach, the holy ghost drives into the child.“
Video-Tipp: Lesung mit Volker Klüpfel und Michael Kobr in der Reihe #weltbildliest
Erleben Sie die beiden Autoren im Gespräch mit Moderatorin Franziska Kurz.