Würzen statt salzen

Wir essen zu viel Salz, dabei gibt es fantastische Alternativen

"Da fehlt noch was!" - Statt gleich den Salzstreuer zu holen, lohnt es sich mit Kräutern und Gewürzen, beispielsweise einem Brotzeitgewürz, zu experimetieren. Das schmeckt gut und ist gesünder.

Würzen statt salzen: Richtig würzen mit Kräutern & Co.

Wussten Sie, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Salzkonsum von gerade einmal fünf Gramm pro Tag empfiehlt? Pro Tag essen wir im Schnitt aber mehr als doppelt so viel. Das liegt zum einen am Salzgehalt in vielen Fertigprodukten. Zum anderen greifen wir beim Abschmecken von Suppe, Salat oder Auflauf gerne zum Salzstreuer.
Dabei gibt es viele tolle Alternativen, um Geschmack an Ihre Gerichte zu bringen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Salz sparen und mit Kräutern und Co. Speisen richtig würzen.

Übrigens: Ein erster, einfacher Schritt zum Salzsparen kann es sein, den Salzstreuer vom Tisch zu verbannen. Denn häufig salzen wir nur aus Gewohnheit nach, ohne das Essen vorher probiert zu haben. Das muss nun wirklich nicht sein, oder?

Umami-Aroma nachahmen

Kennen Sie das sogenannte Umami-Aroma? Es kommt überwiegend in Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln vor und wird als besonders wohlschmeckend empfunden. Den unvergleichlich herzhaften Geschmack könne Sie jedoch auch mit Pilzen – vor allem Shiitake-Pilzen, Hefeflocken und getrockneten Tomaten erzeugen. So müssen auch Vegetarier nicht auf den beliebten Wohlgeschmack verzichten.

Um Umami-Gewürz herzustellen, brauchen Sie:

  • 25 g Hefeflocken
  • 25 g getrocknete Pilze
  • 50 g getrocknete Tomaten
    Geben Sie einfach alle Zutaten in einen Mixer und mahlen Sie sie zu Pulver. In ein gut verschliessbares Vorratsglas geben – und fertig ist die köstliche Würze für Suppen, Eintöpfe, Gemüsepfanne und Co.
    Auch frische Lebensmittel liefern den Umami-Geschmack, allen voran Knollen- und Stangensellerie, aber auch Tomaten, Knoblauch und Zwiebeln.

Die richtige Gewürzkombination kann den Geschmack eines Gerichts perfektionieren, ein anderes Gewürz das Rezept grundlegend verändern. Erhellendes gibt es im Kochbuch "Gewürze" (Foto aus: Gewürze, Stuart Farrimond, gebunden, Dorling Kindersley).

Würze aus dem Kräutergarten

Früher, als Salz noch unerschwinglich für den Grossteil der Bevölkerung war, würzte man ganz selbstverständlich mit frischen Kräutern aus dem Küchengarten. Die unterschiedlichen Aromen geben Gerichten nicht nur das gewisse Etwas, sondern liefern auch jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe und andere gesundheitsförderliche Substanzen. Spezielle Kochbücher liefern spannende Einblicke in die Welt der Gewürze. Blättern Sie rein und entdecken Sie die Wunderwelt der Gewürze!
Kitzeln Sie den besten Geschmack aus Wacholder, Koriander, Kardamom,Chili und Co. heraus

Um Salz zu ersetzen, eignen sich aromatische Kräuter wie

  • Basilikum,
  • Kerbel,
  • Fenchelsamen oder
  • Liebstöckel besonders gut, aber auch
  • Rosmarin,
  • Thymian oder
  • Oregano.

Während Basilikum der Klassiker zu Tomaten in allen Formen ist, können Sie mit dem kräftigen Liebstöckel beispielsweise Gerichte mit Hackfleisch oder Fisch würzen. Gedünsteten Lachs würzen Sie zum Beispiel mit Dill, Petersilie und Thymian, zu Steak passt Rosmarin besonders gut.
Welche Kräuter am besten zu welchen Lebensmitteln und Speisen passen, können Sie in Koch- und Kräuterbüchern oder auf Wandkalendern zum Thema nachschauen. Beispiele:
der Kalender "Kräuter und Gewürze" oder der Wandkalender "Kräuter und Gewürze 2022". Letztere sind auch ein schöner Blickfang in der Küche.

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Wie wärs mit Kräutern in der Paprika-Fülle? Drei auf einen Streich - die wichtigsten Gewürze sind im dekorativen Bambus-Regal jetzt immer gleich zur Hand.

Kräuter kaufen und verwenden

Wenn Sie keinen eigenen Garten mit Kräuterbeet besitzen, können Sie einige Würzpflanzen auch gut auf der Fensterbank oder auf dem Balkon kultivieren. Daneben gibt es frische Kräuter sowohl im Supermarkt als auch beim Gemüsehändler und auf dem Wochenmarkt zu kaufen.

Bekommen Sie nicht das Gewünschte, greifen Sie statt zu getrockneten Kräutern lieber zu den tiefgefrorenen Alternativen. Denn bei ihnen sind wertvolle Inhaltsstoffe noch weitgehend erhalten, während getrocknete Würzkräuter schnell an Geschmack verlieren.

Es gibt aber auch Ausnahmen: Der Geschmack von Salbei z. B. intensiviert sich durch das Trocknen noch. Oregano und Thymian bewahren ebenfalls ihren intensiven Geschmack.

Um das Aroma zu schonen, sollten Sie Kräuter erst gegen Ende der Garzeit zu den Gerichten geben oder das Essen nachträglich damit würzen.

Würzige Schärfe für mehr Geschmack

Gewürze wie Pfeffer, Chili, Ingwer oder scharfe Paprika sind ebenfalls bestens geeignet, um dem Essen eine angenehme Würze zu geben und gleichzeitig die Verwendung von Salz einzuschränken.

So können Sie Bratkartoffeln, Gulasch, Frikadellen oder Burger Patties ganz einfach würzen. Daneben bieten exotische Gewürzmischungen viel Geschmack für Fleisch, Fisch und Gemüse, zum Beispiel Currypulver, Garam Masala oder Ras el Hanout.

Selbst gemachtes Gyros würzen Sie am besten – womit sonst? – mit speziellem Gyrosgewürz. Natürlich können Sie es auch für viele andere Gerichte einsetzen. Zum Beispiel können Sie damit den sonst eher geschmacksneutralen Tofu würzen.

Dezente Würze für Gerichte

Zum Würzen von Grünkohl, Spinat oder Brokkoli eignet sich geriebene Muskatnuss besonders gut. Sauerkraut würzen Sie ausser mit Lorbeerblatt und Wacholderbeere am besten auch mit Kümmel. Denn die Früchte der Kümmelpflanze passen perfekt zu Kohl und machen ihn bekömmlicher.

Daneben können Sie auch Säure nutzen, um den Geschmack von Gemüsegerichten zu heben. Ein Spritzer Zitronensaft zum Spargel, Äpfel bzw. Apfelsaft im Rotkohl oder Essig in der Linsensuppe sind nur einige Beispiele. Die milde Säure von Reisessig wird traditionell eingesetzt, um Sushi-Reis zu würzen. Er lässt den Reis ausserdem schön glänzen.

Gute Zutaten, frisch und schonend zubereitet

Wenn Sie frische, saisonale Lebensmittel für die Zubereitung Ihres Essens verwenden, sind diese schon von Natur aus aromatisch und haben einen guten Eigengeschmack. Dann braucht es weder viel Salz noch viele Gewürze, um köstliche Gerichte zu zaubern.
Und wenn Sie Gemüse, Fleisch und Fisch schonend garen, bleiben nicht nur die wertvollen Nährstoffe erhalten, sondern auch ihr Aroma. Schonende Garmethoden sind zum Beispiel Dampfgaren und Dünsten.

Probieren Sie es einfach mal aus und experimentieren Sie mit Kräutern und Gewürzen.

Bestimmt werden Sie bald merken, dass am Ende eine kleine Prise Salz zur Abrundung des Geschmacks Ihrer Speisen ausreicht – oder Sie lassen es zukünftig sogar ganz weg.

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