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Nachhaltig leben
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Gemüse vorziehen – so klappt‘s

Vorfreude auf die Gartensaison: So ziehen Sie eigene Gemüsepflänzchen auf dem Fensterbrett vor

Gurken, Zucchini, Tomaten und Co. - nichts ist schöner, als den jungen Gemüsepflänzchen beim Keimen und Wachsen zuzusehen

Inhaltsverzeichnis:

Die Gartensaison steht vor der Tür

Der Frühling steht vor der Tür und passionierte Hobbygärtner können es schon gar nicht mehr erwarten, endlich wieder in der Erde zu wühlen. Doch wer im Sommer und Herbst leckeres Gemüse ernten möchte, sollte noch etwas Geduld haben. Denn die meisten Gemüsepflanzen lieben Wärme und sollten nicht zu früh nach draussen kommen. Auf der Fensterbank fühlen sie sich dagegen wohl und werden gross, stark und widerstandsfähig, bis sie endlich ins Freie dürfen.

Das Gemüse-Vorziehen hat Vorteile

  • Das meiste Saatgut für Gemüse braucht Wärme, um zu keimen. Vor allem Fruchtgemüse wie Paprika, Zucchini und Aubergine, das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommt, mag kuschelige Temperaturen.
  • Für viele Gemüsearten ist es zu spät, wenn sie erst nach den Eisheiligen im Mai gesät werden. Dann bleibt den Pflanzen nicht genügend Zeit, um sich zu entwickeln und die Ernte fällt aus. Deshalb lieber vorsorgen und frühzeitig drinnen vorziehen.
  • Die Auswahl an jungen Gemüsepflanzen ist begrenzt. Beim Saatgut gibt es dagegen eine grosse Vielfalt.

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Extra-Tipp: Achtung Eisheilige

Alte Bauernregeln besagen, dass empfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen (10. bis 15. Mai) ausgesät oder ins Freie gepflanzt werden sollten. Denn schon vor Jahrhunderten wurde beobachtet, dass in diesen Tagen häufig ein Kälteeinbruch kam, weil kalte Polarluft von Norden her nach Deutschland kommt und dem schönen Frühlingswetter für ein paar Tage eine Pause beschert. Die Folge: viele Pflanzen erfrieren. Deshalb Pflanzzeiten lieber genau beachten.

Als Aussaatgefässe eignen sich Anzuchtplatten mit vielen kleinen Kammern, Quelltöpfe aus Torf oder Kokosfaser oder einfach ausgediente Eierkartons

Der richtige Zeitpunkt für den Start in die Gemüsesaison

Ab wann Sie welches Gemüse vorziehen sollten, hängt davon ab, wie lang die Wachstumsperiode jeweils dauert. Angaben zu Saat- und Pflanzzeiten finden Sie auf den Samentütchen oder in speziellen Kalendern für Gemüsegärtner.

Im März können Sie zum Beispiel folgende Gemüse-Pflanzen drinnen oder im Gewächshaus vorziehen:

  • Paprika
  • Fenchel
  • Rucola
  • Kohlrabi
  • Kopfsalat

Im April können Sie diese Gemüse-Pflanzen vorziehen:

  • Tomaten
  • Kürbis
  • Zucchini
  • Gurken

Auch Küchenkräuter wie Basilikum, Petersilie und Dill können Sie ab März auf der Fensterbank vorziehen und später ins Freie pflanzen.

Unkomplizierte Direktsaat im Freien

Die meisten einjährigen Pflanzen werden aus Saatgut gezogen. Das sind zum Beispiel viele Sommerblumen, Gemüsepflanzen oder Beet- und Balkonpflanzen. Einige davon können Sie direkt im Garten oder in Kübel vorziehen. Diese Methode ist besonders beliebt, weil das zeitaufwendige Vorziehen entfällt und nach relativ kurzer Zeit die ersten zarten Keimlinge zu sehen sind. Allerdings eignen sich nicht alle Samen für eine Direktsaat, vor allem nicht so früh im Gartenjahr. Das Saatgut folgender Gemüsepflanzen können Sie jedoch bedenkenlos ab März ins Freiland ausbringen:

  • Wurzelgemüse wie Möhren und Rettich
  • Mangold, Spinat
  • Zwiebeln, Frühlings- und Lauchzwiebeln
  • Radieschen
  • Schäl- und Zuckererbsen
  • Dicke Bohnen und Puffbohnen
  • Schwarzwurzeln, Meerrettich und Wurzelpetersilie

Ab Mitte April dürfen dann zum Beispiel auch Salatsamen direkt ins Beet.

Platzangebot und Standort vorher checken

Beim Vorziehen der Gemüsepflanzen am besten vorher bedenken, dass später beim Auspflanzen genügend Platz im Beet oder Kübel vorhanden sein muss. Also lieber nicht zu euphorisch ans Werk gehen. Wichtig ist auch, den idealen Standort auszusuchen. Denn selbst die kräftigste Jungpflanze wächst draussen nicht optimal weiter, wenn sie beispielsweise statt Sonne Wind und Halbschatten bekommt.

Das brauchen Sie für die Aussaat zu Hause

  • Saatgut
  • Anzuchterde
  • Aussaatgefässe

Anzuchterde ist speziell auf die Bedürfnisse der Jungpflanzen abgestimmt. Sie enthält wenig Nährstoffe, wodurch das Wurzelwachstum der Pflänzchen angeregt wird. Immer beliebter werden auch torffreie Alternativen aus Kokosfasern.

Bei den Aussaatgefässen können Sie wählen zwischen:

  • Blumentöpfen aus Ton oder Plastik
  • Schalen mit gutem Wasserabzug
  • Anzuchtplatten mit vielen kleinen Kammern
  • Quelltöpfen aus Torf oder Kokosfaser
  • Eierkartons

Quelltöpfe, aber auch Eierkartons, eignen sich besonders gut, um grosssamige Pflanzen wie Gurken einzeln auszusäen und können später einfach mit eingepflanzt werden. Eine tolle Upcycling-Möglichkeit für alte Zeitungen: selbstgemachte Anzuchttöpfchen, die sich ebenfalls in der Erde zersetzen.

Bastel-Tipp: Pflanztöpfchen aus Zeitungspapier selber machen

Für die Anzuchttöpfchen brauchen Sie eine alte Zeitung und ein kleines Glasgefäss, zum Beispiel einen leeren Gewürzstreuer. Schneiden Sie eine Zeitungsseite der Länge nach in zwei Hälften, falten Sie eine Hälfte – ebenfalls der Länge nach – bis zur Mitte und wickeln Sie den zweilagigen Papierstreifen um das Glasgefäss. Die Öffnung sollte dabei oben sein, sodass Sie nun das überstehende Papier hineinknicken können. Dann das Glas herausziehen – und fertig ist der Anzuchttopf.

Vorziehen von Gemüse-Pflanzen – Schritt für Schritt

Wenn alle Zutaten bereitstehen, kann es auch schon losgehen mit dem Säen:

  1. Die Anzuchterde locker bis zum Rand in das Pflanzgefäss geben und mit der Hand andrücken.
  2. Gemüsesamen gleichmässig auf der Erde verteilen. Die Samen sollten nicht zu dicht beieinander liegen, damit sie gut wachsen und starke Wurzeln ausbilden.
  3. Die Samen von Lichtkeimern, also Pflanzen, die zur Keimung Licht benötigen, einfach leicht andrücken. Samen von Dunkelkeimern, zum Beispiel Kapuzinerkresse, Gurken und Kürbisse, mit einer dünnen Schicht Erde bedecken.
  4. Neben Wärme und Licht brauchen die Gemüsesamen Feuchtigkeit, um zu keimen. Daher sollten Sie die Anzuchttöpfchen beispielsweise mit durchsichtigen Plastikfolien abdecken. Besonders komfortabel sind Mini-Gewächshäuser für die Fensterbank. Regelmässiges Lüften nicht vergessen, damit nichts schimmelt. Sobald die Keimblätter zu sehen sind, können Sie die Abdeckung entfernen.
  5. Zum regelmässigen Befeuchten eignen sich eine kleine Giesskanne mit Haarbrause oder eine Sprühflasche.

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Extra-Tipp: Pflanzschilder basteln

Damit Sie später noch wissen, was Sie wo beim Samen vorziehen ausgesät haben, sollten Sie die Anzuchttöpfchen beschriften. Verwenden Sie z. B. alte Eisstiele als Pflanzenstecker oder stecken Sie beschriftete Korken auf Schaschlikspiesse (vorbohren nicht vergessen!).

Umzug in den Einzeltopf

Wenn die ersten Laubblätter zwischen den Keimblättern zu sehen sind, wird es Zeit zum Pikieren (Vereinzeln). Die Pflänzchen am besten mit einem speziellen Pikierstab aus der Erde hebeln, dann einzeln in grössere Töpfe setzen und den Wurzelansatz vorsichtig in die Erde drücken. Nach dem Angiessen wachsen die Gemüsepflanzen nun so lange auf dem Fensterbrett weiter, bis es Zeit ist, sie ins Freie zu pflanzen.

Jetzt geht’s raus ins Freie

Die zarten Gemüsepflänzchen sollten Sie nicht von jetzt auf gleich ins Freiland setzen, denn durch einen plötzlichen Temperaturwechsel könnten sie im schlimmsten Fall eingehen. Gewöhnen Sie sie lieber langsam an die neue Umgebung, indem Sie die Pflanztöpfe täglich für ein paar Stunden nach draussen stellen, später auch über Nacht. So ist das junge Gemüse bestens gerüstet, um draussen gut weiter zu wachsen und hoffentlich eine gute Ernte zu bringen.

Drinnen Blumen vorziehen

Bei den meisten Blumen geht die Freiland-Saison erst später los. In Beeten und Kübeln fühlen sich jetzt schon Ringelblumen, Astern oder Hainblumen wohl. Bei anderen Sommerblühern sollten Sie mit der Direktsaat lieber bis nach den Eisheiligen warten. Aber auch die können Sie jetzt auf der Fensterbank vorziehen.

Aussäen mit Seedcells, Seedballs & Co.

Dank Produkten wie Seedcells, Seedballs und Seedbombs ist die Aussaat von Kräutern, Gemüse oder Blumen so einfach wie nie zuvor. Perfekt für Garten-Neulinge und Menschen, die wenig Zeit oder Geduld haben.

  • Bei den Seedcells steckt das Saatgut in einer Hülle, die sich nach und nach auflöst. Die Zellen einfach abtrennen und zur Hälfte in einen mit Erde gefüllten Blumentopf stecken. Dann angiessen und mässig feucht halten. Schon nach kurzer Zeit können Sie den Pflanzen beim Wachsen zuschauen.
  • Noch einfacher geht es mit Seedballs. Hier ist das Saatgut in kleine Kugeln aus Erde und Ton eingearbeitet. Die Kugeln zum Aussäen einfach in Beeten, Balkonkästen oder Töpfen in der Erde platzieren und angiessen. Für einen normal grossen Blumentopf reichen drei Seedballs.
  • Seedbombs sind etwas grösser als die Seedballs. Bekannt wurden sie mit der sogenannten Guerilla-Gardening-Bewegung, die als Ausdruck politischen Protestes heimlich öffentliche Flächen begrünte. Bis heute werden die Samenbomben genutzt, um die Nachbarschaft zu verschönern und bunte Inseln in tristen Innenstädten zu schaffen. Praktisch ist, dass die Seedbombs einfach auf ein Stück Erde geworfen oder gelegt werden müssen – den Rest erledigt die Natur. Das funktioniert natürlich auch im heimischen Balkon- oder Gartenkübel optimal. Rolf vom Traditionsunternehmen Gärtner Pötschke erklärt im Video den richtigen Umgang mit Seedballs:

Was Sie über Saatgut wissen sollten

Selten findet man bereits fertig vorgezogene Jungpflanzen von Blumen, Kräutern und Gemüse in solcher Sortenvielfalt, wie es beim Saatgut der Fall ist. Doch Saatgut ist nicht gleich Saatgut. Mit blossem Auge lässt sich die Qualität leider nicht beurteilen. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie hochwertige Sämereien bei spezialisierten Händlern wie unserem Partner Gärtner Pötschke kaufen. Dort bekommen Sie Saatgut, das nicht nur sortenecht ist, sondern auch regelmässig auf gute Keimfähigkeit geprüft wird. Die Samen sind das Ergebnis traditioneller, auf Kreuzungen und jahrelanger Selektion beruhender Pflanzenzucht. Bei samenfestem Saatgut handelt es sich um seltene oder sehr alte Sorten, die immer wieder aus den eigenen Samen nachgezogen wurden. Das sichert zum einen die Artenvielfalt und macht es zum anderen auch Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen möglich, selber Saatgut zu gewinnen, wieder anzubauen und dadurch zu erhalten. Ausserdem finden mittlerweile in vielen Städten auch Tauschbörsen für Samen von Gemüse, Obst und Blumen statt. Probieren Sie doch einfach mal etwas Neues aus!

Wenn Sie alle Tipps beherzigen, haben Sie die besten Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Ihre Saat voll aufgeht.

Tipp: Einen Aussaatkalender mit den richtigen Aussaatterminen für Blumen, Blumenzwiebeln, Kräuter und Obst inklusive Infos zu Pflanzabstand, Saattiefe, Standort, Blütezeit/Ernte etc. finden Sie übrigens in unserem Beitrag Unser Garten im März.