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Positiv denken lernen

Warum Optimisten besser und meist länger leben

Gelassenheit und Köpfchen hoch - auch ein Lächeln macht uns positiver. Probieren Sie es aus.

INHALT

Positiv denken: Mit der richtigen Grundeinstellung stärken Sie sich und andere

Seit Jahren wird über die Notwendigkeit der Entschleunigung geredet und geschrieben: Kürzer treten, den Moment geniessen, Kraft in der Ruhe finden, Familie und Freunde in den Mittelpunkt stellen, einfach eine positive Lebenseinstellung finden. Tausende Artikel und Ratgeber wurden dazu verfasst und dennoch bleibt es häufig nur bei guten Vorsätzen.
Denn dem Sturm unseres Alltags halten viele der Tipps und Anregungen einfach nicht stand. Zumal um uns herum kaum jemand einen entschleunigten Eindruck vermittelt. Irgendwie heisst das Motto stets: höher, schneller, weiter. Da dürfen und wollen wir nicht nachstehen. Oder?

Besser und gesünder durch den Alltag mit positiven Gedanken

Die die Kraft einer positiven Lebenseinstellung ist schon lange kein Geheimnis mehr. Menschen, die vorrangig positiv denken, also die Optimisten unter uns, sind nachweislich weniger krank und werden häufig über 90 Jahre alt. Einigen gelingt es sogar, weitgehend positiv zu denken bei Krankheit, sie damit zu bewältigen und aus Lebenskrisen gestärkt hervorzugehen. Also, warum sind wir nicht einfach alle Optimisten und geniessen das Leben? Positiv denken lernen kann man tatsächlich üben. Wie es leichter fällt, diesen Weg einzuschlagen, zeigen folgende Anregungen:

Üben Sie sich in Gelassenheit

Wenn das mal so einfach wäre. Ob Sorge um die Kinder, Streit mit dem Nachbarn oder Ärger am Arbeitsplatz – es gibt viele Bereiche, in denen wir uns negativen Gefühlen ausgesetzt sehen und nicht immer liegt es in unserer Hand, etwas daran zu ändern, oder?
Das Einzige, was sich immer ändern lässt, ist die eigene Sicht auf die Dinge. Begegnen Sie der zickigen Kollegin doch einfach mit ausgewählter Freundlichkeit, wahrscheinlich wird sie nach einiger Zeit viel netter zu Ihnen sein. Eine Fünf in Mathe ist kein Weltuntergang, bleiben Sie gelassen und behalten Sie das Vertrauen in Ihre Kinder, auch wenn es mal nicht so glatt läuft.
Das funktioniert in vielen Lebensbereichen, wenn man es einfach einmal versucht. Und dann schnell bemerkt: Positive Gedanken bauen auf, Sie und die Menschen in Ihrer Umgebung. Dabei geht es nicht ums Schönreden von Problemen oder das Schmieden utopischer Pläne. Es geht um den festen Glauben, dass ich durch mein Denken, Bewerten und Handeln mein Leben selbst gestalten und auch positiv verändern kann.

Positive Ziele und positive Gedanken stärken Geist und Seele - und den Körper. Ein Spruch an der Wand und Rituale helfen, positive Gedanken zu verinnerlichen

Lernen Sie, positiv zu denken

Die gute Nachricht: Positiv denken kann man lernen. Körperliche, geistige und emotionale Bewegung sind der Schlüssel dazu, so Dr. Ernst Fritz-Schubert vom Institut für Persönlichkeitsentwicklung in Heidelberg. Das bedeutet: Neues wagen, raus gehen, Menschen treffen, Erlebnisse teilen. Zu Hause auf dem Sofa ist noch selten etwas Spannendes passiert.
Positive Gedanken brauchen aber Anstösse, schaffen Sie welche.

So schaffen Sie eine positive Grundeinstellung

Es beginnt damit, dass ich mir bewusst werde, was ich in der Vergangenheit bereits Schönes erfahren durfte: Freundschaft, Familie, unbeschwerte Kinder- und Jugendtage, Reisen, Ausbildung und vieles mehr. Und ich zu erkennen lerne, wie ich diese schönen und erfolgreichen Erlebnisse selber herbeigeführt habe, z.B. jemanden angesprochen habe, obwohl ich mich anfangs nicht getraut hatte, beharrlich eine Sache verfolgt habe, obwohl mir davon abgeraten wurde.

Ein Tipp: Vergegenwärtigen Sie sich Ihre drei schönsten Erlebnisse im Leben und schreiben Sie auf, was Sie dazu beigetragen haben.

Schaffen Sie Inseln der Entspannung: z.B. kleine Lichtquellen mit aufmunterndem Spruch oder mit einem heiteren Buch.

Das Erreichte wertschätzen

Genauso gilt es, seine aktuelle Lebenssituation und das bisher Erreichte richtig wertzuschätzen. Dabei bringt es wenig, sich mit anderen zu vergleichen, denn die haben andere Voraussetzungen. Es ist viel wichtiger zu sehen, wie ich mich selbst im Vergleich zu früher entwickelt habe. Natürlich ging es nicht immer nur voran, häufig musste man auch Niederlagen, Rückschläge und Enttäuschungen einstecken. Aber wer eine positive Grundeinstellung hat, der vermag mit Negativem produktiv umzugehen und den inneren Lern- und Reifeprozess zu begreifen.

Ein Tipp: Befragen Sie mal eine langjährige Freundin oder Kollegin, von der Sie wissen, dass Sie es ehrlich und gut mit Ihnen meint, wie sie Ihre aktuelle Lebenssituation bewertet. Sie werden erstaunt sein, wie satt und grün das Gras auch auf Ihrer Seite wächst. Sie werden plötzlich auf Dinge aufmerksam, die Sie für selbstverständlich halten, die es aber keineswegs sind. Trauen Sie sich: Jetzt ist eine tolle Gelegenheit dazu.

Grundvertrauen in die Zukunft

Ein positiv denkender Mensch besitzt ein Grundvertrauen in die Zukunft und sieht seine aktive Rolle darin. Dazu gehört ein gut funktionierender Wertekompass, der anzeigt, was uns antreibt und glücklich macht. Auch hier bringt es nichts, sich mit anderen zu vergleichen. Werte, Vorlieben und Wünsche lassen sich schwerlich verordnen. Sie sind ein Produkt unser persönlichen Fähigkeiten und Erfahrungen. Erstaunlicherweise sind wir uns aber in vielem sehr ähnlich: Familie, Partnerschaft, Freunde, eine sinnstiftende Aufgabe und ein gesunder Mix aus Freiheit und Sicherheit spielen für die allermeisten von uns eine zentrale Rolle.

Und über allem steht die Gesundheit. Gerade in schwierigen Zeiten wird uns bewusst, dass körperliche und seelische Gesundheit ein nicht verhandelbares Gut ist. Wenn wir nicht gesund sind, können wir vieles was uns wertvoll und wichtig ist, gar nicht geniessen.

Und damit wären wir wieder beim positiven Denken: Denn wir sollten nicht zuerst an den Verlust von Gesundheit denken, sondern uns an ihr erfreuen und alles dafür geben, sie für uns und andere zu bewahren.

Positiv denken hält gesund

Studien haben gezeigt, dass es eine Verbindung zwischen einer positiven Lebenseinstellung und unserer Gesundheit gibt. Diese zeigt sich beispielsweise durch einen niedrigeren Blutdruck, geringere Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen, bessere Gewichtskontrolle oder einem gesünderen Blutzuckerspiegel. Dinge also, die nicht nur unser akutes Wohlbefinden steigern, sondern auch unsere Lebenserwartung erhöhen können.

Viele Mediziner sind zudem überzeugt, dass positives Denken auch unser Immunsystem stärkt und wir dadurch weniger empfänglich für Krankheiten sind. Einfach gesagt: Das, was im Gehirn passiert, beeinflusst das, was im Körper passiert.

10 Tipps, die positives Denken fördern:

  1. Schreiben Sie auf, was Ihnen im Leben wichtig ist.
  2. Formulieren Sie positive Ziele (z.B. „Ich möchte das Schreiben zum Beruf machen“).
  3. Konzentrieren Sie sich auf Dinge, die Sie beeinflussen können.
  4. Beachten Sie, dass Dinge und Ereignisse nicht grundsätzlich positiv oder negativ sind. Die Bewertung hängt von Ihnen ab.
  5. Lassen Sie auch negative Gedanken zu! Aber bewerten Sie diese nüchtern und realistisch.
  6. Fokussieren Sie sich auf Ihr Ziel und nicht auf die Hindernisse.
  7. Schauen, hören oder lesen Sie nicht ständig Nachrichten. Nachrichten leben von Katastrophen und dramatischen Einzelschicksalen. Nachrichten repräsentieren aber nicht Ihre Lebenswirklichkeit.
  8. Prüfen Sie Ihr persönliches Umfeld. Wer von Pessimisten umgeben ist, wird am Ende selbst einer.
  9. Achten Sie auf eine aufrechte Körperhaltung. Die Körperhaltung beeinflusst Ihren Seelenzustand.
  10. Gehen Sie in die Natur und treiben Sie regelmässig Sport. Die Natur erdet uns und Bewegung lässt Endorphine Purzelbäume schlagen.

Und der beste Tipp zum Schluss: Helfen Sie anderen Menschen. Denn wer hilft, der erfährt unmittelbar und sofort, dass sein Handeln etwas Positives bewirkt.

Buchtipp: Gedanken als Medizin

Wie Sie mit den Erkenntnissen der Hirnforschung die mentale Selbstheilung aktivieren

Dr. Marcus Täuber, Neurobiologe und Mentaltrainer, beleuchtet in seinem Sachbuch "Gedanken als Medizin" die Wirkung unserer Psyche auf unseren Körper - inwiefern kann sie uns gesund oder krank machen?
Laut Täuber geht es dabei um weit mehr als das Offensichtliche: Positive Gedanken entspannen, negative Grübeleien stressen uns. Das liegt auf der Hand. Doch unsere Gedanken hätten einen viel stärkeren Einfluss auf unseren Körper. Denn was sich das Gehirn denke, versuche es auch direkt im Körper umzusetzen, so Täuber.
Mit den richtigen Mentaltechniken seien wir also in der Lage unsere Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse kombiniert er mit den eigenen Erfahrungen und denen seiner Klienten. Er selbst besiegte mithilfe von mentalem Training nicht nur seine Rückenschmerzen, sondern auch Lebensmittelallergien und einen Tinitus im Ohr.

Online-Kurse aus der Weltbild Home Academy für mehr Gelassenheit:

Mit Emotionen umgehen

Bei Stress gelassen bleiben

Persönliche Entwicklung

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