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Nachhaltig leben
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Besser machen: 10 Alltagstipps, die das Leben nachhaltig verändern

Besser nachhaltig leben: Weltbild liefert die besten Tipps für bewusstes Kochen, Einkaufen und Wohnen

Schon beim Einkaufen hat man die Wahl, ob man zu Plastik greift. Oft kann man Dinge selber machen, statt sie zu kaufen, Tipps gibt der Ratgeber in Buchform.

Kleine Schritte, grosse Wirkung: 10 Anfänger-Tipps für ein nachhaltiges Leben

Der Klimawandel liefert Stoff für jede Menge Bücher und für politische Debatten. Weltbild will zeigen, was der einzelne tun kann, greift Anregungen aus der politischen Debatte auf und stellt Lesestoff zum Thema vor. In einer Serie von Beiträgen im Weltbild Magazin geben wir kleine Alltagstipps. Sie erkennen die Beiträge an dem grünen Blatt mit dem Weltbild "W".

Spätestens seit #fridaysforfuture und Greta Thunberg ist uns allen klar: So wie jetzt kann es nicht weitergehen. Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens noch zu erreichen – und damit die schlimmsten Bedrohungen für Menschheit und Umwelt zu verhindern – müssen wir bis 2030 die Emissionen an schädlichen Klimagasen um die Hälfte reduzieren. Pro Person wären das weniger als 2 Tonnen CO2 pro Jahr. Momentan sind es allerdings knapp 10 Tonnen.

Weltbild will sich um das Thema Nachhaltigkeit kümmern und Verantwortung übernehmen. Kollegen aus allen Bereichen des Hauses arbeiten in einem unternehmensweiten Projekt daran mit, die CO2-Emissionen zu verbessern. In einem ersten Schritt wurde unsere Firmenzentrale durch den Kauf von Zertifikaten klimapositiv gestellt und die Emissionen ausgeglichen. Wir unterstützen ein nachhaltiges Forstwirtschaftsprojekt in Uruguay (zertifiziert durch den Verified Carbon Standard) und ein Windkraftprojekt in Indien (zertifiziert durch den UN CER der Vereinten Nationen).

Ein Genuss: Wasser aus dem Hahn, aromatisiert mit Minze und Zitrone. Schmeckt köstlich und kostet keine Plastikflasche.

Wussten Sie das?

  • Der Begriff der „Nachhaltigkeit” stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Nachhaltig zu handeln bedeutet, nur so viel der Erde zu nehmen, wie natürlich wieder nachwachsen kann.
  • Der „Earth Overshoot Day” signalisiert, wann unsere Ressourcen für das jeweilige Kalenderjahr aufgebraucht sind. Danach leben wir nur noch auf Kosten der Erde. Der Tag findet immer früher statt, dieses Jahr war er bereits am 29. Juli.

Die gute Nachricht: Wir können alle etwas tun. Kleine Veränderungen im Lebensstil können bereits Grosses bewirken. Für unsere neue Weltbild-Serie „Kleine Schritte, grosse Wirkung” zeigen wir 10 Anfänger-Tipps für ein nachhaltiges Leben und starten beim Thema Einkaufen und Kochen:

Einkaufen & Kochen

1. Saisonal / regional / bio

Wir haben die Wahl: Wie wir einkaufen, hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Landwirtschaft – und damit auf unsere Umwelt. Deshalb gilt: Im Rhythmus der Saison einkaufen und am besten aus der Nähe. Bio-Hersteller verzichten darüber hinaus auf Pestizide, die unseren wertvollen Boden schädigen.

Von besonderer Bedeutung: Wir sollten alle weniger tierische Produkte verzehren. Denn was viele nicht wissen: Milch, Butter und Co. verbrauchen genauso viel CO2 wie etwa Hähnchenfleisch.

2. Unverpackt einkaufen

Kaum zu glauben: Jede/r von uns isst jede Woche eine Kreditkarte. So viel Plastik ist in unserer Nahrung enthalten. Dagegen hilft Zero Waste, das Vermeiden von unnötigen Plastikverpackungen. Immer mehr Supermärkte und Discounter bieten Obst und Gemüse lose an.

  • Erster Schritt: stets einen Jutebeutel , einen Korb oder eine Stofftasche dabei haben. Und dann am besten unverpackte Lebensmittel einkaufen. Hierbei gilt folgende Devise: Mehrweg vor Papier / Papier vor Plastik.
  • Zweiter Schritt: Richtig mit dem Müll umgehen und die Trennhinweise beachten. Welcher Müll gehört in welche Abfalltonne.

3. Leitungswasser trinken

So einfach wie effektiv: Wer zuhause Wasser aus der Leitung trinkt, verzichtet nicht nur auf unnötige Plastikflaschen, sondern muss auch nicht mehr so viel schleppen. Wer sichergehen will, kann sein Wasser testen lassen. In unseren Landen ist die Qualität des Trinkwassers in der Regel sehr gut und es kann bedenkenlos genossen werden. Ein einfacher Tipp für ein nachhaltiges Leben – der dazu beiträgt, dass nicht noch mehr Plastikmüll in den Weltmeeren landet.

Körperpflege & Kleidung

4. Auf Naturkosmetik setzen

Wer kann schon all die industriellen Inhaltsstoffe der Tagescreme oder des Lippenstiftes entziffern? Im Badezimmer gibt es viel Potenzial, nachhaltiger zu leben. Stichwort Mikroplastik. Dieses ist in den meisten Produkten enthalten und gelangt so in unser Wasser. Die Lösung: auf Naturkosmetik setzen. Hier wird mit natürlichen Inhaltsstoffen gearbeitet, zum Schutze des Menschen und der Umwelt.

5. Plastikverpackungen vermeiden

Die Lösung gegen all die vielen Shampooflaschen im Bad? Haarseife oder festes Shampoo benutzen. Praktische Bambus-Zahnbürsten und Rasierer aus hochwertigem Metall helfen ebenfalls dabei, Plastikverpackungen zu vermeiden.

6. Auf faire Kleidung setzen

Pluspunkte gibt es für Second Hand-Kleidung und Kleidertauschpartys mit Freunden – Hauptsache, die bereits produzierten Kleidungsstücke haben ein möglichst langes Leben. Giftige Stoffe, Ausbeutung, Gesundheits- und Umweltschäden: Das alles unterstützen wir nicht, indem wir auf faire Kleidung setzen und schauen, dass wir sie gut pflegen und lange anziehen.

Wohnen

7. Auf Ökostrom wechseln

Es kostet nur einen Anruf: der Wechsel von konventionellem Strom auf Ökostrom. Und macht doch so einen grossen Unterschied. Natürlich sollte dennoch so wenig Strom wie möglich verbraucht werden.

Strom sparen: Kochen Sie mit Deckel. Achten Sie beim Kauf von Elektrogeräten auf den Stromverbrauch, schalten Sie die Standby-Funktion aus. Schliessen Sie den Kühlschrank nach dem Öffnen schnell wieder. Backen Sie ohne Vorheizen. Kochen Sie nur die benötigte Menge Wasser im Wasserkocher und schalten Sie aktiv aus, wenn das Wasser kocht. Schalten Sie Licht in Räumen aus, in denen Sie nicht sind. Obacht: Selbst Netflix schauen und Musik streamen stösst über Server CO2 aus.

8. Wasser sparen

Die meisten wissen: Duschen ist besser als in der Wanne baden. Doch auch für das Geschirrspülen gibt es Tipps für mehr Nachhaltigkeit: So verbraucht die Spülmaschine weniger Wasser als das von Hand spülen. Vorausgesetzt, sie wird richtig befüllt bis sie voll ist. Das gilt auch für die Waschmaschine: Waschen Sie erst, wenn diese mit Kleidung richtig gefüllt ist.

9. Bewusster konsumieren

Muss ich unbedingt mit dem Auto fahren oder geht es auch mit der U-Bahn? Brauche ich wirklich neue Schuhe oder tun es noch die alten? Bewusster Konsum hat seine ganz eigene Kraft. Denn weniger ist mehr! Stichwort Minimalismus.

Auch unterwegs lässt sich Einwegplastik mithilfe einer praktischen Ausstattung umgehen: ein recycelbarer Kaffeebecher, eine Thermosflasche und Bambus-Besteck.

Clean ups, urban gardening und Bäume pflanzen - weniger CO2

10. Sich ehrenamtlich engagieren und politisch aktiv werden

Ob Clean-Ups, bei denen Strände und Parks von Müll befreit werden oder einen Urban Garden pflegen: Ehrenamtlich zu helfen ist ansteckend. Das wohl hilfreichste Mittel: Bäume pflanzen. Denn sie nehmen das CO2 aus der Luft auf natürliche Weise wieder auf. Plogging ist zum Beispiel hoch im Kurs: Joggen und dabei Müll auflesen. Greta und Co. machen es vor: Jede/r einzelne von uns kann etwas bewirken.

Privater Konsum hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaft. Doch auch politisch muss sich viel ändern: Deshalb ist es wichtig, sich zu engagieren - ob in einem Verein, einer Partei oder gar bei Demonstrationen mitzumachen, Petitionen zu unterschreiben - alles, was auf den Klimaschutz aufmerksam macht und ihn voranbringt, hilft unserer Natur.

Offen bleiben und sich informieren

  • Viele Zeitungen haben mittlerweile ein extra Ressort für die Berichterstattung über die Klimakrise eingerichtet – und verschicken zusätzlich informative Newsletter wie die SZ mit dem „Klimafreitag”, sowie international die New York Times mit „Climate Fwd”
  • Instagram-Accounts wie „@ecoyoucommunity” und „@plastikalternative”, aber auch Vorreiter der Zero-Waste-Bewegung wie @milenskaya, @dariadaria und @sophia_hoffmann geben immer wieder nachhaltige Tipps für den Alltag. Auch Podcasts wie „Planet A” und „Fairquatscht” zeigen, wie man es besser machen kann
  • Dokumentationen wie „Unsere grosse kleine Farm” und „Tomorrow” zeigen nicht nur, was alles schief läuft auf der Welt, sondern ermutigen mit Lösungen für morgen

Buchempfehlung - Kinderbücher zum Thema "Nachhaltig leben"

2019 spielt das Thema Klimaschutz auf den Büchertischen eine grosse Rolle. Auch für die Kleinen gibt es informative und erklärende Lektüre. Wir haben eine Liste mit spannenden Titeln zusammengestellt.

Wale retten, Igeln helfen, Erde schützen

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