Gemütlich sitzen und die Freiheit geniessen! Der Campingstuhl ist ein bequemer Begleiter
In der freien Natur übernachten – so geht Wildcamping!
Die Vögel zwitschern, Sie blicken vom Bett aus auf einen See, umgeben von nichts als Bäumen. Jetzt erst einmal einen Kaffee machen, barfuss in der Sonne trinken und dann ins kühle Nass springen – wer träumt nicht davon, mitten in der Natur zu übernachten? Dieses Versprechen lockt jedes Jahr immer mehr Camper an – sie wollen wild campen. Aber ist das überhaupt erlaubt und wenn ja, wo? Wir haben die wichtigsten Tipps für Sie und eine schöne Zeit in der Natur zusammengefasst:
Wissenswertes zum Wildcamping
Wildes Campen in der freien Natur wird immer beliebter. Und das nicht erst, seitdem der Hashtag #vanlife Social Media mit traumhaften Fotos geflutet hat. Eins mit der Natur sein, den eigenen Takt vorgeben, selbst bestimmen, wo man schläft – das ist der Reiz, den das Reisen mit dem Wohnmobil ausmacht. Mit speziellen Apps lassen sich die schönsten Stellplätze finden. Fest steht aber auch: Wo es früher schön ruhig und friedlich war, reiht sich heute Wohnmobil an Wohnmobil. Wer sich trotzdem auf das Abenteuer einlassen möchte, die Welt mit dem eigenen Zuhause zu entdecken, sollte ein paar Dinge beachten:
- Reisen Sie in Länder, in denen Wildcamping erlaubt ist, oder weichen Sie auf Alternativen aus
- Reisen Sie an “unterschätzte” Orte, um nicht zum Massentourismus beizutragen
- Reisen Sie ausserhalb der Saison, dann ist die Chance höher auf Freiheit am Stellplatz
Beim freien Camping unterscheidet man generell, ob man mit dem eigenen Wohnmobil oder mit einem Zelt unterwegs ist. Wer freisteht, sucht sich für die Nacht einen Stellplatz mit dem Wohnmobil; wer wild zeltet, ist meist zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs und schlägt abends sein Zelt auf und wer biwakiert, schläft sogar ohne Zelt in einem Schlafsack unter freiem Himmel.
Robustes Emaille-Geschirr ist ein praktischer Begleiter für Ihr nächstes Outdoor- oder Camping-Abenteuer. Rechts: Die Fussmatte in sonnigen Farben verbreitet vor der Wohnwagentür gute Laune
Ist Wildcamping in Deutschland erlaubt?
Die Frage, die sich alle Campingfreunde stellen: Ist Wildcamping in Deutschland legal? Wo ist wild campen erlaubt und wo darf man nicht mit dem Wohnmobil freistehen? Eines ist sicher: In Deutschland ist Wildcamping tatsächlich verboten. Und das nicht nur in Naturschutzgebieten, sondern ganz allgemein. Einzige Ausnahme: das sogenannte Not-Biwak. Das meint biwakieren, also ohne Zelt, aber in einer Notsituation: Wenn man es beispielsweise vor der Dunkelheit nicht mehr vom Berg geschafft hat. Das ist aber für die meisten Menschen wohl sowieso nicht die Idee von Urlaub. Wer sich nicht an die Regeln hält, kann mit einer Strafe für wild campen von 1500 € rechnen.
In welchen Ländern ist Wildcampen erlaubt?
Zwei Länder in Europa scheinen Naturliebhaber wie magisch anzuziehen: Schweden und Norwegen. Denn hier darf man offiziell in der freien Natur campen. Dank des sogenannten Jedermannsrechts, das Recht auf freien Zugang zur Natur. Heisst: Jeder Mensch darf mit dem Wohnmobil freistehen oder wild zelten – ob im Wald, auf einer Wiese, auf einem Berg oder an einem See. Dabei sollte man trotzdem darauf achten, dass man nicht länger als eine Nacht an einem Ort bleibt. Und den Ort wieder so verlässt, wie man ihn vorgefunden hat. Damit sich auch die nachfolgenden Camper über die schönen Orte in der Natur freuen können.
Ein geräumiges Zelt ist das A und O beim Wildcamping. Rechts: Kochen kann man auch ohne Strom, die besten 50 Rezepte findet man im Notfallkochbuch
Was sind gute Alternativen zum Wildcamping?
Die Nähe zur Natur ist das, was sich viele Camper vom Urlaub im Grünen wünschen. Zum Glück gibt es zahlreiche schöne Alternativen, die trotzdem dieses Freiheitsgefühl in der Natur hervorrufen. Ob in Deutschland oder auch in anderen europäischen Ländern:
- Naturcamps – Gute Plätze zum Wildcampen! Keine Sorge: Viele Campingplätze sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Heutzutage gibt es Awards für wilde Campingplätze, die viel Wert auf Nachhaltigkeit legen. Ob ein Waldcamp oder an einem See gelegen: Gegen eine Gebühr gibt es hier sicher einen schönen Stellplatz für die Nacht. Er eignet sich wunderbar, wenn man auch länger an einem Ort stehen möchte.
- Trekkingplätze – Eine der beliebtesten Alternativen, um auch durch andere Länder Europas zu reisen. Auf Trekkingplätzen kann man gegen Gebühr sein Wohnmobil abstellen und oftmals gibt es sogar etwas Infrastruktur wie öffentliche Toiletten oder einen Kiosk. Ideal, wenn man auf einem Roadtrip ist und viele Orte entdecken möchte.
- Bauernhöfe – Gerade für Familie eine tolle Gelegenheit: Viele Bauernhöfe bieten Platz auf ihren Wiesen an, um sich dort mit dem Wohnmobil hinzustellen. Direkt vor der Tür gibt es dann reichlich Abwechslung für die Kleinen und frische Lebensmittel im Hofladen.
- Private Unterkünfte – Lohnt sich immer wieder: einfach mal nett fragen, ob man auf dem Privatgrundstück von jemandem stehen darf. Menschen mit grossem Garten bieten oftmals an, mit dem Wohnmobil oder Zelt für eine Nacht zu bleiben. Eine schöne Gelegenheit, in der Natur zu übernachten.
Kleiner Outdoor-Knigge zum freien Camping – aus Liebe zur Natur
- Keine Spuren hinterlassen Gilt für jeden Besuch in der Natur: Wir sind hier zu Gast und wollen den Platz auch wieder so verlassen, wie wir ihn vorgefunden haben. Also Müll entsorgen und zur Not noch den Müll von anderen mitnehmen.
- Sich rücksichtsvoll verhalten Tiere mögen keine lauten Geräusche oder gar Musik. Achten Sie auch stets auf Ihre Mitcamper. Damit sich alle an ihrem Aufenthalt im Grünen erfreuen können.
- Vorausschauend planen Wer keine Toilette im Wohnmobil dabei hat oder wenn es keine öffentliche Toilette gibt: Nehmen Sie eine Handschaufel mit! Und bitte keine Taschentücher hinterlassen. Hundehalter werden es Ihnen danken.
Natur pur: Wild campen liegt voll im Trend!
Wer sich an diese Wildcamping-Regeln hält, dem steht einer schönen Auszeit inmitten der Natur nichts mehr im Wege! Wenn Sie einen tollen Stellplatz gefunden haben, dann behalten Sie ihn aber lieber für sich und posten Sie die Location nicht auf Social Media. Damit liegen Sie dann auch voll im Trend! Denn mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass man diese besonderen Orte lieber als kleines Geheimnis für sich behält. Orte, an denen Sie vom Bett direkt in den See springen können – nur Sie und die Natur, Wildcamping als wahrer Luxus!