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  • 5 Sterne

    48 von 64 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 01.03.2017

    Als Buch bewertet

    Wunderbar geschrieben, kurzweilig, spannend, fesseln, jede Person ist ein Kapitel das immer wieder sich wiederholt und die Geschichte am Laufen hält. Am Anfang etwas verwirrend aber nach 50 Seiten hat man den Dreh raus und "lebt" förmlich mit. Intrigen, Lügen, Liebe und die Erkenntniss sich nicht selbst zu belügen. An einigen Stellen war es etwas langatmig aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch.
    Als ich dieses Buch gelesen habe, musste ich immer wieder feststellen wie viele Parallelen es mit dem realen Dorfleben gibt, und meine Erkenntniss war und ist erschreckend. Auch ich wohne auf dem Land, bin vor 8 Jahren in ein anderes Bundesland gezogen, Dorfidylle pur. Aber man muss sich Mühe geben akzeptiert zu werden, offen und ehrlich zu sein auch manchmal sich in Zurückhaltung zu üben, nie zu übertreiben und sich nicht überall einzumischen. Wie der Buchtitel so wunderbar zweideutig sagt ist das Dorf Unterleuten voller Leute die unter Leuten ihres Gleichen sein wollen - am besten ohne Streit, ohne Veränderung und ohne Lügen aber das funktioniert nirgendwo. Und so kommen Konflikte ans Tageslicht die schon seit vielen Jahren an der Oberfläche schweelen und dann ausbrechen und dann gibt es die grosse Veränderung. Juli Zeh hat es geschafft, das man dieses Buch bis zum Schluss lesen muss mit Spannung und vielen eigenen Gedanken. Denn am Ende kommt die Überraschung die man sich nicht vorgestellt hat...
    Bemerkenswerte Analyse eines wahren Dorflebens!

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  • 5 Sterne

    41 von 66 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrich T., 11.06.2016

    Als eBook bewertet

    In ausserordentlicher, bilderreicher Sprache entwirft die Autorin Charaktere, die man am Ende des Kapitels zu kennen glaubt. Im folgenden Kapitel werden diese Charaktere von einem anderen Blickwinkel für den Leser völlig neu und anders. Die Geschichte ist spannend erzählt und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert.

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  • 4 Sterne

    35 von 62 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gela, 24.10.2016

    Als Buch bewertet

    Fernab von aller Grossstadt-Hektik liegt das Dorf "Unterleuten" in Brandenburg. Hier kennt noch jeder jeden und Zugezogene haben es nicht leicht, denn wer sich nicht an die dörflichen Regeln hält, wird zum Aussenseiter. Ein geplanter Windpark und die damit verbundenen Flächennutzungen lassen das Geflecht aus ungeschriebenen Schuldverhältnissen und gegenseitigen Gefälligkeiten auseinanderfallen. Jeder will ein Stück des Kuchens ergattern und bringt damit das Dorfgefüge ins Wanken. Lange unterdrückte Missgunst, alte DDR-Seilschaften und falschen Ambitionen von Neubürgern ergeben eine explosive Mischung.

    Juli Zeh beschreibt ein Dorf, das sicherlich viele schon so vor Augen hatten. Auf den ersten Blick eine ländliche unberührte Idylle, die man erst auf der Karte suchen muss. Die 250 Bewohner lieben es schlicht und ruhig. Die ehemalige LPG, jetzt ein Agrarbetrieb mit Bio-Siegel ist der einzige grosse Arbeitgeber weit und breit. Neu ist der Aufwand, der um das Buch herum betrieben wurde. Die Autorin sagt selbst über das Buch: "'Unterleuten' hatte von Anfang an die Tendenz, über die Buchdeckel hinaus zu wuchern." Im Internet findet man eine eigene Website http://www.unterleuten.de/, die nicht nur das Dorf mit Ortsplan und die Bewohner akribisch genau in Steckbriefen beschreibt, sondern auch Medien wie facebook und youtube nutzt, um Charaktere des Buches "lebendig" werden zu lassen. Zum Verständnis der Handlung sind diese zusätzlichen Angebote aber nicht erforderlich.

    Nach Veränderung strebt in Unterleuten niemand. Die Charaktere sind nicht sympathisch, glatt und nett anzuschauen, sie polarisieren. Jeder hat sich sein eigenes kleines Weltbild geschaffen und lässt daran nicht rütteln.

    "Am liebsten sprach er davon, dass das Drama der modernen Politik im fanatischen Streben der Menschen nach Veränderung liege. Die
    Menschen von heute konnten nichts lassen, wie es war, auch das Gute nicht. Wenn etwas funktionierte, machten sie es mit ihrer Änderungswut kaputt, bis es wieder Probleme gab, mit deren Lösung sie sich profilieren konnten."

    Die Handlung, die nicht mehr als zwei Monate (Juli und August 2010) einnimmt, überrascht durch immer neue Wendungen. Man bewegt sich von der Oberfläche in immer tiefere menschliche Abgründe. So wie man seinen Nachbarn vermeintlich kennt, hat man auch bei den Unterleutenern schnell Schubladen geöffnet und sich eine Meinung gebildet. Doch es kommt anders, dramatisch und unvorhersehbar.

    Das Spiel um Missverständnisse und Schuldzuweisungen wird von der Autorin gekonnt inszeniert. Ein gesellschaftskritisches Lesevergnügen der besonderen Art.

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  • 4 Sterne

    19 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 12.01.2018

    Als Buch bewertet

    Juli Zeh beschreibt in ihrem 640 seitigen Roman den Wandel eines brandenburgischen Dorfes namens „Unterleuten“ seit der Wende, wobei vorhergehende Ereignisse ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen.

    Anhand von Erlebnissen Alteingesessener und nach der Wende Zugezogener erlebt der Leser den Wandel von der Plan-, über die Unterleutener Tausch- zu der um sich greifenden Marktwirtschaft samt dem grossen Ausverkauf, bei dem nahezu jeder das Beste für sich herausholen will. Schon seit jeher scheint Unterleuten ein Dorf gewesen zu sein, das nicht mit Behörden zusammengearbeitet hat und stolz darauf war, alles selber zu regeln; da fallen eigene Rachefeldzüge, kriminelle Aktionen und Selbstjustiz, Tratsch und Verleumdung gar nicht wirklich auf, sondern gehören zum ganz normalen Alltag dieses Dorfes. Soziale Verstrickungen und Abhängigkeiten beeinflussen das Taktieren seit jeher und nun, während der Planung eines Windparks, stellen sie die Gegenspieler zu skrupellosen Investoren dar, beim Wettlauf um die eigenen Vorteile, bei denen auch Zugezogene alles geben.

    Die Bewohner Unterleutens werden eher klischeehaft dargestellt; im Laufe des Romans lernt man sie ein wenig kennen, erfährt von ihren Schicksalschlägen, Beweggründen, Überzeugungen, von Situationen, die sie sprachlos oder gedemütigt zurückliessen und veränderten, von Treue und Verrat und von Familienfehden, die sich über Jahrzehnte erstrecken. Trotz der Einblicke in ihr Leben hinterlässt keiner von ihnen einen wirklich bleibenden Eindruck bei mir. Das ist vielleicht auch gar nicht nötig, um über ihre und die eigene Moral nachzudenken und sich zum Schluss mit ihnen gemeinsam zu fragen: Hat es sich dafür gelohnt?

    Insgesamt wurde der Roman spannend und facettenreich erzählt; dennoch fand ich einiges schon deutlich zu langatmig und überzeichnet.

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  • 4 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lia48, 16.02.2019

    Als Buch bewertet

    INHALT:
    Die Einwohner des irgendwo in Brandenburg angesiedelten Dorfes "Unterleuten", stehen Kopf. Bisher gab es in ihrem kleinen Ort weder Geschäfte, Ärzte, Schulen, oder gar eine Kanalisation. Und nun soll ausgerechnet eine grosse Windkraftanlage vor ihren Augen errichtet werden! Während sich die einen strikt dagegen wehren, um die ländliche Idylle zu wahren, gibt es andere, die ihren Nutzen daraus ziehen wollen. Jeder sieht sich im Recht. Und so dauert es nicht lange, bis alte Streitereien wieder ans Tageslicht gelangen...

    MEINUNG:
    Mit "Unterleuten" hat Juli Zeh einen vielschichtigen Gesellschaftsroman geschrieben. Dabei wirft der Leser einen Blick hinter die Kulissen. So wird das Buch aus den verschiedenen Perspektiven einiger Dorfbewohner geschildert: Naturschützer, Landwirte, Investoren, Eingesessene, Hinzugezogene - jeder hat seine eigene Sicht auf die Dinge. Durch die vielen Perspektiven ist es nicht unbedingt ein Buch, das man nebenbei lesen kann, man muss sich schon etwas konzentrieren, um die Beziehungen und Absichten der Dörfler zu erkennen. Gleichzeitig lebt das Buch regelrecht von den verschiedenen Blickwinkeln, wodurch das Dorfgeschehen von unterschiedlichen Seiten betrachtet werden kann und dabei anschaulich beschrieben wird.
    Zudem kommt dadurch ein bisschen Schwung in die Handlung, so dass Längen - die es für mich schon häufig gab - glücklicherweise nie all zu lange anhielten.
    Mir persönlich blieb die Geschichte trotzdem inhaltlich ein bisschen zu ruhig, was natürlich immer eine Frage des persönlichen Geschmacks sein dürfte.
    Die zum Teil sehr gegensätzlichen Lebensweisen und Ansichten der Einwohner, boten schon von sich aus einiges an Konfliktpotential für den Verlauf der Geschichte. Dabei wirkten die verschiedenen Charaktere auf mich stets authentisch und ihr Handeln nachvollziehbar.
    Während ich bei "Neujahr" von dem Blick in die Vergangenheit absolut begeistert war, weil mich dieser so mitgerissen hat, hat mir hier bei "Unterleuten" die Tiefe gefehlt. Ich hätte mir gewünscht, dass mich das Buch beim Lesen auch emotional erreicht hätte, was hier leider eher selten der Fall war.

    Fazit: Ein vielschichtiger Gesellschaftsroman für Leser, die ruhigere Handlungen zu schätzen wissen. Viele interessante Blickwinkel und authentische Charaktere sprechen für das Buch. Längen blieben zum Glück nie all zu lange bestehen. Leider hat mich das Buch persönlich jedoch emotional kaum berührt. 3,5-4/5 Sterne

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  • 5 Sterne

    40 von 77 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria H., 30.08.2016

    Als Buch bewertet

    Juli Zeh beschreibt in lakonisch-ironischer Sprache ein Panoptikum unserer Gesellschaft. Im brandenburgischen Dorf Unterleuten versammeln sich linksintellektuelle Aussteiger, Geschäftemacher, Altkommunisten, Idealisten, Wendegewinner und -verlierer , Idealisten und Realisten . Alte Konflikte aus der Vorwendezeit schwelen unterschwellig und brechen angesichts des aktuellen Themas Windkraft wieder auf. Die Interessen der Neuzugezogenen kollidieren mit alten Rechnungen, die einige Dorfbewohner noch miteinander zu begleichen haben. So entsteht eine spannende Rahmenhandlung, in die der Leser schnell hineingezogen wird. Absolut lesenswert!

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  • 4 Sterne

    30 von 47 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Detlef S., 29.05.2016

    Als eBook bewertet

    Ein sehr interessantes Buch (ebook), was sich wie ein Spiegelbild der Gesellschaft wahrscheinlich auch auf so ziemlich jede reale Ortschaft übertragen lassen würde.

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 16.02.2018

    Als Buch bewertet

    "Unterleuten" ist ein Roman, der in einem fiktiven 200-Seelen-Dorf in Brandenburg, unweit von Berlin, im Sommer 2010 spielt. In Unterleuten soll eine Windkraftanlage gebaut werden, die dem Dorf durch die erhobenen Gewerbesteuern zugute kommen soll. Jeder einzelne Dorfbewohner hat im Gegensatz zu Bürgermeister Arne Seidel ein ganz eigenes Interesse daran, dass die Windräder nicht errichtet werden dürfen. Nach einer öffentlichen Gemeindeversammlung im "Märkischen Landmann", in welchem das Projekt von Herrn Pilz, einem Angestellten der Windkraftfirma "Vento Direct" vorgestellt wurde, werden Ereignisse in Gang gesetzt, die über verbale Attacken hinaus in gewalttätige Handlungen münden.

    Es sind wirtschaftliche Eigeninteressen, Gründe des Naturschutzes im Vogelschutzgebiet von Unterleuten und insbesondere auch alte Fehden der Bewohner, die eine Spirale der Gewalt hervorrufen.
    Es geht um die Auseinandersetzung um die "Schiefe Kappe", den Flurabschnitt, der für die Windkraftanlage in Frage kommt, jedoch im Besitz mehrere Eigentümer ist.

    "Unterleuten" ist als Name für das Dorf brillant gewählt und die Mühe und Akribie, mit der die einzelnen Protagonisten der Dorfgemeinschaft herausgearbeitet worden sind, lassen diesen anschaulichen, wenn auch komplexen Roman zu einer Gesellschaftsstudie werden.
    Hilfreich ist der am Ende des Buches abgebildete Dorfplan sowie das Personenverzeichnis, in welchem die handelnden Personen kurz beschrieben werden. Die Ergänzungen zum Roman wie das Facebook-Profil der Journalistin Lucy Finkbeiner, das Xing-Profil von Herrn Pilz oder auch die Homepages von "Vento Direct" oder des "Märkischen Landmann" lassen das Dorf real erscheinen. Alle Links sind auf www.unterleuten.de zu finden.

    Der Roman wird abwechselnd aus der Perspektive eines der Bewohner erzählt. Zu nennen sind der cholerische Inhaber der ortsansässigen Firma "Ökologica GmbH", Rudolf Gombrowski, dessen Erzfeind Kron, der gewalttätige Automechaniker Bodo Schaller, die Pferdenärrin Linda Franzen in der Villa Kunterbunt und der Vogelschützer Gerhard Fliess.
    Es werden die Gegensätze von fortschrittlichen Städtern, die aufs Land gezogen sind und den ewig rückständischen Dorfbewohnern sowie Ost- und Westdeutschen gezeichnet. Jeder kämpft gegen jeden. Es ist grundsätzlich niemandem zu trauen, auch wenn Versuche einer Zusammenarbeit unternommen werden, um andere zu übervorteilen.

    Spannend ist zu lesen, wie die Konflikte in dem kleinen Dorf eskalieren und zu welchen Massnahmen der einzelne bereit ist, um sich und seine Familie oder nur seinen eigenen Besitz und Wert der Immobilie zu schützen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Umkehr des "Faust"-Zitats in "Die Kraft, die stets das Gute will und das Böse schafft", wenn die Massnahmen des einzelnen schliesslich zur Katastrophe führen. Während das für die ein oder andere bedeutet, Unterleuten verlassen zu müssen, wird der/ die andere körperlich verletzt oder muss am Ende sogar sein Leben lassen.

    "Unterleuten" stellt das Abbild unserer Gesellschaft dar, das sehr negativ gezeichnet wird. Es ist ein sprachlich sehr treffend geschriebener und bis ins Detail ausgeklügelter Roman, der sich vor allem auf die Charaktere, deren Eigenheiten und Psyche konzentriert, so dass das Thema Windkraftanlage in den Hintergrund zu treten scheint. Letztlich werden durch dieses EU-Projekt nur Konflikte geschürt, die seit Jahren im Dorf brodelten.

    Sehr neutral, fast schon wie im Epilog aus Sicht der Journalisten Lucy Finkbeiner formuliert, wird das Scheitern jedes einzelnen nach der Wende bzw. die Enttäuschung, mit der Städter und/ oder Wessis in Unterleuten gelandet sind, beschrieben.

    Trotz des Umfangs von über 600 Seiten und der über 20 wesentlichen Akteure lässt sich der Roman flüssig lesen, ohne dass man nach einem Einstieg in das Dorfleben immer wieder im Personenverzeichnis blättern müsste. Aufgrund der grossen Anzahl an Personen und der durchweg negativen Eigenschaften kann man sich als Leser mit niemandem wirklich identifizieren und so gibt es am Ende auch keinen Helden oder Profiteur der Geschichte, was den Roman etwas einseitig negativ und düster nachwirken lässt.

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  • 5 Sterne

    5 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Renate E., 21.12.2016

    Als Buch bewertet

    Leider kann ich noch keine Bewertung schreiben, da das Buch ein Weihnachtsgeschenk ist.

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  • 5 Sterne

    16 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Connie Ruoff, 18.04.2018

    Als Buch bewertet

    „UNTERLEUTEN“ VON JULI ZEH


    2. ZUM INHALT
    Der Trailer

    Juli Zeh stellt uns ein fiktives Dorf vor: Unterleuten im Jahr 2010. In ständig wechselnden Perspektiven lernt der Leser die Dorfgemeinschaft mit ihren unterschiedlichen Bewohnern und deren Ziele dahinter kennen.

    Ein Teil ist aus dem Westen zugezogen, ein anderer Teil sind Alteingesessene. Alle wollen nur das Beste für das Dorf.

    Der Roman ist in sechs Teile mit jeweils 13 Kapiteln gegliedert. Die Teile tragen die Überschrift der Person, aus deren Blickwinkel bzw. Perspektive erzählt wird.

    Zur Orientierung kann der Leser auf das Personenglossar oder die Internetseite zurückgreifen.

    Der Investor aus dem Westen weckt viele Konflikte.
    Es geht um Familiengeheimnisse, DDR-Vergangenheit, Ehekrisen, persönliche Probleme.

    „Die Wahrheit war das, was die Leute erzählen. Und immer wieder stellt sich die Frage, was ist die Wahrheit?“


    Zwei Männer polarisieren das Dorf Unterleuten in zwei Lager. Und schon wird aus der idyllischen Gemeinde ein Kampfplatz der Lokalmatadore.

    Wie weit gehen die Eigeninteressen?

    Es ist eine Gesellschaftsstudie, die eine vorgetäuschte Realität durch Facebook, Xing Account und Homepages entwickelt.

    Rache, kriminelle Aktionen, Selbstjustiz, Tratsch und Verleumdung, soziale Verstrickungen, Abhängigkeiten beeinflussen mögliche Investoren genauso, wie Dorfbewohner, die einen Gewinn aus dem Landverkauf ziehen möchten.

    Bei diesen Nachbarn braucht man keine Feinde. Alles das, was in der Grossstadt geschieht, passiert auch hier in der Anonymität des Dorfes, die für die meisten so transparent ist, dass diejenigen nicht selten am Pranger enden. Eine Gemeinschaft, die ihrer Gemeinschaft selbst das Ende bereitet.

    5/5 Punkten

    3. PROTAGONISTEN
    Linda Franzen war mit Frederic Wachs zusammen, liebt aber Bergamotte, einen Oldenburger Hengst. Sie verehrt die Schriften von Manfred Gortz.

    Besondere Merkmale: blond, hübsch, knallhart. Sie ist Stolz darauf eine Rolle in Unterleuten innezuhaben. Sie strebt danach, das eigene Schicksal zu optimieren. Das Prinzip des unbewegten Bewegers

    Rudolf Gombrowski war Landwirt und Geschäftsführer der Ökologica GmbH. Auf den ersten Blick wirkt er ungeschickt, auf den zweiten Blick ist er ziemlich schlau. Sein Motto:

    „Der grösste Vorteil entsteht, wenn jeder bekommt, was er sich wünscht – dieser Satz war für Gombrowski keine Masche, sondern eine Philosophie. Wenn alle zufrieden seien, sagte Gombrowski, hätten am Ende auch alle den grössten Nutzen. Das sei das Schöne in Unterleuten. Man schaffe es immer, sich gütlich zu einigen.“

    Sein grösstes Vermögen war, dass ihm jeder im Dorf etwas schuldete.

    Bodo schaller ist Automechaniker und Kleinkrimineller. Seine besonderen Merkmale: dick und dubios.

    Kron ist ein ehemaliger Brigadeführer und schon immer Gombrowskis Erzfeind.

    Die Rollen der Protagonisten sind ständig im Wandel. Sie entwickeln sich und reagieren auf jedes Ereignis.

    5/5 Punkten

    4. LINKS ZU UNTERLEUTEN
    Juli Zeh erweckt das fiktive Brandenburgische Unterleuten zum Leben durch geschickte fingierte Internetauftritte.

    Zu Manfred Gortz und Dein Erfolg:
    5. SPRACHLICHE GESTALTUNG
    Juli erzählt humorvoll, ironisch, manchmal auch mit Untertönen – bisweilen gar sarkastisch. Helene Grass moduliert mit ihrer Sprache und setzt die Untertöne, die bei Juli Zeh fast immer fast immer mitklingen. Die wechselnden Erzählperspektiven offenbaren dem Leser die unterschiedlichen Beweggründe der Parteien.

    In der Mitte zieht es sich ganz schön, deswegen ziehe ich einen Punkt ab. Allerdings gebe ich den Punkt als Extrapunkt für die gelungenen Fake Accounts im Internet. Sehr amüsant.

    5/5 Punkten

    6. COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG
    „Unterleuten“ von Juli Zeh hat 656 Seiten, einen flexiblen Einband und ist am 11.09.2017 unter der ISBN 9783442715732 bei btb im Genre Romane erschienen.

    5/5 Punkten

    7. FAZIT
    Zwanzig Hauptakteure zeigen auf 656 Seiten ein Abbild der Gesellschaft. Es ist ein Roman, der digitale Komponenten hat, eine Art gesellschaftliches Rollenspiel. Die Leser sind herzlich eingeladen, einzusteigen.

    Es ist wirklich ein Buch, das durchaus zwischendurch einen Ausflug ins Internet schätzt, um Unterleuten und die Bewohner näher kennenzulernen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

    Deswegen „Leseempfehlung!



    @btb Ich bedanke mich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

    Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

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