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  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 09.10.2019

    Als Buch bewertet

    Ende der 1980er ist Frank Inhaber eines Plattenladens und auch wenn die CD auf dem Vormasch ist, hält er an Vinyl fest. Frank ist nicht nur nostalgisch. Er hat auch ein besonderes Talent und kann für jeden Kunden die passende Musik finden, die diesen in die richtige Stimmung versetzt bzw. ihm zu seinem persönlichen Glück verhilft.

    Eines Tages kommt eine Frau in seinen Laden und wird dort ohnmächtig. Die deutsche Ilse Brauchmann ist geheimnisvoll und Frank kann in ihrer Gegenwart nicht spüren, welche Musik die richtige für sie ist. Ilse kommt wieder und möchte Musikstunden von Frank. Sie treffen sich daraufhin regelmässig in einem Café, wo Frank ihr von bekannten Musikstücken aus Klassik und Poprock erzählt.

    "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" ist eine charmante Geschichte über Frank und seinen besonderen Laden in einer heruntergekommenen Strasse in London mit mehreren Geschäften, die um ihre Existenz kämpfen und verdrängt werden sollen.
    Frank lässt sich allerdings nicht unterkriegen und beugt sich dem Druck, seinen Laden zu verkaufen oder fortschrittlicher zu wirtschaften. Er ist Idealist, der auch Kunden auf der Suche nach Musiktiteln berät, die nie etwas bei ihm kaufen.

    In Rückblenden erfährt man von seiner Kindheit und Jugend, wie er bei seiner alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist, die ihm zwar einerseits die Liebe zur Musik geschenkt hat, ihn aber andererseits aber mehr als einen Partner als als Kind behandelt und entsprechend vernachlässigt hat. So hat er sich zu einem etwas verschrobenen Menschen entwickelt und geprägt von der Mutter die Liebe von sich ferngehalten.

    Die geheimnisvolle Deutsche zieht ihn dennoch an und so gibt er ihr Musikstunden, womit er es schafft, sich ihr anzunähern. Die von ihm besprochenen Musikstücke lösen etwas in Ilse aus, das sie zurückschreckt. Die Musikstunden werden deshalb zunächst immer wieder abrupt von ihr abgebrochen und sie flieht regelrecht vor Frank. Dieser bleibt regelmässig verstört zurück und weiss gar nicht, was er bei ihr anrichtet.

    "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" ist ein Buch, in dem Musik eine zentrale Rolle spielt, weshalb man als Leser sich bestenfalls mit Songs aus den 1980er-Jahren auskennen sollte oder zumindest ein Interesse dafür haben sollte. Es ist ein magischer Roman mit liebenswerten Charakteren, die allesamt Aussenseiter sind. Es ist eine symbolkräftige Geschichte, in der Musik eine Form von Therapie ist, die zwar nicht sonderlich packend geschrieben ist, aber durch das geheimnisvolle Verhalten von Ilse die Neugier des Lesers weckt.

    Es ist eine Geschichte der leisen Töne über Zusammenhalt, Gemeinschaft, Freundschaft und am Ende auch über die Liebe.
    Die Liebesgeschichte konnte mich allerdings nicht überzeugen, ich Frank und Ilse einfach nicht als Paar in Einklang bringen konnte. Eine rein platonische hätte ich als stimmiger empfunden. Statt den Fokus auf eine Liebesgeschichte zu lenken, hätte ich lieber mehr über die Vita einzelner Nebencharaktere erfahren, um diese nicht nur als etwas weltfremde Statisten wirken zu lassen.

    Wer gerne moderne Märchen mit einem Hauch Nostalgie liest, wird diesen über weite Strecken zauberhaften Roman über die magische Wirkung und heilende Kraft der Musik geniessen.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Samira O., 12.01.2018

    Als eBook bewertet

    "Für Frank glich die Musik einem Garten, denn sie streute ihre Samen über weite Entfernungen. Den Leuten würde so viel Wunderbares entgehen, wenn sie nur bei dem blieben, was sie schon kannten."


    Mister Frank hat eine ganz besondere Gabe: Er hört in jedem Musik. Sein kleiner Plattenladen in der Unity Street ist unerschöpflich - bis eines Tages Ilse Brauchmann auftaucht, und er nichts hört als Stille. Und zu allem Überfluss ist auch noch die Gemeinschaft der kleinen Strasse in Gefahr.


    "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" ist vor allem eines: eine Ode an die Musik. In jedem Satz schwingt eine eigene Melodie mit, man fühlt in allen Gesprächen die Begeisterung und die Leidenschaft für die Musik. Franks Wissen scheint unerschöpflich, und ich habe viele Informationen aus diesem Buch mitgenommen. Toll ist auch die passende Playlist hinten im Buch - alles nochmal zum Nachhören.



    Franks Talent für die Liebe hält sich allerdings in Grenzen. Von seiner Mutter hat er die Leidenschaft für die Musik mitbekommen, aber sonst nur Angst vor und Ablehnung gegenüber jeder anderen Art von Liebe. Bis Ilse Brauchmann auftaucht, in die er sich augenblicklich verliebt. Doch warum hört er in ihr keine Musik? Das Mysterium um Ilse löst sich nur sehr langsam auf. Erst nach gut 2/3 des Buches lüften sich ein oder zwei Schleier. Das ging mir dann doch ein bisschen zu langsam.


    Um Frank scharen sich eine ganze Menge skurriler Gestalten, die alle recht liebenswürdig, aber doch sehr reduziert auf einen Charakterzug sind: Maud ist immer grimmig, Kit tollpatschig, Pater Anthony hat immer einen guten Ratschlag, die Williams-Brüder kommen daher wie Zwiedeldie und Zwiedeldei. Daran ändert sich auch im Laufe der Geschichte nichts, denn am Ende machen wir einen Zeitsprung von 21 Jahren, und alle sind unter einer dünnen äusseren Fassade noch genau gleich. Das halte ich für wenig glaubwürdig, Und auch Ilse und Frank definieren sich am Ende nur über ihre gegenseitige "Errettung" und über die Liebe zueinander. Was allerdings durchweg sehr schön beschrieben ist, ist die Gemeinschaft der Personen aus der Unity Street (bezeichnender Name, oder?). Sie halten zusammen und kämpfen gegen den Aufkauf ihrer Strasse.


    Kritisieren muss ich leider auch die schon häufig bedienten Klischees, die auch Rachel Joyce nicht umschifft: verkorkste Mutter = verkorkstes Leben, Junge aus verrücktem schwängert Mädchen aus gutem Hause; ziemlich typische Liebesgeschichte.


    Nichtsdestotrotz war "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" für mich von Anfang an ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich habe die Thematik sehr genossen und viel über Musik und die Gefühle, die sie uns bringt, die Geschichten, die sie erzählt, und die Wege, die wir mit ihr gehen, gelernt. Mit ihrem humorvollen, charmanten Schreibstil konnte mich Rachel Joyce trotz einiger Klischees, kleinerer Ungereimtheiten und Unstimmigkeiten im Tempo überzeugen. Ich vergebe 4 Sternchen für ein sympathisches Buch, das wenig überrascht, aber viele positive Gefühle zurücklässt.

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