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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 20.08.2018

    Als Buch bewertet

    „Das Fantatstische an der Zeit, in der wir leben, ist, dass in diesem Jahrzehnt alles total durchpsychologisiert wird. Keine noch so zarte Gemütsregung bleibt ohne Diagnose. Daher kennen wir Jugendlichen, die aus derartigen »Haushalten« kommen uns bestens mit Traumata und deren tiefenpsychologischen Folgeerscheinungen aus. Constanzes und mein »Nervenkostüm«, wie es hier in unseren Kreisen gerne genannt wird, ist wund gescheuert. [...] Unsere Körper haben jetzt auf Autopilot geschaltet beziehungsweise aufs Notprogramm.“

    Die 80er Jahre stehen unter dem Stern der Psychologie und der Emanzipation, die Kinder werden zum Intelligenztest geschickt, die Frauen lesen Simone de Beauvoir und Alice Schwarzer. Sie wähnen sich aufgeklärt, frei und selbstbestimmt und sind doch auch nur Kinder ihrer Zeit, indem sie den gegenwärtigen Strömungen ausgeliefert und in den Trends ihrer Zeit gefangen sind. Der Leser taucht in die Innensicht von Rita, Georg, Johannes, Klara, Ulla, Rainer, Cotsch (Constanze), Lexchen (Alexa), Ella und Joschi ein und erfährt auf diese Weise wie diese Figuren die Welt, sich selbst und die anderen wahrnehmen. Angefangen bei Rita mit der dunklen Seele, die keine Erfüllung in ihrem Ehe- und Mutterdasein findet und glaubt, nur die erwiderte Liebe zu ihrer Nachbarin Ulla könnte ihrem Dasein einen tieferen Sinn geben, und aufgehört bei dem kleinen Lexchen, das die reine Liebe verkörpert, sind alle Figuren sowohl äusserst individuell gezeichnet, was sich in ihrer jeweils sehr eigenen Ausdrucksweise widerspiegelt, als auch psychologisch stimmig. Die Figur der Cotsch war nach meinem Gefühl als Charakter nicht ganz rund und auch Lexchens Sprache fand ich an einigen Stellen nicht passend, doch im Grossen und Ganzen ist Alexa Henning von Langes bis tief in die Seele bewegendes und zur (Selbst-)Reflexion animierendes Werk nur in höchsten Tönen zu loben.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schliesi, 22.07.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Ulla und Rainer. Rita und Georg. Ella und Bernhard. Drei Paare. Mütter und Väter. Sie wohnen in einer Siedlung am Rande der Stadt, schicken ihre Kinder zum Cello-Unterricht und zum Intelligenztest. Wir sind im Jahr 1985, die Männer gehen arbeiten, verdienen recht gut, die Frauen sind zu Hause und kümmern sich um die Kinder. Eine heile Welt in der Vorstadtidylle, so glaubt man. Doch schon der Titel, der mir übrigens überhaupt nicht gefällt und meiner Meinung nach auch zu hart für diesen Roman gewählt ist, lässt hier schon gleich vermuten, dass hinter der Fassade wohl alles andere als eine glückliche und heile Welt schlummert. Es wird alles daran gesetzt den Schein zu wahren und den Nachbarn immer einen Schritt voraus zu sein und sie vor Neid erblassen zu lassen. Die Gestaltung des Buchumschlages gefällt mir recht gut, hier wird für mich die klare Linie, die sich in den klar abgegrenzten Grundstücksgrenzen verdeutlichen lässt sichtbar. Die Autorin beschreibt viele Dinge oftmals überspitzt, diese kommen dadurch viel nachdrücklicher zur Geltung und lassen den Leser immer wieder erkennen, dass hier mehr Schein als Sein hinter den Fenstern lauert. Der Roman hat mich in grossen Teil nachdenklich gestimmt und auch oftmals innehalten lassen. Gut gemacht!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 20.08.2018

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat für mich etwas Nostalgisches,das Muster erinnert an Siebzigerjahre,aber das irrt,da der Roman in den Achtzigern spielt.Bundesrepublik 1985-drei (eigentlich nur zwei spielen die Hauptrolle) "perfekte" Familien in einer ruhigen und gepflegten Einfamilienhäuser-Siedlung.Hier wird nicht nur gelebt,hier wird das Leben celebriert.Man besucht Kurse und entwickelt die künstlerische Ader,diskutiert über Frauenrechte,man ist gebildet und kultiviert.Vorallem werden aber die Kinder gefordert,die das Aushängeschild und Statussymbol der Familien sind.Ballet,Schwimmkurse und Chor-das ist selbstverständlich.Inteligenzkurse werden gemacht und natürlich sind die Kinder nicht nur in jeder Richtung talentiert,sondern auch hochbegabt...Und trotz der hohen Lebensqualität ist niemand hier glücklich oder zufrieden,die Eltern nicht und auch die begabten Kinder nicht.Neid,Eifersucht und Unzufriedenheit sind hier die treibende Kraft.
    Von Idee her,finde ich den Roman gelungen und interessant,gesellschaftskritisch mit vielen Parallelen zu der heutigen Zeit.Leider ist die Ausführung ,meiner Meinung nach,nicht so toll gelungen.Für mich war das kein vollständiges Bild,sondern nur eine Skizze,da im Hintergrund sehr viel fehlt.Die Charaktere (Lexchen ausgenohmen) sind keine Sympathieträger und total auf dem Ego-Trip (jeder auf eigene Art),was mich persönlich nicht gestört hat,weil es gut zu der Geschichte passt.Was mir aber nicht gefallen hat,ist die allgemeine Pasivität der Protagonisten,die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.Vorallem am Schluss,als etwas Schlimmes passiert,hätte ich eine Reaktion erwartet,etwas Konkretes (wie z.B.die Polizei rufen),aber das Einzige was kommt sind Selbstvorwürfe (da sind wir wieder beim Ego-Trip).Irgendwie bin ich von der fehlenden Tiefgründigkeit enttäuscht,weil in der Idee viel mehr Potential steckt,das leider nicht ausgeschöpft wurde.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 20.07.2018

    Als eBook bewertet

    Interessante Generation
    Alexa Hennig von Lange ist eine sympathische Autorin, von der ich schon einige Romane kenne.
    Der Roman Kampfsterne spielt 1985 und hat einen interessanten Schreibstil. Er umfasst gerade die Zeit, in der der ein freies leben und ein Miteinander gelebt werden soll.

    Es geht um 3 Familien mit 5 Kindern, die die Handlung abwechselnd und aus verschiedenen Ansichten erzählt wird. Die Frauen haben ihre Berufskarriere aufgegeben um sich um die Kinder zu kümmern, ihre Talente zu fördern und sie individuell zu betreuen.

    Die Gedanken besonders von Rita, der Mutter von Johannes und Karla, ist eigenartig. Ihren Mann Georg findet sie zu ängstlich. Rita ist extrem. Über die konnte ich mich oft ärhern.

    Ulla und Rainer sind die Eltern von Lexchen und Cotsch (Constanze), mit einigen Problemen.

    Die Künstlerin Ella und ihr Mann, kommen am wenigsten zu Wort, Sie haben einen Sohn Joschi.

    Durch die Kinder erfährt man die Gedanken der Kinder. Die Kinder bekommen mehr mit, wie die Eltern denken. Es ist wie immer, die Eltern wollen das Beste , aber aus eigener Sicht weiss ich, das das nicht immer klappt. Egal wie man sich anstrengt, die Kinder sehen das immer anders.

    Alexa Hennig von Lange lässt diese Geschichte so real erscheinen. Man muss sich einfach über jeden seine eigenen Urteil bilden.
    Ein gut es flüssig zu lesendes Buch, das gut unterhält. Empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 25.07.2018

    Als Buch bewertet

    In der Vorstadt der 80er Jahre sind die Frauen natürlich Hausfrauen, die Kinder allesamt sonderbegabt und die Männer erfolgreiche Versorger.
    Zumindest sollte es so sein. Doch wagt man einen Blick hinter die Kulissen, wird man erkennen, dass der Schein an allen Ecken und Enden trübt und bröckelt.

    Alexa Hennig von Lange wagt einen sezierenden Blick in die Vorstadtidylle und zerpflückt die Strukturen der Nachbarschaft. Sie erzählt uns ihre Geschichte aus vielen Perspektiven. Sie lässt Frauen, Männer und Kinder abwechselnd zu Wort kommen und zeigt uns so ein rundes Bild dieser Gesellschaft, in der es den Erwachsen nur auf den Schein ankommt und die Kinder eher den Durchblick haben.

    Die Autorin geht schonungslos mit ihren Protagonisten ins Gericht. Hier wird jedes Klischee bedient: Es gibt Eifersucht, Neid und Manipulation und es gibt häusliche Gewalt, Ehebruch und Vergewaltigung.

    Schlussendlich zeigt sich, dass manche an ihren Vorstellungen zerbrechen und die kleine Gesellschaft sieht sich einer skurrilen Straftat gegenüber, die sie zwingt, die Augen zu öffnen.

    Ich habe dieses kleine Buch wahnsinnig gerne gelesen. Ich habe es regelrecht verschlungen, wie schon lange kein Buch mehr. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven ist es äusserst kurzweilig. Es gelingt der Autorin gut, auch stilistisch in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen. Ich bin begeistert und empfehle diese Buch uneingeschränkt weiter.

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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 20.07.2018

    Als Buch bewertet

    Hinter der Küchengardine
    Hinter der Gardine, im handtuchgrossen Garten – eine typische Siedlung Mitte der 1980er Jahre. Die Muttis projizieren ihre Wünsche und Sehnsüchte auf ihre Kinder, ihre eigene Verwirklichung und Neid gegenüber den Nachbarinnen. Analysieren das eigene und das fremde Eheleben, ihre Kinder und die Kinder der anderen, die Erziehungsstile und auch alles andere sonst. Die Männer sind arbeitenderweise abwesend und in manchem Fall ist das wohl auch ganz gut so. Die Kinder sind volleingespannt in Ballett, Cellounterricht und Intelligenztests. Eifersüchteleien sind in allen Generationen heftig vertreten, wobei eigentlich gar niemand heile Welt spielen möchte, dass hier einiges im Argen liegt ist gar kein Geheimnis, nur das Ausmass der Problematik und die Tiefe der Gräben spricht keiner aus. Zumindest nicht laut – denn was die einzelnen Bewohner denken über sich selbst und alle anderen – das wird dem Leser von der ersten Seite an unverblümt offenbart.

    Denn „Kampsterne“ besticht durch die ständigen Perspektivwechsel und seine Sprache, die dem Leser die Gedanken- und Gefühlswelt der verschiedenen Personen näherbringt, egal ob Mann, Frau, Jugendlicher oder Kind. Die ganz subjektive Sichtweise auf sich selbst auf die anderen, deren Aussagen und deren Taten wird so in einer unmittelbaren Direktheit vermittelt – wie wörtliche Rede. Es gibt keinen übergeordneten Erzähler, keine Rahmenhandlung, keine Hintergründe, alles erschliesst sich aus den schlaglichtartigen „Statements“ aller, gleichzeitig und ungefiltert. Und trotzdem steckt ganz viel Hintergrund in diesen Gedanken – vor allem jenen der Frauen, die in der Mehrzahl nach ihren geisteswissenschaftlichen, nicht zwingend in Berufe mündenden und vor allem auf das wahre Leben nicht vorbereitenden Universitätsstudien der Kunstgeschichte oder der Kulturwissenschaft doch alle noch in der gleichen Hausfrauen- und Mutterrolle gelandet sind wie die vorherige Generation. Und auch wenn sie sich dieses Missverhältnisses bewusst sind und insgeheim Feministinnen, Philosophinnen oder einfach nur unabhängige Frauen sein möchten, verharren sie in diesem Ist-Zustand und streben nach anderweitiger Verwirklichung, durch Hobbys – oder eben ihre Kinder bzw. deren Förderung. Sie streben zum einen nach der Perfektionierung der Folgegeneration – durch das Erlernen von Instrumenten, gesteuerte Freizeitaktivitäten, Sozialkontakte, die aber in der Quintessenz nur zum Ausdruck bringen, wie unzufrieden man mit sich selbst ist. Zum anderen möchte man sich selbst in die geschützte Zone „Kindheit“ zurückretten, ohne Sorgen, ohne Ehekonflikte, ohne nervige Nachbarinnen, zu denen man in ständiger Konkurrenz steht. Als das geschönte Bild plötzlich Risse bekommt, offenbart sich der wirklich desolate Zustand der einzelnen Personen und ihrer Familien-Konstrukte. Die Kinder, mal Spielball der Interessen, mal aufbegehrende, werdende Persönlichkeiten, die sich dem wahnwitzigen Tun und den Absichten ihrer Eltern vollauf bewusst sind, stellen den zweiten Schwerpunkt der kurzen Episoden dar, und vor allem in ihrer emotionalen Verwirrung aber auch ihrer Abgeklärtheit – mit Nervenzusammenbrüchen kennen wir uns aus – machen deutlich, was das verquere Handeln der Erwachsenen für sie ganz direkt bedeutet. Die mit Abstand kleinste, leiseste Stimme erhalten die Ehemänner, die aber aus Sicht der Ehefrauen und Nachbarinnen nichts taugen und mehrheitlich aus Sicht der Kinder “ohnehin immer nicht da sind“, und im Wesentlichen muss man da als Leser auch zustimmen.
    Fazit: Im Endeffekt weiss ich gar nicht, wie ich dieses Buch einordnen soll. Es liest sich interessant – im Sinne einer Zeit- und Sozialstudie, ein unterhaltsamer Roman ist es für mich nicht. Thematisch sind da auch einfach zu viele wirklich herbe Details in Richtung häusliche Gewalt, Vergewaltigung etc. enthalten, die das Buch weit weg von harmlos rücken. Einen Sympathieträger ausser Johannes und Alexa habe ich nicht finden können, und die sind 15 und 8 Jahre alt – andererseits spiegelt das ja Zuversicht in die nächste Generation wider. Die Unmittelbarkeit der Gedankenwelten haben mir als Stilmittel aber unglaublich gut gefallen, so dass ich die Stärke des Buches eindeutig im Stil ansiedeln möchte, und da das irgendwie in die Kategorie literarische Qualität geht, gibt das den Ausschlag für meine Bewertung mit 5 Sternen – 4,5 wären ideal.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    makkipakki, 21.07.2018

    Als Buch bewertet

    Die BRD, irgendwann Mitte der 80er Jahre. In einer Siedlung lebt Rita, eine frustrierte Hausfrau, sich selbst nicht kennend. Ihre Tochter ist hochbegabt, aber nicht angepasst, ohne Freunde. Ritas pubertierender Sohn trägt sich mit Selbstmordgedanken und ist allgemein total verunsichert. Am meisten leidet Rita unter ihrem, zu schwachen Mann. Ihr Problem liegt aber offensichtlich woanders. Ihre Freundin Ulla hingegen leidet unter einem jähzornigen Ehemann. Ihr jüngste Tochter wird klein gehalten. Die ältere bricht aus und muss schmerzlich erfahren, dass ihre Mutter sehr konventionell veranlagt ist. Beide Familie leben nebeneinander her, oder auch zusammen, denn alle Mitglieder der Familie verbindet etwas, Hass, Liebe, Hassliebe.

    Das Cover ist nicht gerade spannend. Es beinhaltet lediglich den Titel und einige geometrische Formen. Auch steht es auf den ersten Blick in keinerlei Zusammenhang mit dem Roman, aber eigentlich verdeutlicht es nur die nicht vorhandene Individualität.
    Das Buch ist formal in viele Abschnitte gegliedert. Die Geschichte wird von den einzelnen Personen von allen Seiten beleuchtet. Und diese Perspektiven sind abgesetzt.
    Inhaltlich sind diese einzelnen Persepktiven wirklich toll. Es geht nicht um ein konkretes Ereignis, welches von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Die HAndlung wird währenddessen wirklich voran getragen. Die Personen scheinen alle mit ihren eigenen Sorgen und Problemen zu kämpfen, sind unzufrieden. Die Handlung ist oftmals vorhersehbar, und dann an anderer Stelle wieder total überraschend. Die Geschichte kommt ohne grosse Spannungsbögen aus, plätschert aber nicht vor sich hin.
    Der Schreibstil ist lebendig. Man kann sich quasi vorstellen, wie die Figuren erzählen was sie denken, in einem Raum mit Kamera. DUrch die wörtliche Rede wirkt es sogar noch lebendiger. Der Schreibstil hat mich wirklich begeistert. Er kommt vollkommen ohne Fremdworte aus. Jede FIgur wirkt auf ihre Weise individuell gestaltet.

    Das Buch "Kampfsterne" ist ein teilweise erschütternder Roman über das Leben in der BRD. Die Figuren sind sehr glaubwürdig und auf ihre Weise auch immer nachvollziehbar in ihren Handlungen. Der Roman beinhaltet allerdings keine grossen Spannungsmomente, ist eher zur Unterhaltung.
    Im Grossen und Ganzen war der Roman unterhaltsam, bleibt mir aber vermutlich nicht für ewig im Gedächtnis und muss nicht zwingend ein zweites Mal gelesen werden. Empfehlenswerte Unterhaltungslektüre, zum einfach-mal-so-lesen.

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  • 4 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 27.07.2018

    Als Buch bewertet

    (K)eine heile Welt

    Inhalt:
    Drei Familien in einer Vorstadtsiedlung, wohlhabend, Akademiker, intelligente und musikalische Kinder. Alles könnte so schön sein, doch hinter der Fassade brodelt es. Neid, Machtgier und falsch interpretierte Signale lassen die Idylle zerbrechen.

    Meine Meinung:
    Zwar ist die Handlung im Jahr 1985 angesiedelt, aber von ein paar Umständen abgesehen, ist sie doch ziemlich zeitlos und könnte genauso gut in der aktuellen Gegenwart stattfinden. Dass Ehepaare sich auseinanderleben und Menschen neidisch auf das schauen, was der Nachbar vermeintlich besser hat, gibt es schliesslich zu jeder Zeit.

    Mir gefiel bei diesem Gesellschaftsroman sehr gut die äussere Form. In sehr kurzen Kapiteln, die zwischen nur einem Satz und wenigen Seiten lang sind, kommen abwechselnd Mitglieder der drei Familien zu Wort, und zwar Erwachsene wie auch die Kinder. Anfangs braucht es ein paar Seiten, bis man die Kinder den jeweiligen Eltern zugeordnet hat, aber das Beziehungsgeflecht ist doch schnell durchschaut. Durch die Ich-Erzählung aller Personen kann man gut in deren Inneres blicken und die Handlungsweisen zumeist nachvollziehen.

    In klaren Worten erzählt Alexa Hennig von Lange von Sehnsüchten und Hoffnungen, von Neid und Missgunst. Mit jeder Seite spürt man die drohende Katastrophe näher kommen. Auch wenn gar nicht so wahnsinnig viel passiert, war ich doch gefesselt und wollte wissen, wie sich die Situation weiter entwickelt.

    Der Schluss ist mir ein wenig zu offen. Aber natürlich kann sich so jeder seine eigenen dazu Gedanken machen, wie es nun in der Vorstadt weitergeht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 20.08.2018

    Als Buch bewertet

    Es ist die Hochblüte der 80er, irgendwo in Deutschland. Eine Wohnsiedlung am Stadtrand, bürgerlich, gepflegt. Die Einrichtung biologisch abbaubar, die Erziehung der Kinder pädagogisch wertvoll. Wie Kampfsterne umkreisen sich die Menschen dort. Neid, Eifersucht und Missgunst auf vermeintlich bessere Leben beherrscht die Beziehungen der Nachbarn. Mütter, die stets nur das Beste ihrer Kinder im Auge haben, übersehen, was alles im Argen liegt. Unter Saturiertheit des gehobenen Mittelstandes brodelt es gewaltig.
    Alexa Henning von Lange legt eine grossartige und bösartige Beobachtungsgabe an den Tag, entblösst schonungslos das Innenleben der Protagonisten. Einzig, dass sie Kinder wie Erwachsen denken lässt. stört mich.
    Und wenn es nicht gestrickte Tops, Musikkassetten und den Denver Clan gäbe, wären die Geschichten aus der Vorstadt absolut zeitlos.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 31.07.2018

    Als Buch bewertet

    Was für ein herrliches Buch....ich habe es schnell und gern gelesen und als jemand, der die 80er intensiv erlebt hat, so manche Parallele entdeckt. So waren sie weitgehend, diese 80er, kein wirklicher Befreiungsschlag, sondern ein Vortäuschen von Eigenständigkeit und Selbstverwirklichung. Nebenbei enthält das Buch aber auch lustige Szenen bzw. Anmerkungen, ich hatte manches Mal ein Grinsen auf den Lippen.
    Das Buch beschreibt Bewohner einer Siedlung, junge Familien mit Kindern, gut situiert, die ihren Kindern alle Türen öffnen möchten und dabei die Realität aus den Augen verlieren. Dabei lebt jeder einzelne auf seinem 'Stern' und bekämpft die anderen auf irgendeine Weise, schön dargestellt durch die kleinen Parzellen, die das Cover zieren.
    Man wetteifert um die Begabung der Kinder, die Freundschaften der Kinder, das Ausschmücken des Eigenheims, die Gestaltung des Gartens und natürlich um den Grad der Emanzipation. Letztere zeigt sich meist aber nur darin, dass man z.B. Simone de Beauvoir oder Alice Schwarzer gelesen hat, dass man fantasiefördernde Kunstkurse besucht oder sich von den Kindern mit Vornamen anreden lässt, aber dies alles ziert nur das äussere Erscheinungsbild, denn in der Realität sieht es ganz anders aus. Denn da lässt sich die Architektin familiäre Gewalt gefallen, da wird über die Untreue des Ehemannes spekuliert, ohne ein klärendes Gespräch zu führen, da werden Kinder zu Prestigeobjekten, anstatt ihnen die ersehnte Nestwärme zu geben usw. Eine Pseudoemanzipation, die durch das äussere Erscheinungsbild der Familie über die innere Unzufriedenheit und Frustration hinwegtäuschen soll.
    Ich denke aber, dass die Kinder peu à peu diese Missstände durchschauen und es in der folgenden Generation besser gemacht haben...(???)
    Das Buch ist abwechslungsreich geschrieben, in ständigem Perspektivwechsel, was die Schnelllebigkeit der 80er symbolisiert. Ausserdem kommt so nie Langeweile auf, obwohl nicht wirklich viel passiert. Aber selbst als etwas wirklich Schlimmes passiert, verharrt man in Schockstarre, um die äusserliche Harmonie nicht zu stören!
    Ich möchte hier eine klare Lesempfehlung aussprechen, denn das Buch spiegelt diese Zeit vortrefflich wieder mit ihren Errungenschaften, aber auch mit ihrem Versagen. Ein schöner Rückblick auf diese Zeit!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tine G., 17.07.2018

    Als Buch bewertet

    Kampfsterne von Alexa Henning von Lange ist ein Roman der uns zurück in die Zeit 1985 führt.

    Sie erzählt die Geschichte von 3 unterschiedlichen Familien. Die Frauen sind für Haus und Kinder da. Sie sollen die beste Erziehung erhalten, da sie ja alle so intelligent sind (laut Test). Die Männer bringen das Geld nach Hause. Eine scheinbar nach aussen hin heile Welt, die den Leser hinter die Fasaden blicken lässt. Neid, Eifersucht, Gewalt, falsche Freundschaft, die aus Sicht der Protagonisten dargestellt werden, lassen die Eindrücke der 80ger Jahre bildlich an einem vorüber ziehen.

    Die Autorin hat mich mit ihrem modernen, lockeren Schreibstil überzeugt. Ein etwas anderes Buch, dass in der Ich-Form der Protagonisten erzählt wird, lässt sich flüssig lesen, ich kann es nur weiter empfehlen.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 03.10.2018

    Als Buch bewertet

    Eine Neubausiedlung — drei Ehepaare —Kinder in unterschiedlichem Alter,das sind die Zutaten, auf denen dieses Buch basiert.
    Die Ehepaare leben nach dem alten Rollenklischee, der Mann verdient das Geld, die Frau ist Hausfrau und Mutter.Alle sind mit ihrem Leben unzufrieden, versuchen das aber gegenüber ihren Mitmenschen zu verstecken und eine heile Welt zu präsentieren.
    Die Mütter versuchen ihren Kindern die bestmögliche Förderung auf allen erdenklichen Gebieten angedeihen zu lassen und übertrumpfen sich dabei gegenseitig.

    Die Geschichte wurde in unterschiedlichen Kapiteln, jeweils aus der Sicht eines Protagonisten erzählt. Die Länge der Kapitel reichte dabei von einem Satz bis mehreren Seiten.
    Ich kam mit diesem Schreibstil überhaupt nicht zurecht und konnte keine Verbindung zu den Protagonisten aufbauen. Es fehlte mir eindeutig an Emotionalität und Tiefe.
    Was die Geschichte mit den achtziger Jahren zu tun haben soll, hat sich mir ebenfalls nicht erschlossen.
    Vom Thema her war sicherlich Potenzial vorhanden, leider wurde es hier nicht ausgeschöpft.

    Fazit :
    Ein Buch, was mich enttäuscht zurücklässt, daher leider keine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Marianna T., 29.07.2018

    Als Buch bewertet

    Akribische Menschenstudie

    Alexa Hennig von Lange schreibt in ihrem neuen Roman über die Elterngeneration der 80er Jahre und den schönen Schein. Hinter der Fassade des idyllischen Vorstadtlebens dreier Familien bröckelt es erheblich. Alle Beteiligten leiden unter der angeblich grossen Freiheit der 80er Jahre, der vermeintlichen Aufgeklärtheit und den Ansprüchen ihres bürgerlichen Lebens. Jeder für sich ist ein Kampfstern, in seinem eigenen Kosmos.
    In ihrem neuen Roman ermöglicht die erfolgreiche deutsche Schriftstellerin Einsichten in das menschliche Zusammenleben. Sie lässt die unterschiedlichen Protagonisten zu Wort kommen und stellt unabhängig vom Alter deren Wahrnehmungen, Sehnsüchte und Verletzlichkeit dar. Ihre genaue Beobachtungsgabe und ihr wertschätzender Blick auf die Einzelnen ist dabei bemerkenswert. Ihre Charaktere zeichnen sich durch Vielschichtigkeit aus. Es geht um Neid, Frustration, Gewalt, Rückzug und viel Sehnsucht. Trotz der stark ausgeprägten „schlechten“ Eigenschaften haben alle Beteiligten etwas sympathisches. Die Entwicklungen sind sehr verdichtet aber trotzdem glaubwürdig. Einfühlsam und mit einer grossen psychologischen Tiefe dringt sie in die Seelen der Eltern und Kinder, beschreibt die Dynamiken in diesem engen Zusammenleben der Vorstadt.
    Der Text ist sehr nachdenklich und hat eine ungeheure Tiefe. In sehr unterschiedlich langen Kapiteln wird aus der Sicht der einzelnen Beteiligten erzählt. Einige Kapitel gehen über mehrere Seiten hinaus und andere sind nur einen Absatz lang. Durch die vielen Perspektivwechsel entsteht ein umfassendes Bild von der Situation. Dynamiken werden klarer, weil die Einzelnen kurz hintereinander zu Wort kommen. Es entsteht Spannung und ein gewisser Sog, sodass sich das Buch nicht so leicht aus der Hand legen lässt. Gleichzeitig ist die Geschichte durch diese schnell aufeinanderfolgenden Wechsel von Beginn an hochemotional und sehr berührend. Von Lange legt immer wieder den Finger in die Wunden, schreibt akribisch und schonungslos. Die klugen Zwiegespräche der Einzelnen sind ebenso spannend wie die emotionalen Interaktionen mit den Anderen.
    Die Autorin hat grundsätzlich eine direkte und sehr klare Ausdrucksweise. Die Sprache ist zusätzlich durch viele Verniedlichungen und Verstärkungen gekennzeichnet. Mit ihrem Humor fängt sie die Schwere des Inhalts auf. Dadurch bekommt die Geschichte neben dem Erschütternden, Trostlosen auch etwas Herzerwärmendes und Hoffnungsvolles.
    Eine akribische Menschenstudie, die hochemotional und schonungslos das Seelenleben der Einzelnen zeigt. Erschütternd und Herzerwärmend.

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  • 5 Sterne

    Nil_liest, 19.08.2018

    Als Buch bewertet

    Dieser Roman hat mich umgehauen. WOW fällt mir da spontan ein. Warum ist er so überzeugend gut?
    Zum einen diese grandiose Erzählweise. Man hat das Gefühl man begleitet eine/n Therapeut/in, der allen Figuren abwechselnd folg, je nachdem wo die Handlung ihn hin verschlägt. Geschrieben als würde die handelnden Personen diesem imaginären überall anwesenden Therapeuten alles erzählen und keine Geheimnisse haben müssen. Wie ein reinigender Prozess bei dem alle ihr innersten nach aussen kehren. Jeder ist mal dran, mal kürzer mal länger, auch handlungsgetrieben. Sehr innovativ und par excellence umgesetzt. Chapau.
    Zum anderen überzeugt Alexa Henning von Lange mit der atmosphärischen Wiedergabe dieses spiessigen kleinen Kosmos einer Vorstadtsiedlung der 80er Jahre. Wo alte Traditionen einer patriarchalen Erziehung mit neue feministische Idee, eine Generation Freiheitlicher Liebe und neue Denkansätze zusammenprallen. Ein Ort an dem die Menschen unglücklich an ihren eigenen Lebensvorstellungen scheitern, nach Anerkennung gieren und Anderen ihr Glück missgönnen. Eine gelungene Rückblende in die ach-so sorglose Zeit der 80er Jahre Reihenhaus-Idylle mit ihren schon damals verlogenen Perfektionen. Und wer sitzt mittendrin in diesem Tornado aus Gefühlen, Sich-finden und Leben vortäuschen? Die Kinder!
    Und das ist der dritte überzeugende Faktor bei diesem Roman. Alexa Henning von Lange spiegelt uns selbst in der Gegenwart mit all unseren Erwartungen in dem Treiben der 80er Jahre. Dort nahm die ganze Selbstoptimierung, der Kinder-Förderwahn seine Anfänge. Es werden Mütter hier angeklagt, die emanzipiert sein wollen, es aber nicht schaffen und ihre Töchter mit all dem Ballast alleine lassen. Wie ein paar Zeilen auf Seite 97 belegen: „Meine Kinder zerbrechen an dieser Welt. Und niemand kann uns beschützen. Nur wir uns selbst.“
    Hier werden auch andere grosse Themen indirekt verarbeitet: Wo ist die westdeutsche durchschnittliche Gesellschaftsschicht falsch abgebogen? Hier wird portraitiert wo der Selbstoptimierungs- und Ego-Trip seinen Anfang nahm.
    Ein sehr vielschichtiger Roman, den es zu lesen lohnt. Aufklärend & augenöffnend, auch wenn der Spass hier eher literarischer als inhaltlicher Natur ist.
    Fazit: Für mehr echtes Leben ohne Fassade und mehr Menschlichkeit im Umgang miteinander.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 19.07.2018

    Als Buch bewertet

    Die Idylle trügt
    Das Buch handelt vor allem von zwei Familien, die in den 1980er Jahren in einer Vorortsiedlung in ihren kleinen, schön eingerichteten Häusern mit hübschen Gärten irgendwo in Deutschland leben. Allen geht es materiell gut, die Männer arbeiten, die Frauen sind zuhause und widmen sich ihren Kindern und Hobbies. Nach aussen die absolute Idylle, doch wenn man hinter die Kulissen blickt, sieht es ganz anders aus.
    Jedes Kapitel wird von einem anderen Familienmitglied erzählt, oft werden dieselben Szenen aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Rita, eine durch und durch verbitterte und berechnende Frau vergleicht sich und ihr Leben ständig mit anderen. Sie hat einen erfolgreichen Mann (zu schwach, kein Rückgrat, langweilig in seinen Cordanzügen) und zwei Kinder. Das Mädchen ist nicht so hübsch wie die Nachbarstochter Lexchen, weshalb Rita Lexchen regelrecht hasst. Der Sohn ist in sich gekehrt und Rita weiss nichts mit ihm anzufangen. Mutterliebe scheint Rita fremd. Ganz anders Ulla, die mit ihren beiden Töchtern Lexchen und Cotsch ein beinahe symbiotisches Verhältnis hat. Ihr Mann Rainer neigt dazu auszurasten und schlägt sie sogar vor den Töchtern. Da sie um nichts in der Welt so schwach und unterwürfig wie ihre Mutter sein möchte, schläft sich Cotsch durch die Reihen ihrer Verehrer, nur um sie danach schnellstmöglich wieder loszuwerden. Lexchen wiederum ist der reinste Sonnenschein, ein immer gutgelauntes kleines Mädchen, das mit seinen acht Jahren noch aussieht wie fünf.
    Die Interaktion zwischen all diesen Menschen ist äusserst spannend. Im Laufe des Romans entdeckt man neue Seiten an ihnen, sie entwickeln sich weiter, oft in eine andere ganz Richtung als gedacht. Für mich ein Lesehighlight dieses Sommers!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wencke M., 29.10.2018

    Als Buch bewertet

    Ein grandioser Roman über die scheinbar heile Welt

    Hätte ich nicht das grosse Glück gehabt, Alexa Hennig von Lange beim Read and Greet kennenzulernen, wäre mir sicherlich dieses grandiose Buch entgangen.

    Da ich die Autorin bis dahin nicht kannte, das Cover nicht so ansprechend fand und ich mit dem Buchtitel auch nicht soviel anfangen konnte, habe ich mich zunächst nicht so mit diesem Buch beschäftigt. Man gut, dass es anders gekommen ist!

    Alexa Hennig von Lange erzählt in ihrem Roman, der in den 1980-er Jahren spielt, von drei Familien. Sie lässt den Roman aus der Perspektive der einzelnen Personen erzählen. Mit dem Namen in der Überschrift, weiss der Leser genau, wer gerade erzählt. Auch die Kinder kommen zu Wort. Somit wird dem Leser ganz deutlich gemacht, was Kinder doch so wahr nehmen, wo die Eltern denken, dass die Kinder davon nichts mitbekommen würden.

    Die drei Familien leben in einer Bungalow-Siedlung. Die Einrichtung perfekt und auch das ganze drumherum stimmt. Es sieht nacht Aussen so aus, als wäre es die heile Welt. Aber ganz schnell wird deutlich, dass das alles nur Schein ist.

    Dieses Buch erzählt zwar in den 80-er Jahren, aber es ist nach wie vor sehr aktuell!

    Kampfsterne ist ein Buch, dass mir noch lange in Erinnerung bleiben wird!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 20.07.2018

    Als Buch bewertet

    Familienglück

    Die Handlung ist 1985 angesiedelt, aber die Autorin nutzt das nicht zum Selbstzweck und erspart dem Leser weitgehend ein übertriebenes Namedropping der achtziger Jahre, einige Symbole dieser Zeit werden aber geschickt eingebracht.

    Die Perspektiven wechseln schnell und da die Figuren sehr unterschiedlich sind, wird der Roman abwechslungsreich erzählt und es entsteht eine hohe dichte.
    Die Gedanken der jeweiligen Erzähler dominieren den Text, der frisch und gediegen wirkt.

    Alexa Hennig von Lange fängt gut die Abgründe ein, die in den Beziehungen ihrer Figuren zueinander lauern. Man merkt schnell, dass Kampfsterne alles andere als ein harmloses Buch über Familien ist.
    Man spürt, wie die Ereignisse langsam aber sicher auf eine Eskalation zulaufen.

    Alexa Hennig von lange habe ich schon oft gelesen. Einst war sie die erste Ikone der Popliteratur. Inzwischen schreibt sie souverän über Familien, ist aber doch noch kein Mainstream.
    Ich denke, Kampfsterne ist tatsächlich ihr bisher bestes Buch!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hoonili, 09.11.2018

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch erzählt über das Leben in einer kleinen Bungalowsiedlung in den 80er Jahren in Westdeutschland. Die 3 Paare Ulla und Rainer, Rita und Georg, Ella und Bernhard sowie deren Kinder sind die Hauptpersonen in diesem Buch. Die Kapitel gliedern sich sozusagen in die jeweilige Sicht der Person. Man lernt jeden näher kennen, weiss was sie/er denkt und dennoch gibt es eine Handlung in diesem Buch.
    Jede Familie hat ihr Päckchen zu tragen und doch sind die Schicksale miteinander verwebt. Zuerst war ich etwas verwirrt über die vielen Namen und es hat etwas Zeit gebraucht, mich in die Geschichte hinein zu finden. Jedoch hat es mich fasziniert, jede Person so gut kennen zu lernen. Die Atmosphäre der 80er Jahre wird sehr gut widergespiegelt, die Autorin hat eine sehr ehrliche Sprache. Man möchte sehr bald gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen weil es mich so fasziniert hat. Das Cover ist sehr auffallend und das Buch hat ein schönes Format.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 21.08.2018

    Als Buch bewertet

    Wünsche und Sehnsüchte und die Realität

    In einer Siedlung am Rande der Stadt, in den Achtzigerjahren in Deutschland. Hier wird das bürgerliche Leben gelebt, mit Ballett- und Musikunterricht bis hin zum Intelligenztest für die Kinder. Drei Paare wohnen hier mit ihren Kindern, ihr Leben ist miteinander verflochten. Wie geht es dabei den Eltern, wie geht es den Kindern? Welche Sorgen, welche Ängste, welche Freuden hegen sie?

    In dieser Siedlung, die den Traum all der Paare darstellt, mit allem jetzigem Komfort und Wünschen an die Zukunft, suchen die Erwachsenen und die Kinder nach ihrem Glück. Es sollte doch so einfach sein, dies zu realisieren! Trotzdem fühlen sich alle unfrei, suchen nach einer anderen Möglichkeit, ihr Leben zu gestalten. Und inmitten all der Wünsche spürt der Leser all die Sehnsüchte, die sich nicht erfüllen wollten, das Unglück, das sich in dieses heimlich gewollte Glück hineinstiehlt. Die Verlogenheit der Eltern der Kinder gegenüber, die Verlogenheit nach aussen gegenüber den anderen. Einfach zu lesen ist das nicht, denn je mehr der Leser in die Tiefe der Geschichte einsteigt, umso tiefer wird auch das Gefühl der Enttäuschung, das sich in dieser Siedlung breitmacht. Jeder der Familienmitglieder bringt abwechselnd seine eigene Sicht der Dinge ein, sowohl die Eltern als auch die Kinder. So entsteht ein Puzzle, aus dem sich der Leser eine ganz übergeordnete Sicht der Dinge anlesen kann. Manches davon ist etwas überspitzt und erzeugt so eine ganz eigene, düstere Atmosphäre über die Heile-Welt-Anschauung der Achtzigerjahre.

    Dieses Buch erzeugt zunächst mal ein Nachdenken, man fragt sich: Ja, und jetzt? Spätestens dann laufen die eigenen Gedanken los, man ahnt, dass vieles davon so hätte sein können. Hat nicht jeder eine Leiche im Keller? Diese Familien haben sie allemal, trotz aller Ideale, mit denen sie mal neu gestartet sind in dieser ach so vorbildlichen Siedlung. Und nun kann jeder selbst überlegen, in welche Richtung die eigenen Gedanken spinnen dürfen… Dafür spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus und vergebe vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    Sigrid C., 18.07.2018

    Als Buch bewertet

    Die 80er Jahre. Eine Siedlung. 3 Ehepaare und die Kinder.
    Alexa Henning von Lange hat mitten ins Leben getroffen mit ihren " Kampfsternen".
    Jede der Personen berichtet von ihren Gedanken über die anderen und was sie gerade so umtreibt. Eigentlich sind die Kinder die Erwachsenen und die Erwachsenen die Kinder.
    Schräge Gedankenspiele, ernste Überlegungen, Liebe, Hass, Verzweiflung, Schläge,
    alles, was so in einer Familie vorkommen kann, (aber eigentlich nicht sollte).
    Die Mütter, die den ganzen Tag Hausfrau sind und am Abend sind die Männer gereizt oder wollen ihre Ruhe haben. Die Männer, gestresst oder einfach nur wortlos dem ausgeliefert, was sie abends erwartet. Die Kinder, die von den Müttern durchs Leben gesteuert werden, die das aber gar nicht wollen und lieber eigene Wege gehen.
    Eifersucht, erste Liebe, Erwachsenwerden in all seinen Facetten, jeder für sich ein eigener Kampfstern, das ist es, was die Autorin vermitteln will.
    In 2 Tagen gelesen, gelacht und viel nachgedacht. Empfehlenswert.

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