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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andy W., 29.03.2020

    Als Buch bewertet

    Eine spannende und packende Lebensgeschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Positiv erwähnt, der Schreibstil passt 100% zu seinem Video Kanal und man spürt die selben Emotionen in diesem Buch, als wenn er sie in seinen Videos erzählt. Ich hatte das Gefühl, bei jeden weiteren Buchstaben für diesem Buch erlebt er diese lange Zeit seiner Vergangenheit intensiv neu und rattert das nicht alles nur mal so einfach runter. Ich fand in vielen seiner Erlebnissen starke Parallelen wieder bezüglich falscher Hoffnungen, falscher Worte, falscher Taten, falscher Wege, falscher Versprechen und vieles mehr. Ein Märchenhaus das immer mehr zusammenbricht, sofern man ein gewisses Mass an IQ besitzt, kommt dieser Mensch früher oder später nun mal zu dieser Erkenntnis. Fazit! Ein absolut empfehlenswertes Buch....

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marco M., 09.04.2020

    Als Buch bewertet

    Ich habe mir das Buch von Philip sofort gekauft, als ich erfahren hab, dass es erschienen ist, da ich ihn von vielen YouTube Videos kenne. Dort betreibt er einen Kanal unter dem Namen "Ex Rechte Rotlicht Rocker".

    Wieso der Kanal so heisst, wird einem spätestens mit dem Lesen seiner Biografie klar.

    Philip wuchs in einem normalen gutbürgerlichen Elternhaus auf. Niemand würde denken, jemand der in so einer Familie aufwächst, könnte einmal in die kriminelle Schiene abrutschen. Doch mehrere ungünstige Umstände in Philips Kindheit und Jugend ergaben, dass er oft Aussenseiter war und von anderen Kindern runtergemacht wurde.

    Philip fing im Pübertätsalter schliesslich langsam an sich durch schlechte Kontakte, immer mehr in die Welt des NSU zu begeben. Bald folgten die ersten Straftaten und krumme Geschäfte, in den folgenden Jahren wurde er zu einer der Grössen im NSU, auch geschäftlich. Doch als nach etlichen Jahren Zweifel durch einen Mordfall aufkamen, wechselte Philip in die Welt der Rocker, anstatt der Kriminalität endgültig den Rücken zuzukehren. Die Gewalt, die dort herrscht ist nicht weniger verbreitet, als bei den Neonazis und so ging es weiter mit vielen, vielen Straftaten und krummen Geschäften.

    Irgendwann, als Philip bereits mehr oder weniger dabei war sich komplett auf die "gute" Seite der Gesellschaft zu begeben, war es so weit. Es musste kommen bei den Listen voller Straftaten. Er wurde zu einer über 2 Jährigen Haftstrafe verklagt. Dort begann er sich endgültig, mit Hilfe des Gefängnispsychologen zu wandeln.

    Und da kommen wir langsam in die Gegenwart. Seit seinem Gefängnisaufenthalt sind Hass, Macht und Gewalt Geschichte und Philip engagiert sich nun dafür, dass Jugendliche nicht seinen Lebensweg wiederholen.

    Allgemein kann ich nur sagen, eine bewegende und interessante Geschichte eines Jungen, der Anerkennung brauchte und sie bei den falschen Leuten bekam. Eine Geschichte eines Ex Nazis und Rotlichtrockers, der heutzutage erkannt hat, worauf es wirklich im Leben ankommt. Absolut Empfehlenswert. Und ausserdem ein super sympathischer Kerl heutzutage, für mich hat er definitiv seine zweite Chance genutzt.

    KAUFEMPFEHLUNG!

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia J., 12.04.2020

    Als Buch bewertet

    Philip Schlaffer erzählt seinen Weg von einem haltlosen Kind zum rebellischen Jugendli-chen, der gerade in der rechtsradikalen Szene eine Art Zugehörigkeitsgefühl erfährt. Hier hinterfragt er nicht besonders, macht im Laufe der Jahre sein Ding und wird zu einer Grösse in der rechtsextremen Szene. Gründet einen Rockerclub und verdient sein Geld mit Drogen und Prostitution. Nach vielen Jahren schafft er den Ausstieg und warnt eindringlich vor den Konsequenzen des Rechtsradikalismus.
    Bei der Schilderung von Philips Kindheit und Jugend konnte ich nur den Kopf schütteln und durchaus nachempfinden wie er in die rechte Szene, die sich da gerade anbot, abrutschte. Bei Alkoholkonsum und der extremen Gewaltbereitschaft komme ich persönlich gar nicht mit, doch da wird die Gruppendynamik einiges dazu getan haben. Mit viel Elan hat sich Philip im Extremismus und Kriminalität einen Namen gemacht. Umso bemerkenswerter finde ich es, dass er nach den Jahren den Absprung geschafft hat und sich heute für Toleranz und Demo-kratie einsetzt. Die Aussage über rechte Menschenfänger ist schon sehr bezeichnend und sollte jeden zum Nachdenken bringen, der allzu schnell auf den rechten Zug aufspringen will.
    Das Buch ist ehrlich und unaufgeregt geschrieben, man glaubt dem Autor und ich wünsche ihm alles Gute und Erfolg!

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  • 5 Sterne

    Lisa0312, 14.09.2020

    Als eBook bewertet

    Klapptext
    Anfang der neunziger Jahre in der norddeutschen Provinz: Philip Schlaffer, geboren 1978, fühlt sich nirgendwo zugehörig, findet weder zu Hause noch in der Schule Halt. Die gewalttätige Neonazi-Szene gibt ihm das Gefühl, endlich irgendwo dazuzugehören – der Beginn einer schnellen Radikalisierung im Zeichen von Ausländerhass, Nationalismus und blinder Verehrung des „Dritten Reichs“. Später gründet Schlaffer die rechtsradikale „Kameradschaft Werwölfe Wismar“ und vertreibt Rechtsrock im Internet.
    Alkohol, Gewalt gegen „Fremde“ und Auseinandersetzungen mit der Polizei prägen seinen Alltag. Ein grausamer Mord, der in seinem Umfeld passiert, verfolgt ihn für lange Zeit.

    Weiter geht Schlaffers kriminelle Karriere in Wismar, wo er Anführer des berüchtigten Rockerclubs „Schwarze Schar Wismar“ wird, der Drogenhandel und Wohnungsprostitution betreibt. Immer wieder steht er vor Gericht, immer wieder versucht der Verfassungsschutz, ihn als V-Mann anzuwerben. Schliesslich wird der Fahndungsdruck zu gross, und Schlaffer schafft im Gefängnis den Ausstieg aus Kriminalität und Extremismus. Fortan beschliesst er, sein altes Leben hinter sich zu lassen und sich aktiv gegen Hass, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen.

    Aufrichtig und erschütternd erzählt Philip Schlaffer seine Lebensgeschichte – ein hochaktueller Insider-Bericht aus der rechten Szene, der nichts entschuldigt, sondern aufklären und warnen will.

    Meine Meinung:
    Eine ehrliche schonunglose Biographie, die sich sehr gut lesen lässt. Man hat beim Lesen das Gefühl, das Philip Schlaffer neben dir sitzt und dir seine Geschichte bei einem Gläschen Bier erzählt. Ich war von Anfang an in der Story und verschlang die Seiten nur so bis zum Ende. Er erzählt ohne Augenwischerei was in Nazi kreisen und bei den Rockern an erster Stelle kommt. Auch gefällt mir, das er irgendwann allein zu dem Punkt kam zu hinterfragen ob das denn alles so richtig ist was er denn da so tut und bereit war auf ein neues Leben ohne Hass. Macht. Gewalt. Anscheinend hat er es geschafft und wenn sein Buch oder sein Youtube Kanal nur einen zum umdenken bewegen ist Hopfen und Malz noch nicht verloren

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  • 4 Sterne

    Leseschneckchen555, 24.10.2021

    Als Buch bewertet

    Wie sich ein Jugendlicher auf der Suche nach Anerkennung verirrt.

    Vom Fussballspieler zum Rechtsextremen, vom Verkäufer zum Produzenten, vom Aussenseiter zum Gruppenführer, vom Rotlichtrocker bis hin zum Drogendealer und dann ab in den Knast. Philip Schlaffer hat eine Menge erlebt und kann uns einiges davon erzählen. Sein Buch berichtet Stück für Stück von seinem kriminellen Werdegang. Von den vielen Momenten, in denen er eiskalt austeilte und selbst meist nur mit einem blauen Auge davonkam. Aber auch von den seltenen Situationen, in denen er einstecken musste.
    Philips Wunsch nach Rebellion zu Beginn seiner kriminellen Karriere konnte ich noch gut nachvollziehen. Ich würde sagen, fast jeder Jugendliche macht diese Zeit der Selbstfindung durch. Der Wechsel in ein anderes Land und der damit verbundene Schulwechsel erschwerten Philip die Kindheit. Es dauerte eine Zeit, bis er in seiner neuen Heimat akzeptiert wurde und Freunde fand. Wenige Jahre später der nächste starke Einbruch seiner Jugend. Es ging zurück nach Deutschland und das wollte Philip nicht. Er rebelliert schliesslich nicht nur durch schlechte Noten. Denn auf der Suche nach Anerkennung verirrt er sich und gerät komplett auf die schiefe Bahn. Mit Gewalt kämpft er sich nach oben. Grenzenlose Brutalität ist seine Waffe. Und genau das gibt ihm schliesslich die Macht zum Bandenoberhaupt. Erst einmal Blut geleckt, gibt es kein Zurück mehr.
    Mit seiner Geschichte macht Philip deutlich, wie schnell es geht, in krumme Geschäfte verwickelt zu werden. Manchmal unbewusst und dann wieder völlig naiv und unkontrolliert. Trotzdem spürte ich beim Lesen immer wieder den guten Kern in Philip durchsickern. Kombiniert mit seiner Überlegenheit, war es wahrscheinlich genau das, was ihn vor einem schlimmeren Schicksal rettete. Auch wenn die Eltern und seine Schwester im Buch leider wenig erwähnt wurden, weil sie zu der rasanten Zeit einfach keinen Platz in Philips Leben fanden, so bin ich doch der Meinung, dass sie immer eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt haben. Und ihm am Ende vielleicht sogar die Kraft dazu gegeben haben, die Kurve zu kriegen. Wichtig ist, dass er es geschafft hat. Wie er sich entwickelt, was er für Erkenntnisse sammelt und wie er es letztendlich schafft, einen Neuanfang zu wagen, daran lässt er uns in seinem Buch ebenfalls teilhaben.
    Mit seiner Geschichte möchte Philip eine Botschaft übermitteln. Sie soll vor allem an die Jugendlichen gehen, die ebenso auf der Suche nach Akzeptanz und Anerkennung sind. Gewalt ist keine Lösung! Philip setzt mit seiner Geschichte einen Warnschuss, wie es laufen kann, aber auf keinen Fall laufen sollte. Heute setzt er sich gegen Extremismus ein und sucht Kontakt zu jungen Leuten, um sie vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren.
    Ich fand es sehr spannend, Philip auf seinem Weg zu begleiten und zu erfahren, warum er immer weiter in die Kriminalität abrutschte und schliesslich wieder herausfand. Seine letzten Sätze im Buch haben mir besonders gefallen.

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  • 3 Sterne

    Tanja B., 30.09.2020

    Als Buch bewertet

    Erst Skinhead, Verkauf illegaler CDs, dann Gründer einer regionalen Neonazikameradschaft – und als das nicht mehr reicht, Rotlicht und Gründung eines kriminellen Motorradclubs. Philip Schlaffer erzählt in seinem Buch in salopper Sprache, wie es dazu kommen konnte – und wie er sich schliesslich von diesem Milieu abwandte.
    Schnell wird ersichtlich, dass Schlaffer es mochte, ein Anführer zu sein. Egal in welcher Szene, er wollte immer ein Alphatier sein. Dabei muss man ihm lassen, dass er es langsam hat angehen lassen, dabei aber immer Profilorientiert war. Erst verkauft er CDs, die eigentlich verboten sind, arbeitet sich zu einem Versandhandel hoch, schafft es irgendwann, richtige Unternehmen wie Tattoo-Studios, Securityfirmen etc zu gründen. Im Grunde ist er also ein echter Selfmade-Man. Wäre da nicht die immer anwesende Gewalt.
    Und auch wenn Schlaffer sich als geläutert gibt, wurde ich beim Lesen den Verdacht nicht los, dass er sich auch heute noch gerne auf die Schulter klopft und denkt: Man, was war ich doch für ein Hengst. Wie ein roter Faden zog sich dieser fade Beigeschmack leider durch das Buch. Trotz immer wieder eingeschobener Bemerkungen, dass er nicht stolz auf seine Taten ist, konnte ich das nie so recht glauben.
    Viel mehr drängte sich mir am Ende des Buches der Gedanke auf, dass er nicht geläutert wurde, sondern viel mehr immer wieder auf die Schnauze geflogen ist mit seinem Tun. Als es mit seiner Nazi-Kameradschaft nichts mehr war, hat er einfach die Szene gewechselt und sich dort was neues aufgebaut – bis das auch nicht mehr lief.
    Der wirkliche Läuterungsprozess wurde in dem Buch kaum bis gar nicht reflektiert. Der Hass auf alles, was nicht deutsch ist, wurde nicht reflektiert. Also mir wurde nie nahe gebracht, WARUM er plötzlich nicht mehr so denkt. Nur, dass alle Kameraden mit der Zeit doof wurden (grob zusammen gefasst). Genau dasselbe mit seiner kriminellen Energie. Er hatte sie von Jugend an, musste schliesslich dafür bezahlen und in den Knast – und wie durch ein Wunder ist er jetzt ein anderer Mensch? Es fiel mir wirklich schwer, da mitzukommen, obwohl ich es ihm natürlich wünsche.
    Der Erzählstil an sich war okay, wenn auch sehr, sehr oberflächlich. Klar, die Geschichte ist wahrscheinlich zu lang, um sie in allen Einzelheiten zu erzählen, aber ich finde, man hätte da trotzdem mehr rausholen können – gerade aus dem Ende.

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  • 5 Sterne

    9 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tobias W., 09.03.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Autobiografie die aufklärt und bewegt:

    Hass.Macht.Gewalt.

    Worum geht’s?

    Philip ist ein ganz normaler Junge, der in einem ganz normalen Elternhaus aufwächst. Vater mit gutem Job im mittleren Management, eine ältere Schwester und eine Mutter die sich in Haus und Garten um das Familienwohl kümmert. Doch schon als Jugendlicher fühlt er sich in Schule und Familie weder wirklich zugehörig noch geborgen. Philip sucht und findet seinen Halt in der rechtsextremen Szene. Er beginnt eine kriminelle ‚Karriere‘, die gut 20 Jahre andauern soll: Rechtsextremismus, Rockerclub und Rotlichtmilieu.

    Dieses Leben zwischen internen Machtkämpfen in der Szene und dauerhafter Verfolgung durch Polizei und Staatsschutz zermürben den mittlerweile End-30er Philip Schlaffer zunehmend. Im Gefängnis schafft er den Ausstieg und setzt sich nun gegen Gewalt und für die freiheitlich demokratische Grundordnung ein.

    Meine Meinung:

    Philip Schlaffer veröffentlicht mit seinem ersten Buch seine Autobiografie. Mich beeindruckt seine schonungslose Offenheit. Nichts wird ausgelassen – nichts wird beschönigt. Man könnte meinen einen reisserischen Actionroman in rechtsradikaler Kulisse zu lesen; wo eine Beleidigung ausreicht um dem Anderen die Zähne auszuschlagen. Die blossen Schilderungen der unglaublichen Gewaltbereitschaft und entsprechender Taten haben mich schon in ihren schaurigen Bann gezogen.

    Doch der wirkliche, grosse Wert dieses Buches liegt in der reflektierten Perspektive des Autors, der all diese Taten erlebt und begangen hat. Philip Schlaffer schildert sehr präzise was ihn damals bewegt hat und gewährt damit seltene Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt eines Extremisten und Gewalttäters. Weder Verherrlichung noch Verharmlosung, sondern Aufklärung ist das oberste Ziel dieses Buches. Denn Philip Schlaffer ergänzt seine Schilderungen damaliger Gewalttaten durchgängig mit seiner heutigen Sicht: oft gekennzeichnet von Fassungslosigkeit und Entsetzen.

    Zusätzlich erhält man einen tiefen Einblick in die rechtsradikale Szene und verschiedene kriminelle Milieus; in die Wünsche und Hoffnungen der Beteiligten, aber auch deren ernüchternde Realität. Philip Schlaffer entschlüsselt die Wirkmechanismen extremistischer und krimineller Umfelder und entmystifiziert sie.

    Mit seinem lockeren, ungezwungenen Schreibstil nimmt Philip Schlaffer seine Leser mit in seine damalige Welt. Er erlaubt uns intimer Beobachter einer verschlossenen Szene und seiner damaligen Ansichten und Gefühle zu sein. Die Beschreibung seines eigenen Wandels und die damit verbundene Selbstkritik schaffen eine glaubwürdige Verbindung zum heutigen Wirken von Philip Schlaffer: Aufklärung und Prävention.

    Fazit:

    Hass.Macht.Gewalt. von Philip Schlaffer ist ein aufklärendes Buch das fesselt. Es liefert mit seinen tiefen Einblicken in die Gedanken- und Gefühlswelt eines Extremisten und in die Wirkweisen extremistischer Szenen eine wertvollen Beitrag zur aktuell andauernden Auseinandersetzung mit Gewaltbereitschaft und Gewalt an den Rändern unserer Demokratie.

    Tobias Winkler
    1. Vorsitzender Extremislos e.V.

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  • 5 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rose75, 24.05.2020

    Als Buch bewertet

    ++ Ein geläuterter Mensch, der offen über seinen kriminellen Werdegang berichtet
    Cover und Thema haben mich bei diesem Buch sehr angesprochen. Ich war neugierig was dieser Philip Schlaffer zu erzählen hat. Er war mir bis zu diesem Buch völlig unbekannt.
    Bis zu seinem 10. Lebensjahr war für ihn die Welt in Ordnung. 1988 zog seine Familie, berufsbedingt nach Newcastle/GB. Dort wurde er zum ersten Mal mit dem Begriff Nazi konfrontiert. Er war ein Fremder und noch dazu ein Deutscher. Wie es bei Kindern aber so ist, hat er sich schnell angepasst und hat das britische Leben lieben gelernt und nur noch englisch, auch zu Hause, gesprochen. Vier Jahre später zog die Familie wieder zurück nach Deutschland. Das war nach der Wiedervereinigung, darauf ist er leider gar nicht eingegangen. In dieser Zeit fand ein gesellschaftlicher Umbruch statt und der pubertäre Philip war ein Fremder in seinem Heimatland. In dieser Zeit war Fremdenhass ein beginnendes gesellschaftliches Problem. Anfangs hatte er sogar Probleme mit der deutschen Sprache.

    Er war ein Aussenseiter und hat durch die Musik ( Rechtsrock: Böhse Onkelz,... ) Halt gefunden. Über die Musik ist er in die Hooligan- und Skinhead-Szene gekommen. Dort fand er ein Ventil seinen angestauten Hass in Form von Gewalt auszuleben. Dank der NS-Ideologie fand er genügend Feindbilder, die er für seinen Zustand verantwortlich machen konnte.

    Auf Wunsch seiner damaligen Freundin zog er mit Anfang 20 nach Wismar in den Osten. Dort fand er sehr schnell Gleichgesinnte und gründete die Kameradschaft "Werwölfe Wismar" mit ihm als „Leitwolf“. Nach mehreren Jahren Kameradschaft, wechselte er in die organisierte Kriminalität unter dem Deckmantel Rocker-Club „Schwarze Schar“. In diesem Rocker-Club war auch wieder er die Führungsfigur.

    Im Verlauf des Buches bekommt man ein Gefühl für den Menschen Philip Schlaffer. Er war immer auf der Suche nach Halt im Leben. Erst fand er das in der Musik und NS-Ideologie, später dann in Macht und Geld.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es für mich authentisch war und sehr gut geschrieben ist. Manche Kapitel haben sich wie ein Krimi gelesen.

    Wer sich einen ersten Eindruck verschaffen möchte, dem kann ich das youtube-Interview „Der Rote Tisch – 30 Minuten mit Philip Schlaffer (Rechte, Rotlicht & Rocker)“ empfehlen.

    Mit dem Verein Extremislos e.V. klärt Philip Schlaffer heute über Gewalt-Prävention und Deradikalisierung ( rechts – links – religiös ) auf.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Catrin W., 10.04.2020

    Als Buch bewertet

    Sehr authentisch und spannend geschrieben. Ein einzigartiger Blick in die „Szene“. Unbedingt empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    chuckipop, 29.04.2020

    Als Buch bewertet

    Hass. Macht. Gewalt. - Die Geschichte eines radikalen Lebens

    Hass. Macht. Gewalt. von Philip Schlaffer ist im April 2020 als Taschenbuch mit 328 Seiten bei Droemer erschienen.

    Der Autor erzählt hier ganz offen und ohne irgendetwas schönreden zu wollen die geschichte seines bisherigen Lebens. Nach einer Kindheit, in der ihm durch häufige Ortswechsel gute Freunde und feste Bezugspunkte im Leben fehlen, flüchtet er sich irgendwann nicht mehr in die Serie "Alf", sondern gerät auf Abwege.

    Philip Schlaffer rutscht hinein in eine Abwärtsspirale, er fühlt sich schnell akzeptiert und heimisch in der rechten Szene und sein Leben ändert sich radikal. Neonazi, Hooligan, später krimineller Motorrad-Rocker. Suff, Gewalttaten, Macht. Schlaffer versucht durch diverse Geschäftsideen Geld zu verdienen, mit verbotenem Rechtsrock, dann mit einem Klamottenladen für Angehörige der Nazi- und Hooliganszene. Irgendwann merkt er, dass er in der rechten Szene die Machtposition, die er sich aufgebaut hat, allmählich verliert und wechselt zum kriminellen Part der Motorrad-Rocker-Szene, wo er im Milieu der Prostitution und Drogen sein Geld macht.

    Der Schreibstil ist flüssig und sehr interessant, der Autor war nie nur Mitläufer, sondern hat sich mit den jeweiligen Themen intensiv beschäftigt und war immer voll mit dabei, vorzugsweise als Anführer. Irgendwann, als er dann doch für einige Zeit im Knast landete, öffneten sich seine Augen und er erkannte, dass er aussteigen will. Leider kommt ein bisschen zu kurz, wie genau er das packt und auf welche Probleme er in dieser Zeit mit seinen ehemaligen Freunden etc. hat, denn ein Ausstieg aus solch harten, extremen und kriminellen Szenen ist ganz sicher alles Andere als einfach.

    Auch das "Danach", die Gründung seines Vereins "Extremislos" und seine jetzige Arbeit werden so gut wie nicht beleuchtet, aber vielleicht gibt es dazu ein weiteres Buch.

    Auf alle Fälle ist Schlaffer ein Mensch, der es scheinbar geschafft hat, seiner Vergangenheit den Rücken zu kehren und mit voller Kraft nach vorne zu schauen, und er macht trotz allem einen sympathischen und starken Eindruck.

    Ich bin froh, sein Buch gelesen zu haben, es hat mich im wahrsten Sinne des Wortes beeindruckt und ich gönne ihm, dass er nun "sauber" bleibt und echte Freunde sowie hoffentlich auch die Frau fürs Leben findet.

    Mein Fazit: Empfehlenswert!

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