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  • 5 Sterne

    50 von 84 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cynthia M., 12.08.2021

    Als eBook bewertet

    Dieses hier ist das erste Buch von Tana French bei dem ich aktiv gedacht habe „muss ich lesen“ und mein Riecher hat mich nicht getäuscht- dieses Buch war fantastisch.

    Zum Inhalt: Cal ist ein Ex-Cop aus Chicago, der sich nach dem Scheitern seiner Ehe und dem Ende seiner Karriere im ländlichen Irland zur Ruhe setzen will. Während er an seinem alten Haus renoviert, fühlt er sich zunehmend beobachtet und entdeckt bald ein Kind, das um sein Haus schleicht. Er nimmt den Jungen unter seine Fittiche und schnell vereint die beiden mehr als nur die handwerkliche Arbeit und ob Cal will oder nicht, übernimmt er plötzlich einen Fall, von dem er nicht weiss, wo er ihn hinführen wird.

    Das Buch ist eine Mischung aus Roman und ruhigen Krimi und obwohl das Buch absolut nicht nervenaufreibend ist, entwickelt es schnell eine Sogwirkung und atmosphärische Spannung. Das rührt hauptsächlich vom merkwürdigen Verhalten der Dorfbewohner, einer inneren Feindseligkeit und den merkwürdigen Vorkommnissen im Ort her. Tana French schreibt dabei nicht ausschweifend, aber unglaublich bildhaft; ich hatte das Gefühl diese Mischung aus Neugier und Mistrauen bezüglich zugezogener im Ort selbst spüren zu können.

    Cal ist ein klassischer Typ vom Schlag „harte Schale, weicher Kern“ und seine Bemühungen, sich mit den Krähen anzufreunden, hat mich mehr als einmal schmunzeln lassen. Ich mag, dass er viel über Moral und Verhalten nachdenkt. Er ist ein Good Cop mit Helfersyndrom und ich hatte mehrmals das Gefühl, dass er an Trey gutmachen will, was er bei seiner eigenen Tochter verpatzt hat. Den spannendsten Charakter fand ich allerdings seinen verschrobenen Nachbarn Mart, der immer wieder mehr zu wissen scheint, als er zugibt und die Dinge gern selbst in die Hand nimmt.

    Dieses Buch ist ein Roman über die Faszination der irischen Einöde und den Verfall ländlicher Gegenden, über Gesellschaft und Familie. Aber es ist auch ein Krimi, in dem nichts ist wie es ursprünglich scheint und wo Schuld, Vorurteile und Angst das tägliche Leben bestimmen. Ein fantastisches, stimmungsvolles Buch, das mich nicht losgelassen hat.

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  • 5 Sterne

    35 von 62 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra L., 29.09.2021

    Als Buch bewertet

    Cal Hooper war lange Zeit Polizist in Chicago. Nach der Trennung von seiner Frau möchte er nochmal neu anfangen und er möchte vor allem ein ruhigeres Leben führen.
    Dafür kauft er sich ein altes, ziemlich renovierungsbedürftiges Haus in einem kleinen Dorf in Irland. Einige Nachbarn wirken zwar etwas schrullig und wortkarg, doch im Grossen und Ganzen nimmt man ihn freundlich auf und er fühlt sich in seinem neuen Zuhause eigentlich ganz wohl..
    Eines Tages allerdings springt sein innerer Polizisten-Alarm an, er spürt, dass er beobachtet wird und ihm fällt ein Kind auf, das sich immer wieder in der Nähe seines Hauses aufhält. Gleichzeitig kommen auf den umliegenden Farmen Tiere auf grausame und seltsame Weise zu Tode.

    Und dann bittet das Kind, das sich immer wieder in der Nähe seines Hauses aufhält, Cal um Hilfe, seinen verschwundenen Bruder zu suchen, denn der ist wie vom Erdboden verschluckt und keiner scheint Interesse dran zu haben, herauszufinden, was mit ihm passiert ist..
    Cal lässt sich überreden ein paar Nachforschungen anzustellen und das scheint einigen seiner Nachbarn gar nicht zu gefallen. Und schon ist Schluss mit dem beschaulichen und ungefährlichen Leben in Irland.

    Ich finde die Bücher von Tana French alle sehr gut und auch "Der Sucher" hat mich wieder sehr begeistert. Den Schreibstil dieser Autorin mag ich sehr gern, er ist fesselnd und die Spannung wird von Anfang bis Ende hoch gehalten. Die düstere Atmosphäre in dem kleinen irischen Ort und vor allem die, zum Teil sehr wortkargen und grummeligen Bewohner, konnte man sich so richtig bildlich vorstellen und auch die Landschaft hat die Autorin sehr detailreich und gut beschrieben, so dass es mir wirklich leicht fiel, ganz in die Geschichte einzutauchen. Ich fand die Story sehr mitreissend und mir fiel es sehr schwer, das Buch zwischendurch mal wegzulegen. Auch das Cover passt perfekt zur Geschichte, es wirkt düster und beklemmend.
    Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    25 von 44 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Olga P., 16.09.2021

    Als Buch bewertet

    Die Wahrheit ist nicht gleich Gerechtigkeit
    Cal Hopper ist ein Polizist aus Chicago, der versucht seinem früheren Leben zu entfliehen. Früher hatte er sein Job über alles geliebt und hatte eine tolle Familie. Doch nach und nach zerbrach seine Welt. Sein Job hat keinen Sinn mehr für ihm ergeben. Die ewigen Streitereien mit seiner Frau hat seine Beziehung zerstört. Seine Tochter möchte kaum etwas mit ihm zu tun haben. Cal entschliesst sich wegzuziehen. Er zieht nach Irland in ein beschauliches Dorf. Er kauft ein baufälliges Haus und nimmt sich vor ab jetzt ein ruhiges Leben zu führen. Doch nach einer kurzen Zeit merkt er, dass im Dorf nicht alles mit rechten Dingen zu geht. Die Dorfbewohner, die ihm in der ersten Zeit recht freundlich angenommen haben, scheinen ihm etwas zu verschweigen. Und dann trifft er auf Trey.
    Trey ist noch ein Teenager, die aus einer ärmlichen Familie kommt. Sie ist sehr schüchternes und vorsichtiges Kind. Das Verschwinden ihres Bruders treibt sie dazu den Kontakt mit Cal aufzunehmen, da sie gehört hat das er ein Cop ist. Zusammen versuchen sie rauszufinden was mit ihrem Bruder passierst ist. Die Suche gestaltet sich schwierig, da niemand im Dorf ihnen helfen will. Bis sie eines Tages doch auf die Wahrheit stossen und gleichzeitig verstehen das man nicht für alle Verbrechen die Gerechtigkeit erwarten kann.
    Tana French ist eine meisterhafte Schriftstellerin. Bereits seit ihrem ersten Buch hat sie mich fasziniert. Ihr Können den Leser mittels spannender Geschichte zu fesseln ist ihr auch hier gelungen. Vor allem weisst man bei Tana French nie wie die Geschichte ausgeht und das treibt den Leser dazu das Buch so lange zu lesen bis man weiss was tatsächlich geschehen ist. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, wie auch alle anderen Bücher von Tana French. Das war für mich wieder mal eine sehr vergnügliche Lesereise.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 03.10.2021

    Als Buch bewertet

    Bildgewaltig und sehr gut geschrieben
    Bei diesem Cover würde ich jetzt eher einen Nordseekrimi oder Ähnliches erwarten – das finde ich also etwas „unglücklich gelöst“, sagen wir es mal so...
    Andererseits sind die Cover von Tana French´s Büchern ja zumeist eher schlicht gehalten und insofern „passt es wieder ins Bild“...
    Auch der Titel wurde wieder eher schlicht gewählt. Witzigerweise achte ich immer erst auf das Cover und dann erst auf den Titel und der nervt mich meistens nur richtig, wenn der Originaltitel komplett doof ins Deutsche „übersetzt“ wurde, was ja hier glücklicherweise nicht der Fall war, da der Originaltitel „The Searcher“ hier 1:1 ins Deutsche übersetzt wurde und von daher passt das auch für mich, denn die Autor*innen denken sich ja nun sicherlich auch etwas beim Titel und wenn der dann im Deutschen so „verhunzt“ wird, finde ich das immer schade, besonders auch für den/die Autor*in...
    Tana French ist unbestritten eine absolute Klasse für sich ! Ich mag an ihren Büchern am liebsten diese atmosphärisch dichte und teilweise düstere, beklemmende Stimmung, die man fast mit den Händen greifen kann. Aber es gibt auch andere Phasen, in denen die Geschichte einem etwas aufgelockerter erscheint. Nur immer düster und dunkel, das wäre mir, glaube ich, dann auch zuviel – aber Tana French schafft es immer, genau die gelungene Mischung aus Beiden zu präsentieren.
    496 Seiten kann man natürlich nicht „mal eben so weglesen“ und das wäre bei dem ausgefeilten Schreibstil dieser Autorin auch fast schon frevelhaft in meinen Augen. Sie schreibt sehr bildgewaltig und lebensecht; man wähnt sich selbst vor Ort und kann sich alles sehr gut vorstellen, fast als liefe ein Film vor dem geistigen Auge ab. Auch das mag ich sehr an ihren Büchern. Ich war noch nie in Irland, aber irgendwie hatte ich trotzdem das Gefühl, vor Ort zu sein. Die Autorin lebt ja selbst im Norden Irlands, wo auch diese Geschichte spielt. Sie weiss also genau, von was sie schreibt und das spürt man als Leser*in eben auch deutlich.
    Wahrlich der „neue, grosse Roman“ dieser Autorin: sehr, sehr gut !

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja W., 29.12.2022

    Als Buch bewertet

    Ein verschwundener Teenager in einem Nest in Irland sorgt für Fragen, die besser unbeantwortet bleiben.
    Cal Hooper ist in Amerika ein Cop gewesen. Er sucht in Irland Ruhe und möchte in der Natur unterwegs sein. Seinen Job kann er nicht ablegen.
    Ein Kind aus der Nachbarschaft weckt seine Instinkte. Dieses Kind stellt Fragen und will von Cal eine Aufklärung, wo der verschwundene Junge sein könnte.
    Zunächst sträubt sich Cal, doch die Hartnäckig des Kindes überzeugt in dann doch auf die Suche zu gehen.
    Was er sich dann für einen Ärger einhandelt, sprengt allen Widerwillen. Cal holt seine Fähigkeiten hervor und beginnt zu ermitteln. Da hält ihn auch keine Faust auf.

    Es beginnt allmählich und ruhig, die Personen werden vorgestellt, die Geschichte langsam präsentiert.
    Zunächst hält sich die Geschichte zurück, die Spannung ist niedrig.
    Doch die Atmosphäre verdüstert sich, es kommt zu dramatischen Momenten, in denen sich Cal fragt, ob er nicht besser nach Amerika zurück kehrt.

    Es ist eine bildgewaltige Erzählung, die mit einer wunderschönen Natur aufwartet.
    Traumhafte Bilder von Wäldern und Feldern gegenüber der Gefahr, die von den Menschen kommt. Es soll anscheinend nicht ans Licht kommen, was passiert ist. Wohin ist der vermisste Junge hin. Ist er abgehauen, liegt ein Verbrechen vor?
    Cal lässt sich nicht abwimmeln, er forscht weiter und stösst immer tiefer in ein Wespennest voll Misstrauen, Hass und Gewalt.
    Die Dramatik steigert sich enorm bis zu einem kaum auszuhaltenden Gefühl. Es entsteht ein Sog, der mich tief in das Geschehen gezogen hat.

    Einen klassischen Krimi darf man nicht erwarten. Es ist eine dramatische Familiengeschichte mit starken Figuren und thrillermässigen Szenen.
    Insgesamt lohnt es sich definitiv, dem Buch eine Chance zu geben und sich mit Cal auf die Suche zu machen.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JoanStef, 21.09.2021

    Als eBook bewertet

    Der Sucher: der neue Roman von Tana French.

    Lektüre, kein „ Fast-Food“

    Die deutsche Version wird am 29.September 2021, vom Fischer Scherz Verlag, veröffentlicht.
    Deutsche Übersetzung: Ulrike Wasel & Klaus Timmermann
    ISBN:978651025677
    Seitenzahl: 496
    Covergestaltung: Eine mit Gras bewachsene Düne: -Simple -aber absolut gelungen. Es passt zum Inhalt und Ort des Geschehens.

    Tana French ist,f ür ihre sorgfältig recherchierten & tiefgründigen Erzählungen und Kriminalromane weltweit bekannt.
    Obwohl am 1o.Mai 1973 in Burlington im US Bundesstaat Vermont geboren, ist die US-Amerikanerin mit ganzem Herzen Wahl-Irin.
    In ihrer Kindheit lebte sie mit ihrer Familie in vielen internationalen Ländern und wurde so zu einer „Weltbürgerin. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Irland.
    Ihre Leser, bewerten ihre tiefgründigen vielschichtigen & flexiblen Plots, als unglaublich lesenswert. Tana French ist eine Künstlerin in ihrem Metier.
    Ihre Biographie ist sicher für ihren Erfolg mit ausschlaggebend.
    Sie erschafft tiefgreifende unkonventionelle, durch und durch logische Erzählungen.
    Die Leserschaft wird mitgenommen, auf die „Reise“. Erfährt wie es sich anfühlt, mitten im Geschehen zu sein.
    Mit allen Sinnen den Roman zu erleben.

    Zum Inhalt:
    Im Westen Irlands: hat sich, der polizeiliche US-Ermittler, Cal Hooper einen Rückzugsort erschaffen.
    Weit weg von den Herausforderungen Chicagos, renoviert er sein Haus und entdeckt nicht nur die Schönheit der Natur.
    Auch die beginnende Freundschaft mit seinem Nachbarn, ist für ihn Neuland.
    Die Mentalität der Dorfbewohner ist vollkommen anders, verglichen mit Allem was er bisher kannte & schätzte.
    Als ein, ihm unbekannter Junge, immer wieder auf seinem Grundstück auftaucht, ihn um Hilfe bittet,- wird sein sein Kriminalisten-Spürsinn entfacht.
    Zugleich hat Cal das Gefühl, beobachtet zu werden.
    Nun ist es ihm nicht mehr möglich seinem Bedürfnis nach Entspannung & Ruhe nachzugehen.
    Beunruhigende Geschehen auf den Nachbar-Farmen zwingen ihn förmlich, die Hintergründe zu diesen Ereignissen,zu ermitteln.
    Tiefe Abgründe, menschliche Formen des Bösen, inmitten dieser wunderschönen irischen Kulisse, kommen ans Tageslicht.

    Mein Leseeindruck:
    Ich bin sehr, auf dieses Buch, gespannt gewesen. Seit Jahren wollte ich Bücher von Tana French lesen. Ihre Kritiken waren durchweg grossartig. Der Lektüre, diesen Buches, hat sich meinen Wunsch erfüllt.

    Schreibstil & Grammatik:
    Ein flüssiger Schreibstil ohne Schnörkel oder aufwendigen Satzgebilden, ermöglichen einen wunderbaren Lesefluss.
    Die deutsche Übersetzung aus dem Amerikanischen Englisch, ist durchweg sehr gut gelungen.
    Die bildlichen Beschreibungen und tiefen Einblicke, in das Wesen der Iren ist hier super gut gelungen.
    Die Landschaft und Örtlichkeiten erscheinen, wie auf einer Leinwand. Auch die Gerüche Irlands und sogar der Protagonisten, ich nehme sie wahr.

    Spannungsbogen:
    Es handelt sich hier um einen Roman.
    Ich finde es sehr wichtig, das Bücher dem korrekten Genre zugeordnet, veröffentlicht werden.
    Das Genre ist mit massgeblich, für die an die Lektüre, gestellten Erwartungen.
    Mit grosser Sensibilität und Detaillierung erzählt Tana French die Geschichte.
    Ein subtiler Spannungsbogen wird aufgebaut und durchweg gehalten.
    Durch die bildlichen Beschreibungen und die greifbaren Charaktere wird mein Verlangen, immer weiter in das Buch einzutauchen, befeuert.

    Finale & Plot:
    Ein, wohl für Tana French, bekanntes Phänomen: - die gelegten Erzählfäden werden zum Ende, gekonnt miteinander verknüpft.
    Die Auflösung der im Story-Verlauf entstandenen Fragen, werden Klischee-frei beantwortet.

    Fazit:
    Eine Lektüre die mit Ruhe genossen werden sollte.
    Dieses Buch eignet sich nicht zum mal „schnell durchlesen“.
    Die Autorin hat hier so viele nachdenkenswerte Situationen beschrieben, dass den Leser herausfordert, mitzudenken und mitzufühlen.
    Ein Lesegenuss, der mir lange in Erinnerung bleiben wird.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eine Kundin, 11.10.2021

    Als Buch bewertet

    Spannend und geheimnisvoll
    In diesem Roman geht es um Cal Hooper, einen pensionierten Polizisten aus Chicago, der ein heruntergekommenes Haus in einem kleinen irischen Dorf kauft. Cal ist auf der Suche nach Frieden, Ruhe und Zeit, um sich von seiner traumatischen Scheidung zu erholen. In der Stadt Ardnakelty findet Cal allerdings nichts von alledem.
    Cal ist ein grossartiger Charakter, er respektiert, wie die Dinge in seiner neuen Umgebung funktionieren ohne seine moralischen Prinzipien seinen Mitmenschen aufzuzwingen, auch wenn das gegen seine Natur geht. Tana French baut langsam die Spannung und das Geheimnis auf, während Cal erfährt, dass auch schöne Kleinstädte dunkle Geheimnisse verbergen können.
    Es hat eine Weile gebraucht, bis ich mit der Erzählweise zu recht kam und auch eine Verbindung zu den einzelnen Charakteren aufgebaut hatte. Aber als ich im Lesefluss war wollte ich das Buch auch nicht mehr weglegen. Denn Tana French versteht es hier die Geschichte in einem ruhigen Rhythmus aber klug und überzeugend zu erzählen, wobei sie den Leser tief in die Charakter ihrer Figuren blicken lässt.
    Die sich allmählich steigernde unterschwellige Spannung gepaart mit den idyllischen Beschreibungen der Natur und der Stadt und ihrer Umgegend ergeben wieder einen sehr gelungenen Roman, den ich absolut weiterempfehlen möchte. Ich vergebe deshalb auch volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    14 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 13.07.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, hat sich in den Westen von Irland geflüchtet. Die Natur scheint friedlich, im Dorf nimmt man ihn freundlich auf. Da springt sein langjährig trainierter innerer Alarm an. Er wird beobachtet. Immer wieder taucht ein Kind bei ihm auf. Auf den umliegenden Farmen kommen auf seltsame Weise Tiere zu Tode. Stück für Stück gerät Cal in eine Suche, die ihn tief in die Dunkelheit führt.
    Fazit: Cal ist ein Polizist bei der Chicagoer Polizei. Nach 25 Jahren hat er genug und quittiert den Dienst. Er kauft sich ein Haus mit Land in Irland. Die Spannung in diesem Buch ist auch wegen der Beschreibung der Landschaft hoch. Cal merkt, dass er einen Beobachter hat. Als er Trey ein ärmlich gekleideter Junge erwischt, ist dieser nicht gerade gesprächig. Cal lässt sich auf den Jungen ein. Er lässt ihn an Renovationsarbeiten teilhaben. Noch weiss er nicht, auf was er sich hier eingelassen hat. Es ist eine Geschichte, welche von der Landschaft, Familie, Gemeinschaft und die verkannte Gefahr, welche von Menschen ausgehen kann, lebt und Spannung erzeugt. Wie man mit dieser Geschichte umgehen muss, oder kann, sollte jeder Leser für sich selber ausmachen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.P., 05.10.2021

    Als Buch bewertet

    Obwohl die Bücher von Tana French vor allem in den Kreisen der Bücher-Plattformen immer wieder besprochen und gelobt worden sind, war „Der Sucher“ für mich das erste Buch der Autorin.

    Das Buch wartet nicht auf mit einer spannenden Handlung voller hektischer Action, sondern besticht eher durch absolute Schlichtheit. Nie wird die Handlung langweilig, als Leser möchte man ähnlich wie Cal einfach irgendwann wissen, was vorgefallen ist, bleibt deshalb am Ball. Und wegen der wunderbaren Beschreibungen der irischen Landschaft.
    Um ehrlich zu sein ist auf den fast 500 Seiten sehr wenig passiert – und gleichzeitig doch auch wieder so viel. Die Handlung, würde sie auf die wichtigsten Punkte gekürzt werden, würde zugegebener Weise sehr kurz und dürftig ausfallen.
    Doch was in diesem Roman als Verflechtungen innerhalb der Gemeinschaft zutage tritt, gefiel mir sehr gut. Es erinnerte mich in Zügen sehr an „Ein plötzlicher Todesfall“ von Joanne K. Rowling, da auch dieses Buch den Fokus vor allem auf die Personen des Ortes und ihre Beziehungen zueinander legte.
    Ähnlich war es auch in „Der Sucher“. Cal, der als Aussenstehender und Fremder in die Gemeinschaft eintritt, deckt mit dem Leser gemeinsam die Verflechtungen des Ortes auf, erkennt Zusammenhänge zwischen den einzelnen Bewohnern und versteht nach und nach die Beziehungen.
    Ich finde es von daher gut, dass hier die Genrebezeichnung „Roman“ gewählt wurde, da die Handlung für einen Krimi oder Thriller einfach nicht passend genug ist.

    Der Schreibstil hat es mir absolut angetan. Die Beschreibungen der irischen Landschaft haben mir unheimlich gut gefallen. Dabei waren diese Beschreibungen nicht nur ab und an zu finden, sondern waren sehr unterschwellig platziert, so dass ich während des Lesens immer die Landschaft und Orte vor meinem geistigen Auge hatte. Wirklich toll gemacht!
    Ansonsten war der Schreibstil teilweise so, wie auch Cal als Protagonist; sehr ehrlich, ohne viele Schnörkel, fast schon nüchtern, aber niemals langweilig.
    Die im Hintergrund immer mitschwingenden Frage, was vorgefallen sein könnte, erschuf eine fast schon düstere Atmosphäre, die jedoch immer wieder durch Handlungen mit anderen Nebencharakteren aufgebrochen oder noch weiter verstärkt wurde.

    Zwar hat mich das Buch nicht komplett umgehauen, dass ich restlos begeistert wäre, aber ich mochte es. Sehr sogar. Die Charaktere waren wirklich gut ausgearbeitet und sehr interessant, der Schreibstil hat mir ausnehmend gut gefallen, nur ein kleines Bisschen mehr Spannung wäre gut gewesen. Zwar habe ich das Ende so nicht vorrausahnen können, doch wurden mir Zusammenhänge ein paar Mal etwas zu schnell aufgeklärt und hingenommen. Das ist Meckern auf sehr hohem Niveau, machte für mich aber letztendlich den Unterschied zu einer 5-Sterne-Bewertung. Dennoch würde ich dem Buch sehr gute 4 Sterne mit Tendenz zu 4.5 geben.

    Ich mochte den Stil der Autorin sehr und werde mir beizeiten auch die anderen Bücher von ihr vornehmen.
    Wer sich für vielschichtige Bücher interessiert, die vor allem mit ihren Charakteren bestechen, dem kann ich das Buch empfehlen. Wer jedoch einen Krimi sucht, der wird meiner Meinung nach bei diesem Buch nur in Teilen zufriedengestellt werden.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 29.09.2021

    Als eBook bewertet

    Leider etwas enttäuscht

    Cal Hooper war einst ein Cop aus Chicago. Er hat sich in das westliche Irland geflüchtet, Es schein dort alles friedlich zu sein und im Dorf wird er freundlich aufgenommen. Doch dann merkt er, dass er beobachtet wird und es taucht immer wieder ein Kind bei ihm auf. Auf den Farmen um ihn herum werden immer wieder Tiere getötet. Cal gerät langsam in eine Sache, die ihn in tiefe Dunkelheit führt.

    Meine Meinung
    Ich habe von Tana French schon einmal, es ist schon einige Zeit her, ein Buch gelesen und wollte eigentlich keines mehr von ihr lesen. Doch dann ist mir dieses hier vor die Nase gekommen, der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich dachte, dass ich ihr noch eine Chance geben will. Ich möchte jetzt nicht unbedingt sage, dass es mir so gar nicht gefallen hätte. Aber es hat mir auch nicht besser gefallen, als das damalige Buch. Auch wenn ich in der Geschichte schnell drinnen war und mich auch, bedingt durch den unkomplizierten Schreibstil der Autorin, der keine Unklarheit im Text zuliess, nicht in meinem Lesefluss störte, so fand ich dieses Buch nur mässig spannend. Ich konnte mich dennoch in die Protagonisten hineinversetzen und verstand, dass Cal als ehemaliger Cop nicht umhin konnte, den Verschwundenen zu suchen. Sin Instinkt wurde einfach geweckt, auch wenn er das gar nicht wollte. Wer da verschwunden ist, muss der Leser selbst lesen. Wie gesagt war dieses Buch nur mässig spannend, mich interessierte nur. ob er wohl die verschwundene Person finden würde und auch wie. Auch zog es sich schon ein bisschen und es gab auch hie und da etwas langweilige Stellen. Ich möchte sagen, man kann dieses Buch lesen muss es aber nicht. Denn gefesselt hat es mich nicht, vielleicht leicht etwas unterhalten aber letztendlich war ich froh, als ich damit durch war. Daher bin ich etwas enttäuscht und werde der Autorin keine dritte Chance geben. Auch wenn ihre Bücher so gehypt werden, von mir jedenfalls nicht. Keine Leseempfehlung und drei von fünf Sternen bzw. sechs von zehn Punkten.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela B., 15.09.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut es hat mich sofort angesprochen. Die abgebildete Landschaft passt hervorragend zu der Umgebung, in der die Geschichte spielt und wie die Stimmung während der gesamten Handlung ist.
    Die Leseprobe klang erst einmal sehr vielversprechend: Cal Hooper zieht nach der Trennung von seiner Frau Donna und seinem Ausstieg aus dem Polizeidienst in den kleinen Ort nach Irland. Dort versucht er ein altes Farmerhaus zu renovieren. Die Einwohner und vor allem sein Nachbar Mart empfangen ihn freundlich und Cal fühlt gut in der neuen Heimat. Doch dann erscheint plötzlich Trey vor seinem Haus. Der Junge setzt mit seinem Anliegen eine Lawine in Gang, der sich auch Cal nicht entziehen kann und während um ihn herum Schafe auf der Weide erstochen werden, muss sich der ehemalige Cop fragen, ob seine neue Heimat wirklich so friedlich ist. Dieser Einzelband konnte mich aber nicht so ganz begeistern. Ich habe am Anfang auch eine ganze Zeit gebraucht, um so wirklich in die Geschichte rein zu kommen. Ich habe vielleicht etwas anderes erwartet. Ich konnte keinerlei Zugang zu den einzelnen Charakteren finden und auch der Ort an sich blieb mir irgendwie fremd. Ich hatte das Gefühl, immer nur Fragmente der Geschichte und der Charaktere zu sehen. Das heisst aber nicht, dass ich es super langweilig fand, ich wollte durchaus wissen, wie die Geschichte ausgeht und ob Cal Trey helfen kann, aber es war nicht so, dass ich das Buch unbedingt zu Ende lesen wollte.
    Alles in allem mag ich den Schreibstil von Tana French aber nach kurzer Gewöhnungsphase auch hier wieder sehr gerne, auch wenn er durchaus anspruchsvoll ist und man dem Buch so sehr aufmerksam schenken muss und man es nicht einfach so nebenbei lesen kann.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hannelore K., 06.11.2021

    Als Buch bewertet

    Vereitelte Träume
    „Der neue grosse Roman“ hat mich erst einmal ein wenig abgeschreckt, ebenso wie das Genre „Literatur“, da der Schreibstil für mich oftmals ein wenig zu „sperrig“ ist. Da Tana French´s Romane ja auch immer ein Stück weit Krimi sind, versprach ich mir hier viel.
    Das Cover vom Gras vor dem Gewitterhimmel fand ich schon nicht so gelungen; das ist zu schlicht und wird dem Buch auch nicht wirklich gerecht. Da hätte man Besseres finden können...
    Der Titel hingegen wurde wieder einmal 1:1 ins Deutsche übersetzt und das ist wirklich auch am zutreffendsten, gar keine Frage.
    Dass es ihr bestes Buch bislang ist, würde ich so zwar nicht ganz „unterschreiben“, aber gut war es in jedem Fall. Für mich aber eben nicht so herausragend...
    Cal Hooper ist ehemaliger Cop aus Chicago und zieht nach Irland; vielmehr ist er geflüchtet... Doch bald springt sein Cop-Instinkt an und er fühlt sich beobachtet... Ein Kind taucht immer wieder bei ihm auf und Tiere sterben auf seltsame Weise. Wie in einen Sog wird Cal immer tiefer hineingezogen in eine Suche, die tief in die Dunkelheit führt. Wird Cal wieder herausfinden ?
    Es ist schon eine Art Thriller, aber viel ruhiger, als man diese gemeinhin kennt. Es wird viel Wert auf gewählte Wortart und detaillierte Beschreibungen gelegt, was bei den meisten Thrillern nicht unbedingt immer im Fokus steht. Und genau das hat mich oft ein wenig aus meinem Lesefluss herausgeholt leider; es gab Stellen, die waren mir zu langatmig leider...
    Die Spannung ist vorhanden, aber auch nicht so, wie ich das gerne gehabt hätte. Ich hatte einige Mühe, um am Ball bleiben zu wollen.
    Alles in allem lohnt sich das Buch, aber ich hätte mir die langatmigen Phrasen lieber erspart...

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  • 5 Sterne

    alekto, 16.11.2022

    Als eBook bewertet

    Ruhig erzählter Krimi über eine besondere Freundschaft

    Calvin John Hooper, der von allen Cal genannt wird, war früher Cop beim Chicago Police Department, ist jetzt aber im Ruhestand. Nach der Trennung von seiner Frau hat er sich aus einer Laune heraus ein baufälliges Haus am Ende der Welt in Irland gekauft. Einige Hektar Land gehören auch mit dazu. Da das kleine Cottage für lange Zeit leer stand, ist Cal nun mit dessen umfangreicher Renovierung beschäftigt. Nachdem er bereits das Badezimmer aufgemöbelt, die Regenrinnen ersetzt und die Eichendielen abgeschliffen hat, bearbeitet er dessen Wände. Da meldet sich sein alter Cop-Instinkt, als sich ihm die Nackenhaare aufstellen. Ist er etwa nicht allein inmitten der ihn umgebenden Natur? Wird er tatsächlich beobachtet, weil nachts einer um sein Haus schleicht, oder bildet er sich das nur ein?

    Tana Frenchs ruhige Erzählweise prägt diesen Roman. Die Autorin lässt sich Zeit dafür ihren erst ein wenig spröden Protagonisten Cal vorzustellen, den ich erst nach und nach besser kennenlernen durfte, und das Setting der Cal umgebenden Natur und vom Landleben in Irland zu beschreiben.
    Cal ist ein interessanter Protagonist. Dabei hat die Autorin gut eingefangen, wie Cal unter der Trennung von seiner Frau Donna leidet. Dafür hat er verschiedene Strategien ersonnen, um seltener an Donna zu denken, damit er nicht in Versuchung gerät sie anzurufen. Denn das endet nur im Streit. Auch sorgt Cal sich um seine Tochter Alyssa. Zudem ist er, dessen Anspannung in Irland nur allmählich nachlässt, immer noch von seinem ehemaligen Job gezeichnet. Cal hat sich bemüht ein guter Cop zu sein, was ihm früher Spass gemacht hat, bis das immer mehr zur Belastung wurde. Nun lebt er langsam allein inmitten der Natur bei der Renovierung seines neuen Zuhauses auf. Früher hat er zu viel Zeit hinterm Schreibtisch gesessen. Aber jetzt lässt die harte körperliche Arbeit seine Wampe schmelzen und er fühlt sich fit wie schon lange nicht mehr.
    Tana French besticht mit ihren authentischen, intensiven Beschreibungen der Natur. So pflegt Cal ein besonderes Verhältnis zu den cleveren Krähen, die auf seinem Land leben. Diese füttert er mit Resten und dennoch beäugen sie ihn nur misstrauisch, wenn er eine Spur aus Erdbeeren bis zu seinen Füssen legt, um die dann lieber in seiner Abwesenheit zu futtern. Die ihn umgebende Natur erlebt Cal auch beim Angeln, bei Spaziergängen sowie an einem wunderschönen Morgen. Zu Beginn lässt die Autorin Analogien zur Natur oft nebenher einfliessen, etwa wenn sie den regionalen Dialekt mit kaltem Flusswasser und dem Wind aus den Bergen vergleicht.

    Mir gefällt der Humor, der gerade die Szenen prägt, in denen Tana French Dörfler den Städtern und Iren den Jenkies gegenüberstellt. Denn Cal lebt nun unweit des Dorfs Ardnakelty, von dem die nächste Kleinstadt Kilcarrow fünfzehn Meilen entfernt ist. Interessant wird das irische Landleben aus Sicht des zugezogenen Aussenseiters Cal geschildert, der sich oft unsicher ist, was im Dorf üblich ist und welche Gepflogenheiten dort gelten. Lustige Szenen ergeben sich daraus, dass Cals Gedanken darum kreisen, wie er wohl von den Einheimischen wahrgenommen wird bzw. in denen deutlich wird, wie diese Cal sehen. Irritiert ist Cal etwa von der lokal beliebten Sportart Hurling, die das Tempo, die Körperbeherrschung und Brutalität von Eishockey kombiniert, dafür aber kein Eis braucht und auf den Grossteil der im Eishockey üblichen Schutzausrüstung verzichtet. Auch bei der gemütlichen Polizei vor Ort gelten andere Regeln. Wenn Kinder die Schule schwänzen, gibt es eine Standpauke von der Polizei statt das Jugendamt einzuschalten und damit Aussenstehende hinzuzuziehen. Und der Dorftratsch ist ein Phänomen für sich. Eines seiner Zentren ist der Laden von Doreen, in dessen vollgestopftem Sammelsurium alles verkauft wird, was man zum Leben brauchen kann.
    Für die Charakterisierung ihrer ungewöhnlichen Figuren lässt Tana French sich Zeit und auch deren Beziehungen entwickeln sich nur allmählich, so dass deren Dynamik einem eigenwilligen Erzählrhythmus folgt. Am besten hat mir die langsame Annäherung von Cal und Trey gefallen, die ohne viele Worte auskommt. Trey hilft Cal bei der Renovierung seines Zuhauses - u.a. die Herrichtung eines alten Sekretärs, der den vorherigen Besitzern gehört hat. Dabei zeigt Cal Trey Schreinerarbeiten, wie er diese von seinem Grandpa gelernt hat. Und so entsteht aus dem erst so distanzierten Verhältnis nach und nach eine ungewöhnliche Freundschaft.

    Am Rande lässt Tana French soziale Kritik mit einfliessen. Denn sie setzt sich mit dem Thema Kinderarmut auseinander, indem sie beschreibt, was ein solcher Mangel an Geld aus einem Kinderleben machen kann. Cals Familie ist in seiner Kindheit arm gewesen und auch Treys Familie ist arm. Die Schilderungen, wie abgeschrieben Treys Familie im Dorf und der nächsten Kleinstadt ist, sind mir nahe gegangen. Abfällig werden sie von allen behandelt, die nur Versager, die zu nichts taugen, in der gesamten Familie sehen.
    Der Sucher ist von seinem ganz eigenen Erzählrhythmus geprägt, indem Tana French diesen Krimi auf ihre Weise und in ihrem Tempo erzählt. So dauert es etwa ungewöhnlich lange, bevor überhaupt ein mögliches Verbrechen zur Sprache kommt. Und weil Cal ein Cop im Ruhestand ist, der sich zudem in ihm kaum bekannten Terrain bewegt, muss er ungewöhnliche Wege einschlagen, um diesem Fall nachgehen zu können. Da Cal jegliche rechtliche Handhabe fehlt, greift er etwa auf Tricks zurück, um Einheimische zu befragen. Der Sucher hat mich zu Beginn mit seinem eigenwilligen Humor und seinen wunderbaren, fast schon meditativen Naturbeschreibungen überzeugt. In seinem weiteren Verlauf nahmen die mal tragischen, mal berührenden Momente zu, die auch von einer besonderen Freundschaft erzählen. Und gerade zum Schluss hin konnte mich das Buch dann mit der ein oder anderen unerwarteten Wendung, die ich so nicht habe kommen sehen, überraschen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 21.11.2021

    Als Buch bewertet

    Wer suchet, der findet
    In Tana Frenchs neuem Roman “ Der Sucher“ tritt kein bekanntes Ermittlerteam auf. Es ist ein Standalone um den Cop Cal Hooper, der nach 25 Jahren Polizeidienst in Chicago einen kompletten Neuanfang wagen will. Er hat eine hässliche Scheidung hinter sich, hat keinen guten Kontakt mehr zu seiner erwachsenen Tochter Alyssa und war unzufrieden mit seiner beruflichen Tätigkeit, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse immer mehr verwischt wurden, nicht zuletzt auch durch systemischen Rassismus. Cal kauft ein heruntergekommenes, seit 15 Jahren leerstehendes Haus im Westen Irlands. Er wird teils freundlich, teils mit Misstrauen empfangen, lebt sich aber dennoch schnell ein. Bald fühlt er sich beobachtet und hört Geräusche auf seinem Land. Trey Reddy, 13 bedrängt Cal schliesslich so lange, bis er bereit ist, nach dem sechs Monate zuvor spurlos verschwundenen Bruder Brendan, 19 zu suchen. Die Geschwister standen einander sehr nahe, sodass Trey nicht glaubt, dass Brendan einfach weggegangen ist, ohne ein Wort zu sagen. In dieser Zeit werden im Dorf immer wieder Schafe auf sehr grausame Weise getötet. War das ein Mensch oder ein Tier?
    Cal befragt eine Reihe von Leuten aus dem Ort, was nicht gern gesehen wird. Er erhält mehr oder weniger deutliche Warnungen, die Sache auf sich beruhen zu lassen und gerät schliesslich in grosse Gefahr genauso wie Trey und ihre Familie. Am Ende erfährt der Ex-Cop die Wahrheit, aber erst, nachdem er versprochen hat, dass sie nichts unternehmen werden.
    Frenchs Roman zeigt, dass auch ein entlegenes, friedlich wirkendes Dorf Geheimnisse verbirgt, dass dort Verbrechen geschehen, die nicht ans Licht kommen dürfen, weil etliche Dorfbewohner darin verwickelt sind. Für Cal und den Leser ist es unbefriedigend, dass es am Ende weder Sühne noch Gerechtigkeit gibt. Frenchs Roman ist kein typischer Krimi mit reisserischer Spannung und vielen unerwarteten Handlungsumschwüngen. Es ist eine ruhig erzählte Geschichte, in der die Natur mit Flora und Fauna, mit Wetterumschwüngen und den Farben der Jahreszeiten eine ebenso grosse Rolle spielt wie die sorgfältige Zeichnung der Charaktere. Auch sprachlich überzeugt das Buch gerade durch die poetischen Beschreibungen der irischen Landschaft. Ich habe mich nicht gelangweilt und empfehle es allen, die nicht nur handlungspralle Reisser lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 21.10.2021

    Als Buch bewertet

    Niemand weiss etwas


    Cal Hooper ist ein ehemaliger Cop aus Chicago, der sich - vom Beruf ausgebrannt und nach gescheiterter Ehe - in den rauen Westen Irlands zurückzieht. Hier hat er sich ein verfallenes Gehöft gekauft, um es renovieren zu können. Er muss einfach etwas mit den Händen zu tun haben. Nur so kann er sich in sich selbst zurückziehen, über seine Ehe und seine Tochter, mit der er mehr oder weniger regelmässigen Kontakt pflegt, nachdenken. Seine neuen Nachbarn nehmen ihn freundlich auf, ganz im Gegenteil zu den Krähen, die es sich auf einem Baum auf seinem Grundstück heimisch gemacht haben.

    Sein geschulter Instinkt sagt ihm, dass er seit einigen Tagen beobachtet wird. Wie sich herausstellt, ist es ein wortkarges Kind, das ihn später um seine Hilfe bei einer Suche bittet.

    Auf den Schafsfarmen kommen Schafe auf grausame Art und Weise ums Leben. - Es ist für Cal Hooper erst mal vorbei mit der Ruhe.

    Tana French hat einen erst langsam angehenden, später stark in die Tiefe gehenden Kriminalroman geschrieben, der seinesgleichen sucht. Dieser Roman fesselt den Leser immer mehr. Die Charaktere Cal Hooper und das Kind sind sehr gut herausgearbeitet, die Dorfbewohner verwandeln sich, je mehr Cal herausfindet. Ob er mit seiner Suche erfolgreich sein wird und ob das Ergebnis auch das Kind zufrieden stellen wird, sei hier nicht verraten.

    Das Cover zeigt einen wilden grauen Himmel über Dünengras, oben in grossen roten Lettern TANA FRENCH, darunter in etwas kleineren Buchstaben der Titel des Buches "Der Sucher".

    Dieser Kriminalroman ist einer Bestsellerautorin würdig, die Tana French ja bereits ist.

    Er wurde veröffentlicht als gebundene Ausgabe im Verlag Fischer Scherz (496 Seiten), bei Fischer eBooks, als Hörbuch von Wolfgang Wagner gelesen (660 Minuten) am 29.09.2021.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 09.12.2022

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist eine Klasse für sich. Cal Hooper ist ein ehemaliger Cop und sucht hier im Dorf die Natur. Er wird gut aufgenommen, bis sein innerer Alarm anspringt. Er vermutet, dass er beobachtet wird. Ein Kind erscheint immer bei ihm. Es hat eine Bitte an Cal. Auf den Farmer verenden Tiere. Seine Suche verschont keinen. Bei seiner Suche kommt er einigen Geheimnisse auf die Spur. Von dieser Geschichte geht eine Mystik aus, welcher man als Leser nicht ausweichen kann. Er ist so etwas wie ein Mentor für Trey. Er versucht mit allen auszukommen und dies macht er auch mit ihr. Das Lesen wie sich zwischen den beiden eine sachte Beziehung aufbaut ist wundervoll zu Lesen. Dieses Buch ist erneut eine Klasse für sich. Was unter der Oberfläche sich verbirgt, erfährt man erst nach und nach. Dieses Buch habe ich nicht weglegen können, bis ich am Schluss war. Dabei merkte ich, dass es einiges gibt, über das man nachdenken sollte. Ein wunderbares Buch und sehr zu Empfehlen.

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  • 3 Sterne

    Monika, 04.03.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Flüssig und gut verständlich geschrieben. Es liegt eine menschliche Tragik zugrunde. Aber für die Aussage: "Spiegel Bestseller"
    bin ich enttäuscht! Ein "Bestseller" ist das für mich nicht!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke H., 11.10.2021

    Als Buch bewertet

    In „Der Sucher“ betritt Tana French gleich zweifach Neuland. Während alle ihre bisherigen Romane im städtischen Umfeld angesiedelt sind, verortet sie hier die Handlung im ländlichen Westen Irlands. Nix los, für die jungen Menschen gibt es hier nichts zu holen. Keine Arbeit, keine Perspektive. Also träumen sie von einem aufregenden Leben in der Stadt, von dem einen grossen Coup, der sie dort rausholt.

    Und auch die Hauptfigur Cal Hooper schert aus dem bekannten Muster aus. Kein Ire, sondern Amerikaner. Ein Ex-Cop, der sein Leben neu sortieren muss. Die Ehe gescheitert, die Tochter erwachsen, den Job beim Chicago PD, der sich nicht mehr mit seiner persönlichen Moral vereinbaren lässt, hingeschmissen. Ein Neuanfang, das heruntergekommen Häuschen, dessen Renovierung ihn tagtäglich auf Trab hält. Ein Leben in und mit der Natur in Ardnakelty. Eine abgeschottete, überschaubare und eingeschworene Dorfgemeinschaft, die den Fremden aufnimmt, sein Tun interessiert beäugt. Ihm das Gefühl vermittelt, er könne irgendwann dazugehören, wenn er die Herausforderungen besteht.

    Doch dann wird seine Alltagsroutine von Trey unterbrochen, einem verwahrlosten Kind, das mit Mutter und Geschwistern ausserhalb des Dorfes lebt. Zuerst beobachtet es lediglich misstrauisch Cals Tun, nähert sich ihm dann aber vorsichtig. Nach und nach rückt das scheue Kind damit heraus, weshalb es den Kontakt sucht. Brendan, der grosse Bruder, ist ohne Abschied spurlos verschwunden. Und offenbar hat es im Dorf schon die Runde gemacht, dass Cal früher Polizist war. In Treys Augen dafür prädestiniert, Antworten zu finden. Widerstrebend lässt Cal sich darauf ein und muss im Verlauf seiner Nachforschungen feststellen, dass unter der idyllischen Oberfläche des Dorfes Gefahren lauern, die identisch mit denen seines alten Wirkungsortes sind. Die ihn aber viel stärker anfassen, weil er zu den Beteiligten persönliche Beziehungen aufgebaut hat und sich für Trey verantwortlich fühlt.

    Wer nun glaubt, er/sie hielte einen Thriller in Händen, liegt falsch. Man kennt es bereits aus den anderen Romanen der irischen Autorin, sie lässt sich Zeit, entwickelt ihre komplexen Charaktere sorgfältig, gibt Hinweise, die mit dem Fortschreiten der Handlung die ungute Erwartung wecken, dass sich eine Katastrophe anbahnen könnte. Und das stellt zu keinem Zeitpunkt die Geduld der Leser/in auf die Probe, grossartig und kurzweilig ihre Beschreibungen des dörflichen Lebens. French beherrscht ihr Handwerk meisterhaft, geizt auch nicht mit unerwarteten Wendungen, lässt aber die grossen Themen wie Menschlichkeit, Moral und persönliche Integrität nicht aussen vor. Dabei verweigert sie aber die einfachen Antworten auf die Frage nach dem Bösen, das sich so einfach nicht abgrenzen lässt. Und auch die „Helden“ kommen am Ende nicht unbeschadet davon. Keine strahlenden Sieger, sondern alle angezählt, in ihren Grundfesten erschüttert und beschädigt in ihrem persönlichen Leben.

    Ganz grosse Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lisbethsalander, 28.11.2021

    Als Buch bewertet

    Nicht unbedingt ein Krimi, aber extrem spannend erzählt

    Dies war mein erstes Buch der Autorin Tana French, aber mit Sicherheit nicht mein letztes! Erwartet hatte ich einen reisserischen Thriller, und bekam stattdessen einen leisen sehr unaufgeregt erzählten unblutigen Krimi, der von Anfang an eine extreme unterschwellige Spannung an den Tag legt. Wir lernen den Protagonisten Cal Hooper kennen, einen frühpensionierten Kriminalpolizisten, der von Chicago in die irische Einsamkeit flüchtet, nachdem seine Ehefrau ihn verlassen hat. Cal kauft ein herunter gekommenes altes Haus und beginnt dieses langsam und nach und nach zu sanieren. Hierbei hilft ihm ein halbwüchsiger von seiner Familie vernachlässigter Junge namens Trey. Trey vermisst seinen grossen Bruder, der vor einiger Zeit von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden zu sein scheint und bittet Cal diesbezüglich um Hilfe, da niemand anders sich um den abhanden gekommenen jungen Mann zu kümmern scheint. Der ehemalige Polizist beginnt daraufhin verdeckt zu ermitteln. In der Gemeinschaft des kleinen irischen Dorfes, in der Call sich schon nach kurzer Zeit gut eingelebt hat, scheint es mehr Geheimnisse zu geben als man auf den ersten Blick ahnt, keiner lässt sich in die Karten gucken. Call beisst bei seiner Suche nach dem jungen Brendon überall auf Granit. Tana French erzählt diese Mischung aus Krimi und Sozialstudie einer Dorfgemeinschaft mit einer gekonnt konstruierten unterschwelligen Spannung, die für den Leser von Anfang an spürbar und dennoch nicht wirklich greifbar ist. Die einzelnen Charaktere sind sehr authentisch geschildert, man kann sich jeden einzelnen Dorfbewohner exakt vorstellen, das macht einen Teil der Qualität des Buches aus! Ich fühlte mich grandios unterhalten, deshalb natürlich die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 01.09.2021

    Als Buch bewertet

    Spannend und atmosphärisch

    „Der Sucher“ ist ein atmosphärischer und spannender Roman der in Dublin lebenden Autorin Tana French.

    Den Ex-Cop Cal Hooper hat es nach seiner Scheidung aus Chicago in den Westen von Irland gezogen. Dort hat er sich ein Haus mit einem grossen Grundstück gekauft und möchte die Ruhe und das Leben geniessen. Ihm gefällt die Natur und das ruhige Dorfleben mit seinen freundlichen Einwohnern. Aber es bleibt nicht lange friedlich. In seiner Nachbarschaft kommen Tiere auf zu Tode und der zunächst zurückhaltende 13-jährige Trey benötigt seine Hilfe. Er möchte, dass Cal ihm bei der Suche nach seinem verschwundenen Bruder hilft.

    Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mag ihren Schreibstil sehr. Sie schafft es jedes Mal wieder mich mit nach Irland zu nehmen und sorgt dafür, dass ich die Atmosphäre spüre und die Landschaft vor Augen habe. Auch in diesem Roman ist ihr das wieder grossartig gelungen, allerdings habe ich ihn als anders als ihre vorherigen Bücher empfunden. Es dauert ungewohnt lange bis sich Spannung aufbaut, stattdessen wird vieles in der Natur sehr bildhaft und detailliert beschrieben. Mir haben die ausgiebigen Landschaftsbeschreibungen sehr gut gefallen, da hierdurch eine tolle Atmosphäre geschaffen wurde.

    Die Charaktere wirken authentisch und lebendig. Durch sie erfährt man viel über die Gesellschaft in der ländlichen Gegend, über ihre Gemeinschaft, Vorteile und Ängste.

    Auch wenn dieser Roman ganz anders war als ich ursprünglich erwartet hatte, mich hat er gefesselt und ich empfehle ihn gerne weiter.

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