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  • 5 Sterne

    27 von 41 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina2405, 05.08.2020

    Als eBook bewertet

    In dem Roman „Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein“ von Heather Morris, erfahren wir was aus Cilka geworden ist. Wir haben sie bereits in „Der Tätowierer von Auschwitz“ kennengelernt.

    Cecilia, die alle nur Cilka nennen, kommt mit sechzehn Jahren in das KZ Auschwitz-Birkenau. Ihre Schönheit fällt einem hochrangigen SS-Offizier auf, der sie daraufhin von den anderen trennt und sie regelmässig missbraucht. Durch seine „Aufmerksamkeit“ geht es ihr besser als vielen anderen Gefangenen und Cilka tut alles um zu überleben. Als die Russen das Konzentrationslager befreien, wird sie der Kollaboration mit dem Feind angeklagt. Daraufhin wird sie zu fünfzehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Sie kommt in einen Gulag nach Sibirien und versucht dort unter unvorstellbaren Bedingungen, die ihr nur allzu vertraut sind, zu überleben.

    Meinung:

    Die Geschichte wird uns von Cilka in der dritten Person erzählt. Sie springt dabei zwischen Szenen aus Auschwitz, Workuta in Sibirien und ihrer Kindheit in der Tschechoslowakei. Wobei der grösste Anteil sicherlich ihr Leben in Workuta darstellt.

    Der Roman beruht auf einer wahren Lebensgeschichte und Cilka hat es wirklich gegeben. Das ist vielleicht einer der Gründe warum mich dieses Buch nicht mehr losgelassen hat und ich es an einem langen Abend verschlungen habe. Ich war gefesselt von ihrem Schicksal, war fassungslos, dass sie dafür verurteilt wurde alles getan zu haben um zu überleben.

    Die Autorin hat einen wahnsinnig tollen Schreibstil. Sie fängt einfühlsam aber bildgewaltig diese schreckliche Zeit ein. Manchmal beschreibt sie furchtbare Dinge sehr nüchtern und kühl und unterstreicht damit Cilkas Abgestumpftheit, eine Abgestumpftheit die sie sich zwangsläufig angeeignet hat, um zu überleben. Heather Morris hat Cilka lebendig werden lassen und eine Seele eingehaucht. Sie schafft es die Stimmungen und Gefühle von ihr einzufangen. Es gibt Tage, da gibt es Hoffnung und ein klein wenig Freude, und an anderen Tagen ist sie kurz davor aufzugeben und glaubt an keine Zukunft mehr. Bei all dem Leid und dem Schrecken den Cilka erlebt hat, bleibt sie ein unfassbar toller Mensch und bewahrt sich ihre Menschlichkeit. Ich habe mich häufig beim Lesen gefragt, wie sie das schafft nicht aufzugeben. Sie ist selbstlos, teilt das Bisschen was sie hat mit anderen Häftlingen und steht für andere ein. Dafür habe ich Cilka sehr bewundert.

    Fazit: Cilkas Geschichte hat mich emotional total erreicht. Für mich war dieser Roman noch besser als "Der Tätowierer von Auschwitz“ Daher gibt es eine klare Leseempfehlung und mehr als verdiente 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    33 von 41 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 21.08.2020

    Als Buch bewertet

    Leich l'schalom (Geh hin in Frieden)
    1942 wird die jüdische 16-jährige Tschechin Cecilia Klein zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Magda ins Konzentrationslager Auschwitz verbracht, wo sie aufgrund ihres attraktiven Äusseren schnell von einem SS-Kommandanten des Lagers für sich beansprucht wird. Cecilia „Cilka“ wird von ihm vergewaltigt und als „Belohnung“ zur Aufsicht für Baracke 25 eingeteilt, dem Gebäude, in der die Frauen und Kinder die letzte Nacht vor ihrer Vergasung verbringen. Für viele gilt Cilka als Verräterin an ihren eigenen Leuten, zumal sie sogar ihre eigene Mutter von Baracke 25 aus in den Tod schickt. Nachdem die Russen Auschwitz befreiten, sieht sich Cilka einer erneuten Verhaftung gegenüber, anstatt endlich in Freiheit zu kommen. Die Russen verurteilen sie als Kollaborateurin zu 15 Jahren Zwangsarbeit im sibirischen Lager Workuta. Kaum in dem Gefangenenlager angekommen, muss Cilka erneut ganze 9 Jahre gegen Unterdrückung und Missbrauch kämpfen, bis sie endlich nicht nur die Liebe ihres Lebens trifft, sondern auch ihre Freiheit erhält…
    Heather Morris hat mit „Das Mädchen aus dem Lager“ einen sehr anrührenden historischen Roman vorgelegt, der auf tatsächlichen Begebenheiten beruht und den Leser auf Zeitreise schickt, um die furchtbaren Zustände direkt nach Kriegsende mitzuerleben und Menschen kennenzulernen, deren Schicksale die Welt damals anscheinend vergessen hat. Der flüssige, bildgewaltige und gefühlvolle Erzählstil katapultiert den Leser direkt an Cilkas Seite, wo er aus erster Hand erfährt, was ihr widerfahren ist und wie sie Tag für Tag ums Überleben kämpft. Die Autorin spielt geschickt mit den Zeitschienen und verbindet die Gegenwart Cilkas in Workuta mit Rückblenden aus deren Vergangenheit in der Tschechoslowakei bzw. in Auschwitz-Birkenau. Schon die Eindrücke des sibirischen Zwangsarbeiterlagers schicken den Leser durch eine Achterbahn der Gefühle, doch die Erlebnisse aus Auschwitz bringen einen an die Grenzen. Authentisch und ungeschönt lässt Morris ihre Protagonistin von einer Hölle in die andere wandern, ohne jede Aussicht auf Besserung. Die Lagergemeinschaft fängt die Autorin ebenso gut ein, wie die Brutalität und die Aussichtslosigkeit, deren sich Cilka über viele Jahre gegenübersieht, und der sie doch durch ihren unermüdlichen Kampf trotzt. Die bildhaften Beschreibungen lassen die sibirische Lagerhölle direkt vor dem Auge des Lesers erscheinen, dem schon die Gänsehaut über den Rücken läuft ob der weissen Nächte, die die Protagonisten dort durchstehen müssen.
    Die Charaktere sind sehr differenziert ausgestaltet und in Szene gesetzt. Sowohl durch ihre Dialoge als auch durch ihre Interaktion miteinander wirken sie nicht nur authentisch, sondern vor allem sehr menschlich. Der Leser findet sich mitten unter ihnen wieder, um mit ihnen zu leiden und zu hoffen. Cilka ist eine aussergewöhnliche Frau, von denen es damals mit Sicherheit einige gegeben hat. Sie ist nicht nur unglaublich selbstlos, sondern besitzt eine freundliche und fleissige Natur, die andere für sie einnimmt. Cilka hat ein Kämpferherz, dass ihr in wenigen Momenten mal abhandenkommt, bis sie wieder zur Höchstform aufläuft und sich allem und jedem in den Weg stellt. Jozia ist für Cilka wie eine kleine Schwester, um die sie sich kümmern muss. Hannah erpresst Cilka, um ihren eigenen willen durchzusetzen. Jelena ist eine mitfühlende und tolle Ärztin, die ein grosses Herz hat. Alexandr ist ein Poet in Gefangenenmontur, der sich in Schwierigkeiten bringt. Aber auch Protagonisten wie Boris, Rassia oder Kirill spielen wichtige Rollen in Cilkas Lebenslauf.
    „Das Mädchen aus dem Lager“ ist ein auf Tatsachen beruhender Roman, der das Leben der Cecilia Klein reflektiert und tiefe Einblicke in geschundene Seelen gibt, der aber auch den Kampfgeist seiner Protagonisten wiederspiegelt, die von einer Hölle in die nächste wandern müssen, um irgendwann doch noch die Freiheit zu erhalten. Sehr tiefgründig, aufreibend und vor allem zu Herzen gehend. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela H., 15.09.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich sehr tief berührt. Es ist ein Roman, aber die Protagonistin Cilka Klein gab es wirklich. Sie kam als 16 Jährige ins KZ Ausschwitz und hat dort nur überlebt, weil sie sich von 2 Nazi Kommandanten regelmässig hat vergewaltigen lassen.

    Zur "Strafe" für Geschlechtsverkehr mit den Nazis wurde sie nach der Befreiung Ausschwitz für 15 Jahre in einen Gulag, ein Arbeitslager, in Sibirien gesperrt. Ihr Kampf um ihr Überleben ging also weiter.

    Ich muss zugeben, dass ich über Gulags bisher nicht viel wusste. Ja, der Begriff war mir bekannt, aber dass diese Arbeitslager fast genauso schlimm waren wie die KZs der Nazis, war mir nicht klar.

    Und Cilkas Geschichte hat mich tief berührt. Diese junge Frau, die in Ausschwitz alles getan um, um irgendwie zu überleben, musste danach deswegen in einen Gulag. Das macht mich fassungslos. Und ich habe vor diese Frau einen tiefen Respekt und bewundere ihre Stärke.

    Ihre Geschichte soll nicht vergessen werden, und darum möchte ich dieses Buch unbedingt empfehlen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra S., 17.11.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Super tolles Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    de.Susi, 13.08.2020

    Als eBook bewertet

    Nachdem sie Auschwitz überlebt hat, wird die junge Tschechin Cecilia „Cilka“ Klein der Kooperation mit dem Feind und aufgrund ihrer Sprachkenntnisse als Spionin verdächtigt und zu 15 Jahren Zwangsarbeit im Gulag Workuta, nördlich des Polarkreises in Sibirien, verurteilt. Dass sie die Vergewaltigungen hat über sich ergehen lassen, um zu Überleben sieht keiner.
    Die Entscheidung für Leben oder Tod ist oft nur ein schmaler Grat, und Cilka hängt noch zu sehr am Leben um sich dagegen zu entscheiden. Doch damit gerät sie immer wieder in Situationen, die sie selbst als Fluch empfindet, anderen nur Unheil zu bringen. Ihr Wille zu überleben wird ihr zum Vorwurf gereicht sich dadurch auf die Seite des Feindes gestellt zu haben.
    Basierend auf Erzählungen über die realen Cilka, verknüpft mit fiktiven Charaktern, schildert Heather Morris sehr gelungen ihre innere Zerrissenheit das Richtige zu tun, als auch die unmenschlichen Lebensumstände bzw. den Leidensweg der Gefangenen. Hervorzuheben ist dabei Cilkas’s unermüdlicher Einsatz für andere, indem sie ihr zustehende Vergünstigen an andere weitergibt und auch harte Bestrafungen auf sich nimmt, nur um Ungerechtigkeit anzuprangern. Mitunter hatte ich beim Lesen fast das Gefühl, das dies ihre Art und Weise ist, sich für ihr Überleben in Auschwitz zu entschuldigen.
    Es ist ein eindringliches Buch, das noch lange nachwirkt, und es freut mich zu lesen, dass sie nach ihrer Entlassung ihr Lebensglück noch finden konnte.
    Sehr gerne empfehle ich es am Thema interessierten weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone S., 08.09.2020

    Verifizierter Kommentar

    aktualisiert am 08.09.2020

    Als Buch bewertet

    Vom Anfang bis zum Ende sehr spannend und erlebnisreich geschrieben .:-))
    Einfach unfassbar, was damals geschah!!!

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  • 5 Sterne

    Beate F., 11.02.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Ein super Buch

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  • 5 Sterne

    katikatharinenhof, 28.11.2020

    Als Buch bewertet

    In ihrem zweiten Tatsachenroman nach "Der Tätowierer von Auschwitz" erzählt Heather Morris die Geschichte von Cecilia Klein, die man bereits im ersten Buch kurz kennenlernen durfte. Die Autorin führt somit das Begonnene weiter, erschafft abermalig ein wichtiges Zeitdokument gegen das Vergessen und führt dem Leser ein weiteres Schicksal vor Augen, das sich damals zugetragen hat.

    Cecilia Klein wird mit ihrer gesamten Familie nach Auschwitz deportiert und überlegt als einziges Familienmitglied diese Hölle. Und das nur, weil sie als Blockälteste im Todesblock ihren "Dienst" verrichtet hat. Doch der Preis, den sie dafür bezahlen muss, ist fast nicht zu ertragen - sie wird mehr als zwei Jahre lang von ihren Vorgesetzten missbraucht, gedemütigt und auch emotional gebrochen.

    Nach der Befreiung des KZ durch die Russen wird Cecilia dafür bestraft, sich dem Feind hingegeben zu haben und wird zu 15 Jahren Arbeitslager in Sibirien verurteilt. Das Martyrium beginnt von Neuem und lässt Cecilia weiter abstumpfen.

    Die Schreibende gibt mit diesem Buch wieder einmal einer gequälten Seele eine Stimme, lässt ihr Leid für alle hör- und fühlbar werden und hält so die Erinnerung an all diejenigen aufrecht, die ihr Leben lassen mussten in einer Zeit, als Hetze, Hass uns Antisemitismus die Atmosphäre vergiftet haben. Heather Morris hat in jahrelanger akribischer Recherche die Lebensgeschichte dieser bewundernswerten Frau nachgeforscht, zusammengetragen und für die Nachwelt festgehalten. Es ist achtenswert und für uns heute unvorstellbar, wie ein Mensch, dem man solches Leid zufügt, all diese Qualen und Peinigungen hinter sich lassen und mit Hoffnung und Liebe im Herzen weiterleben kann.

    Ein Buch, das sich auf Dauer ins Gedächtnis einbrennt und mich tief berührt

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 01.09.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Mischung aus Fiktion und Realität. Nur ist die Fiktion, egal wie grausam sie ist, leichter zu ertragen wie die Realität. Es gibt unterschiedliche Meinungen zu dieser Art Büchern. Die einen sagen, es ist Zeit zu vergessen, das wäre meiner Meinung nach das Schlimmste was passieren könnte. Die anderen sagen wenn man die Taten von Ausschwitz mit Fiktion mischt nimmt man ihnen das Grauen, stellt die Verbrechen in Relation zur Phantasie der Autoren. Auch da bin ich anderer Meinung. Wenn die Geschichte einen Aufhänger hat an dem man sich klammern kann, dann kann ich als Leser mit dem Wissen umgehen das die Autorin in Teilen die Wahrheit geschrieben hat. Anschliessend forsche ich was ist Realität was hat sie sich ausgedacht und so gerät nichts in Vergessenheit. Auch wenn es nicht alle Leser so machen, es bleibt was hängen. Es stört im Gedächtnis wie ein sehr kleiner Splitter in der Hand. Wenn dann wieder gebrüllt wird, dann spürt jeder den Splitter und es tut sich was.
    Der Schreibstil löst Mitgefühl aus, für die Menschen in dem Buch allgemein und im Besonderen für die Frau die als "Vergehen" Jüdin und schön ist.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 19.08.2020

    Als Buch bewertet

    Gegen das Vergessen, das Porträt einer ganz besonderen Frau

    Da mir die Autorin bereits mit »Der Tätowierer von Auschwitz« solch schockierend, berührende und aufwühlende Unterhaltung geboten hat, war ich sehr auf ihr neues Buch gespannt, indem sie in einer fiktiven Geschichte von der Cecilia »Cilka« Klein erzählt, von der sie von Lale Sokolov, dem Tätowierer von Auschwitz, dem diese in Ausschwitz das Leben gerettet hat, erfahren hat.

    „Du bist frei“, sind die Worte, die Cecilia am 27.Januar 1945 ein russischer Soldat bei der Befreiung Ausschwitz´ entgegenruft. Allerdings erweist sich das als zu voreilig, denn ihre Hoffnungen, „Sie ist achtzehn Jahre alt, und sie kann nur hoffen, dass man ihre Lage versteht: Um zu überleben, hatte sie keine andere Wahl, als zu tun, was sie getan hat. Das oder den Tod.“, sind schnell zerschlagen, als es bei einer Befragung heisst, »Was haben Sie seit April 1942 hier gemacht?« »Überlebt.« »Wir haben hier einen Bericht über Sie, Cecilia Klein. Darin steht, dass Sie überlebt haben, indem Sie sich beim Feind prostituiert haben.« und da auch gilt, »Dass Sie mehrere Sprachen sprechen, deutet darauf hin, dass Sie ein Spion sein könnten und alles von hier an jeden weitergeben, der dafür bezahlt. Das werden wir in Krakau prüfen.« heisst es wenig später, verurteilt zu 15 Jahre Zwangsarbeit.

    Als Leser darf man Cecilia in dieser Lage kennenlernen und muss dann mit ihr wieder einmal unter den unmenschlichsten Bedingungen einen Güterwaggon besteigen, um in ein Workoutlag in Sibirien transportiert zu werden. In Workuta, dem härtesten aller Gulags, angekommen, darf man sie nun bei ihrem Alltag begleiten, zunächst bei der Arbeit in einem Bergwerk, später als Krankenschwester im Lagerhospital, »Meine Kollegen sind beeindruckt von dir. Sie fragen, ob du schon einmal als Krankenschwester gearbeitet hast.« »Nein, das wissen Sie doch … Ich war nie Krankenschwester.« »Das habe ich ihnen auch gesagt. Wir haben uns über dich unterhalten und wollten dir vorschlagen, dass wir dich ausbilden.« kurz dabei auf der Entbindungsstation und oft auch bei ihren gefährlichen Einsätzen mit im Rettungswagen. Man verschafft sich mit ihr einen Überblick über die Strukturen im Lager, wie z.B. „Wenn ein einzelner Mann dich zu seinem Besitz erklärt, lassen die anderen dich in Ruhe. Verstehst du mich jetzt?“ oder auch »Er ist einer der Blatnyje von den Kriminellen. Ein starker Mann im Lager, mit vielen sehr mächtigen Freunden.>> muss daher die, die etwas zu sagen haben stets im Blick haben und erlebt mit ihr zudem einen Aufstand. Aber man darf mit ihr auch Freundschaften mit anderen Insassinnen knüpfen, „Sie muss zurück, weil die Frauen in ihrer Baracke jetzt Cilkas Familie sind.“ und erfährt nicht nur von der Ärztin Jelena grosse Unterstützung. In Rückblenden, in Träumen und Gedanken erfährt man zudem von ihren schrecklichen Erfahrungen im Konzentrationslager Auschwitz Birkenau, wo sie »Du weisst, dass jeder Block einen Blockältesten hat?«, fragt er. »Ja.« »Also, du wirst Blockälteste in Block 25.«, dem Todesblock, nicht nur unzählige Frauen auf ihrem letzten Weg in den Tod in der Gaskammer verabschieden, sondern auch SS-Offizieren zu Willen sein musste. Einige wenige Erinnerungen reichen auch in ihre glückliche Kindheit zurück, die sie vor Ausschwitz mit ihrer Familie in der Tschechoslowakei erlebt hat.

    „Über 18 Millionen Menschen durchliefen von 1929 bis zu Stalins Tod 1953 das Gulag-System, so bezeugt es die akribische Registrierung der sowjetischen Behörden selbst. Sechs Millionen von ihnen, so die Schätzungen moderner Wissenschaftler, starben entweder in Gefangenschaft oder kurz nach der Freilassung.“ Mit ihrem Roman leistet die Autorin einen wertvollen Beitrag dazu, dass diese Verbrechen nicht vergessen werden und vermittelt den Lesern einen kleinen Einblick in den Alltag in solchen Arbeitslagern, auch in Strafmassnahmen, wie das Loch. Zusatzinformationen im Anhang liefern zudem noch interessante Details wie z.B. „Essensbaracke, in der die Gefangenen jeden Tag eine Suppe aus »verfaultem Kohl und Kartoffeln« bekamen, »manchmal ein Stückchen Schweinefett, manchmal Heringsköpfe« oder »Fisch oder Lunge und einige Kartoffeln« oder „nur 25 bis 30 Prozent der Gefangenen Unterwäsche und nur 48 Prozent warme Stiefel. Die übrigen mussten sich mit dürftigem Schuhwerk behelfen, das sie aus Gummireifen und Lumpen zusammenschusterten.“ Grandios zu bezeichnen sind in diesem Zusammenhang sicher ihre Recherchearbeit, von der man schon vorab und dann im Anhang erfährt.

    Durch Cilkas Erinnerungen erhält man zudem einen kleinen Einblick in das Leben in Block 25. Besonders mitgenommen haben sicher nicht nur sie, sondern auch mich, als sie ihrer eigenen Mutter auf den Todeslaster helfen muss. »Leg dich zu mir«, bittet ihre Mutter sanft. »Und morgen früh küsst du mich zum Abschied. Ich werde dich behüten.« Zudem werden durch Cilka Denken, Handeln und Fühlen auch die Auswirkungen deutlich spürbar. „Dieser Schmerz ist meine Strafe dafür, dass ich überlebt habe…“ Besonders betroffen gemacht hat mich hier, dass Cilka sich selbst immer Schuldgefühle einredet. Denn Fakt ist, sie ist brutal vergewaltigt und missbraucht worden, sie kann stolz sein, überlebt zu haben. Fassungslos habe ich daher Vorwürfe wie, »dass du nicht nur die Nazis gefi…t hast, sondern auch wie ein Todesengel im Pelzmantel dastandest und tatenlos zugeschaut hast, wie deine Leute zu Tausenden vor deinen Augen umgebracht wurden.« gelesen. Froh bin ich auch, dass ich im Nachwort erfahren habe, dass sich „Noch nie hatte sie irgendeine Wahl. Alles ist ihr immer einfach passiert. Sosehr sie es auch will, sie kann Menschen nie festhalten. Sie ist allein. Mutterseelenallein auf dieser Welt.“, so für sie nach dem Lager nicht bewahrheitet hat und sie entgegen aller Befürchtungen noch einen Mann, den sie sehr geliebt haben muss, gefunden hat.

    Der einnehmende Schreibstil der Autorin liest sich äusserst flüssig. Emotional kann sie ihre Leser natürlich schon mit der Beschreibung solch schrecklicher, auf realen Ereignissen beruhender Szenen wie z.B. „Cilka wird an eine rissige Fliesenwand geschmettert, an der sie sich den Arm aufschürft, während sie zu Boden geht. Sie sieht, wie die Wachleute genüsslich auf ältere, gebrechliche Frauen zielen, die sich ihnen fest entgegenzustemmen versuchen. Alle verlieren den Kampf. Cilka rollt sich wie ein Baby zusammen und bleibt in dieser Haltung, bis das Wasser abgestellt wird und die Wachen lachend abziehen.“ gefangen nehmen. Sie versteht es aber auch sonst grandios ihre Leser mit Cilka fühlen und leiden zu lassen. Denke ich jetzt nur noch an die gefährliche Rettungsaktion in einem eingestürzten Bergwerk und dann die Nachricht, »Pawel …« »Es tut mir leid, Cilka. Er hat es nicht geschafft.« oder auch an ihre verzweifelten Versuche, scheinbares Blut, das an ihren Händen kleben soll, abzustreifen, »Helft mir, das abzuwaschen, macht das weg.«, versetzt es mir einen tiefen Stich.

    »Darf ich Ihr Hilfsangebot für jemand anderen nutzen?« Besonders fasziniert hat mich, wie selbstlos sich Cilka verhält. Nicht einmal die Möglichkeit aus dem Gulag entkommen zu können, hat diese starke, besondere Frau für sich in Anspruch genommen, sondern damit eine befreundeten Mitgefangenen geholfen. Die Autorin sorgt in ihrem Roman mit einer tollen Figurendarstellung, nicht nur die der Hauptprotagonistin, sondern auch aller kleiner Nebenrollen, bei der erpresserischen Hannah angefangen, über Józia, der sie sich besonders angenommen hat, bis hin zu Jelena, der Ärztin, von der sie Unterstützung erfahren hat, dafür, dass Cecilia Klein ein kleines würdiges Denkmal gesetzt wird. Begeisterte fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 07.08.2020

    Als eBook bewertet

    Bewundernswert, einfach bewundernswert
    Cilka kommt mit 16 Jahren nach Auschwitz. Mit Mutter und Schwester. Nur sie überlebt, aber wie! Niemandem wünscht man, zu sehen, zu erleiden, was sie durchmacht. Das Wort Hölle für diesen Ort ist nicht ansatzweise angemessen. Nach drei Jahren wird das Lager durch die Rote Armee befreit.
    Weil Cilka überlebt hat und fünf Sprachen spricht, wird sie als Spionin bezichtigt und zu 15 Jahren Straflager verurteilt.
    Auf der tagelangen Reise in einem Viehwagen sterben die ersten Mitgefangenen, in Workuta bald die nächsten. Hat Cilka Glück, als einer der privilegierten Häftlinge sie zu seinem Eigentum erklärt? Ja, wenn man als Glück bezeichnet, nur von einem Mann und nicht von vielen vergewaltigt zu werden. Und schwere körperliche Arbeit verrichten zu müssen. Kohle abbauen, schwere Eimer schleppen. Nicht nur das, sibirische Kälte, bis minus 40 Grad im Winter, strenge Hierarchien, Kleidungs- und Nahrungsmangel und keinerlei Hygiene bestimmen den Lageralltag. Feindseligkeiten untereinander, Neid und Missgunst sind an der Tagesordnung, harte Strafen für kleinste Vergehen. Und immer wieder die Erinnerungen an Auschwitz, die fortwährenden Demütigungen, ihre Aufgaben dort, die andauernden Brutalitäten, der allgegenwärtige Tod....
    Welche innere Stärke braucht es, weiterzuleben und trotzdem die Menschlichkeit nicht zu verlieren? Cilka schafft das Unglaubliche, nicht nur ihr Leben zu retten, sondern auch Anderen Gutes zu tun. Gemeinschaften entstehen, es gibt auch Lichtblicke wie Solidarität untereinander, Menschen, die weiter humanistische Ideale behalten haben. Aber es ist schwer, den Mut nicht zu verlieren.
    Obwohl ihr immer wieder lieb gewordene Menschen genommen werden, macht Cilka weiter. Verzichtet auf Vorteile, kämpft unter Lebensgefahr für Mitgefangene.
    Keine erdachte Geschichte, nein, Heather Morris hat das Leben von Cecilia Klein aufgeschrieben, viel recherchiert und über eine unglaublich starke und bewundernswerte Frau berichtet.
    Ein verstörendes, aber zutiefst beeindruckendes Buch.
    Verlegt von Piper.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin K., 31.08.2020

    Als Buch bewertet

    1942 beginnt für Cecilia Klein, die Cilka gerufen wird, das Grauen ihres Lebens. Sie wird mit ihrer Mutter und Schwester nach Auschwitz deportiert. Nur ihrem Aussehen hat sie es zu verdanken, dass sie die nächsten drei Jahre dort überleben wird. Doch sie muss dafür einen hohen Preis bezahlen, den sie sich nicht gewünscht oder darum gebeten hat. Sie bekommt eine Sonderstellung, wird dafür aber immer wieder vergewaltigt und muss einer grausamen Arbeit nachgehen. Doch sie weiss, nur so kann sie überleben. Hat sie eine andere Wahl??? Nein hatte sie nicht, der Überlebenswille lässt sie das alles irgendwie durchstehen.
    Als Auschwitz von den Russen befreit wird und ihr ein Soldat mehrfach sagt...du bist frei..., kann sie es gar nicht richtig begreifen. Und dann kommt wieder das Grauen. Cilka wird als Kollaborateurin angeklagt. Das sie immer wieder missbraucht wurde glaubt man ihr nicht, sondern bezichtigt sie es freiwillig getan zu haben.
    Das Urteil, 15 Jahre Gefangenenlager Workuta. Als wenn sich alle Schrecken und Grausamkeiten zu wiederholen scheinen aus denen es keinen Ausweg gibt, hat sie ein ganz kleines bisschen Glück.
    Es werden lange beschwerliche Jahre, aber die Frauen aus ihrer Baracke lerne zusammen zu halten und zarte Bande zu binden.

    Meine Meinung
    Genau wie die Autorin in einen ihrer letzten Sätze schreibt...." Geschichten wie Cilkas müssen erzählt werden,.....", denke ich auch. Auch wenn ich schon viele Biographien und Romane von dieser grausamen Zeit gelesen habe, hat mich diese besonders berührt.
    Wie viel kann ein Mensch an Unmenschlichkeit, Folterungen und Schrecken ertragen? Cecilia Klein ist einer dieser tapferen und mutigen Menschen, die all dies über so viele Jahre konnte. Weil sie sich immer wieder sagte....Ich will leben..., nur so konnte sie durchhalten.
    Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen aufgeteilt, eine in der sie im sibirischen Gulag Workuta ist und die andere sind Rückblicke in ihrer Zeit in Auschwitz.
    Die Gefühle, die Angst, die Verzweiflung und ein wenig Hoffnung, vielleicht irgendwann ein freies Leben führen zu können, hat Heather Morris in diesem Roman gefühlvoll, aber auch schonungslos beschrieben. Die Fähigkeit, Fiktion mit recherchierten Fakten zu verbinden ist ihr sehr gelungen. Sie hat bei ihren Recherchen einen enormen Aufwand betrieben, um mit noch lebenden Zeitzeugen zu sprechen, sich all die genannten Orte anzusehen und natürlich hat sie sich viele Dokumente angeschaut um Cecilia ihren Weg nachzugehen.
    Emotional hat mich Cilkas Geschichte sehr mitgenommen. Durch den einfühlsamen Schreibstil kann man nur erahnen wie es ihr ergangen ist und welches Leid sie durchlebt hat.
    Absolute Leseempfehlung

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  • 5 Sterne

    0 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 11.08.2020

    Als Buch bewertet

    1940: Cecilia Klein, von allen nur Cilka genannt, ist Tschechin und Jüdin. Sie ist erst 14 als sie ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Es beginnen für sie entbehrungsreiche, demütigende Zeiten. Jahre, während der sie dem SS-Offizier Schwarzhuber zu Willen sein muss. Zeiten, in denen sie den Tod tausender Menschen mit ansehen muss, sogar den Tod ihrer Familienmitglieder verarbeiten muss. Zeiten, in der sie vorzeitig Erwachsen werden muss. Als wäre das alles nicht schon genug für so ein junges Mädchen, werden ihr die Vergewaltigungen durch den SS-Offizier nach dem Krieg von den Sowjets auch noch als Hurerei mit SS-Leuten angelastet. Die Befreiung von Birkenau bringt ihr keine Freiheit …..
    Geschickt lässt die Autorin über Cilkas gedankliche Rückblicke den Leser an ihren schrecklichen Erinnerungen über ihre Zeit in Birkenau teilhaben. Dabei erkennt man, wie kindlich naiv sie anfangs noch das Leben und ihr Überleben gesehen hat. Doch sie lernt schnell wie man überlebt und wird gezwungenermassen vor ihrer Zeit erwachsen. Das Wissen. wie man unter solchen Bedingungen überlebt, hilft ihr später in Workuta. Auch hier ist das tägliche Überleben ein Kampf…
    Ein Kampf, über den zu lesen mich stark berührt hat. Die Unmenschlichkeit der Lagerbedingungen, dieser tägliche Überlebenskampf. Aber auch die Freude der Häftlinge an Kleinigkeiten. Ich fand, durch diese Schilderungen wurde die Lageratmosphäre wunderbar vermittelt. Wie empathisch Cilka trotz des Erlebten immer wieder ihre Bedürfnisse zurückstellt, sich für andere einsetzt, das ist einfach bewundernswert. Aber auch wie sich Solidarität und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter solchen Bedingungen entwickeln und halten können. Am Ende berichtet die Autorin wie lange und intensiv sie Recherchen zum Leben von Cilka geführt hat. Ein jahrelanger, mühsamer Weg. Aber in meinen Augen, ein Weg der sich gelohnt hat und Cilka eine dauerhafte Erinnerung und Würdigung setzt. Das hat sie verdient. Dieser emotional sehr aufwühlende Schicksalsroman hat meinen Augen 5 Lese-Sterne voll verdient, eine 100%ige Leseempfehlung eingeschlossen.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 28.08.2020

    Als Buch bewertet

    Lale Sokolov erzählte der Autorin Heather Morris diese auf wahren Begebenheiten beruhende und erschütternde Geschichte der mutigen und willensstarken Cecilia Klein, genannt Cilka.

    Erst nach der Lektüre erfuhr ich, dass Cilka bereits in einem anderen Roman der Autorin, in „Der Tätowierer von Ausschwitz“ Erwähnung fand.
    Ich habe dieses Buch nicht gelesen, hatte jedoch keine Probleme, in „Das Mädchen aus dem Lager“ einzusteigen“.

    Cilka, die 1942 16-jährig mit Vater, Mutter und Schwester ins Lager Ausschwitz deponiert wurde, wo sie Lale Sokolov kennenlernte, profitierte von ihrer Schönheit.
    Ein hochrangiger und einflussreicher SS-Offizier verschaffte ihr Vorteile und verbesserte Haftbedingungen.
    Der Preis: Schändung. Missbrauch. Demütigung. Erniedrigung.

    Cilka konnte sich auf diese Weise retten.

    Die das Lager befreienden Russen interpretierten es auf ihre Weise: Kollaboration mit dem Feind.
    Die Strafe: 15 Jahre Zwangsarbeit in einem Gulag in Sibirien.

    Für Cilka beginnt der zweite Überlebenskampf unter unfassbar unmenschlichen Bedingungen...

    Wir erfahren wechselweise von Cilkas Kindheit in der Tschechoslowakei, ihrer Zeit in Ausschwitz und den Jahren in Sibirien.

    Die Zeit im Gulag (als Beispiel) wird so anschaulich beschrieben, dass einem manchmal der Atem stockt und man meint, das harte Lagerleben, Cilka bei der Arbeit im Bergwerk oder später bei der Pflege von Kranken beobachten und die unermessliche Kälte spüren und zu können.

    Der Leser bekommt Einblicke in Cilkas Gedanken- und Gefühlswelt und erfährt neben all dem Furchtbaren auch von schönen Momenten in Cilkas Kindheit, von Freundschaften, Solidarität und Unterstützung in den Jahren des Grauens.

    Die Autorin schreibt einfühlsam, eindrücklich und eindringlich.
    Sie schafft es scheinbar mühelos, Bilder und Szenen vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen zu lassen.

    Schreckliche Ereignisse können meist nur ausgehalten werden, wenn man einen Weg findet, sich aus der Szene „wegzubeamen“. Genau diesen Vorgang der Distanzierung, der Cilkas psychisches Überleben gesichert hat, imitiert und veranschaulicht die Autorin, wenn sie von unfassbarsen Gräueltaten auf nüchterne und sachlich-spartanische Weise berichtet.

    Ich empfehle diesen fesselnden und aufwühlenden Roman, der sich flüssig lesen lässt, geschichtlich interessierten Lesern gerne weiter, obwohl es schwere Kost ist, die erstmal vertraut werden muss.

    Es lohnt sich übrigens sehr, das ausführliche und aufschlussreiche Nachwort der Autorin zu lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 07.08.2020

    Als Buch bewertet

    Diese Geschichte ist unvorstellbar, grauenvoll , emotional und nach einer wahren Begebenheit.
    Chilka denkt sie hat das schlimmste in ihrem Leben überstanden. Sie hat Auschwitz überlebt. Drei Jahre lang war sie dem Ferrer des Lagers ausgesetzt. Doch das Unvorstellbare geschieht. Sie wurde im Lager von den SS Männern vergewaltigt, müsste im Todesblog arbeiten, für die Russen ein klares Zeichen. Chilka hat mit den Nazis zusammen gearbeitet. Sie ist ein Kollaborateur. Das Mädchen wird zu 13 Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Da ist die gerade Mal 19 Jahre alt. Das Grauen beginnt von Neuem.

    Das Buch ist zwar ein Roman, aber Chilka hat wirklich gelebt. Am Ende des Buches erzählt die Autorin ausführlich über ihre Recherche und wie sie auf Chilkas Geschichte gestossen ist.

    Die Geschichte spielt hauptsächlich im Lager in Siebirien. Der Alltag der Gefangenen ist geprägt von harter Arbeit, Gewalt und Ungerechtigkeiten. Aber es gibt auch Freundschaften unter den Häftlingen, die ihnen das Leben etwas leichter machen. Ein grosser Teil spielt im Krankenhaus des Lagers, sehr interessant zu lesen wie es da zuging.
    In kurzen Rückblenden wird von Chilkas Leben vor und während ihrer Zeit in Auschwitz erzählt.

    Mich hat der Roman sehr berührt und gleichzeitig schokiert. Zwar habe ich schon viel über die Lager der Nazis gelesen, aber noch nicht viel über die der Russen. Chilkas Geschichte geht unter die Haut und lässt einen nicht so schnell wieder los. Ich werde wohl noch lange an sie denken.
    Solche Romane sind unglaublich wichtig, nie darf vergessen werden was

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