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  • 3 Sterne

    Cosmea, 03.08.2022

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte der Susanna Faesch
    In seinem neuen Roman “Susanna“ erzählt Alex Capus die Geschichte der Familie Faesch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Lukas und Maria Faesch leben in der Nähe von Basel. Nach den Söhnen wird Jahre nach der zweiten fünfjährigen Verpflichtung des Vaters in der Fremdenlegion die kleine Susanna geboren. Als sich Maria ein paar Jahre später in den deutschen Arzt Karl Valentiny verliebt, der für einige Monate bei ihnen gelebt hatte, trennt sie sich von ihrem Mann. Sie lässt ihre Söhne bei ihrem Mann zurück und folgt Valentiny in die USA, wo sie später heiraten. Susanna wächst in Brooklyn auf. Ihre Begabung für Porträtmalerei zeigt sich schon, als sie noch ein junges Mädchen ist. Sie wird viele Jahre lang ihren Lebensunterhalt mit den Porträts bestreiten, da die Fotografie noch nicht so weit entwickelt ist. Susanna heiratet einen Schweizer Arzt, einen Bekannten ihres Stiefvaters. Das Paar trennt sich, nachdem Susanna ein Kind von einem anderen Mann bekommen hat. Ihren Sohn Christie zieht sie zusammen mit ihrer Mutter auf. Mit Christie wird sie in den Westen reisen, um Sitting Bull zu treffen, der ein paar Jahre vorher General Custer vernichtend geschlagen hatte. Sie will ihn vor den sich nähernden Soldaten warnen und malt sein Porträt.
    “Susanna“ ist das Porträt einer starken Frau, die es wirklich gegeben hat. Der Autor zeigt sie vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund, zu dem der Bau der Brooklyn Bridge, die Erfindung der Glühbirne durch Thomas Edison, die Nutzung von Elektrizität im privaten und öffentlichen Raum, vor allem aber der Umgang der Weissen mit den Ureinwohnern gehören. Sie verlieren ihr Leben und den grössten Teil ihres Landes und mit den riesigen, von den Weissen ausgerotteten Büffelherden auch ihre Existenzgrundlage.
    Capus erzählt mit wechselnden Perspektiven vor allem eine Familiengeschichte um die lange Zeit vergessene Malerin Susanna Faesch, ohne auf ihre jahrelangen Aktivitäten als Kämpferin für die Rechte der indigenen Völker einzugehen. Auch den traurigen Schluss der Geschichte, dass Susanna Sitting Bull nicht retten kann und es zu weiteren blutigen Massakern kommt, lässt der Autor weg. Insgesamt hat mich das Buch etwas enttäuscht. Kein späterer Roman hat mir im Übrigen so gut gefallen wie “Leon und Louise“.

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  • 3 Sterne

    Klaraelisa, 06.08.2022

    Als Buch bewertet

    Eine fast vergessene Malerin
    In seinem neuen Roman erzählt Alex Capus Episoden aus dem Leben der bis vor kurzem fast vergessenen Porträtmalerin Susanna Faesch. Die Geschichte spielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Susanna lebt mit ihrer Familie zunächst in Basel. Nach der Scheidung der Eltern emigriert ihre Mutter Maria mit der kleinen Tochter Susanna in die USA, wo sie später den deutschen Arzt Karl Valentiny heiratet. Valentiny war ein Freund ihres Ex-Mannes Lukas aus der Zeit in der Fremdenlegion und hatte einige Monate bei Familie Faesch Zuflucht gefunden. Die Familie lebt in Brooklyn. Schon als junges Mädchen ist Susanna eine begabte Porträtmalerin und wird viele Jahre von den Einkünften aus der Malerei leben. Später wird die Nachfrage gemalten Porträts wegen der Fortentwicklung der Fotografie nachlassen. Susanna heiratet früh einen Bekannten ihres Stiefvaters. Die kinderlose Ehe scheitert, als Susanna eine Beziehung mit einem anderen Mann eingeht und den Sohn Christopher bekommt. Mutter Maria hilft ihr, den heiss geliebten Enkel Christie aufzuziehen. Christie interessiert sich als Heranwachsender sehr für die Geschichte und Kultur der Ureinwohner. Auf seinen Wunsch reisen Mutter und Sohn in die Reservate im Westen. Es ist die Zeit der Indianerkriege, als die indigenen Stämme durch Massaker dezimiert und die Bisons von den Weissen ausgerottet werden. Susanna und ihr Sohn treffen Sitting Bull, und sie malt ein Porträt, das heute noch in einem Museum zu besichtigen ist. Susanna warnt den Indianerhäuptling vor der drohenden Gefahr durch weisse Soldaten, aber sie wird ihn nicht retten können, wie die Geschichte zeigt, nicht aber der Roman selbst. Dieser endet ziemlich abrupt und berichtet nicht über Susannas Zeit als Aktivistin im Kampf für die Rechte der Ureinwohner.
    Der Roman erzählt aus wechselnden Perspektiven Phasen aus Susannas Leben vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund. Dabei kommen Schweizer Brauchtum – der Auftritt des „Wilden Mannes“ in Basel – ebenso zur Sprache wie wichtige Erfindungen der Zeit: die Glühbirne, die Nutzung von Elektrizität und ausserdem der sensationelle Bau der Brooklyn Bridge, die Brooklyn mit Manhattan verbindet. Das Buch liest sich nicht schlecht, aber es hat mich nicht wirklich begeistert.

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  • 3 Sterne

    Morten, 05.08.2022

    Als Buch bewertet

    Ein bisschen in die Irre führt er schon, der Klappentext zu Susanna. Er verweist auf die Reise von Susanna Faesch zu Sitting Bull, auf ihr Portrait, das heute im State Museum von North Dakota ausgestellt ist, auf ihre Warnung an den berühmten Stammeshäuptling, der 1890 im Reservat ermordet wurde. Dabei spielt sich dieser Teil der Geschichte lediglich auf den letzten Seiten von Alex Capus‘ biografischer Erzählung ab. Der Fokus liegt auf den ersten 45 Lebensjahren von Susanna, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen: Caroline Weldon. Und wenn man sich darauf einstellt, erwartet die Leser:innen eine kurzweilige Zeitreise in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

    Susanna wird in der Schweiz geboren, zieht mit ihrer Mutter nach New York, entdeckt dort schon früh die Malerei, die ihr – zusammen dem Vermögen ihrer Mutter und ihres Stiefvaters – ein unabhängiges Leben beschert. Sie verbringen die Wochenenden in Coney Island, ansonsten bewegt sie sich wenig aus ihrer New Yorker Blase heraus. Sie heiratet, wird geschieden, bekommt einen unehelichen Sohn, der – als grosser Fan von Buffalo Bills Wild West Show – Susanna nach dem Tod ihrer Mutter zu einer Reise zu Sitting Bull überredet.

    Alex Capus‘ Buch erinnert mehr an einen Fernsehfilm als an eine Biografie – unterhaltsam geschrieben, den Zeitgeist und die technische Entwicklung einbeziehend und mit einem leicht verrückten Fokus. Im Buch ist es ihr Sohn Christie, der den Anstoss zur Reise ins Dakota-Territorium gibt, in klassischen Biografien war es ihr eigener Wunsch. Dass sie Aktivistin für die National Indian Defense Association war, spielt im Buch keine Rolle.

    Capus beschränkt sich auf Susanna als Künstlerin, als Tochter und Mutter und als Mensch. Das ist ein bisschen schade, wenn man Weldon/Faesch kennt und sich hier mehr Tiefe gewünscht hätte, aber völlig okay, da so andere, unbekannte und rein fiktionalisierte Etappen ihres Lebens beleuchtet und zu einer anziehenden Geschichte verwoben werden. Was wahr ist, was Fiktion, das weiss allein der Autor, das entscheiden die Leser:innen vielleicht auch ein Stück für sich selbst. Denn lesenswert ist der neue Capus allemal – und das Leben von Susanna Faesch sowieso.

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  • 3 Sterne

    Wanderer of words, 11.03.2023

    Als eBook bewertet

    Das Buch ist komplett anders als erwartet.

    Es wird viel über Susannas Kindheit in Basel berichtet, über die Kriegserlebnisse des Vaters und natürlich über die Trennung der Eltern. Das liest sich gut und flüssig, ist aber nur bedingt spannend, denn eigentlich hatte ich das Buch gekauft um über Susannas Reise zu den Lakota zu lesen. Mit der Ankunft in Amerika und den Fortschritten durch die Industrialisierung folgt ein zumindest inhaltlich spannenderer Abschnitt, doch auch hier verliert sich Capus schnell wieder in Nebensächlichkeiten, die verbliebenen Seiten werden immer weniger und das Zusammentreffen mit Sitting Bull ist noch immer nicht in Sicht. Am Ende nimmt diese Begegnung dann gerade mal fünf Seiten ein.

    Alex Capus ist unbestritten ein grossartiger Geschichtenerzähler. Er schafft es, Menschen und vergangene Zeiten lebendig werden zu lassen und ergänzt das mit einem feinen, hintergründigen Humor. Seine Bücher üben ab der ersten Seite einen grossen Sog aus. Doch ich kann nicht verstehen, warum er sich in seinem Buch fast nur auf Nebensächlichkeiten fokussiert. Susannas Motive bleiben für mich komplett unklar, ihre Rollen als Bürgerrechtlerin und als Aktivistin für die indigenen Völker bekommen gar keinen Platz im Buch. Auch dass sie eine Vertraute und Privatsekretärin von Sitting Bull wurde habe ich nur durch ihren Wikipedia-Artikel erfahren. Es wäre alles vorhanden gewesen, um aus dem Buch einen spannenden biografischen Roman über eine beeindruckende Frau zu machen, doch so bleibt am Ende einfach nicht viel von Susanna Faesch bei mir zurück.

    Fazit
    Die nicht mal 300 Seiten lange Geschichte ist zwar sehr atmosphärisch geschrieben, fühlte sich aber nur wie die Einleitung an. Kaum wird es spannend ist das Buch zu Ende, dabei hätte Capus auch die dreifache Anzahl an Seiten problemlos füllen können. Letztendlich ist das Buch eine kurze biographische Erzählung, die meiner Meinung nach den Fokus nicht auf die interessanten Aspekte in Susannas Leben gelegt hat und damit die Chance verpasst nicht nur kurz zu unterhalten sondern nachhaltig zu beeindrucken.

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  • 3 Sterne

    JoanStef, 29.07.2022

    Als Buch bewertet

    Mit anderem Fokus?

    "Susanna" ein neuer Roman aus der Feder von Alex Capus.

    Der 1961 in der Normandie geborene, schweizer Schriftsteller ist seit Jahren für seine beachteten Romane im Bereich von unterschiedlichen Genre, bekannt geworden.

    Zum Inhalt: Eine Erzählung anhand einer wahren Begebenheit. Die in der Schweiz 1844 geborene Susanna war mit ihrer Mutter, in die USA ausgewandert.
    Ihr Erleben, Abenteuer, Erfahrungen sowie die sie prägenden Begegnungen stehen im Mittelpunkt dieses Romans.

    Das Cover zeigt uns eine Fotoaufnahme von der NY Brooklyn Bridge. Diese weckt die Neugier auf die Botschaft welche dieser Roman mit sich bringen wird.

    Mein persönliche Leseerlebnis

    Erzählstil, Spannung, Fokus und Logik

    Der Schreibsstil liest sich gut und flüssig. Eine locker erzählte Geschichte über eine Frau, die Spannendes und Aufwühlendes erlebt hat. Insgesamt kommt das Buch ohne grosse Spannungsbögen aus. Die Story nimmt den Leser mit auf ihre unterschiedlichsten Lebensetappen. Die Erzählung legt einen starken Fokus auf die Beziehung und den Einfluss der Eltern auf Susanna. Obwohl Susanna sich besonders um das Leben und Überleben der Ureinwohner Amerikas bemüht hat, wurde diesem Fakt relativ wenig Zeit und Buch gewidmet. Das fand ich sehr schade. Gerade mit diesem Fokus war das Buch beworben und somit auch Grund für mein Interesse gewesen.
    Der rote Faden in der Geschichte ist wahrscheinlich in den Erfahrungen Susannas im Allgemeinen zu suchen.

    Zusammenfassung: Eine unaufgeregte Erzählung.
    Gerade in unserer von Kriegen, Klimawandel und Finanzkrisen geprägten Gegenwart, ist dieser Roman für eine ruhige Lese-"Auszeit" geeignet.

    Fazit: Ich vergebe eine gute 3* Sterne Bewertung für einen Roman, der rund um das Erleben seiner Protagonistin spielt.
    Eine interessante Reise mit kleinen und grossen Stippvisiten von Susannas Vita.

    ISDN: 978-3446273962
    Seitenzahl: 288
    Formate: elektr., gebunden Ausgabe sowie Hörbuch
    Verlag: Hanser
    Veröffentlichung: 25.Juli 2022

    Vielen Dank für das Leseexemplar.

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  • 3 Sterne

    Gisela E., 16.09.2022

    Als Buch bewertet

    Eine eigenwillige, emanzipierte Frau

    Ende des 19. Jahrhunderts steht in Brooklyn die Eröffnung der Brooklyn Bridge bevor. Die Welt hat einige bedeutsame Entdeckungen erlebt, darunter auch die Elektrifizierung der Städte. Susanna ist mit ihrer Mutter aus Basel nach Amerika ausgewandert. Das neugierige, eigenwillige Mädchen wird zu einer neugierigen, eigenwilligen Frau, die sich ihren eigenen Weg bahnen wird.

    Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte, denn Susanna Faesch (sie nannte sich später Caroline Weldon) hat tatsächlich Kontakt aufgenommen mit Sitting Bull. Sie hatte Talent als Malerin und engagierte sich später bei der National Indian Defense Association. Leider wird im Buch selbst nicht Bezug darauf genommen; man könnte nach der Lektüre auch annehmen, dass dies eine rein fiktive Geschichte wäre. Ein bisschen enttäuscht war ich, dass das Treffen mit Sitting Bull nur einen kleinen Teil der Erzählung am Ende der Geschichte annimmt. Nach dem Klappentext hatte ich schon viel eher und viel ausführlicher auf dieses Ereignis gefiebert. Das Ende der Geschichte bleibt offen, während ich eigentlich genau an diesem Punkt noch mehr „Futter“ erhofft hatte. Insofern habe ich zwar erkennen können, dass Susanna eine eigenwillige und sehr emanzipierte Frau ihrer Zeit war, aber in meinen Augen bleibt das Buch weit hinter Susannas Geschichte zurück.

    Deshalb kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    skiaddict7, 21.10.2022

    Als Buch bewertet

    Typischer Capus

    "Alle ihre Erinnerungen an die erste Hälfte ihres Lebens waren verblasst und bedeutungslos geworden, weil niemand mehr da war, diese Erinnerungen mit ihr zu teilen. Was aber ist der Mensch ohne seine Erinnerungen?"

    Susanna Faesch wächst in Basel auf. Sie ist nur acht Jahre alt als die Mutter beschliesst, die Familie zu verlassen und mit Susanna in Brooklyn einen Neuanfang zu wagen. Susanna ist eine starke und unabhängige Schülerin und Frau, die immer ihren eigenen Kopf hat. Ihre eigene Ehe scheitert, als Susanna durch einen Seitensprung schwanger wird. Sohn Christie zieht sie allein mit Hilfe der Mutter auf. Bereits als Schülerin beginnt sie mit dem Portraitmalen, ihr Talent wird früh erkannt und sie macht sich das Malen zum Beruf. Nach dem Tod der Mutter zieht sie mit Christie ins Dakota Territorium zum Stamm der Lakota, wo sie unter anderem mit Häuptling Sitting Bull zusammenarbeitet.

    Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten. Ich habe gern über Susanna Faesch, später Caroline Weldon, gelesen. Capus Schreiben ist jedoch sehr distanziert. Manche Begebenheiten werden sehr detailliert und teils abschweifend beschrieben, andere nur kurz abgetan. Die Zeit bei dem Lakota Stamm wurde nur am Schluss des Buches kurz erwähnt, was mich persönlich etwas enttäuscht hat. Leider war das Buch sehr anders als erwartet.

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  • 3 Sterne

    marina w., 13.08.2022

    Als Buch bewertet

    Bereits mit seinem Roman "Leon und Louise" konnte Alex Capus mich vor einigen Jahren sowohl durch die Sprache als auch den Erzählstil, vor allem jedoch durch die Intensität der Geschichte überzeugen.
    Die Lektüre der Leseprobe von seinem neuesten Buch "Susanna" vermochte - zumal der historische Hintergrund - erneut mein Interesse zu wecken,
    Leider enttäuschte mich "Susanna" dann doch ein wenig. Erzählt wird die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte von Susanna Faesch, welche zusammen mit ihrer Mutter von Basel nach New York auswanderte und sich als Porträtmalerin unter dem Pseudonym "Caroline Weldon" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Namen machte.
    Susanna traf mit Sitting Bull, einem sehr wichtigem Medizinmann und Kriegshäuptling zusammen, der durch die Schlacht am Little Big Horn und später seinen Auftritten in Buffalo Bills Wildwestshow bekannt wurde.
    Im Anschluss an diese Begegnung endet das Buch unvermittelt.
    Und genau das ist der Knackpunkt:
    Wenn das Zusammentreffen so immens wichtig war, dass es danach nicht Erzählenswertes mehr gab, dann kam sie auf jeden Fall zu kurz.
    War sie nur eine Randerscheinung, hätte das Buch hier nicht enden dürfen.

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  • 3 Sterne

    Gavroche, 29.07.2022

    Als Buch bewertet

    Bei dem Cover mit der Brooklyn Bridge denkt man sofort an New York. Dazu der Klappentext und dann beginnt man mit der Lektüre. Es startet in Basel, die Stadt wird in allen Einzelheiten beschrieben ebenso wie ihre EinwohnerInnen, die sich einfach nicht ändern und auf ihren Traditionen bestehen. So auch die mit dem "Wilden", der auf einem Floss den Rhein runterfährt. Doch dieses Mal geschieht etwas Unglaubliches: die 5jährige Susanna verletzt den Wilden. Dann erfährt man erst einmal viel über die Lebensgeschichte ihres Vaters, dann steht ihre Mutter im Mittelpunkt und Karl Valentiny, der junge Arzt, der bei ihnen lebt. Ihm folgt man zurück in die Heimat nach Dortmund, wo er als Arzt einspringt, ohne eigene Praxis, dann aber vor der Revolution fliehen muss, erst nach Basel, später nach New York. Wohin Susanna und ihre Mutter folgen. Doch bis sie dort ankommen, ist ein Drittel des Buches um. Und das angekündigte Treffen mit Sitting Bull steht erst ganz am Ende des Romans. Der Schreibstil ist wieder einmal sehr schön, aber mir war die Geschichte dieses Mal zu abschweifend.

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  • 3 Sterne

    jester, 23.09.2022

    Als Buch bewertet

    Von Basel nach Brooklyn und zum Grand River
    Dies ist mein erstes Buch von Alex Capus und sein Schreibstil war mir jetzt zu nüchtern. Alle Protagonisten werden emotionslos – aus einer gewissen Distanz – beschrieben. Der Buchtitel suggeriert, dass in diesem Buch die Lebensgeschichte der Hauptprotagonistin Susanna ausführlich erzählt wird. Dem ist aber leider nicht so. So wird zu Beginn des Buches aus Sicht des Opfers Anton Morgenthaler das Ausstechen seines linken Auges durch die fünfjährige Susanna und die Begleitumstände, wie das Unheil begann, ausführlich beschrieben.
    Das Buch hat knapp 300 Seiten, davon sind schätzungsweise die Hälfte der Seiten mit Erzählsträngen der Nebenhandlungen gefüllt, was mir persönlich zu viel war. Ich hätte gerne viel mehr über diese interessante Persönlichkeit erfahren. Das im Klappentext erwähnte Treffen mit Sitting Bull erfolgte leider erst sehr spät.
    Fazit:
    Es ist ein unterhaltsames Buch, das man lesen kann, aber nicht unbedingt muss.

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  • 2 Sterne

    Monika S., 10.08.2022

    Als Buch bewertet

    Worum geht’s?
    Susanna Faesch wird 1844 als jüngstes Kind einer gutbürgerlichen Familie in Basel geboren und zeigt schon früh ihren aussergewöhnlichen Charakter. Als sie acht Jahre alt ist, verlässt ihre Muter ihren Vater und nimmt Susanna mit, um mit ihr ein neues Leben in New York mit dem Freund ihres Mannes, dem Arzt Karl Valentiny zu beginnen. Schon in jungen Jahren macht sich Susanna einen Namen in ihrem Viertel Brooklyn als Porträtmalerin. Sie heiratet und bekommt einige Jahre später ein Kind. Jahrelang lebt sie mit Valentiny und ihrer Mutter unter einem Dach, bis beide versterben. Mit Mitte 40 schliesslich bricht Susanna mit ihrem Sohn zu einer Reise in den Mittleren Westen auf, wo sie die Bekanntschaft von Häuptling Sitting Bull macht, der die amerikanischen Ureinwohner zum Widerstand gegen die Regierung anführt, die immer grössere Anteile ihrer Territorien für die Besiedlung durch Weisse freigibt.

    Zum Buch:
    Eines muss man Alex Capus lassen: er ist ein grossartiger Geschichtenerzäler. Wobei sein Buch „Susanna“ nicht einfach eine Geschichte ist, sondern eine biographische Erzählung über das Leben von Susanna Faesch, die wohl bekannter unter ihrem Künstlernamen Caroline Weldon ist, den sie sich in mittleren Jahren zugelegt hat. Alex Capus' etwas antiquierter Schreibstil passt wunderbar zu dieser Erzählung und zu der Zeit des späten 19. Jahrhunderts, um die es hier geht. Die Perspektive wechselt gerade in der ersten Hälfte des Buches mehrmals, so lernt der Leser auch die Eltern von Susanna sowie Karl Valentiny näher kennen. Für die doch überschaubare Gesamtseitenzahl von 286 nehmen diese Exkursionen jedoch sehr viel Raum ein. Die Geschichte dümpelt über lange Strecken vor sich hin und erst, als es mit Susanna's Aufbruch gen Westen interessanter zu werden verspricht, nimmt das Buch ein geradezu abruptes und nicht sehr schlüssiges Ende. Über Susanna Faesch aka Caroline Weldon ist im Internet und zahlreichen Publikationen viel zu finden, sogar verfilmt wurde ihr eindrucksvolles Wirken für die Rechte der amerik. Ureinwohner. Umso weniger kann ich nachvollziehen, warum der Autor sich auf die erste Lebenshälte Susanna's konzentriert, die im Vergleich zu ihrem späteren Wirken als Bürgerrechtlerin doch wenig Ereignisreiches bietet. Er beleuchtet Susanna's Wesen und Leben von allen Seiten, doch wieviel davon ist Fiktion und wieviel Wahrheit? Hierzu hätte ich mir spätestens einen Epilog des Autors gewünscht, in dem er auf diese Punkte näher eingeht. Doch es findet sich weder ein Prolog noch ein Epilog. Das Covermotiv ist zwar sehr interessant, lässt den Leser aber genauso wie der Klappentext doch etwas anderes erwarten, als dann tatsächlich geliefert wird.

    Persönliche Meinung:
    Da ich bisher von Alex Capus nichts gelesen habe, war ich frei von Erwartungen und habe mich aufgrund der interessanten Leseprobe sehr auf das Buch gefreut. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, da er doch etwas besonderes ist. Leider wurde der weitere Verlauf der autobiographischen Erzählung dann aber zunehmend zäh und ich musste mich immer wieder motivieren weiterzulesen in der Hoffnung, dass es bald interessanter werden möge, sobald Susanna auf Sitting Bull trifft. Susanna Faesch ist mir leider nicht wirklich nähergekommen. Sie mag eine faszinierende Frau ihrer Zeit gewesen sein, aber leider ist der Funke nicht übergesprungen, dies zu vermitteln. Das Ende ist zudem wohl der künstlerischen Freiheit zum Opfer gefallen, denn in Wahrheit hat sich lt. historischer Quellen die Verbindung zu Sitting Bull anders zugetragen. Schade, aus diesem Buch hätte man mehr machen können und müssen!

    Fazit:
    Interessanter Schreibstil, aber das alleine tröstet nicht über die Tatsache hinweg, dass man über die „wahre“ Susanna Faesch/Caroline Weldon nicht wirklich viel erfährt und selbst davon ein grosser Teil fiktiv sein dürfte.

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  • 3 Sterne

    Ingeborg, 25.10.2022

    Als Buch bewertet

    Interessantes Frauenportrait
    Mit seinem Roman "Susanna" erstellt Autor Alex Capus ein interessantes Frauenportrait über die Schweizer Künstlerin Susanna Faesch.
    Wir begleiten die junge Susanne, die als KInd mit ihrer Mutter nach Amerika emigriert und dort vom Stiefvater künstlerisch gefördert wird. Mit derselben Leichtigkeit, mit der die Mutter den Vater verlässt, um dessen ehemaligen Kriegsgefährten nach Amerika zu folgen, lässt sich die verheiratete Susanna auf einen schottischen Mitstudenten der Kunstakademie ein und wird schwanger und verlässt ebenfalls ihren Mann. Auf Wunsch ihres Sohnes lässt sie ihr Leben New York hinter sich, um den Dakotoahäuptling Sitting Bull in seinem Reservat zu treffen.
    Alex Capus beschreibt eine starke und unabhängige Frau, sicher kein typisches Exemplar ihrer Zeit - dennoch habe ich Susannas Leben eher distanziert verfolgt...

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  • 2 Sterne

    Isabell R., 29.07.2022

    Als Buch bewertet

    Erzählung der Lebensgeschichte von Susanna Faesch im 19. Jhd.

    »SUSANNA« ist das 16. Buch des Autors und Übersetzers Alex Capus. Der gebürtige Franzose lebt mit seiner Familie in der Schweiz und ist bekannt für seine Bestseller wie »Léon und Luise«.

    Das neue Buch von Capus erzählt die Lebensgeschichte der Malerin Susanna Faesch im 19. Jahrhundert, die in der Schweiz aufwächst und mit ihrer Mutter in die Staaten immigriert. Zu Beginn des Romans wird das Aufwachsen von Susanna in der Schweiz geschildert. Hier wird eine Situation um den ‚wilden‘ Mann sehr ausführlich geschildert und aufgegriffen, ohne dass dies einen tieferen Sinn für die weitere Erzählung hat. In den Staaten lebt sich Susanna schnell ein und kommt durch einen Zufall zur Porträtmalerei - bei der sie ein Leben lang bleiben wird.

    »Nach der Highschool stand sie vor der Frage, welchen Lebensweg sie einschlagen sollte. Das Problem war, dass sie überhaupt keinen Lebensweg einschlagen wollte; keinen von den Trampelpfaden, die es ja nur deshalb gab, weil sie von so vielen Menschen schon begangen worden waren.«(S.127)

    Mich persönlich hat das Buch überhaupt nicht überzeugen können. Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen an das neue Buch des Autors von »Léon und Luise« - das mag sein. Die Geschichte von Susanna Faesch ist aber weder besonders inspirierend, noch emotional ergreifend oder spannend. Ich habe die ganze Zeit auf eine Wende gehofft, aber schlussendlich kann ich dem Buch nicht viel abgewinnen. Den Klappentext finde ich ebenfalls nicht gelungen und sehr irreführend. (Achtung Spoiler!) Die Begegnung von Susanna. Faesch und dem amerikanischen Ureinwohner Sitting Bull findet zwar statt - aber komplett am Ende des Buches und Ihr Porträt hat sie von einem Abbild auf einer Show für ihren Sohn abgemalt.

    Wer sich für das einfache Leben und eine mögliche Entwicklung dessen im 19. Jahrhundert interessiert, wird hieran vielleicht sein Vergnügen haben. Für mich war es das nicht.

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  • 2 Sterne

    hereforbooksandcoffee, 20.08.2022

    Als Buch bewertet

    Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, was zum Teil bestimmt auch an meinen hohen Erwartungen an den Autor gelegen hat.

    Alex Capus hat sich entschieden die Geschichte nicht nur aus Susannas Sicht zu schreiben, sondern auch andere Personen in ihrem Leben zur Sprache kommen zu lassen. Allerdings tut er dies mit einer solchen Distanz, dass ich nicht mit einer einzigen Person mitgefühlt habe. Ich habe mich wie ein Beobachter aus der letzten Reihe gefühlt, der zwar die grobe Handlung mitbekommt, dem aber immer wieder relevante Stücke von Handlung fehlen.

    Ab und an bricht der Erzähler ganz aus den Personen der Handlung aus und kommentiert Handlung oder auch Geschichte selbst. Dann ist zum Beispiel die Rede von Taschengeräten, mit denen man heutzutage Streits um Fakten ja schnell selbst lösen könne. Diese Stilentscheidung kann ich nicht nachvollziehen.
    Schlussendlich erzählt Susanna die Geschichte einer vor sich hinlebenden Susanna, die ehr aus Zufall und Lustlosigkeit Malerin geworden ist und ihr Leben doch fremdbestimmt lebt. Für keine 300 Seiten zieht sich das Buch ziemlich in die Länge. Der Handlungsstrang mit den Native Americans und Sitting Bull wird schnell und enttäuschend abgehandelt und bleibt, wie der gesamte Roman, unter meinen Erwartungen.

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  • 2 Sterne

    skandinavischbook, 16.08.2022

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Normalerweise liebe ich die Bücher von Alex Capus und habe tatsächlich auch bereits alles aus seiner Feder gelesen und meist sehr geliebt. So habe ich mich natürlich überaus sehr auf seinen neuesten Roman "Susanna" gefreut und ihn voller Erwartungen angefangen zu lesen.
    Doch bereits auf den ersten Seiten war ich ein wenig verwirrt, denn der Schreibstil sagte mir ehrlich gesagt gar nicht so zu. Dieser schien sehr reduziert, abgehackt und wenig flüssig, doch dies war gar nicht das Hauptproblem. Vielmehr war er beinahe gezwungen "modern" und dabei sehr flapsig und eigensinnig, sodass sich bei mir schlicht kein richtiger Lesefluss einstellen wollte. Leider änderte sich dieser Umstand, auch nach einigen Seiten mehr nicht, vielleicht auch, weil mich auch die Charaktere und die Story nicht vollständig überzeugen konnten.

    Entweder die Bücher von Alex Capus haben sich verändert oder dieses Buch erwischte mich schlicht zu einer falschen Zeit. Für mich leider eine Enttäuschung, aber nicht vergessen: Diese Rezension bezieht sich nur auf ca. 50 Seiten der Geschichte und sind rein subjektiv.

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  • 2 Sterne

    Claudia R., 18.08.2022

    Als Buch bewertet

    Vergebenes Potential
    Es hätte eine hervorragende Geschichte über das Leben einer bemerkenswerten Frau werden können. Ausgelobt wird das Buch durch einen verheissungsvollen Klappentext, der die Malerin Susanna in den Westen Amerikas reisen lässt und einen der grössten Häuptlinge, Sitting Bull, treffen lässt. Hier werden Erwartungen des Lesers geschürt, die nur ansatzweise erfüllt werden gegen Ende des doch recht dünnen Buches. Der Anfang, Susannas Kindheit in einer bigotten Kleinstadt am Rhein im 19. Jahrhunderts, die Beschreibung ihrer familiären Situation, die Trennung der Mutter vom Vater , all das packt den Leser nicht. Mit dem Eintreffen in Amerika, mit all dem Neuen für die Einwanderer, den Fortschritten durch die Industrialisierung, aber auch dem Raubbau an Natur und Mensch, insbesondere der Ureinwohner, hätte Alex Capus seine Leser fesseln können. Susanna war im wahren Leben, als die Malerin Caroline Weldon, eine mutige Kämpferin für die Rechte der Native Americans, was sich der Leser bei Interesse leider selbst woanders erlesen muss, denn auch ein entsprechendes Nachwort fehlt.

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  • 2 Sterne

    brauneye29, 13.10.2022

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Schon seit frühester Kindheit ist Susanna ein neugieriges, mutiges aber auch eigenwilliges Kind. Sie verstand nie, warum Menschen in Situationen bleiben, die ihnen nicht behagen. Sie selbst wurde eine selbstbewusste Frau, die ihrer Zeit weit voraus war. Auch als sie mit ihrem Sohn ins Dakota-Territorium reist um Sitting Bull zu treffen. Ein von ihr gefertigtes Portrait hängt heute im State Museum North Dakota.
    Meine Meinung:
    Bei diesem Buch weiss ich gar nicht so recht, wie ich dieses rezensieren soll, denn es hat mich nur sehr bedingt angesprochen und mitgenommen. Oftmals habe ich mich halt auch gefragt, was das Buch eigentlich sein will und bin zu keinem richtigen Ergebnis gekommen. Der Schreibstil des Autors hat durchaus Reiz und liest sich gut aber die Geschichte ist dennoch an mir vorbei geplätschert ohne mich zu berühren.
    Fazit:
    Nur bedingt meins

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Carola W., 24.07.2022

    Als Buch bewertet

    Durch die Romane von Alex Capus kann man Geschichte leicht und lebendig erleben. Und meist schwingt auch ein leicht ironischer Ton mit.
    In diesem Roman über Susanna, die Malerin aus der Schweiz, die sich Caroline Weldon nannte und ins Dakota-Territorium reiste, tut sich Alex Capus mit dem Erzählen der Verknüpfungen von gesellschaftlichen und persönlichen Ereignissen etwas schwer. Zu viele Fakten müssen erzählt werden, damit man das Leben und die gesellschaftlich rasante Entwicklung in Amerika versteht.
    Wirklich erlebbar wird es erst, wenn Capus die Figuren einführt und deren Entwicklung in ihrer Zeit und ihrer Umgebung erzählt. Dann fühlt man mit, dann sieht man alles durch ihre Augen.
    Susanna ist schon als kleines Mädchen eigenwillig. Sie behauptet sich gegen alle Bedrohungen und wächst behütet heran. Ehe sie wieder in den Fokus des Geschehens rückt, erfahren wir, wie ihre Familie lebt. Als Kind kommt Susanna mit ihrer Mutter nach Amerika und vervollkommnet dort das Zeichnen und Malen. Sie malt gern Menschen und stösst eines Tages auf indianisch aussehende Männer, die sie fasziniert.
    Wie wird der Bogen zu Sitting Bull geschlagen? Es dauert noch zwei Lieben und eine Geburt, bis sie durch ihren halbwüchsigen Sohn genau darauf gebracht wird, nämlich den Indianerhäuptling zu malen, der General Custers Armee am Little Bighorn vernichtend geschlagen hat. Es erschliesst sich mir nicht, was sie ausser dem Wunsch ihres Sohnes folgend, bewogen hatte, dorthin zu reisen, wo Sitting Bull später lebte.
    Das Buch „Susanna“ liest sich trotzdem flüssig, und manchmal muss man schmunzeln. Humor bis hin zum Sarkasmus machen das Lesen durchaus vergnüglich. Fast der alte Capus.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MeinSohnPrinzAndreas, 03.08.2022

    Als Buch bewertet

    Mit diesem stilistisch ungewöhnlichen Roman arbeitet Alex Capus die Geschichte der Susanna Faesch auf, die Malerin, die sich auf eine Reise zu Sitting Bull machte. Dabei entführt er die Leserschaft in ein Amerika am Aufbruch zur Moderne mit all den Kontroversen des späten 19. Jahrhunderts.

    Rasch merkt man, dass das Buch einen anderen Fokus auf das Leben Susannas setzt, als es im Klappentext noch beschrieben wird. So machen die Berührungspunkte Susannas mit den Indigenen Nordamerikas nur einen recht kleinen Teil aus, der auf mich wie die Krönung einer Selbstfindungsphase wirkt. Viel mehr werden anhand von Susannas Leben und dem ihres Umfeldes gerade heute so bedeutende Aspekte des gesellschaftlichen Lebens angesprochen, wie Klassismus, Zerstörung von Umwelt, Verdrängung von Kulturen oder aber auch die Hustlerkultur in der Arbeitswelt. Dabei deckt das Buch einen Zeitrahmen von etwa 50 Jahren von Susannas Kindheit an ab. Basel, New York der Wilde Westen. Alex Capus beschreibt dabei auf poetische und äusserst malerische Weise, wie das Leben an den jeweiligen Handlungsorten von statten ging.

    Abgesehen von der Fähigkeit des Autors, ganze Landstriche binnen weniger Seiten in Klarheit und Anmut auferstehen zu lassen, habe ich mich recht schnell auch in die metaphernreiche Ausdrucksweise verliebt. Denn recht schnell wir deutlich, dass das Buch weder plotgetrieben ist oder von den Charakteren lebt, viel mehr sind es Sprache und geistreiche Ideen, die den Motor der Geschichte am Laufen halten. Alex Capus fängt seine Leser:innen zunächst einmal mit prachtvollen Aufzählungen und Metaphern ein, bevor er anschliessen einen Kokon aus Ideen und Denkansätzen formt, in dem man sich zum Sinnieren niederlässt. Und so habe ich für mich selbst sehr viel aus dem Roman mitgenommen, vor allem im Hinblick auf Zeit und Leben.

    Insgesamt hat Alex Capus einen anspruchsvollen, aber nicht minder interessanten Roman erschaffen, der vor allem durch stilistischen und sprachlichen Wagemut glänzt.

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    Hanne, 25.07.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Frau geht ihren eigenen Weg - In Basel verbringt Susanna Faesch (geboren 1844 in Basel, gestorben 1921 in Brooklyn) ihre ersten Lebensjahre im Kreis ihrer Familie. Karl, ein Freund der Familie, der mehrere Jahre mit Susannas Vater in der Fremdenlegion gewesen ist, wohnt eine Weile bei der Familie Faesch.

    Nachdem Karl nach Amerika ausgewandert ist, beschliesst Susannas Mutter Maria, ihren Ehemann Lukas zu verlassen, weil sie sich stark zu Karl hingezogen fühlt. Mit ihrer Tochter Susanna folgt sie Karl nach Amerika.

    In Amerika heiratet Susanna. Als sie ein Kind von einem anderen Mann erwartet, verlässt sie ihr Mann. Susanna zieht ihren Sohn Christie allein gross.

    Als Christie dreizehn Jahre alt ist, macht Susanna sich mit ihm in einem Planwagen auf nach Dakota um Sitting Bull, den Anführer der Hunkpapa-Lakota-Sioux, zu treffen.

    Der Roman beschreibt die ungewöhnliche Geschichte einer mutigen Frau, die ihr Leben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht nach gesellschaftlichen Regeln ausrichtet, sondern ihr Leben so gestaltet, wie sie es für richtig hält. Sie möchte von niemandem abhängig sein. Schon als Jugendliche hat die talentierte Susanna sich mit dem Zeichnen von Portraits Geld für ihren Lebensunterhalt verdient.

    Auf berührende Weise entsteht das Bild einer Frau, die konsequent nach ihren eigenen Vorstellungen lebt. Dem Roman liegen wahre Begebenheiten zugrunde.

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