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  • 4 Sterne

    14 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 05.08.2018

    aktualisiert am 05.08.2018

    Als eBook bewertet

    Prägnant erzählt

    Opfer (Sacrifices) ist der dritte Teil der Camille Verhoeven-Trilogie. Als deutscher Leser fragt man sich, wo ist die Übersetzung des ersten Teils? Man kann aber problemlos einsteigen.
    Pierre Lemaitre ist ein geschickter Autor, dessen Kriminalromane die Genregrenzen gelegentlich überschreitet. Hier ist der kühle Stil das besondere, der teilweise minutiös und detailgenau Szenen zeigt. Das ist bei dem sehr gewalttätigen ersten Abschnitt schwer zu ertragen, abgemildert wird das nur durch den Kommissar Camille Verhoeven, der ein mitfühlender Mensch ist. Er ist aber auch privat involviert, denn die Frau, die bei einem Raubüberfall misshandelt wurde, ist seine Lebensgefährtin Anne.
    Schauplatz der Handlung ist Paris.
    Camilles erste Frau wurde ermordet, daher ist er bei Anne besonders engagiert, sie zu schützen. Dann erwacht bei der Verfolgung des Täters aber auch seine alte Kraft der Ermittlung. Er erinnert mich in seinen obsessiven Momenten an Dürrenmatts Kommissar, verfilmt als Es geschah am helllichten Tag.
    Camille ist eine vielschichtige Persönlichkeit, aber auch Anne ist interessant und stark. Trotz ihrer Verletzungen ist sie darauf bedacht, alleine klar zu kommen.
    Thrillergemäss gibt es schliesslich auch noch ein paar Wendungen und Spannungsmomente.
    Es ist aber kein alltäglicher Thriller, der Fokus liegt auf den Figuren und ihren Emotionen. Vielleicht hat Pierre Lemaitre deswegen einen so sachlichen, distanzierte Stil gewählt.

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  • 3 Sterne

    7 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabrina S., 19.07.2018

    Als eBook bewertet

    Das Buch hat mich wegen des Klappentextes direkt angesprochen, denn ich liebe gut geschriebene, spannende Thriller. Der Autor selbst war mir noch unbekannt, deshalb war ich sehr gespannt. Leider muss ich sagen, dass ich mich eher schwer getan habe und die Spannung bei mir etwas auf der Strecke geblieben ist.

    Die Story dreht sich um Anne Forestier, die zur falschen Zeit am falschen Ort ist. In einem Juweliergeschäft wird sie Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Da sie die Täter identifizieren kann, setzen die Verbrecher alles daran, die Zeugin zu eliminieren. Doch es gibt jemanden, der sich ihnen in den Weg stellt, um die Frau zu schützen, die er liebt: Kommissar Camille Verhoeven, Chef der Pariser Mordkommission…

    Ich habe mich sehr schwer dabei getan, in die Story richtig hinein zu finden. Der Schreibstil war gar nicht mein Fall. Ich mag es lieber bildlich und flüssiger, aber der Autor hat einen eher abgehackteren, schwierigen Schreibstil, der es mir schwer gemacht hat, der Geschichte wirklich folgen zu können. Dieser ist zwar recht hochwertig, aber richtig klar kam ich damit leider nicht, denn für das Genre fand ich ihn eher schwierig.

    Die Spannung wollte sich auch nicht wirklich einstellen und nach einigen Seiten musste ich mich richtig durchkämpfen. Mit den einzelnen Figuren konnte ich mich ebenfalls nicht wirklich identifizieren, so dass mir die Motivation fehlte, richtig mitzufiebern, was mir aber bei einem Thriller sehr wichtig ist. Erst gegen Ende des Buches wurde dann die Spannungsschraube hochgedreht und die Story nahm richtig an Fahrt an. Trotzdem reicht es für mich nur für 3 von 5 Sternen!

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  • 5 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 20.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Sache scheint klar, die Videoaufnahmen der Einkaufspassage Monier zeigen ein eindeutiges Bild: den bewaffneten Überfall auf ein Juweliergeschäft und (sozusagen als Kollateralschaden) das Zusammenschlagen sowie die versuchte Tötung von Anne Forestier, der Lebensgefährtin Camille Verhoevens, Leiter der Mordkommission. Obwohl der Fall nicht in seine Zuständigkeit fällt, zieht Camille ihn an sich und beginnt zu ermitteln, weit über seine zuständigen Befugnisse hinausgehend.
    Aufgrund des zu Beginn klaren Sachverhaltes war die Spannung erst einmal eher verhalten. Der Täter scheint klar, die schwer verletzte Anne konnte ihn identifizieren. Doch nach und nach schleichen sich kleine Ungereimtheiten in den Text, die ich eher beiläufig registrierte und mich zum Zurückblättern animierten. Das passt doch nicht ….? Die Unsicherheit ist eher unterschwellig, ich ahnte, dass da etwas nicht so war wie es schien. Doch klar wird es erst nach gut zwei Dritteln des Buches, was jedoch nicht bedeutet, dass man der Auflösung des Vorgefallenen nun bedeutend näher ist. Ganz im Gegenteil: Die Verwirrung steigt.
    Was die zu Beginn eher verhaltene Spannung mehr als wett macht, ist der Stil dieses Thrillers. Erzählt wird zum Einen aus der Sicht Camilles, wobei hier die Lesenden auch direkt angesprochen werden. Ein Beispiel: "Denn Ihr Denkvermögen ist derart blockiert, dass Sie meistens rein reflexartig reagieren. Zum Beispiel, wenn die Frau, die Sie lieben, vor den drei Schüssen buchstäblich zu Brei geschlagen wird und Sie deutlich sehen, wie der Killer anschliessend deutlich sein Gewehr mit einer knappen Bewegung durchlädt und anlegt." Durch diese 'Ansprache' intensiviert sich das Geschehene, was einem das Gelesene manchmal fast schon unerträglich macht (mir zumindest ging es so), da der Autor vor Details nicht zurückschreckt, die er jedoch in einer fast schon gewählten Sprache wiedergibt.
    Im zweiten Erzählstrang berichtet der Täter aus der Ich-Perspektive, ungerührt und fast schon belustigt von seinen Leistungen, die er im Laufe des Buches vollbringen wird. Wobei hier bald klar wird, dass etwas nicht stimmt - doch was?
    Ein richtig klasse Thriller, der Teil der bisher vier Bände umfassenden Reihe um Kommissar Camille Verhoeven ist und 2015 den CWA International Dagger gewonnen hat. Weshalb man aber mit 'Opfer' nun vorab den vierten Band der Reihe auf Deutsch veröffentlicht und nicht mit dem ersten beginnt, bleibt ein Geheimnis des Verlages.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 20.07.2018

    Als Buch bewertet

    Für seinen Roman „Au revoir là-haut“ („Wir sehen uns dort oben“) wurde Schriftsteller und Drehbuchautor Pierre Lemaitre 2013 mit dem bedeutendsten französischen Literaturpreis „Prix Goncourt“ ausgezeichnet. In „Opfer“ entscheiden Sekunden über Leben und Tod.

    Anne Forestier ist zur falschen Zeit am falschen Ort. Die Katastrophe ist nicht mehr aufzuhalten. Mit unglaublicher Brutalität geht besonders einer der Täter vor. Für Lebensgefährte Kommissar Camille Verhoeven ist der Raubüberfall, bei dem Anne zum Opfer wurde, zur persönlichen Sache geworden. Denn Anne ist als Zeugin immer noch in Gefahr.

    Statt in Kapitel ist der Roman in Tage eingeteilt. Stundenangaben kennzeichnen die Geschehnisse. Ungewöhnlich ist der Erzählstil, ein allwissender Beobachter mit Galgenhumor, der auch mal den Leser persönlich anspricht. Zu Anfang entsteht der Eindruck eines drohenden Amoklaufs. Tatsächlich handelt es sich um einen Raubüberfall, der aufgrund eines unvorhergesehenen Ereignisses eskaliert. Das Grauen für alle Beteiligten nimmt seinen Lauf. Besonders hervorgehoben wird die Brutalität eines Täters. Er ist besessen von dem Gedanken, Anne zu ermorden. Obwohl der Erzählstil zeitweise seltsam nüchtern erscheint, ist es die Sprache, die für Eindringlichkeit sorgt. Camilles Entsetzen, Verzweiflung und Wut nach dem Tatgeschehen wird greifbar. Bald wechselt die Perspektive vom Beobachter-Erzähler immer wieder zur Ich-Perspektive des Täters. Seine Intelligenz, Zielstrebigkeit und kaltblütige Planung ist beängstigend. Die Spannung bleibt auf einem hohen Niveau. Niemand weiss, dass Camille in den Fall persönlich involviert ist. Er kann also nicht jede Information weitergeben, was ihn mehr als einmal in einen Zwiespalt bringt. Kann er Anne im Alleingang retten? Sein Gegner scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Nach und nach entpuppt sich der Thriller als undurchsichtiges Verwirrspiel. Was ist das Ziel der Jagd? Der Plot ist raffiniert gestrickt. Der Leser tappt lange Zeit im Dunkeln. Spekulationen laufen ins Leere. Durch die lauernde Gefahr sind bei allen Beteiligten die Nerven zum Zerreissen gespannt. Wer ist am Ende Gewinner, wer Verlierer? Nichts scheint sicher. Abgründe, Manöver und Strategien, ein Pageturner der Extraklasse, filmreif inszeniert.

    Das Cover ist Understatement pur, passt aber zum Inhalt. Detail, Titel und Autorenname ziehen die Blicke aufs Buch. Wer einmal einen Thriller von Autor Pierre Lemaitre gelesen hat will mehr davon. Er spielt in einer eigenen Liga. „Opfer“ bietet originelle, spannungsgeladene und beste Thriller-Unterhaltung. Kaum noch zu toppen.

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  • 2 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 15.10.2018

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung zum Buch:
    Mir hat die sprachliche Ausdrucksweise sehr gut gefallen und auch das ganze Ambiente ist wirklich gut inszeniert und toll aufgebaut. Man spürt beim Lesen ein gewisses Flair, das finde ich schön. Kommissar Verhoeven finde ich als Charakter auch sehr interessant und er ist wirklich einmal ein ganz anderer Ermittler-Typ als ich von anderen Krimis und Thrillern gewohnt bin. Was mir nicht so gut gefallen hat, ist der inhaltliche Part und die Auflösung des Falles. Zu Beginn geht es sofort spannend los, es häufen sich Fakten und Ereignisse und danach ziehen sich die Ermittlungen dahin. Vor allem die Zeit im Krankenhaus war schon sehr zäh und eine mehrmalige Wiederholung ohne Fortschritte. Zum Schluss hin gewinnt der Thriller wieder an Schwung, aber da war es mir dann schon fast zu spät, denn der Mittelteil konnte mich leider nicht fesseln. Ich hätte mir ausserdem von Anne mehr Persönlichkeit erwartet, das war mir zu wenig. Der Titel ist für mich auch zu simpel und schon häufig vorhanden im Genre, aber das Cover ist ansprechend.

    Mein Fazit:
    Mir haben die sprachliche Ausdrucksweise und das Flair des Thrillers sehr gut gefallen, allerdings waren Handlungen oder Spannungen über einen langen Zeitraum nicht vorhanden, was ich sehr schade finde. Der Thriller hätte auf alle Fälle mehr Potenzial.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 26.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    NICHT NUR EIN OPFER
    Es beginnt mit einem Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft und Anne Forestier befindet sich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Die Brutalität, mit der die Männer gegen sie vorgehen, ist Aufsehen erregend. Sie wird zum willfährigen Spielball von gewalttätigen Kerlen, da Anne mit ihrer plötzlichen, unvorhergesehenen Anwesenheit ihren gut organisierten Plan durcheinander zu bringen drohte. Wie in Zeitlupe erlebt man mit, was mit der schon schwerverletzten, blutüberströmten Anne weiter passiert. Schwer zu ertragen auch die Passivität der Zuschauer. Es ist nicht zu fassen! Keiner hilft ihr. Es grenzt an ein Wunder, dass Anne diese Tortur überlebte. Camille Verhoeven, Chef der Pariser Mordkommission, sichtet die Überwachungsbänder und erkennt in der Frau, die ihn anzuflehen scheint, seine Lebensgefährtin.
    Das ist die Handlung in der Leseprobe, die bis zur Seite 44 (gesamt 329 Textseiten) reichte. Es berührte mich sehr und ging mir unter die Haut. Bis dahin sehr gut und leicht verständlich erzählt.

    »Vertrauen Sie auf Lemaitre. Er weiss, was er tut.« Sydney Morning Herald

    Ich vertraute auf Pierre Lemaitre und las das Buch. Doch so einfach wie die ersten Seiten, liess sich die Geschichte dann doch nicht lesen. Die Geschehnisse umfassen nur drei Tage, werden aber in minutiöser Abfolge erzählt. Es wurde für mich teilweise sehr anstrengend. Der Autor wechselt zudem oft die Erzählsituationen. Die auktoriale Sicht ist die vorherrschende Erzählstruktur, dazu kommt die Ich-Perspektive und die direkte Ansprache des Lesers (mit „Sie“ und „Ihr“) sowie die wörtliche Rede.
    Sehr zeitig bemerkt Camille, dass irgendetwas mit dem Tatablauf so gar nicht stimmt. Einer der Täter versucht mit einer unerbittlichen Verbissenheit, Ausdauer und Hartnäckigkeit Anne zu töten. Warum? Das erfährt man erst ungefähr ab dem letzten Drittel des Buches. Nichts ist so, wie es scheint.
    Jedenfalls übernimmt Camille die Ermittlungen, obwohl er das wegen der Nähe zum Opfer nicht dürfte. Er steckt recht bald so richtig in der Zwickmühle, da er nicht bekanntgegeben hat, wie nah ihm Anne steht. Die Summe seiner Lügen gegenüber den Vorgesetzten macht ihn fast handlungsunfähig. Doch der nur 1,45 m kleine Camille ist sehr zäh und bleibt dran, setzt sich gegen alle Widerstände durch. Das Ende überraschte mich dann doch. Der Verlauf der Story war gut durchdacht. Ich könnte es mir sogar als Verfilmung vorstellen!

    Fazit:
    Pierre Lemaitre hat einen Schreibstil, der dem Leser einiges abverlangt, hauptsächlich Aufmerksamkeit. Evtl. kann einiges auch der Übersetzung aus dem Französischen geschuldet sein. „Opfer“ ist nicht leicht zu lesen.
    Titel und Cover harmonieren, nehmen Bezug auf den Inhalt. Man sieht ein Einschussloch in eine Glasscheibe. Den Titel würde ich so interpretieren, dass es nicht nur ein Opfer (bezogen auf Anne), sondern viele Opfer im Verlauf der Handlung gibt.

    Ich vergebe vier von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.G., 01.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nicht alles im Leben ist wie es scheint

    Der Thriller "Opfer" von Pierre Lemaitre hat mich von der ersten bis zur dreihundertneunundzwanzigsten Seite gefesselt.
    Sowohl inhaltlich, aber in besonderem Masse wegen des aussergewöhnlichen Schreibstils des Autors.
    Erzählt wird die Geschichte von Kommissar Verhoeven, der auf einem Überwachungsvideo mit ansehen muss, wie seine Lebensgefährtin Anne bei einem Raubüberfall brutal misshandelt wird. Wie durch ein Wunder entkommt sie, mehr tot als lebendig, ihrem Angreifer.
    Im Laufe von 3 Tagen vollzieht sich seine Ermittlungsarbeit, bei der er immer tiefer auf persönliche Weise mit dem Fall verstrickt wird und schnell klar wird, dass viele Dinge anders liegen, als zunächst vermutet.
    Es wird für Verhoeven nicht nur darum gehen, die Haut seiner Geliebten zu retten.
    Er muss sich erneut mit dem gewaltsamen Tod seiner Ehefrau Irene auseinandersetzen und damit, dass in seiner aktuellen Beziehung zu Anne scheinbar nichts so ist, wie es scheint.
    Die Story ist spannend und logisch, der Plot sehr sorgfältig ausgearbeitet, die Figuren sehr interessant.

    Der Autor eröffnet dem Leser durch den Wechsel der Erzählperspektiven, der mir in dieser abwechslungsreichen Form noch nicht begegnet ist, einen besonderen Blick auf die Geschehnisse. Einerseits von oben (auktorial), mit Distanz zum Geschehen - teilweise wie mit dem Blick durch eine Kamera, andererseits wiederum sehr persönlich aus der Ich-Perspektive, was das Lesen meiner Meinung nach sehr anspruchsvoll macht.

    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und werde mit Sicherheit noch weitere Bücher des Autors lesen. Schön, dass dieses Werk nun in deutscher Sprache veröffentlicht wird.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 29.07.2018

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte von Verrat und Abschied

    Anne Forestier, die Freundin von Kommissar Camille Verhoeven. gerät in einen Überfall auf ein Juweliergeschäft. Einer der Täter schlägt sie brutal zusammen und versucht sie zu erschiessen. Wider Erwarten überlebt sie den Angriff. Verhoeven sieht später den Überfall in der Videoaufzeichnung. Zwei Gedanken beherrschen von nun an sein Handeln. Er muss Anne beschützen, hat er doch vor einigen Jahren seine Ehefrau durch einen Mord verloren. Und er ist überzeugt, der Täter ist Hafner. Ohne zu offenbaren, dass er eine enge Beziehung zum Opfer Anne hat, lässt er sich den Fall übertragen. Im Verlauf der weitern Handlung verstösst Verhoeven ständig gegen Polizeivorschriften, belügt seine Vorgesetzte und brüskiert seine Polizeikollegen und Freunde.Er ist dabei, sein Leben zu ruinieren. Egal so lange er nur Anne retten kann, die offensichtlich weiterhin bedroht wird. Als er Anne aus dem Krankenhaus entführt und sie in sein Wochenendhaus bringt, versucht der Täter sie dort erneut zu ermorden. Wie konnte Hafner wissen, wohin Verhoeven Anne bringt ? Obwohl Verhoeven allmählich die Zusammenhänge erkennt, lässt er sich von seinem Ziel nicht abbringen.
    Der beginn der Geschichte ist nichts für schwache Nerven. Der Autor schildert präzise Annes Misshandlungen und ihre vergeblichen Versuche, den Tätern zu entkommen. Die klare und schnörkellose Sprache sind kaum zu ertragen. Ich war voller Mitleid sowohl für das Opfer Anne als auch für Verhoeven, der bereits seine erste Frau durch Mord verloren hatte. Somit war es nachvollziehbar, dass er alle Regeln bricht, um Anne zu retten. Und dann das wachsende Unbehagen, das einen ergreift, als Verhoeven im Laufe der Ermittlungen mehr über Anne erfährt. Dennoch geht er unbeirrt seinen Weg, der unweigerlich zur Vernichtung seines bisherigen Lebens führen muss. Dafür konnte ich ihn nur bewundern.
    Für mich ist es ein absolut lesenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 24.07.2018

    Als Buch bewertet

    Ein Thriller voller Raffinesse

    Als Camille Verhoeven, Chef der Pariser Mordkommission, auf den Aufzeichnungen der Überwachungskameras erkennt, wie seine Lebensgefährtin bei einem Raubüberfall aufs Brutalste misshandelt wurde, ist ihm sofort klar: Er muss diesen Fall übernehmen. Dass er durch das Opfer involviert ist, verschweigt er, macht diesen Fall zu seiner persönlichen Angelegenheit. Schnell fixiert er sich mangels Objektivität auf den Hauptverdächtigen – ein Fehler?
    Dieser Thriller, welcher sich über einen Zeitraum von drei Tagen erstreckt, ist erstaunlich intelligent konstruiert. Sowohl Täter wie auch Ermittler sind beide Profis auf ihrem Gebiet, das wird dem Lesenden schnell klar. Und doch scheint der Täter Camille stets eine Spur voraus zu sein, geht bei diesem Katz- und Mausspiel über Leichen, ohne mit der Wimper zu zucken und beobachtet die Ermittlungen interessiert aus der Ferne.
    Der Roman beginnt sehr angenehm, fast schon poetisch, um dann mit erschreckender Brutalität überraschend zuzuschlagen. Die Fülle an Details lässt das Geschehen überaus realistisch wirken. Der gewählte Stil des allwissenden Erzählers verleiht diesem zusätzlich eine besondere Dramaturgik, da er fast schon analytisch wie von einem unabwendbaren Schicksal berichtet. Als gekonnten Gegenpart hat der Autor den Täter als zweiten Ich-Erzähler eingesetzt, welcher es sich nicht nehmen lässt, den Ermittler zu beobachten, sich aber ansonsten nicht in seine Pläne schauen lässt.
    Ich muss sagen, obwohl ich ein paar Seiten benötigte, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen, war ich umso überraschter, mit welcher Perfidie das Verbrechen geplant, mit welcher Brutalität es ausgeführt wurde. Und befürchtete ich zuerst, der Ermittler würde dem Täter in die Falle gehen, konnte ich mit Erstaunen verfolgen, mit welcher Genialität Camille Verhoeven letzendlich aufwartete. Ein äusserst raffiniert konstruierter Thriller, mit dem ich so nicht gerechnet hatte.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siegfried S., 31.07.2018

    Als Buch bewertet

    Kommissar Camille Verhoeven, Chef der Pariser Mordkommission, setzt alles daran, einen brutalen Überfall zu klären, bei dem seine Freundin Anne schwer verletzt wurde. Sie kam rücksichtslosen Räubern in die Quere, die einen Juwelier überfallen wollten. Da sie ihre Gesichter gesehen hat bevor sie ihre Masken aufsetzten, wird sie gejagt. Camille reisst diesen Fall an sich, obwohl er gar nicht dafür zuständig ist, umso weniger als er persönlich involviert ist. Er erzählt seinen Vorgesetzten allerhand Lügen und Märchen und riskiert damit schwerwiegende Folgen für sich und seine weitere Karriere. Er nimmt diese Angriffe auf seine Freundin sehr persönlich, da er vor vier Jahren seine Ehefrau durch Mord verloren hat.

    Dieser rasante Thriller ist sehr spannend geschrieben und kann zum Schluss mit einer höchst unerwarteten Wendung punkten. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig und eher nicht so mein Fall.

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  • 2 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine H., 17.07.2018

    Als eBook bewertet

    Ich war sehr angetan von der Leseprobe und dem Klappentext.
    Auch wenn mir der Schreibstiel in der Leseprobe auch schon störend aufgefallen ist, habe ich gedacht es wird besser in dem Buch.
    Dem war aber leider nicht so, der Schreibstiel ist sehr abgehackt in diesem Roman, so dass es sehr störend war in diesem Buch gut vorran zu kommen.
    Die Geschichte fing sehr spannend und rassant an, wurde aber mit jeder Seite schwächer.
    Die Charaktere sind mir auch immer unsympathischer geworden. Alles in einem kann ich dieses Buch leider nicht weiter Empfehlen, durch diesen abgehackten Schreibstiel fiehl es mir immer schwerer dem Buch zu folgen.
    Deshalb habe ich das Buch nach der hälfte abgebrochen und werde es auch nicht mehr weiter lesen!

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  • 5 Sterne

    booklooker, 24.07.2018

    Als Buch bewertet

    Der Thriller "Opfer" von Pierre Lemaitre hat mich von der ersten bis zur dreihundertneunundzwanzigsten Seite gefesselt.
    Sowohl inhaltlich, aber in besonderem Masse wegen des aussergewöhnlichen Schreibstils des Autors.
    Erzählt wird die Geschichte von Kommissar Verhoeven, der auf einem Überwachungsvideo mit ansehen muss, wie seine Lebensgefährtin Anne bei einem Raubüberfall brutal misshandelt wird. Wie durch ein Wunder entkommt sie, mehr tot als lebendig, ihrem Angreifer.
    Im Laufe von 3 Tagen vollzieht sich seine Ermittlungsarbeit, bei der er immer tiefer auf persönliche Weise mit dem Fall verstrickt wird und schnell klar wird, dass viele Dinge anders liegen, als zunächst vermutet.
    Es wird für Verhoeven nicht nur darum gehen, die Haut seiner Geliebten zu retten.
    Er muss sich erneut mit dem gewaltsamen Tod seiner Ehefrau Irene auseinandersetzen und damit, dass in seiner aktuellen Beziehung zu Anne scheinbar nichts so ist, wie es scheint.
    Die Story ist spannend und logisch, der Plot sehr sorgfältig ausgearbeitet, die Figuren sehr interessant.

    Der Autor eröffnet dem Leser durch den Wechsel der Erzählperspektiven, der mir in dieser abwechslungsreichen Form noch nicht begegnet ist, einen besonderen Blick auf die Geschehnisse. Einerseits von oben (auktorial), mit Distanz zum Geschehen - teilweise wie mit dem Blick durch eine Kamera, andererseits wiederum sehr persönlich aus der Ich-Perspektive, was das Lesen meiner Meinung nach sehr anspruchsvoll macht.

    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und werde mit Sicherheit noch weitere Bücher des Autors lesen. Schön, dass dieses Werk nun in deutscher Sprache veröffentlicht wird.

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  • 5 Sterne

    schliesi, 22.07.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Anne Forestier wird in einem Einkaufszentrum mitten in Paris durch einen unglücklichen Zufall, nämlich zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, Opfer eines brutalen Überfalls. Da Anne die Täter ohne ihre Masken vor dem Überfall überrascht hat, setzen sie nun alles daran, Anne aus dem Weg zu räumen. Camille Verhoeven, Freund und Lebensgefährte von Anne und ausserdem Chef der Pariser Mordkommission, setzt seinerseits alles daran, Anne vor den Tätern zu schützen. Die Handlung wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, einmal aus Sicht von Kommissar Camille Verhoeven und aus der Sicht des Täters. Dies steigert die Spannung, die zwar nicht gleich von Beginn an so richtig in Fahrt kommt, im zweiten Drittel des Thrillers doch noch immens. Der Schreibstil ist eher nüchtern und man fühlt sich oftmals beim Lesen persönlich angesprochen. Die Kapitel sind in Tage und Stunden eingeteilt, was mich als Leser sofort an einen Wettlauf mit der Zeit erinnert hat. Der Täter ist Camille immer einen Schritt voraus, ausserdem darf ja niemand wissen dass Camille persönlich in den Fall involviert ist, dieser Umstand lässt die Ermittlungen immer schwieriger werden. Die Spannung bleibt dann auch auf konstant hohem Niveau, ist recht verwirrend und undurchsichtig und man kann sich zu keiner Zeit sicher sein, wie sich die Geschichte wohl weiterentwickelt. Alles in allem eine gekonnt in Szene gesetzte Handlung, die mich bis zum Schluss gut unterhalten hat. Auch die Gestaltung des Buchumschlages und der prägnante Titel passen sich in mein positives Gesamtbild ein. Empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    Kaffeeelse, 20.07.2018

    Als Buch bewertet

    "Anne Forestier ist zur falschen Zeit am falschen Ort. In einem Juweliergeschäft wird sie Opfer eines brutalen Raubüberfalls. Da sie die Täter identifizieren kann, setzen die Verbrecher alles daran, die Zeugin zu eliminieren. Doch es gibt jemanden, der sich ihnen in den Weg stellt, um die Frau zu schützen, die er liebt: Kommissar Camille Verhoeven, Chef der Pariser Mordkommission." (Klappentext)

    Es ist ein gut gemachter Thriller, den ich da innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Es war ein Genuss, dieses Buch, wunderbare Unterhaltung sozusagen. Am Anfang denkt man als geneigter Leser, man hat den Fall vor sich, aber nein, ab dem ersten Drittel des Buches verändert sich die gesamte Gemengelage in der Handlung vollkommen. Perfekt gemacht und vollkommen undurchdringlich. Da ist eine spannende Handlung, da sind interessant gestaltete Charaktere, da ist eine undurchsichtige Geschichte und da ist viel Crime. Zwar etwas heftig und intensiv, aber auch heftig gut. Erzählt wird in zwei Erzählebenen, aus zwei Sichten. Was die Spannung noch extrem steigert. Einmal erzählt Camille, der Kommissar und die zweite Erzählstimme ist der Killer. Und die Spannung steigt …. !

    Unbedingt Lesen !

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  • 4 Sterne

    hennie, 25.07.2018

    Als Buch bewertet

    NICHT NUR EIN OPFER
    Es beginnt mit einem Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft und Anne Forestier befindet sich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Die Brutalität, mit der die Männer gegen sie vorgehen, ist Aufsehen erregend. Sie wird zum willfährigen Spielball von gewalttätigen Kerlen, da Anne mit ihrer plötzlichen, unvorhergesehenen Anwesenheit ihren gut organisierten Plan durcheinander zu bringen drohte. Wie in Zeitlupe erlebt man mit, was mit der schon schwerverletzten, blutüberströmten Anne weiter passiert. Schwer zu ertragen auch die Passivität der Zuschauer. Es ist nicht zu fassen! Keiner hilft ihr. Es grenzt an ein Wunder, dass Anne diese Tortur überlebte. Camille Verhoeven, Chef der Pariser Mordkommission, sichtet die Überwachungsbänder und erkennt in der Frau, die ihn anzuflehen scheint, seine Lebensgefährtin.
    Das ist die Handlung in der Leseprobe, die bis zur Seite 44 (gesamt 329 Textseiten) reichte. Es berührte mich sehr und ging mir unter die Haut. Bis dahin sehr gut und leicht verständlich erzählt.

    »Vertrauen Sie auf Lemaitre. Er weiss, was er tut.« Sydney Morning Herald

    Ich vertraute auf Pierre Lemaitre und las das Buch. Doch so einfach wie die ersten Seiten, liess sich die Geschichte dann doch nicht lesen. Die Geschehnisse umfassen nur drei Tage, werden aber in minutiöser Abfolge erzählt. Es wurde für mich teilweise sehr anstrengend. Der Autor wechselt zudem oft die Erzählsituationen. Die auktoriale Sicht ist die vorherrschende Erzählstruktur, dazu kommt die Ich-Perspektive und die direkte Ansprache des Lesers (mit „Sie“ und „Ihr“) sowie die wörtliche Rede.
    Sehr zeitig bemerkt Camille, dass irgendetwas mit dem Tatablauf so gar nicht stimmt. Einer der Täter versucht mit einer unerbittlichen Verbissenheit, Ausdauer und Hartnäckigkeit Anne zu töten.Warum? Das erfährt man erst ungefähr ab dem letzten Drittel des Buches. Nichts ist so, wie es scheint.
    Jedenfalls übernimmt Camille die Ermittlungen, obwohl er das wegen der Nähe zum Opfer nicht dürfte. Er steckt recht bald so richtig in der Zwickmühle, da er nicht bekanntgegeben hat, wie nah ihm Anne steht. Die Summe seiner Lügen gegenüber den Vorgesetzten macht ihn fast handlungsunfähig. Doch der nur 1,45m kleine Camille ist sehr zäh und bleibt dran, setzt sich gegen alle Widerstände durch. Das Ende überraschte mich dann doch. Der Verlauf der Story war gut durchdacht. Ich könnte es mir sogar als Verfilmung vorstellen!

    Fazit:
    Pierre Lemaitre hat einen Schreibstil, der dem Leser einiges abverlangt, hauptsächlich Aufmerksamkeit. Evtl. kann einiges auch der Übersetzung aus dem Französischen geschuldet sein. „Opfer“ ist nicht leicht zu lesen.
    Titel und Cover harmonieren, nehmen Bezug auf den Inhalt. Man sieht ein Einschussloch in eine Glasscheibe. Den Titel würde ich so interpretieren, dass es nicht nur ein Opfer (bezogen auf Anne), sondern viele Opfer im Verlauf der Handlung gibt.

    Ich vergebe vier von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 30.08.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Cover gefällt mir sehr gut,es ist passend zum Titel des Buches gewählt worden. Gleich am Anfang der Story wird man sofort in das Geschehen hinein gezogen. Die Spannung ist sofort da und erstreckt sich durch das ganze Buch. Sehr detailreich und spannend schildert Pierre Lemaitre die Geschichte. Sein Schreibstil gefällt mir sehr gut. Das lesen erzeugte bei mir wirklich Gänsehaut. Ich habe lange kein so spannendes Buch mehr gelesen.
    Als Anne Forestier durch Zufall Opfer eines sehr brutalen Überfälle wird, überlebte sie nur schwer verletzt. Kommissar Camille Verhoeven, ihr Ehemann setzt alles daran, um die Täter zu finden. Pierre Lemaitre hat ein Gespür dafür, im richtigen Moment neue Wendungen ein zu bauen. Wodurch die Spannung jedes mal erhöht wird, und ich schnell weiterlesen wollte. Die Charaktere wurden gut heraus gearbeitet.
    Alles in allem ein sehr gutes Buch,diesen Thriller kann ich nur weiter empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Lara, 22.07.2018

    Als Buch bewertet

    Sehr spannend und unterhaltsam!

    Das Buch ,,Opfer" von Pierre Lemaitre handelt von Camille Verhoeven, Kommissar bei der Pariser Mordkomission, dessen Lebensgefährtin Anne, bei einem Raubüberfall in einer Passage schwer verletzt wird. Doch auch im Krankenhaus versucht der Übeltäter sie, die Zeugin, zu eliminieren.
    Camille muss dafür kämpfen, seine Liebe zu beschützen und den Täter schnellstmöglichst ausfindig zu machen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

    Besonders gut an dem Roman gefällt mir das Cover sowie die Geschichte an sich. Sie ist sehr spannend und der Leser fiebert mit, ob Camille es schafft, den Täter ausfindig zu machen, bevor er Anne töten kann.
    Gelungen ist die Einteilung in Tagen als Kapitel und in Uhrzeiten als Unterkapitel.
    Durch die Perspektivwechsel erhält man viel Einsicht in die Gefühle der Figuren. Das Buch kennzeichnet auch ein besonders guter Schreibstil.

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  • 5 Sterne

    Ilka S., 15.07.2018

    Als Buch bewertet

    Pierrre Lemaitres "Opfer" liest man von Anfang an mit grosser Spannung, gibt es doch eine Reihe von Rätseln zu entschlüsseln, die zum einen mit der Person des Kommissars Camille Verhoeven und zum anderen mit seiner Freundin Anne Forestier zusammenhängen. Sie wird das erste "Opfer", als sie bei einem Raubüberfall in das Geschehen gerät. Schwere Verletzungen können sie nicht daran hindern zu entkommen und im Verlauf des Thrillers wird sie noch häufiger in grosse Gefahren geraten. Verhoeven ermittelt trotz seiner privaten Verstrickungen in den Fall und bald entdeckt er Zusammenhänge zum Tod seiner Frau, die vor einigen Jahren ebenfalls "Opfer" eines Verbrechens wurde.
    Weitere "Opfer" müssen auf dem blutigen Weg des Täters dran glauben und zum Schluss, so viel sei verraten, wird auch Camille in gewisser Weise zum "Opfer" werden.
    Eine spannende Story, deren Auflösung man entgegen fiebert.

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  • 4 Sterne

    Cosmea, 29.07.2018

    Als Buch bewertet

    Was uns zustösst, erzeugen wir selbst
    “Opfer“ von Pierre Lemaitre ist der dritte Band einer Trilogie und erschien im Original bereits 2012 unter dem Titel “Sacrifices“. Im Mittelpunkt steht wieder der kleinwüchsige Kommissar Camille Verhoeven. In diesem Band geht es um einen ungeheuer brutalen Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft in der Passage Monier in Paris. Anne Forestier, eine etwa 40jährige sehr attraktive Kundin, kommt den drei Gangstern in die Quere und wird durch Schläge und Tritte so schwer verletzt, dass sie nur so eben überlebt. Sie wird für immer gezeichnet sein. Anne Forestier ist seit einigen Monaten die Freundin des Kommissars, der auf den Überwachungsvideos entsetzt mit ansehen muss, wie die Gangster die Zeugin malträtieren. Unter Verstoss gegen alle Dienstvorschriften reisst Verhoeven die Ermittlungen an sich. Er vertraut sich seinen Freunden nicht an und versucht, den Fall im Alleingang zu lösen. Für ihn gibt es schon bald kein Zurück mehr, und er setzt alles auf eine Karte. Er will Anne Forestier vor ihrem Verfolger retten, der sie immer wieder aufspürt. Hinzukommt, dass Verhoeven die Ermordung seiner Frau Irene vier Jahre zuvor nie überwunden hat.
    Die eigentliche Romanhandlung umfasst nur drei Tage, wobei die Zeitangaben jeweils als Kapitelüberschriften fungieren. Die Erzählperspektive wechselt – von Camille zu Anne, und sogar der namenlose Gangster kommt immer wieder als Ich-Erzähler zu Wort. Der gebannte Leser ist sehr nah dran an der Geschichte, die in Echtzeit im Präsens erzählt wird. Die Handlung wird immer komplexer, und nichts ist, wie es scheint. Das betrifft auch die Identität von einigen handelnden Personen. Am Ende löst der Kommissar den Fall mit äusserst unkonventionellen Methoden und ohne Rücksicht auf Verluste. Den Schluss empfinde ich als halboffen. Eine Fortsetzung ist möglich.
    Ich möchte noch eine Anmerkung zum Titel hinzufügen. Der deutsche Titel “Opfer“ ist doppeldeutig: Es könnten Opfer von Unfällen oder Verbrechen sein oder die Opfer, die wir für die Menschen bringen, die wir lieben. Beide Bedeutungen erscheinen passend, denn über weite Strecken ist nicht klar, wer hier Opfer, wer Täter ist. Der Originaltitel “Sacrifices“ bezieht sich eindeutig auf die zweite Bedeutung.
    Ich fand den Roman sehr lesenswert und spannend und habe vor allem die zunehmende Komplexität der Handlung genossen.

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  • 4 Sterne

    Klaraelisa, 13.08.2018

    Als Buch bewertet

    Kommissar Camille Verhoeven ermittelt
    Pierre Lemaitre hat die Trilogie um Kommissar Camille Verhoeven vor den Romanen geschrieben, die ihn auch bei uns berühmt gemacht haben: “Wir sehen uns dort oben“ und “Drei Tage und ein Leben“. “Opfer“ erschien schon im Jahr 2012 unter dem Titel “Sacrifices“. Es ist der dritte Band der Reihe. Hier geht es um einen Raubüberfall auf einen Juwelierladen in Paris. Anne Forestier, eine gutaussehende, etwa 40jährige Frau wird Zeugin und Opfer dieser Straftat. Die Täter gehen mit äusserster Brutalität vor und verletzen die Frau schwer. Anne Forestier überlebt, ist aber dennoch nicht ausser Gefahr, weil einer der Täter sie immer wieder aufspürt und bedroht. Das Besondere an der Situation ist, dass Anne Forestier seit einigen Monaten die Freundin des Kommissars ist. Verhoeven dürfte wegen seiner engen Beziehung zum Opfer den Fall gar nicht übernehmen, aber er ist nicht bereit zurückzutreten, zumal er schon einmal ins Visier von Verbrechern geraten ist, die vier Jahre zuvor seine Frau Irene ermordet haben.
    Der Roman umfasst eine Zeitspanne von drei Tagen, die durch Zeitangaben untergliedert werden. Erzählt wird aus drei verschiedenen Perspektiven – der von Anne, Camille und ausserdem aus der Sicht des Gangsters, dessen Identität erst ganz zum Schluss enthüllt wird. Die Dinge entwickeln sich sehr schnell und Verhoeven wird zeitweise unwissentlich zum Handlanger der Gangster, bis er allmählich begreift, wie alles zusammenhängt und wer wirklich hinter dem rabiaten Überfall steht. Unter Missachtung aller Regeln lügt und betrügt der Kommissar sogar seine Freunde bei der Pariser Polizei und nimmt dabei bewusst das Ende seiner Karriere in Kauf.
    Lemaitre lässt den Leser in dieser Geschichte in menschliche Abgründe blicken und schont ihn nicht, was die explizite Darstellung von Gewalt betrifft. Das ist im Übrigen typisch für den Autor, in dessen Büchern immer wieder brutale Szenen vorkommen, erstaunlicherweise begleitet von Humor und witzigen Dialogen. Dadurch wird unter Umständen das Entsetzen des Lesers ein wenig gemildert. Mir hat dieser spannende Roman Noir sehr gut gefallen. “Opfer“ wird sicherlich nicht mein letztes Buch dieses Autors sein.

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