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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Erwin K. V., 26.09.2022

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    Der Roman handelt von einem Mann, der es gewohnt ist, über Andere zu bestimmen. Sein Name ist Ralph Krass, daher auch der Titel des Romans. Er verfügt über einen Kreis von Willigen, die seine ständigen Begleiter sind, andererseits aber auch gerne seine scheinbar grenzenlose Grosszügigkeit geniessen. In diesen Kreis tritt eine junge Abenteurerin, Lidewine Schoonemaker. Dabei spielt ein Einzelner aus der Gruppe, mit Namen Dr. Matthias Jüngel, als unterwürfiger Sekretär von Krass eine nicht unbedeutende Rolle. Er ist gleichzeitig Beobachter der ganzen Szenerie und wird als Pechvogel beschrieben, den Neid und Eifersucht plagen. Der Kreis der Bewunderer um Krass bricht irgendwann krachend auseinander. Damit ist Teil 1 des Romans, der in Neapel und Umgebung handelt, zu Ende.

    Teil 2 des Romans versetzt Jüngel in die französische Provinz, wo er einen Zufluchtsort findet und nach den vorherigen Ereignissen zur Ruhe zu kommen versucht. Er lernt dabei interessante Leute mit unterschiedlichen Charakteren kennen. Als Ich-Erzähler beschreibt er in einer Art Tagebuch seine Erlebnisse und reflektiert gleichzeitig die gemeinsame Zeit mit Krass.

    Teil 3: Genau 20 Jahre nach den in Teil 1 beschriebenen Ereignissen kommt es in Kairo zu seltsamen Geschehnissen. Ralph Krass, nach dem Zusammenbruch seiner geschäftlichen Vorhaben nun völlig mittellos, irrt durch Kairo und landet nach dem zweiten, dem gesundheitlichen Zusammenbruch im Armensaal des dortigen Krankenhauses. Auch Schoonemaker und Jüngel sind nun beruflich in Kairo. Nach beider zufälligem Wiedersehen und in der Folge dem Zusammentreffen mit weiteren Personen stossen sie – auch dies ein Zufall - auf die von Krass hinterlassene Spur. Sie wollen ihn im Krankenhaus besuchen, finden ihn aber nicht mehr lebend vor. Mit Krass' Tod endet der Roman.

    Meinung:

    Der Autor führt uns in bildstarker und intensiver Erzählweise die einzelnen Charaktere vor Augen. Durch die detaillierte Beschreibung, die dem Lesenden auch etwas Geduld abfordert, bekommt man die handelnden Personen geradezu fotografisch vor das geistige Auge projiziert.

    Jeder einzelne der drei Teile des Romans bewegt sich langsam und spannungsreich auf etwas Unerwartetes zu und gipfelt schliesslich wie aus dem Boden geschossen in einem Höhepunkt. Der erste Teil endet mit dem explosionsartigen Auseinanderbrechen des willfährigen Kreises um den Wichtigtuer Ralph Krass. Am Ende von Teil 2 erkennt Jüngel in einem Geistesblitz, dass die französische Arztgattin im Kreis um Krass identisch ist mit der geschiedenen Frau seines neuen Bekannten in der französischen Provinz. Und schliesslich der dritte Teil endet mit dem plötzlichen Tod von Ralph Krass.

    Geschickt eingeflochten hat der Autor zur Auflockerung oftmals historische und kunstgeschichtliche Themen, beispielsweise die Tazza Farnese aus ptolemäischer Zeit, heute im Archäologischen Museum in Neapel zu bewundern.

    Was uns der Autor aber drastisch vor Augen führt ist die Wandlung der Protagonisten im Roman. Während sich die von Krass auf seinem gedanklichen Schachbrett bewegten Personen, Jüngel und Schoonemaker, emanzipieren, erleidet der Hauptdarsteller einen rapiden Abstieg bis zum bitteren Ende auf Kairos Armenfriedhof.

    Fazit:

    Mit diesem Roman hat sich der Autor selbst übertroffen. Dieses Buch ist ein grandioses Werk. Obgleich zeitintensiv, ist es sehr lesenswert.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bookflower173, 27.01.2021

    Als Buch bewertet

    Erzählerisch eine Wucht!
    Dieser Roman ist etwas Einzigartiges, eine literarische Kunst, die sich vielfältiger sprachlicher und stilistischer Mittel bedient!

    Der Geschäftsmann Ralph Krass ist hier die Hauptfigur, die mit Geld jeden um den Finger wickeln und manipulieren will. Er will sich seine Gesellschaft kaufen. In Neapel trifft er dann auf Lidewine, eine ehemalige Assistentin eines Zauberers, die er dann auch in seiner Gesellschaft aufnimmt und mit ihr einen Pakt schliesst. Der Assistent Matthias Jüngel ist dafür zuständig, alles für Krass perfekt zu organisieren, sodass nichts schief läuft. Krass` Gesellschaft geht nach einem Eklat zu Bruch und er flüchtet nach Neapel

    Meinung:

    Das Buch ist unglaublich vielseitig. Es teilt sich in drei Teile auf, die sich alle stilistisch voneinander unterscheiden. Während wir im ersten Teil aus der Sicht eines allwissenden Erzählers Krass und Jüngel näher kennenlernen, ist der zweite Teil in der ersten Person geschrieben, da es sich um Tagebucheinträge vom Assistenten von Krass handelt. Er will sich in Frankreich eine Auszeit nehmen und über das Geschehene und die Gründe für den Ausgang reflektieren. Im dritten Teil treffen Lidewine, Jüngel und Krass wieder zusammen, und viele Jahre später. Der dritte Teil bildet den perfekten runden Abschluss, da es an den ersten Teil anschliesst. Den Aufbau fand ich somit sehr gelungen und jeder Teil ist an sich ein Meisterwerk und künstlerisch grossartig gestaltet.

    Die Sprache ist ebenfalls sehr künstlerisch. Ich musste langsam und aufmerksam lesen, um alles zu verstehen und diese tolle Ausdrucksfähigkeit zu geniessen. Die Atmosphäre ist einzigartig und die verschiedenen Schauplätze haben dies nur verstärkt. Wir sind in Neapel, Frankreich und Kairo, nehmen verschiedene Perspektiven ein und lernen aussergewöhnliche Figuren und deren Eigenschaften kennen.

    Fazit:

    Dieses Buch ist etwas Besonderes, erzählerisch und literarisch eine Wucht. Man sollte sich Zeit für dieses Buch nehmen, um seine Vielfalt und Raffinesse zu erkennen und geniessen. Definitiv hebt es sich von anderen Büchern ab!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 30.03.2021

    Als Buch bewertet

    Aussergewöhnlich ...
    " Die Kraft eines Genies besteht darin, die Realität seinem Willen zu unterwerfen und nach seinem Willen zu formen. "

    Eine illustre Gesellschaft hat sich in Neapel um Herr Krass gesammelt und geniesst dort dekadent schöne Tage. Egal ob üppige Mahlzeiten oder durchgeplante Ausflüge, alles ist exlusiv und genau so, wie Herr Krass sich das wünscht. Kein Wunder, schliesslich ist Krass jemand zu dem man nicht einfach "nein" sagen kann. Aber wer ist der sonderbarer und dubioser Mann eigentlich und warum übt er so ein grossen Einfluss auf die anderen aus. Ist er so mächtig oder so manipulativ ?
    Dieser Roman war für mich ein aussergewöhnliches und besonderes Leseerlebnis. Da das Buch keine leichte Kost ist und ich es als "speziell" bezeichnen würde, werden die Meinungen hier wahrscheinlich weit auseinander gehen, ich fand es auf eine anspruchsvolle Art grossartig. Von ersten Kapitel an hat mich die Sprachgewalt und die unterschwelig unheilsvolle Atmosphäre in den Bann gezogen und ich wollte immer mehr, es war wie eine Sucht...Zugegeben, die Geschichte verläuft sehr ruhig und manchmal wirkt sie nichtssagend, fast könnte man meinen, dass die schöne Sprache wichtiger als der Inhalt ist. Aber nein, worum es geht ist sehr deutlich erkennbar und das Wichtige steht zwischen den Zeilen. Wie schädlich für und die Verführung des Geldes ist, wie schmerzhaft die Liebe sein kann...Der Roman ist so geschrieben, dass man als Leser sehr viel Freiraum für eigene Gedanken und Schlüsse hat. Das gleiche Prinzip gilt auch für die Charaktere, die Figuren sind zwar wunderbar gezeichnet, aber nicht immer durchschaubar und laden zu Eigeninterpretationen ein. Genau das meinte ich am Anfang mit Leseerlebnis, da nicht alles erklärt ist, muss man selbst nachdenken... An manchen Stellen hätte ich mir tatsächlich mehr Klarheit gewünscht, besonders in dem letzten Teil, der meiner Meinung nach bisschen schwächer als Rest des Buches war. Aber auch so hat mich die Geschichte überzeugt und vor allem die Sprache hab ich richtig genossen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Den Einstieg nicht wirklich gefunden

    Ralph Krass ist ein Geschäftsmann, der gerne Menschen um sich herum versammelt. So findet sich auch Lidewine in seinem Kreis ein, die ihre Stelle als Assistentin eines Zauberers unvermittelt aufgibt.

    Mit vielen Erwartungen bin ich an dieses Buch herangegangen, nur um mich auf den ersten hundert Seiten der Geschichte in den Dornenranken des verwendeten Sprachstils hängen zu bleiben. Verschachtelte ellenlange Sätze, das ausgiebige Verweilen in der Beschreibung eines Ereignisses liessen es kaum zu, dass ich einen Einstieg in die Geschichte fand, geschweige denn ein Gefühl für die Protagonisten selbst. Ich musste die Lektüre abbrechen, vielleicht wird sie zu einem anderen Zeitpunkt für mich interessant.

    Deshalb kann ich leider nur 2 von 5 Sternen vergeben. Den Hype um das Buch kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Erwin K. V., 09.09.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Der Roman handelt von einem Mann, der es gewohnt ist, über Andere zu bestimmen. Sein Name ist Ralph Krass, daher auch der Titel des Romans. Er verfügt über einen Kreis von Willigen, die seine ständigen Begleiter sind, andererseits aber auch gerne seine scheinbar grenzenlose Grosszügigkeit geniessen. In diesen Kreis tritt eine junge Abenteurerin, Lidewine Schoonemaker. Dabei spielt ein Einzelner aus der Gruppe, mit Namen Dr. Matthias Jüngel, als unterwürfiger Sekretär von Krass eine nicht unbedeutende Rolle. Er ist gleichzeitig Beobachter der ganzen Szenerie und wird als Pechvogel beschrieben, den Neid und Eifersucht plagen. Der Kreis der Bewunderer um Krass bricht irgendwann krachend auseinander. Damit ist Teil 1 des Romans, der in Neapel und Umgebung handelt, zu Ende.

    Teil 2 des Romans versetzt Jüngel in die französische Provinz, wo er einen Zufluchtsort findet und nach den vorherigen Ereignissen zur Ruhe zu kommen versucht. Er lernt dabei interessante Leute mit unterschiedlichen Charakteren kennen. Als Ich-Erzähler beschreibt er in einer Art Tagebuch seine Erlebnisse und reflektiert gleichzeitig die gemeinsame Zeit mit Krass.

    Teil 3: Genau 20 Jahre nach den in Teil 1 beschriebenen Ereignissen kommt es in Kairo zu seltsamen Geschehnissen. Ralph Krass, nach dem Zusammenbruch seiner geschäftlichen Vorhaben nun völlig mittellos, irrt durch Kairo und landet nach dem zweiten, dem gesundheitlichen Zusammenbruch im Armensaal des dortigen Krankenhauses. Auch Schoonemaker und Jüngel sind nun beruflich in Kairo. Nach beider zufälligem Wiedersehen und in der Folge dem Zusammentreffen mit weiteren Personen stossen sie – auch dies ein Zufall - auf die von Krass hinterlassene Spur. Sie wollen ihn im Krankenhaus besuchen, finden ihn aber nicht mehr lebend vor. Mit Krass' Tod endet der Roman.

    Meinung:

    Der Autor führt uns in bildstarker und intensiver Erzählweise die einzelnen Charaktere vor Augen. Durch die detaillierte Beschreibung, die dem Lesenden auch etwas Geduld abfordert, bekommt man die handelnden Personen geradezu fotografisch vor das geistige Auge projiziert.

    Jeder einzelne der drei Teile des Romas bewegt sich langsam und spannungsreich auf etwas Unerwartetes zu und gipfelt schliesslich wie aus dem Boden geschossen in einem Höhepunkt. Der erste Teil endet mit dem explosionsartigen Auseinanderbrechen des willfährigen Kreises um den Wichtigtuer Ralph Krass. Am Ende von Teil 2 erkennt Jüngel in einem Geistesblitz, dass die französische Arztgattin im Kreis um Krass identisch ist mit der geschiedenen Frau seines neuen Bekannten in der französischen Provinz. Und schliesslich der dritte Teil endet mit dem plötzlichen Tod von Ralph Krass.

    Geschickt eingeflochten hat der Autor zur Auflockerung oftmals historische und kunstgeschichtliche Themen, beispielsweise die Tazza Farnese aus ptolemäischer Zeit, heute im Archäologischen Museum in Neapel zu bewundern.

    Was uns der Autor aber drastisch vor Augen führt ist die Wandlung der Protagonisten im Roman. Während sich die von Krass auf seinem gedanklichen Schachbrett bewegten Personen, Jüngel und Schoonemaker, emanzipieren, erleidet der Hauptdarsteller einen rapiden Abstieg bis zum bitteren Ende auf Kairos Armenfriedhof.

    Fazit:

    Mit diesem Roman hat sich der Autor selbst übertroffen. Dieses Buch ist ein grandioses Werk. Obgleich zeitintensiv, ist es sehr lesenswert.

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  • 5 Sterne

    Michael B., 23.02.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Grandios!!!
    Martin Mosebach schenkt der Welt 525 Seiten Lesegenuss. Ein Sprachkünstler, der mit seinen Beschreibungen Figuren derart zum Leben erwecken kann, dass sämtliche Hollywood-Regisseure sich huldvoll verneigen müssten. Ein Sprachschatz ist entstanden, den man nicht aus der Hand legen mag! Da wird 'Telefon' noch mit 'ph' geschrieben, da begegnet man der hohen Kunst der Aussen- und Innenweltbeschreibung und herrlich skizzierten Protagonist*innen; dabei jede Figur eine Besondere und ihr Zusammentreffen, weil auf Gegensätzen aufgebaut, etwas ganz Bedonderes. Der neue Roman ist 'echt krass' - da ist der Titel quasi Programm - nur wäre diese umgangssprachliche Plattitüde eine Beleidigung für diese Textkomposition. Ein Zeitsprung über zwanzig Jahre hinweg und wie er Menschen zum einen verändert und was doch bis zuletzt im Kern erhalten bleibt. Der Mann als dominantes und auch devotes Wesen; die Frauen als Beiwerk und Strippenzieherinnen; die Liebe und die Entfremdung, die innere Distanz zum nahen Liebesobjekt; Macht und Grenzerfahrungen. Wer eine langsam sich auflösende Beziehung wie folgt beschreiben kann, hat Grosses geleistet: "... wer den Wettkampf der Desillusionierung am längsten durchhält." Oder auch, wie die Hauptperson Ralph Krass über sich selbst reflektiert: "Im Widersprüchlichen war er ein Meister." Oder wenn Ralph Krass sich an seine Kindheit erinnert: "... aber bei ihnen war ... der Frühjahrsputz kein Ritual, sondern eine tagelange Reinigungsschlacht, die den Haushalt von Grund auf umstülpte, alles unbewohnbar machte, ein Ausnahmezustand mit dem Ergebnis einer Ordnung, die gleichfalls irgendwie unbewohnbar war." "Man lernt nichts im Leben, es ist sinnlos, alt zu werden." Die ausgefeilte Handlung des Romans (siehe Klappentext) ist das eine, dass es einen wahren literarischen Schatz zu heben gibt das andere!!!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    suse9, 01.02.2021

    Als Buch bewertet

    Wer wirft den ersten Stein?

    Krass als einen Menschen zu bezeichnen, der mit Geld um sich wirft, wäre zu einfach. Natürlich setzt er voraus, dass die Leute, die ihn begleiten – ein Rechtsanwalt, ein Doktor nebst Gattinnen, eine zufällige Unbekannte – sich als seine Gäste fühlen und ihn wie einen Stern umschwirren. Die Rechnungen begleicht ausschliesslich sein Gehilfe, Adjutant Dr. Jüngel, und zwar in bar. Das Geld aus dem Koffer gehört zwar Krass und es versiegt nie, aber selbst in die Hand nehmen? Undenkbar. Ist er arrogant? Natürlich. Despotisch? Auf jeden Fall. Dennoch ist da etwas, was anzieht – seine Gäste, seine Angestellten und auch mich als Leser.

    Der Roman umspannt den Zeitraum von 20 Jahren. Alle paar Jahre steigen wir in die Ereignisse ein und erfahren nur bruchstückhaft, oft nur angedeutet, was zwischenzeitlich geschah. Mancher fiel und ging verloren, während andere neu beginnen konnten. Die Geschichte lebt von seinen Zwischentönen. Viele kleine Episoden oder Betrachtungen laden zum Nachdenken ein. Selbst das Cover des Buches wird Thema und begeisterte mich. Manche Passagen musste – nein wollte – ich zweimal lesen, um besser verstehen zu können.

    Das Buch „Krass“ ist etwas Besonderes, besticht durch seine Sprache und Tiefgründigkeit. Es liest sich nicht zwischen Tür und Angel. Konzentration ist vonnöten. Mochte ich die Protagonisten? Nein und doch ja. Schwarz/Weiss gibt es nicht. Nicht in der Wirklichkeit und nicht in der Literatur.

    „Krass“ der besondere Roman.

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  • 5 Sterne

    Lymon, 18.05.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Krass“ - so kurz und prägnant der Titel, er scheint den Protagonisten Ralph Krass, der als Hochstapler, Betrüger, grosser Manipulator und rücksichtsloser Schwindler Menschen um sich sammelt und sie durch sein verschwenderisches und zügelloses Unterhaltungsprogramm in seinen Bann zu ziehen weiss, fast lautmalerisch zu charakterisieren.
    Der Roman fesselt den Leser, der einerseits durch die Kennzeichnung dieses narzisstisch veranlagten Menschen abgestossen wird, zugleich aber auch gespannt darauf ist, mehr über ihn zu erfahren. Wie wird jemand so wie Krass? Was muss in seinem Leben, in seiner Kindheit falsch gelaufen sein, dass sich jemand zu einem so von sich selbst überzeugten, sich auf die gleiche Stufe mit Napoleon und griechischen Gottheiten stellenden Menschen verwandelt?
    Sprachgewaltig, oftmals gewürzt mit Understatement, Ironie und Sarkasmus; perspektivisch hochinteressant, da der Leser auch tief in die Lebensgeschichten des zu Krass‘ Faktotum ernannten Jüngel und seiner Gespielin Lidewine eintaucht. Die Lebensschicksale trennen sich, gehen streckenweise ganz unabhängige Wege und kreuzen sich dann durch Zufälle wieder, bis sie sich in gewisser Weise wieder vereinen. Ein Roman, der zugleich abstösst und fasziniert; ein Roman, der von tiefen Gefühlen, von Liebe und Enttäuschung zeugt, aber auch von der Versuchung zur Macht und was diese aus den Menschen macht.
    Eine sehr anspruchsvolle Lektüre, die aber einen tiefen Eindruck hinterlässt.

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  • 5 Sterne

    Nil_liest, 14.02.2021

    Als Buch bewertet

    Verführt durch Geld und angestachelt

    Für mich ist Martin Mosebach, einer DER Gegenwartsautoren überhaupt. Ein Könner seines Fachs, kaum einer spielt so gut mit der Sprache und offenbart uns damit was Literatur sprachgewaltig bei uns als Leser auslösen kann.
    Sein neustes Werk heisst nicht nur „Krass“ sondern offenbart auch krasses, wobei hier eigentlich eine Person im Roman gemeint ist: Krass, der Waffenhändler. Wir betrachten das Szenario aus der Brille des Dr. Jüngel. Ihn engagiert Krass als begleitende Reiseleitung nach Neapel, ein sonst arbeitsloser Kunsthistoriker. Dann wird noch eine Escortdame hinzugenommen, die aber den widersinnigen Auftrag hat mit niemandem auf dieser Reise zu schlafen. Der Roman knistert förmlich vor sich hin, nach jeder Seite denkt man und nun geschieht was ungeheuerliches und ….es bleibt aus….
    Was sich zu Beginn noch als teuflische Verführung gibt, endet im Gegenteil. Dr. Jüngel wird bis 18 Jahre später noch beeinflusst sein von seiner Begegnung und Verbandelung mit Krass, der es wiederum nicht überlebt.
    Wer diesen Roman zur Hand nimmt, tut dies für gute Prosa und wird es lieben. Hier werden Abgründe des Geldes und Verwirrungen der Seelen aufgezeigt. Kantige Sätze treffen ins Schwarze wie fliegende Pfeile. Mir hat der Roman äusserst gut gefallen. Eine Leseempfehlung für alle die mehr als 500 Seiten gute Literatur vertragen!

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 26.01.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Meisterwerk

    An dem neuen Roman des Büchnerpreisträgers Martin Mosebach ist schon das Cover in Rot und dem gespiegelten Vogel auffällig.So wird man magisch vom Buch angezogen. Martin Mosebachs opulenter Schreibstil ist auch in „Krass“ voll und ganz da. Für geniesserische Leser ist das ein Leckerbissen.
    Der Roman handelt in verschiedenen Orten. Zuerst Neapel, da ist der Ausflug nach Capri eine besondere Passage. Danach Frankreich. Später dann Kairo.
    Mosebach war selbst in diesen Orten und seine Beschreibungen sind exquisit.

    Auffällig sind die Charaktere der Figuren.Der titelgebende Geschäftsmann Ralph Krass ist undurchschaubar. Seine Geschäfte sind vielleicht zweifelhaft. Er hat einen Tross an Angestellten und Leute, die er aushält dabei.
    Eine wichtige Figur ist sein Angestellter Matthias Jüngel.
    Dann die Belgerin Lidewine, die einem Zauberkünstler namens Harry Reno assistierte und dann zu Krass stösst.

    Überraschenderweise wechselt der Roman im zweiten Teil zum Erzählen in der ersten Person. Das gibt dem ganzen noch einmal eine andere Note.
    Es folgt noch ein dritter Teil, über den ich hier aber noch nichts verraten möchte.

    Krass ist ein Meisterwerk!

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  • 5 Sterne

    Manuela K., 15.05.2021

    Als Buch bewertet

    Ralph Krass – so heisst ein verschwenderisch grosszügiger Geschäftsmann, der Menschen mit kannibalischem Appetit verbraucht. Ist er unendlich reich oder nur ein Hochstapler, kalt berechnend, oder träumt er hemmungslos? Er will sich seine Gesellschaft kaufen, immer nur selbst der Schenkende sein. Als in Neapel Lidewine in seinen Kreis tritt – eben noch die Assistentin eines Zauberers, eine junge Abenteurerin –, bietet er ihr einen ungewöhnlichen Pakt an. Beobachtet wird das Ganze von seinem Sekretär, dem Pechvogel Dr. Jüngel, mit einem Blick voll Neid und Eifersucht. Aber erst nachdem die Gesellschaft von Herrn Krass durch einen Eklat auseinandergeflogen ist, gelingt es ihm, an seinem Zufluchtsort in der französischen Provinz, die Mosaiksteine des Geschehenen zu einem Bild zu ordnen – während Menschen wie der stumme Kuhhirte Toussaint, der Schuster Desfosses und Madame Lemoine mit ihren Wellensittichen ihm eine Ahnung davon vermitteln, wie alles mit allem rätselhaft zusammenhängt.

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  • 5 Sterne

    Der Blaue Mond, 21.01.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman mit seinen über 500 Seiten ist eine Geschichte zum Nachdenken. Vordergründig geht es um Herrn Krass und ja, der Name ist Programm. Ein Menschenfresser, der anderen Zeitgenossen jedoch keinen physischen Schaden zufügt, sondern diese aufs Feinste manipuliert. Er ist das Zentrum der Macht und baut sich seine Welt.

    Sprachlich sind die vielen Seiten ein wahrer Genuss, hier kommen Literaturliebhaber definitiv auf Ihre Kosten. Mir war nur der Teil zwei mit dem verlassenen Dr. Jüngel zu langatmig. Durch dessen nachträgliche Briefe erfährt man jedoch wichtige Details der Handlung, die einem sonst verborgen bleiben würden.

    Was ist wichtig im Leben? Geld, Macht oder beides? Oder dann doch die Treue, die Herr Krass bis zum Ende für seine Frau fühlt. In jedem Fall gibt es eine Art Magie, man kann es auch Schicksal nennen, das die Welt zusammenhält. Und es ist eine runde Sache, die Welt ist klein, wie man so schön sagt.

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  • 5 Sterne

    begine, 23.01.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Grosse Erzählkunst

    Der Schriftsteller Martin Mosebach liest sich nicht ganz einfach, aber es lohnt sich , seine Bücher zu lesen

    Der Roman „Krass“ präsentiert er mit exklusiven Schreibstil. Für mich war der Anfang etwas verwirrend, aber dann fand ich mich doch zurecht.

    Ralph Krass ist ein ungewöhnlicher Geschäftsmann. Er ist schon ziemlich krass im Benehmen gegenüber seinen Angestellten.

    Der Roman ist stimmungsvoll und mit besonderer Atmosphäre. Die Personen hat der Autor mit eigensinnigen Charakteren versehen. Sein Schreibstil ist detailliert. Man erfährt, was die Personen tragen und was sie essen, ausserdem erfahren wir auch ihre Essgewohnheiten.
    Mit grosser Erzählkunst werden wir durch die Geschichte geführt. Es geht von Neapel nach Frankreich und weiter nach Kairo.
    Martin Mosebach ist ein bedeutender Schrift stell. Wenn man sich in seinen Stil einlässt, wird man gut unterhalten.

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  • 4 Sterne

    Meany, 27.01.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Mit der Zeit in der Tiefe eine stille Wirkung

    Der feinsinnige Ästhet und als sich als Traditionalist stilisierende Martin Mosebach entwickelt gleich zu Beginn in einer somnambulen Sequenz einen Sog, der den Leser über eine verzauberte Dimension in die Mitte des Geschehens zieht. Hier kann man selbst den Magnetismus erleben, den Ralph Krass auf seine Opfer ausübt, ein Despot und Autokrat, gewürzt mit diabolischen Elementen, der im Guten wie im Schlechten alle ihn umgebenden Menschen in lähmender, persönlichkeitszerstörender Abhängigkeit hält.

    Ein scheinbar auktorialer Erzähler referiert im ersten Teil angenehm chronologisch, angereichert durch die Perspektive Jüngels, seines Adlatus, der diese aber noch einmal in Faxe an seine Frau und intime Tagebuchaufzeichnungen spaltet – auch das ein Indiz für die hohe Kunstfertigkeit der Form. Der kultivierte Stil liest sich süffig wie reifer Marsala mit den eleganten Formulierungen und der Vermeidung abgegriffener Vokabeln. Treffsichere Sentenzen würde ich mir am liebsten eingerahmt übers Bett hängen, aber auch da klingt schon eine verschmitzte Ironie durch.

    Die schiere Handlung spielt eine ähnliche Rolle wie das Libretto in der Oper: das Gerüst, um das sich dort die Musik, hier die Sprachartistik rankt. Erst im Rückblick deutet Mosebach die eigentlichen dramatischen Ereignisse an, der zweite Teil als Intermezzo dient der Selbstreflexion Jüngels, durch die sich dysfunktionale Partnerschaften leitmotivisch ziehen.

    Im dritten Teil sieht man Krass in Ägypten noch einmal seine Skrupellosigkeit voll entfalten, sein Schlüsselbegriff ist nichts als reine Macht, selbst als dieser schon die Existenzgrundlage in Form von Geld entzogen wurde und man Schritt für Schritt verfolgt, wie er den Boden unter den Füssen verliert. Wie es überhaupt dazu gekommen ist, kann man sich nur zwischen den Zeilen zusammenreimen. Unverständlich ist mir bis zum Schluss geblieben, dass sich ein zunächst Fremder so hingebungsvoll für ihn aufopfert und damit eine Katharsis verhindert. Einen befriedigenden Abschluss der Lektüre stellt die Tatsache dar, dass sich für manche Personen der Kreis schliesst und einige, nicht alle der im ersten Teil aufgeworfenen Fragen gelöst werden.

    Vor Allem schafft der hochgradig artifizielle Stil Distanz. Bei dem durchaus vorhandenen Psychologisieren der Figuren entwickelt man Sympathie für Niemanden, es bietet sich absolut keine Identifikation an. Ich habe den Roman als Sprachkunstwerk gelesen und rate allen Lesern ab, die leichte Unterhaltung vorziehen. Er ist ein intellektuelles Vergnügen, emotional hat er mich eigenartig kalt gelassen.

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  • 5 Sterne

    inya, 05.02.2021

    Als Buch bewertet

    raffiniert

    Dieses Buch ist einmal wieder ein Glanzstück der modernen Literatur und lässt das Herz eines jeden Literaturliebhaber höher schlagen. Denn der Autor versteht die Kunst des Schreibens und es macht Spass den verschlungenen Sätzen zu folgen und in die skurrilen Geschehnisse um Herrn Krass einzutauchen. Das Buch ist in drei verschiedene Kapitel geteilt, welche immer aus einer anderen Erzählperspektive dargestellt werden und es geht in dem Buch natürlich um den Krass, der eine Scharr von skurrilen Charakteren um sich herum versammelt hat und diese sozusagen beherrscht. Es ist wie oben schon beschrieben ein Genuss dieses Buch zu lesen und der Autor ist mit diesem Buch eine Entdeckung für mich im Jahr 2021. Ich kann es jedem Literaturliebhaber empfehlen, denn langweilig wird es mit diesem Buch nicht. Krass sorgt für viel Wirbel und Unterhaltung.

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  • 4 Sterne

    Bookslove1511, 07.02.2021

    Als Buch bewertet

    Ralph Krass... ein grosszügiger Geschäftsmann, der niemals Zeit hat aber dafür einen unendlich erscheinende Vermögen besitzt. Ein voluminöser, opulenter Mann, der nicht viel redet, aber dafür mit seiner schweigen alles unter Kontrolle hält. Wenn es um Manipulationen geht, ist er ein Genie.
    Im Jahr 1988 geniesst er sein Leben in Neapel mit ausreichend Champagne, Langusten und mit dem für ihm vorteilhaften Menschen. Mit dabei; Dr. Jüngel, sein neuer Buchhalter, der Pechvogel mit blasser Haut und mit ein Koffer voller Geld in der Hand. Woher der Geld stammt? Wahrscheinlich da spielt paar Anzugmänner eine Rolle, so genau weiss man als Leser nicht.

    Herr Jüngel... ein magere, arbeitslose Kunsthistoriker, der viele Sprachen spricht und nicht nur die Rechnungen für Herr Krass bezahlt. Er führt die hochinteressante, kleine Reisegruppe, die aus Deutschland, Frankreich und Italien stammen, ins Museum, zum feinsten Restaurants und zum Bootsausflügen und übersetzt dabei all die Sprachen. Die kleine Gruppe versteht sich bravourös, keine fragt oder jammert sich über irgendetwas, Hauptsache die Bäuchlein sind voll und die Köpfe beschwipst. Bis eines Tages die Abenteuerlustige, Zauberkünstler Assistentin Lidewine in die Gruppe eintritt...

    Martin Mosebach nimmt seiner Leser*in mit seiner Wortgewaltigen Darbietungen auf die pompöse, skurrile Reisen. Die Reisen teilt sich auf drei Abschnitten. In den ersten Teil erlebte ich den Schönheit von Neapel mit Herrn Krass und mit seinen kuriosen Reisebegleitern. In den zweiten war ich nach einem Jahr mit mittellosen, oft durcheinander wirkenden Jüngel in Frankreich und in der dritte Reise habe ich mich auf Wiedersehen mit Lidewine, Krass und Jüngel in Kairo gefreut. Drei grosse Kapitel, die nicht vorhersehbar waren.
    Wortgewaltig

    Mosebachs Charaktere sind wie Karikatur Figuren. Die sind entweder zu dick, zu klein oder haben eine Faible für irgendetwas und genau damit hatte ich meine Probleme. Denn egal was die Männer taten, wirkten mir wie die Helden, Gegensatz zu den Frauen. Ob die Frauen Haupt oder Nebencharaktere sind, die sind Geld und Sexbesessen dargestellt, was mich sehr gestört hat.

    Mit einer bildhafte Sprache, mitreissende Stimmungen und kuriose Charaktere hat mich Martin Mosebach auf eine „Krasser“ Reise mitgenommen. Für die Literaturliebhaber ist eine genussvolle Reise...

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  • 4 Sterne

    Daniela H., 30.01.2021

    Als Buch bewertet

    "Krass" wurde von Martin Mosebach geschrieben und ist 2021 bei Rowohlt erschienen. Ich finde das Cover ist wunderschön gelungen, ich liebe den Kontrast zwischen dem Wort Krass (welches etwas heftiges, aussergewöhnliches verspricht) und diesem ruhigen, gespiegelten Vogel. Ich bin mir sicher das dass Buch in der Buchhandlung sehr auffallen wird.
    In dem Buch geht es um Ralph Krass welcher Menschen auf verschiedenste Art und Weise zu manipulieren weiss. Mir fiel es schwer mich an den Schreibstil zu gewöhnen und ich brauchte auch ein paar Tage dieses Buch durchzulesen, da es mich nicht extrem gefesselt hat. Das Buch ist mit 500 Seiten auch wirklich mächtig. Es hat mir teilweise ein bisschen die Tiefe gefehlt und Herr Krass war interessant, aber hat mich nicht umgehauen. Trotzdem finde ich das Thema und die Story wirklich lesenswert und kann es daher definitiv empfehlen.
    "Krass" wurde von Martin Mosebach geschrieben und ist 2021 bei Rowohlt erschienen. Ich finde das Cover ist wunderschön gelungen, ich liebe den Kontrast zwischen dem Wort Krass (welches etwas heftiges, aussergewöhnliches verspricht) und diesem ruhigen, gespiegelten Vogel. Ich bin mir sicher das dass Buch in der Buchhandlung sehr auffallen wird.
    In dem Buch geht es um Ralph Krass welcher Menschen auf verschiedenste Art und Weise zu manipulieren weiss. Mir fiel es schwer mich an den Schreibstil zu gewöhnen und ich brauchte auch ein paar Tage dieses Buch durchzulesen, da es mich nicht extrem gefesselt hat. Das Buch ist mit 500 Seiten auch wirklich mächtig. Es hat mir teilweise ein bisschen die Tiefe gefehlt und Herr Krass war interessant, aber hat mich nicht umgehauen. Trotzdem finde ich das Thema und die Story wirklich lesenswert und kann es daher definitiv empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Martin S., 14.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Grosses Erzähltalent

    Ralph Krass ist ein Machtmensch und es gefällt ihm sein Umfeld mit seinem scheinbar unbegrenztem Selbstbewusstsein zu gestalten. So geraten auch seine Assistentin Lidewine und sein Sekretär Dr. Jüngel in den Kreis der Protagonisten, deren Leben er gerne mit seinem Handeln und Vermögen bestimmt. Aber sein "Konstrukt" ist nicht davor gefeit, auch angegriffen oder gar zerstört zu werden. Erst durch die Reflektion weiterer Personen wird dem Hauptprotagonisten sein wahres Leben schonungslos vor Augen geführt.

    Ich war sehr gespannt auf das neue Werk des erfolgreichen Autors Martin Mosebach, der bereits mit vielen Literatur-Preisen ausgezeichnet wurde, sowie Mitglied mehrerer Akademien der Sprache und Künste ist. Von Beginn an nötigte mir der aus meiner Sicht anspruchsvolle, aber auch wunderschöne Schreibstil den höchsten Respekt ab. Ich verlor mich ein wenig in den Zeilen und geriet quasi in einen Lesesog. Die Geschichte des wenig sympathischen aber interessant gezeichneten Ralph Krass nimmt im Verlauf des Buches dann immer mehr Konturen an und erhält gerade durch die Reflektionen im zweiten und dritten Teil des Romans zunehmenden Tiefgang. Die Handlung des Buches konnte mich nicht immer fesseln, aber das Erzähltalent des Martin Mosebachs strapazierte in diesen Phasen mein Durchhaltevermögen nicht zu sehr.

    Insgesamt ist "Krass" ein aus meiner Sicht anspruchsvoller Roman, der aber gerade aufgrund des wortgewaltigen Talents des Autors mehr als lesenswert ist. Sicherlich ist die volle Konzentration erforderlich, aber wer es weiss ein Buch in Ruhe zu geniessen, wird seine Freude an "Krass" haben. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    Martin S., 14.03.2021

    Als Buch bewertet

    Grosses Erzähltalent

    Ralph Krass ist ein Machtmensch und es gefällt ihm sein Umfeld mit seinem scheinbar unbegrenztem Selbstbewusstsein zu gestalten. So geraten auch seine Assistentin Lidewine und sein Sekretär Dr. Jüngel in den Kreis der Protagonisten, deren Leben er gerne mit seinem Handeln und Vermögen bestimmt. Aber sein "Konstrukt" ist nicht davor gefeit, auch angegriffen oder gar zerstört zu werden. Erst durch die Reflektion weiterer Personen wird dem Hauptprotagonisten sein wahres Leben schonungslos vor Augen geführt.

    Ich war sehr gespannt auf das neue Werk des erfolgreichen Autors Martin Mosebach, der bereits mit vielen Literatur-Preisen ausgezeichnet wurde, sowie Mitglied mehrerer Akademien der Sprache und Künste ist. Von Beginn an nötigte mir der aus meiner Sicht anspruchsvolle, aber auch wunderschöne Schreibstil den höchsten Respekt ab. Ich verlor mich ein wenig in den Zeilen und geriet quasi in einen Lesesog. Die Geschichte des wenig sympathischen aber interessant gezeichneten Ralph Krass nimmt im Verlauf des Buches dann immer mehr Konturen an und erhält gerade durch die Reflektionen im zweiten und dritten Teil des Romans zunehmenden Tiefgang. Die Handlung des Buches konnte mich nicht immer fesseln, aber das Erzähltalent des Martin Mosebachs strapazierte in diesen Phasen mein Durchhaltevermögen nicht zu sehr.

    Insgesamt ist "Krass" ein aus meiner Sicht anspruchsvoller Roman, der aber gerade aufgrund des wortgewaltigen Talents des Autors mehr als lesenswert ist. Sicherlich ist die volle Konzentration erforderlich, aber wer es weiss ein Buch in Ruhe zu geniessen, wird seine Freude an "Krass" haben. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    Leserin, 23.01.2021

    Als Buch bewertet

    Ralph Krass – so heisst ein verschwenderisch grosszügiger Geschäftsmann, der Menschen mit kannibalischem Appetit verbraucht. Ist er unendlich reich oder nur ein Hochstapler, kalt berechnend, oder träumt er hemmungslos? Er will sich seine Gesellschaft kaufen, immer nur selbst der Schenkende sein. Als in Neapel Lidewine in seinen Kreis tritt – eben noch die Assistentin eines Zauberers, eine junge Abenteurerin –, bietet er ihr einen ungewöhnlichen Pakt an. Beobachtet wird das Ganze von seinem Sekretär, dem Pechvogel Dr. Jüngel, mit einem Blick voll Neid und Eifersucht. Aber erst nachdem die Gesellschaft von Herrn Krass durch einen Eklat auseinandergeflogen ist, gelingt es ihm, an seinem Zufluchtsort in der französischen Provinz, die Mosaiksteine des Geschehenen zu einem Bild zu ordnen – während Menschen wie der stumme Kuhhirte Toussaint, der Schuster Desfosses und Madame Lemoine mit ihren Wellensittichen ihm eine Ahnung davon vermitteln, wie alles mit allem rätselhaft zusammenhängt. (Klappentext)
    Um beim Titel zu bleiben: einfach „krass“. Das ist ein etwas andere Buch. Es lässt sich nicht so leicht lesen. Mit dem Schreibstil hatte ich am Anfang so meine Probleme. Auch die Charaktere konnte ich am Anfang nicht so recht einordnen. Erst im Laufe des Buches ging es dann und ich habe mich daran gewöhnt. Der Schreibstil ist sehr detailgenau, zeigt viele Einzelheiten. Die Handlungsorte werden gut beschrieben und ich durfte von Neapel bis nach Kairo reisen. Der Hauptprotagonist selbst ist schon eine eigenartige, ja krasse Person. Es entstand eine gewisse Atmosphäre, die sich langsam aufgebaut hat. Ein Buch welches mich sehr oft zum Nachdenken gebracht hat und gewiss nicht leicht zu lesen ist.

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