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  • 4 Sterne

    21 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 26.08.2018

    Als Buch bewertet

    Virtuos erzählte Geschichte
    „Königskinder“ erzählt eine Geschichte innerhalb der Geschichte. In der Rahmenhandlung beschliessen Max und Tina, ein Schweizer Ehepaar, die landschaftlich schönere, aber gesperrte Route über einen Alpenpass zu befahren. Aufgrund eines plötzlichen Wintereinbruchs bleiben sie im Schnee stecken und müssen die Nacht im Auto verbringen. Um die Zeit zu verkürzen, beginnt Max, eine Geschichte zu erzählen. Sie handelt vom armen Waisenjungen Jakob, der sich in der Schweiz des 18. Jahrhunderts in die Bauerntochter Marie verliebt. Da Jakob kein standesgemässer Bewerber ist, versteht es Maries Vater zunächst, die beiden zu trennen, doch das Schicksal führt sie nach einigen Irrungen und Wirrungen wieder zusammen.
    Jakob arbeitet mittlerweile als Kuhhirte in der Nähe von Versailles, wo sich die Schwester des französischen Königs einen idyllischen Bauernhof hat bauen lassen. Da die bisherigen Kuhhirten mit den Schweizer Kühen nicht zurecht kamen, fordert sie Jakob an. Doch Jakob kann seine Marie nicht vergessen und würde lieber heute als morgen in die Heimat zurückkehren.
    Interessant an diesem Erzählstrang sind die geschichtlichen Bezüge. So erfährt man von dem Ausbruch des Vulkans Laki auf Island im Jahr 1783, in dessen Folge Europa eine Eiszeit erlebte, vom Flug der ersten Montgolfiere sowie den Anfängen der französischen Revolution. Die Sprache dieser Geschichte von Jakob und Marie erinnert an ein Märchen, ist opulent und ausschweifend und manchmal ein wenig kitschig, wie Tina ganz richtig anmerkt. Stellenweise gerät die Erzählung auch ein wenig langatmig. Nichtsdestotrotz empfinde ich „Königskinder“ als intelligenten, unterhaltsamen und virtuos erzählten Roman.

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  • 5 Sterne

    22 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 17.08.2018

    Als Buch bewertet

    Liebesgeschichte aus dem 18 Jahrhundert

    Alex Capus neuer Roman ist zwar kurz, aber es steckt, wie von diesem Autor gewohnt viel drin!
    Das Buch ist einerseits dialogbetont, mit einigem Wortwitz, andererseits ist auch ein gross angelegter erzählerischer Ansatz vorhanden.

    Gegenwart: Max und Tina bleiben mit ihrem Auto im Schnee der Berge stecken. Eine erschreckende Vorstellung für mich, aber die beiden bleiben gefasst. Max beginnt, eine Geschichte zu erzählen.
    Es ist 1779. Man lernt Jakob und sein Leben kennen. Und seine Liebe zu Marie. Eine geschickt erzählte und stimmungsvolle Geschichte, die ruhig erzählt wird.
    Es stehen ihrer Verbindung aber Widerstände entgegen. Die Königskinder sind ein Kuhhirt und eine Bauerntochter. Das ist ein erheblicher Standesunterschied und Maries Vater ist gegen die Verbindung. Nach nur kurzer Zeit müssen sie sich trennen. Jakob meldet sich für Jahre zum Militärdienst. Aber sie vergessen einander nicht. Sie gehören einfach zusammen.
    Es wird eine tiefe und feste Beziehung.
    Einn weitere wichtige Figur ist die Prinzessin Elizabeth. Sie wird als Königskind noch sehr wichtig für unsere Königskinder.

    Diese Erzählweise funktioniert, da Tina als Zuhörerin zwischendurch Fragen stellt und der Text dadurch reflektiert wird. Diese Erzählform kombiniert mit Alex Capus unaufgeregter Art ergibt einen wirklich schönen Stil, der mir sehr gefällt.

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  • 5 Sterne

    30 von 53 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 28.08.2018

    Als Buch bewertet

    Königskinder, Roman von Alex Capus, 176 Seiten erschienen im Hanser – Verlag.
    Ein armer Kuhhirte und eine reiche Bauerntochter überwinden alle Grenzen und Hindernisse für ihren Traum von einem gemeinsamen Leben.
    Max und Tina ein langjähriges Ehepaar geraten auf einem Alpenpass in Schneeverwehungen und bleiben stecken, so müssen die beiden eingeschneit kurz unterhalb der Passhöhe die Nacht im Wagen verbringen. Damit die Zeit schneller vergeht beginnt Max eine Geschichte zu erzählen. Die genau dort in den Bergen beginnt und schon Jahrhunderte zurückliegt. Die Geschichte vom Hirten Jakob und seiner geliebten Marie, die Tochter eines reichen Bauern vom Greyerzer Land. Zuerst beginnt Jakob seinen Kriegsdienst und gerät an den Hof Ludwig des XVI. Gibt es eine gemeinsame Zukunft für das Liebespaar?
    Eine Erzählung in zwei Zeitebenen und zwei verschiedenen Erzählsträngen, bildhaft, emotional, mit vielen ausgefeilten Dialogen, Alex Capus hat es geschafft mich zu fesseln. Die Landschaftsbeschreibungen ziehen den Leser hinein in die Geschichte. An einem Nachmittag habe ich die mitreissende Geschichte geschafft, einmal angefangen konnte und wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Sei es die Gegenwartsgeschichte, aber auch die Geschichte im 18. Jahrhundert, beides hat mit gleich fasziniert und auf ein gutes Ende hoffen lassen. Die Geschichte lebendig zu erzählen ist dem Autor hervorragend gelungen, da er als Stilmittel die auktoriale Erzählweise gewählt hat. Zu jeder Zeit konnte ich dem Plot folgen und die Handlungen der Charaktere nachvollziehen. Die beiden Erzählstränge fügen sich lückenlos und flüssig ineinander.
    Die Personen sind sehr plastisch beschrieben und der Leser ist stets nah dran am Geschehen. Max und Tina – das sympathische Ehepaar, streitet über Kleinigkeiten, ist sich aber im Grossen und Ganzen einig. Auch Jakob und seine Marie, habe ich lieb gewonnen, habe mit ihnen gestritten, gehofft und geliebt. Wobei die Figur Marie einzig ein wenig blass geblieben ist, gerne hätte ich ihre Gefühle, in der langen Wartezeit auf ihren Jakob, erfahren. Absolut begeistert war ich über den wortgewaltigen und umgangssprachlichen Erzählstil Capus. Z.B auf Seite 39.“Fehlt nur noch, dass sie sich einen Finger in den Mund steckt, das hirnlose Ding. Und der ungewaschene Sennenbub, dieses Inzuchtbürschchen aus dem hintersten Alpental am Arsch der Welt.“ Auch die Beschreibung der Königsschwester Elisabeth oder des Kastraten fand ich genial. Tolle Figuren in einer meisterlichen Erzählung. Nebenbei habe ich auch so einige interessante Details aus der Geschichte mitbekommen, die Naturkatastrophe 1783 in Island, bei der ein Ausbruch des Laki-Kraters verheerende Klimafolgen und Missernten für ganz Europa auslöste. Die erste Ballonfahrt eines Hammels, einer Ente und eines Hahns durch die Brüder Mongolfier oder der Beginn der französischen Revolution mit dem Marsch der Poissarden auf Versailles. Es war das erste Buch von Alex Capus, welches ich gelesen habe, aber ganz sicher nicht das letzte. Ich bin begeistert.
    Meine Empfehlung für Capus Fans und für Leser die sich gerne auf kurzweilige und niveauvolle Weise unterhalten lassen. Wohlverdiente und gerne gegebene 5 Sterne – volle Punktzahl.

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  • 4 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Biest, 29.09.2018

    Als Buch bewertet

    Wie ein Märchen

    Inhalt:

    Max und Tina bleiben auf einem verschneiten Alpenpass stecken und müssen die Nacht im Auto verbringen. Um das Warten in der kalten, langen Nacht zu überbrücken, erzählt Max eine Geschichte, die genau dort in den Bergen ihren Anfang nimmt und Jahrhunderte zurückliegt.

    Es ist die Zeit der Französischen Revolution, eine Zeit des Aufbruchs und Umbruchs in Europa.
    Jakob ist ein Hirte aus dem Greyerzerland und verliebt sich in Marie, die Tochter eines reichen Bauern. Der Vater will den Jungen loswerden und tut alles was in seiner Macht steht, um Jakob von Marie fernzuhalten. Er schickt ihn erst in den Kriegsdienst und dann an den Hof Ludwigs XVI, wo auch dessen Schwester Elisabeth lebt. Diese hat sich dort einen Traum erfüllt und spannt Jakob voll mit ein. Doch nach einiger Zeit, merkt neben den Dienstmädchen auch die Prinzessin, dass Jakob alles andere als glücklich ist. Sie sucht nach einer Lösung, denn ihren Kuhhirten will sie auf keinen Fall ziehen lassen.

    Meine Meinung:

    In diesem Buch bettet der Autor eine Liebesgeschichte in eine Liebesgeschichte ein.

    Nachdem Max und Tina gezwungen sind, eine Nacht in ihrem eingeschneiten Auto zu verbringen, beginnt Max eine Geschichte zu erzählen. Die beginnt und endet wie ein Märchen.
    Capus erzählt mit einer solchen Detailverliebtheit, dass man um sich herum beim Lesen fast alles vergisst. Dies ist gewiss kein Werk, durch welches man eben mal so durchfliegt. Man muss es langsam und bewusst lesen, um auch wirklich alles zu verstehen. Er vermittelt den Lesern zudem einiges an Wissen über die damalige Zeit. So z.B. die Erfindung des Heissluftballons, der Ausbruch des Vulkans Laki und die daraus resultierenden Folgen, der Sturm auf die Bastille etc.

    Die Charaktere waren schön gezeichnet und sehr fassettenreich. Tina und Max eher modern, liebenswert und ein bisschen streitlustig. Bei Jakob und Marie spürt man deutlich, dass sie aus einer anderen Zeit stammen, ihre Liebe gleicht einem zarten Pflänzchen und sie passen sich sehr den damaligen Gepflogenheiten an.
    Wobei Prinzessin Elisabeth für die damalige Zeit ein ziemlicher Wildfang gewesen sein muss. Mit ihr ist dem Autor ein interessanter und abwechslungsreicher Charakter gelungen.

    Der Schreibstil war super angenehm und liess sich flüssig lesen.
    Der Aufbau der Geschichte hat mir gut gefallen. Zwischendurch gibt es immer wieder Sequenzen, in denen Tina Max etwas fragt oder ihn auf Etwas aufmerksam machen will.
    Das Cover gefällt mir. Es ist schlicht und doch sehr aussagekräftig. Im Nachhinein macht für mich auch der Titel Sinn, anfänglich konnte ich damit nicht wirklich viel anfangen.

    Fazit:

    Eine tolle Geschichte, super erzählt, ein bildhafter und fesselnder Schreibstil. Auch wenn das Buch nicht sehr dick ist, so kann man sich doch eine geraume Zeit damit beschäftigen und auch nach dem Lesen hallt es noch nach. Eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 22.10.2018

    Als Buch bewertet

    *Sprachlich ein wahres Lesevergnügen*
    Mit seinem Roman „Königskinder“ ist dem Schweizer Schriftsteller Alex Capus eine wundervolle, herzergreifende Geschichte gelungen, die über eine aussergewöhnliche, historische verbriefte Liebe zu Zeiten der Französischen Revolution erzählt.
    Geschickt lässt er seine sehr unterhaltsame Geschichte mit einer amüsanten, sehr realen Rahmenhandlung beginnen, bei der das Ehepaar Tina und Max mit ihrem Wagen im dichten Schneetreiben auf einer eigentlich gesperrten Passstrasse von der Strasse abgekommen und im eingeschneiten Auto bis zum Morgen ausharren müssen. Um von ihrer misslichen Lage abzulenken und die Wartezeit auf den morgendlichen Schneepflug zu vertreiben, beginnt Max in blumigen Worten seiner Frau eine wahre, schon lang zurückliegende Geschichte zu erzählen, die sich ganz in der Nähe zugetragen haben soll. Es ist die sehr fantasievolle und etwas märchenhaft anmutende Liebesgeschichte zwischen einem armen, verwaisten Sennerbuben Jakob und Marie, der schönen Tochter des reichen Talbauern. Schon bald tauchen wir als Leser zunächst in die karge Welt der Schweizer Bergbauern ein, reisen mit Jakob an den dekadenten, vorrevolutionären Hof von Ludwig XVI. nach Versailles und erleben schliesslich sogar die Wirren der Französischen Revolution. Sehr geschickt hat Capus diese beiden Erzählstränge miteinander verbunden, die ohne sichtbare Abgrenzungen wundervoll ineinanderfliessen. So führt er uns des öfteren in die Realität zu den beiden im eingeschneiten Auto zurück und lässt Tina die von Max mit vielen erstaunlichen Details ausgeschmückte Geschichte immer wieder mit skeptischen Nachfragen zu Logik und Wahrheitsgehalt unterbrechen. Auch der Leser mag sich an einigen Klischees stören und hegt Zweifel an der historischen Korrektheit, recherchiert einige der erwähnten Fakten und kann zugleich die Fortsetzung der schier unglaublichen Ereignisse kaum erwarten.
    Die hier erzählte aussergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen zwei eher gewöhnlichen Menschen, die zu „Königkindern“ wurden und denen aber allen Widrigkeiten zum Trotz ein schönes Happy End beschert wurde, wirkt dennoch nicht kitschig und unglaubwürdig. Capus findet mit seinem Ende, bei dem die Eingeschneiten nach dieser einzigartigen, magischen Nacht dem Alltag als gefestigtes Paar wieder begegnen müssen, einen wundervollen Ausklang, der uns wieder in die Realität entlässt.
    Capus konnte mich auch in diesem Roman durch seinen wunderbaren, beschwingten Erzählstil, seine Sprachgewandtheit und seinen Wortwitz begeistern. Durch die fast durchgängig verwendete wörtliche Rede bei den Dialogen hat diese Erzählung etwas sehr Lockeres und Leichtes an sich.
    gelingt es ihm
    Die treffend und anschaulich herausgearbeiteten historischen Begebenheiten rund um Schloss Versailles und die damaligen Zustände vor der französischen Revolution vermitteln uns einen aufschlussreichen Einblick in die Zeitgeschichte und lassen uns mühelos in eine andere Zeit eintauchen. Auch die atmosphärisch dichten Beschreibungen der Landschaft und das gekonnte Einfangen von Stimmungen gelingen dem Autor hervorragend, so dass beim Lesen sofort sehr plastische Bilder im Kopf entstehen.

    FAZIT
    Insgesamt also ein wunderschöner, kurzweiliger Roman, der vor allem mit seinem einzigartig beschwingten Erzählstil und einer aussergewöhnlichen, aber wahren Liebesgeschichte zu unterhalten weiss.

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  • 5 Sterne

    13 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    StefanieFreigericht, 04.09.2018

    Als Buch bewertet

    Von Widerständen, beständiger Liebe, Standesunterschieden und dem Stand der Dinge

    „Tina und Max waren ein Paar, das sich in den grossen Dingen des Lebens immer einig war. Über die kleinen Dinge zankten sie sich unablässig, aber in den grossen Dingen verstanden sie sich blind.“ S. 8f. Als sie wider besseren Wissens eine Passstrasse befahren, werden sie eingeschneit und müssen im Auto die Nacht verbringen. Max erzählt zur Ablenkung Tina eine wirklich wahre Geschichte: Vom Kuhhirten Jakob Boschung und von Marie, der Tochter des reichsten Bauern, die sich gegen den erbitterten Widerstand von Maries Vater verlieben.

    Das ist so ein kleines Büchlein, das gleitet locker und sanft über den Leser wie eine Feder. Es streichelt mit Sätzen wie „…und dann nimmt er sich vor, ihr ab sofort jeden Wunsch zu erfüllen, bevor sie ihn haben muss.“ S. 164; es kitzelt mit Anmerkungen wie „Das gefällt den Mädchen. Sie finden, dass man mit einem, der so wenig spricht, gut reden kann.“ S. 45, es hält warm S. 150 „Mag ja sein, dass es dieses Glück geben kann, den richtigen, einzigen Menschen gefunden zu haben, den rätselhafterweise nicht austauschbaren und nicht zu ersetzenden, die andere Hälfte“. Ich habe den Text langsam gelesen, weil er ein angenehmes Gefühl vermittelt, das ich noch ein wenig verlängern wollte. Nein, es ist vermutlich sonst nichts Besonderes. Es ist „nur“ schön, ein Buch für den Nachttisch oder als Geschenk für Verliebte, mit den markierten Stellen von oben.

    Die eingangs genannten Zankereien sind köstlich - so beim Festfahren des Autos, Alex Capus arbeitet da mit Wiederholungen:
    "So etwas Saublödes machen nur Touristen."
    "Nur die arrogantesten Blödiane unter den Touristen." S. 14
    Oder
    "Ein bisschen gefährlich ist das schon."
    "Verdammt gefährlich" S. 15 Es ist ein wenig wie bei Loriot…
    Auch die Diskussionen sind herrlich: Max erzählt lange, eine Geschichte, wie Marie und Jakob den ganzen Winter in den Bergen verbringen, sich lieben, essen, sich wieder lieben, jagen, er ihr vorsingt.
    „Das ist schön“, sagte Tina. „Was meinst du, ob das Mädchen schwanger ist?“
    „Nicht dass ich wüsste.“
    „Seltsam….
    Und Tina diskutiert und diskutiert, gynäkologische Probleme oder urologische. Wenn es nicht der Geschichte dient, da ist Max stur. S. 96. Ein bisschen wie daheim...

    Ob die Geschichte wirklich wahr ist? Nun ja
    https://de.wikipedia.org/wiki/Élisabeth_Philippine_Marie_Hélène_de_Bourbon
    Doch das, was ich gesehen habe, die Parallelität der Amour fou, bei Tina und Max in der Eisdiele und bei Jakob und Marie beim Heimbringen der Kinder, ist vielleicht nur ein Ansatz. Autor Capus
    https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/koenigskinder/978-3-446-26009-2/ nennt andere, siehe die 5 Fragen, der Button unter dem Link. Ich zitiere „Die meisten Menschen ahnen heute, glaube ich, dass wir in einer Epoche der Zeitenwende leben. Grosse Veränderungen stehen uns bevor, das fühlen wir ganz sicher, aber wir wissen nicht, wie die Welt morgen aussehen wird. Ebenso ging es den Menschen am Vorabend der Französischen Revolution.“ Das ist jetzt eine Deutung, auf die ich nicht selbst gekommen wäre, auch wenn es in Max‘ Beschreibung der Geschehnisse um Jakob und Marie einige im Kontrast deutlich wirkende Begriffe eingeschoben gibt, „bedingungsloses Grundeinkommen“ beispielsweise, am Hof. Was wäre es dann? Habt Vertrauen, auch in den Umwälzungen, Digitalisierung oder Flüchtlingswelle, hilft Beständigkeit und Vertrauen? Ich mag da nicht so ganz folgen, aber es ist ein hübscher Ansatz.

    Für ein rundum hübsches Werk 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    13 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tara, 02.09.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eine zauberhafte Geschichte in einer Geschichte

    „Königskinder“ ist eine wunderschöne Liebesgeschichte des Autors Alex Capus.

    Max und Tina sind seit 26 Jahren ein Paar und nun in ihrem Auto in den Schweizer Bergen eingeschneit. Um die Zeit zu überbrücken beginnt Max Tina eine Geschichte zu erzählen, die genau dort wo sie sich befinden zur Zeit der Französischen Revolution beginnt. In dieser geht es um Jakob und Marie. Marie ist die Tochter eines reichen Bauer und Jakob ein mittelloser Knecht. Als sie sich ineinander verlieben, tut Maries Vater alles dafür diese Liebe zu verhindern….

    Alex Capus beschreibt eine Geschichte in einer Geschichte. Während die von Max und Tina sehr authentisch und durch kleinere Sticheleien und amüsante Dialoge sehr lebendig wie aus dem Leben gegriffen wirkt, entführt einen die von Jakob und Marie in die Vergangenheit. Durch die historischen Informationen aus der Zeit von Jakob und Marie und den Bezug zu der Französischen Revolution und dem Frauenmarsch auf Versailles fand ich auch diesen Erzählstrang authentisch.

    Ich mag den Schreibstil von Alex Capus, er versteht es die innige Verbundenheit seiner Charaktere zu vermitteln. Seine detaillierten Beschreibungen haben Bilder vor meinem inneren Auge hervorgerufen und ich hatte fast das Gefühl mit Max und Tina in dem verschneiten Auto zu sitzen. Die märchenhafte Geschichte, die Max seiner Tina erzählt um ihr die Zeit im eingeschneiten Wagen zu verkürzen, hat mich ebenso entführt – in eine Welt zur Zeit der Französischen Revolution, in der Marie Obst und Gemüse verkauft und Jakob als Hirte Tiere hütet .

    Insgesamt ist „Königskinder“ ein wundervoller Roman, der von dem Autor einfühlsam und humorvoll erzählt wird. Historische Ereignisse und überraschende Details machen dieses Büchlein einzigartig und lesenswert.

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  • 5 Sterne

    10 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 30.08.2018

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte voller Geschichte

    Wie vertreibt man sich die Zeit, wenn man durch Eigenverschulden über Nacht im Schneetreiben liegen bleibt? Man erzählt sich eine Geschichte. Und so erzählt Max seiner Frau Tina, wie sich vor rund 240 Jahren der Greyerzer Hirte Jacob in Marie verliebte, Tochter eines reichen Bauern. Und wie das Schicksal den beiden immer wieder Steine in den Weg legte, zueinander zu finden. Ähnlich den beiden Königskindern im Märchen.
    Das Buch ist geschrieben wie eine Geschichte in einer Geschichte. Da ist zum Einen das Ehepaar Tina und Max, welches sich gern auf harmlose Art über Nichtigkeiten streitet und mich dabei ein wenig an Loriot erinnerte. Ein gelungenes Beispiel von "was sich liebt, das neckt sich". Und dann sind da Marie und Jacob, welche sich kurz vor der französischen Revolution ineinander verlieben, sich jedoch dank Maries Vater, der in Jacob lediglich einen Hirtentrampel sieht, immer wieder für längere Zeit aus den Augen, nicht jedoch aus dem Herzen verlieren.

    "Schloss Versailles sieht aus wie abgebrannt. Und es riecht auch so. Wie ein abgebranntes Scheisshaus." (Zitat S. 108)

    Die Geschichte um Marie und Jacob, welche Max als wahre Begebenheit verkauft, ist nicht nur sehr unterhaltsam erzählt, sondern vor allem auch mit wahren, historischen Ereignissen gespickt, welche teilweise mit ungewöhnlichen Details aufwarten. Zudem sind mir Marie und Jacob recht schnell sympathisch geworden, so dass ich ihr Schicksal zu den beginnenden Wirren der Französischen Revolution wirklich gerne las.
    Eine sehr schöne, lebendige Geschichte um zwei Menschen, denen zu Beginn der französischen Revolution wie den Königkindern das Zusammensein lange Zeit nicht vergönnt war, versehen mit wundervollen, teils aussergewöhnlichen historischen Details.

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  • 4 Sterne

    10 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 28.08.2018

    Als Buch bewertet

    Ein eher schlichtes Cover lädt nicht gerade zum Zugreifen ein.
    Tina und Max sind mit ihrem Auto unterwegs und fahren trotz der gesperrten Strasse hinauf auf den Berg. Da heftiger Schneefall ist, kommen sie von der Strasse ab und können nicht mehr weiter. Max beginnt eine Geschichte von Jakob und Marie, damit sie nicht einschlafen.
    Marie und Jakob lieben sich seit sie Teenager sind . Der Vater von Marie lässt die beiden jedoch nicht zusammenkommen. Sie schaffen es, sich immer ein paar Wochen zu stehlen und sind dann doch immer wieder für Jahre getrennt. Erst als Marie 29 und Max noch ein wenig älter ist, finden Sie endlich zueinander und können auch heiraten und eine Familie gründen.
    Es ist ein schönes Buch und eine feine Geschichte. Sie ist nicht gerade als tiefgründig zu bezeichnen, aber das lesen macht Spass. Der Schreibstil ist einfach und direkt und lädt schon deswegen ein. Mir hat das Lesen viel Spass gemacht und ich kann dieses Buch wirklich empfehlen.

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  • 5 Sterne

    14 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbstrose, 28.08.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nachts bei Schneetreiben eine gesperrte Alpenstrasse zu befahren ist nicht die beste Idee. Zu dieser Erkenntnis kommen auch Max und Tina, als sie auf Höhe des Jaun-Passes in einer Schneewehe stecken bleiben und nun gezwungen sind, die Nacht im Auto zu verbringen. Um Tina die Zeit zu verkürzen bis am nächsten Morgen Hilfe zu erwarten ist, erzählt Max ihr eine Geschichte, eine wahre Geschichte, wie er behauptet. Sie beginnt im Jahre 1779 auf einer kleinen Melkhütte im Greyerzerland ganz in der Nähe. Dort hütet der arme Waisenjunge Jakob die Kühe des reichen Bauern Magnin, in dessen Tochter Marie er sich unsterblich verliebt hat. Auch Marie liebt Jakob, aber es werden noch viele Jahre vergehen, bis die Beiden endlich glücklich sein können. Jakob geht zum Militär und landet später als Kuhhirte am Hofe Ludwig XVI. in Versailles. Die Schwester des Königs, Prinzessin Elisabeth, erfährt von Jakobs unglücklicher Liebe. Sie hat einen raffinierten Plan …

    Der Autor Alex Capus wurde 1961 in der Normandie als Sohn einer Schweizerin und eines Franzosen geboren. Seine ersten fünf Lebensjahre verbrachte er in Paris. 1966 zog seine Mutter mit ihm in die Schweiz, wo er später an der Universität Basel Geschichte, Philosophie und Ethnologie studierte. Er ist Verfasser zahlreicher Romane, Kurzgeschichten und Reportagen, wofür er einige Auszeichnungen erhielt. Mit „Léon und Louise“ war er 2011 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Das in „Königskinder“ im Auto eingeschneite Paar Max und Tina kennen Capus-Leser bereits aus dem 2016 erschienen Roman „Das Leben ist gut“. Alex Capus ist verheiratet und Vater von fünf Söhnen, er lebt heute als freier Schriftsteller in Olten in der Schweiz.

    Max und Tina, das langjährige Ehepaar aus der heutigen Zeit, und Jakob und Marie, das verliebte junge Paar aus der Zeit der Französischen Revolution – eine Gegenüberstellung, die Capus ausserordentlich gut gelungen ist. Fliessend geht eine Geschichte in die andere über. Eine Nacht im roten Toyota Corolla, in der Max aus dem Leben von Jakob und Marie erzählt. Gelegentlich unterbrochen von Tinas amüsanten Zwischenfragen entspinnt sich ein unterhaltsamer, vergnüglicher Dialog zwischen ihnen. Max erzählt von Jakobs kargem, entbehrungsreichen Leben im Alpenland, berichtet auch über das dekadente, heruntergekommene Leben am Französischen Hof und über Elisabeth, die exzentrische Schwester von König Ludwig XVI. Der Leser erhält kurze Einblicke in überlieferte Ereignisse wie die erste Ballonfahrt der Brüder Mongolfier, der Vulkanausbruch 1783 auf Island, der in ganz Europa eine Kälteperiode mit nachfolgender Hungersnot einläutete und trifft auch auf einige historische Personen, so dass ein schönes Bild des ausgehenden 18. Jahrhunderts entsteht.

    Der Schreibstil ist sehr ansprechend, flüssig, humorvoll und erstaunlich lebendig. Liebevoll und gut recherchierte Details sowie ausdrucksstarke Landschaftsbeschreibungen bereichern die Geschichte. Capus braucht nicht viele Worte, um eine warmherzige Liebesromanze anzudeuten und sie dem Leser ästhetisch nahe zu bringen. Die Charaktere sind sehr fein gezeichnet und von zarter Poesie. Man empfindet die gesamte Handlung, ohne dass es jemals kitschig wird, beinahe märchenhaft und beendet das Buch mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit.

    Fazit: Eine herzerwärmende Liebesgeschichte und eine Huldigung an die hohe Kunst des Erzählens. Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    14 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 21.08.2018

    Als Buch bewertet

    Dramatisches Geschehen leichtfüssig erzählt
    Ein Paar in mittleren Jahren bleibt auf einem Gebirgspass mit seinem Auto im Schnee stecken und vertreibt sich die Zeit, indem der Ehemann zu erzählen beginnt, nämlich den Verlauf der Liebe von Jakob und Marie. Seine etwas zickige Frau unterbricht den Erzählfluss immer wieder, doch es schält sich eine Liebesgeschichte heraus, so simpel und berührend wie die meisten dieser Art, und doch steht sie für einen ganz persönlichen Urknall der Liebe.
    Capus wählt zu Beginn eine bäuerliche Szenerie in den Schweizer Alpen, die aber bald ins Frankreich Ludwigs XVI. weiterleitet. Vorerst aus Kriegsgründen getrennt, dürfen sich die Liebenden auf abenteuerlichen Wegen und dank ihrer unerschütterlichen Beharrlichkeit nach Jahren aber trotzdem wiederfinden. Dabei schildert der Autor die hygienischen Zustände auf den Verkehrswegen und das groteske Leben am royalen Hof kurz vor Ausbruch der französischen Revolution so anschaulich, dass man sich beim Lesen am liebsten die Nase zuhalten möchte.
    Capus erzählt in gewohnter Virtuosität, Plastizität und Leichtigkeit. Zuvor muss er gründlich recherchiert haben, denn die historischen Hintergründe stimmen. Auch die Daten von Jakob und Marie sind in den Greyerzer Kirchenbüchern immer noch nachzulesen.
    Einen reizvollen Kontrast bildet der Bilderbuch-Bauernhof von Ludwigs Schwester Elisabeth zur rustikalen alltäglichen Wirklichkeit. Quasi als Zusatz werden zwei Paare einander gegenübergestellt, und einige Parallelen scheinen auf. Es stellt sich dem eingeschneiten Paar auch die Frage, wie sich ihre Beziehung hat entwickeln können.
    Ein schlankes Bändchen, das nun wirklich den Wunsch nach Mehr weckt.

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  • 4 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 04.09.2018

    Als Buch bewertet

    „Ach so, ein Mädchen!, ruft Prinzessin Elisabeth. Na, wenn´s weiter nichts ist. Die Alpen hätte ich ihn nicht herbeischaffen können, aber ein Mädchen – das kriegen wir hin.“


    Inhalt


    Während Max und Tina, ein langverheiratetes Ehepaar eine Nacht im eingeschneiten Wagen verbringen müssen, erzählt Max seiner Frau eine Geschichte vom Kuhhirten Jakob, der eigentlich einsam und allein in seiner Almhütte in den Bergen von Greyerz lebte und dessen grosser Liebe Marie, die als die Tochter des wohlhabendsten Bauern, lange Zeit unerreichbar für ihn blieb. Und so vertreiben sich die beiden Eingeschneiten die Zeit und fiebern mit dem Liebespaar von einst mit, ob es diesem nicht vielleicht doch gelingt, zueinander zu finden.


    Meinung


    Endlich habe ich es auch einmal geschafft, ein Buch des prämierten Schweizer Autors Alex Capus zu lesen, auf dessen Bücher ich schon mehrfach aufmerksam geworden bin. Inhaltlich gesehen widmet sich der Autor in seinem aktuellen Roman der Liebe, die auch die Jahre überdauert, die bleibt und wächst trotz zahlreicher Entbehrungen und die sich auch von aussen nur schwer lenken lässt. Eingebaut in eine sehr unterhaltsame, humorvolle Rahmengeschichte, in der ein Paar sich unterhält, welches zwar 26 Jahre glücklich verheiratet ist, aber sich nach wie vor über die Kleinigkeiten des Alltags in die Haare bekommt, entwirft er das Bild einer nicht erwünschten Beziehung in der Vergangenheit.


    Das Buch ist mit seinen 185 Seiten eher schmal und erzählt doch gleich zwei Geschichten, auch wenn es von beiden natürlich nur Lebensausschnitte sind. Tatsächlich konnte ich der Rahmenhandlung mit Max und Tina im Auto nicht immer etwas abgewinnen, waren mir ihre Dialoge doch manchmal zu überspitzt, fast schon nervig, selbst wenn sie an das normale Leben anknüpfen und einige Parallelen zu langjährigen Partnerschaften erkennbar sind.

    Vielmehr ansprechen konnte mich die Liebesgeschichte aus der Vergangenheit. Der Autor setzt ganz bewusst Grenzen, und zeigt, dass zum Beispiel die Allmacht des Elternhauses damals eine sehr entscheidende Komponente war, warum Liebende nicht ohne weiteres zueinander finden konnten. Doch er baut in seine fiktive, wenn auch auf einigen wahren Begebenheiten basierende Geschichte, das Glück, die Zufälle und die Kraft der Liebe, ihre Geduld und Unbeirrbarkeit ein. Ganz nebenbei führt er den Leser an den französischen Hof, zeigt ein verkommenes Schloss Versailles, einen beinahe entmachteten Adel und gleichzeitig die Bemühungen des Volkes, ihr Land zu revolutionieren. Historische Hintergründe findet man also auch noch.


    Das Besondere an dem Buch ist einfach nur eine liebenswerte, äusserst humorvolle Schreibweise, die Aussagekräftiges ausschmückt oder Unwichtiges retuschiert. Im besten Sinne des Wortes ein Roman, mit lebhafter Erzählung, interessanten Aspekten, vertrauensvollen Protagonisten und einer wichtigen Botschaft, auch wenn diese leider nicht so ganz klar zu Tage tritt.


    Fazit


    Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen Unterhaltungsroman, der nicht den Anspruch stellt Neues zu offenbaren, sondern sich auf das Erzählen, das Ausdenken von Zusammenhängen, die kleinen liebenswerten Widersprüche und die zwischenmenschlichen Töne beruft. Ich habe ihn gerne gelesen, auch wenn mir manchmal die Handlung zu seicht war, das Aufbegehren zu vorhersehbar, das Positive zu dominant. Gerade am Ende des Buches habe ich mir doch mehr Drama, mehr Tiefgang erhofft – doch der Autor überlässt es dem Leser, seine persönlichen Schlüsse zu ziehen. Ich empfehle das Buch denjenigen Lesern, die sich einfach in eine andere Zeit, mit andern Menschen hineindenken möchten und Unterhaltung suchen, all das wurde hier hervorragend umgesetzt. Mir hat es etwas an Schwere und Innerlichkeit gefehlt, beides meine Präferenzen bei Liebesgeschichten und diese hier ist einfach nur … schön.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    c._awards_ya_sin, 28.10.2018

    Als Buch bewertet

    Es gibt sie, diese besonderen Nächte. Nächte, die wie geschaffen sind für eine Geschichte. Eine wahre Geschichte noch dazu. Und so kommt es, dass Max seiner Frau Tina eine solche Geschichte erzählt.
    Denn sie selbst sitzen in ihrem Auto, eingeschneit in den schweizer Alpen, fest bis zum nächsten Morgen.
    Und die Geschichte fängt ganz in der Nähe an, vielleicht kannst du die Hütte sogar sehen, wo Jakob einst lebte? Wo er ganz in der Nähe Marie fand und eine tiefe Liebe entflammte. Eine Liebe, die über die Jahre nie zusammen kam, wie die Königskinder, und doch hielt. Auch über Ländergrenzen und andere Widrigkeiten hinweg. Eine Liebe zu Zeiten der französischen Revolution und gegen den Willen des Vaters.
    Wunderbar erzählt, in einer einzigen einsamen Nacht in den verschneiten Bergen.

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  • 4 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jiskett, 28.08.2018

    Als Buch bewertet

    "Königskinder" war mein erstes Buch von Alex Capus und ich war sehr gespannt darauf, da ich schon viele positive Meinungen über seine Bücher gelesen und auch eine Auswahl davon auf der Wunschliste habe. Nach der Lektüre kann ich nun auf jeden Fall sagen, dass ich noch mehr von dem Autor lesen möchte. Der Schreibstil konnte mich schnell fesseln und Capus hat mit seinen Worten ein unglaublich klares, lebendiges Bild gezeichnet, sodass man die Landschaft und die Figuren quasi vor sich sehen konnte. Dass historische Ereignisse nebenbei in die Handlung eingeflossen sind, ist ein weiterer Pluspunkt.

    Die Idee, die Entwicklung der Beziehung von Jakob und Marie als Geschichte in der Geschichte zu erzählen, hat mir gefallen und die Umsetzung ist gut gelungen. Max hat die Geschehnisse interessant wiedergegeben und er hatte auf alle Fragen seiner Frau eine Antwort parat, sodass man sich als Leser unwillkürlich fragt, ob er tatsächlich all seine Aussagen belegen könnte. Da Tina immer wieder versucht, Lücken in der Erzählung zu finden, sie ihren Mann hinterfragt und nachbohrt, um weitere Details zu bekommen, gibt es auch einige humorvolle Momente und so erfährt man viel über die Dynamik des Paares. Ihre Wortwechsel sind amüsant und ihre Interaktionen wirken sehr echt, sodass auch ihre 'Liebesgeschichte' mir gut gefallen hat. Die beiden Handlungsstränge wurden definitiv geschickt miteinander verbunden, sodass die Übergänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart fliessend waren und alles wie eine grosse Geschichte wirkte. Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass es keine Kapitel oder Unterteilungen gibt.

    Da das Buch relativ kurz ist, kann man es recht schnell lesen. Trotzdem steckt sehr viel darin und deshalb war die Länge für mich ausreichend, obwohl ich die Figuren noch gerne weiter begleitet hätte. Am Ende fand ich es ein bisschen schade, dass einiges offen blieb, doch letztlich ist es so realistischer, als wenn Max wirklich alle Informationen gehabt hätte. Auch Marie ist ein bisschen blass geblieben, doch das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Insgesamt hat "Königskinder" mich gut unterhalten und ich habe das Buch gerne gelesen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaraelisa, 21.10.2018

    Als Buch bewertet

    Zwei Geschichten
    In seinem Roman “Königskinder“ verwöhnt der Alex Capus den Leser mit zwei Geschichten: eine spielt in der Gegenwart, die andere in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Ehepaar Max und Tina ist in den Schweizer Alpen mit dem Auto unterwegs, als sie auf einer eigentlich gesperrten Alpenstrasse im Schnee steckenbleiben. Bis zum Morgen müssen sie sich irgendwie die Zeit vertreiben. Also erzählt Max seiner Frau eine Liebesgeschichte, die teilweise in der Schweiz, zum Teil aber am Hof von Versailles spielt. Der arme Kuhhirte Jakob verliebt sich in Marie, die Tochter eines reichen Bauern. Für den Vater des Mädchens ist Jakob natürlich kein geeigneter Ehekandidat. Der Bauer verhindert diese Verbindung. Marie wartet dennoch viele Jahre auf ihren Jakob, der inzwischen Soldat geworden ist und nach sieben Jahren zwar zurückkehrt, aber dann bald an den französischen Königshof geschickt wird, weil Prinzessin Elisabeth, die Schwester von Ludwig XVI., jemanden braucht, der sich mit Schweizer Kühen auskennt. Als die Prinzessin von den getrennten Liebenden hört, nutzt sie ihren Einfluss und holt Marie nach Versailles. Das Glück dauert jedoch nur bis zur Französischen Revolution. Dann müssen sich die Liebenden neu orientieren.
    Capus hat einen gut lesbaren Roman geschrieben, bei dem sowohl das authentische Porträt des zeitgenössischen Versailles als auch die sprachliche Virtuosität auffallen muss. Capus schafft eine Wortkulisse, die das höfische Leben inklusive damalige hygienische Verhältnisse lebendig werden lässt. Das Ergebnis ist kein trockenes Geschichtsbuch, sondern eine Geschichte voller Humor und Satire. Ich habe diesen Roman gern gelesen, obwohl ich ihn nicht für sein bestes Werk halte. Trotzdem ist das Buch eine Empfehlung wert.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 28.09.2018

    Als Buch bewertet

    Eine Liebesgeschichte für alle Liebespaare

    Max und Tina werden eingeschneit auf einem Alpenpass. Um sich die Wartezeit zu vertreiben, bis der Schneepflug kommt, erzählt Max eine Geschichte. Er schildert die Liebesgeschichte des Hirten Jakob, der einsam im Greyerzerland wohnte und sich in die Bauerntochter Maria verliebte. Doch die Umstände sind gegen die Liebe der beiden, sie müssen sich wieder trennen. Wahre Liebe aber wird sie wieder zueinander führen, unter völlig anderen Umständen.

    Max‘ Liebesbeweis für seine Frau Tina, mit der er bereits einige Jahre Gemeinsamkeit verbracht hat, zeigt sich in der Geschichte über Jakob, der genau in der Gegend gewohnt habe, in der die beiden eingeschneit sind. Eine Parabel über Liebende für ein Ehepaar, das ist eine Geschichte in der Geschichte, mal skurril, mal eher dramatisch, aber immer bleibt die Liebe im Fokus der Erzählung. Das heutige Ehepaar ist herrlich erfrischend dargestellt, man spürt trotz Tinas Ungeduld die Verbundenheit zwischen den beiden. Die Liebesgeschichte von Jakob und Maria hingegen wirkt kitschig, wird jedoch durch den historischen Rahmen in eine ganz andere Relation gesetzt.

    Dieses Buch ist eine wunderschöne Liebeserklärung, für alle Liebespaare, seien sie jung verliebt oder schon miteinander in längerer Verbundenheit. Man muss sich ein bisschen auf die Geschichte einlassen, muss die Zwischentöne spüren. Dann aber wird man eine wunderschöne, überhaupt nicht alltägliche Liebesgeschichte vorfinden, die wie Balsam auf der Seele wirkt. Deshalb eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

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  • 4 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 03.09.2018

    Als Buch bewertet

    Alex Cabus hat hier eine Geschichte in der Geschichte geschrieben. Als Max und Tina in einer Schneewehe steckenbleiben und die ganze Nacht im Auto ausharren müssen, erzählt Max Tina eine Geschichte. Sie handelt von einem Hirten, der sich in die Bauerstochter Marie verliebt. Der Bauer ist aber dagegen und so muss Jakob flüchten und landet am Hof von Ludwig XVI. Während Max seiner Tina die Geschichte sehr glaubhaft und bildhaft erzählt, unterbricht sie ihn immer wieder, um Details nachzufragen. Das lockert das Buch auf und Fragen die man sich als Leser vielleicht gerade selbst stellt, werden gleich von Max beantwortet. Mir hat sowohl die Geschichte von Jakob und Marie, aber auch die Unterhaltung von Max und Tina im Auto sehr gut gefallen. Das hat das Buch aufgelockert und es war gut lesbar. Ob alles auf einer wahren Begebenheit beruht und welche Details sich Max dazu ausgedacht hat, das erfährt der Leser leider nicht. Durch die schöne Erzählkunst des Autors wird man als Leser in eine fantastische Geschichte gezogen, die mit dem Ende der Nacht ihren Zauber verliert und daher wird man am Ende leider sehr schnell in die Realität zurück katapultiert. Das Buch ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam und lädt zum schmunzeln ein. Da es nicht sonderlich dick ist, kann man es sehr gut mal zwischendurch lesen. Wobei man sich trotzdem Zeit nehmen sollte, um alles auf sich wirken zu lassen!

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  • 5 Sterne

    12 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 25.08.2018

    Als eBook bewertet

    Spätabends in den Schweizer Bergen, langsam aufkommendes Schneetreiben, doch Max und Tina ignorieren die Absperrung und fahren den Berg hinauf, bis sie schliesslich doch auf dem Pass vom Weg abkommen und wohl oder übel die Nacht über im Auto ausharren müssen, bis am folgenden Morgen Hilfe zu ihnen vordringen kann. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählt Max eine Geschichte, jene von Jakob aus dem Greyzerland. Früh die Eltern verloren wird er zum eigenbrötlerischen, aber fähigen Kuhhirten. Als er sich in die Tochter eines reichen Bauern verliebt, ist dieser erbost, denn Jakob ist ganz sicher keine passende Partie für seine Marie. Jakob flüchtet sich in den Militärdienst, doch Marie wartet auf ihn. Nach Jahren im Ausland kehr er zurück und findet sein Mädchen wieder – doch ihre Zweisamkeit soll auch jetzt nur von kurzer Dauer sein, denn der französische König ruft schon wieder.

    Überzeugend gestaltet Alex Capus die Rahmengeschichte um Max und Tina und greift hier auf ein recht altes Motiv zurück: die unerträgliche Wartezeit in unfreiwilliger Gefangenschaft mit Erzählen überbrücken und so am Leben bleiben. Was in „Tausend und einer Nacht“ funktionierte, klappt auch in der modernen Welt noch.

    Die Geschichte um Jakob und Marie ist glaubwürdig und passend in der Zeit gegen Ende der Herrschaft der französischen Könige und der aufkeimenden Revolution verortet. Besonders gut hat mir dabei auch der Vulkanausbruch des Laki-Kraters gefallen, ein historisch reales Ereignis, das nachhaltige Auswirkungen auf die europäische Geschichte hatte, nahm hier doch die Hungersnot ihren Ausgangspunkt, die letztlich zum blutigen Umsturz führte. Überhaupt wird die Geschichte der beiden jungen Menschen stark durch die historischen Figuren und Ereignisse bestimmt, was ihr die Beliebigkeit nimmt und sie authentisch gestaltet. Umgekehrt aber auch eine Liebesgeschichte, die Hindernisse überwindet und überdauert. So wird „Königskinder“ trotz der Brutalität der Zeit, die niemandem, weder Königs- noch Bauernkindern, etwas schenkte, zu einer Wohlfühlgeschichte, in der man gerne versinkt.

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  • 5 Sterne

    11 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 19.08.2018

    Als Buch bewertet

    Vom Greyerzerland nach Versailles
    Der Schweizer Autor Alex Capus konnte mich schon mit einigen seiner Romane begeistern. Er verwebt wahre Geschichten meisterhaft mit fiktiven.

    In dem Roman Königskinder sind Max und Tina eingeschneit. Sie müssen bis zum nächsten Tag warten.
    Da erzählt Max seiner Frau die Geschichte von Jakob und Marie, die wirklich so passiert sein soll, jedenfalls sagt Max das zu Tina.
    Jakob ist ein armer Knecht und Marie eine reiche Bauerntochter und sie lieben sich.
    Jakob wird nach seiner Zeit bei den Soldaten vom französischen König angefordert. Seine Empfindungen wie es bei Hof mit der Hygiene zugeht, puh, ich hoffe das war Fantasie.Jakob wird Khhirt bei der ftanzösichen Prinzessin und Marie wird vom König dazu geordert. Ein schönes Märchen.
    Witzig sind die Kommentare von Tina über Max Erzählung.
    Die beiden sind richtig gut beschrieben.

    Alex Capus versteht es meisterhaft, seine Geschichten besonders zu gestalten. Sein Schreibstil ist faszinierend, einfach Spitze. Ich fühle mich, wie ein Beifahrer auf dem Pass.
    Den Roman Königskinder ist lesenswert.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 28.08.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Königskinder, Roman von Alex Capus, 176 Seiten erschienen im Hanser – Verlag.
    Ein armer Kuhhirte und eine reiche Bauerntochter überwinden alle Grenzen und Hindernisse für ihren Traum von einem gemeinsamen Leben.
    Max und Tina ein langjähriges Ehepaar geraten auf einem Alpenpass in Schneeverwehungen und bleiben stecken, so müssen die beiden eingeschneit kurz unterhalb der Passhöhe die Nacht im Wagen verbringen. Damit die Zeit schneller vergeht beginnt Max eine Geschichte zu erzählen. Die genau dort in den Bergen beginnt und schon Jahrhunderte zurückliegt. Die Geschichte vom Hirten Jakob und seiner geliebten Marie, die Tochter eines reichen Bauern vom Greyerzer Land. Zuerst beginnt Jakob seinen Kriegsdienst und gerät an den Hof Ludwig des XVI. Gibt es eine gemeinsame Zukunft für das Liebespaar?
    Eine Erzählung in zwei Zeitebenen und zwei verschiedenen Erzählsträngen, bildhaft, emotional, mit vielen ausgefeilten Dialogen, Alex Capus hat es geschafft mich zu fesseln. Die Landschaftsbeschreibungen ziehen den Leser hinein in die Geschichte. An einem Nachmittag habe ich die mitreissende Geschichte geschafft, einmal angefangen konnte und wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Sei es die Gegenwartsgeschichte, aber auch die Geschichte im 18. Jahrhundert, beides hat mit gleich fasziniert und auf ein gutes Ende hoffen lassen. Die Geschichte lebendig zu erzählen ist dem Autor hervorragend gelungen, da er als Stilmittel die auktoriale Erzählweise gewählt hat. Zu jeder Zeit konnte ich dem Plot folgen und die Handlungen der Charaktere nachvollziehen. Die beiden Erzählstränge fügen sich lückenlos und flüssig ineinander.
    Die Personen sind sehr plastisch beschrieben und der Leser ist stets nah dran am Geschehen. Max und Tina – das sympathische Ehepaar, streitet über Kleinigkeiten, ist sich aber im Grossen und Ganzen einig. Auch Jakob und seine Marie, habe ich lieb gewonnen, habe mit ihnen gestritten, gehofft und geliebt. Wobei die Figur Marie einzig ein wenig blass geblieben ist, gerne hätte ich ihre Gefühle, in der langen Wartezeit auf ihren Jakob, erfahren. Absolut begeistert war ich über den wortgewaltigen und umgangssprachlichen Erzählstil Capus. Z.B auf Seite 39.“Fehlt nur noch, dass sie sich einen Finger in den Mund steckt, das hirnlose Ding. Und der ungewaschene Sennenbub, dieses Inzuchtbürschchen aus dem hintersten Alpental am Arsch der Welt.“ Auch die Beschreibung der Königsschwester Elisabeth oder des Kastraten fand ich genial. Tolle Figuren in einer meisterlichen Erzählung. Nebenbei habe ich auch so einige interessante Details aus der Geschichte mitbekommen, die Naturkatastrophe 1783 in Island, bei der ein Ausbruch des Laki-Kraters verheerende Klimafolgen und Missernten für ganz Europa auslöste. Die erste Ballonfahrt eines Hammels, einer Ente und eines Hahns durch die Brüder Mongolfier oder der Beginn der französischen Revolution mit dem Marsch der Poissarden auf Versailles. Es war das erste Buch von Alex Capus, welches ich gelesen habe, aber ganz sicher nicht das letzte. Ich bin begeistert.
    Meine Empfehlung für Capus Fans und für Leser die sich gerne auf kurzweilige und niveauvolle Weise unterhalten lassen. Wohlverdiente und gerne gegebene 5 Sterne – volle Punktzahl.

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