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  • 5 Sterne

    12 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 08.02.2020

    Als Buch bewertet

    1929 Berlin. Die Wirtschaftskrise hält die Bevölkerung weiter in ihrem Klammergriff, es fehlt an allen Ecken und Enden. Knapp ein Jahrzehnt ist vergangen, seitdem sich Edith, Luise und Margot zum ersten Mal begegnet sind. Mittlerweile sind die drei Frauen ausgebildete Hebammen, die gemeinsam an der Frauenklinik Neukölln tätig sind. Luise kümmert sich tagsüber intensiv um die Ausbildung des Nachwuchses, doch abends stürzt sie sich ins bunte Berliner Nachtleben, um so den tragischen Tod ihres Freundes Günther zu kompensieren. Edith hat sich neben ihrer Kliniktätigkeit der Beratung von jungen Frauen verschrieben. Sie möchte mit Männern nichts zu tun haben, seitdem sie haarscharf einer Vergewaltigung entgangen ist und denkt darüber nach, ein Medizinstudium zu beginnen. Als Jüdin muss sie zudem erstmals Diskriminierung und Beleidigungen einstecken. Derweil hat sich Margot mit einem verheirateten Arzt eingelassen, der allerdings keinerlei Anstalten macht, ihre Beziehung zu legalisieren. Währenddessen gewinnt Hitler immer mehr an politischem Einfluss, was sich auch auf das Leben der drei Frauen auswirkt…
    Linda Winterberg hat mit „Jahre der Veränderung“ den zweiten Teil ihrer Hebammen-Saga vorgelegt, der erneut mit einem eingängigen, flüssigen und gefühlvollen Schreibstil sowie interessanten Handlung und gut recherchiertem Hintergrund überzeugen kann. Der Leser fühlt inmitten des Frauentrios sofort wieder unter alten Freundinnen und darf sie über einen Zeitraum von 4 Jahren bis 1932 wieder ein Stück ihres Lebens begleiten. Die Freundschaft zwischen Margot, Edith und Luise ist zusammengewachsen, sie geben sich untereinander Halt, führen aber auch alle einzeln ein Leben, das sich sehr von denen der Freundinnen unterscheidet. So darf der Leser durch die bildhaften Beschreibungen der Autorin mit Luise durchs Berliner Nachtleben der späten 20er Jahre folgen, wo sich die Bevölkerung ihren Frust des Alltags von der Seele tanzt und trinkt. Auch die Geburtsszenen im Kreisssaal sowie die leidgeprüften Jungmütter, die durch Prostitution den Lebensunterhalt verdienen müssen und sich dabei Krankheiten einfangen sind so plastisch geschildert, dass man als Leser hautnah dabei ist und miterlebt, wie nahe Freud und Leid beieinander liegen. Der mit der Handlung wunderbar verwebte geschichtliche Hintergrund ist gut recherchiert und zeichnet das Bild einer politisch gebeutelten Bevölkerung, die immer mehr Arbeitslose zu verzeichnen hat und von der Hand in den Mund lebt. Die wachsende Macht Adolf Hitlers wirft ihre Schatten voraus, schon bald weht ein rauer Ton durch Berlins Strassen, der vor allem Edith als Jüdin in Angst versetzt.
    Die Charaktere haben sich natürlich weiterentwickelt und sind nun erwachsene Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und dem Leser wie alte Freundinnen erscheinen, die man schon ewig kennt und deren Schicksal einem am Herzen liegt. Aufgrund dieser Nähe fällt das Mitfiebern, Mitbangen und –hoffen leicht, und Winterberg lässt den Leser eine Achterbahn der Gefühle durchleben. Edith geht regelrecht in ihrem Beruf auf. Sie ist ehrgeizig und so schnell nicht aus der Ruhe zu bringen, doch die immer öfter aufkommenden Judenanfeindungen wehen ihr ins Gesicht und lassen Angst in ihr aufsteigen. Luise ist feinsinnig und sensibel, fühlt sich verloren. Deshalb kommt sie auch nicht über Günthers Tod hinweg. Sie sucht das Vergessen in der schillernden Berliner Nachtwelt, doch diese bunte Scheinwelt kann sie nur für einige Stunden ablenken. Margot ist eine Kämpferin, die nicht so schnell aufgibt. Doch ihre Affäre bringt sie an den Rand der Verzweiflung und lässt sie leiden, denn sie sehnt sich so sehr nach Liebe. Aber auch Protagonisten wie Marina geben der Handlung zusätzliche Glanzpunkte.
    „Jahre der Veränderung“ ist eine wunderbare Fortsetzung, die von Beginn an mit einer packenden Handlung sowie einem spannenden historischen Hintergrund zu fesseln weiss. Herausragend und abwechslungsreich erzählt, kann es hier nur eine absolute Leseempfehlung geben.

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  • 3 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 21.01.2020

    Als eBook bewertet

    Der erste Band hat mir so gut gefallen, aber dieser 2. hat Längen, viele Wiederholungen – ich bin sehr enttäuscht, wollte aber dennoch wissen, wie es mit den Protagonisten weitergeht.
    Da, wo die Autorin über die 3 jungen Frauen und ihre Freunde etc. schreibt, ist die Geschichte wieder sehr gut, aber auf den ersten 80 Seiten schon ca. viermal „da hat es aber Jemand eilig, auf die Welt zu kommen“, die dauernden Beschreibungen der Geburten und auch das, was die „einfachen“ Frauen bei den Untersuchungen bzw. vor den Geburten erzählen, gleicht sich so sehr und ist dann doch ein wenig langweilig. Auch die Szenen in den Bars und Varietés sind alle ähnlich.
    Der ganze Roman wirkt auf mich ein bisschen substanzlos.
    Den dritten Band werde ich vermutlich noch mal anfangen zu lesen, vielleicht ist der dann wieder besser. So schade….

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Viktoria B., 27.01.2020

    Als eBook bewertet

    'Jahre der Veränderung' ist ein historischer Roman der Autorin Linda Winterberg. Ausserdem bildet er den zweiten Band der Hebammen-Saga. Hinter dem Pseudonym Linda Winterberg verbirgt sich Nicole Steyer, eine erfolgreiche Autorin historischer Romane. Warum sie allerdings nicht unter ihrem 'echten' Namen schreibt ist mir ein Rätsel - aber okay, das sei mal so dahin gestellt...

    Das doch eher dezent gehaltene Cover gefällt mir gut und ich finde es sehr passend für die entsprechende Zeit gewählt. Ausserdem ist durch die grosse Ähnlichkeit zum ersten Band der Wiedererkennungswert definitiv gegeben.

    Unter 'Informationen zum Buch' kann man sich bereits einen kurzen Vorgeschmack auf die Geschichte rund um Edith, Margot und Luise im Berlin des Jahres 1929 holen.

    Wir dürfen die drei Hauptfiguren von Juli 1929 bis März 1933 begleiten, seit Teil eins sind also gut zehn Jahre vergangen Dieser Zeitsprung tut der Geschichte aber keine Abbruch, sondern ganz im Gegenteil, er bereichert sie sogar sehr. Der Roman selbst umfasst vierunddreissig Kapitel welche fallweise mit Orts- und Zeitangaben versehen sind. Dadurch findet man sich in der gesamten Geschichte leicht zurecht und weiss als Leser immer ganz genau wann und wo man sich gerade befindet. Der Schreibstil ist sehr angenehm und der Roman dadurch leicht und flüssig zu lesen. Die Geschichte ist, wie bereits in Teil eins, wieder mitreisend und gefühlvoll - ich konnte auch diesen Teil nur schwer aus der Hand geben! Ich liebe die Figuren und konnte von der ersten Seite an in die damalige Zeit abtauchen.

    Ich würde am liebsten sofort mit den Freundinnen und Hebammen Edith, Margot und Luise weiterlesen – vor allem in dieser ungewissen Zeit! Ich sehne daher den nächsten Band der Reihe herbei!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 21.01.2020

    Als eBook bewertet

    Teil zwei der Hebammen-Saga

    Wie im ersten Band der Hebammen-Saga geht es auch hier wieder um die drei Freundinnen Edith, Luise und Margot. Edith arbeitet ausser in der Klinik auch noch in der Beratungsstelle für Frauen. Margot hat das Pech, sich in einen verheirateten Mann zu verlieben und Luise gibt den Hebammen-Schülerinnen Unterricht. Auch in das Nachtleben Berlins stürzt sich Luise. Doch die Weltwirtschaftskrise zeigt sich deutlich, denn Armut und Leid ist immer vorhanden. Dann bekommt Edith ein verlockendes Angebot, das ihr Leben für immer verändern wird. Und die Freundschaft der drei Frauen wird auf eine harte Probe gestellt.

    Meine Meinung
    Das Buch liess sich durch den angenehmen und unkomplizierten Schreibstil sehr gut lesen. Im Text gab es keine Unklarheiten. Was mich jedoch ein wenig gestört hat ist, dass die Kapitel – zumindest teilweise - mit einem leichten Cliffhanger endeten. Das heisst, ich erfuhr zwar den Ausgang der jeweiligen Geschichte, aber das zwischen dem Cliffhanger und dem Ende fehlt mir. Ausserdem sind zwischen dem ersten Buch und dem vorliegenden mehr als zehn Jahre vergangen. Margot ist in einem verheirateten Mann verliebt und hofft immer wieder, dass er sich scheiden lassen wird. Edith ist die begütertste der drei Freundinnen, doch auch sie erfährt Leid. Und Luise? Zwar trifft auch sie einen Mann, der ihr sehr sympathisch ist, aber ob daraus etwas wird? Das alles muss der Leser selbst lesen. Wie schon vorher holen die drei Hebammen viele Kinder auf die Welt. In vielen Fällen geht alles gut, doch es gibt auch traurige Fälle in welchen das Kind oder gar die Mutter stirbt. Dann gibt es ja zu dieser Zeit noch den Antisemitismus, der immer schlimmer wird. Die Braunen sind radikal, und könnten eigentlich bestraft werden, doch wer würde sie anzeigen? Und wer würde sie verurteilen? Ich glaube, das traute sich damals schon niemand. Edith ist Jüdin. Und sie tut am Ende das einzig Richtige. Aber nicht aus der Angst heraus. Aber auch das soll der Leser selbst lesen. Was mir auch sehr gut gefällt ist, dass die Autorin im Nachwort die historischen Fakten erwähnt. Allerdings hätte ich ein Personenverzeichnis trotzdem gut gefunden. Mit hat dieses Buch sehr gut gefallen, auch wenn der erste Band meiner Meinung nach etwas besser war. Darum spreche ich zwar eine Leseempfehlung aus, vergebe jedoch für dieses Buch nur vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

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  • 4 Sterne

    Isa H., 16.11.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Auch für Band 2 der historischen Hebammensaga gibt es von mir eine Kaufempfehlung.

    Nach Band 1 habe ich mir Band 2 sofort geordert und es nicht bereut.
    Für mich waren die Geschichten über die verschiedenen Geburtsgeschehen aufschlussreich und auch spannend, genau wie der Fortgang der unterschiedlichen Lebenswege der Hauptakteure.

    Freue mich nun auch Auf Band 3 Und hoffe, dass er sich genau so flüssig und spannend lesen lässt.

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 21.01.2020

    Als Buch bewertet

    Spannend, informativ, abwechslungsreich, mit viel Gefühl

    „Das Leben war es, das den Neubeginn brachte, nicht der Kalender.“ (S. 214)
    10 Jahre sind vergangen, seit Edith, Luise und Margot die Hebammenausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Sie arbeiten zusammen in der Klinik, bilden inzwischen selbst aus und arbeiten (zum Teil ehrenamtlich) in verschiedenen Beratungsstellen für Frauen. Natürlich ist es jedes Mal ein Wunder, wenn sie einem Baby auf die Welt helfen, aber sie werden auch fast täglich mit Leid und Elend konfrontiert: junge Mädchen, die sich prostituieren müssen, um zum Unterhalt der Familie beizutragen und sich dabei mit Geschlechtskrankheiten infizieren oder schwanger werden, Opfer von Vergewaltigungen, die die Kinder austragen müssen, weil Abtreibungen verboten sind, und Frauen, die nicht wissen, wie sie auch noch das achte Kind satt und gross bekommen sollen.

    Luise, die Günthers Tod nie verwunden hat, stürzt sich regelmässig ins Nachtleben, um zu vergessen und sich abzulenken. „Wir laufen alle vor irgendwas davon. Die meisten wissen es nicht einmal. Sie verlieren sich in der Welt der Leuchtreklamen, in Ballhäusern und Nachtbars. … Es ist eine Sehnsucht nach irgendwas, nach dem Verbotenen, wie es scheint. Ausbrechen, Fortlaufen, den Alltag hinter sich lassen.“ (S. 62) Dabei lernt sie die geheimnisvolle Marina kennen, auch eine verlorene Seele. Können sich die beiden vielleicht gegenseitig retten?
    Auch Margot ist noch nicht angekommen. Sie hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann, der ihr immer wieder verspricht, sich scheiden zu lassen. Wie lange soll sie noch darauf warten?
    Edith kann sich seit der versuchten Vergewaltigung vor vielen Jahren keine Beziehung mit einem Mann vorstellen. Sie geht in ihrer Arbeit in der Sexualberatungsstelle auf. Eine der Ärztinnen dort versucht sie zu überzeugen, ebenfalls Medizin zu studieren – dann könnten sie zusammen eine Praxis eröffnen. Aber Edith ist Jüdin und wird deswegen erstmals von einer Patientin beleidigt und abgewiesen.

    Nach „Aufbruch in ein neues Leben“ erzählt Linda Winterberg in „Jahre der Veränderung“ die Geschichte der drei Freundinnen und Hebammen im Berlin der beginnenden 30er Jahre weiter. Im Nachtleben spürt man die Goldenen Zwanziger noch – rauschende Partys, grosse Shows, Alkohol, Drogen und unverbindlicher Sex. Doch tagsüber sind die Anzeichen der Weltwirtschaftskrise nicht mehr zu übersehen. Immer mehr Menschen werden arbeitslos und verlieren ihre Wohnungen. Die politische Situation spitzt sich zu. Es kommt zu Demos, Strassenschlachten und antisemitischen Übergriffen. Ihr Augenmerk richtet sich dabei natürlich besonders auf die Rolle der Frauen. Diese sind oft die einzigen Ernährer der Familie, da sie billigerer Arbeitskräfte sind als die Männer. Dabei haben sie weniger Rechte und wehren sich zu selten gegen ihre brutalen Ehemänner.
    Ich war erstaunt, wie relativ modern man damals schon in der Frage der Familienplanung war. In den Beratungsstellen werden Kondome und Pessare ausgegeben, um die Gefahr von Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten zu minimieren. Die Hebammen führten Sexualberatungen durch, es gab Mütterkurse (heute: Geburtsvorbereitungskurs) und sie bildeten Kindermädchen aus – die oft selber gerade erst den Kinderschuhen entwachsen waren.

    Linda Winterberg schreibt sehr spannend und mitreissend. Die Handlung ist informativ, sehr abwechslungsreich und mit viel Gefühl. Mit anderen Worten – ein echter Pageturner. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Lebenswege von Edith, Luise und Margot weiterentwickeln und kann Band 3, der im August erscheint, kaum erwarten.

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  • 4 Sterne

    Elke S., 14.02.2020

    Als Buch bewertet

    4,5 Sterne für eine Fortsetzung, die neugierig auf den nächsten Teil macht

    Linda Winterberg hat mir mit ihren historischen Romanen schon mehrfach unglaublich tolle Zeitreisen geboten und da mir Margot, Edith und Luise schon im ersten Teil der Hebammensaga sehr ans Herz gewachsen sind, habe ich mich sehr über die Fortsetzung gefreut.

    Haben die drei im ersten Teil noch ihre Ausbildung zu Hebammen erfolgreich absolviert, sind sie, inzwischen alle drei mit einer Festanstellung in der Frauenklinik in Neukölln, nun diejenigen, die die Schülerinnen anleiten. Dieses Mal erlebt man mit den drei Hebammen ihren Alltag von Juli 1929 bis zum März des Jahres 1933.

    Als Leser darf man die drei dabei bei ihren Schichten in Klinik und Kreisssaal begleiten, ist daher bei zahlreichen Geburten mit dabei, darf so mit den glücklichen Müttern berührend schöne Momente, muss aber auch mit einigen unglücklichen so manche Tragödie erleben. Weniger als noch im ersten Teil ist man mit auf Nachsorgerunden unterwegs. Aber ganz aussen vor ist das arme Leben vieler Arbeiterfamilien in ihren dunklen vierten Hinterhofwohnungen nicht. Viele davon trifft man auch, wenn man Luise bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Sexualberatungsstelle begleitet. Hier finden zahlreiche in Not geratene Frauen, die keinen anderen Ausweg als die Prostitution sehen, die vergewaltigt wurden, unglücklich schwanger sind und ihr Kind loswerden wollen, aber auch solche die unter Syphilis leiden, eine Anlaufstelle. Etwas mehr Freuden darf man mit Edith, bei den Kursen, die sie in der neu gegründeten Mütterschule hält, haben.

    Man erlebt aber nicht nur den Arbeitsalltag der drei Hebammen hautnah mit, sondern auch in Liebesdingen gibt es einiges, was die Geschichte am Laufen hält. Luise hat nach Günthers Tod ihr Herz verschlossen und vergnügt sich allenfalls noch einmal ab und an mit Affären, bis dann einer kommt und sie feststellen muss, dass ihr das Dasein als Ruhelose eigentlich nicht gefällt. Ob es für die beiden eine glückliche Zukunft gibt, wird natürlich ebenso wenig verraten, wie ob es eine für Margot mit ihrer heimlichen Liebe mit dem verheirateten Arzt Georg gibt, auch nicht, ob sich doch noch einer findet, der Ediths Panzer, den sie sich nachdem sie nur knapp einem Vergewaltiger entkommen ist, zugelegt hat, knacken kann.

    Die Zeitreise beginnt im Jahr 1929. Die Goldenen Zwanziger sind in den letzten Zügen. Die Weltwirtschaftskrise sorgt zunehmend für Arbeitslose. Not, Elend und Hunger nimmt wieder zu. Zeitgleich verliert auch das tolle Nachtleben seinen Glanz. „Berlins Nachtleben war verführerisch, es versprach schnelles Geld, doch es barg so viele Gefahren.“ Frauen fordern mehr Selbstbestimmung, Geburtenkontrolle, kostenlose Verhütungsmittel und auch das Recht als Schwangere selbst über ungeborenes Leben bestimmen zu können steht in der Diskussion. Die Autorin lässt toll nacherleben, was die Menschen der Zeit bewegt. Auch das Erstarken der Nationalsozialisten, die vielfach für Randale sorgen, und die zunehmenden Vorbehalte gegenüber der jüdischen Bevölkerung prägen zunehmend den Alltag.

    Der flüssige Schreibstil der Autorin liest sich locker, leicht. Sie beschreibt toll und so hat man als Leser das Gefühl hautnah mit dabei sein zu dürfen. Ihr gelingt es auch mit bewegenden Szenen richtig betroffen zu machen. Nur ein Beispiel hierfür ist ein Ausflug in den Lunapark zur Attraktion Liliput, in der Kleinwüchsige für Unterhaltung sorgen sollen. „Hier lebten die Menschen, die dort vor den Kulissen wie Vieh vorgeführt wurden und am Rande der Gesellschaft ihr Dasein fristeten. Plötzlich kam sie sich schäbig vor. Sie waren wie sie: Menschen, die Wünsche Träume und Hoffnungen hatte. Nur eben etwas kleiner. Musste man sie deshalb wie fremdartige Tiefe begaffen oder ausgrenzen?“. Auch der Blick auf Menschen mit Handicap, den man immer wieder einmal werfen darf, hat mich sehr bewegt. „…dritten Stock ein behindertes Kind. Ist mongolid. Anfangs hat ja noch keiner etwas bemerkt. Aber mit der Zeit lässt sich so was ja nicht mehr verheimlichen. […] In der Krippe wollen sie die Kleine nicht haben, in der Schule noch weniger. Sie wollen sie jetzt in eine Einrichtung geben.“ Gut hat mir zudem gefallen, dass man immer wieder mal schmunzeln darf. So hatte ich z.B. viel Spass dabei, die drei bei dem neumodischen Boxtraining für Frauen in den Parks zu begleiten, „Das Losschlagen ist echt super, aber Liegestütze müssen echt nicht sein. Ich hab nicht mal fünf geschafft.“, oder konnte mich beim heimlich organisierten Geburtstagsfest über die herzliche Freude der Wäscherin Lene „Meine Güte. Auf meine alten Tage macht ihr mich ja noch zu einem Feger“, amüsieren.

    „Das Leben veränderte sich, und sie veränderten sich mit ihnen.“ Sehr gut gefällt mir, dass sich die Charaktere, die ich ja bereits im ersten Teil eine Weile begleiten durfte und die mir ans Herz gewachsen sind, auch authentisch und glaubwürdig weiterentwickelt haben. Luise, Edith und auch Margot sind reifer geworden. Auch einige andere Mitspieler sind in die Jahre gekommen, haben sich mehr oder weniger entwickelt. So ist die Pensionswirtin z.B. nicht mehr ganz so streng, was Männerbesuch angeht und auch die Oberhebamme Auguste Marquard hat einiges an Strenge eingebüsst.

    Alles in allem konnte mich der zweite Teil nicht ganz so begeistern, wie der erste. Vieles war nicht mehr neu, ich hatte das Gefühl, dass sich Szenen wiederholen und so habe ich leider die eine oder andere Länge verspürt. Auch die Spannung, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird, hat mir stellenweise etwas gefehlt. Allerdings habe ich die drei Frauen sehr gerne weiterbegleitet und bin jetzt schon super gespannt, was der nächste Band bereit hält, vor allem mit der Aussicht auf das Erstarken der Nationalsozialisten, in Anbetracht von einigen jüdischen Wegbegleitern und auch solchen, die sich in einer Nervenheilanstalt befinden. Zudem muss ich unbedingt wissen, ob es den dreien gelingen wird, ihre Freundschaft weiter aufrecht zu erhalten. Für fünf Sterne reicht es bei mir dieses Mal nicht ganz. 4,5 wären ideal.

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  • 5 Sterne

    Bärbel K., 21.01.2020

    Als Buch bewertet

    Nachdem ich vom ersten Teil bereits begeistert war, konnte mich auch diese Fortsetzung voll überzeugen. Nachdem Luise, Margot und Edith ihre Ausbildung beendet haben, stehen nun alle 3 mitten im Berufsleben. Beim Lesen merkt man aber, dass Hebamme fr sie nicht nur ein Beruf, sondern Berufung ist. Engagiert stehen sie den Schwangeren und Gebärenden zur Seite, begrüssen die neuen Erdenbürger ganz herzlich auf dieser Welt und setzen sich auch über die Krankenhausarbeit hinaus in Projekten für die sozial Schwachen ein. Ihr Engagement ist schon bewundernswert. Gleichzeitig sind sie aber auch junge Frauen, die etwas Abwechslung vom oft traurigen Alltag in der Klinik haben möchten. Die Beschreibungen zum Berliner Nachtleben hier im Buch fand ich sehr unterhaltsam. War für mich schon interessant, wie man sich damals amüsiert hat und dass es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts so schrille Gestalten wie Fritz und Szene-Kneipen hier gab. Wobei ich beim Lesen die Kondition der drei gewundert habe - nach der Arbeit, oft nach Überstunden, sich dann noch ins Nachtleben stürzen. Aber sie sind halt jung und "ausgehungert".
    Allen 3 Frauen begegnet die Liebe. Nicht immer gestaltet sie sich glücklich. Aber bei Kummer stehen sie sich liebevoll zur Seite. Als Leser darf man hier in diesem Band das Auf und Ab der Gefühle, die Enttäuschungen, aber auch Glücksmomente haut nah und zum Teil unter die Haut gehend miterleben. Oft hatte ich beim Lesen das Gefühl direkt dabei zu sein und fühlte mich darum auch so wunderbar kurzweilig unterhalten. Hervorheben möchte ich auch noch, wie gut es der Autorin gelungen ist die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen, deren Auswirkungen auf die Bevölkerung in Deutschland Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre mit in die Handlung einzubinden. Da merkt man wie viel Energie Linda Winterberg in die Recherche gesteckt hat. Von mir gibt's 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    BücherwurmNZ, 17.02.2020

    Als Buch bewertet

    Noch besser als der erste Band der Hebammen-Saga

    Ich fande es anfangs etwas schwer, in den zweiten Teil der Hebammen-Saga hineinzukommen, da ich erst einmal überlegen musste, wer jetzt wieder wer der drei Hebammen Luise, Margot und Edith ist. Zudem sind seit dem ersten Band zehn Jahre vergangen und in diesem Buch gibt es sehr viele Zeitsprünge von mehreren Wochen bzw. Monaten. Man hat als Leser das Gefühl, es fehlt der rote Faden. Das legt sich aber mit zunehmender Seitenzahl und man gewöhnt man sich an die Zeitsprünge.

    Grosses Manko wie schon im ersten Buch: Luise, Margot und Edith haben zwar verschiedene Leben (Aufgaben als Hebamme, Männerbekanntschaften), aber ihre Gedanken sind komplett gleich. Man kann sie dadurch nicht unterscheiden. Ein bisschen Verschiedenheit der Charaktereigenschaften wäre schön gewesen, denn so muss man genau lesen, um wen es sich gerade handelt.

    Im Vorgänger fande ich die geschilderten Geburten zu ähnlich, was hier nicht mehr der Fall ist, da mehr Variation geboten wird, sodass die Geburten nicht immer gleich verlaufen. Eigenartig finde ich allerdings, dass die drei jeweils alle Kinder einer Frau (z. B. alle drei oder sogar alle acht Babys) holten. Wie geht das, dass sie immer zur rechten Zeit Dienst haben, nie eine andere Geburt betreuen? Das ist mir zu viel Zufall.

    Besonders gefallen hat mir wieder die Darstellung der Lebenssituation in Berlin um 1930. Man erfährt viel über das Leben einfacher und armer Leute, aber auch über den zunehmenden Antisemitismus. Laura Winterberg bewegt sich mit dem Buch nahe am Menschen.

    Fazit:

    Ich begleitete gerne die drei Protagonisten Luise, Margot und Edith, auch wenn sie mir in ihrer Art zu ähnlich sind. Spannend ist das Leben zur damaligen Zeit und die Arbeit der Hebammen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 01.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Bereits der Vorgängerband dieser Trilogie „Aufbruch in ein neues Leben“ hatte mir gut gefallen, daher musste ich natürlich unbedingt verfolgen, wie es mit den jungen Hebammen weitergeht.
    Edith arbeitet in dem geliebten Beruf als Hebamme und in einer Beratungsstelle für Frauen. Luise unterrichtet zukünftige Hebammen und geniesst ihr Leben. Margot hat sich verliebt – dummerweise in den verheirateten Arzt Georg. In Berlin sind die Folgen der Weltwirtschaftskrise an allen Ecken und Kanten zu spüren, auch wenn das Berliner Nachtleben anderes vermuten lässt. Die Armut und die Not sind ein Boden, auf dem der beginnende Nationalsozialismus gut Fuss fassen kann. Das hat auch Folgen für die Freundschaft der Frauen.
    Es hat mir wieder viel Freude bereitet, die Freundinnen in ihrem Leben und bei ihrer Arbeit zu begleiten. Der Schreibstil von Linda Winterberg ist sehr angenehm zu lesen und so hat mich auch dieses Buch wieder gefesselt. Die Realitäten jener Zeit sind gut und plastisch beschrieben. Besonders die Nöte der Frauen konnte man gut nachvollziehen.
    Die Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben. Die Freundinnen Edith, Luise und Margot sind starke junge Frauen. Sie sind sehr unterschiedlich, aber ich mochte sie alle drei sehr gerne. Man spürt sehr deutlich, dass sie sich weiterentwickelt haben. Besonders konnte ich dieses Mal mit Edith fühlen, die schon den Hass auf die Juden zu spüren bekommt.
    Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf den letzten Teil der Trilogie.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 01.05.2020

    Als eBook bewertet

    Bereits der Vorgängerband dieser Trilogie „Aufbruch in ein neues Leben“ hatte mir gut gefallen, daher musste ich natürlich unbedingt verfolgen, wie es mit den jungen Hebammen weitergeht.
    Edith arbeitet in dem geliebten Beruf als Hebamme und in einer Beratungsstelle für Frauen. Luise unterrichtet zukünftige Hebammen und geniesst ihr Leben. Margot hat sich verliebt – dummerweise in den verheirateten Arzt Georg. In Berlin sind die Folgen der Weltwirtschaftskrise an allen Ecken und Kanten zu spüren, auch wenn das Berliner Nachtleben anderes vermuten lässt. Die Armut und die Not sind ein Boden, auf dem der beginnende Nationalsozialismus gut Fuss fassen kann. Das hat auch Folgen für die Freundschaft der Frauen.
    Es hat mir wieder viel Freude bereitet, die Freundinnen in ihrem Leben und bei ihrer Arbeit zu begleiten. Der Schreibstil von Linda Winterberg ist sehr angenehm zu lesen und so hat mich auch dieses Buch wieder gefesselt. Die Realitäten jener Zeit sind gut und plastisch beschrieben. Besonders die Nöte der Frauen konnte man gut nachvollziehen.
    Die Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben. Die Freundinnen Edith, Luise und Margot sind starke junge Frauen. Sie sind sehr unterschiedlich, aber ich mochte sie alle drei sehr gerne. Man spürt sehr deutlich, dass sie sich weiterentwickelt haben. Besonders konnte ich dieses Mal mit Edith fühlen, die schon den Hass auf die Juden zu spüren bekommt.
    Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf den letzten Teil der Trilogie.

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  • 5 Sterne

    nellsche, 05.03.2020

    Als Buch bewertet

    Berlin 1929. Die drei Freundinnen haben inzwischen ihre Ausbildungen beendet. Edith arbeitet nun als Hebamme in einer Klinik und in einer Beratungsstelle für Frauen, Margot hat sich in einen verheirateten Mann verliebt und Luise unterrichtet Hebammen-Schülerinnen. Gleichzeitig zeigt sich die Weltwirtschaftskrise deutlich in Berlin.

    Nachdem ich bereits den ersten Teil der Hebammen-Saga gelesen hatte und dieser mir prima gefallen hatte, wollte ich den zweiten Teil natürlich auch unbedingt lesen und habe mich sehr darauf gefreut.
    Das Buch liess sich leicht und flüssig lesen und ich fühlte mich mittendrin in der damaligen Zeit. ich hatte aufgrund der bildhaften Beschreibungen alles gut vor Augen.
    Anfangs musste ich kurz überlegen, um die drei Freundinnen zu ordnen. Doch das gelang mir schnell. Ich fand alle drei wieder sehr sympathisch und habe sie gerne begleitet. Die unterschiedlichen Lebenswege und Entwicklungen gefielen mir. Dennoch hatten sie immer eine Bindung zueinander. Das war abwechslungsreich und interessant.
    Das Flair Ende der 1920er Jahre in Berlin wurde wirklich toll eingefangen. Die allgemeine Entwicklung der Frauen, die beginnende Nazizeit und der Beruf einer Hebamme wurden faszinierend und authentisch beschrieben. Jede der drei Frauen hatte ihr eigenes Päcklein zu tragen und musste zurechtkommen. Ich hatte Freude beim Lesen und war gespannt, was alles passiert.

    Ein gelungener zweiter Teil, der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Chrissi die Büchereule, 05.01.2022

    Als Buch bewertet

    Die Saga geht weiter, dieses Buch hat mich im ersten Teil schon fasziniert. Drei Frauen, die im Jahr 1929 eine Hebammenschule besuchen und es passiert sehr viel. Jetzt begegnen wir wieder den drei Freundinnen und begleiten sie auf ihren weiteren Weg, der steinig wird. Es war wie ein nach Haus kommen beim Lesen, als ob man die Charaktere schon ewig kennt und ganz ehrlich ich habe sie auch irgendwie vermisst, das wurde mir klar als ich es anfing zu lesen.

    Am Anfang wird einem noch einiges wieder ins Gedächtnis gerufen, was so passiert ist im ersten Band, auch ab und an gibt es einen kleinen Rückblick, was ich sehr toll fand. Die Autorin geht auf die alte Zeit ein und es einerseits erschreckend wie es dort zuging, anderer seits haben die Frauen damals auch sehr viel Mut bewiesen.

    Die Drei Protagonistinnen mussten viel über sich ergehen lasen, haben viel erlebt, sehr bewegende Dinge, haben aber nie ihren Mut verloren und weiter gemacht. Dieser zweite Teil war noch intensiver als der erste und hat mich sehr bewegt, ich habe geweint, gelacht und mitgefiebert wie es weiter geht mit den dreien.

    Die Orte und die Geschehnisse waren sehr detailliert beschrieben, sodass ich ein genaues Bild vor Augen hatte. Es war als wäre man selbst vor Ort.

    Mich hat der zweite Teil wieder komplett fasziniert und diese Reihe ist eine, die ich immer wieder lesen werde. Sie ist so intensiv und besonders. Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Jasika, 26.01.2020

    Als Buch bewertet

    Es handelt sich um den zweiten Teil der Hebammensaga. Es ist ratsam mit dem Vorgänger "Aufbruch in ein neues Leben" anzufangen, da manches Mal darauf Bezug genommen wird. Waren die drei Freundinnen im ersten Band noch ganz am Anfang ihrer Ausbildung, ist nun einige Zeit vergangen und sie sind mittlerweile erfahrene Hebammen und lieben ihren Beruf.

    Der Berufsalltag wird sehr lebensnah und interessant dargestellt, aber es kommt oft zu Wiederholungen und ich fand die Handlung insgesamt nicht so fesselnd wie in Band 1. Margots Erzählstrang hat mir persönlich am besten gefallen. Sie hat sich ausgerechnet in einen verheirateten Mann verliebt, der zudem auch ein Arbeitskollege ist. Bei Edith passiert zunächst nicht sehr viel und Luise stürzt sich nach dem Verlust ihres Verlobten vollends ins Berliner Nachtleben, hat einige Affären und versucht auf diese Weise den Schmerz zu verdrängen. Sie wollte sich mit ihrem Verlobten ein neues Leben aufbauen. Er hatte eine Praxis gekauft und wollte, dass sie als Hebamme mit ihm in die Frauenarztpraxis einsteigt. Doch aufgrund eines tragischen Vorfalls kam es dazu nicht mehr.

    Nach dem ersten Weltkrieg befindet sich Deutschland zunächst im Aufschwung, die Menschen haben wieder Arbeit und alles geht seinen gewohnten Gang bis es zur Weltwirtschaftskrise kommt. Arbeits- und Hoffungslosigkeit machen sich bemerkbar, auch die ersten Ausmasse des beginnenden Antisemitismus zeigen sich und treffen Edith als Jüdin hart. Eine schwangere Frau verweigert sogar zunächst die Behandlung durch Edith.

    Laut Klappentext erhält Edith ein verlockendes Angebot, dass ihre Freundschaft zu Luise und Margot auf eine harte Probe stellt. Auf dieses Ereignis habe ich die ganze Zeit gewartet, es kommt dazu aber erst auf den letzten Seiten und ist daher für die Handlung dieses Bandes gar nicht ausschlaggebend. Vielmehr kann das "Angebot" erst im dritten Band wirklich seine Wirkung entfalten. Daher passt an dieser Stelle der Klappentext für mich nicht.

    Fazit:
    Eine gelungene Fortsetzung der Hebammensaga, für mich allerdings zu viele Wiederholungen der Begebenheiten im Berufsalltag der Hebammen und des Berliner Nachtlebens, wodurch der Spannungsbogen leidet. Ich hoffe, dass der dritte Band mich wieder mehr in seinen Bann zieht! Trotz dieser Kritikpunkte noch 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    .L., 20.01.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Berlin, 1929. Margot, Edith und Luise arbeiten nun schon einige Jahre als Hebammen. Ihr Leben ist abwechslungsreich, nicht nur Entbindungen, auch Pflege, Beratungen und Hausbesuche prägen den Berufsalltag. Ein meistens wunderbarer Beruf. Der Leser begleitet die Frauen und nimmt teil an privaten Sorgen, Problemen, aber auch an Glücksmomenten. Ausserdem erfährt man viel Interessantes über die gar nicht so goldenen 20-er Jahre in Berlin, den „Tanz auf dem Vulkan“ und erkennt die Vorboten des drohenden Faschismus.
    So unterschiedlich die drei Frauen sind, alle sind sympathisch, haben ein erfülltes und abwechslungsreiches Leben. Anschaulich geschildert, gut zu lesen. Ein schöner Roman aus dem Aufbau Verlag, unterhaltsam geschrieben von Linda Winterberg.

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  • 5 Sterne

    S.L., 20.01.2020

    Als eBook bewertet

    Berlin, 1929. Margot, Edith und Luise arbeiten nun schon einige Jahre als Hebammen. Ihr Leben ist abwechslungsreich, nicht nur Entbindungen, auch Pflege, Beratungen und Hausbesuche prägen den Berufsalltag. Ein meistens wunderbarer Beruf. Der Leser begleitet die Frauen und nimmt teil an privaten Sorgen, Problemen, aber auch an Glücksmomenten. Ausserdem erfährt man viel Interessantes über die gar nicht so goldenen 20-er Jahre in Berlin, den „Tanz auf dem Vulkan“ und erkennt die Vorboten des drohenden Faschismus.
    So unterschiedlich die drei Frauen sind, alle sind sympathisch, haben ein erfülltes und abwechslungsreiches Leben. Anschaulich geschildert, gut zu lesen. Ein schöner Roman aus dem Aufbau Verlag, unterhaltsam geschrieben von Linda Winterberg.

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  • 5 Sterne

    begine, 20.01.2020

    Als Buch bewertet

    Hebammen die Zweite

    „Jahre der Veränderung“ ist der zweite Band der Hebammen Saga von Linda Winterberg.
    Sie beschreibt intensiv die Lebensumstände der Berliner Frauen in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts.

    Margot, Edith und Louise sind immer noch befreundet. Ihr Privatleben hat ihre Tücken. Mit ihrer Vermieterin Auguste sind sie wie eine Familie, die zusammen halten.
    Die Autorin zeigt das Leben vieler armer Frauen, die in den Zeiten unendlich schwierig schwer ist. und zu kämpfen haben. Dann kommt auch noch die Weltwirtschaftskrise. Und der Antisemitische nimmt zu.

    Es gibt aber auch immer mal wieder schöne Lichtblicke, und Veränderungen stehen an.

    Jetzt warte ich auf den dritten Band der Saga.

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  • 5 Sterne

    begine, 20.01.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Hebammen die Zweite

    „Jahre der Veränderung“ ist der zweite Band der Hebammen Saga von Linda Winterberg.
    Sie beschreibt intensiv die Lebensumstände der Berliner Frauen in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts.

    Margot, Edith und Louise sind immer noch befreundet. Ihr Privatleben hat ihre Tücken. Mit ihrer Vermieterin Auguste sind sie wie eine Familie, die zusammen halten.
    Die Autorin zeigt das Leben vieler armer Frauen, die in den Zeiten unendlich schwierig schwer ist. und zu kämpfen haben. Dann kommt auch noch die Weltwirtschaftskrise. Und der Antisemitische nimmt zu.

    Es gibt aber auch immer mal wieder schöne Lichtblicke, und Veränderungen stehen an.

    Jetzt warte ich auf den dritten Band der Saga.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 21.01.2020

    Als eBook bewertet

    Die Not der Kriegsjahre ist vorbei und die Menschen in Berlin hoffen auf bessere Zeiten. So auch die drei Freundinnen, die wir im ersten Band der Hebammensaga bereits kennenlernen durften. Alle drei lieben ihren Beruf und privat bleiben sie nicht vor Rückschlägen und Enttäuschungen verschont. Die Klinik erfreut sich bei den werdenden Müttern grosser Beliebtheit und Säuglingssterblichkeit nimmt ab. Jetzt sind es andere Problem, die unsere drei Hauptpersonen beschäftigen.

    Berlin kommt nicht zur Ruhe. Es gibt immer mehr Arbeitslose und das wiederum bedeutet, dass Geld knapp ist. Auch jetzt herrscht Hunger und Wohnungsnot. Der Frust der Menschen schlägt sich in Aggressivität gegenüber Andersdenkenden nieder. Strassenschlachten werden zum Volkssport und sogar vor dem Schiessen scheuen Fanatiker nicht zurück. Es sind vornehmlich die Anhänger von KPD und NSDAP, die sich gegenseitig malträtieren. Schwerverletzte sind keine Seltenheit.

    Viele junge Mädchen oder an Geschlechtskrankheiten leidende Schwangere kommen zu den Beratungsstunden der Hebammen. Die Jungen prostituieren sich, weil sie auf schnell und rasch verdientes Geld hoffen. In der Klinik wird neben der Beratung auch die Ausgabe von Kondomen angeboten. Das allerdings ist in der Bevölkerung nicht immer gut angesehen. Abtreibungen sind verboten und wer es trotzdem macht und erwischt wird, muss ins Gefängnis.

    Auch dieser zweite Band gefiel mir. Obwohl der erste in meinen Augen die Historie besser und ausführlicher beschrieb. Etliche Probleme der Menschen klingen an und dazu gehört auch die Diskriminierung der Juden. Alles in allem ein lesenswertes Buch, dem ich vier Sterne gebe und es auch als leichte Lektüre empfehle.

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  • 4 Sterne

    Lesemone, 04.03.2020

    Als Buch bewertet

    Im 2. Teil der Hebammen-Saga haben die Hebammen Margot, Luise und Edith ausgelernt und arbeiten fleissig. Anschaulich wird das Leben 1929 zu Beginn der Weltwirtschaftskrise dargestellt. Die gesellschaftlichen Unterschiede in Berlin sind enorm. Gut herausgestellt wurde die Wohnungsnot damals und dass die Arbeiterfrauen viel leisten mussten, weil die Männer arbeitslos und trinkend zuhause sassen. Durch den Arbeitsmangel kam es zu viel Prostitution und daraus entstehende Kinder wurden abgetrieben. Die Kliniken hatten viel zu tun! Interessant sind hier auch die Anfänge der Nationalsozialisten und der beginnende Judenhass. So kämpft jede der Freundinnen mit anderen Dingen und sie mussten auch privat zurechtkommen. Die Geschichte ist sowohl geschichtlich interessant, als auch unterhaltsam und spannend geschrieben und ich bin sehr auf den nächsten Band gespannt!

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