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  • 5 Sterne

    14 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 06.02.2019

    "Im Dunkeln sieht man nicht so gut, dafür hört man umso besser." (Marion Gitzel)
    Kurz vor ihrem zehnten Geburtstag erfährt Mafalda das sie ca. 6 Monaten ihr Augenlicht verlieren wird. Mafaldas einziger Halt ist ihr Kater Cosimo Tucaret, Estella und der Kirschbaum auf dem Schulhof. Seit dem Tod ihrer Grossmutter hat Mafalda eine besondere Beziehung zu dem Kirschbaum. 140 Schritte sind es noch von, wo aus sie den Baum sieht, als sie von ihrer Krankheit erfährt und fortan nennt sie ihn immer den Stargardt Nebel. Mafaldas Eltern sind ihr auch keine Hilfe, den sie sind, selbst mit dem ganzen total überfordert. Zum Glück lernt sie dann in der Schule die neue geheimnisvolle Hausmeisterin Estella kennen. In Estella findet sie eine Freundin, sie pfeift ihr immer morgens, so das Mafalda leichter den Weg zur Schultüre findet. Ausserdem nimmt sich Estella Zeit um mit Mafalda über ihre Ängste, das Leben und was wichtig für sie ist zu reden. Trotzdem nehmen Mafaldas Ängste jeden Tag zu, vor allem, nachdem sie merkt, dass ihre Schritte zum Baum immer kürzer werden. Deshalb schmiedet Mafalda einen Plan, was sie tut, wenn es vollkommen dunkel wird. Noch ahnt sie nicht, das Estella ebenfalls ein Geheimnis hat.

    Meine Meinung:
    Eine warmes hellgrünes Cover lud mich ein, bei dem die Person ein wenig zu reif für eine 10-Jährige wirkte. Die Autorin selbst erkrankte mit 17 Jahren ebenfalls an dieser Krankheit, deshalb konnte sie sich gut in Mafalda hineinversetzen. Anders als bei Mafalda ist jedoch bei Paola Peretti noch ein Fünftel ihres Augenlichts vorhanden. Doch auch sie weiss, dass sie irgendwann von der Dunkelheit umgeben sein wird. Morbus Stargardt ist eine seltene Form der Makula Degeneration die man nicht heilen kann. Der Schreibstil war einfach gehalten, so das ich mir gut vorstellen könnte das dieses Buch für Kinder ab 9 Jahre sein könnte. Deshalb darf man auch bei dieser Geschichte keine tief greifende, emotionale Story erwarten und trotzdem konnte mich dieses Buch an vielen Stellen berühren. Sehr ausführlich erlebte ich Mafaldas Gefühlswelt, ihre Ängste und Sorgen, wobei der Humor in dem Buch ebenfalls zum Tragen kommt. Gut gefielen mir dabei die Charaktere, allen voran Mafalda deren Gedanken und Sorgen ich gut verstehen konnte. Dabei gefiel mir gut der Einfall mit Mafaldas Liste und der Satz von Estelle: "Wer Angst hat verpasst das Leben, Mafalda." Sympathisch war mir sofort Estella die zum einen eine herzliche und aber auch eine etwas ruppigere Seite hatte. Wahrscheinlich brauchte sie, dass damit sie als Hausmeisterin durchgreifen konnte. Zuletzt war dann noch Filippo, er geht mit Mafalda in eine Klasse. Wie es in dem Alter ist, schämen sich Jungs und Mädchen noch recht häufig, so das sich die beiden nur sehr langsam näherkommen. Dafür werden sie im Laufe der Geschichte immer mehr zu besten Freunden. Natürlich hätte man das ganze Buch ausführlicher präsentieren können, den das Buch hat nur knapp über 200 Seiten. Doch trotz der Kürze haben mich Mafaldas Krankheit und ihre Sorgen sehr bewegt. Ich jedenfalls kann dieses Buch nur empfehlen, besonders den Eltern und Kindern, die selbst von dieser Krankheit betroffen sind und gebe darum 5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    7 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 06.02.2019 bei bewertet

    "Im Dunkeln sieht man nicht so gut, dafür hört man umso besser." (Marion Gitzel)
    Kurz vor ihrem zehnten Geburtstag erfährt Mafalda das sie ca. 6 Monaten ihr Augenlicht verlieren wird. Mafaldas einziger Halt ist ihr Kater Cosimo Tucaret, Estella und der Kirschbaum auf dem Schulhof. Seit dem Tod ihrer Grossmutter hat Mafalda eine besondere Beziehung zu dem Kirschbaum. 140 Schritte sind es noch von, wo aus sie den Baum sieht, als sie von ihrer Krankheit erfährt und fortan nennt sie ihn immer den Stargardt Nebel. Mafaldas Eltern sind ihr auch keine Hilfe, den sie sind, selbst mit dem ganzen total überfordert. Zum Glück lernt sie dann in der Schule die neue geheimnisvolle Hausmeisterin Estella kennen. In Estella findet sie eine Freundin, sie pfeift ihr immer morgens, so das Mafalda leichter den Weg zur Schultüre findet. Ausserdem nimmt sich Estella Zeit um mit Mafalda über ihre Ängste, das Leben und was wichtig für sie ist zu reden. Trotzdem nehmen Mafaldas Ängste jeden Tag zu, vor allem, nachdem sie merkt, dass ihre Schritte zum Baum immer kürzer werden. Deshalb schmiedet Mafalda einen Plan, was sie tut, wenn es vollkommen dunkel wird. Noch ahnt sie nicht, das Estella ebenfalls ein Geheimnis hat.

    Meine Meinung:
    Eine warmes hellgrünes Cover lud mich ein, bei dem die Person ein wenig zu reif für eine 10-Jährige wirkte. Die Autorin selbst erkrankte mit 17 Jahren ebenfalls an dieser Krankheit, deshalb konnte sie sich gut in Mafalda hineinversetzen. Anders als bei Mafalda ist jedoch bei Paola Peretti noch ein Fünftel ihres Augenlichts vorhanden. Doch auch sie weiss, dass sie irgendwann von der Dunkelheit umgeben sein wird. Morbus Stargardt ist eine seltene Form der Makula Degeneration die man nicht heilen kann. Der Schreibstil war einfach gehalten, so das ich mir gut vorstellen könnte das dieses Buch für Kinder ab 9 Jahre sein könnte. Deshalb darf man auch bei dieser Geschichte keine tief greifende, emotionale Story erwarten und trotzdem konnte mich dieses Buch an vielen Stellen berühren. Sehr ausführlich erlebte ich Mafaldas Gefühlswelt, ihre Ängste und Sorgen, wobei der Humor in dem Buch ebenfalls zum Tragen kommt. Gut gefielen mir dabei die Charaktere, allen voran Mafalda deren Gedanken und Sorgen ich gut verstehen konnte. Dabei gefiel mir gut der Einfall mit Mafaldas Liste und der Satz von Estelle: "Wer Angst hat verpasst das Leben, Mafalda." Sympathisch war mir sofort Estella die zum einen eine herzliche und aber auch eine etwas ruppigere Seite hatte. Wahrscheinlich brauchte sie, dass damit sie als Hausmeisterin durchgreifen konnte. Zuletzt war dann noch Filippo, er geht mit Mafalda in eine Klasse. Wie es in dem Alter ist, schämen sich Jungs und Mädchen noch recht häufig, so das sich die beiden nur sehr langsam näherkommen. Dafür werden sie im Laufe der Geschichte immer mehr zu besten Freunden. Natürlich hätte man das ganze Buch ausführlicher präsentieren können, den das Buch hat nur knapp über 200 Seiten. Doch trotz der Kürze haben mich Mafaldas Krankheit und ihre Sorgen sehr bewegt. Ich jedenfalls kann dieses Buch nur empfehlen, besonders den Eltern und Kindern, die selbst von dieser Krankheit betroffen sind und gebe darum 5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 01.11.2018

    Es gibt Bücher und es gibt “In der Nacht hör’ ich die Sterne”.
    Es ist nicht nur ein sehr aufwühlender und berührender Roman.
    Es ist eine sehr einfühlsame Geschichte über Dunkelheit und Licht.
    Über Träume und Hoffnungen und auch darum, was letztendlich für uns wesentlich ist.
    Das wesentliche sieht man nicht mit den Augen. Man sieht und fühlt es mit dem Herzen und dieses Licht erlischt niemals.

    Paola Perettis “In der Nacht hör’ ich die Sterne” , hat mich mehr als nur berührt. Es hat meinen Blickwinkel auf die Welt verändert und darüber nachdenken lassen.
    Wie oft machen wir uns über Nichtigkeiten Sorgen oder werden zornig? Und dann lernt man Mafalda kennen und alles andere verschwimmt zur Bedeutungslosigkeit.
    Mafalda ist ein sehr tapferes und kluges Mädchen. Mit jeder Zeile spürt man ihre kindliche Neugier. Staunt darüber, wie erwachsen und besonnen sie doch alles betrachtet. Das sie Angst hat , grosse Angst.
    Diese Angst aber nicht zeigen und rauslassen möchte.
    Mit jedem Schritt wird es dunkler um sie , jedes Mal ein bisschen mehr und ich konnte nicht anders. Ich hab so intensiv mit ihr gefühlt. Immer wieder hatte ich den Drang sie an mich zu drücken und ihr Trost zu spenden.
    Mafalda möchte kein Mitleid und sie hat mich so ungeheuer beeindruckt , wie sie die Welt sieht und betrachtet, worüber sie sich Gedanken macht.
    Mein Herz tat sich auf , bei so viel Herzensgüte und Mut.
    Man spürt jedoch wie gern sie sich in ihrer Trauer verkriechen möchte.
    Paola Peretti hat einen sehr einfühlsamen, leichten, aber auch sehr einnehmenden und bildhaften Schreibstil. Das man diese Geschichte nicht nur inhaliert, sondern sie auch mit allen Sinnen wahrnimmt.
    Nicht nur Mafalda ist sehr authentisch und greifbar. Aber dadurch, dass man ihre Perspektive erfährt, taucht man auf ganz besonders intensive Art und Weise in ihre Seele ein und begreift und versteht, was in dieser kleinen Persönlichkeit steckt und was sie ausmacht.
    Neben Mafalda haben mich ganz besonders auch Estella und Filippo beeindruckt. Vor allem Estella. Eine temperamentvolle und herzensgute Persönlichkeit. Wenn man sie kennenlernt, gibt es Traurigkeit nicht mehr. Sie spinnt einen Kokon, der sich stärkend und wärmend um die eigene Seele legt.
    Alle Charaktere, die man hier im Laufe des Geschehen kennenlernt, sind nicht immer sehr detailreich ausgearbeitet. Man spürt sie vielmehr und manchmal, muss man auch nicht mehr wissen, um sie ergründen zu können.

    Die Handlung hat mich vollkommen überwältigt und dabei Zeit und Raum vergessen lassen.
    Man spürt Ängste, Verzweiflung und auch die Wut mehr als deutlich.
    Man spürt, das es echt ist. Dass es das Leben ist, das uns hier begegnet. Mafaldas Geschichte setzt sich von allen anderen Geschichten hab. Sie bewegt mit jeder Zeile mehr.
    Obwohl man die kindliche Neugier und ihren Alltag nur so aufsaugt, erkennt man auch das wesentliche dahinter.
    Eine Thematik die ernsthaft und ohne Kitsch dem Leser nur allzu deutlich aufgezeigt wird.
    Was es letztendlich bedeutet und wie dadurch das eigene Leben und das der Menschen im Umfeld beeinflusst wird. Nicht jeder kann damit umgehen, was sehr deutlich bewusst wird. Aber dadurch entstehen auch neue Verbindungen, die mir wirklich sehr gut gefallen haben.
    Es gelang mir wirklich tapfer zu sein, obwohl mir das Geschehen so unheimlich nahe ging. Doch am Ende konnte ich nicht mehr an mich halten und es flossen Tränen.
    Vor Rührung, vor Schmerz und Anteilnahme.
    Denn diese Geschichte ist einfach anders, als alles, was ich bisher gelesen habe.
    Man sagt immer durch die Augen einen Kindes nimmt man die Welt anders und intensiver wahr. Denn sie sehen Dinge, die für uns längst unsichtbar geworden sind. Sie reagieren anders auf Schicksalsschläge und wachsen daran.
    Mafalda ist daran gewachsen. So sehr, dass ich nur staunen konnte.
    Eine Geschichte die absolut jeder lesen sollte.

    Fazit:
    Licht und Dunkelheit.
    Träume und Hoffnungen

    140 Schritte bis zur Nacht
    140 Schritte und jeden Mal werden es weniger.
    Paola Peretti erzählt uns Mafaldas Geschichte.
    Ohne Beschönigung und Kitsch erzählt sie uns eine Geschichte,die aufwühlender,beängstigender und berührender kaum sein könnte.
    Mafalda hat mein Herz berührt,mich die Welt anders betrachten lassen und mit einem Mal hat man das Gefühl, man sehe die Welt nicht so, wie man es sollte.
    Diese Geschichte ist nicht nur eine Geschichte.
    Sie ist wahr, authentisch und fesselt vor allem mit seinen Charakteren.
    Mit Mafalda und Estella.
    Eine Geschichte,die einfach auf jede Leseliste gehört.
    Einfühlsam, bewegend und traurig.
    Eine Geschichte, die aber auch die Sonnenseite des Lebens, das Glück und die Liebe mit jeder Zeile widerspiegelt.

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  • 5 Sterne

    Christina A., 28.10.2018

    Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, was aber in keiner Weise meine Meinung beeinflusst.

    Mein Eindruck:
    Zitat (S. 47/48):
    „Was ist das für ein Buch?“
    Statt einer Antwort beginnt Estella laut zu lesen: „Lebe wohl, sagte der Fuchs. Hier ist mein Geheimnis. Es ist sehr einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

    Als ich in der Verlagsvorschau das Buch entdeckt habe und mir die ganzen Informationen zum Buch und zur Autorin durchgelesen habe, war für mich klar, das muss ich lesen! Daher war ich auch sehr glücklich darüber, als das Buch dann endlich bei mir einziehen konnte. Und ich habe keine Seite bereut!

    Man kann schon aus dem Klappentext herauslesen, dass das ein Buch ist, das emotional und tiefgreifend sein wird. Was ich bekommen habe, war allerdings weit mehr als das.

    Ich habe eine wunderschöne Geschichte eines 10-jährigen Mädchens bekommen, die trotz Krankheit und der Gewissheit, dass sie demnächst nichts mehr sehen wird, einfach umwerfend war. Mafalda hat mich für sich eingenommen, mir gezeigt, dass man auch mit dem Herzen sehen kann und nicht immer die Augen dazu benötigt.

    Paola Peretti hat mich mit ihrem Debüt absolut verzaubert. Gleich zu Anfang richtet die Autorin ein paar Worte an die Leser. Schon beim Lesen dieser zwei Seiten war ich einfach nur hin und weg. Der Schreibstil der Autorin ist einfach wunderbar und hat mich locker und leicht durch das Buch gleiten lassen, so dass ich einfach darin versank und nicht bemerkte, wie die Seiten nur so dahinflogen. Die Emotionen waren so spürbar und präsent, so dass sie mich fast komplett vereinnahmten. Ich hätte Mafalda am liebsten immer wieder in den Arm genommen.

    Mafalda ist ein Mädchen, dass eigentlich nur ein ganz normales 10-jähriges Kind sein möchte. Rennen, toben, spielen… All das, was auch andere Kinder in ihrem Alter auch machen. Aber wegen der Einschränkung, die sie durch die Krankheit hat, ist sie alles andere, als ein normales Kind. Der Kirschbaum auf dem Schulhof ist ihr Baum hier fühlt sie sich frei und geborgen. Auf dem Weg zur Schule zählt sie die Schritte zu ihrem Baum, sobald sie ihn nur erahnen kann. Während man Mafalda begleitet, spürt man allerdings auch, wie sie immer stärker und mutiger wird und sich und ihre Krankheit immer mehr akzeptiert.

    Die Darstellung der Charaktere fand ich sehr schön umgesetzt. Egal, um welchen Charakter es ging: Mafalda, ihre Eltern oder Estella. Sie alle waren so liebevoll „gezeichnet“, dass man sie nur mögen und sie in sein Herz schliessen kann.

    Fazit:
    Ein wunderbares und tiefgreifendes Buch über ein Mädchen, das dem Leser zeigt, wie wertvoll es ist, nicht nur mit den Augen zu sehen, sondern auch mit dem Herzen. Paola Peretti hat mich mit ihrem Debüt komplett überzeugt und mir wunderschöne Lesestunden bereitet. Ein Highlight für mich und absolut empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    Tanja P., 26.10.2018

    Schritte in die Dunkelheit

    „Wer Angst hat, verpasst das Leben, Mafalda.“ (S. 209) Das sagt sich relativ leicht, wenn man nicht gerade erst 9 Jahre alt ist und an Morbus Stargardt leidet, einer Augenkrankheit, die den Betroffenen nach und nach erblinden lässt. Mafalda flüchtet sich in den Kirschbaum auf dem Schulhof, noch kann sie ihn sehen und daran hochklettern – aber wie lange noch?

    „In der Nacht hör’ ich die Sterne“ beruht auf Paola Perettis Geschichte, erklärt sie im Vorwort. Sie ist jetzt in Mafaldas Situation, weiss nicht genau, wie lange sie noch sehen kann. Für eine Erwachsene ist das schon eine schwierige Situation, wie mag es dann erst für ein Kind sein?! Mit viel Einfühlungsvermögen erzählt sie, wie sich Mafalda auf das „Blindsein“ vorbereitet. So hat sie z.B. eine Liste mit Dingen, die sie jetzt noch machen kann und von der sie bald immer mehr Sachen streichen muss. Sie konzentriert sich auf ihre Trauer, das Negative, den Verlust. Erst die neue Hausmeisterin der Schule, die Rumänin Estella, bringt sie darauf, stattdessen eine Liste mit Dingen zu erstellen, die sie dann immer noch machen können wird. Genau wie der kleine Prinz in der Geschichte von Saint Exupery: „Finde deine Rose, Mafalda. Das, was für Dich wesentlich ist. Das, wozu du keine Augen brauchst.“ (S. 48)

    Das Buch erzählt die Geschichte von Aussenseitern. Mafalda ist nur eine von ihnen. Wegen ihrer Erkrankung grenzen die anderen Schüler sie aus, ihre beste Freundin wendet sich ab. Doch sie bekommt auch unerwartete Unterstützung, findet neue Freunde. Neben Estella, die ihr immer wieder die Wahrheit sagt und ihr Mut macht, setzt sich auch ausgerechnet Filippo, der Schulrüpel, für sie ein. Er sieht sie als Mensch, nicht als Opfer ihrer Krankheit. Und er artikuliert auch, dass ihm gefällt, was er sieht. Zwischen ihnen spinnen sich zarte Bande. Aber darf sich ein blindes Mädchen verlieben? Darf sie glücklich sein? Oder sollte sie sich von der Welt zurück- und auf einen Kirschbaum ziehen?

    Mafaldas Geschichte hat mich sehr berührt. Manchmal scheint sie schon sehr weit für ihr Alter, lebensklug, und dann ist sie plötzlich wieder das kleine unsichere Mädchen, dass sich am liebstem vor der ganzen Welt verkriechen und ihren dicken Kater streicheln würde: „Hauptsache, er ist da, wenn ich ein Problem habe und etwas Warmes, Weiches brauche, das ich fest an mich drücken kann.“ (S.14).

    Eine Kleinigkeit hat mich gestört: Die verschiedenen Abschnitte werden nicht durch Zeitangaben unterteilt, sondern durch die Schritte, die Mafalda von „ihrem“ Kirschbaum entfernt stehen und ihn trotzdem noch sehen kann. Leider war dadurch nie klar, wie alt sie gerade ist oder in welcher Klasse.

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  • 3 Sterne

    Bücher in meiner Hand, 20.11.2018

    Die Geschichte wird aus der Sicht der neunjährigen Mafalda geschrieben, die immer weniger sieht und bald blind wird. Sie erzählt, wie sie sich fühlt, wovor sie sich ängstigt und wie sie mit der Diagnose umgeht. Bis auf Schulabwartin Estella und Mitschüler Filippo fassen Mafalda alle mit Handschuhen an; wollen, dass nichts passiert und entscheiden über ihren Kopf hinweg. Mit Estella freundet sich Mafalda schnell an, mit Filippo gehts länger, ist ja schliesslich ein Junge.

    Paola Peretti wollte mit ihrer Geschichte aufzeigen, dass man nicht aufgeben und sich auf das Wesentliche konzentrieren soll. Zur Hilfe wird dabei "Der kleine Prinz" hinzugezogen. Es ist zum Teil auch der Autorin eigene Geschichte, die sie beschreibt. Sie selbst ist wie Mafalda an Morbus Stargardt erkankt.

    Der Kirschbaum, von dem man auf dem Cover einen Ast mit Kirschblüten sieht, ist der rote Faden, der war für Mafaldas Oma, für Papas Lieblingsgeschichte und nun auch für Mafalda sehr wichtig.

    Die Geschichte soweit ist nett, und bringt uns die Gefühlswelt eines zukünftigen blinden Menschen näher - ganz egal, dass hier ein Kind "spricht". Man könnte Perettis Geschichte einfach so stehen und wirken lassen, mit dem tollen farbigen Layout und der angenehmen Sprache geht das ganz einfach.

    Ich kann es nicht. Für mich gab es ein grosses Manko, das sich die ganzen 224 Seiten hindurch zieht. Vielleicht war alles, was ich gleich kritisiere, gewollt von der Autorin. Bewusst so geschrieben. Doch ich kann nicht darüber hinweg sehen, dass das Buch trotz aller Schönheit sehr oberflächlich wirkt.

    Brustkrebs und andere Krankheiten werden - zwar fast schon poetisch - aber immerzu umschrieben; Mafalda und ihre Mitschüler sind nicht aufgeklärt; Filippos Gefühle betreffend seinem Vater werden nur angerissen. Dazu kommt, dass die Eltern nicht mit dem Mädchen über ihre Erkrankung und eventuelle Massnahmen sprechen. Alles wird über Mafaldas Kopf hinweg entschieden, sogar wenn sie daneben sitzt. Würde das Buch in der Vergangenheit spielen, wär das vielleicht okay und zeitgemäss, aber nicht wenn es zeitgeschichtlich in unserer Zeit jetzt spielt - früher gab es nunmal keine MP3-Player oder Hörbücher.

    Fazit: Nett, aber wenn man durch das hübsche Layout und die schöne Sprache hindurch schaut, halt auch ein wenig oberflächlich.
    3.5 Punkte.

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