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  • 4 Sterne

    14 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 27.02.2020

    Als eBook bewertet

    Als die englische Schriftstellerin Edith Hope, eine Frau in den besten Jahren, ihren Bräutigam am Tag ihrer Hochzeit sitzen lässt, überreden ihre engsten Freunde sie, sich in Genf in einem eleganten Seehotel einzunisten und auszuspannen, bis sich das Gerede um ihre Person gelegt hat. Edith erreicht das luxuriöse Hotel und startet ihre Selbstreflexion, während ihr so manch skurriler Hotelgast über den Weg läuft. Während dort am Ort so gar nichts mehr los ist, da die Touristensaison zuende ist, hat Edith genügend Zeit, die Gegend zu erkunden, die weiteren Gäste kennenzulernen und sich in einem Rückblick über ihren Faux pas Gedanken zu machen…
    Anita Brookner hat mit „Hotel du Lac“ wohl ihren eindrucksvollsten Roman vorgelegt, die Booker-Prize-prämierte Geschichte gehört zu den sogenannten Klassikern der Literatur. Der Schreibstil ist flüssig, dabei anspruchsvoll und der Zeit angemessen. Brookner, die sich mit der Schriftstellerei auskennt, lässt ihre Protagonistin Edith ebenfalls Bücher schreiben, so bewegt sie sich in sicheren Bahnen und weiss um die Gedanken, der Suche nach Lösungen, der nötigen Phantasie und die Entwicklung von Geschichten. Jedoch lässt sie Edith eher lieblos und geringschätzig ihrer Berufung nachgehen, während sich die Gedanken von Edith immer nur um ihre eigene Person und ihre Handlungen kreisen, diese aber dann sehr detailliert und aus allen nur möglichen Blickwinkeln betrachtet. Dabei kommt auch Ediths Vergangenheit nach und nach an die Oberfläche und die Ereignisse, die dazu führten, dass Edith sich nun in ihrem Genfer Exil aufhält. Brookner gelingt es mit ihrer Detailbesessenheit und ihrer Sprache, die Zeit sprichwörtlich einzufangen und den Leser einen Blick in die Seele ihrer Protagonistin werfen zu lassen.
    Die wenigen Charaktere sind allesamt ungewöhnlich und fein ziseliert. Ihr zufälliges Zusammentreffen im Hotel und ihr Interagieren miteinander ist eher von nebensächlicher Natur, hauptsächlich steht Edith im Vordergrund mit ihren Gedanken und Gefühlen. Sie ist eine Frau, die wahrscheinlich selbst noch über ihren Mut staunt, ihren Bräutigam sitzengelassen zu haben, doch im Inneren weiss sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Dies wird ihr erst bewusst, nachdem sie mit ihren Zufallsbekanntschaften (Madame de Bonneuil, Monica, Iris Pusey, Jennifer) unterhält, mehr von ihnen erfährt und Rückschlüsse auf ihre eigenen Taten zulässt.
    Der Roman „Hotel du Lac“ lässt den Leser eine Woche in einem eleganten Hotel verbringen und Edith Hope bei ihrem eindrucksvollen Seelenstriptease Gesellschaft leisten. Tiefgründig und eindrucksvoll, jede Zeile wert!

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SternchenBlau, 04.09.2020

    Als Buch bewertet

    Ruhig erzählt ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile.

    In diesem Hotel habe ich mich wie in einer zeitlosen Blase gefühlt, als wäre es aus der Zeit gefallen. Gleichzeitig ist die zentrale behandelte Frage sehr modern: Was fängt eine Frau mit ihrem Leben an – bei all den gesellschaftlichen Erwartungen, derer sie sich gegenüber sieht?

    „Das Ergebnis von alledem war, dass Edith sich wieder von Neuem die Frage stellte, welches Verhalten einer Frau am angemessensten sei, die Frage, um die es in fast allen ihren Romanen ging, die Frage, die sie mit Harold Webb zu diskutieren versucht, die sie nicht zu beantworten gewusst hatte und die sie nun als geradezu lebenswichtig erkannte.“

    Anita Brooker bedient sich eines Kunstgriffes, indem sie diesen zeitlosen, stellenweise antiquierten Raum des Hotels erschafft. Was die Protagonist:innen sagen und denken und wie sie sich verhalten, entspricht nicht ihrer Haltung. Gerade weil die Figuren wie aus antiquierten Zeiten entstiegen sind, war ich manchmal am Grübeln, wie ich das Buch als Feministin einordnen soll. Vor allem, wenn Frauensolidarität hinterfragt wird.

    „Es war der Umgang mit dem eigenen Geschlecht, überlegte Edith, der viele Frauen in die Ehe trieb. So war es bei ihr gewesen.“

    Ein Mann bekommt eine Art feministischen Diskurs als Dialog:

    „Ganz einfach dies. Ohne gewaltige Gefühlsbesetzung kann man tun, was immer einem gefällt. Man kann Entscheidungen treffen, es sich anders überlegen, seine Pläne ändern. Ohne die ängstliche Besorgnis, ob dieser andere Mensch auch alles hat, was er begehrt, ob er nicht unzufrieden, ärgerlich, unruhig, gelangweilt ist. Man kann so nett oder so grob sein, wie man will. Wenn man so weit ist, das Einzige tun zu können, was einem von frühester Kindheit an abgewöhnt wurde – einfach zu tun, was einem Spass macht –, gibt es keinen Grund mehr, warum man je wieder unglücklich sein sollte.“

    Es ist die Summe der Teile und die Quintessenz, die Brookers Haltung zeigen.

    Scheinbar passiert in diesem Buch sehr wenig, das liegt nicht allen Lesenden, darauf sollte man sich aber einstellen: Edith wird nach einem „Fehltritt“ von ihrem Umfeld für einige Wochen in ein Schweizer Hotel geschickt. Schon das Konzept dahinter wirkt antiquiert, so wurde mit höheren Töchtern verfahren, die in der Fremde dann ihre unehelichen Kinder entbunden haben, um dann von „der Schmach“ entbunden, wieder in ihre gesellschaftlichen Kreise zurückkehren konnten. Dieser Fakt schwingt für mich mit, auch, wenn der Roman viel später spielt. Erschienen ist er 1984, aber wenn ich ihn lese, verorte ich ihn vielleicht in die 1960er oder auch in die 1970er.

    Wenn ich am Ende angekommen bin, weiss ich, dass viele Frauen sich auch heute noch erst vollständig fühlen, wenn sie „in den Hafen der Ehe“ eingelaufen sind. Wann der Roman also genau spielt, wurde für mich beim Lesen daher schnell zweitranig

    Edith zweifelt an diesem Konzept der Ehe, dann aber auch wieder nicht. Sie sieht sich selber oftmals in der Rolle einer grauen Maus, obwohl sie sehr selbstbewusst und selbstbestimmt lebt. Sehr positiv fand ich ihre „Sex Possitivity“, obwohl das Thema Sex immer nur angeschrammt wurde. Die feministische Quintessenz fand ich letztendlich sehr gereift, ohne, dass ich das Ende spoilern möchte. Zwei, drei Sachen haben sich für mich nicht ganz gelöst, wie ich die Ereignisse interpretieren soll.

    Dazu gefallen mir Brookers Beobachtungen sehr gut und ihr Blick für Details:

    „Und als sie in ihr Schlafzimmer voranging, wies Mrs. Pusey mit einem Lächeln auf ein dicht mit Spitzen überkrustetes Négligé aus austernfarbenem Satin hin, das über eine Stuhllehne drapiert war.“

    Und dazu Books feiner Witz:

    „»Ach, meine Liebe, die mit den wirklichen Geschichten bin ich«, hörte sie gerade noch Penelope sagen. »Ich wundere mich, dass sie mich nicht in einem Buch verwendet.« Das habe ich doch, dachte Edith. Du hast dich nur nicht wiedererkannt.“

    Was ich sehr schade fand, war das der Verlag dem Buch ein Vorwort voranstellt. Wenn es eine Kommentierung geben soll (die bei manchen Werken wirklich hilfreich sein können), möchte ich sie am Ende haben. So bin ich in die ersten Seiten von Elke Heidenreichs Vorwort hineingeworfen worden. Die fand ich nicht schlecht, habe mich dann aber entschieden, erst zum Roman überzugehen, weil ich mir vor dem Lesen ungern eine Interpretationsbrille aufsetzen lassen möchte. Und weil für mich die Reihenfolge vertauscht war, wollte ich dann nach der Lektüre nicht mehr zum Vorwort zurück. Weil ich meine ganz eigene Interpretation gefunden habe.

    Fazit
    Gefiel mir sehr gut, vor allem, da hier das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Eine Empfehlung für alle, die die Dynamik in etwas nur scheinbar Ereignislosem entdecken wollen. 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 27.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Als die englische Schriftstellerin Edith Hope, eine Frau in den besten Jahren, ihren Bräutigam am Tag ihrer Hochzeit sitzen lässt, überreden ihre engsten Freunde sie, sich in Genf in einem eleganten Seehotel einzunisten und auszuspannen, bis sich das Gerede um ihre Person gelegt hat. Edith erreicht das luxuriöse Hotel und startet ihre Selbstreflexion, während ihr so manch skurriler Hotelgast über den Weg läuft. Während dort am Ort so gar nichts mehr los ist, da die Touristensaison zuende ist, hat Edith genügend Zeit, die Gegend zu erkunden, die weiteren Gäste kennenzulernen und sich in einem Rückblick über ihren Faux pas Gedanken zu machen…
    Anita Brookner hat mit „Hotel du Lac“ wohl ihren eindrucksvollsten Roman vorgelegt, die Booker-Prize-prämierte Geschichte gehört zu den sogenannten Klassikern der Literatur. Der Schreibstil ist flüssig, dabei anspruchsvoll und der Zeit angemessen. Brookner, die sich mit der Schriftstellerei auskennt, lässt ihre Protagonistin Edith ebenfalls Bücher schreiben, so bewegt sie sich in sicheren Bahnen und weiss um die Gedanken, der Suche nach Lösungen, der nötigen Phantasie und die Entwicklung von Geschichten. Jedoch lässt sie Edith eher lieblos und geringschätzig ihrer Berufung nachgehen, während sich die Gedanken von Edith immer nur um ihre eigene Person und ihre Handlungen kreisen, diese aber dann sehr detailliert und aus allen nur möglichen Blickwinkeln betrachtet. Dabei kommt auch Ediths Vergangenheit nach und nach an die Oberfläche und die Ereignisse, die dazu führten, dass Edith sich nun in ihrem Genfer Exil aufhält. Brookner gelingt es mit ihrer Detailbesessenheit und ihrer Sprache, die Zeit sprichwörtlich einzufangen und den Leser einen Blick in die Seele ihrer Protagonistin werfen zu lassen.
    Die wenigen Charaktere sind allesamt ungewöhnlich und fein ziseliert. Ihr zufälliges Zusammentreffen im Hotel und ihr Interagieren miteinander ist eher von nebensächlicher Natur, hauptsächlich steht Edith im Vordergrund mit ihren Gedanken und Gefühlen. Sie ist eine Frau, die wahrscheinlich selbst noch über ihren Mut staunt, ihren Bräutigam sitzengelassen zu haben, doch im Inneren weiss sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Dies wird ihr erst bewusst, nachdem sie mit ihren Zufallsbekanntschaften (Madame de Bonneuil, Monica, Iris Pusey, Jennifer) unterhält, mehr von ihnen erfährt und Rückschlüsse auf ihre eigenen Taten zulässt.
    Der Roman „Hotel du Lac“ lässt den Leser eine Woche in einem eleganten Hotel verbringen und Edith Hope bei ihrem eindrucksvollen Seelenstriptease Gesellschaft leisten. Tiefgründig und eindrucksvoll, jede Zeile wert!

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  • 5 Sterne

    Lesezauber_Zeilenreise, 29.06.2020

    Als Buch bewertet

    Die Schriftstellerin Edith Hope wurde von ihren Freunden in Zwangsferien an den Genfer See geschickt. Sie finden nämlich, dass Edith sich zu Hause in England unmöglich gemacht hat, als sie, nicht mehr ganz jung und nicht übermässig attraktiv, am Tag ihrer Hochzeit den Bräutigam sitzenliess. Wider Erwarten ist sie jedoch auch im gepflegt langweiligen Hotel du Lac verschiedenen Anfechtungen ausgesetzt – und gerät in Versuchung, sich erneut zu verloben.

    Zunächst einmal ist zu sagen, dass in diesem Buch nichts passiert. Aber das auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise. Edith Hope ist nun also in diesem Hotel du Lac mit einigen anderen Gästen, die alle mehr oder weniger normal sind – so wie Edith eben auch. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen und jeder geht anders damit um. Edith lernt so nach und nach alle kennen, doch alles nur oberflächlich. Sie selbst möchte ja schliesslich von sich auch nichts wirklich preisgeben. Bis sie auf den einzigen männlichen Hotelgast trifft, der sie zu durchschauen scheint. Doch wer nun denkt, es handelt sich hier um eine Liebesgeschichte – weit gefehlt. Es ist vielmehr eine Studie über das Menschsein.

    Anita Brookner, die 1928 geborene und bereits 2016 verstorbene Autorin, hat einen Schreibstil, der schlicht fasziniert. Sie geht mit der Sprache derart kunstvoll um, dass die Geschichte nicht einfach nur eine Geschichte ist, sondern vielmehr ein Kunstwerk. Ich halte mich für recht belesen, doch hier habe ich zwei Begriffe gefunden, dir mir bislang unbekannt waren. Aber dennoch ist es keine schwere Literatur. Man schwebt durch das Buch, ist plötzlich am Ende angelangt und denkt sich „wow“. Dabei passiert wie gesagt eigentlich nichts. Grossartig!

    Ich empfehle dieses Buch jedem, der sich für Literatur abseits des Mainstreams und für grandiosen Sprachreichtum begeistern kann.

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  • 4 Sterne

    begine, 02.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Getragener Roman
    Die britische Schriftstellerin Anita Brookner lebte von 1928 bis 2016.
    In dieser Auflage des Romans „Hotel du Lac“ gibt es erst eine Einleitung von Elke Heidenreich.

    In dem Roman wird das Leben der Protagonistin Edith Hope , die Schriftstellerin war, erzählt. Sie wird von ihren Freundin zum Hotel du Lac geschickt.
    Sie ist eine Frau mit Sehnsüchten und mit Visionen.
    Die Icherzählerin beobachtet die anderen Personen. Und plaudert über deren Angewohnheiten. Das wird humorvoll gemacht.

    Für die englische Version des Roman Hotel du Lac wurde die Autorin mit den Booker Prize ausgezeichnet.
    Anita Brookner schreibt stilistisch gut und mit getragener Sprache.

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 02.06.2020

    Als Buch bewertet

    Getragener Roman
    Die britische Schriftstellerin Anita Brookner lebte von 1928 bis 2016.
    In dieser Auflage des Romans „Hotel du Lac“ gibt es erst eine Einleitung von Elke Heidenreich.

    In dem Roman wird das Leben der Protagonistin Edith Hope , die Schriftstellerin war, erzählt. Sie wird von ihren Freundin zum Hotel du Lac geschickt.
    Sie ist eine Frau mit Sehnsüchten und mit Visionen.
    Die Icherzählerin beobachtet die anderen Personen. Und plaudert über deren Angewohnheiten. Das wird humorvoll gemacht.

    Für die englische Version des Roman Hotel du Lac wurde die Autorin mit den Booker Prize ausgezeichnet.
    Anita Brookner schreibt stilistisch gut und mit getragener Sprache.

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