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  • 3 Sterne

    25 von 39 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 02.10.2019

    "Herkunft als Wimmelbild mit Drachen?"

    ...schimpft Sašas Grossmutter am Ende dieses Werkes. Ein Werk, das um das Konstrukt Herkunft ringt, von Drachen handelt, die in den bosnischen Bergen hausen sowie von einer Grossmutter, die am Ende ihre Lebens steht. Und nicht nur das.

    Stanišic verwebt hier Biographisches, Essayistisches und Märchenhaftes miteinander. Er beschreibt Situationen des ehemaligen Jugoslawiens, das Erstarken des Nationalismus, das folgende Zerbrechen des Vielvölkerstaates, den Schrecken des Krieges und den Verlust seines Heimatlandes. Er schildert zudem sehr authentisch das (in Teilen bittere) Leben als Migrant in Deutschland: "Wir sammelten diskriminierende Erfahrungen wie Wanderer die Wanderstempel."
    Wiederkehrend taucht die Frage nach der Herkunft auf. So analysiert Stanišic die verschiedenen Formen von Herkunft: geographische, ethnische, sprachliche, familiäre, genetische, nationale und soziale Herkunft und wägt diese gegeneinander ab. Und wo ist eigentlich Heimat, das Zuhause?
    Stanišic` Grossmutter Kristina ist ein Stück Heimat. Sie steht nun am Lebensende und ist an Demenz erkrankt. So wird es auch eine Hommage an die geliebte Grossmutter und ein Abschied.

    Des Autors Sprachwitz, seine Eloquenz und Situationskomik gefallen mir sehr gut. Er schreibt liebevoll und mit Augenzwinkern. Er kann definitiv Geschichten erzählen.
    Er, ein "egoistisches Fragment", wie er sich selbst nennt und seine Grossmutter, die ihn immer wieder auch "Esel" nennt, sind mir sehr sympathisch geworden..:)
    Viele Passagen gefielen mir ausnehmend gut und berührten mich. Seine Gedanken zu Herkunft und seine Sicht auf Jugoslawien fand ich anregend und bereichernd. Letzteres hätte gern noch mehr sein können.
    Insgesamt war mir das Werk dennoch zu sprunghaft, zu assoziativ und anekdotenhaft. Diese Erzählweise mag ich einfach nicht so sehr, das ist einfach mein persönlicher Geschmack. In manchen Passagen habe ich mich aber leider auch gelangweilt, und zwar, immer wenn es um den Berg und die Drachen ging. Der Schreibstil kam mir dort sehr abgehackt vor, es erreichte mich inhaltlich überhaupt nicht, so dass ich sogar überlegte abzubrechen und war dann doch froh, es nicht getan zu haben.
    Auf den letzten Seiten kann man sich den Fortlauf der Geschichte aussuchen. Leider klappte das mit meinem E-Bookreader nicht so richtig und ich landete oft in falschen Versatzstücken.

    Alles in allem bereue ich das Lesen dennoch auf keinen Fall, finde es inhaltlich sogar sehr wichtig und empfehle das Werk (un- )bedingt weiter.

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  • 4 Sterne

    39 von 67 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 30.08.2019

    Voller Witz, Trauer und Einfallsreichtum

    Von allen Büchern, die dieses Jahr auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stehen, ist Herkunft von Sasa Stanisic schon im Vorfeld ein Gewinner, denn das Buch bekam viel Aufmerksamkeit und seine Bedeutung ist Konsens. Der Autor schreibt autobiographisch darüber, wie er als 14jähriger während des Bosnienkrieges als Flüchtling mit seinen Eltern aus Bosnien nach Deutschland gekommen ist. In Heidelberg wuchs er dann auf. Trotz des autobiografischen Gehalts ist das Buch natürlich doch auch literarisch bearbeitet und der Witz und Einfallsreichtum machen es zu einem Lesegenuss. Zudem kann man seine Lebenserfahrungen auch stellvertretend für andere Menschen in dieser Situation lesen. Obwohl er sich in Deutschland wohlfühlt, hat er seine Herkunft nicht vergessen. Eine wichtige Bezugsperson für ihn ist seine Grossmutter Kristina, die in vielen Kapiteln auftritt.
    Es ist ein grandioses Buch! Für mich ist klar, dass Sasa Stanisic inzwischen als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller gelten kann.

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  • 4 Sterne

    24 von 41 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 30.10.2019

    Zum Inhalt:

    Eigentlich fällt es mir schwer etwas zum Inhalt zu schreiben. Nennen wir es am besten eine Art Sammelsurium an Geschichte, die sicher mit der Herkunft des Autoren zu tun haben, vielfach aber auch nur mit Erlebnissen. In wie weit es sich da wirklich um eigenen Erlebnisse handelt, vermag ich nicht zu sagen.

    Meine Meinung:

    Eins ist mal klar, das Buch ist ungewöhnlich. Es hat einen sehr interessanten Sprachgebrauch, der sehr wortgewandt ist und einen auch in den Bann zieht. Was mich aber irgendwie immer wieder aus dem Lesefluss gebracht hat ist, dass zumindest für mich kein roter Faden da war und mich die vielen Zeitsprünge oftmals verwirrt haben. Ein bisschen als hätte irgendwer die Kapitel willkürlich aneinander gereiht. Dennoch fand ich das Buch insgesamt schon gut und kann auch verstehen, warum das Buch prämiert wurde.

    Fazit:

    Sehr ungewöhnlich

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  • 4 Sterne

    11 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 30.10.2019 bei bewertet

    Zum Inhalt:

    Eigentlich fällt es mir schwer etwas zum Inhalt zu schreiben. Nennen wir es am besten eine Art Sammelsurium an Geschichte, die sicher mit der Herkunft des Autoren zu tun haben, vielfach aber auch nur mit Erlebnissen. In wie weit es sich da wirklich um eigenen Erlebnisse handelt, vermag ich nicht zu sagen.

    Meine Meinung:

    Eins ist mal klar, das Buch ist ungewöhnlich. Es hat einen sehr interessanten Sprachgebrauch, der sehr wortgewandt ist und einen auch in den Bann zieht. Was mich aber irgendwie immer wieder aus dem Lesefluss gebracht hat ist, dass zumindest für mich kein roter Faden da war und mich die vielen Zeitsprünge oftmals verwirrt haben. Ein bisschen als hätte irgendwer die Kapitel willkürlich aneinander gereiht. Dennoch fand ich das Buch insgesamt schon gut und kann auch verstehen, warum das Buch prämiert wurde.

    Fazit:

    Sehr ungewöhnlich

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    ja nein
  • 3 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 02.10.2019 bei bewertet

    "Herkunft als Wimmelbild mit Drachen?"

    ...schimpft Sašas Grossmutter am Ende dieses Werkes. Ein Werk, das um das Konstrukt Herkunft ringt, von Drachen handelt, die in den bosnischen Bergen hausen sowie von einer Grossmutter, die am Ende ihre Lebens steht. Und nicht nur das.

    Stanišic verwebt hier Biographisches, Essayistisches und Märchenhaftes miteinander. Er beschreibt Situationen des ehemaligen Jugoslawiens, das Erstarken des Nationalismus, das folgende Zerbrechen des Vielvölkerstaates, den Schrecken des Krieges und den Verlust seines Heimatlandes. Er schildert zudem sehr authentisch das (in Teilen bittere) Leben als Migrant in Deutschland: "Wir sammelten diskriminierende Erfahrungen wie Wanderer die Wanderstempel."
    Wiederkehrend taucht die Frage nach der Herkunft auf. So analysiert Stanišic die verschiedenen Formen von Herkunft: geographische, ethnische, sprachliche, familiäre, genetische, nationale und soziale Herkunft und wägt diese gegeneinander ab. Und wo ist eigentlich Heimat, das Zuhause?
    Stanišic` Grossmutter Kristina ist ein Stück Heimat. Sie steht nun am Lebensende und ist an Demenz erkrankt. So wird es auch eine Hommage an die geliebte Grossmutter und ein Abschied.

    Des Autors Sprachwitz, seine Eloquenz und Situationskomik gefallen mir sehr gut. Er schreibt liebevoll und mit Augenzwinkern. Er kann definitiv Geschichten erzählen.
    Er, ein "egoistisches Fragment", wie er sich selbst nennt und seine Grossmutter, die ihn immer wieder auch "Esel" nennt, sind mir sehr sympathisch geworden..:)
    Viele Passagen gefielen mir ausnehmend gut und berührten mich. Seine Gedanken zu Herkunft und seine Sicht auf Jugoslawien fand ich anregend und bereichernd. Letzteres hätte gern noch mehr sein können.
    Insgesamt war mir das Werk dennoch zu sprunghaft, zu assoziativ und anekdotenhaft. Diese Erzählweise mag ich einfach nicht so sehr, das ist einfach mein persönlicher Geschmack. In manchen Passagen habe ich mich aber leider auch gelangweilt, und zwar, immer wenn es um den Berg und die Drachen ging. Der Schreibstil kam mir dort sehr abgehackt vor, es erreichte mich inhaltlich überhaupt nicht, so dass ich sogar überlegte abzubrechen und war dann doch froh, es nicht getan zu haben.
    Auf den letzten Seiten kann man sich den Fortlauf der Geschichte aussuchen. Leider klappte das mit meinem E-Bookreader nicht so richtig und ich landete oft in falschen Versatzstücken.

    Alles in allem bereue ich das Lesen dennoch auf keinen Fall, finde es inhaltlich sogar sehr wichtig und empfehle das Werk (un- )bedingt weiter.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 02.07.2020 bei bewertet

    Wer bei diesem Buch einen Roman erwartet, eine fortlaufende Geschichte über einen Menschen oder eine Familie, wird gleich zu Beginn irritiert sein. Denn 'Herkunft' erzählt zwar von einem Menschen und seiner Familie, springt dabei jedoch hin und her zwischen Zeiten, Welten, Personen. In vergleichsweise kurzen Kapiteln (meist nur 2, 3 Seiten lang) lernen wir den Herkunftsort der Stanišić' kennen, einen Grossteil der Verwandtschaft sowie der Vorfahren, um gleich danach im Jahre 2018 zu landen und wieder zurück im früheren Jugoslawien.
    Berichtet wird von Alltäglichem, zum Beispiel der Art des Lebens im früheren Jugoslawien, aber auch von den Schwierigkeiten, die die Familie Stanišić bewältigen musste: Flucht vor dem Bosnienkrieg, Ankunft in einem fremden Land (Deutschland) und das Zurechtfinden dort, der Versuch eines Neuanfangs. Nicht immer wird einfach erzählt, manchmal werden ganz sachlich nur Dinge aufgezählt, beispielsweise um den Grossvater zu beschreiben.
    Gemeinsam mit dem Autor kommt man mit jeder Seite seiner Herkunft näher, seinem Verständnis von Heimat, was sich nicht nur im früheren Jugoslawien festmachen lässt. Es ist die Verbundenheit zu Menschen und Orten zu verschiedenen Zeiten, wo man sich sicher und willkommen fühlt(e). "Fragt mich jemand, was mir Heimat bedeutet, erzähle ich vom freundlichen Grüssen eines Nachbarn über die Strasse hinweg."
    Durch die vielen Wechsel von Ort und Zeit lässt sich das Buch nicht so einfach lesen wie zum Beispiel 'Wie der Soldat das Grammofon repariert', aber Saša Stanišić' humorvoller Grundtenor machen es einem auch nicht allzu schwer. "Rike (seine erste Liebe) mochte kein Fleisch (ich leider schon), also wurde ich irgendwann Vegetarier. Mutter hätte mich dafür wahrscheinlich am liebsten mit Frühlingslauch erwürgt."
    Es ist ein gutes Buch nicht nur über Herkunft, sondern ebenso darüber was es bedeutet, fremd zu sein, nicht dazuzugehören. Und wie wenig es im Grunde genommen braucht, eine Heimat zu haben.

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  • 4 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 08.01.2020 bei bewertet

    Saša Stanišić befasst sich in seinem Roman „Herkunft“ mit seiner eigenen Biografie und er macht es auf eine ungewöhnliche Art, denn es ist ein Sammelsurium von Momentaufnahmen.
    Ich glaube, wenn man jung ist, denkt man nicht so viel über seine Herkunft nach. Mir ist es jedenfalls so ergangen. In meinen Erinnerungen gibt e auch eine Menge solcher Momentaufnahmen, die ich aber nicht zusammenbringen kann, denn es gibt niemanden mehr, den ich fragen kann. Doch sind diese wirren Erinnerungen ein Teil meiner Biographie.
    Aber ich könnte das nicht so beschreiben, wie es Saša Stanišić geschafft hat: einfallsreich, wortgewaltig, sogar etwas poetisch. Der Autor schreibt manchmal witzig oder ironisch, ein anderes Mal traurig und melancholisch. Erinnerungen können täuschen und die Wahrheit verschleiern.
    Allerdings haben mich die Sprünge auch schon mal in meinem Lesefluss gehemmt.
    Der Autor ist mit seinen Eltern aus Bosnien geflüchtet und fühlt sich in Deutschland wohl, aber er vergisst auch seine Herkunft nicht.
    Es ist ein sehr emotionales Buch, das nachdenklich stimmt.

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  • 4 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 30.08.2019 bei bewertet

    Voller Witz, Trauer und Einfallsreichtum

    Von allen Büchern, die dieses Jahr auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stehen, ist Herkunft von Sasa Stanisic schon im Vorfeld ein Gewinner, denn das Buch bekam viel Aufmerksamkeit und seine Bedeutung ist Konsens. Der Autor schreibt autobiographisch darüber, wie er als 14jähriger während des Bosnienkrieges als Flüchtling mit seinen Eltern aus Bosnien nach Deutschland gekommen ist. In Heidelberg wuchs er dann auf. Trotz des autobiografischen Gehalts ist das Buch natürlich doch auch literarisch bearbeitet und der Witz und Einfallsreichtum machen es zu einem Lesegenuss. Zudem kann man seine Lebenserfahrungen auch stellvertretend für andere Menschen in dieser Situation lesen. Obwohl er sich in Deutschland wohlfühlt, hat er seine Herkunft nicht vergessen. Eine wichtige Bezugsperson für ihn ist seine Grossmutter Kristina, die in vielen Kapiteln auftritt.
    Es ist ein grandioses Buch! Für mich ist klar, dass Sasa Stanisic inzwischen als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller gelten kann.

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  • 4 Sterne

    9 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 08.01.2020

    Saša Stanišić befasst sich in seinem Roman „Herkunft“ mit seiner eigenen Biografie und er macht es auf eine ungewöhnliche Art, denn es ist ein Sammelsurium von Momentaufnahmen.
    Ich glaube, wenn man jung ist, denkt man nicht so viel über seine Herkunft nach. Mir ist es jedenfalls so ergangen. In meinen Erinnerungen gibt e auch eine Menge solcher Momentaufnahmen, die ich aber nicht zusammenbringen kann, denn es gibt niemanden mehr, den ich fragen kann. Doch sind diese wirren Erinnerungen ein Teil meiner Biographie.
    Aber ich könnte das nicht so beschreiben, wie es Saša Stanišić geschafft hat: einfallsreich, wortgewaltig, sogar etwas poetisch. Der Autor schreibt manchmal witzig oder ironisch, ein anderes Mal traurig und melancholisch. Erinnerungen können täuschen und die Wahrheit verschleiern.
    Allerdings haben mich die Sprünge auch schon mal in meinem Lesefluss gehemmt.
    Der Autor ist mit seinen Eltern aus Bosnien geflüchtet und fühlt sich in Deutschland wohl, aber er vergisst auch seine Herkunft nicht.
    Es ist ein sehr emotionales Buch, das nachdenklich stimmt.

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  • 5 Sterne

    14 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela K., 05.08.2019

    Möchte zu dem Inhalt keine Stellung beziehen. Endlich ein Buch, von einem grossen Literaten.

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