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  • 5 Sterne

    13 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 03.12.2018

    Als eBook bewertet

    Ein mitreissendes Buch, das Jeder mal gelesen haben sollte. Unbedingte Leseempfehlung!
    Mit „Hanna - Kriegsjahre einer Krankenschwester“ ist der Autorin Sandra Jungen ein fesselndes Werk über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte gelungen, das keine/n Leser/in unberührt lassen wird. Aus vielen Gesprächen mit ihrer Grossmutter, auf deren Erinnerungen dieses Buch basiert, hat die Autorin einen bewegenden Zeitzeugenbericht erschaffen, in dem Realität und ein Bruchteil Fiktion mühelos ineinander übergehen.

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge, frisch examinierte Krankenschwester Hanna, die im Juni 1942 zum Einsatz an die Kriegsfront eingezogen wird und aus deren Perspektive die Erlebnisse erzählt werden. Wohin genau die Reise gehen soll, erfahren Hanna und ihre Kolleginnen erst unterwegs. Bald schon finden die jungen Damen sich in heillos unterbesetzten, behelfsmässig organisierten Lazaretten wieder, umgeben von teilweise stark traumatisierten und desillusionierten Schwerverletzten. Schnell wird klar: die Darstellung der heimatlichen Propaganda hinsichtlich des Erfolgs der deutschen Truppen und die grausame Realität klaffen weit auseinander. "Im Krieg werden die Menschen zu Bestien." - Diese Aussage von Hannas Grossmutter bewahrheitet sich auf erschütternde Weise.

    Wer beim Lesen des Titels und der Inhaltsangabe befürchtet, dass dieser Roman hauptsächlich aus detaillierten Beschreibungen schwerer Verletzungen und Krankenhausalltag bestehe, dem kann ich diese Angst nehmen. - Zwar werden einige Szenen dieser Art thematisiert, nehmen allerdings in keiner Weise Überhand. Nichts wird beschönigt, aber auch nichts überdramatisiert. Viel mehr geht es um die menschliche, lebensbejahende Haltung Hannas, die sie im Umgang mit den Verwundeten sowie ihren Kollegen/innen an den Tag legt, obwohl sie zum Teil sogar deren Anfeindungen ausgesetzt ist und dennoch - in permanenter Sorge - weiterhin routiniert arbeiten muss. Schlaf und Nahrung werden zu Luxus, die Lazarette brauchen jede helfende Hand.

    Bereits auf der ersten Seite hat mich der angenehm flüssige, authentische Schreibstil, mit dem die Autorin Hannas Gedanken und Emotionen einfühlsam wiedergibt, in den Bann gezogen und ich habe das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen können. Hanna ist eine wunderbare, tiefgründige Hauptfigur, die man gleich ins Herz schliesst und am liebsten persönlich kennenlernen möchte. Ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr ich mit ihrem Schicksal mitgefiebert habe und wie sehr mich ihre Warmherzigkeit, die sie sich unter den widrigsten Umständen bewahrt hat, berührt hat. Für sie ist Helfen mehr Herzenssache als Dienst am Vaterland. Während andere Krankenschwestern die Medikamente in Gott-ähnlicher Manier nach eigenem Urteil verwalten (das heisst, Medizin nur für die „sinnvollen Fälle“ aufheben und die zu stark geschwächten Soldaten einen qualvollen Tod sterben lassen), wirkt Hanna wie der rettende Engel. Zwar kann auch sie nicht jeden Soldaten am Leben erhalten, doch sie ist sich der Wirkung eines tröstenden Wortes, eines Lächelns, bewusst - freundliche Gesten, die für die Verwundeten und Todgeweihten Balsam für die Seele sind. Im von Luftangriffen verwüsteten München sind Hannas Tage geprägt von zermürbenden Fliegerwarnungen und sie muss am eigenen Leibe erfahren, wie nah Glück und Leid in Zeiten des Krieges beieinander liegen können.

    Die fundierte Recherche zum historischen Hintergrund macht sich neben der nachvollziehbar strukturierten Reiseroute (die stets über Ort und Datum der Handlung informiert), auch in der Wortwahl der Dialoge bemerkbar: diese enthalten unter Anderem Mundart sowie einige für diese Epoche typische, umgangssprachliche Redensarten, über die ich oft habe schmunzeln müssen. Insgesamt würde ich den Schreibstil als durch und durch stimmig beschreiben; Sandra Jungen findet gekonnt die Balance zwischen Tragik und Leichtigkeit.

    Auch einige Tränen habe ich während des Lesens vergossen; die Autorin versteht es meisterhaft, die verschiedensten Emotionen in den Leser/innen hervorzurufen - von Freude bis hin zu Abscheu oder Trauer habe ich alles durchlebt.

    Das Cover finde ich sehr passend gewählt; es zeigt den blutbespritzten Kittel einer Krankenschwester, die - eingehüllt in einen Mantel - einsatzbereit ihren Koffer mit Utensilien bereithält. Die kühlen Farben (- bis auf die Blutspritzer und das rote Kreuz ist alles in Grautönen eingefärbt -) verstärken das Gefühl von Kälte und Schrecken.

    Im Anhang erhalten die Leser/innen nicht nur eine aufschlussreiche Sammlung an Informationen zum historischen Hintergrund (einschliesslich Details zu Hannas Reisestationen sowie zu vorkommenden realen Personen), sondern auch ein Glossar mit den wichtigsten zeitgenössischen Begriffen.

    Fazit: Dieses sehr persönliche, aufwühlende Buch ist eine Ode an die Menschlichkeit - es ist das Portrait einer unerschütterlichen jungen Frau und ihrer bewussten Entscheidung, sich ihr Mitgefühl für Andere und ihren Optimismus auch in den schlimmsten Zeiten zu bewahren. Nicht nur Fans von historischen Romanen kann ich Hannas Geschichte wärmstens empfehlen; es ist ein Buch, das Jeder mal gelesen haben sollte. Ich bin auf jeden Fall restlos begeistert und werde es definitiv immer wieder lesen!

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  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 28.11.2018

    Als Buch bewertet

    Ein Buch, das durchaus als Zeitzeuge der jüngeren Geschichte zu werten ist. Eindrucksvoll werden hier die Erinnerungen er jungen Krankenschwester niedergeschrieben. Es sind Erlebnisse, die sie während ihres Kriegseinsatzes hatte. Teils beruhen diese auf Tatsachenberichte, teils ist gekonnt Fiktion hingewebt. Schon das Titelbild der Krankenschwester mit der blutigen Schürze sagt sehr viel über den Inhalt des Buches aus. Hanna wird 1942 sofort nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester zum Frontdienst eingezogen. Ihr erster Einsatzort ist Russland. Dort muss sie unter den schwierigsten Bedingungen sterbende Soldaten pflegen, kleine Operationen selbst durchführen. Schmutz und Hungere machen alles noch viel komplizierter. Die schwer verwundeten jungen Männer müssen ohne viel Schmerzmittel auskommen. Die Not und das Elend ist unaussprechbar. Dann wird Hanna selbst krank und nach ihrer Genesung kommt sie in ein Krankenhaus nach München. Dort erlebt sie hautnah die Luftangriffe auf München, die Tage und Nächte im Luftschutzkeller. Auch sie hat ihren Verlobten bei einem Mombenangriff verloren, Die Autorin schildert hier das Grauen und das Ungemach, das ihre Grossmutter während dieser Zeit durchmachen musste. Und dennoch hat die junge Frau nie den Mut verloren und immer geholfen dort, wo sie gebraucht wurde. Dieses Buch ersetzt den Geschichtsunterricht. Der Leser erfährt hier hautnah die Kriegsjahre zwischen 1942 und 1945. Nach der Lektüre dieses Buches bleibt man sehr nachdenklich zurück und man ist froh darüber, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jeannette L., 13.10.2018

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches finde ich sehr gut ausgewählt und es lässt bereits die Atmosphäre des Inhalts erahnen.
    Basierend auf den Erinnerungen ihrer eigenen Grossmutter schrieb die Autorin die äusserst berührende und sehr fesselnde Geschichte um Hanna, die junge Krankenschwester, die gerade erst ihr Examen bestanden hat und 1942 zur Krankenpflege der Wehrmacht berufen wird. Sehr eindringlich, ungeschönt, ergreifend und mit viel Einfühlungsvermögen erzählt sie von ihrem Leben im Lazarett an der russischen Front und den späteren Erlebnissen der jungen Krankenschwester in München.
    Die Autorin versteht es den Leser an das Geschehen zu fesseln, lässt Emotionen in Worte fliessen und schafft es das Grauen des Krieges trotzdem lesbar zu machen.
    Die gesamte Geschichte, der Verlauf der Handlung und die besonderen Umstände sind hier vortrefflich gelungen.
    Dem Inhalt angepasst gefällt mir der einfache, schnörkellose und ausgesprochen gut zu lesende Schreibstil hervorragend.
    Alle Charaktere sind grossartig erdacht, wirken sehr real und vor allen Dingen extrem glaubhaft. So besticht die Hauptfigur Hanna durch ihre unermüdliche Bereitschaft zu arbeiten, ihr überaus liebevolles Wesen und ihre unglaublich freundliche Natur, während andere Mitstreiter eher punkte auf der unsympathischen Seite sammeln.
    Genau diese Zusammenstellung macht die Erzählung sehr lebendig, berührend und trotz aller furchtbaren Umstände auch schön.
    Der Autorin ist eine wundervolle Mischung aus Weltgeschichte, persönlichen Schicksalen und sehr gut erzählter und recherchierter Vergangenheit gelungen.
    Noch immer bin ich tief berührt von dieser ganz wundervollen Geschichte und ich bin sehr dankbar und froh, das Buch gelesen zu haben.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Antje B., 09.04.2019

    Als eBook bewertet

    Ein Buch, dass eher auf leisen Sohlen daherkommt. Wer einen Pageturner erwartet, ist hier sicher nicht richtig - für jemanden, der bereit ist, sich auf die menschliche, soziale und politische Situation damals einzulassen, bietet das Buch jedoch alles, was nötig ist, um sich in das Leben einer Krankenschwester im zweiten Weltkrieg einzufühlen. Die vermittelten Informationen wirken gut recherchiert und fundiert und ich hatte trotz des oft behandelten Themas zweiter Weltkrieg das Gefühl, durchaus nochmal Neues hinzuzulernen. Erschreckend fand ich beispielsweise den offenbar sehr gängigen Ge- bzw. Missbrauch von Pervitin, einer Droge, die die Leistungsfähigkeit steigert, aber auch emotionale und damit moralische Grenzen verschiebt. Obwohl der eine oder andere Schlenker in der Handlung sicher der Vermittlung von geschichtlicher Information dient, hatte ich nie das Gefühl, dass dies zulasten der Geschichte als solcher geht. Ein sehr gut geschriebenes Buch, eindringlich und anschaulich, an das ich mich sicher noch lange erinnern werde.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingeborg d., 07.03.2019

    Als Buch bewertet

    Es ist die Geschichte von Hanna eine examinierte Krankenschwester aus Gillesfeld in der Eifel sie war die Grossmutter der Autorin Hanna wurde 1942 an der Ostfront berufen wird Hier erlebt sie das Elend der Soldaten später wird sie abkommandiert nach München hier erlebt sie den Bombenhagel der Stadt hier erfährt sie ihre grosse Liebe Es ist ein Buch der grossen Gefühle mal zum heulen auch aber zum Nachdenken Dieses Buch appelliert an die Menschlichkeit Es ist Kopfkino pur Es war fesselend bis zur letzten Seite Danke Sandra Jungen für dieses grossartige Buch

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schafswolke, 01.12.2018

    Als eBook bewertet

    Eine interessante Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht

    Sandra Jungen erzählt in diesem Buch die Geschichte ihrer Grossmutter Hanna. Hanna wurde als Krankenschwester 1942 einberufen. Einsatzort: unbekannt.
    Zusammen mit ihrer Grossmutter hat die Autorin den Zeitraum 1942 - 1945 in einen Roman gebracht, der zu 90% auf wahren Begebenheiten beruht.

    Sandra Jungen ist ein interessantes Debüt gelungen. Sie schafft es, die Geschichte, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben, zu erzählen.
    Die Geschichte lässt sich leicht und gut lesen, trotz des Themas. Einige Dinge die Hanna erlebt, nimmt sie unbedarft auf, als Leser können sich allerdings so manches Mal die Nackenhaare aufstellen, denn man hat ja ein ganz anderes Wissen als Hanna zu diesem Zeitpunkt.

    Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter, denn es ist ansprechend und sollte gelesen werden. Man darf hier kein Wohlfühlbuch erwarten, aber auch keine nüchterne und trockene Abhandlung, sondern einfach nur die Lebensgeschichte einer jungen und unbedarften Krankenschwester während des 2. Weltkrieg. Und gerade das, macht das Buch so besonders. Ich denke Hanna ist eine junge Frau, die für einige in dieser Zeit steht.

    Ich kann diesem Buch nur 5 Sterne geben, denn man sollte diesen Teil der Weltgeschichte nicht vergessen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid S., 15.08.2018

    Als eBook bewertet

    Ich habe das Buch verschlungen. Sehr autentisch und informativ. Es werden Geschehen berichtet über die man nicht unbedingt etwas erfährt, wie es wirklich war. Einfach nur zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid M., 09.10.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist fesselnd, lässt die Handlung sehr gut nachvollziehen.
    Der Bestellvorg74a








    Das Buch ist fesselnd, die Handlung





    Das Buch ist fesselnd, die Handlung ist sehr gut nachzuvollziehen. Der Bestellvorgang klappte tadellos.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 26.11.2018

    Als Buch bewertet

    Fesselnd, authentisch, berührend - ein grandioser Zeitzeugenroman, der einen nicht mehr loslässt

    Lublin in Polen, Rawa Ruska, die Grenzstadt zwischen Polen und der Ukraine Stalino oder auch Babi Jar nahe Kiew, später dann München und Umgebung und zuletzt Weilheim vor dem Kriegsgericht, sind Stationen, die Hanna, die frisch examinierte Krankenschwester, durchlaufen wird, nachdem sie 1942 ihren Einberufungsbefehl bekommt. Afrika, Russland, Frankreich, wohin wird ihr Weg sie führen? Für Hanna und ihre Kolleginnen beginnt eine Fahrt ins Ungewisse, von der ein Erzähler hier aus ihrer Perspektive berichtet.

    Als Leser erlebt man wie Hanna gegen ihren Willen im Jahr 1942 für den Kriegsdienst eingezogen wird. Man muss bzw. darf mit ihr von Feldlazarett zu Feldlazarett reisen, muss mit schlechten Bedingungen zurechtkommen, wird tagtäglich mit Schwerverwundeten konfrontiert und ist durch feindliche Bomber, die an der russischen Front über den Köpfen kreisen, meist dem Tod näher als dem Leben. Seit fünfzig Stunden im Einsatz und keine Pause in Sicht, Verwundete, denen vor dem Lazarett das Erfrieren droht, weil es keinen Platz mehr gibt und bereits alles hoffnungslos überfüllt ist, sind keine Seltenheit und dieser Tatsachenroman zeigt diese Schreckensseiten des Zweiten Weltkrieges auf berührend, ungeschönte, aber nicht dramatisierende und eindringliche Art und Weise. Auch in die Aufgaben einer Frontschwester, die wenn Not am Mann ist, schon auch mal kleine OP´s selbst durchführen, viele in den Tod begleiten und Übermenschliches leisten muss, bekommt man einen guten Einblick. Aber das ist längst noch nicht alles. Während man im Hintergrund mitverfolgen kann, wie sich die Kluft zwischen Kriegspropaganda, die von Erfolgen berichtet, und die harte Realität, die von sinnlosem Töten und Rückschlägen gekennzeichnet ist, immer weiter auftut, ist aber auch noch genügend Platz für Zwischenmenschliches. Zankereien, Rüffel, aber auch Lob von Vorgesetzten und ganz klar auch Liebeleien fehlen nicht und machen das Ganze rund.

    Der einnehmende Schreibstil der Autorin liest sich herrlich, locker leicht und so fliegen die Seiten leider fast schon zu schnell dahin. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so sehr hat mich das Gelesene berührt. Sandra Jungen erzählt die Geschichte ihrer Grossmutter und mit welchem Herzblut sie hier am Werke ist, ist nicht nur auf jeder Seite deutlich zu spüren, sondern der Funke springt auch auf den Leser über. Man lebt hier die Geschichte im Grunde regelrecht mit. Ihr gelingt es ganz ausgezeichnet Atmosphäre zu schaffen. So hatte ich z.B. das Gefühl mit Hanna im Luftschutzraum verschüttet zu werden, habe mit ihr oft aufgeatmet, einmal wieder knapp einem Bombenanschlag entkommen zu sein , habe mit ihr fassungslos auf Trümmern sitzend um gefallene Freunde geweint oder war sprachlos vor Betroffenheit, wenn ein arm- und beinamputierter Soldat sich nur noch wertlos fühlt. Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle ist hier geboten. Kann man im einen Moment noch hoffen, kann es im nächsten schon ganz anders aussehen. Blickt man gerade eben noch gerührt mit dem Sani Hans zum Polarstern, so wie er es mit seiner Frau zuhause verabredet hat, muss man sich im nächsten über eine neue Dreistigkeit von Gerda, die Hanna nicht nur alles neidisch ist, sondern auch ständig versucht ihr ein Bein zu legen, ereifern. Ja sogar Angst davor haben, dass sie Hanna denunziert. Ab und an muss man auch einen guten Magen beweisen, wenn sich aus Wunden der Eiter entleert, unter einem Gips eine Horde Flöhe vermehrt hat oder sich die Eimer mit amputierten Körperteilen fast schon stapeln. Aber auch die schönen Gefühle, wie die Freude, wenn man einen retten kann, wenn man sich verliebt oder wenn man auf Freunde zählen kann, fehlen nicht. Zudem darf man auch immer wieder schmunzeln, da kann von einem Arzt schon mal ein zackiges „Hosen runter ich bin doch schliesslich kein Röntgenapparat“ kommen, wenn sich ein Soldat vor den Krankenschwestern ziert.

    Hanna war mir von Anfang an sympathisch. Mit ihrer selbstlosen, stets zuversichtlichen, äusserst menschlichen und hilfsbereiten Art kann man gar nicht anders, als sie sofort ins Herz zu schliessen. Aber nicht nur sie, sondern auch alle anderen Charaktere sind allesamt grandios und sehr authentisch gezeichnet. Zudem sind sie so ausgewogen ausgewählt, dass sich ein perfekter Querschnitt durch die Bevölkerung ergibt. Vom Mitläufer bzw. desinteressierten Befehlsausführer, zu denen nicht nur Hanna zählt, über Nazigrössen wie SS Mann Fredel, ein Aufseher vom KZ Dachau, oder Leute aus dem Widerstand wie Graf von Stauffenberg, der den Weg kreuzt bzw. Ferdl Weiss, der sein Bühnenprogramm zum Besten gibt, bis hin zu denjenigen, die sich von den Naziparolen völlig einnehmen lassen, wie Kollegin Gerda und Soldaten, die erst verwundet den Unsinn im Krieg sehen, ist hier alles vertreten. Wirklich ausgezeichnet gemacht.
    Der Roman basiert in etwa zu neunzig Prozent auf den Erinnerungen der Grossmutter der Autorin, was die ganze Geschichte für mich noch wertvoller und berührender macht. Im Anhang erfährt man dann, wann es sich um Fiktion, wann um die Realität handelt. Diese beiden Ebenen perfekt zum Verschmelzen zu bringen, ist wunderbar gelungen. Zudem bekommt man im Anhang noch Ergänzendes zu Stationen auf Hannas Weg und den realen Personen, die ihren Weg gekreuzt haben, geboten. Quellen, Literaturtipps und ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen, die von der gründlichen Recherche Sandra Jungens, wie schon die zahlreichen kleinen Detailinfos im Erzählten, zeugen, sind ebenfalls enthalten. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen und muss deshalb auch noch lobend erwähnt werden.

    Alles in allem ist Hanna ein Tatsachenroman, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Mit der sympathischen Hauptfigur Hanna, vor der ich meinen Hut ziehe, erlebt man hier die Kriegsjahre einer Krankenschwester, äusserst kurzweilig, authentisch und berührend geschildert, hautnah mit. Das ist Geschichte, die man nicht so schnell vergisst. Begeisterte fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 09.02.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Sehr gutes Buch

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela R., 30.06.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Hanna, hat mir gut gefallen. Man konnte sich gut reinlesen und war mitten im Krieg. Der Anfang etwas zeh, aber am Ende wurde es nochmal spannend.

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