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  • Tipp der Redaktion

    11 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 15.11.2017 Als Buch bewertet

    Ist das ein Krimi oder ein dramatischer Familienroman, das haben meine Kolleginnen und ich uns bei der Programmauswahl gefragt. Tatsächlich ist die Geschichte beides: In der Gegenwart erfährt die Journalistin Vera, dass ihre Lieblingstante unter eigenartigen Umständen ins Koma gefallen ist. Ein gewaltsamer Todesfall in ihrer Familie und ein mysteriöser Verfolger bringen sie dazu, das Leben der Tante zu recherchieren. Parallel dazu erzählt die Autorin die Geschichte der jungen Krankenschwester Kathrin, die während des 2. Weltkriegs voller Enthusiasmus ihre erste Stelle in einem psychiatrischen Krankenhaus antritt und bald feststellen muss, dass dort entsetzliche Dinge vor sich gehen.
    Wer psychologische Spannung von Joy Fielding mag, wird dieses Buch ebenso gern lesen wie Fans von Lucinda Riley oder Brigitte Riebes Roman „Marlenes Geheimnis“.

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  • 5 Sterne

    86 von 140 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 26.12.2017

    Als Buch bewertet

    Der Roman wurde von Inge Löhnig, einer meiner Liebligskrimiautorinnen geschrieben.Um sich von ihren Krimis abzugrenzen, schreibt sie unter einem Pseudonym.

    Es wird abwechselnd zwischen den Jahren 1944 und 2013 erzählt.

    Im Jahre 1944 geht es um die junge Krankenschwester Kathrin Mändler, welche in der Heil - und Pflegeanstalt Winkelberg arbeitet.Hier lernt sie den charismatischen Arzt Karl Landmann kennen und verliebt sich in ihn.
    Als sie merkt , dass hier nicht nur kranke Menschen geheilt werden , sondern auch sogenanntes"unwertes Leben"vernichtet wird und Karl Landmann die Verantwortung dafür trägt,versucht sie gemeinsam mit einem Kollegen ,das zu verhindern und begibt sich selbst in tödliche Gefahr.

    Im Jahr 2013 lebt in München Manolus Lefteris.Offiziell betreibt er ein Autohaus, nebenbei führt er zwielichtige Aufträge für einen Rechtsanwalt durch.
    Den Auftrag alte Akten aufzuspüren, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er zunächst für reine Routine.
    Dabei trifft er auf Vera Mändler , eine Journalistin und die Nichte von Kathrin,welche nach einem Schlaganfall im Koma liegt.
    Als er begreift, welchen brisanten Inhalt die Akten erhalten, muss er eine Entscheidung treffen.

    Meine Meinung:

    Da mich Geschichten, welche sich mit dieser Thematik beschäftigen sehr interessieren,habe ich mit grosser Spannung begonnen, zu lesen.
    Ich wurde gleich zu Beginn in die Geschichte hineingezogen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
    Meine Gefühle wechselten dabei zwischen Fassungslosigkeit und Entsetzen.Es ist nach wie vor nicht zu verstehen , zu welch grausamem Verhalten Menschen fähig sind und dabei nicht den leisesten Zweifel an der Richtigkeit ihres Verhaltens haben.
    Der Autorin ist es hervorragend gelungen , ein genaues Bild der verschiedenen Protagonisten zu zeichnen, das Kopfkino wurde gut bedient.
    Besonders das Wechselbad der Gefühle bei Manolis und Kathrin , ihre Zweifel an der Richtigkeit ihres Handelns , waren sehr gut dargestellt.

    Fazit:

    Ein Buch , was unter die Haut geht und noch längere Zeit nachwirkt.

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  • 5 Sterne

    78 von 129 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 29.12.2017

    Als Buch bewertet

    spannend, informativ und zutiefst berührend

    Unter den Pseudonym Ellen Sandberg hat Inge Löhnig sich einem für sie neuem Genre geöffnet, ganz ohne ihren Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort und damit verknüpfte Leser- erwartungen.
    Die fiktive Geschichte, die Ellen Sandberg erzählt, hat einen realen Hintergrund und die Autorin wurde durch das Lesen von Zeitungsberichten im Jahr 2005 inspiriert, in denen von einem jahrzehntelang untergetauchtem Eutanasie-Arzt und einem möglichen Prozess die Rede war. Seitdem hat sie viele Jahre recherchiert und an diesem Roman gefeilt. Beim Lesen merkt man, wie wichtig ihr dieses Thema, das nicht vergessen werden darf, ist.

    Im Jahr 2013 entdeckt die Journalistin Vera Mändler ein Familiengeheimnis und versucht dieses aufzudecken. Ihre Wege kreuzen sich mit den von Manolis Lefteris, einem Mann für besondere Aufträge, der ein Dossier auffinden und liefern soll.... Gerade Manolis Vorfahren widerfuhr in den 40er Jahren Schreckliches in ihrer Heimat, in Griechenland, und auch er muss mit Erinnerungen seines Vaters irgendwie weiterleben oder sie loslassen. Ein weiterer Handlungsstrang beschreibt das Leben von Veras Tante Kathrin von 1944 an, als sie in einer Heilanstalt in München als Krankenschwester arbeitete, unter dem leitenden Klinikarzt Karl Landmann.
    Es werden Familiengeschichten über Jahrzehnte erzählt, stellvertretend berichtet, wie Kriegsverbrechen diese Familien verändert haben, selbst über Generationen hin, wie Einzelne mit Ihrer Verantwortung oder Schuld umgingen oder aus Scham schwiegen. Zudem geht es um Recht und Gerechtigkeit, um die Justiz und deren Untergrabung mittels Seilschaften und auch politische Stellungnahme ( z.B. von Adenauer), dem Umgang ehemaliger NS-Verbrecher und die Weiterführung ihrer Ämter, statt sie zur Verantwortung zu ziehen.

    Ellen Sandberg hat diesen Roman sehr spannend und äusserst einfühlsam erzählt; man bemerkt die Verzweiflung, der Einzelnen, die gerne etwas ändern, aber selber deshalb nicht ihr Leben lassen wollten, die versuchten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu helfen und sich damit Gefahren aussetzen und die, genau wie die Autorin, versuchten, das Unrecht nicht vergessen zu lassen.
    Für mich waren die Details der Arbeit in den Heilanstalten und Hungehäusern vollkommen neu; in Filmen hatte ich sehr wohl Darstellungen von überfüllten Sälen mit verletzten oder dahinsiechenden
    Soldaten geshen und auch über die Gefahr der TB gehört – die hier aufgezeigten Zusammenhänge zeigen mir das alles in einem ganz anderen Licht. Ich möchte da gar nicht zuviel vorgreifen...
    Mich hat dieses Buch tief berührt und wird auch noch länger nachwirken.

    Ich kann diesen Roman nur empfehlen, denn auch die Generationen, die diese Zeit nicht erlebt haben, tragen das Kriegserbe in ihrer Seele, so wie in diesem Buch Manoli Lefteris; wir alle wurden von dem, was unsere Eltern oder Grosseltern geprägt hat, gravierend mit beeinflusst und geprägt.
    Ellen Sandberg beschreibt es in ihrem Buch sehr passend mit den Worten: „Das Leben hat einen Rückspiegel und in dem sieht man immer die Eltern.“ Es geht also nicht nur um das Nichtvergessen der Ereignisse in den Kriegsjahren, sondern auch um das was über die Generationen weitergegeben oder verschwiegen wird.

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  • 4 Sterne

    15 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dark Rose, 24.08.2019

    Als Buch bewertet

    Ein absolut lesenswertes Buch aber stellenweise sehr grausam

    Das Buch beginnt im Prolog mit dem Massaker an einer Familie. Dann wechselt das Buch zwischen Gegenwart und Vergangenheit.


    2013: Manolis Lefteris ist ein „Mann für besondere Aufträge“, das kann alles sein, von Diebstahl bis Auftragsmord. Er verhilft Menschen seiner Meinung nach zu Gerechtigkeit. Er ahnt nicht, dass sein nächster Fall persönlicher ist, als er es jemals erwartet hätte.

    Vera Mändler entdeckt Zeugnisse aus der Vergangenheit ihrer Tante Kathrin. Plötzlich gerät sie zwischen die Fronten und deckt ein lange gehütetes Geheimnis rund um ein schockierendes Verbrechen auf.

    1944: Kathrin Mändler ist Krankenschwester und will Menschen helfen. Alles scheint perfekt, so perfekt, wie es im Krieg eben sein kann, als sie dem gutaussehenden Arzt Karl Landmann begegnet. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und ahnt nichts von seinen dunklen Machenschaften. Bald schwebt sie in grosser Gefahr.


    Wow. Ich bin wirklich sprachlos. Dieses Buch ist sehr gut. Es ist faszinierend, wie alles zusammenpasst und in Verbindung steht. Allerdings lassen sich die Geheimnisse alle vorzeitig erraten, wenn man genau liest und ein bisschen Ahnung von Geschichte hat. Das tut dem Lesevergnügen aber für mich aber keinen Abbruch.


    Das Buch ist stellenweise sehr heftig und war mir teilweise zu viel.

    (ACHTUNG: wer grausame blutige Folter und dergleichen nicht lesen will, sollte Seite 190 bis einschliesslich Seite 192 und Seite 488 überspringen)

    Es ist einfach schrecklich, welche Verbrechen damals begangen worden sind. Aber ich finde es wichtig, daran zu erinnern, selbst wenn es nur eine fiktionale Geschichte in einem Buch ist, die lose auf wahren Ereignissen beruht. Ich finde es trotzdem wichtig und richtig daran zu erinnern.


    Allein schon beim Aufbau des Buches merkt man, dass sich hinter dem Pseudonym Ellen Sandberg die Münchner Autorin Inge Löhnig verbirgt. Der Aufbau hier erinnert sehr stark an „Unbarmherzig“. Ich bin erst seit kurzem Fan von Inge Löhnig. „Unbarmherzig“ hat mir so gut gefallen, dass ich mir auch ihre anderen Bücher anschaffen muss. Der Schreibstil und der Aufbau des Buches liessen mich misstrauisch werden und hinten im Buch stand schliesslich die Auflösung, dass Ellen Sandberg ein Pseudonym von Inge Löhnig ist.

    Der Schreibstil ist sehr detailliert. Man lernt die Charaktere wirklich kennen. Ich habe mit ihnen mit gefiebert. Mir waren sie sehr sympathisch, auch wenn Vera sich immer wieder ziemlich doof angestellt hat und Kathrin ein sehr ambivalenter Charakter ist. Gerade Kathrins Geschichte zwingt einen als Leser sich zu fragen: wie hätte ich mich verhalten? Aus heutiger Sicht ist es natürlich leicht zu behaupten, man selbst hätte natürlich moralisch richtig und über alle Zweifel erhaben gehandelt und wäre garantiert im Widerstand tätig gewesen. Aber das Buch zeigt einem auch, wie gefährlich die Zeiten für die „normalen“ Menschen damals waren und wie schwer es war das Richtige zu tun und wie leicht man sich damit selbst in Lebensgefahr gebracht hat.


    Fazit: Ich fand das Buch wirklich sehr gut. Aber mir war es stellenweise in der Beschreibung des Massakers zu brutal. Ich kann verstehen, warum es so beschrieben wurde, aber dennoch war es mir zu viel. Die Handlung an sich fand ich sehr interessant und wie alles zusammenhing, allerdings gab es nur eine überraschende Wende für mich, alles andere konnte man erraten, wobei mich das nicht gestört hat.

    Ich finde das Buch ist absolut lesenswert. Wegen der stellenweise wirklich grausamen Schilderungen, die mir persönlich zu viel waren, ziehe ich einen Stern ab.

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  • 5 Sterne

    17 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 14.03.2019

    Als Buch bewertet

    Kathrin, die Tante der Journalistin Vera Mändler, kommt mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus und liegt seit dem im Koma. Ausgerechnet Vera's zwielichter Cousin Chris war bei ihr als es passierte. Eine Nachbarin berichtet von einem Streit zwischen beiden. Was wollte er von ihr? Aber vor allem warum verhält er sich immer noch so merkwürdig? Dann verschwindet Chris spurlos und Vera entdeckt, dass ihre Tante im Krieg als Schwester in einer Heilanstalt für Behinderte gearbeitet hat. Sie wittert eine grosse Story und begibt sich auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit. Dabei bemerkt sie nicht, dass noch jemand daran Interesse hat und sie verfolgt....

    "Die Vergessenen" ist keine leichte Lektüre. Man taucht tief in die Schrecken des Krieges ab. Ich bin immer noch sprachlos was im 2. Weltkrieg passiert ist. Gleich am Anfang bekommt man sehr viele Informationen, die geschickt in ein Gespräch verpackt sind. Das hat mir den Anfang etwas schwer gemacht. Aber durch den meisterlichen Schreibstil der Autorin, wurde es nach kurzer Zeit besser. Man wird mit allen wichtigen Informationen versorgt, ohne dass es langweilig wird. Es gibt 3 Erzählstränge. Vera's Suche nach Dokumenten aus Kathrin's Vergangenheit. Manolis Lefteris Beschattung, bei dem man auch noch Details aus der Kriegsvergangenheit seines griechischen Vaters erfährt, was für den weiteren Verlauf der Geschichte wichtig ist. Dann gibt es noch Rückblenden in Kathrin's Vergangenheit in Form von "Noch einmal Erleben" während ihres Komas. Dabei wird die Spannung allmählich gesteigert. Fazit: Ein Roman, der den Leser mit den deutschen Kriegsverbrechen konfrontiert und gleichzeitig die Frage nach Schuld und Gerechtigkeit aufwirft. Lesenswert.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 11.01.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt: 
    In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat. 
    Meine Meinung: 
    Dieses Buch ist ein Zwischending zwischen, Krimi, Geschichte und Roman und genau das macht den Reiz aus. Gerade die Rückblicke machen das ganze so berührend, machen begreuflich, wie grausam Menschen sein können. Es ist ein Buch, dass man nicht mal ebenso nebenher lesen kann, dafür ist es zu facettenreich und tief gehend. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, sowohl die bösen als auch die guten Charaktere. Die Geschichte ist gut konstruiert und der Schreibstil ist ausgesprochen gut lesbar. 
    Fazit: 
    Unbedingte Leseempfehlung

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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 09.03.2018

    Als Buch bewertet

    Fesselnder Roman, der zum Nachdenken anregt!

    Manolis Lefteris führt in München ein angesehenes Autohaus. Keiner weiss, dass er ausserdem der Mann ist, der ganz besondere Aufträge erledigt. Dieses Mal soll er Unterlagen besorgen, die auf keinen Fall in die falschen Hände geraten dürfen. Manolis hält diesen Auftrag für reine Routine, doch dann entwickelt er sich anders als gedacht. Manolis kommt einem unglaublichen Verbrechen auf die Spur, das seit Jahrzehnten ungesühnt ist und muss eine Entscheidung treffen.

    Ellen Sandberg, die Krimifans eher unter dem Namen Inge Löhnig kennen dürften, erzählt diesen interessanten und zum Nachdenken anregenden Roman, auf verschiedenen Zeitebenen. Im Jahr 1944 verfolgt man die erschütternden Beobachtungen, die die Krankenschwester Kathrin in einer sogenannten Heil- und Pflegeanstalt macht. Dieser Handlungsstrang wechselt sich mit dem aktuellen Geschehen, in dem sich Manolis Lefteris auf die Suche nach den geheimnisvollen Dokumenten macht und dabei auf die Journalistin Vera Mändler, eine Nichte Kathrins, trifft.

    Der Einstieg in diesen Roman verläuft zunächst eher gemächlich, da man sich erstmal mit den unterschiedlichen Strängen und den jeweiligen Akteuren vertraut machen muss. Beide Perspektiven sind aber von Anfang an interessant, da man erfahren möchte, wie sich das alles verbinden wird. Im weiteren Verlauf nimmt die Handlung dann auch deutlich an Fahrt auf. Denn im aktuellen Strang spitzen sich die Ereignisse zu und in der Perspektive, die sich in der Vergangenheit zuträgt, mag man kaum glauben, was man dort erfährt.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Es gelingt der Autorin hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man sie vor Augen hat. Deshalb kann man mühelos in die Geschichte eintauchen. In beiden Handlungssträngen fiebert man mit den Protagonisten mit und macht sich Gedanken, wie das alles enden wird. Auch wenn man glaubt, das Ende vorherzusehen, wird man durch unvorhersehbare Wendungen überrascht, sodass man förmlich in den Sog der Ereignisse gerät.

    Ich habe mich beim Lesen dieses Romans ausgesprochen gut unterhalten, da ich mühelos in die Geschichte eintauchen konnte und früh in den Sog der Handlung geriet. Dadurch mochte ich das Buch nur ungern aus der Hand legen und habe es deshalb beinahe in einem Rutsch gelesen. Ich habe dabei mit den Protagonisten mitgefiebert und mochte manchmal kaum glauben, was dort geschrieben stand. Vor allen Dingen deshalb, da ich mir immer vor Augen hielt, dass die Ereignisse in der fiktiven Heilanstalt, ja tatsächlich an anderer Stelle geschehen sind. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch alle fünf Bewertungssterne, da es mich berührt und zum Nachdenken angeregt hat.

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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 10.01.2018

    Als Buch bewertet

    Justitia und die Fiktion von Gerechtigkeit
    Die Journalistin Vera Mändler arbeitet als Redakteurin bei einer Frauenzeitschrift und würde liebend gern das Ressort wechseln. Als sie durch Zufall einer Geschichte auf die Spur kommt, bei der es um Euthanasie im Dritten Reich geht, setzt sie alles auf eine Karte und kündigt trotz einer in Aussicht gestellten Beförderung ihren Job. Ihre Tante, die mit Schlaganfall im Krankenhaus liegt, war Krankenschwester in einer Einrichtung, in der während des 2. Weltkriegs Behinderte und für den Arbeitsmarkt wertlose Menschen „aus dem Volkskörper ausgeschieden“ wurden. Vera macht sich auf die Suche nach einem Dossier, mit dem die damals Verantwortlichen vor Gericht gebracht werden könnten und begibt sich dabei selbst in höchste Gefahr.
    Manolis Lefteris ist ein Problemlöser, der für seine Arbeitgeber Kunden einschüchtert oder Schlimmeres. Er wird beauftragt, Vera zu beschatten und, falls sie die Unterlagen finden sollte, ihr diese abzunehmen. Er fragt nicht nach, wer ihn beauftragt hat, doch in diesem Fall verliert er die professionelle Distanz, handelt es sich doch um die Aufklärung von Verbrechen, die während der Nazizeit begangen wurden. Da die gesamte Familie seines Vaters einem von deutschen Soldaten in Griechenland begangenen Massaker zum Opfer fielen - der damals sechsjährige Vater war der einzige Überlebende und für den Rest seines Lebens schwer traumatisiert - geht es Manolis gegen den Strich, dass er einem Naziverbrecher dabei helfen soll, ungeschoren davonzukommen.
    Die Geschichte ist sehr spannend erzählt, wobei jeweils zwei Handlungsstränge in der Vergangenheit und in der Gegenwart spielen. Die Autorin, die erstmalig unter dem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht, ist leicht zu erkennen, wird im Buch doch an einer Stelle auf „Kommissar Dühnfort“ Bezug genommen. Das 500 Seiten starke Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und, was ich besonders schätze, auch die Auflösung ist schlüssig. Für mich einer der besten Krimis seit langem!

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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 02.01.2018

    Als Buch bewertet

    Halbgrieche Manolis Lefteris ist nicht nur Besitzer eines Autohauses, er ist auch ein Mann für besondere Fälle, die er diskret und zuverlässig für seinen Auftraggeber löst. Seinen neuen Auftrag geht er zunächst ähnlich emotionslos an: Er soll Dokumente, die im Besitz einer alten Dame sind, beschaffen und seinem Auftraggeber aushändigen. Der Auftrag erweist sich als komplizierter als gedacht, die Dokumente sind nicht aufzufinden, derjenige, dem er sie abnehmen soll, hat sie nicht und wird wenig später tot aufgefunden. Also hängt sich Manolis an die Nichte der alten Dame, Vera Mändler, einer Journalistin. Vera hat die Patientenverfügung ihrer Tante und ist ausserdem die Cousine des Dokumentenüberbringers, des chronisch klammen Chris, der sie und ihre Tante immer wieder um Geld angepumpt hat. Ihr kommen bald ein paar Dinge spanisch vor und so beginnt sie auf eigene Faust zu recherchieren. Nach und nach merken beide, was für einer Ungeheuerlichkeit sie da auf der Spur sind, und die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen…

    Ein grossartiger und spannender Roman über ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte, von der Autorin anspruchsvoll, aber dennoch sehr flüssig und eingängig erzählt. Die zwei Hauptfiguren Manolis und Vera bilden die zwei Haupterzählstränge, in Einschüben wird jedoch sehr geschickt die Sichtweise anderer Personen beleuchtet und so sowohl die geschichtlichen Ereignisse erzählt als auch die gegenwärtigen vorangetrieben. Nebenfiguren gibt es eigentlich nicht, ein jeder trägt etwas Wesentliches zur Geschichte bei. Besonders die Einschübe von Veras Tante Kathrin beleuchten die historischen Geschehnisse und geben darüber hinaus sehr tiefe Einblicke in das Seelenleben eines Zeitgenossen während der Nazi-Zeit. Nach und nach eröffnet sich dem Leser das ganze Ausmass der skandalösen Machenschaften, die freilich damals sanktioniert waren und erst in unserer Zeit geahndet und bestraft werden.

    Die Charaktere sind durchweg vielschichtig, oftmals in sich zwiegespalten, reflektierend über ihr Dasein und mitunter hadernd mit ihrem Schicksal. Alles ist jedoch schlüssig und für den Leser sehr gut nachvollziehbar, und manch einer erweist sich als überraschend stark. Sowohl Manolis als auch Vera tragen familiäre Altlasten mit sich herum und hinterfragen ihr Leben und ihren Beruf, hervorgerufen durch die Ereignisse, in die sie – eher unverhofft - hineingeraten. Beide hadern mit der Vergangenheit ihrer Familie in der Nazi-Zeit, Manolis schleppt ein psychisches Trauma mit sich herum, Vera fragt sich besorgt nach der Rolle ihrer Tante bei den abscheulichen Geschehnissen. Beide machen im Laufe der Ereignisse des Buches eine Veränderung durch, Manolis gibt seine Neutralität und Gleichgültigkeit gegenüber der wahren Beweggründe seiner Auftraggeber auf, Vera wirft ihr starkes Sicherheitsbedürfnis über Bord und emanzipiert sich sowohl privat als auch beruflich. Beiden geht es schlussendlich um Gerechtigkeit, nicht jedoch im juristischen, sondern im moralischen Sinne.

    Das Buch ist sehr emotional, es macht betroffen und wütend und es fordert in dem Masse, wie sich die Figuren verausgaben, dies auch vom Leser, der mit jeder Faser mit lebt. Die Einblicke besonders in Manolis‘ Seelenleben gehen unter die Haut und er polarisiert als Charakter durch seine Vergangenheit, seine psychische Verletzlichkeit und seinen „Job“ sehr. Trotzdem macht die Autorin seine Aktionen plausibel und ihn somit als Persönlichkeit stark und tiefsinnig. Das Ende ist denn auch zumindest versöhnlich.

    Fazit: Ein must-read! Das Buch bietet alle Facetten eines gut recherchierten, an historischen Fakten orientierten Spannungsromans, der zwei Zeitebenen plausibel verknüpft, die Spannung stetig steigert und auch psychologische Abgründe nicht zu überladen, aber doch überzeugend darstellt. Das „zweite literarische Standbein“, wie die durch Krimis unter anderem Namen bekannt gewordene Autorin diesen Ausflug in ein komplett anderes Genre selbst nennt, ist wahrhaft gelungen! Dass Ellen Sandberg alias Inge Löhnig schreiben kann, hat sie nun hinlänglich bewiesen, aber einen historisch fundierten, spannenden Familienroman zu schreiben erfordert meines Erachtens eine völlig andere Herangehensweise und einen deutlich höheren Rechercheaufwand. Dass hier ihr Herzblut drinsteckt, merkt man mit jeder Zeile. Wenn es auch schwierig werden dürfte, dies so zu wiederholen oder gar zu toppen, so würde ich als Leser nach diesem Ende doch hoffen, wieder einmal etwas über Manolis und Vera lesen zu dürfen.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth S., 22.01.2018

    Als eBook bewertet

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra H., 14.06.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Das Buch habe ich fast in einem Rutsch durchgelesen. Es ist spannend geschrieben und auch die Gräueltaten des Nationalsozialismus, hier das Thema Euthanasie, sind gut recherchiert.
    Was mich gestört hat, und deswegen gibt es auch einen Stern weniger, ist, wenn Korrespondenz aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges im Buch vorkommt, diese in der neuen Rechtschreibung geschrieben ist. Das ist mir auch in dem Buch "Unbarmherzig" von Inge Löhnig aufgefallen. Da sollte nach meiner Auffassung genauer hingeguckt werden.

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  • 5 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 26.12.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig, deren Krimis mich immer wieder aufs Neue fesseln. Damit man nicht in falscher Erwartung eines Dühnfort-Krimis in das Buch einsteigt, schreibt sie ihre Familiengeschichte unter ihrem Pseudonym. So macht auch Geschichtsunterricht Spass! Die Autorin hat ein sehr bewegendes geschichtliches Ereignis in eine spannende Familiengeschichte gepackt. In zwei Handlungssträngen wird die Gegenwart mit der Vergangenheit verbunden. Man spürt, dass das Buch eine Herzensangelegenheit der Autorin ist und dass sie sehr viel Herzblut hineingelegt hat. Sie hat sehr gut recherchiert und dadurch reale Vorbilder gefunden, anhand denen sie ein so fürchterliches Verbrechen in den Mittelpunkt rücken konnte, welches mir als Leser gar nicht bewusst war. Traurig, dass diese Kriegsverbrechen, durch die Rechtsprechung des Deutschen Staates, nicht gesühnt werden können.

    Für mich ist dieses Buch ein absolutes Lesehighlight gewesen. Der Familienroman ist fesselnd, spannend und vielschichtig auf sehr hohem Niveau. Das geschichtliche Thema stimmt sehr nachdenklich und lässt einen nicht so schnell los. Inge Löhnig zeigt, dass sie nicht nur Krimi kann und auf Kommissar Dühnfort muss man hier ja auch nicht ganz verzichten ;-)

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  • 5 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 28.12.2017

    Als Buch bewertet

    Journalistin Vera Mändler macht sich Sorgen um ihre Tante Kathrin, die ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Es steht nicht gut um sie, die Familie befürchtet das Schlimmste. Gleichzeitig erhält der Profikiller Manolis Lefteris den Auftrag, Dokumente die sich im Besitz von Kathrin Mändler befinden sollen, aufzutreiben und seinem Auftraggeber zu übergeben. Die Dokumente sind Beweise für Verbrechen, die in den Kriegsjahren in einer Klinik geschehen sind. In der damaligen Kinderklinik Winkelberg hat Kathrin Mändler als Krankenschwester gearbeitet und dabei die Liebe ihres Lebens, den Arzt Karl Landmann, kennen gelernt.

    WOW! Ich bin total begeistert von diesem Buch. Ein Leseheighlight!
    Schon die Einführung ist sehr gut gemacht. Zu Beginn erfährt man als Leser alles Wichtige zu den Figuren anhand eines Gesprächs zwischen Bruder und Schwester auf einem Friedhof. Danach kommt neben dem Erzählstrang , in dem Manolis Lefteris im Mittelpunkt ist, die Geschichte von der Journalistin Vera Mändler hinzu. Obwohl beide Geschichten um die Familie und die Lebensumstände der Protagonisten sehr detailliert ausgearbeitet sind, verliert man zu keinem Zeitpunkt als Leser den Ueberblick. Zu unterschiedlich sind das Leben des Profikillers und der Journalistin, die nicht unbedingt glücklich und ausgefüllt an ihrem Arbeitsort ist.
    Nach und nach kommen in einem anderen Schriftbild geschriebene Rückblicke in die Vergangenheit von der Krankenschwester Kathrin Mändler dazu. Und ab hier wird es nicht nur spannend, sondern auch sehr berührend und bedrückend. Wie hier ein Stück dunkle….nein…rabenschwarze…. deutsche Geschichte in die Story eingeflochten wird, ist grandios. Sehr geschickt hat die Autorin, die übrigens unter einem Pseudonym schreibt und in Wahrheit Inge Löhning ist, die Familiengeschichte geschickt mit geschichtlichen Details verwoben. Das Grundthema, die Euthanasie, ist ein sehr abstossender Teil von Deutschlands Geschichte zu Nazizeiten. Diese Rückblicke wurden auch im Schreibstil angepasst und so musste ich mehrere Male schlucken, wenn Begriffe wie "Mongoloide Idiotie" oder "wertlos" benutzt wurden. Unwillkürlich wird man mitten in die Kriegsjahre katapultiert …mit all seinen Schrecken und abscheulichen Verbrechen. Ausgezeichnet die Recherchen dazu und die Umsetzung !
    Die Figuren sind hervorrragend charakterisiert. Die Gründe warum sie handeln, wie sie handeln, logisch, schlüssig und nachvollziehbar. Man spürt, dass die Autorin sich etwas gedacht hat, wenn sie zum Beispiel den Profikiller mit einem Trauma, das bis weit in die Kindheit reicht, ausstattet. Und, dass sie das ganze Buch über bei der gewählten Charakteriserung bleibt, bis ins letzte Detail.
    Den Schreibstil empfand ich schon bei den Krimis von Inge Löhnig als sehr gut, auch hier unter ihrem Pseudonym ist das nicht anders. In "die Vergessenen " hat sie zusätzlich noch meine emotionale, der Gerechtigkeit empfundene Seite getroffen. Dieses Buch wird lange in mir nachklingen und verdient meine höchste Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    11 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tintenherz, 10.02.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Leise, aber sehr eindringlich wird die Geschichte einer Krankenschwester im Dritten Reich erzählt, die fragwürdige Behandlungsmethoden und Greueltaten in einer Heil- und Pflegeanstalt beobachtet und dokumentiert hat.
    Historische Fakten, die gut recherchiert sind, werden spannend mit einer aktuellen, hypothetischen Krimigeschichte verknüpft, die Erpressung, Rache und Vergeltung enthält.
    Es geht um Schuld, Verantwortung für die Hinterbliebenen und die Geheimnisträger.
    Von der manchmal sehr grausamen Handlung wird sehr berührend und bedrückend berichtet und mittendrin wird die unrühmliche Vergangenheit der Krankenschwester zu Tage gebracht.
    Durch die vorgenannte Thematik bekam ich beim Lesen des Öfteren Gänsehaut und Mitleid mit den "seelischen Toten" erfasste mich. Und die Spannung hat mich total gefesselt.

    Fazit:

    Ein klasse Roman mit Krimieffekten, der unter die Haut geht!

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  • 5 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    borgi, 08.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Gegen das Vergessen

    Bei der Vorstellung des Buches „Die Vergessenen“ von Ellen Sandberg ist mir sofort das Foto der Autorin aufgefallen: die kenne ich doch, das ist Inge Löhnig. Ich habe schon so viele Bücher von ihr gelesen, dass sie sogar visuell erkenne. Es gibt von ihr auch ein plausible Begründung, wieso sie dieses Buch unter Pseudonym schreibt. Und ich finde, dies war keine schlechte Entscheidung bezogen auf den Genrewechsel und die Lesererwartungen.

    Der Roman spielt auf zwei Zeit-Ebenen. Die eine 2013 in München. Manolis Lefteris ist Deutsch-Grieche und erledigt manchmal pikante Aufträge für einen langjährigen Freund. Im Zuge eines solchen Auftrages kreuzen sich seine Wege mit der Journalistin Vera Mändler. Keine der beiden kann ahnen, dass sie bald in die Aufklärung grauenhaftester Taten während der NS-Zeit geraten.
    Die zweite Zeit-Ebene spielt 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Behinderte Pfleglinge wurden als „minderwertiges Leben“ eingestuft und systematisch verhungern lassen und auch durch Euthanasie getötet. Diese menschenverachtenden Vorgänge blieben weitestgehend ungesühnt.

    In einem spannenden und flüssig zu lesenden Schreibstil bringt uns Ellen Sandberg ein vielschichtiges und schweres Thema nahe. Man merkt dem Buch an, dass viele und gute Recherchearbeit geleistet wurde.
    Auszug aus einem Interview: "Ich hoffe, es ist mir gelungen, diese Menschen für eine Weile dem Vergessen zu entreissen und ihre Schicksale lebendig werden zu lassen." Ich finde, Ellen Sandberg ist es mit diesem Buch hervorragend gelungen.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bblubber, 22.01.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch zu lesen gab es einige gute Gründe. Der Klappentext hat mich sehr angesprochen. Ich mag Geschichten, die in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts spielen. Dann habe ich rausgefunden, dass es sich bei Ellen Sandberg um ein Pseudonym der Autorin Inge Löhnig handelt. Und zu guter Letzt spielt das Buch in München, meiner Heimatstadt. Da konnte schon fast nichts mehr schiefgehen.

    Genau so war es dann auch. Nach einigen Büchern ihrer Dühnfort-Krimi-Reihe war ich gespannt auf diesen Stand-Alone. Frau Sandberg/Löhnig hat einen tollen Schreibstil. Man kommt den Protagonisten schnell sehr nahe und die Spannung baut sich kontinuierlich auf. Es geht um ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte welches mit viel Fingerspitzengefühl aber auch dem nötigen Mass an warnendem Zeigefinger und deutlicher Anklage erzählt wird.

    Ein Buch, über welches man sicher noch eine Weile nachdenken kann und sich tatsächlich auf seine Weise doch von den Krimis der Autorin abhebt. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine S., 01.09.2018

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch hat mich vom Anfang bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Spannend geschrieben, wie man es von der Autorin kennt.

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  • 4 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 27.02.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Doch sie spürte die Kraft, die in seinen Händen wohnte. Wenn er wollte, könnte er mich damit töten. Einfach so, schoss es ihr durch den Kopf.“


    Inhalt


    Vera Mändler, die als Journalistin arbeitet und sich nach einem beruflichen Vorwärtskommen sehnt, gerät durch ihre Familie in eine seltsame Verkettung von unerklärlichen Umständen. Ihr chronisch blanker Cousin, bettelt mal wieder um Geld, bei der gemeinsamen Tante, die kurz darauf einen Schlaganfall erleidet und ins Krankenhaus eingeliefert wird. Doch auch Cousin Chris ist wenig später tot, weil er anscheinend in Besitz einer besonderen Information war, die Fremde dazu veranlasst, unwillkommene Zeugen auszuschalten. Veras Jagdinstinkt ist geweckt – in welchen längst vergangenen Fall, war ihre schwerkranke Tante, denn verwickelt und wer hat so grosses Interesse daran, unerkannt zu bleiben. Sie macht sich auf die Suche nach den ominösen Dokumenten, die angeblich irgendwo versteckt sein sollen, doch davon wissen noch mehr Leute und die beobachten Vera ganz genau. Ein Privatermittler, der selbst ein dunkles Geheimnis hütet, schlägt sich auf ihre Seite, doch auch er muss im Verborgenen bleiben, damit die Gerechtigkeit endlich zum Zug kommt und die Missetaten, die fast in Vergessenheit geraten sind, doch noch ans Tageslicht kommen.


    Meinung


    Die bekannte deutsche Kriminalautorin Inge Löhnig, schreibt hier unter dem Synonym Ellen Sandberg einen gross angelegten Spannungs- und Familienroman, der sich mit historischen Verbrechen der jüngeren Vergangenheit beschäftigt und zeigt, wie schnell aus Menschen Mörder werden, wie effektiv ein schlechtes Gewissen übergangen wird und wie aus Mitläufern manchmal Mittäter werden. Sie wählt bewusst einen dunklen Punkt in der deutschen Geschichte, der eben nicht in Vergessenheit geraten darf, damit wenigstens diesmal nicht das Recht des Stärkeren, sondern tatsächlich die Gerechtigkeit siegt.


    „Die Vergessenen“ ist ein sehr kurzweiliger, unterhaltsamer Roman, der durch verschiedene Erzählstimmen bereichert wird. Einerseits agiert die motivierte, persönlich beteiligte Journalistin, die durch privates aber auch berufliches Interesse in den Fall eingebunden ist, zum anderen handelt der etwas undurchsichtige Privatermittler Manolis Lefteris, dem es nicht nur um Rache für seine eigene Familiengeschichte geht, sondern ganz allgemein um Gerechtigkeit, die den Schwächeren zusteht, die sie aber nur selten erfahren. Und so konzentriert sich das Zentrum der Erzählung auf längst vergangene Missetaten, und ihre endgültige Aufklärung. Der Roman ist dabei ein gelungener Mix aus einer kleinen Portion Historie, einer etwas grösseren Portion Familiengeschichte in Verbindung mit Verbrechen, die bisher keiner gesühnt hat.


    Ein kleiner Kritikpunkt besteht für mich in der etwas lockeren und dadurch leicht oberflächlich wirkenden Erzählweise, die sehr umgangssprachlich daherkommt und etwas Tiefgang vermissen lässt. Die sehr spannenden Verbrechen der Vergangenheit, tauchen immer wieder in kurzen Episoden auf, verlieren sich dann aber wieder in der seichten Gegenwartshandlung, die auch das Privatleben der Hauptprotagonisten intensiv beleuchtet. An dieser Stelle hätte ich mir persönlich noch mehr Hintergrundwissen und längere historisch inspirierte Erzählmomente gewünscht und im Gegenzug weniger lückenfüllendes Material über das private Leben und Leiden der Protagonisten.


    Fazit


    Ich vergebe 3,5 Lesesterne (aufgerundet 4) für diesen klassischen Unterhaltungsroman mit einer spannenden Hintergrundhandlung in stimmiger, leicht lesbarer Erzählqualität. Eine runde Geschichte über die Schatten der Vergangenheit, die lange Hand der Gerechtigkeit und Schuld, die nicht verjährt. Ein Buch für Jedermann, dem es zwar etwas an Aussagekraft und Hintergrund mangelt, welches ich aber als lesenswert und interessant beschreiben würde.

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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uschi S., 30.12.2017

    Als Buch bewertet

    Dieser bewegende und äusserst genial erzählte Roman bewegt sich auf zwei Zeitebenen. In der ab 1944 wird die Arbeit der jungen Krankenschwester Kathrin beschrieben, die in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg ihre erste Stelle antritt, die unter der Leitung des jungen Dr. Landmann steht. Sie haben eine heimliche Affäre miteinander bis sie erkennt, was für eiskalter Mensch er ist und was dort in dieser Anstalt vor sich geht. Behinderte Kinder und nutzlose Kranke werden verhungern lassen oder zu Tode gespritzt, da sie keinen Nutzen für das Vaterland haben. Sie beginnt Akten zu sammeln und das Grauen zu dokumentieren.

    In der zweiten Zeitzone 2013 erleidet Kathrin einen Schlaganfall und ist nicht mehr ansprechbar. Ihre Nichte, die Journalistin Vera, hat von den Akten erfahren und macht sich auf die Suche danach. Sie möchte eine Aufklärungsstory darüber schreiben. Doch auch von anderer Seite wird alles unternommen, um an diese Dokumente zu gelangen. Manolis, der allerhand Aufträge annimmt, ist ebenfalls auf der Jagd danach - sein Auftraggeber möchte die Akten vernichten.

    Gibt es eine Gerechtigkeit für Kriegsverbrechen? Oder waren diese Taten situationsbedingt gerechtfertigt? Inge Löhnig, die dieses Buch unter dem Pseudonym Ellen Sandberg geschrieben hat, geht hier dieser Frage nach. Ich habe alle ihre Kommissar Dühnfort-Romane mit grossem Vergnügen gelesen und bin auch von ihrem neuesten Werk begeistert, das wirklich meisterhaft geschrieben ist. Ihre Hauptpersonen kann man sich lebhaft vorstellen und auch teils ihre Beweggründe nachvollziehen. Ich kann dieses Buch nur weiter empfehlen und vergebe hier gerne fünf Sterne!

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  • 5 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 27.12.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Sehr spannend, verworren und interessant – Fazit: die Vergangenheit kommt immer ans Licht

    Die Geschichte beginnt mit der jungen Frau Vera, deren Tante Kathrin wegen eines Schlaganfalls ins Krankenhaus kommt. Schnell stellt sich heraus, dass Chris, Veras Cousin und Kathrins anderer Neffe, beteiligt ist. Der Spürsinn der Journalistin ist geweckt. Zeitgleich lernt der Leser Manolis Lefteris kennen, der scheinbar ebenfalls ein Interesse daran hat, herauszubekommen, was Chris vorhatte. Manolis ist ein Mann für die „stille Problemlösung“. Er wird von seinem Freund und Mentor immer wieder dazu angestellt, unschöne Aufträge für ihn zu erledigen. In diesem Fall geht es um ein Dossier, das Manolis heranschaffen soll. Doch was ist dies für ein Dossier? Und was sind das für Erinnerungen aus den vierziger Jahren, die Kathrin in ihren Koma-Träumen an den Leser bringt?

    Dieser Roman enthält viele Handlungen, die nach und nach zusammengesetzt werden. Er spielt in der Gegenwart, doch das eigentliche Thema dieses Romans ist die Vergangenheit. Genauer die braune Vergangenheit Deutschlands. Es wird die Euthanasie der Nazi 1944 in einer bayrischen Heil- und Pflegeanstalt aufgearbeitet. Der Roman ist zwar Fiktion, aber dennoch entstand er aus Fakten. Nebenbei wird auch ein Massaker, welches deutsche Soldaten in Griechenland anrichteten, beschrieben. Dieses begleitet einen der Protagonisten – Manolis Lefteris, obwohl er zu dieser Zeit noch nicht einmal geboren war. Die Vergangenheit wird Schritt für Schritt aufgedeckt. Dabei helfen vor allem die Passagen, in denen Kathrin sich während ihres Komas in die Vergangenheit zurückdenkt. Diese Passagen wurden auch in einem anderen Schrifttyp verfasst und heben sich so vom Rest ab. Die restliche Handlung wird abwechselnd aus Veras und Manolis Perspektive erzählt. Stellenweise wiederholen sich hier auch Begebenheiten, da sie eben aus beiden Blickwinkeln betrachtet werden. Die Perspektivwechsel haben mir gut gefallen. Es war zu keiner Zeit verwirrend, wer nun berichtet.

    Die Charaktere sind gut dargestellt. Sie haben ein Gesicht und wirken echt. Mir hat Vera sehr gefallen. Sie ist eine zurzeit etwas frustrierte Journalistin. Eigentlich möchte sie über die grosse Dinge der Politik und Wirtschaft schreiben, doch sie sitzt in der Redaktion einer Frauenzeitschrift fest und schreibt Artikel über Hormon-Yoga. Auch ihre Beziehung läuft nicht so wie sie soll – der Fluch der Mändler-Frauen. Als Leser freut man sich richtig mit, dass sie nun mit diesem heiklen Thema endlich ihre journalistische Spürnase verwenden kann und sich darin stürzt, die Wahrheit zu erfahren. Auch Manolis ist sehr gut beschrieben. Sein Trauma, das er von seinem Vater übertragen bekam, beschäftigt ihn sehr. Auch wenn es ihn in seinem Handeln nicht zu beeinflussen scheint. Mir hat es gefallen, dass auch er eine Geschichte hat, die im Entfernten auch mit der Hauptgeschichte zu tun hat.

    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Da Ellen Sandberg das Pseudonym von Inge Löhnig ist war ich mir sicher, dass mir ihr Schreibstil auch hier gefallen wird. Er ist angenhem zu lesen, spannend und bildlich. Schmunzeln musste ich, als der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort kurz auftauchte. Sehr gefallen hat mir die Spannung und dass man als Leser selbst mitraten konnte, was passiert. Stellenweise kam es mir wie ein Krimi vor! Häufig endeten die einzelnen Kapitel auch mit einem Cliffhanger. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es trotz seiner 500 Seiten an einem Tag/Nacht durchgelesen.

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe nichts zu bemängeln, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen! Mal sehen, ob Frau Sandberg/Löhnig noch mehr Romane schreiben wird. Ich wäre sicherlich wieder mit dabei.

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