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Der Mensch kann lernen, ist in manchen Dingen jedoch unbelehrbar
Seit 4,5 Milliarden Jahren zieht die Erde ihre Bahn um die Sonne. Das Leben gesellte sich später dazu und seit rund 160.000 Jahren der aufrecht gehende Homo sapiens. Mit Ackerbau und Viehzucht, Rodungen und Bewässerung griff er rund um den Globus in die Natur ein – vermehrte sich und besiedelte selbst entlegenste Gegenden.
Immer tiefere Spuren hinterliess das „Anthropozän“, das Menschenzeitalter, in den letzten 2.000 Jahren. Wissenschaft und Technik nahmen seit der Industrialisierung die Erde in den Griff. Sei es die Ausbeutung der Bodenschätze, die Verpestung der Lufthülle, die Veränderung des Klimas, Wasserverschmutzung bis zur Kernspaltung und einer Wohlstand-Verschwendungssucht.
Energiehunger und virtuelles Kapital treiben einen zerstörerischen Kreislauf an. Ausserdem werden wir immer mehr. Wie kommen wir aus diesem Teufelskreis raus? (Klappentext)
Eines vorweg: Ich bin schon seit längerem der Meinung, das Bücher wie dieses in den Schulunterricht aufgenommen werden sollten. Nicht nur, um von vorneherein klar zu machen, dass es 5 vor 12 für unsere Welt ist, sondern auch damit überhaupt wieder mehr gelesen wird.
In der ersten Hälfte des Buches wird dargelegt, wie die Menschheit sich entwickelt hat und schon von Beginn an in ihre Umwelt eingegriffen hat. So wird auch der Übergang vom Jäger und Sammler zum sesshaften Menschen oft damit erklärt, dass die Jagdbeute kontinuierlich weniger geworden ist durch die starke Bejagung und dem Menschen einfach nichts anderes übrig blieb, als auf Ackerbau umzusteigen. Zusammen mit dem plötzlichen Aussterben des Mammuts und Wollnashorns – das noch immer nicht völlig nachvollziehbar für die Wissenschaft ist – halte ich das für relativ plausibel. Zugleich ist es dann wohl auch eines der ersten Beispiele für eine Naturkatastrophe, die durch den Menschen verursacht wurde.
Nach der Herleitung wird dann einzeln auf jedes Problem eingegangen, mit dem wir Menschen heutzutage unseren Planeten Stück für Stück zerstören. Ob es die Verschmutzung der Meere ist, der Abbau fossiler Brennstoffe oder die Art, wie Landwirtschaft betrieben wird, alles wird analysiert, aufgedeckt und hinterfragt.
Manche Kapitel sind in Form eines Interviews gehalten, in denen Fachleute und Engagierte ihre Meinung kund tun.
Etwa das letzte Drittel zeigt konkrete Möglichkeiten auf, die dabei helfen sollen, unsere Erde wieder gesunden zu lassen.
Dabei werden auch viele Organisationen vorgestellt, die sie seit Jahrzehnten um eine nachhaltigere Welt bemühen und auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen – ob das jetzt Brot für die Welt, Greenpeace oder der WWF ist, sie alle bekommen eine Stimme in diesem Buch.
Zum Schluss erwartet den Leser noch ein Verzeichnis an weiterführenden Quellen, deren Schwerpunkt auf Internetadressen liegt, die einen an Organisationen, die sich für den Erhalt unserer Natur einsetzen, verweisen.
Ein wenig negative Kritik habe ich auch, die sich eher auf die Gestaltung denn den Inhalt bezieht. Mir waren viele Schaubilder zu unübersichtlich. Die einzelnen Referenzfarben sind kaum auseinander zu halten und die Schrift doch sehr klein. Ausserdem hasse ich es, wenn so eine Art Infokästchen kommt, der Haupttext unterbrochen wird und erst zwei Seiten weiter fortgeführt wird – am Besten auch noch mitten im Wort. Ich bin immer der Meinung, dass man das auch besser platzieren könnte, vor allem, wenn auf der nächsten Seite des Haupttextes dann das Kapitel zu Ende ist.
Alles in allem finde ich das hier vorliegende Buch eine beeindruckende Zusammenfassung davon, wie wir auf dem besten Wege sind, unserer Art aussterben zu lassen. Dabei wird aber nicht nur kritisiert, sondern auch sinnvolle Lösungsstrategien aufgezeigt. Schlussendlich – so wird im letzten Kapitel herausgestellt – sind wir zwar lernfähig, aber in gewissen Dingen unbelehrbar. Es ist jetzt an der Zeit, unserer Beschränkungen zu überwinden und dafür zu sorgen, dass auch unsere Kindeskinder noch einen bewohnbaren Planeten vorfinden.
Fantastisches Buch welches sehr detailliert aber trotzdem gut verständlich auf die aktuelle, leider oft ignorierte, Problematik der Menschheit eingeht und auch Hinweise für ein Umdenken liefert.
Solche Inhalte sollten wirklich viel öfters im Öffentlichen Bereich besprochen und thematisiert werden.
In den letzten 2.000 Jahren, dem Menschenzeitalter oder auch „Anthropozän“, haben Menschen die Erde gravierend verändert. Immer mehr wird versucht, sie dem Menschen anzupassen; jedoch werden die Konsequenzen solchen Handels meist nicht hinterfragt. Von der Ausbeutung der Bodenschätze, Kernspaltung oder grossflächigen Verwendung von Pestiziden über Wasser- und Luftverschmutzung, bis hin zum Klimawandel – die Menschheit trägt nicht gerade dazu bei, dass mit ihrem Lebensraum nachhaltig umgegangen wird. Deshalb wird ein Um- oder einfach Mitdenken immer notwendiger. Wenn wir einfach so weitermachen, das steht fest, sägen wir den Ast, auf dem wir sitzen, endgültig ab.
In „Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän“ befasst sich Harald Lesch auf 520 Seiten ausführlich mit der Frage, wie sich der Teufelskreis durchbrechen lässt. Um dieser Frage gerecht zu werden, wird Folgendes versucht:
„Also: Fangen wir ganz, ganz von vorn an … nein, besser nicht. Wir fangen anders an, nicht so, wie Sie es vielleicht erwarten (der Lesch fängt doch immer mit dem Urknall an). Nein, so wird es diesmal nicht sein.“ (S.16). Jedoch wird diese Aussage im nächsten Kapitel wieder relativiert, da dann doch „von ganz vorne“ begonnen wird.
Wie dem auch sei, Lesch geht sehr detailliert auf die Entstehung der Erde und ersten Lebens ein. Ich muss gestehen, dass ich mit derart genauen Ausführungen zu dieser Thematik nicht gerechnet hatte und sie sich, trotz ein paar Unterbrechungen, etwas in die Länge zogen.
Da das Buch aus derart vielen Kapiteln besteht, lässt sich auch schlecht beschreiben, auf welche Bereiche alles eingegangen wird. Generell lässt sich sagen, dass die Entstehung der Erde, die Entstehung von Leben, der Kontinentaldrift, Technik und Ökonomie als Grundgerüst der weiteren Ausführungen zu verstehen sind. Im weiteren Verlauf wird dann ungefähr ab Seite 227 unter anderem auf Globalisierung, Ressourcenverbrauch, ökologische Belastungsgrenzen, genmanipuliertes Saatgut und Pestizide, Wasserverbrauch, Wasserverschmutzung, Kunststoff, Energie, Rohstoffe, Klimawandel, künstliche Intelligenz und die Ethik des Anthropozän eingegangen. Auf Grund dieser breiten Fächerung ist dieses Werk sicherlich keine leichte Kost – man sollte sich für die Lektüre definitiv Zeit nehmen.
Zugegebenermassen fiel mir der Einstieg in dieses Buch schwer, da ich das Gefühl hatte, dass Lesch nicht wirklich zum Thema kommt. Selbstverständlich ist es auch wichtig, etwas über die Erdentstehung oder verschiedene grosse Massenausterben zu erfahren, auch in Hinblick auf die Frage, wie man heute Nachhaltigkeit leben kann, jedoch waren mir die Ausführungen teilweise doch etwas zu ausführlich. Das kann aber auch daran liegen, dass ich mit falschen Erwartungen an dieses Buch gegangen bin, da ich eher mit einer Bestandsaufnahme aktueller Zustände, der Ableitung einiger Notwendigkeiten und Möglichkeiten, die Situation zu verbessern, gerechnet hatte.
Aber auch auf die heutigen Probleme wird eingegangen – wenn auch verhältnismässig kürzer als von mir erwartet – und Lösungsmöglichkeiten werden aufgezeigt. Sehr gefallen hat mir, dass auch Politiker, Wissenschaftler und viele mehr zu Wort kommen; so berichtet Anton Hofreiter beispielsweise über Gensoja, Glyphosat und Grossgrundbesitz oder Organisationen wie Greanpeace werden vorgestellt. Daher denke ich auch, dass in diesem Werk für alle Generationen etwas zu finden sein wird, das besonders spannend ist.
Die Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend: Zahlreiche Fotografien, Tabellen, Graphen oder farbliche Untermalungen veranschaulichen das zuvor Beschriebene oder machen auf Interviews aufmerksam. Allerdings muss ich gestehen, dass mir persönlich einige Tabellen als Ersatz zu seitenlangen Ausführungen sogar gereicht hätten, da dort das Wissen wirklich kurz und bündig auf den Punkt gebracht wird. Lesch versucht unter anderem durch Witze wie
„Treffen sich zwei Planeten.
Der Eine: „Oh, du siehst aber schlecht aus.“
Der Andere: „Ich habe Menschen!“
Der Eine: „Das geht vorbei.““
oder Zitate die Texte aufzulockern.
Alles in allem ist „Die Menschheit schafft sich ab“ ein ganz besonders ausführliches Buch, in dem sehr viel Wissen vermittelt wird. Dabei wird auf viele verschiedene Aspekte eingegangen, wobei es teilweise seine Längen hat. Verständlich ist es geschrieben, sodass ich denke, dass für verschiedene Lesergruppen spannende Themen zu finden sind. Die Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend und abwechslungsreich. Nach der Lektüre bleibt mir das Gefühl, dass bereits einiges schief gelaufen ist und es sehr schwierig wird, den Stand der Dinge zu verbessern.
Ich kann dieses Buch weiterempfehlen, da sich jeder Gedanken darüber machen sollte, was wir Menschen alles anrichten, wieso es so nicht weitergeht und welche Alternativen existieren.
Der von den Medien völlig zu Unrecht hochgejubelte Harald Lesch leidet an verbaler Inkontinenz, d. h. er redet viel, aber leider so viel Unsinn, dass man ihn nicht ernstnehmen kann. Schon rein sprachlich ist er nicht auf der Höhe, wenn er den Superlativ minimal in „minimalst“ steigert! Auch von Physik versteht er nicht viel. Er hat nämlich nicht nur bei der Erklärung der Jahreszeiten durch die Schrägstellung der Erdachse Sommer und Winter verwechselt, sondern auch allen Ernstes behauptet, die Eigengeschwindigkeit einer Schallquelle addiere sich zur Schallgeschwindigkeit, was bereits jeder aufgeweckte Pennäler besser weiss!
Bewertungen zu Die Menschheit schafft sich ab
Bestellnummer: 5990569
3.5 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Die Menschheit schafft sich ab".
Kommentar verfassen31 von 46 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Sabrina K., 26.05.2017
Der Mensch kann lernen, ist in manchen Dingen jedoch unbelehrbar
Seit 4,5 Milliarden Jahren zieht die Erde ihre Bahn um die Sonne. Das Leben gesellte sich später dazu und seit rund 160.000 Jahren der aufrecht gehende Homo sapiens. Mit Ackerbau und Viehzucht, Rodungen und Bewässerung griff er rund um den Globus in die Natur ein – vermehrte sich und besiedelte selbst entlegenste Gegenden.
Immer tiefere Spuren hinterliess das „Anthropozän“, das Menschenzeitalter, in den letzten 2.000 Jahren. Wissenschaft und Technik nahmen seit der Industrialisierung die Erde in den Griff. Sei es die Ausbeutung der Bodenschätze, die Verpestung der Lufthülle, die Veränderung des Klimas, Wasserverschmutzung bis zur Kernspaltung und einer Wohlstand-Verschwendungssucht.
Energiehunger und virtuelles Kapital treiben einen zerstörerischen Kreislauf an. Ausserdem werden wir immer mehr. Wie kommen wir aus diesem Teufelskreis raus? (Klappentext)
Eines vorweg: Ich bin schon seit längerem der Meinung, das Bücher wie dieses in den Schulunterricht aufgenommen werden sollten. Nicht nur, um von vorneherein klar zu machen, dass es 5 vor 12 für unsere Welt ist, sondern auch damit überhaupt wieder mehr gelesen wird.
In der ersten Hälfte des Buches wird dargelegt, wie die Menschheit sich entwickelt hat und schon von Beginn an in ihre Umwelt eingegriffen hat. So wird auch der Übergang vom Jäger und Sammler zum sesshaften Menschen oft damit erklärt, dass die Jagdbeute kontinuierlich weniger geworden ist durch die starke Bejagung und dem Menschen einfach nichts anderes übrig blieb, als auf Ackerbau umzusteigen. Zusammen mit dem plötzlichen Aussterben des Mammuts und Wollnashorns – das noch immer nicht völlig nachvollziehbar für die Wissenschaft ist – halte ich das für relativ plausibel. Zugleich ist es dann wohl auch eines der ersten Beispiele für eine Naturkatastrophe, die durch den Menschen verursacht wurde.
Nach der Herleitung wird dann einzeln auf jedes Problem eingegangen, mit dem wir Menschen heutzutage unseren Planeten Stück für Stück zerstören. Ob es die Verschmutzung der Meere ist, der Abbau fossiler Brennstoffe oder die Art, wie Landwirtschaft betrieben wird, alles wird analysiert, aufgedeckt und hinterfragt.
Manche Kapitel sind in Form eines Interviews gehalten, in denen Fachleute und Engagierte ihre Meinung kund tun.
Etwa das letzte Drittel zeigt konkrete Möglichkeiten auf, die dabei helfen sollen, unsere Erde wieder gesunden zu lassen.
Dabei werden auch viele Organisationen vorgestellt, die sie seit Jahrzehnten um eine nachhaltigere Welt bemühen und auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen – ob das jetzt Brot für die Welt, Greenpeace oder der WWF ist, sie alle bekommen eine Stimme in diesem Buch.
Zum Schluss erwartet den Leser noch ein Verzeichnis an weiterführenden Quellen, deren Schwerpunkt auf Internetadressen liegt, die einen an Organisationen, die sich für den Erhalt unserer Natur einsetzen, verweisen.
Ein wenig negative Kritik habe ich auch, die sich eher auf die Gestaltung denn den Inhalt bezieht. Mir waren viele Schaubilder zu unübersichtlich. Die einzelnen Referenzfarben sind kaum auseinander zu halten und die Schrift doch sehr klein. Ausserdem hasse ich es, wenn so eine Art Infokästchen kommt, der Haupttext unterbrochen wird und erst zwei Seiten weiter fortgeführt wird – am Besten auch noch mitten im Wort. Ich bin immer der Meinung, dass man das auch besser platzieren könnte, vor allem, wenn auf der nächsten Seite des Haupttextes dann das Kapitel zu Ende ist.
Alles in allem finde ich das hier vorliegende Buch eine beeindruckende Zusammenfassung davon, wie wir auf dem besten Wege sind, unserer Art aussterben zu lassen. Dabei wird aber nicht nur kritisiert, sondern auch sinnvolle Lösungsstrategien aufgezeigt. Schlussendlich – so wird im letzten Kapitel herausgestellt – sind wir zwar lernfähig, aber in gewissen Dingen unbelehrbar. Es ist jetzt an der Zeit, unserer Beschränkungen zu überwinden und dafür zu sorgen, dass auch unsere Kindeskinder noch einen bewohnbaren Planeten vorfinden.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein29 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Patrick K., 25.05.2017
Fantastisches Buch welches sehr detailliert aber trotzdem gut verständlich auf die aktuelle, leider oft ignorierte, Problematik der Menschheit eingeht und auch Hinweise für ein Umdenken liefert.
Solche Inhalte sollten wirklich viel öfters im Öffentlichen Bereich besprochen und thematisiert werden.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Jana B., 29.11.2016 bei bewertet
Sehr umfassend!
In den letzten 2.000 Jahren, dem Menschenzeitalter oder auch „Anthropozän“, haben Menschen die Erde gravierend verändert. Immer mehr wird versucht, sie dem Menschen anzupassen; jedoch werden die Konsequenzen solchen Handels meist nicht hinterfragt. Von der Ausbeutung der Bodenschätze, Kernspaltung oder grossflächigen Verwendung von Pestiziden über Wasser- und Luftverschmutzung, bis hin zum Klimawandel – die Menschheit trägt nicht gerade dazu bei, dass mit ihrem Lebensraum nachhaltig umgegangen wird. Deshalb wird ein Um- oder einfach Mitdenken immer notwendiger. Wenn wir einfach so weitermachen, das steht fest, sägen wir den Ast, auf dem wir sitzen, endgültig ab.
In „Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän“ befasst sich Harald Lesch auf 520 Seiten ausführlich mit der Frage, wie sich der Teufelskreis durchbrechen lässt. Um dieser Frage gerecht zu werden, wird Folgendes versucht:
„Also: Fangen wir ganz, ganz von vorn an … nein, besser nicht. Wir fangen anders an, nicht so, wie Sie es vielleicht erwarten (der Lesch fängt doch immer mit dem Urknall an). Nein, so wird es diesmal nicht sein.“ (S.16). Jedoch wird diese Aussage im nächsten Kapitel wieder relativiert, da dann doch „von ganz vorne“ begonnen wird.
Wie dem auch sei, Lesch geht sehr detailliert auf die Entstehung der Erde und ersten Lebens ein. Ich muss gestehen, dass ich mit derart genauen Ausführungen zu dieser Thematik nicht gerechnet hatte und sie sich, trotz ein paar Unterbrechungen, etwas in die Länge zogen.
Da das Buch aus derart vielen Kapiteln besteht, lässt sich auch schlecht beschreiben, auf welche Bereiche alles eingegangen wird. Generell lässt sich sagen, dass die Entstehung der Erde, die Entstehung von Leben, der Kontinentaldrift, Technik und Ökonomie als Grundgerüst der weiteren Ausführungen zu verstehen sind. Im weiteren Verlauf wird dann ungefähr ab Seite 227 unter anderem auf Globalisierung, Ressourcenverbrauch, ökologische Belastungsgrenzen, genmanipuliertes Saatgut und Pestizide, Wasserverbrauch, Wasserverschmutzung, Kunststoff, Energie, Rohstoffe, Klimawandel, künstliche Intelligenz und die Ethik des Anthropozän eingegangen. Auf Grund dieser breiten Fächerung ist dieses Werk sicherlich keine leichte Kost – man sollte sich für die Lektüre definitiv Zeit nehmen.
Zugegebenermassen fiel mir der Einstieg in dieses Buch schwer, da ich das Gefühl hatte, dass Lesch nicht wirklich zum Thema kommt. Selbstverständlich ist es auch wichtig, etwas über die Erdentstehung oder verschiedene grosse Massenausterben zu erfahren, auch in Hinblick auf die Frage, wie man heute Nachhaltigkeit leben kann, jedoch waren mir die Ausführungen teilweise doch etwas zu ausführlich. Das kann aber auch daran liegen, dass ich mit falschen Erwartungen an dieses Buch gegangen bin, da ich eher mit einer Bestandsaufnahme aktueller Zustände, der Ableitung einiger Notwendigkeiten und Möglichkeiten, die Situation zu verbessern, gerechnet hatte.
Aber auch auf die heutigen Probleme wird eingegangen – wenn auch verhältnismässig kürzer als von mir erwartet – und Lösungsmöglichkeiten werden aufgezeigt. Sehr gefallen hat mir, dass auch Politiker, Wissenschaftler und viele mehr zu Wort kommen; so berichtet Anton Hofreiter beispielsweise über Gensoja, Glyphosat und Grossgrundbesitz oder Organisationen wie Greanpeace werden vorgestellt. Daher denke ich auch, dass in diesem Werk für alle Generationen etwas zu finden sein wird, das besonders spannend ist.
Die Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend: Zahlreiche Fotografien, Tabellen, Graphen oder farbliche Untermalungen veranschaulichen das zuvor Beschriebene oder machen auf Interviews aufmerksam. Allerdings muss ich gestehen, dass mir persönlich einige Tabellen als Ersatz zu seitenlangen Ausführungen sogar gereicht hätten, da dort das Wissen wirklich kurz und bündig auf den Punkt gebracht wird. Lesch versucht unter anderem durch Witze wie
„Treffen sich zwei Planeten.
Der Eine: „Oh, du siehst aber schlecht aus.“
Der Andere: „Ich habe Menschen!“
Der Eine: „Das geht vorbei.““
oder Zitate die Texte aufzulockern.
Alles in allem ist „Die Menschheit schafft sich ab“ ein ganz besonders ausführliches Buch, in dem sehr viel Wissen vermittelt wird. Dabei wird auf viele verschiedene Aspekte eingegangen, wobei es teilweise seine Längen hat. Verständlich ist es geschrieben, sodass ich denke, dass für verschiedene Lesergruppen spannende Themen zu finden sind. Die Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend und abwechslungsreich. Nach der Lektüre bleibt mir das Gefühl, dass bereits einiges schief gelaufen ist und es sehr schwierig wird, den Stand der Dinge zu verbessern.
Ich kann dieses Buch weiterempfehlen, da sich jeder Gedanken darüber machen sollte, was wir Menschen alles anrichten, wieso es so nicht weitergeht und welche Alternativen existieren.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein27 von 60 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Dipl.-Ing. Norbert Derksen, 02.10.2018
Der von den Medien völlig zu Unrecht hochgejubelte Harald Lesch leidet an verbaler Inkontinenz, d. h. er redet viel, aber leider so viel Unsinn, dass man ihn nicht ernstnehmen kann. Schon rein sprachlich ist er nicht auf der Höhe, wenn er den Superlativ minimal in „minimalst“ steigert! Auch von Physik versteht er nicht viel. Er hat nämlich nicht nur bei der Erklärung der Jahreszeiten durch die Schrägstellung der Erdachse Sommer und Winter verwechselt, sondern auch allen Ernstes behauptet, die Eigengeschwindigkeit einer Schallquelle addiere sich zur Schallgeschwindigkeit, was bereits jeder aufgeweckte Pennäler besser weiss!
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