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  • 5 Sterne

    43 von 68 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke T., 26.06.2018

    Als Buch bewertet

    Beeindruckend
    Berlin im Jahr 1831, während in vielen Teilen der Welt bereits die Cholera grassiert, hofft man hier noch, davon verschont zu bleiben. Doch als ein Schiffer auf einem Kahn unter schlimmen Qualen stirbt, wird klar, die Cholera hat Berlin erreicht. Während Professor Dieffenbach von einer Übertragung von Mensch zu Mensch überzeugt ist, glaubt sein Kollege noch daran, dass es an Miasmen liegt. Doch immer mehr Menschen werden infiziert.
    Zur gleichen Zeit arbeiten die Hebamme Martha und die junge Wärterin Elisabeth an der Berliner Charité. Während der Kampf gegen die Cholera beginnt, führen die beiden Frauen ihren ganz eigenen Kampf. Martha kämpft für ihren Sohn, um ihm eine bessere Zukunft zu bescheren und Elisabeth um ihre eigene Zukunft.
    Zu guter Letzt ist da noch die Gräfin Ludovica, die unglücklich in ihrer Ehe ist und deren Trost in den Gesprächen mit Professor Dieffenbach liegt.
    Meine Meinung
    Das Cover fand ich gleich sehr ansprechend und auch wenn ich eher selten historische Romane lese, so wurde ich doch neugierig dank des Klappentextes. Gleich vorweg, die Geschichte hat ganz viel zu bieten und brachte durchweg gute Unterhaltung mit einem sehr interessanten, realen Hintergrund.
    Ulrike Schweikert schreibt sehr atmosphärisch und mitreissend, so dass der Einstieg in den Roman auf Anhieb gelingt. Dabei ist es sprachlich durchaus der Zeit, in der der Roman spielt, angepasst, ohne zu hoch trabend zu wirken. Die Ereignisse wurden so klar dargestellt, dass ich keinerlei Probleme hatte, mir alles genau vorzustellen. Was mir aber hier ganz besonders gefiel, sind die historischen Begebenheiten, die Ulrike Schweikert mit in ihren Roman einbaut. So gelingt es ihr, die medizinische Versorgung der damaligen Zeit gut darzustellen und man spürt, dass hier eine Zeit bevorsteht, in der man zumindest einen Umbruch in der Medizin erahnen kann. Neben diesen absolut gut recherchierten Darstellungen verknüpft die Autorin auch immer wieder reale Personen mit ihrer Geschichte, wie z.B. auch Professor Dieffenbach.
    Das Buch lässt sich absolut spannend lesen, gerade Momente in denen die Autorin von den Operationen schreibt oder im Allgemeinen von den hygienischen Begebenheiten in Krankenhäusern der damaligen Zeit, ruft sie den ein oder anderen Gänsehautmoment hervor. Aber nicht nur dieser Part macht das Buch zu etwas Besonderem, sondern auch die fiktive Geschichte dahinter. Vor allem die sehr lebendig beschriebenen Charaktere machten hier noch einmal mehr das Buch zu einem Leseerlebnis.
    Mit vielen wechselnden Perspektiven, beschrieben durch einen personellen Erzähler in der dritten Person, bekommt man einen sehr guten Überblick. Man lernt die Charaktere sehr gut kennen und einschätzen und bekommt viele verschiedene Blickwinkel dadurch glaubhaft vermittelt.
    Diese Charaktere waren es auch, die mich immer wieder fesseln konnten. Jeder einzelne von ihnen hatte hier sein eigenes Päckchen zu tragen. Da wäre die Gräfin Ludovica, die in ihrer Ehe regelrecht gefangen ist und auch wenn es ihr an Materiellem nicht mangelt, hatte sie doch mein Mitgefühl, denn sie ist hier durchaus eine Gefangene ihrer Zeit. Aber auch die Hebamme Martha oder die Wärterin Elisabeth waren tolle Persönlichkeiten. Elisabeth stammt aus ärmlichen Verhältnissen, aber ihre Neugier und ihre Aufgeschlossenheit machten sie hier aus. Auch Martha ist, gerade in ihren Handlungen, absolut gelungen.
    Doch allen voran konnte mich die Geschichte rund um Professor Dieffenbach überzeugen. Er gilt als einer der grössten Chirurgen seiner Zeit und es war absolut spannend, ihn bei seiner Arbeit zu begleiten. Seine Forschungen und auch seine damals neuartigen Versuche in der plastischen Chirurgie machten diesen Roman noch einmal mehr spannend.
    Mein Fazit
    Ein Buch, das mich in jeder Hinsicht überzeugen und auch beeindrucken konnte. Ulrike Schweikert hat hier eine teils fiktive, teils auf realen Ereignissen basierende Geschichte geschrieben, die mich absolut fesseln konnte. Man hatte beim Lesen das Gefühl, tatsächlich den Ereignisse beizuwohnen. Das Buch ist voller Emotionen, aber auch voller Informationen rund um die medizinische Geschichte. Für mich ein Highlight, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen möchte.

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  • 5 Sterne

    25 von 32 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helga E., 18.08.2018

    Als eBook bewertet

    Das Buch ist sehr gut rescherschiert und super toll zu lesen. Man wird in diese Zeit versetzt und es ist wie ein Geschichtsbuch nur viel spanndender und anschaulicher. Ich würde es auf jeden Fall wieder lesen und von Herzen weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    31 von 50 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tara, 24.06.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Medizin im 19. Jahrhundert

    „Die Chartitè“ ist ein weiterer gut recherchierter historischer Roman der Autorin Ulrike Schweikert.

    Das Buch beginnt 1831 in Berlin. Die Cholera bricht aus und in die Medizin sucht unermüdlich nach den Ursachen, um einen Heilungsweg zu finden. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen drei starke Frauen – die Hebamme Martha, Gräfin Ludovica und die Pflegerin Elisabeth – und einige Ärzte der Charitè.

    Sehr beeindruckend stellt die Autorin das Leben in der Berliner Charitè dar. Die Beschreibungen sind ausgesprochen authentisch und man kann die medizinische Entwicklung, neue Operationsmethoden und andere Fortschritte miterleben. Die Schicksale, die zum Teil fiktiv und zum Teil historisch belegt sind, werden erschreckend geschildert, so dass man mit den Menschen hofft, bangt und leidet. Die Behandlungsmethoden wirken aus jetziger Sicht beängstigend, haben aber letztendlich zu den heutigen Erfolgen in der Medizin geführt.

    Einfühlsam und schonungslos werden die Verhältnisse der damaligen Gesellschaft beschrieben. Es ist bewundernswert mit welchem Enthusiasmus die Ärzte und Schwestern mit den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versucht haben, das Leid der Menschen zu mildern. Allerdings wird auch die andere Seite nicht verschwiegen, dass armen Menschen regelrecht zu Versuchskaninchen wurden und unnötige Schmerzen ertragen mussten.
    Ihre Charaktere beschreibt Ulrike Schweikert glaubhaft und man erfährt neben ihrer Arbeit auch noch einiges über ihre Gefühle und ihr Privatleben, was den Roman abwechslungsreich und fesselnd gemacht hat.

    Auch wenn sich die Zustände in den Krankenhaussälen heute gebessert haben, sind die Missstände bei den Pflegekräften die Gleichen – zu wenige Pfleger für zu viele Patienten.

    Von mir gibt es für diesen gut recherchierten, interessanten und gleichzeitig unterhaltsamen Roman eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    16 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne, 07.10.2019

    Als eBook bewertet

    Leider noch nicht angefangen zu lesen.

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  • 4 Sterne

    18 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchleserin, 30.06.2018

    aktualisiert am 04.12.2018

    Als Buch bewertet

    Die Charité, das Berliner Krankenhaus 1831. Eine Geschichte über die Medizin und den Alltag in diesem Krankenhaus und über die Menschen, die dort arbeiten. Herr Doktor Dieffenbach und seine Kollegen versuchen mit ihrem Können und den damaligen Mitteln, die zur Verfügung standen, die Menschen dort von ihren Krankheiten zu heilen, was jedoch nicht immer gelingt. Die ehrgeizige junge Pflegerin Elisabeth kümmert sich aufopfernd und liebevoll um die Patienten und gerät immer wieder in Streit mit dem jungen Unterchirurg Alexander Heydecker. Nicht alle Wärterinnen sind so hilfsbereit und freundlich zu den Patienten. Die Hebamme Martha arbeitet inzwischen auch dort, jedoch im Totenhaus der Charité. Jeder hat seine eigenen Beweggründe dort zu sein.
    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Die Handlung zieht einen gleich in ihren Bann, interessant, spannend und unterhaltsam. Elisabeth war mir gleich sehr sympathisch und auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen. Der Alltag dort im Krankenhaus ist sehr anschaulich beschrieben, so dass ich mir alles bildlich gut vorstellen konnte. Die Zustände damals waren schon ziemlich krass. Und die Pflegerinnen arbeiten dort für sehr wenig Lohn wirklich sehr hart und die Arbeitstage sind lang. Die Ärzte versuchen so viele Leben wie möglich zu retten. Dr. Dieffenbach arbeitet auch als plastischer Chirurg und wird von der Gräfin Ludovica bewundert.
    Das Buch liess sich sehr flüssig lesen. Man taucht sofort ein in die Geschichte. Die Handlung wechselt zwischen den verschiedenen Charakteren und Handlungsorten hin- und her. Die Operationen und Sektionen wurden teilweise sehr bildhaft beschrieben. Operationen ohne Narkose, da mussten die Menschen einiges aushalten. Frauen durften damals nur als Wärterinnen im Krankenhaus arbeiten, einige wurden dann als Schwestern ausgebildet. Medizin durften sie damals noch nicht studieren. Nicht alle Ärzte waren talentiert, doch Professor Dieffenbach war ein berühmter Arzt in der Charité und später wurde er Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik und ist Autor des Buches „Die Operative Chirurgie“.
    „Die Charité – Hoffnung und Schicksal“ ist ein gelungener historischer Roman, der von mir eine Leseempfehlung bekommt.

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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer F., 28.11.2019

    Als eBook bewertet

    Selten so ein gutes Buch gelesen.
    Spannung und Geschichte vereint, einfach zum verschlingen. Absolute Empfehlung

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  • 4 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 27.07.2018

    Als Buch bewertet

    1831, in Berlin wütet die Cholera und viele Betroffene kommen auch in das schon damals grösste Krankenhaus, die Charité. Die meisten sterben trotz aller Anstrengungen. Neu angefangen hat die Wärterin Elisabeth, ihre einzige Möglichkeit zum Überleben. Schwere, schlecht bezahlte Arbeit, ein Zimmer mit 3 anderen zusammen, das sind ihre Aussichten im Leben. Und trotzdem ist sie froh und will alles über die Medizin lernen.

    Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Zeit- und Medizingeschichte vermischt sich hier mit persönlichen Schicksalen. So erfährt man viel über die Zustände der damaligen Zeit, die Lebensumstände der Angestellten, die Möglichkeiten der Ärzte, den Stand der Medizin. Auch den Kampf um Verbesserungen, Fortschritte und Rückschläge. Vieles davon fand ich sehr realistisch dargestellt. Nur die wohl unbedingt vorkommende Liebesgeschichte zwischen der Pflegerin aus einfachsten Verhältnissen und dem aufstrebenden Arzt mit Happy End hätte nicht sein müssen, sie war zu unrealistisch und minderte die ansonsten gute Geschichte.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ilona H., 28.07.2018

    Als Buch bewertet

    Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen,so interesant war es für mich.Die Autorin hat es sehr gut verstanden Dichtung und Wahrheit
    zu kombinieren.46 Jahre war ich Krankenschwester ,schon aus diesem Grund fand ich es sehr gut.

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  • 5 Sterne

    15 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    .L., 19.06.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Seuchen, Krätze, Syphilis
    Die Cholera ist in Berlin! Doch nicht nur mit dieser Seuche, auch mit Krätze, Syphilis, Brüchen, Verbrennungen, Amputationen werden die Ärzte in Berlin konfrontiert. Gegensätzliche Lehrmeinungen prallen aufeinander, von Hygiene kann keine Rede sein, Krankenwärter sind rar und unwillig. All diese Dinge und noch viel mehr spielen sich in der Charité ab. Folterhölle? Ort der Wissenschaft? Gesundwerde-Anstalt?
    Ein spannender Einblick in die Geschichte dieses berühmten Hauses. Krankenhausalltag aus Sicht der Ärzte und Pfleger. Hierarchien behindern den Fortschritt. Arme Patienten werden zu Versuchskaninchen, aber auch wohlhabende Patienten erfahren oft die Schrecken unausgereifter Techniken. Depressiven Patienten werden bewusst heftige Schmerzen zugefügt, um ihren Geist zu wecken. Trotzdem: engagierte und wissbegierige Ärzte entdecken schonendere Verfahren, gehen neue Wege, tun alles zum Wohl der Kranken. Bessere Operationsmethoden werden durchgesetzt. Und auch bei den Pflegekräften gibt es Veränderungen: eine Art Ausbildung wird eingeführt. Gut für die meist rechtlosen Insassen. Die miserable Bezahlung aber bleibt, Personalmangel führt zu Pflegenotstand. Da hat sich bis heute nicht viel getan.
    Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.
    Lest selber, es lohnt sich.

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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    makkipakki, 28.06.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Berlin, 1831. Die Charité erlebt eine aufregende Zeit. Die Cholera bricht aus und greift verherend um sich. Während Dr. Dieffenbach sich an eine mögliche Heilung macht, beginnt die junge Elisabeth ihre Anstellung als Wärterin. Die Stadthebamme Martha Vogelsang stellt ihre Berufswahl als Stadthebamme in Frage und beginnt als Totenfrau eine Anstellung an der Charité. Der junge Arzt Heydecker beginnt auch seine Anstellung bzw. Weiterbildung. Über die nächsten zehn JAhre begleitet der LEser nicht nur die Entwicklung der Medizin. Dr. Dieffenbach steigt die medizinische leiter weiter hinauf. Privat lässt er sich scheiden, heiratet und ist doch nicht glücklich. Er vollbringt immer wieder medizinische Wunder, scheitert aber auch immer wieder. Elisabeth gilt als die Beste Wärtrein an der Charité und ist als einzige wirklich umsichtig mit ihren PAtienten. Aber auch sie hat es privat alles andere als leicht. MArtha hingegen scheint einen tollen Job im Totenhaus gefunden zu haben.

    Das Cover zeigt FRauenhände auf einem Schos mit einer roten Blume in der Hand. Vermutlich ist es Elisabeth, denn die Frau auf dem Bild trägt die typische KLeidung einer Wärterin der Charité. Der Untertitel "Hoffnung und Schicksal" ist Programm. Alle Protagonisten hoffen, und stossen trotzdem imer wieder an die Grenzen der Ständeordnung oder auch einfach gesellschaftlichen Grenzen.
    Der Roman ist nicht nur in Kapitel, sondern auch in Absätze gegliedert und berichtet aus den Perspektiven der Protagonisten. Hin und Wieder wird ein Brief oder ein Tagebucheintrag eingeschoben. Durch diese Einteilung wirkt das Buch kurzweilig. Es lässt sich leicht und schnell lesen.
    Die Handlung erstreckt sich über zehn Jahre und ist relativ chronologisch. Hin und Wieder springt die Handlung etwas, dies tut dem ganzen jedoch keinen Abbruch. Zu Beginn ist die Handlung medizinischer, die letzten hundert Sieten sind eher privater Natur und behandeln nur noch wenig den medizinischen Hintergrund. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte wirklich interessant.
    Der Schreibstil ist angenehm. Nicht vollkommen dem Sprachgebrauch von 1830 angepasst, aber angenehm. Hin und wieder kommen Sätze vor, bei denen ich mir nicht sicher bin ob sie in die Zeit passen. Das tut der gesamtstimmung aber keinen Abbruch.

    Alles in allem ein wirklich toller historischer Roman. Man fühlt sich, als wäre man vor Ort. Die Operationen sind teilweise sehr genau beschrieben, und sicher nicht unbedingt etwas für zarte Gemüter. Allerdings macht das auch den Reiz des Romans aus. Im Epilog bezieht die Autorin sich auf viele Werke um die autenzität des Werkes zu untermauern. Und genau so wirkt das Werk. Gut recherchiert und lebensecht.

    Wer einen historischen Roman mit medizinischen Aspekten erwartet, wird hier sicherlich nicht enttäuscht. Auch für's herz ist gesorgt. Die Autorin hat es in meinen Augen geschafft, einen wirklich authentischen roman zu verfassen. Klare kaufempfehlung, schon allein um sich die Errungenschaften der modernen Medizin ins Gedächtnis zu rufen.

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  • 4 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 15.07.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist ein Roman über das Krankenhaus die Berliner Charité und gleichzeitig über die allgemeine Entwicklung in der Medizin. Die Geschichte spielt im Jahr 1831. Die Autorin hat sorgfältig den geschichtlichen Hintergrund recherchiert und der Schreibstil ist äusserst angenehm. Die junge Pflegerin Elisabeth kümmert sich aufopfernd um die Patienten und der berühmten Mediziner Professor Dieffenbach operiert mit allen verfügbaren Mitteln. Beide haben den Wunsch den armen Menschen von Berlin zu helfen zusammen mit der Hebamme Martha, die im Totenhaus arbeitet und der Gräfin Ludovica, die sich zudem noch in den Arzt verliebt.
    Insgesamt hat mich der Roman gut unterhalten. Es gab interessante Einblicke in der Medizin und die Charaktere waren nachvollziehbar gestaltet mit einem zum Teil realen Hintergrund. Gerne vergebe ich in dem Fall vier von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 14.08.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Was für ein Buch ….

    Während des Lesens befinden wir uns in Berlin 1831. Es ist damals in Berlin eine völlig andere Zeit. Die Charité ist bereits eine etablierte Einrichtung um Kranke mehr oder weniger zu heilen. Krankenschwestern und Krankenpfleger werden Wärter bzw. Wärterinnen genannt. Männer, die ihren Job verloren haben, nehmen diesen Job an um nicht auf der Strasse zu landen.

    Es ist die Geschichte von Elisabeth, die als Wärterin in der Charité arbeitet, von Professor Dieffenbach einem dortigen Arzt und von vielen anderen Betroffenen zur damaligen Zeit. In Berlin herrscht die Cholera und die Ärzte sind machtlos. Auf der Suche nach Ursachen für diese Epidemie gibt es verschiedenste Theorien, die aus heutiger Sicht natürlich völlig illusorisch sind. Die Patienten liegen mit allen möglichen Krankheiten in grossen Krankensälen. Immerhin haben die Patienten eigene Betten. Aber es riecht in den Sälen. Zur Geruchsverbesserung wird aromatischer Rauch in den Krankensälen verströmt. Aber auch der Zustand in den anderen Bereichen der Charité ist verstörend. Patienten, der Irrenanstalt werden, wenn sie nicht beschäftigt werden können, angekettet. Die Charité war zu dieser Zeit das einzige Krankenhaus und platzt offensichtlich aus allen Nähten. Viele heute bekannte Krankheiten werden skizziert und man kann, ohne wissenschaftliche Belehrung, erfahren wie damals verfahren wurde. So wurden Operationen ohne Betäubung durchgeführt. Die Patienten mussten festgehalten werden, um sich lebensrettenden Operationen unterziehen zu können. Und genau diese Handlungsstränge machen das Buch so informativ, interessant und lesenswert. Wunderbar vermischt die Autorin die einzelnen Erzählstränge mit einzelnen Schicksalen die die Handlung vorantreiben.

    Besonders lesenswert wird das Buch durch Persönlichkeiten die jeder kennt und die geschickt in die Handlung mit eingebaut wurden. So trifft man beim Lesen auf Heinrich Heine, oder aber auch auf die Humboldt-Brüder. Aber auch die Beschreibungen von Berlin, die Umgebung rund um die Charité in Berlin lassen einen erahnen, wie es damals in und um Berlin ausgesehen haben mag.

    Für mich war das ein überaus gelungener Ausflug in die Vergangenheit. Aus heutiger Sicht ist das eigentlich gar nicht mehr vorstellbar. Umso besser, dass es darüber Bücher gibt, in denen über die damaligen Gegebenheiten berichtet wird. Ich habe sehr viel über die einfache medizinische Behandlung in damaliger Zeit erfahren und die vergeblichen Versuche der Mediziner Menschenleben zu retten. Ich kann allen diesen wunderbar recherchierten, historischen Ausflug in die Zeitgeschichte empfehlen. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 01.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    EINBLICKE IN DIE CHARITÉ DER 1830ER JAHRE
    Schon von der ersten Seite an ist man mitten im Geschehen. Wir befinden uns im Jahre 1831 an einem sehr heissen Augusttag an der Spree in Berlin.
    Überall wird gemunkelt, dass die Cholera im Ausland umgeht, aber die Bewohner fühlen sich sicher. Angeblich wurden wirksame Vorkehrungen getroffen an den Grenzen zum Osten. Doch den Schiffer Hans Mater ereilte die asiatische Cholera an seinem freien Tag. Er geht an Land in eine naheliegende Kneipe. Binnen kurzem fühlt er sich schlecht und dann geht es rasend schnell. Trotz ärztlicher Hilfe verstirbt er qualvoll innerhalb weniger Stunden. Die Leiche schafft man in die Charité zur Obduktion. Bald herrscht Ausnahmezustand in Berlin. Die Seuche wütet und fordert hauptsächlich ihre Opfer in den ärmsten Schichten der Bevölkerung.

    Ulrike Schweikert zeichnet ein einprägsames, lebendiges Bild der gesellschaftlichen Umstände in Berlin der 1830er Jahre und im speziellen eine realistische Beschreibung der Zustände in der Charité. Die Personen, die zum Teil authentisch sind, lässt sie ganz natürlich miteinander agieren. Ich entwickelte beim Lesen grosse Sympathien für die Stadthebamme und spätere Totenfrau/Sektionsassistentin Martha Vogelsang und deren Sohn August, für die Krankenwärterin und spätere Diakonisse Elisabeth Bergmann, für Professor Johann Friedrich Dieffenbach (1792 – 1847) und für die Gräfin Ludovica von Bredow. Ebenso grosse Antipathien empfand ich für den hypochondrischen Grafen von Bredow und für Professor Rust, der trotz Altersschwäche und damit verbundenem Unvermögen zu operieren, nicht von seinem leitenden Posten weichen wollte und damit viel Unheil anrichtete.
    Viel Beachtung schenkt Ulrike Schweikert in ihrer Story den drei weiblichen Protagonisten aus unterschiedlichen Gesellschaftschichten. Dabei gelingt es ihr hervorragend den Zeitgeist einzufangen und die Stellung der Frau, ihre stark eingeschränkten Rechte zur damaligen Zeit herauszuarbeiten. Schön fand ich auch die beiden Liebesgeschichten, die nicht aufgesetzt, sondern natürlich wirken.
    Professor Dieffenbach beklagt die elenden Verhältnisse in Berlin, wie die Menschen leben müssen. Er gehört zu den fortschrittlichen Medizinern und setzt sich mit der fiktiven Gräfin für die Gründung einer Krankenpflegeschule ein. Das qualitative Niveau in der Krankenversorgung ist ihm wichtig. Die hygienischen Zustände in der Charité sind eine Katastrophe. Die Beschreibung der Situationen in den Krankensälen, bei den Operationen und bei den Obduktionen gelingt der Autorin sehr anschaulich. Für sensible Menschen ist das nichts. Die Gerüche, ja der Gestank, die eitrigen, brandigen, schwärigen Wunden, die Überbelegung, die lieblose Versorgung und Pflege der Patienten durch die ruppigen, ungebildeten Krankenwärter - ich konnte mir das alles lebhaft vorstellen. Operationen, Amputationen erfolgen ohne Betäubung. Ärzte, die soeben noch Tote sezierten, kehren zum lebenden Kranken zurück, helfen den Frauen beim Gebären. Die Sterblichkeitsrate ist immens hoch. Dass überhaupt jemand geheilt die Charité wieder verliess, grenzte an Wunder. Teilweise fühlte ich mich ins Mittelalter versetzt. Um die Miasmen zu vertreiben, geht täglich eine Räucherfrau durch die Krankenräume des Hauses. Das war alles an Desinfektion!
    Auch in der Psychiatrie ein beklagenswertes Bild, ein regelrechtes Horrorszenario!

    Auf 491 Seiten, in 31 Kapiteln und in drei Teilen wird ein wunderbar stimmiges Stück Zeitgeschichte über das berühmte deutsche Krankenhaus in einer anschaulichen Art beschrieben. Fiktive und realistische Persönlichkeiten bilden eine Einheit. Das Buch ist voller interessanter Informationen. Durch intensives Quellenstudium, Recherchearbeit und durch die perfekte Verflechtung von Fantasie und Wirklichkeit gelang es der Autorin dem Leser eine Zeit nahezubringen, in der die moderne Medizin noch in den Kinderschuhen steckte.

    Von mir gibt es die Höchstbewertung und eine unbedingte Lese-/Kaufempfehlung!

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 01.07.2018

    Als Buch bewertet

    EINBLICKE IN DIE CHARITÈ DER 1830ER JAHRE
    Schon von der ersten Seite an ist man mitten im Geschehen. Wir befinden uns im Jahre 1831 an einem sehr heissen Augusttag an der Spree in Berlin.
    Überall wird gemunkelt, dass die Cholera im Ausland umgeht, aber die Bewohner fühlen sich sicher. Angeblich wurden wirksame Vorkehrungen getroffen an den Grenzen zum Osten. Doch den Schiffer Hans Mater ereilte die asiatische Cholera an seinem freien Tag. Er geht an Land in eine naheliegende Kneipe. Binnen kurzem fühlt er sich schlecht und dann geht es rasend schnell. Trotz ärztlicher Hilfe verstirbt er qualvoll innerhalb weniger Stunden. Die Leiche schafft man in die Charité zur Obduktion. Bald herrscht Ausnahmezustand in Berlin. Die Seuche wütet und fordert hauptsächlich ihre Opfer in den ärmsten Schichten der Bevölkerung.

    Ulrike Schweikert zeichnet ein einprägsames, lebendiges Bild der gesellschaftlichen Umstände in Berlin der 1830er Jahre und im speziellen eine realistische Beschreibung der Zustände in der Charité. Die Personen, die zum Teil authentisch sind, lässt sie ganz natürlich miteinander agieren. Ich entwickelte beim Lesen grosse Sympathien für die Stadthebamme und spätere Totenfrau/Sektionsassistentin Martha Vogelsang und deren Sohn August, für die Krankenwärterin und spätere Diakonisse Elisabeth Bergmann, für Professor Johann Friedrich Dieffenbach (1792 – 1847) und für die Gräfin Ludovica von Bredow. Ebenso grosse Antipathien empfand ich für den hypochondrischen Grafen von Bredow und für Professor Rust, der trotz Altersschwäche und damit verbundenem Unvermögen zu operieren, nicht von seinem leitenden Posten weichen wollte und damit viel Unheil anrichtete.
    Viel Beachtung schenkt Ulrike Schweikert in ihrer Story den drei weiblichen Protagonisten aus unterschiedlichen Gesellschaftschichten. Dabei gelingt es ihr hervorragend den Zeitgeist einzufangen und die Stellung der Frau, ihre stark eingeschränkten Rechte zur damaligen Zeit herauszuarbeiten. Schön fand ich auch die beiden Liebesgeschichten, die nicht aufgesetzt, sondern natürlich wirken.
    Professor Dieffenbach beklagt die elenden Verhältnisse in Berlin, wie die Menschen leben müssen. Er gehört zu den fortschrittlichen Medizinern und setzt sich mit der fiktiven Gräfin für die Gründung einer Krankenpflegeschule ein. Das qualitative Niveau in der Krankenversorgung ist ihm wichtig. Die hygienischen Zustände in der Charité sind eine Katastrophe. Die Beschreibung der Situationen in den Krankensälen, bei den Operationen und bei den Obduktionen gelingt der Autorin sehr anschaulich. Für sensible Menschen ist das nichts. Die Gerüche, ja der Gestank, die eitrigen, brandigen, schwärigen Wunden, die Überbelegung, die lieblose Versorgung und Pflege der Patienten durch die ruppigen, ungebildeten Krankenwärter - ich konnte mir das alles lebhaft vorstellen. Operationen, Amputationen erfolgen ohne Betäubung. Ärzte, die soeben noch Tote sezierten, kehren zum lebenden Kranken zurück, helfen den Frauen beim Gebären. Die Sterblichkeitsrate ist immens hoch. Dass überhaupt jemand geheilt die Charité wieder verliess, grenzte an Wunder. Teilweise fühlte ich mich ins Mittelalter versetzt. Um die Miasmen zu vertreiben, geht täglich eine Räucherfrau durch die Krankenräume des Hauses. Das war alles an Desinfektion!
    Auch in der Psychiatrie ein beklagenswertes Bild, ein regelrechtes Horrorszenario!

    Auf 491 Seiten, in 31 Kapiteln und in drei Teilen wird ein wunderbar stimmiges Stück Zeitgeschichte über das berühmte deutsche Krankenhaus in einer anschaulichen Art beschrieben. Fiktive und realistische Persönlichkeiten bilden eine Einheit. Das Buch ist voller interessanter Informationen. Durch intensives Quellenstudium, Recherchearbeit und durch die perfekte Verflechtung von Fantasie und Wirklichkeit gelang es der Autorin dem Leser eine Zeit nahezubringen, in der die moderne Medizin noch in den Kinderschuhen steckte.

    Von mir gibt es die Höchstbewertung und eine unbedingte Lese-/Kaufempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Edith S., 27.06.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1831 fürchten sich die Bürger Berlins vor allem vor der Cholera, die Deutschland bald erreichen könnte. Sie erreicht Berlin dann durch einen jungen Schiffer, der qualvoll und in nur wenigen Stunden der Krankheit erliegt, die sich bald in der ganzen Stadt ausbreitet. Der Leser begleitet die Gräfin Ludovica, die Hebamme Martha und die Krankenwächterin Elisabeth, deren Leben durch die schreckliche Krankheit bestimmt ist.

    Ulrike Schweikerts Schreibstil ist einfach aber unterhaltsam. Sie versteht es, dem ganzen Buch eine gewisse Spannung zu verleihen und hat ausserdem alle notwendigen medizinischen Fachbegriffe ausreichend erklärt, sodass man das Buch auch lesen kann, wenn man keine Ahnung von Medizin hat. Was auf jeden Fall eine Erwähnung wert ist: Das Buch beschreibt die Leiden und Krankheiten der Zeit genau so, wie sie waren - die Geschichte ist also nichts für schwache Nerven oder Menschen, die solche Beschreibungen nicht ertragen. Für mich war es aber nicht so schlimm, da ich schon einige Bücher über die Medizin des 19. Jahrhunderts gelesen habe. Es war auch sehr interessant, über die Medizin und die "Heilmittel" des 19. Jahrhunderts zu lesen. Die Patienten haben mir aber auch sehr Leid getan, da man ihnen ja eigentlich durch die Behandlung oft mehr geschadet hat, als man ihnen geholfen hat..

    Die Charaktere waren meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet und alles andere als langweilig. Am sympathischsten war mir Elisabeth, einfach weil sie versucht hat, Gutes zu tun und den Leuten geholfen hat, die am meisten Hilfe benötigten.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall Fans von historischen Romanen und Interessenten von der Medizin und den medizinischen Kenntnissen des 19. Jahrhunderts empfehlen. Das Buch war sehr gut recherchiert und trotz vieler unbekannter Vorgänge einfach zu verstehen und zu lesen.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 05.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wer kennt sie nicht, die berühmte Berliner Charité?
    Die junge Elisabeth fängt in dieser Klinik als Krankenwärterin an. Dann kommt mit einem Spreewaldkahn eine Krankheit nach Berlin, die sich zu einer Epidemie auswächst, nämlich die Cholera. Während Elisabeth die Kranken versorgt, versucht der Arzt Johann Friedrich Dieffenbach mit seinen Kollegen den Überträger zu lokalisieren und ein Mittel gegen diese Krankheit zu finden.
    Das Buch liest sich einfach wundervoll. Mich hat diese Geschichte sehr gut unterhalten.
    Die sympathische Elisabeth möchte selbst über ihr Leben bestimmen und sich nicht von einem Mann abhängig machen. Daher nimmt sie die harte Arbeit in der Charité auf sich. Obwohl sie gerade erst ihren Dienst angetreten hat, macht sie sich zu allem was dort geschieht ihre eigenen Gedanken. Sie ist wissbegierig und interessiert sich für die Medizin. Sie setzt sich sehr für ihre Patienten ein, auch wenn sie damit aneckt. Sie verliebt sich in einen jungen Arzt, was nicht sein darf.
    Neben Elisabeth geht es in dieser Geschichte noch um zwei weitere Frauen. Gräfin Ludovica ist mit einem Hypochonder verheiratet und sie sucht Trost und Kraft in den Gesprächen mit dem Arzt Dieffenbach. Sie nutzt ihre Möglichkeiten, damit eine Krankenpflegeschule eingerichtet wird. Dann gibt es da noch die Hebamme Martha, die alles tut, um ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu ermöglichen, selbst im Totenhaus der Charité arbeiten.
    Im Jahr 1831 ist die Medizin natürlich nicht so weit fortgeschritten und die Methoden in den Kliniken sind mit unseren heutigen Massstäben überhaupt nicht zu vergleichen. Man wusste noch nicht, wie man Wunden steril hält, um Entzündungen zu vermeiden und die Operationen ohne Narkose mag man sich nicht vorstellen. Aber ich finde es interessant, darüber zu lesen.
    Aber auch die Standesunterschiede werden in dieser Geschichte sehr deutlich. Während die Epidemie an den Betuchten weitestgehend vorbeigeht, wütet die Cholera schrecklich unter denen, die sowieso schon im Elend leben.
    Obwohl es in dieser Geschichte auch um drei Frauen geht, die ihren Lebensweg suchen, spielt die Charité in diesem Roman die Hauptrolle. Es ist ein sehr realistisch gezeichnetes Bild über das damalige Leben.
    Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ikatzhorse2005, 10.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Charite` Hoffnung und Schicksal, ein historischer Roman aus der Feder von Ulrike Schweikert aus dem Rowohlt Verlag mit einem filigranen, beschreibenden und zutreffenden Cover.
    Der 490 Seiten umfassende Roman beleuchtet ein bedeutendes Kapitel des wohl bekanntesten Krankenhauses Berlins, der Charite` im Jahre 1831. Eine zur damaligen Zeit äusserst gefüchtete Krankheit, die Cholera steht vor den Toren Berlins. Nach dem unsäglichen für die Cholera typischen Tod eines Schiffers beginnt ein dringlicher Wettlauf gegen die Zeit. Die Ärzte der Charite`, darunter Professor Dieffenbach versuchen der Lage Herr zu werden und suchen händeringend nach einem Heilmittel.
    In diese brenzliche hochansteckende Situation webt die Autorin die Lebensgeschichten dreier weiblicher Schicksale, die tief mit der Charite` verbunden sind. Gräfin Ludovica stützt sich auf Gespräche mit Professor Dieffenbach und vermisst den Halt in einer glücklosen Ehe. Hebamme Martha ringt um eine bessere Zukunft ihres Sohnes und die junge Anwärterin Elisabeth zieht der Wissensdurst um die Kunst der Medizin in die Arme eines jungen Arztes.
    Durch die verschiedenen Perspektiven der Hauptprotagonisten gewinnt diese interessante Geschichte an Lebendigkeit und Tiefe, wobei die Verliebtheit zu Details und Kleinigkeiten sichtbar sind. Grosse Unterhaltung gelingt Ulrike Schweikert durch die fesselden charackterstarken Figuren. Gefühle werden transportiert und erscheinen nur all zu menschlich.
    Des Weiteren werden die gloreichen Stunden berühmter Ärzte und Wissenschaftler anhand von medizinischen Methoden, Operationstechniken, Pflegeleitlinien und hygienischen Standards der damaligen Zeit beschrieben. Zurückversetzt in diese aus heutiger Sicht unvorstellbar schmerzhafte sowie medizinisch überholte Zeit, erschafft die Autorin eine authentische, äusserst gut recherchierte Geschichte in einem bildhaft flüssigen Schreibstil. So entfalten sich vor dem Leser pulsierende Bilder einer vergangenen Epoche, deren Alltagssituationen und Lebensumstände. Mitfühlend, dem harten Alltag der Pflegerinnen folgend, kreiert Ulrike Scheikert ein medizinisch lehrreiches Portrait mit Gänsehautgarantie, verpackt in einer historischen glaubhaften Liebesgeschichte.
    Besonders ans Herz gewachsen ist mir die mutige Elisabeth, die sich für ihre Ziele und zum Wohl der Patienten unkonventionell einsetzt. Ihre Wissensbegierde macht sie unglaublich sympatisch und lebendig.
    Auch Martha, die Hebamme, die ihren Beruf zu Gunsten der Toten aufgibt, konnte mich überzeugen.
    Vielen Dank an die Autorin für die Anmerkungen am Ende des Buches zu Dichtung und Wahrheit. So konnte ich die Geschehnissen noch besser einordnen.
    Fazit: Mir haben die Ausführungen und Einblicke ins 19. Jahrhundert anhand der Charite` wundervolle Lesestunden bereitet. Daher empfehle ich das Buch uneingeschränkt weiter.

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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 17.06.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    1831: Die Angst hat das Krankenhaus Charité in Berlin fest im Griff. Denn die Cholera rafft in der Stadt immer neue Opfer in den Tod. Der Arzt, Doktor Johann Friedrich Dieffenbach, versucht verzweifelt ein Mittel gegen diese Pest zu finden. Die Wärterin Elisabeth, die gerade erst in der Charité zur Pflege der Kranken angestellt wurde, macht sich ihre eigenen Gedanken und zweifelt, ob die Vorgehensweise der Aerzte immer richtig ist.

    Das Grundthema in diesem Buch sind die Anfänge der Medizin und die Eingriffe, die Kranken Linderung bringen sollen. Von 1831 bis 1839 erlebt man als Leser, die Entwicklung, die das Krankenhaus Charité, macht. Da wird zum Beispiel die erste Krankenwartschule am 1. Juli 1832 gegründet. Für wenig Geld haben vorher unausgebildete und meist Arme mehr schlecht als recht, diese undankbare Arbeit der Pflege verrichtet. Man erlebt jedoch auch mit, wie verzweifelt versucht wird den verschiedensten, zu der damaligen Zeit üblichen Krankheiten, Herr zu werden. Cholera, Diphtherie, Syphilis, psychische Erkrankungen, auch die Wundfäule, um nur einige zu nennen. Diese werden mit den damals üblichen und fortschrittlichen Methoden und Behandlungen, wie Aderlässe, Kampfspiritus und Kräutern bekämpft.
    Mich hat dieses Buch regelrecht umgehauen und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Sehr dringlich und authentisch wird das Leben in und um das Krankenhaus beschrieben. Die Figuren sind mir lieb geworden und ich mochte vor allem, wie stark die drei weiblichen Hauptprotagonistinnen dar gestellt wurden. Wärterin Elisabeth, die sich schlichtweg geweigert hat, zu heiraten und völlig aufgeht in der Pflege der Kranken. Sie ist sehr emanzipiert und möchte am liebsten Medizin studieren. Etwas, was damals für Frauen unmöglich war. So denkt sie während ihrer pflegerischen Arbeit mit und überlegt sich Heilungsmethoden für ihre Patienten. Sehr gut ausgearbeitet, wie Elisabeth sehr fortschrittlich gerade im Umgang mit psychisch Kranken denkt und handelt.
    Die zweite Figur ist Gräfin Ludovica von Bredow, die heimliche Liebe von Dr. Dieffenbach. Statt in ihrem goldenen Käfig, die Hände in den Schoss zu legen, setzt sie ihre Macht, ihr Geld und ihre Überredungskunst ein, damit eine Krankenpflegeschule gegründet wird.
    Und schlussendlich die Hebamme Martha, alleine mit ihrem kleinen Sohn, nimmt sie einen neuen Job im Totenhaus der Charité an. Und kämpft dafür, dass ihr Sohn eine Schule besuchen darf, trotz körperlichem Makel.
    Es gibt Szenen, die haben es in sich. Ich denke da an die Passagen, in denen Operationen, wie damals üblich ohne Narkose, beschrieben sind. Oder die Beschreibungen der Patienten, die unter den verschiedensten Krankheiten leiden. Die hygienischen Zustände sind fragwürdig…Desinfektionen werden einmal täglich durch eine Räucherfrau, die durch die Charité geht, vorgenommen.
    Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und entwickelt einen unheimlichen Sog. Es ist eines dieser Bücher, bei denen man nicht weiss, was einen auf der nächsten Seite erwartet und man gespannt weiterliest.
    Da ich nicht so oft historische Romane lese und in medizinischen Details nicht bewandert bin, traue ich mir nicht zu, zu beurteilen wie weit die beschriebenen Details real sind.
    Eines weiss ich jedoch sicher, dass mich dieses Buch völlig gefangen genommen und die Story mich fasziniert hat.
    Dies war das erste Buch, das ich von Ulrike Schweikert gelesen habe. Jedoch nicht das letzte, denn der Schreibstil ist hervorragend.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anyways, 18.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    1710 wird der Grundstein für eines der grössten und berühmtesten Krankenhäuser der Welt gelegt. Aus dem ehemaligen Pesthaus wird ein Bürger-Lazarett aus diesem wiederrum entsteht die Charité. Als 1831 die Cholera-Epidemie Berlin erreicht, ruft das die staatliche Gesundheitsfürsorge auf den Plan, und in der Charité werden nicht nur die Toten obduziert, die Erkrankten behandelt sondern auch die Leichen vor den Toren des Krankenhauses bestattet. In dieser Zeit siedelt die Autorin ihre Geschichte um die junge Krankenwärterin Elisabeth an.
    Der erste Tag in einem neuen Leben, mit neuer Arbeit und auch Heimstadt. Die junge Elisabeth tritt eine Stelle als Krankenwärterin an der Charité an. Die drei und der junge Subchirurg Heydecker werden in dem imposanten Gebäude herumgeführt. Dort erfahren die vier auch von dem Gerücht, dass einer der Patienten angeblich an der Cholera gestorben sein soll. Eine Erkrankung die vor fast 200 Jahren den sicheren Tod für alle bedeutet die sich mit ihr infizierten. Eine tückische Erkrankung die sich zu einer Epidemie ausweitet, zumal man damals den Erreger nicht kannte und eher vermutete das diese Erkrankung durch Miasmen (schlechte Gerüche) entstehen. Eigens dafür eingestellte Räucherfrauen sollten die Luft von schlechten Gerüchen reinigen.
    Das für mich faszinierende an historischen Romanen ist ihr geschichtlicher Wert. Vieles beruht auf Tatsachen, man kann vieles nachlesen und man erfährt einige erstaunliche Sachen. Zum Beispiel, das der Professor Dieffenbach, von dem im Klappentext die Rede ist, nicht nur eine verbriefte historische Persönlichkeit ist, sondern, das dieser auch ein paar Jahre in meiner Heimatstadt studierte. Das die Charité nicht nur eine der ersten und grössten Heilstätten der Welt war/ist, sondern das sie ursprünglich als Lehranstalt für Militärärzte diente.
    Ulrike Schweikert hat einen fesselnden Roman über die frühe Geschichte der modernen Medizin geschrieben. Einen Roman der die recht grausamen „Heilungsmethoden“ verschiedener Erkrankungen wie Syphilis, Schizophrenie und Wochenbettdepression ebenso wie die oft bahnbrechenden chirurgischen Eingriffe zwar etwas nüchtern aber doch faszinierend genug für mich beschreibt. Die Geschichte ist ganz nah an historische Fakten angelegt, die fiktiven Persönlichkeiten und deren Geschichte unterfüttern diese sehr gut recherchierte Story, und machen sie sehr lesenswert.
    Ein Buch das ich kaum aus den Händen legen konnte.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 18.07.2018

    Als Buch bewertet

    "Die Charité" ist für mich das erste Buch, das ich aus der Feder der Autorin Ulrike Schweikert gelesen habe. Sie entführt uns in die Anfangsjahre der Berliner Charité und hier bekommen wir einen unglaublichen Einblick in die Welt der Ärzte. Protagonist ihrer Geschichte ist Professor Dr. Dieffenbach, der ein berühmter Arzt war, erst an der Charité und dann als Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik in der Ziegeleistrasse, die er bis zu seinem frühen Tod im November 1847 leitete. Auch sind viele, in der Geschichte vorkommenden Ärzte in einer Chronik übermittelt. Einige der Mitwirkenden sind jedoch auch der Fantasie der Autorin entsprungen.

    Der Inhalt: Berlin 1831. Die Angst geht seit Wochen um, die Cholera könnte Deutschland erreichen. Und dann stirbt auf einem Spreekahn unter qualvollen Schmerzen ein Schiffer. Professor Dieffenbach und seine Kollegen versuchen fieberhaft, den Überträger und Heilmittel gegen die Krankheit auszumachen. Es beginnt jedoch ein Wettlauf mit der Zeit. Auch spielen in dieser Geschichte drei Frauen eine grosse Rolle, und zwar sind dies die Gräfin Ludovica. Sie ist gefangen in ihrer Ehe mit einem Hypochonder. Sie findet Mut und Kraft in Gesprächen mit Professor Dieffenbach. Dann spielt die Hebamme Martha, die im Totenhaus der Charité arbeitet, um ihrem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen, eine wichtige Rolle in der spannenden Geschichte. Und dann ist da noch die junge Pflegerin Elisabeth, die die Liebe zur Medizin entdeckt und dann auch noch - verbotenerweise - zu einem jungen Arzt.

    Einfach gigantisch! Ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen, so gefesselt hat mich die Welt rund um die Charité. Man bekommt einen atemberaubenden Einblick in das Leben des 19. Jahrhunderts. Sieht den Überlebenskampf des einfachen Volkes. Das Elend und die Not und die Verzweiflung. Und dann bricht auch noch diese Seuche aus, einfach unvorstellbar. Und wie die Mediziner gekämpft haben und geforscht, um manchen Krankheiten auf den Grund zu gehen. Die Autorin hat einen spitzenmässigen Schreibstil. Ich kann mir die Operationen, bei denen die Studenten beiwohnten, so bildlich vorstellen und habe jetzt noch ein Gänsehautfeeling. Wenn man sich vorstellt, dass es bis zum Jahr 1847 keine Narkosse gab, einfach gruselig. Welche Schmerzen haben die Menschen ausgehalten und wie viele habe ihre Operation nicht überlebt. Dann ist da Elisabeth, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Sie hat ihre Berufung in der Pflege der Kranken gefunden und hat dafür viel in Kauf genommen. Wie schwer musste die junge Frau damals arbeiten. Und dann hat auch noch die Liebe einzug gehalten, doch die war verboten. Ich habe gehofft, dass es das Schicksal mit Elisabeth gut meint. Und dann ist da der unermüdliche Professor Dieffenbach, der am Krankenhaus gearbeitet hat, seine Privatpatienten versorgt hat und nebenbei noch Bücher geschrieben hat. Ich fand es wirklich hochinteressant, dass auch die Krankenpflegeschule in dieser Zeit ihren Anfang genommen hat. Eine gefühlvolle, spannende Geschichte, die unter die Haut geht.

    Für mich ist dieses aussergewöhnliche Lektüre ein Lesehighlight der Extraklasse. Alle Achtung! Selbstverständlich vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne.

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