10% auf ausgewählte Smartbox!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 5701177

Buch (Gebunden) Fr. 29.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • Tipp der Redaktion

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 14.09.2018

    Welche Auswirkungen hatte der 2. Weltkrieg auf diejenigen, die die Katastrophe als Kinder und Jugendliche erlebt haben? Welche Spuren dieser traumatischen Erfahrungen zeigen sich später im Leben als Erwachsene? Diese Frage hat mich schon immer fasziniert.
    „Deutsches Haus“ erzählt die Geschichte von Eva Bruhns, einer jungen Frau, die in den 1960er Jahren als Übersetzerin den Frankfurter Auschwitz-Prozess erlebt. Längst vergessene Erinnerungen aus ihrer frühen Jugend werden wieder lebendig und sie beginnt, die Rolle ihrer Eltern während des Krieges zu hinterfragen. Auch Evas Verlobter und ihre ältere Schwester sind gezeichnet von den Erlebnissen ihrer Kindheit und gehen auf ganz unterschiedliche Weise damit um.
    Annette Hess ist die Autorin der Fernsehserien „Weissensee“ und „Ku‘damm 56 / 59“. Auch in ihrem ersten Roman zeigt sich ihre Fähigkeit, anhand einer packenden Familiengeschichte das Bild einer ganzen Epoche zu zeichnen. Ich habe bei dieser spannenden Lektüre viel über deutsche Nachkriegsgeschichte gelernt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    103 von 124 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 22.09.2018

    Frankfurt 1963:

    Eva lebt mit ihren Eltern, ihrer älteren Schwester Annegret und ihrem jüngeren Bruder Stefan in einer Wohnung über der Gaststätte „Deutsches Haus “, welche von ihren Eltern betrieben wird.
    Eva arbeitet als Dolmetscherin in einer Anwaltskanzlei und bereitet sich auf die lang erwartete Verlobung mit Jürgen vor, einem Sohn aus reichem Hause.
    Als sie den Auftrag erhält, bei dem ersten Ausschwitz Prozess zu dolmetschen, ahnt sie nicht, auf was sie sich da einlässt. Ihre Eltern und ihr Verlobter raten ihr dringend,sich dieser Aufgabe nicht zu stellen,aber Eva lässt sich nicht beirren.Sie wird mit einem Kapitel deutscher Geschichte konfrontiert, mit welchem Sie bisher nicht in Berührung
    gekommen ist.
    Je mehr sie mit der Thematik befasst ist,umso klarer wird ihr,dass auch in ihrem nächsten Umfeld die Leute mehr wissen, als sie zu erkennen geben.
    Wem kann sie noch vertrauen und was weiss sie selber?

    Meine Meinung:

    Die Autorin hat sich in ihrem Erstlingswerk mit einem der dunkelsten Kapitel Deutschlands beschäftigt.
    Auf eine sehr emotionale und eindringliche Weise, wird man Stück für Stück mit den Geschehnissen der damaligen Zeit vertraut gemacht.
    Die Protagonisten wirkten allesamt sehr authentisch (grosses Kopfkino).
    Es wurde sehr gut herausgearbeitet, wieviele Leute diese schlimmen Erlebnisse einfach verdrängten, beziehungsweise in Abrede stellten,um ihr eigenes Gewissen zu erleichtern.
    Der Satz „Ich habe nichts gesehen oder gewusst“,zog sich in dieser oder ähnlicher Form durch die gesamte Geschichte.
    Ich finde es sehr wichtig, dass diese Geschehnisse niemals in Vergessenheit geraten, damit sich so etwas nicht mehr wiederholt.
    Hierzu hat die Autorin ein grosses Stück beigetragen.

    Fazit:

    Ein Roman der aufwühlt und mich sehr betroffen zurücklässt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    88 von 110 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 19.09.2018

    Eva ist 24 Jahre und Dolmetscherin für die polnische Sprache. Sie wird gebeten beim ersten Ausschwitz Prozess in Frankfurt zu übersetzen. Ihre Eltern die eine eigene Gaststätte haben und ihr Verlobter ein Versandhaus Erbe sind strikt dagegen. Eigentlich hat sie sehr wenig Selbstbewusstsein und wünscht sich einen starken Mann an ihrer Seite. Nur in diesen Punkt gibt sie nicht nach.
    Für alle Beteiligten ändert sich durch den Prozess ihr Leben.
    Dieses Buch ist herausragend zu diesem Thema.
    Unaufgeregt erzählt die Autorin den Roman, aber zwischen den Zeilen spürt man den tiefen Respekt, den sie gegenüber den Opfern die ihr Leid noch einmal erleben als sie ihre Zeugenaussagen machen, empfindet. Auch die mühselige Arbeit der Staatsanwaltschaft wird gewürdigt.
    Es findet sich alles in diesem Buch wieder: Täter, Opfer, Prozess Beteiligte, Mitläufer, Menschen mit der Gnade der späten Geburt und Überlebende die mit ihrem Schicksal hadern.
    Man könnte sagen davon habe ich schon genug gelesen aber das stimmt nicht, denn in diesem Roman werden Zusammenhänge zwischen den Verbrechen der Nazizeit, die Gleichgültigkeit der Menschen ( es ist Zeit zu vergessen, wir müssen nach Vorne sehen ) mit den aktuellen Ereignissen gezogen ( Ausländer raus, Deutschland den Deutschen ) es ist ein wichtiges Buch gerade jetzt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    80 von 104 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklooker, 24.09.2018

    Absolut lesenswert!
    Vorweg: Dieser Roman hat mich sehr bewegt!

    Annette Hess schildert in "Deutsches Haus" den Prozessablauf des ersten Auschwitz-Prozesses im Jahre 1963 in Frankfurt. Dabei gelingt es ihr über die Protagonistin, die als Übersetzerin im Prozess fungiert, den Opfern eine eindringliche, unvergessliche Stimme zu geben. Zudem stellt sie sehr gekonnt die Persönlichkeitsentwicklungen der Figuren dar, die sich im Laufe des Prozesses vollziehen.

    Die junge Eva Bruhns nimmt entgegen dem Willen ihrer Familie und ihres Verlobten, die Übersetzungstätigkeit im Prozess gegen die Kriegsverbrecher von Auschwitz an. Eva, die zuvor nie von Auschwitz gehört hatte, berühren die Schicksale der Opfer und die die zur Schau gestellte Ignoranz und Untätigkeit der Täter- und Mitwisser zutiefst (... "Was haben Vati und Mutti denn gemacht?" Eva antwortete: "Nichts." Wie sollte sie ihrem Bruder erklären, wie richtig diese Antwort war?).

    Die charakterliche Entwicklung, die die Protagonistin dabei durchläuft - von der naiven Unwissenden zur selbstbestimmten, lebenserfahren wirkenden Frau - ist in beeindruckender Weise dargestellt.
    Die Nebenfiguren und deren Motive sind stark herausgearbeitet. Jede Figur weckt Emotionen, jede Figur hat besondere charakterliche Eigenarten, Geheimnisse, Schwächen.

    Die Frage, warum die Eltern, die ältere Schwester und ihr Verlobter
    gegen Evas Beteiligung am Prozess sind, wird im Laufe der Geschichte klar. Die Konflikte der Figuren werden nach und nach immer deutlicher.

    Für mich ein besonderer Roman. Durch den Schreibstil der Autorin werden Emotionalität und Sachlichkeit in bemerkenswerter Art und Weise miteinander vereinigt. Auf sehr eindrückliche Weise wird Spannung aufbaut und gehalten. Ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen.

    Auch, für denjenigen, der sich mit der Deutschen Geschichte hinreichend vertraut wähnt, ein absolut lesenswerter Roman, der mitreisst und nachdenklich zurücklässt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    15 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HK., 13.10.2018

    "Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein"

    Die Menschen in Deutschland erholen sich so langsam von den Auswirkungen des zweiten Weltkriegs. Die Konjunktur boomt ,es geht voran . Was gewesen ist , soll vorbei und vergessen sein . Die Bevölkerung hat wieder Freude am Leben und blickt voller Zuversicht in eine rosige Zukunft .
    Und genau zu der Zeit , in der fast alle das Kapitel des Zweiten Weltkrieges am liebsten aus den Ereignissen des Weltgeschehen löschen möchten , beginnt in Frankfurt a.M. von 1963 bis 1965 , nach langer Vorbereitung der erste Auschwitz Prozess .
    Generalstaatsanwalt Fritz Bauer will die deutsche Öffentlichkeit aufrütteln, die SS-Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und die Opfer zu Wort kommen lassen.
    Ein Aufstöhnen geht durch alle Gesellschaftsschichten . Hatte man doch gerade erst begonnen die schrecklichen Ereignisse und die dazugehörigen Bilder zu verdrängen und zu vergessen .
    Eva Bruhns, Tochter der Wirtsleute Edith und Ludwig Bruhns , ist gelernte Dolmetscherin für . Sie arbeitet in einer Kanzlei und übersetzt Verträge für Wirtschaftsrecht vom Polnischen ins Deutsche.
    Eines Abends wird sie als Dolmetscherin zur Zeugenbefragung bestellt. Dumm nur , das ihr zukünftiger Verlobter Jürgen, zur gleichen Zeit seinen ersten Besuch bei Evas Eltern hat. Eigentlich war geplant das er um Evas Hand anhält .
    Ihre Eltern, Wirte im Gasthof Deutsches Haus, sind gegen diese neue Anstellung bei Gericht . Das Thema sei nichts für eine junge Frau. Lass doch die Vergangenheit ruhen Kind . Doch Eva hat ihren eigenen Kopf und widersetzt sich der Haltung ihrer Eltern. Die Aussagen der Opfer schockieren sie mehr , als gedacht und plötzlich kommen so nach und nach einige Erinnerungen in Eva hoch , die sie vor eine grosse Entscheidung stellen .

    “Ein Prozess, der Deutschland veränderte, aber auch das Leben einer jungen Frau” .

    Von der Autorin Annette Hess kenne und liebe ich die Fernsehserie “Weissensee”
    Auf ihr Roman Debüt “Deutsches Haus” habe ich schon Wochen vor seinem Erscheinen gewartet .
    Die Leseprobe auf der Verlagsseite war sehr vielversprechend und meine Vorfreude stieg dementsprechend.

    ***Zitat S. 84
    “Eva konnte jedes seiner Worte mühelos verstehen.
    Sie hörte zu.
    Sie versuchte zu begreifen , was der junge Richter vorlas.
    Da vorne links sassen also ein Exportkaufmann, ein Hauptkassierer bei der Kreissparkasse , zwei kaufmännische Angestellte, ein Diplom Ingenieur ,
    ein Kaufmann , ein Landwirt , ein Hausmeister , ein Heizer ,ein Krankenpfleger ,
    ein Arbeiter , ein Rentner , ein Facharzt für Frauenkrankheiten , zwei Zahnärzte, ein Apotheker, ein Tischler , ein Metzger , ein Kassenbote , ein Weber und ein Pianobauer .
    ein Kaufmann , ein Landwirt , ein Hausmeister , ein Heizer ,ein Krankenpfleger ,
    ein Arbeiter , ein Rentner , ein Facharzt für Frauenkrankheiten , zwei Zahnärzte, ein Apotheker, ein Tischler , ein Metzger , ein Kassenbote , ein Weber und ein Pianobauer .
    Diese Männer sollten für den Tod von Hunderttausenden von unschuldigen Menschen verantwortlich sein. “
    ~~~
    Ein toller atmosphärisch dichter Schreibstil bringt mich sofort hin zu Eva in ihre gutbürgerlichen Arbeiterfamilie, mit Gaststätte. Ein toller Erzählstil lässt die Anfänge der sechziger Jahre für mich lebendig werden . Eine Reise zurück , in das Zeitalter meiner Kindheit.
    Annette Hess versteht ihr Handwerk und schafft es mich innerhalb von ein paar Seiten ins Jahr 1963 abtauchen zu lassen .
    Voller Ehrfurcht und Andacht sitze ich neben Eva und lausche den Erzählungen der polnischen Überlebenden des Holocaust.
    Die Autorin lässt die Zeugen im Angesicht der Angeklagten noch einmal durch das Grauen der Erinnerungen gehen und doch erspart sie es ihnen , die schlimmsten Details erzählen zu müssen .
    Die Atmosphäre die sich beim Lesen einstellt ist fast spürbar und manchmal muss ich innehalten und darauf warten, das die Bilder in meinem Kopf ruhig sind .
    Eine authentische Erzählung , die ohne ins kleinste Detail zu gehen , eine grossartige Geschichte erzählt , die unter die Haut geht , berührt und betroffen macht .
    Ein Roman der seine eigene Sicht der Geschichte erzählt , die zeigt das es nicht nur um Schuld und Vergebung geht .
    Ein weiteres Highlight der Bücher, # gegen das Vergessen #.
    Meine Erwartungen an das Buch wurden im grossen und ganzen erfüllt , auch wenn ich Evas Entscheidungen zum Ende hin , nicht unbedingt verstanden habe.

    Sehr gerne vergebe für den wunderbaren Roman
    5 Sterne
    und eine ganz klare Leseempfehlung .

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 18.11.2018

    Deutschland in den 1960er Jahren
    Eva Bruhns, eine 24jährige Dolmetscherin für Polnisch, erhält den Auftrag, für einen Gerichtsprozess zu dolmetschen. Es handelt sich dabei nicht um irgendeinen Auftrag, sondern um den ersten Auschwitz-Prozess im Jahr 1963. Ihre Eltern, die ein gutbürgerliches Gasthaus betreiben, und Evas Verlobter, der reiche Unternehmersohn Jürgen Schoormann, wollen sie von dem Vorhaben abbringen, doch Eva lässt sich nicht beirren.
    Im Laufe des Prozesses erfährt Eva vieles über die unmenschlichen Grausamkeiten, die sich in Auschwitz abgespielt haben. Sie kann nicht verstehen, warum Jürgen und ihre Eltern so wenig Interesse daran zeigen. Jürgen versucht sogar, den vorsitzenden Richter davon zu überzeugen, dass Evas „Nervenkostüm“ zu schwach ist, um diese Aufgabe auf Dauer erfüllen zu können.
    Als Leser bekommt man einen guten Einblick in das Deutschland der 1960er Jahre, in dem das Veto eines Verlobten gereicht hat, um einer Frau den Job wegzunehmen!
    Das Buch behandelt einen wichtigen und dunklen Teil der deutschen Geschichte, aber manches ist für mein Empfinden doch sehr schwarz-weiss dargestellt. Man bekommt den Eindruck, dass die Deutschen ein Volk von bigotten Mördern, Mitläufern und anderen Verbrechern und Denunzianten sind. Selbst Jürgen und Evas Familie haben Schuld auf sich geladen. Diese Nebenschauplätze haben mir im übrigen nicht gefallen, vor allem die Geschichte um Evas Schwester war völlig überflüssig und irrelevant. Auch den Handlungsstrang um den jungen Juristen David Miller fand ich viel zu ausschweifend. Überhaupt nicht nachvollziehen konnte ich manche von Evas Beweggründen, zum Beispiel blieb mir ein Rätsel, was sie an Jürgen fand, der abgesehen von seinem Reichtum so gar nichts zu bieten hatte. Auch ihr Verhalten den Eltern gegenüber konnte ich nicht verstehen.
    Deutsches Haus ist sicherlich ein lesenswertes und gut recherchiertes Buch, wenn man sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen will, doch mit den vielen Nebenschauplätzen hat sich die Autorin ein wenig verzettelt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 03.12.2018

    Das "Deutsche Haus" in diesem Roman ist die Gaststätte, in der Evas Eltern die Frankfurter bewirten. Eva selbst möchte nicht in das Gastgewerbe einsteigen, sondern arbeitet als Übersetzerin und wird aufgrund eines Personalmangels plötzlich mit hoher Verantwortung versehen: sie soll im anstehenden Auschwitz-Prozess die Zeugenaussagen übersetzen und kommt so hautnah in Kontakt mit der schrecklichen deutschen Vergangenheit.
    Annette Hess beleuchtet in diesem Roman eindringlich die deutsche Schuldfrage und regt wirklich zum Nachdenken an. Ich benötigte einige Zeit, um mich an den doch sehr nüchternen Schreibstil zu gewöhnen, mit dem ich mich etwas schwer getan habe. Die Handlung um Eva fand ich dann wirklich interessant, einige andere Nebenhandlungen (z.B. um Jürgens Vater) erschlossen sich mir nicht richtig bzw. trugen meiner Meinung nach nicht wirklich zur Geschichte bei. Ich hätte mir etwas mehr Fokus auf die hauptsächliche Handlung gewünscht, würde das Buch aber für geschichtsinteressierte Leser durchaus weiterempfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 08.10.2018

    Frankfurt 1963. In Frankfurt-Bornheim in einem seriösen Teil der Berger Strasse befindet sich die Gaststätte "Deutsches Haus" des Gastwirtsehepaares Bruhns. Die beiden haben zwei Töchter. Der Vater kocht, die Mutter serviert und kümmert sich um die Gäste, manchmal hilft die jüngere Tochter , Eva, aus. Eva ist von Beruf Dolmetscherin und träumt von der Hochzeit mit Jürgen, dem Sohn eines Unternehmers, um aus dem kleinbürgerlichen Milieu herauszukommen. Da bekommt sie den Auftrag, die Zeugenaussagen eines polnischen Juden zu übersetzen, einem, der Auschwitz überlebt hat. Eva ist entsetzt. Ihr fehlen die Worte, um die Zeugenaussagen zu übersetzen. Sie glaubt, den Zeugen nicht richtig zu verstehen. Da der Dolmetscher aus Polen aber keine Ausreisegenehmigung erhält, wird Eva gebeten, auch bei den anstehenden Gerichtsverhandlungen als Dolmetscherin zu fungieren. Ihre Eltern und ihr Verlobter raten ihr dringend davon ab. Aber Eva, die sich nun mit dieser Zeit auseinandergesetzt hat, fühlt sich verpflichtet, die Aufgabe zu übernehmen.

    Der Autorin ist es in beispielloser Art gelungen, durch die Zeugenaussagen diese schreckliche Zeit noch einmal lebendig werden zu lassen. Bedrückend ist zu lesen, wie teilnahmslos und zynisch sich die Angeklagten verhalten, die von nichts etwas gewusst haben wollen und alle Anschuldigungen bestreiten.

    Nach und nach wird Eva bewusst, dass auch ihre Eltern von dem Grauen gewusst haben mussten und sich sogar mitschuldig gemacht haben. Zur Rede gestellt, streiten sie zunächst alles ab, was zum Bruch mit der Tochter führt. Auch die Verlobung mit Jürgen löst Eva, nachdem dieser bei ihrem Vorgesetzten erreichen wollte, Eva von dieser Aufgabe zu entbinden.

    Die Autorin macht deutlich, dass den jungen Menschen in den Nachkriegsjahren die Kenntnisse über die Judenverfolgung und die Massenvernichtungslager fehlten, da weder Eltern noch Lehrer in den Schulen über diese Zeit sprechen wollten. Aber durch die Prozesse und die Verhaftung der Angeklagten konnte diese Zeit nicht mehr totgeschwiegen werden.

    Es ist ein Buch über schwere Schuld, die Menschen auf sich geladen haben und viele andere, die sich mitschuldig gemacht haben, indem sie weggeschaut und verleugnet haben. Zu sagen, man habe nichts gewusst, kann man nicht gelten lassen.

    Der Autorin sei Dank für dieses Buch über eine Zeit, die in Deutschland nie vergessen werden darf. Auch wenn ich diese Zeit nicht miterlebt habe, packt mich tiefes Grauen vor dem, was Menschen anderen Menschen in der Lage sind, anzutun. Die Autorin bringt ihren Lesern diese Zeit wieder ins Gedächtsnis. So etwas darf nie wieder passieren. Ich wünsche dem Buch eine grosse Leserschar, und hierfür gebe ich meine Leseempfehlung ab.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 30.10.2018

    Deutschland in den 60ern, die junge Eva Bruhns lebt ein unbedarftes, wohl geordnetes Leben. Die Eltern betreiben eine Gastwirtschaft in Frankfurt, das „Deutsche Haus“, die ältere Schwester ist Säuglingskrankenschwester, der kleine Bruder Stephan Sonnenschein der Familie. Sie selbst arbeite als Dolmetscherin für die polnische Sprache, ihr Verlobter Jürgen ist Juniorchef eines florierenden Versandhauses. Ihr Leben verändert sich durch einen unerwarteten Auftrag grundlegend, denn sie soll bei den Auschwitzprozessen Aussagen der Überlebenden übersetzen.

    Eva und Jürgens komplizierte Liebesgeschichte bildet einen Rahmen um das Porträt der dunkelsten Geschichte Deutschlands. Es ist eine grosse Kunst der Autorin, dass sie diese Zeit der Tötungs- und Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten in eine leichte Erzählweise packt, ohne jemals belanglos zu werden. Das zentrale Thema dieses Buches ist, wie willfährige Handlanger nach dem Krieg mit ihrer Schuld leben, wie deren Angehörige. Verdrängen, vergessen, verleugnen, das wäre den Menschen damals im wirtschaftlichen Aufschwung das Liebste. Jeder rund um Eva trägt eine Last aus der Vergangenheit in sich. Eva kann und will ihre Augen nicht mehr davor verschliessen. Die Entwicklung der Protagonistin von einer naiven jungen Frau zu einer kritischen, unabhängigen Person gelingt mit Abstrichen (ich hätte mir einen anderen Schluss gewünscht). Ein wenig zu überfrachtet fand ich die Nebenstränge rund um Evas Schwester und den zukünftigen Schwiegervater.

    In ihrem Nachwort verweist Annette Hess auf ihre Recherchen und das Fritz Bauer Institut.
    https://www.fritz-bauer-institut.de/mitschnitt-auschwitz-prozess.html

    Damals war es vielleicht noch einfach zu sagen, nichts gewusst zu haben. Heute gilt diese Ausrede nicht mehr.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anyways, 16.10.2018

    1963
    Der 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit sind lange vorbei. Das Wirtschaftswunder hat, zumindest in Westdeutschland, für einigen Wohlstand quer durch die Bevölkerungsschichten gesorgt. Da holt Deutschland sein grausigstes Verbrechen wieder ein. Fast 20 Jahr nach Kriegsende kommt es in den Jahren 1963-1965 zum ersten Auschwitzprozess. Hier siedelt die Autorin ihre Geschichte um die junge Dolmetscherin Eva Bruhns an. Die Mittzwanzigerin lebt mit ihrer älteren Schwester, dem viel jüngeren Bruder und ihren Eltern über der elterlichen Gaststätte „Deutsches Haus“ zusammen. Eva fiebert mit viel Aufregung dem Antrittsbesuch ihres Freundes Jürgen entgegen, wird er an diesem Adventssonntag um ihre Hand anhalten? Der Mittagstisch ist gerade aufgehoben, da erreicht Eva ein Anruf ihres Vorgesetzten. Sie wird dringend bei einer deutsch-polnischen Zeugenbefragung benötigt, da es Ausreiseschwierigkeiten beim polnischen Dolmetscher gab. Als reine Wirtschaftsdolmetscherin hat sie zuerst Schwierigkeiten die Erzählungen des Zeugen Josef Gabor richtig zu interpretieren. Als sie das ganze Ausmass begreift, der Zeuge spricht von Vergasungen, Folter und Erschiessungen ist sie entsetzt. Sie möchte gerne mit ihren Eltern und ihrer Schwester über das Erlebte sprechen, doch dort stösst sie auf totales Unverständnis. Der Krieg ist schon so lange her, und alle hatten es schwer. Eva ist irritiert, gibt den Wunsch, diesen Übersetzerjob zu beenden, jedoch nicht nach. Auch nicht als ihr Verlobter gegen sie insistiert.

    Während in der DDR schon seit deren Gründung eine gewisse Gleichstellungspolitik gefahren wurde, war dies in den alten Bundesländern nicht so. Die Emanzipation war staatlicherseits nicht gefördert oder gewollt. Für mich ist es deshalb immer etwas befremdlich zu lesen, wenn die Frau ihre Eltern um Erlaubnis fragen muss, ob sie arbeiten gehen darf. Sogar der Verlobte, rein rechtlich eigentlich völlig unverständlich, kann Veto einlegen und seiner Verlobten die Arbeitserlaubnis verweigern. In diesem Jahrzehnt keimt aber so langsam die Emanzipationswelle in den alten Bundesländern auf und unsere Protagonistin verwandelt sich im Laufe dieses Prozesses von einem wohlbehüteten, leicht naivem Mauerblümchen zu einer selbstbewussten jungen Frau.
    Die Autorin nimmt sich der dunkelsten und schwärzesten Geschichte Deutschlands an, und das absolut überzeugend. Opfer, Täter, Mitläufer, Wegseher, Denunzianten und Gerechtigkeitsfanatiker alle bekommen eine Geschichte die glaubwürdig (das liegt auch daran, dass die alten Prozessaufnahmen verwendet wurden) ist. Die Täter die jegliche Schuld von sich weisen. Die Opfer die sich den Grausamkeiten nach zwanzig Jahren erneut stellen müssen, ihren Peinigern wieder gegenübersitzen, die sie in der Regel nur verhöhnen. Und Schlussendlich kann man mit den Urteilsverkündungen nicht zufrieden sein. Annette Hess zeigt anhand der Familie Bruhns wie Schwierig die Aufarbeitung dieser Verbrechen sogar in der eigenen Familie sein kann.


    Ein Buch das tief bewegt und eine Geschichte wiederaufleben lässt die man nie vergessen darf.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    E., 02.11.2018

    Im Mittelpunkt des Buches steht die junge Eva, die als Übersetzerin für Polnisch in Frankfurt lebt. Sie wird für die anstehenden Prozesse gegen die Verbrechen in Auschwitz (eher kurzfristig als Ersatz) engagiert. Ihre Familie und ihr Verlobter Jürgen sind dagegen, dennoch nimmt Eva die Stelle an.
    Im Laufe der Prozesse dringt die Protagonistin immer weiter ein in die Verbrechen innerhalb des KZs, die bis dato nicht bekannt und aufgearbeitet waren. Plötzlich sieht sie sich konfrontiertz mit der Geschichte ihres Landes und bald auch mit der ihrer eigenen Familie.
    Insgesamt liest sich dieses Buch sehr flüssig und gut, auch wenn der Inhalt überwiegend beklemmend ist. Durch die detaillierten Zeugenaussagen Überlebender wird einem die Zeit des Nationalsozialismus und des Holocaust erschreckend nah gebracht. Umso unverständlicher ist für den Leser die Haltung der Bevölkerung, die zum grossen Teil von dem Prozess und der Aufarbeitung absieht, ja ihn sogar verteufelt und ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte verdrängt. Aus heutgier Sicht unvorstellbar, aber durch das Buch gut aufgezeichnet. Es zeigt, dass in den 60er Jahren jeder sich mit der eigenen Kriegsgeschichte auseinanderzusetzen hatte.
    Meiner Meinung nach fängt die Autorin die Stimmung gut ein, verknüpft den Prozessverlauf mit der Geschichte der selbstbewussten Eva.
    Ein empfehlenswertes Buch für Leser von Romanen jüngerer deutscher Geschichte wie Carmen Korn oder "Wenn Martha tanzt" von Tom Saller.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 07.10.2018

    Die Vergangenheit kommt ans Licht

    Das „Deutsche Haus“ ist ein bekanntes Wirtshaus in Frankfurt. Die Tochter der Wirtsleute, Eva Bruhns, soll 1963 beim ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt als Übersetzerin für Polnisch helfen. Doch davon ist weder ihre Familie noch ihr Verlobter begeistert. Eva versteht die Aufregung nicht und von Auschwitz hat sie auch noch nie etwas gehört. Schnell zeigt sich aber, dass sie viel mehr mit der Sache zu tun hat als angenommen.

    In diesem Roman steht nicht der erste Auschwitz-Prozess im Vordergrund, sondern Eva Bruhns. Das zeigt auch schon der Titel, der den Namen des familiären Wirtshauses trägt. Der Leser lernt Eva zunächst als junge Frau kennen. Sie wurde im Krieg geboren und ist nun Anfang zwanzig. Von Auschwitz hat sie noch nie etwas gehört. Das wirkt etwas naiv. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damals nichts wusste. Dennoch weiss Eva was sie will, sie will Arbeiten und selbstständig sein. Als ihr Verlobter ihr das Arbeiten verbieten will wehrt sie sich. Als Leser kann man mitverfolgen, wie Eva im Laufe des Prozesses reifer wird. Sie muss sich mit ihrer Familie und ihrem eigenen Leben auseinandersetzen. Sehr gefallen haben mir hier die Einschübe, als Eva immer wieder Déjà-Vus hatte, als Zeugen im Gericht aussagten. So wurde eine gewisse Spannung aufgebaut, da man wusste, sie hat etwas mit der Sache zu tun, man weiss aber nicht wie. Auch an der Reaktion ihrer Eltern und ihrer älteren Schwester merkt man, dass irgendetwas im Verborgenen ist. Ihre Mutter sagt auf Seite 67: „Lass die Vergangenheit Vergangenheit sein, Eva. Das ist das Beste, glaub mir.“
    Teilweise gab es noch Nebenhandlungen, die unnötig waren und dadurch eher zu viel Handlung produziert wurde. Beispielsweise die Geschichte um Annegret, Eva Schwester. So bekamen die Nebencharaktere zwar ein Gesicht, aber der Prozess rückte immer mehr in den Hintergrund.
    Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er war flüssig und angenehm zu lesen. Teilweise waren die Handlungen aber etwas sprunghaft und man merkte erst nach ein paar Sätze, dass einige Wochen vergangen waren oder dass die Perspektive sich gewechselt hat. Da wäre eine Kapiteleinteilung gut gewesen. Das Buch ist nämlich lediglich in vier Grosskapitel geteilt, die aber von der Handlung her ineinander übergehen. Die einzelnen Teile kann man als Entwicklung von Eva sehen. Immer wenn es eine grössere Veränderung ihres Charakters oder ihrer Einstellung gab kam ein neuer Teil.

    Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich habe ihn gern gelesen. Allerdings hat er mich nun nicht vom Hocker gehauen. Ich hätte mir gewünscht, dass der Prozess mehr im Fokus steht. Ich vergebe vier von fünf Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas R., 12.10.2018

    ein wichtiges Thema, das mir etwas zu oberflächlich behandelt wurde

    Wenn man viel liest, so wie ich, merkt man , dass sich die Themen auf dem Buchmarkt immer ein wenig ähneln. Ich habe in diesem Jahr schon einige zeitgeschichtliche Bücher gelesen und es fällt auf, dass diese Bücher weniger den 2. Eltkrieg zum Them ahben, sondern die Nachkriegszeit. Ob nun Wirtschaftswunderjahre, oder die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre oder wie in diesem Buch die sechsiger Jahre, die die Stellung der Frau in dieser zeit noch einmal beleuchten, aber auch, die etwas oberflächliche Aufarbeitung des Geschehenen, vor allem den Holocaust.

    Was mir gut an diesem Buch gefallen hat war die Atmosphäre , die hier in diesem Buch getroffen wurde, den Leuten geht es wieder besser, die Frauen benötigen,um arbeiten zu können, die Zustimmmung ihres Verlobten oder Ehemannes, Die Frauen sehen als Highlight ihres Lebens ihre Vermählung an, am besten mit einem vermögendem Mann Aber auch der Wille zum Vergessen ist deutlich spürbar. Alles was mit dem Krieg zu tun hat, will man vergessen, will nicht mehr drüber reden und als dann in Frankfurt die Gräuel der Naziherrschaft in einem Prozess wieder aufgerollt werden soll, stört dies das Wolkenkuckusheim , in dem es sich viele Leute bequem gemacht haben.

    Doch dieser Prozess , in dem die Protagonistin dieses Buches Eva Bruhns als Übersetzerin für Polnisch arbeitet , erwartet Antworten, doch keiner ist sich einer Schuld bewusst. Selbst die schlimmsten " Bestien " dieser Zeit, sehen sich nur als Befehlsempfänger, scheinen unter chronischer Amnesie zu leiden , was diese Zeit betrifft . Auf der anderen Seite fühlen sich Menschen wie Eva, die diesen Prozess als Dolmetscherin miterlebt, aber auch andere, verantwortlich für die Taten , die in Auschwitz oder anderswo geschahen. Und als Eva erfährt, dass auch in ihrer Verwandschaft das Vergessen im Vordergrund steht, fühlt sie sich verloren und allein gelassen.

    Diese Beschreibungen des Buches haben mir gut gefallen, allerdings fand ich und das ist mein einziger Kritikpunkt, dass der Prozess und seine Thematik ein wenig zu oberflächlich behandelt wurden, da hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht und so bleibt dieses Buch für mich gute Unterhaltungslektüre, obwohl es Potential für gute Litereatur gehabt hätte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 14.09.2018 bei bewertet

    Zum Inhalt:

    Eva ist gelernte Dolmetscherin und Tochter der Wirtsleute Bruhns. Als sie unerwartet gebeten wird bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen sind ihr Eltern und auch ihr zukünftiger Verlobter dagegen. Sie entscheidet sich dennoch dafür ohne zu ahnen, wie sehr dieser ihr Leben verändern wird. Es ist der erste Prozess um die Gräueltaten in Auschwitz. 

    Meine Meinung:

    Das ist ein Buch, das wahrhaft keine leichte Kost ist. Nicht nur, dass man mit dem Grauen von Auschwitz konfrontiert wird sondern auch, weil es kein einfach zu lesendes Buch ist. Ich musste es immer wieder weg legen und erst einmal sacken lassen. Ich denke auch, dass es noch einige Zeit nachwirken wird, weil es einfach heftig ist schon rein thematisch. Bedrückend fand ich auch die Art und Weise, wie Evas Verlobter Jürgen meint mit ihr umspringen zu können, beispielsweise einfach die Teilnahme am Prozess abzusagen. Das kann man sich heute so überhaupt nicht vorstellen. Insgesamt fand ich dieses Buch einerseits sehr beeindruckend, andererseits sehr bedrückend. Der Schreibstil ist gut, wenn auch ein wenig anstrengend zu lesen, passt aber sehr gut zur Geschichte des Buches. 

    Fazit:

    Lesenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 14.09.2018

    Zum Inhalt:

    Eva ist gelernte Dolmetscherin und Tochter der Wirtsleute Bruhns. Als sie unerwartet gebeten wird bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen sind ihr Eltern und auch ihr zukünftiger Verlobter dagegen. Sie entscheidet sich dennoch dafür ohne zu ahnen, wie sehr dieser ihr Leben verändern wird. Es ist der erste Prozess um die Gräueltaten in Auschwitz. 

    Meine Meinung:

    Das ist ein Buch, das wahrhaft keine leichte Kost ist. Nicht nur, dass man mit dem Grauen von Auschwitz konfrontiert wird sondern auch, weil es kein einfach zu lesendes Buch ist. Ich musste es immer wieder weg legen und erst einmal sacken lassen. Ich denke auch, dass es noch einige Zeit nachwirken wird, weil es einfach heftig ist schon rein thematisch. Bedrückend fand ich auch die Art und Weise, wie Evas Verlobter Jürgen meint mit ihr umspringen zu können, beispielsweise einfach die Teilnahme am Prozess abzusagen. Das kann man sich heute so überhaupt nicht vorstellen. Insgesamt fand ich dieses Buch einerseits sehr beeindruckend, andererseits sehr bedrückend. Der Schreibstil ist gut, wenn auch ein wenig anstrengend zu lesen, passt aber sehr gut zur Geschichte des Buches. 

    Fazit:

    Lesenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 02.11.2018

    GEGEN DAS VERGESSEN
    »Dieser Roman kommt genau zur richtigen Zeit.« Iris Berben
    Die vielfach ausgezeichnete Annette Hess legt mit „Deutsches Haus“ ihren ersten Roman vor, der am 21.09.2018 im Ullstein-Verlag erschien. Sie ist vornehmlich als Drehbuchautorin tätig. Sehr erfolgreich liefen die Serien "Weissensee", "Ku'damm 56" und Ku`damm 59“ im Fernsehen, in denen Nachkriegsdeutschland schon das Thema war. Im Roman "Deutsches Haus" widmet sich die Autorin der westdeutschen Vergangenheitsbewältigung.
    Die überwiegende Handlung spielt in Frankfurt im Jahr 1963. Der erste Auschwitz-Prozess wird vorbereitet. Durch einen Zufall kommt die junge Eva Bruhns, eine gelernte Dolmetscherin, Übersetzerin für die polnische Sprache, zu der verantwortungsvollen Aufgabe, Zeugenaussagen zu übersetzen. Ihren Eltern, Inhaber einer Speisegaststätte, und ihrem Verlobten ist das gar nicht recht. Doch sie widersetzt sich und bringt damit ihre Zukunft mit dem reichen Versandhausbesitzer Jürgen Schoormann ins Wanken. Je tiefer Eva in die Materie der Gerichtsverhandlungen eindringt, je mehr sie von den Gräueltaten der Angeklagten erfährt, umso mehr nimmt sie wahr, wie sie sich an lange zurückliegende Ereignisse erinnert, an ihre frühe Kindheit...
    In vier Teilen ohne Kapiteleinteilung, aber mit deutlich abgegrenzten Leseabschnitten wird anschaulich und detailreich das Leben in der Bundesrepublik in den 60ern erzählt. Es wird hinter die Fassaden der anscheinend so heilen, intakten Welt geschaut. Es ist die Zeit des Wirtschaftsaufschwungs und 18 Jahre nach dem Ende des Krieges wollen viele nichts mehr von der Zeit vor 45 wissen. Eva, die durch ihren Geburtsjahrgang (1939) eigentlich gar nichts wissen kann, bekommt von einem jungen Mann (David Miller), der für die Staatsanwaltschaft in dem Auschwitzprozess arbeitet, ihr „Fett“ weg.

    „Ihr seid alle so ignorant...Für euch kamen ´33 die kleinen braunen Männchen in einem Raumschiff und landeten in Deutschland,...´45 haben sie sich dann wieder verzogen, nachdem sie euch armen Deutschen diesen Faschismus aufgezwungen hatten.“ [S. 33]
    „Sie sind eins von diesen Millionen dummen Fräuleins.“ [S. 34]

    Mich beeindruckt bei dem Roman die Authenzität, die Emotionalität. Es gibt viele erschreckende Momente, die mich tief erschüttert haben. Hier bemerkte ich deutlich das Handwerkszeug der Drehbuchautorin. Die Bilder stellten sich wie von selbst ein.
    Annette Hess ist es hervorragend gelungen, in ihrer sorgsam eindringlichen, detailgetreuen Darstellung der Ereignisse im Gerichtsprozess, im Umgang mit den Angeklagten und Zeugen, in den Lebensumständen der Familien Bruhns und Schoormann, die Brisanz darzustellen. Die Älteren schleppen ihre schlimmen Erinnerungen mit sich, die einerseits verdrängt (die Eltern Bruhns) und anderseits als Teil des Krankheitsbildes (Walter Schoormann) immer wieder gegenwärtig werden.
    Das Buch besticht durch seine lebendige Erzählung. Die Ausdrucksweise und Lebensart ist originalgetreu wie in den 60ern. Mit „Evas Ungehorsam“ wird auch die Rolle der Frau in dieser Zeit thematisiert. Die Sprache der Autorin empfand ich oft als bildhaft und ausdrucksstark („Der Hellblonde“, „Die Bestie“, „Schimpansengesicht“). Vielleicht hätte es die Figur der Kinderkrankenschwester Annegret (die ältere Schwester Evas) nicht unbedingt bedurft. Dieser Charakter ist sehr problembeladen und verdichtet nochmals das ohnehin sehr emotional packende Thema der Massenvernichtung von Menschen. Ja, und was aus David Miller geworden ist, hätte ich gern noch erfahren! Sein Schicksal bleibt ungeklärt.
    „Deutsches Haus“ empfinde ich als gelungenes Romandebüt. Es ist ein Buch, das die Fragen der persönlichen und der kollektiven Schuld thematisiert. Ein Buch gegen die Verdrängung, gegen das Vergessen der grössten Massenmorde in der Geschichte der Menschheit. Ein Buch gegen die Vorspiegelung falscher Tatsachen.

    Von mir gibt es fünf von fünf Sternen und eine bedingungslose Kauf-/Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 17.11.2018

    Die verschwiegene Schuld. Annette Hess nimmt sich in ihrem Debütroman gleich ein Thema von Gewicht vor: das Verdrängen des Holocausts und den ersten Auschwitz-Prozess von 1963. In "Deutsches Haus" kommen für die Heldin unangenehme Wahrheiten ans Licht. Eva Bruhns muss in der Gastwirtschaft ihrer Eltern oft mit anpacken. Wenn es abends voll ist, kommt Vater Ludwig am Herd in der Küche ins Rotieren und Mutter Edith mit dem Servieren kaum hinterher. Die beiden rackern sich ab, damit es wieder aufwärts geht mit der Familie im Wirtschaftswunder-Deutschland. Und Eva rackert mit. Aber die kleinbürgerliche Welt ihrer Eltern ist längst nicht mehr ihre. Eva hat keine Lust, einmal das "Deutsche Haus" zu übernehmen, das der ganze Lebensinhalt ihrer Eltern ist. "Deutsches Haus" spielt in den 1960er-Jahren in Frankfurt, zu Beginn der Auschwitz-Prozesse, bei denen nicht mehr wie in Nürnberg führende Kriegsverbrecher angeklagt waren, sondern in der Öffentlichkeit weniger bekannte Täter, die im grössten Vernichtungslager der Nazis am Massenmord an den Juden beteiligt waren. Eva Bruhns ist Dolmetscherin und die starke Hauptfigur in diesem Roman. Sie übersetzt die Aussagen der Polnisch sprechenden KZ-Überlebenden. Ihre Eltern, Wirte im Gasthof Deutsches Haus, sind wie ihr zukünftiger Verlobter gegen diese Anstellung. Das Thema sei nichts für eine junge Frau. Doch Eva widersetzt sich der Haltung ihrer Eltern, folgt ihrem Gefühl und nimmt die Herausforderung an, ohne zu ahnen, dass dieser Jahrhundertprozess nicht nur das Land, sondern auch ihr eigenes Leben unwiderruflich verändern wird. Es ist der erste Auschwitz-Prozess, der in der Stadt gerade vorbereitet wird. Generalstaatsanwalt Fritz Bauer will die deutsche Öffentlichkeit aufrütteln, die SS-Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und die Opfer zu Wort kommen lassen. Eva, die noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, wird als Dolmetscherin zu den Zeugenbefragungen hinzugezogen und ist von den Aussagen der Opfer schockiert. Und plötzlich muss sich Eva ganz persönliche Fragen stellen und muss sich entscheiden: Mache ich mit? Beuge ich mich? Oder widersetze ich mich? Warum erzählen ihre Eltern nie von ihrer Zeit in Polen? Und warum interessiert sich ihr Verlobter Jürgen nicht für die Vergangenheit? Eva wird nicht nur mit schrecklichen Details des Holocausts konfrontiert, sondern gleichzeitig mit einem Teil der deutschen Geschichte, der damals noch kaum bekannt ist, weil die Gesellschaft nichts von ihm wissen will. Nähmlich, das Verschweigen der Verbrechen gegenüber den Juden und das Davonkommenlassen der Verantwirtlichen. Genau darum geht es in "Deutsches Haus" und Eva steht stellvertretend für diejenigen, die diesen verlogenen Umgang mit der deutschen Geschichte nicht hinnehmen wollen. Am Schluss erfährt sie, dass das Verdrängen und Verleugnen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte ist, dass ihr Vater, der rückenkranke Gemütsmensch, bei der SS war und sie als kleines Kind in Auschwitz gewohnt hat, wo er als Koch im KZ arbeitete. "Deutsches Haus" ist eine Geschichte in Zeiten der Entscheidung - berührend, lebensnah, historisch genau. Mut, Verzweiflung, Verrat und Liebe im Zeichen des Auschwitz-Prozess: bewegend schildert Annette Hess die deutsche Jahrhundert-Tragödie und den Weg einer Familie, deren Mitglieder so unterschiedlich sind, wie Menschen nur sein können. Klug und wahrhaftig beschreibt die Autorin Menschen, die sich in schweren Zeiten bewähren müssen und die doch einfach so sind wie wir.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SteffiKa, 27.09.2018

    Autorin: Annette Hess
    Erscheinungstag: 21. September 2018
    Verlag: Ullstein Buchverlage (Hardcover)
    Seiten: 368

    Inhalt (übernommen)

    Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dometscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird die gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen. Ihre Eltern sind, wie ih zukünftiger Verlobter, dagegen: Es ist der erste Auschwitz-Prozess, der in der Stadt gerade vorbereitet wird. Eva, die noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, folgt ihrem Gefühl und widersetzt sich ihrer Familie. Sie nimmt die Herausforderung an, ohne zu ahnen, dass dieser Jahrhundertprozess nicht nur das Land, sonder auch ihr eigenes Leben unwiderruflich verändern wird.

    Charaktere

    Eva ist die Hauptprotagonistin. Mir ihr machen wir als Leser eine Wandlung durch. Von der schon für diese Zeit ziemlich modernen Frau hin zu einer erwachsenen, selbstreflektierten Frau, die zu sich selber findet und herausfindet, was für sie im Leben wichtig ist. Eva ist und bleibt sympathisch, gefühlvoll und stark. Einzig und allein ihr Verhalten gegenüber Jürgen, ihrem Verlobten konnte ich manchmal nicht verstehen.

    Jürgen war der einzigen Charakter im Buch, den ich nich gemocht habe. Starr, altmodisch und egoistisch habe ich ihn kennen gelernt und auch sein gelüftetes Geheimnis am Ende haben ihm keine Sympathiepunkte bescheren können - im Gegenteil.

    Annegret, Evas Schwester war ebenfalls jemand, mit dem ich mich schwer getan habe. Einerseits nett und gefühlvoll, bin ich mir ihrer sturen, ja fast schon kalten Seite nicht klar gekommen. Sie scheint ein Päckchen aus der Vergangenheit nicht los geworden zu sein. Leider erfahren wir als Leser nicht genau, was das war und können nur spekulieren.

    Schwer zu beurteilen sind für mich Ludwig und Edith, die Eltern von Eva. Man ahnt als Leser ziemlich früh, dass auch die beiden was zu verbergen haben und hofft, dass es einfach nicht wahr ist. Sie mussten in ihrem Leben Entscheidungen treffen, die nicht einfach waren und die man vielleicht wirklich nur nachvollziehen kann, wenn man zu dieser Zeit in deren Haut gesteckt hätte. Alles in allem hätte ich sie mir mutiger gewünscht.

    Schreibstil

    Nach den ersten Seiten war ich sofort in der Geschichte drin und konnte das Buch auch fast nicht mehr aus der Hand legen und habe ies quasi in einem Rutsch durchgelesen. Es war die richtige Sprache, die die Dinge klar beim Namen nannte, nichts beschönigte, die einen wachgerüttelt hat. Schön fand ich auch, dass Annette Hess den Angeklagten keine Namen gegeben hat. Diese "Menschen" waren es nicht wert, oder aber es gab leider zu viele von ihnen, die Gleiches angerichtet haben.

    Ein bisschen störend empfand ich, dass es keine Kapitelunterteilung gab. Beim Umblättern war man plötzlich in einer anderen Szene drin, dass ich oft zweimal lesen musst um zu wissen, wo und bei wem ich mich beim Lesen gerade befinde.

    Fazit

    Ein wichtiges Buch, das wachrüttelt, lange nachhängt und den Opfern im Nachhinein eine Stimme gibt - denn wir dürfen nicht vergessen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anushka, 18.10.2018

    "Die Deutschen wollen getröstet werden"

    Frankfurt, 1963: Eva ist gelernte Dolmetscherin für Polnisch und unterstützt ihre Eltern in deren Wirtshaus "Deutsches Haus". Sehnsüchtig wartet sie auf einen Heiratsantrags ihres wohlhabenden Freundes, ein Unternehmersohn. Doch dann wird sie eines Tages für einen Auftrag abgeholt, für den sie gar nicht ausgebildet ist. Sie soll für den Generalstaatsanwalt die Zeugenaussage eines Mannes übersetzen, der über Kriegsverbrechen berichtet. Trotz ihres Schocks und ihrer Verwirrung nimmt sie entgegen dem Wunsch ihrer Familie und ihres Freundes den Auftrag an, während des ersten Auschwitz-Prozesses die Zeugenaussagen zu übersetzen. Von ursprünglichem Unglauben über tiefe Erschütterung muss sich Eva schliesslich auch der Schuldfrage stellen. Was wussten die Menschen, nicht zuletzt ihre Eltern?

    Dieses Buch hat mich sehr gefesselt. Es ist nicht so sehr ein Spannungsbogen gewesen, obwohl es den auch in irgendeiner Form gab, während sich die Familiengeschichte von Eva entfaltet und sie ihre Beziehung riskiert, weil sie sich gegen die gesellschaftliche Strömung stellt, die Verbrechen der Nationalsozialisten einfach zur verdrängen. Es sind auch nicht die geschilderten Taten der Nazis, denn die sind zur Genüge bekannt. Die Spannung stammt vielmehr aus dem langsamen Realisieren Evas und ihrer Nähe zu den Ereignissen, da sie noch während der Nazizeit geboren ist und sich für sie die Schuldfrage direkt und unmittelbar stellt. Während sie erschrocken den Erlebnissen der Zeugen zuhört und extrem nah dran ist, weil sie sie übersetzen soll, muss sie feststellen, dass ihr Umfeld nichts davon wissen will, und zwar mit vollem Vorsatz. Weil es ja doch nichts bringen würde, sich mit der Vergangenheit zu befassen. Und gleichzeitig haben ehemalige Nazis immer noch wichtige Positionen inne und die Hauptangeklagten spazieren jeden Verhandlungstag wieder frei aus dem Gerichtsgebäude. Es ist die emotionale Ebene, die mich besonders gepackt hat.
    Der Schreibstil ist gradlinig und verstellt so nicht den Blick auf die Geschichte. Er erlaubt ein schnelles Vorankommen, ist aber nicht oberflächlich. Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, war das Ende. Das hing leider nicht mehr so stringent zusammen, wie der Grossteil des Buches, sondern wirkte ein wenig, als würde die Geschichte auseinander fasern. Stilistisch passte das jedoch irgendwie zum Ende dieser Geschichte, einem letztlich trotz kleiner Kritik grossartigem und wichtigem Buch, das so perfekt zur aktuellen Zeit passt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nevena B., 21.09.2018

    Inhalt: Die Dolmetscherin Eva soll im Jahr 1963 beim ersten Gerichtsverfahren gegen frühere SS-Mitglieder, die in Ausschwitz gearbeitet haben, die Zeugenaussagen übersetzten. Diese Arbeit verändert nicht nur die junge, frisch verlobte Frau, auch in ihrer Familie kommen dadurch einige unschöne Geheimnisse ans Licht.

    Der Inhalt beschäftigt sich mit einer schrecklichen, interessanten und sehr wichtigen Zeit, die nicht in Vergessenheit geraten darf. Durch solche Bücher können wir uns immer wieder mit der Vergangenheit befassen, um eine bessere Zukunft zu gestalten.

    Ich habe mir das Hörbuch angehört und war begeistert. Der Roman wird von einer Frau gelesen, die ihre Stimme hervorragend einsetzen kann, sodass man sich mitten im Geschehen fühlt und eine CD nach der anderen verschlingt.

    Besonders schockierend und Augen öffnend waren für mich bestimmte Aussagen der Zeugen, bei denen man für einen Moment wie erstarrt war, weil diese Gräueltaten einfach unfassbar waren. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Szenen vom tatsächlichen Prozess gewünscht.

    Im Gesamten aber ein wirklich gelungener und aussergewöhnlicher Roman für alle, die sich für die Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg interessieren.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein