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  • 5 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 09.03.2021

    Nachdem ich letztes Jahr voller Begeisterung „Das weite Herz des Landes“ gelesen habe, freute ich mich mich schon auf diesen weiteren Roman von Richard Wagamese, einem kanadischen Autor, der 2017 mit erst 62 Jahren verstorben ist.

    Ich kann an dieser Stelle nicht umhin, mich zu wiederholen:
    Der 1955 geborene Richard Wagamese sah sich innerhalb seines Volkes, dem Stamm der Ojibwe, als Geschichtenerzähler und nach der Lektüre dieses Romans weiss man auch warum.
    Er ist sogar ein begnadeter Geschichtenerzähler, dem man gebannt lauscht und in dessen Geschichte man sich gern fallen lässt.

    Aber nun erst einmal zum Inhalt:

    Der ehemalige Hockeystar Saul ist wegen seiner Alkoholerkrankung in einer Entzugsklinik und dort wird ihm geraten, über sein Leben zu sprechen, um all das Erlebte zu verdauen, sich zu befreien und gesund zu werden.
    Der eher wortkarge Saul entscheidet sich stattdessen dafür, seine Geschichte aufrichtig und in all ihrer Brutalität niederzuschreiben.

    Richard Wagamese erzählt in „Der gefrorene Himmel“ feinfühlig und mitreissend von der schwierigen Gratwanderung zwischen der indigenen Kultur der Ureinwohner Kanadas und dem vom weissen Mann verordneten Katholizismus einschliesslich der fremdartigen neuen Lebensweise. Er konfrontiert uns in seinem Werk in aller Offenheit mit Rassismus, Ungerechtigkeit und Grausamkeit.

    Es ist auch eine Zerreissprobe für den heranwachsenden Saul.
    Einerseits erlebt er innige und liebevolle Momente mit seiner Grossmutter, die Geschichten aus der Vergangenheit erzählt und ihm alte Bräuche und Traditionen nahebringt.
    Andererseits leidet er unter den Umständen, fühlt er sich im Stich gelassen und muss er letztlich den Tod seiner geliebten Grossmutter verkraften.
    Als wäre das nicht genug, wird er von der kanadischen Regierung in ein katholisches Heim gesteckt.
    Dort wächst er, wie so viele Kinder indigenen Herkunft, in strenger und frostiger Atmosphäre bei disziplinierenden, demütigenden und oft grausamen Nonnen und Priestern auf.
    Lichtblicke und Glücksmomente empfindet er beim Eishockey, einem Spiel auf Schlittschuhen, für das er ein herausragendes Talent mitbringt, was eine gewisse Befreiung aus dem tristen Dasein bedeutet.

    Die schöne bildhafte Sprache und der ansprechende Schreibstil des Autors haben mich erneut überzeugt und trugen neben der fesselnden Handlung und den kurzen Kapiteln dazu bei, dass ich regelrecht durch die Seiten flog.

    Richard Wagamese unterhält prächtig und niveauvoll, regt zum Mit- und Nachdenken an, schreibt flüssig und erweiterte mit seinem Text meinen Horizont.

    Wer sich für Kanadas Geschichte mit seinen indigenen Ureinwohnern interessiert und gleichzeitig eine tiefgründige, berührende, fesselnde und literarisch ansprechende Geschichte lesen möchte, der greife zu dem ganz hervorragenden Werk „Der gefrorene Himmel“.

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  • 5 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 24.03.2021 bei bewertet

    Ein Buch, das dem Leser lange nicht aus dem Kopf geht und man hat viel darüber nachzudenken. Der Autor ist ein indigener Kanadier. In diesem Buch lässt er teilweise sein Leben und das Leben seiner Vorfahren miteinweben. Saul gehört dem Stamm der Ojibwe an. Er erzählt sein Leben aus einer Suchtanstalt, in der er sich befindet, um von seiner Alkoholsucht freizukommen. Bis zu seinem achten Lebensjahr wächst er bei seiner Grossmutter auf, da seine Eltern dem Alkohol total verfallen sind. Die Grossmutter lehrt ihm die indianische Lebensweise. Als diese stirbt, wird er zwangsweise in die Residential School eingewiesen. Dort werden sie gezüchtigt, die indianische Lebensweise wird ihnen herausgeprügelt und sie werden sexuell belästigt. Saul beginnt mit dem Eishockey, um damit all den Schmerz und die Wut hinauszuschreien. Er wird einer der besten Spieler und darf in den führenden Mannschaften mitspielen. Doch das Schicksal, indianischer Abstammung zu sein, holt ihn ein und er verfällt dem Alkoholismus. Der Autor erzählt in kurzen Kapiteln sehr detailliert Sauls Leben und man spürt, dass dies nicht Fiktion ist, sondern diese intensiven schmerzhaften Schilderungen muss man selbst erlebt haben. Mit eindrucksvollen Worten beschreibt er Kanadas Natur, die weiten Wälder, die zugefrorenen Seen und die miefigen Industriestätte. Das karge und menschenverachtende Leben in der Residential School. Und seine grossen Erfolge beim Hockey, wo Saul alle Techniken des Spiels beherrscht und schneller als alle anderen war. Mich hat das Buch tief beeindruckt. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz gehalten und man muss nach jedem Kapitel immer wieder innehalten um das zu verstehen, was da erzählt wurde. Der eisblaue Einband mit dem Pferd im Vordergrund weist auf die indische Tradition des Autors hin. 100 % zu empfehlen. Und man fragt sich, wer gibt den Menschen das Recht, die alten indianischen Traditionen und Rituale diesen Menschen zu verbieten.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 24.03.2021

    Ein Buch, das dem Leser lange nicht aus dem Kopf geht und man hat viel darüber nachzudenken. Der Autor ist ein indigener Kanadier. In diesem Buch lässt er teilweise sein Leben und das Leben seiner Vorfahren miteinweben. Saul gehört dem Stamm der Ojibwe an. Er erzählt sein Leben aus einer Suchtanstalt, in der er sich befindet, um von seiner Alkoholsucht freizukommen. Bis zu seinem achten Lebensjahr wächst er bei seiner Grossmutter auf, da seine Eltern dem Alkohol total verfallen sind. Die Grossmutter lehrt ihm die indianische Lebensweise. Als diese stirbt, wird er zwangsweise in die Residential School eingewiesen. Dort werden sie gezüchtigt, die indianische Lebensweise wird ihnen herausgeprügelt und sie werden sexuell belästigt. Saul beginnt mit dem Eishockey, um damit all den Schmerz und die Wut hinauszuschreien. Er wird einer der besten Spieler und darf in den führenden Mannschaften mitspielen. Doch das Schicksal, indianischer Abstammung zu sein, holt ihn ein und er verfällt dem Alkoholismus. Der Autor erzählt in kurzen Kapiteln sehr detailliert Sauls Leben und man spürt, dass dies nicht Fiktion ist, sondern diese intensiven schmerzhaften Schilderungen muss man selbst erlebt haben. Mit eindrucksvollen Worten beschreibt er Kanadas Natur, die weiten Wälder, die zugefrorenen Seen und die miefigen Industriestätte. Das karge und menschenverachtende Leben in der Residential School. Und seine grossen Erfolge beim Hockey, wo Saul alle Techniken des Spiels beherrscht und schneller als alle anderen war. Mich hat das Buch tief beeindruckt. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz gehalten und man muss nach jedem Kapitel immer wieder innehalten um das zu verstehen, was da erzählt wurde. Der eisblaue Einband mit dem Pferd im Vordergrund weist auf die indische Tradition des Autors hin. 100 % zu empfehlen. Und man fragt sich, wer gibt den Menschen das Recht, die alten indianischen Traditionen und Rituale diesen Menschen zu verbieten.

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    Nil_liest, 17.12.2021

    Kein Licht des Lebens

    Noch ein Kanadier, den es zu entdecken gilt, denn Richard Wagamese ist einer DER bekanntesten Schriftsteller Kanadas mit indigenen Wurzeln. Er verstarb leider bereits 2017, in dem Jahr in dem „Der gefrorene Himmel“ in Canada in die Kinos kam, nachdem das Buch 2013 den Burt Award for First Nations, Inuit and Métis Literature bekam. Es erschien 2012 im Original.
    „Der gefrorene Himmel“ ist ein zutiefst erschütterndes Buch das beispielhaft die sogenannten Residential Schools in Kanada des letzten Jahrhunderts beleuchtet. In 139 solcher Einrichtungen wurden indigene Kinder gesteckt und durchlitten dort ihre Schulzeit. In diesem Roman verarbeitet Wagamese echte Geschichten, nicht seine eigenen, aber aus seinem näheren Umfeld und die eines berühmten NHL Profis mit indigenen kanadischen Wurzeln: Fred Sasakamoose.
    Das Buch ist die Geschichte eines indigenen Jungens, Saul Indian Horse, der zunächst bei der Grossmutter lebt, dann aber in der St. Jerome’s Residential School in Ontario landet. Hier erlebt er erschütterndes und verliebt sich zugleich in das Eishockey spielen. Durch den Sport schafft er es raus in die Freiheit, aber diese eine Flucht endet mit einem anderen Mittel des Vergessens: Alkohol.
    Dieser Roman lässt einen Verzweifeln und es tut weh, wahrlich kein Buch was uns Freude bringt, aber so unglaublich wichtig für die Aufarbeitung der kanadischen Vergangenheit, wie sie mit ihren indigenen Völkern umgegangen sind. Und doch zugleich eine Liebeserklärung an das Eishockey! Dieser Spagat ist eine Meisterleistung. Der Schreibstil ist nüchtern, aber trotz allem schön.
    Fazit: Traut euch es zu lesen und lernt daraus!

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    Silke S., 28.03.2021

    Dem Autor Richard Wagamese ist ein herausstechender Roman gelungen, der tief bewegt, wachrüttelt und enorme Bestürzung hervorruft.
    Die sehr ergreifende und authentische Erzählweise kann mit der Vita von Wagamese begründet werden, der – ebenfalls indigener Herkunft - auch nicht in seinem Elternhaus aufwuchs und bis ins junge Erwachsenenleben von seinen indigenen Wurzeln ferngehalten wurde.
    Saul, die Hauptperson des Romans, schreibt seine Vergangenheit im Rahmen einer Therapie auf. Diese rückblickende Schilderung der Zustände in der kanadischen Residential School, in die er nach dem Tod seiner Grossmutter gebracht wurde, lassen einen regelrecht erstarren. Misshandlungen sowohl physischer als auch psychischer Art, zu verrichtende harte Arbeiten, emotionale Kälte sind an der Tagesordnung und lassen den ein oder anderen Schüler nur den Suizid als Lösung sehen.
    Saul jedoch findet seine Nische in seiner grossen Leidenschaft Eishockey, das ihm ein wenig Sonne in sein Leben bringt und ihn später aufgrund seines aussergewöhnlichen Talents einen Ausweg bereithält.
    Ein wunderbar geschriebenes Buch, das man nicht einfach nebenbei lesen kann. Schockierende Schilderungen von extremem Rassismus gegen Menschen indigener Abstammung, daraus resultierenden unsäglich leidvollen Erfahrungen, die den Leser zutiefst erschüttern.
    Aber auch die wohltuenden Erinnerungen an die liebevolle Zeit mit der Grossmutter, die ihn möglicherweise mit einer gewissen Resilienz ausgestattet haben.
    Eine schwere Kost in einem fesselnden Roman verarbeitet, der einen noch lange gedanklich beschäftigt. Aussergewöhnlich und sehr empfehlenswert.

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