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  • Ulrike F., 25.04.2019 Als Buch bewertet

    Gleich zwei meiner Lieblingsthemen kommen in diesem Roman zusammen: Dramatische Frauenschicksale aus der Nachkriegszeit und das harte Leben in der faszinierenden Natur nördlicher Länder. Ich bewundere den Mut und den Abenteuergeist der Schwestern Helga und Margarethe, die 1949 ohne Sprachkenntnisse aus Deutschland in den rauen Norden Islands reisen, um ein neues Leben zu beginnen. Doch dann passiert etwas, was das Band zwischen den Schwestern auf immer zu zerreissen droht.

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  • 5 Sterne

    16 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 02.05.2019

    Als Buch bewertet

    Im Juni 1949 machen sich die beiden Schwestern Helga und Margarete auf den Weg nach Island. Sie wollen der Nazizeit entkommen und einen Neuanfang in dem fremden Land wagen. Eigentlich nur für ein Jahr als Landarbeiterinnen, aber mehr ist durchaus möglich. Während Margarete sich voller Freude in die neue Heimat und die Arbeit auf den Hof stürzt, zögert Helga. Noch verunsichert durch den Tod ihres Verlobten und geprägt von den Kriegsjahren, will sie sich nicht der Hoffnung eines glücklichen Neuanfanges hingeben.

    Im Juli 2017 machen sich Pia, ihre Tochter Leonie und Oma Margarete auf den Weg nach Island, da Pias Oma den Geburtstag mit ihrer Schwester Helga verbringen möchte. Eine wahnwitzige Reise in den Augen Pias, denn die beiden Schwestern haben seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr miteinander. Während diese sich wieder annähern, scheint Pia ihr Herz nach und nach an das wilde und ungezähmte Island zu verlieren. Vielleicht oder gerade weil der Nachbar Ragnar sie in seinen Bann schlägt. Aber ist Pia bereit für etwas Neues nach ihrer Scheidung? Will Ragnar sie?

    Das Cover zeigt die beiden Schwestern Helga und Margarete auf ihrem Weg nach Island. Sie stehen an der Schiffsreling und blicken auf ihre neue Heimat. Während die eine Schwester Zweifel hegt, sprudelt die andere vor Freude schier über. Ich finde das Coverbild wunderbar zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es die Unterschiedlichkeit der Schwestern widerspiegelt und gleichzeitig einen ersten Eindruck des wilden, einsamen und wunderschönen Islands vermittelt. Spannung, Vorfreude und Hoffnung liegen förmlich in der Luft.

    Karin Baldvinsson schreibt einfach wundervoll! Voller Leben, Elan, Esprit und Spannung entführt sie mich nach Island und in eine berührende Familiengeschichte, die mich schnell fesselte. Ich mag starke, gegensätzliche Parteien, die miteinander ringen und doch liebevoll miteinander umgehen. Zum einen sind dort die beiden Schwestern Margarete und Helga, die in einem neuen Land, ihre Zukunft suchen möchten. Margarete ist voller Hoffnung, Zuversicht und Lebensfreude, die mich förmlich mitriss und auf das aufregende Abenteuer blicken liess. Helga hingegen ist unsicher, traurig und vom Leben enttäuscht. Auch dies war deutlich zu spüren und auch die Angst, sich auf etwas Neues einzulassen. Die Seiten quellen förmlich vor Neubeginn über, vor dem Wagnis, in der Fremde das Glück zu suchen. Doch so leicht, wie die beiden Schwestern es sich erhofft haben, ist es dann doch nicht. Während Helga immer in sich gekehrter wird, blüht Margarete nach anfänglichen Schwierigkeiten auf; sie lernt die Sprache, arrangiert sich mit den einfachen Lebensbedingungen und verliebt sich sogar.

    Auf der anderen Seite reist eine Familie nach Island, die auch gefühlsmässig völlig unterschiedlich sind. Oma Margarete voller Vorfreude und mit der Weisheit des Alters gesegnet, ihre Enkelin Pia mit Ungeduld und Anspannung und deren Tochter Leonie, die gegen alles rebelliert. Sie besuchen Helga, die ihren 90sten Geburtstag feiern möchte. Doch was ist damals vorgefallen, dass die Schwestern getrennte Wege gegangen sind und nicht, wie versprochen ein Leben lang verbunden blieben? Natürlich schleicht sich schnell ein Gedanke ein, wie es abgelaufen sein könnte, aber Karin Baldvisson schreibt so lebendig und mitreissend, dass sich meine Überlegungen schnell verflüchtigten und ich mich lieber im Hier und Jetzt aufhielt und einfach das Buch in vollen Zügen genoss.

    Und dies alles vor der wirklich atemberaubenden Kulisse Islands! Ich hätte mir keinen besseren Ort für diese verworrene, berührende und ergreifende Familiengeschichte vorstellen können, da die Seele des Landes mit denen der Protagonisten eng verwoben ist. Sie ergänzen sich, unterstreichen das Geschehen und verdeutlichen es.
    Besonders gut hat mir der ständige Wechsel zwischen 1949 und 2017 gefallen. Es half mir, die Schwestern Helga und Margarete heute besser zu verstehen, da ich ihre Vergangenheit gezeigt bekam. Trotzdem fesselten mich die aktuellen Geschehnisse zwischen Pia und Ragnar. Das Buch ist zwar abgeschlossen, aber ich wünsche mir eine Fortsetzung, bei länger bei diesen tollen Charakteren belieben zu können!


    Mein Fazit
    Ein Buch wie Island: Rau, berührend, spannend, einzigartig und einfach toll!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 05.05.2019

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt: 
    1949: Die Schwestern Margarete und Helga machen sich auf den Weg nach Island, um dort ein Jahr lang auf einem Bauernhof zu arbeiten. Doch alles kommt anders. 
    2017: Pia und ihrer Grossmutter machen sich auf die Reise nach Island zum 90sten Geburtstag von Omas Schwester, diese Jahrzehnten nicht gesehen hat. 
    Meine Meinung: 
    Was für ein schöner Familienroman, der richtig angenehm zu lesen war. Schön fand ich auch den Wechsel der Erzählstränge zwischen 1949 und 2017. Das machte das Buch ungeheuer lebhaft. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig, so dass man förmlich durch das Buch fliegt. Ja, es gibt natürlich auch ein wenig heile Welt, aber das gehört bei solchen Büchern einfach zu. Wer Familiegeschichten mag, der macht hier nichts falsch. 
    Fazit: 
    Schöne Familiengeschichte.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gudrun, 06.05.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist detailreich und super stimmig gearbeitet. Die Klappeninnenseiten sind hervorragend gewählt. Übrigens, ich habe das Kuchenrezept, das in der vorderen Klappeninnenseite abgedruckt ist, bereits nachgebacken und der schmeckt super lecker. So, jetzt aber wieder zurück zum Buch.
    Schade finde ich es, dass man bereits durch die Beschreibung auf der Buchrückseite und nach wenigen Seiten lesen, einen grossen Kontext vorhersehen kann. Deshalb gebe ich den Rat, die Beschreibung nicht vorab zu lesen, wie das normalerweise üblich ist.
    Aber, hierzu möchte ich noch zufügen, dass mich das zwar etwas gestört hat, jedoch dieses Buch zwar ein erkennbares und vorhersehbares Grundgerüst aufweist, allerdings die Szenerien und Dinge, die man während des Lesens erlebt und erfährt, Grund genug sind, bis zum Ende hin zu schmökern.
    Der Schreibstil ist eingängig und flüssig. Die Geschichte ist durch die beiden Handlungsstränge, die Vergangenheit und Gegenwart immer näher zusammenrücken lässt, wunderbar bildhaft und nachvollziehbar erläutert.
    Durch das gelungene Lokalkolorit konnte ich mir die Gegebenheiten und Sitten zu Land und Leuten so vorstellen, dass ich das Gefühl hatte, vor Ort zu sein. Zahlreiche interessante Details werden über das komplette Buch hindurch in die Geschichte verwoben.
    Spannung konnte ich aufgrund der Vorhersehbarkeit zwar nicht erleben, jedoch waren die Tiefgründigkeit und die Umsetzung der Idee des Buches sehr gut gelöst.

    Mein Fazit: lässt unterhaltsam in die isländische Welt eintauchen

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 01.05.2019

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    2017: Pia macht sich mit ihrer Grossmutter auf die Reise nach Island zum 90. Geburtstag von Omas Schwester Helga. Seit Jahrzehnten haben die Schwestern nicht miteinander geredet. Zwischen ihnen steht ein unausgesprochenes Geheimnis…

    1949: Die Schwestern Margarete und Helga begeben sich aus dem kriegszerstörten Deutschland auf den Weg nach Island, um dort auf einem Bauernhof zu arbeiten. Sie wollen sich auf der rauen, ursprünglichen Insel ein neues leben aufbauen. Während Margarete sich in den Isländer Théo verliebt, zehrt das Heimweh an Helga. Ist das Glück der einen Schwester das Unglück der anderen?

    Meine Meinung:

    In wechselnden Abschnitten präsentiert die Autorin das Leben der beiden sympathischen Frauen. Dabei erfährt man auch sehr viel Wissenswertes über das Leben in dem ursprünglichen und rauen Land, damals und heute. Hierbei merkt man die Liebe der Autorin zu Island sehr genau.
    Nach und nach wird das Geheimnis um das gebrochene Versprechen gelüftet.
    Ich konnte mich sehr gut in die Sicht - und Denkweise der Protagonistinnen einfühlen. Als Sahnehäubchen gewissermassen, gab es dann noch eine sich anbahnende Liebes Beziehung zwischen Pia und dem isländischen Nachbarn Ragnar.
    Der flüssige Schreibstil liess mich nur so durch die Seiten fliegen,sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit beendet habe.

    Fazit:

    Ein sehr lesenswertes Buch.

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  • 3 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Haskuscha, 01.05.2019

    Als Buch bewertet

    Alles beginnt Juni 1949, als sich die Schwestern Helga und Margarete auf die Reise Richtung Island machen um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Dort angekommen verliebt sich Margarete - vorausschaubar - in Theo und plant dort zu bleiben. Wobei Helga immer wieder betont, dass sie zurück in die deutsche Heimat will. Doch dann passiert etwas zwischen den Schwestern, dass nach und nach zu erahnen ist.

    Um die Spannung zu steigern, erlebt man in jedem zweiten Kapitel, also im Jahre 2017, durch welches Gefühlschaos Pia geht. Denn diese begibt sich mit ihrer Tochter und Pia`s Oma nach Island um Helga`s 90. Geburtstag zu feiern, nachdem die Schwestern jahrelang kein Wort miteinander gesprochen haben. Ob das wohl gut ausgeht?

    Richtig umgehauen hat mich das Buch nicht, aber das ist Geschmackssache.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherwurm, 05.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    Die raue und unwiderstehliche Natur Islands und zwei Frauen auf der Suche nach dem Glück
    2017: Pia macht sich mit ihrer Grossmutter auf die Reise nach Island zum 90sten Geburtstag von Omas Schwester. Seit Jahrzehnten haben die Schwestern nicht miteinander gesprochen. Zwischen ihnen steht ein unausgesprochenes Geheimnis ...
    1949: Die Schwestern Margarete und Helga machen sich aus dem kriegszerstörten Deutschland auf den Weg nach Island, um dort ein Jahr lang auf einem Bauernhof zu arbeiten. Sie wollen sich auf der rauen, ursprünglichen Insel ein neues Leben aufbauen. Während Margarete sich in den Isländer Théo verliebt, zehrt das Heimweh an Helga. Ist das Glück der einen Schwester das Unglück der anderen?
    Meinung:
    Die Geschichte ist einfach gehalten aber schön zu lesen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und die Kulisse Island sehr schön dargestellt. Es wird in zwei Zeiten erzählt, was den Lesefluss aber nicht behindert. Ein Familiengeheimnis, welches nach Jahren endlich geklärt wird.
    Das Buch hat mir gefallen und daher vergebe ich 4/5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie R., 28.09.2019

    Als Buch bewertet

    Ich hatte mir das Buch zwar etwas anders vorgestellt.... aber es war soooo schön und toll zu lesen. Ein kleines Familiengeheimnis und ein kleiner Liebesroman in einem.
    Kann es jedem enpfehlen zu lesen. Sehr leicht zu lesen und toller Schreibstil.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 30.06.2019

    Als Buch bewertet

    Pia macht sich mit ihrer Grossmutter auf nach Island. Dort sind sie zum 90. Geburtstag der Schwester eingeladen. Die alten Damen haben seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr gehabt. Zwischen ihnen steht ein Geheimnis, das tief in der Vergangenheit verwurzelt ist.

    "Das Versprechen der Islandschwestern" hat mir gut gefallen. Es handelt von einer Familiengeschichte, die gar nicht einmal so abwegig ist. Die Handlung ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Dadurch entsteht Spannung für beide Geschichten. Man kommt aber nicht durcheinander, der berühmte rote Faden bleibt kontinuierlich bestehen. Die Charaktere selbst sind liebenswert und realistisch. Ihr Leben ist schön zu verfolgen und durch den bildhaften Schreibstil ist man direkt bei ihnen. Aber auch Island als aussergewöhnlicher Schauplatz für solche Geschichten ist wunderschön dargestellt und man sieht dieses wunderschöne Land vor sich.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dirk (dirkliestundtestet.blogspot.de), 31.05.2019

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt

    2017: Pia fährt mit ihrer Grossmutter Greta und ihrer Tochter Leonie nach Island. Dort wollen sie den 90sten Geburtstag von Omas Schwester Helga feiern. Die beiden haben sich seit 67 Jahren nicht mehr gesehen.

    1949: Margarete und ihre Schwester Helga verlassen Deutschland für ein Jahr und gehen auf einen Bauernhof nach Island. Dort verliebt sich Margarete in den Isländer Théo.

    Meine Meinung

    Ich habe schon viele Bücher von Karin Baldvinsson unter dem Namen Karin Lindberg gelesen. Dieses Buch ist völlig anders als alles, was ich bisher von der Autorin gelesen haben. Diesmal begeben wir uns in das Jahr 1949 nach Island. Wir begleiten die beiden Schwestern Margarete und Helga auf ihrer Reise ins Ungewisse. Dabei lernen wir das Leben auf der Insel kennen. Am Anfang verstehen die beiden kaum ein Wort, aber mit der Zeit wird es besser und sie fügen sich in das Leben der Isländer ein.

    Parallel dazu begleiten wir Pia mit Leonie und Greta ebenfalls nach Island, jedoch über 60 Jahre später. Bei der Überfahrt begegnet Pia dem Isländer Ragnar und lernt ihn als einen arroganten Typen kennen. Später läuft er ihr erneut über den Weg und Pia fühlt sich irgendwie zu ihm hingezogen.

    Wie man es von Karin kennt, geht es um die Liebe. Doch diesmal steht das Leben in Island im Vordergrund. Da die Autorin dazu auch isländische Namen benutzt und die Dialoge zum Teil auch auf Isländisch sind, ist es mir mitunter recht schwer gefallen, das Buch zu lesen. Oft weiss ich nicht, wie die Buchstaben überhaupt gesprochen werden. Die eigentliche Geschichte hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen. Es geht um Liebe, Schmerz, Eifersucht und eine Menge Sturheit.

    Kann Pia das Geheimnis lüften, weshalb ihre Oma seit der Rückkehr nach Deutschland nicht mehr mit ihrer Schwester gesprochen hat? Und lässt sie sich auf Ragnar ein?

    Es hat mir viel Spass bereit das Buch zu lesen. Ich finde es gut, wenn man ganz nebenbei auch noch etwas über die Kultur eines fremden Landes lernt. Als Handballfan hat es mich ausserdem gefreut, dass im Buch auch ein Handballer mitspielt, der u.a. bei meinem Lieblingsverein, dem SC Magdeburg, gespielt haben soll.

    Als Bonus findet man im Umschlag noch das Rezept für den Lieblingskuchen der Isländer: Skúffukaka.

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  • 5 Sterne

    56 von 66 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 01.05.2019

    Als Buch bewertet

    Zusammen mit Oma Margarete und Teenagertochter Leonie fährt Pia nach Island, um den 90. Geburtstag von Margaretes Schwester Helga gemeinsam zu feiern. Kurz nach dem Krieg sind Helga und Margarete für ein Jahr als Landarbeiterinnen von Lübeck nach Island gegangen, doch nur Margarete kehrte nach Deutschland zurück. 60 Jahre herrschte Funkstille zwischen den beiden alten Schwestern, doch nun wäre eine gute Möglichkeit, die alten Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Schon auf der Fähre hat Pia eine flüchtige Begegnung mit dem Isländer Ragnar, doch dann stellt er sich als ehemaliger Basketballprofi, Pferdezüchter und unmittelbarer Nachbar von Helga heraus. Schnell ist Pia nicht nur Feuer und Flamme für das raue und doch so wunderschöne Land, auch der attraktive Isländer erobert ihr Herz im Sturm. Selbst die Probleme mit Tochter Leonie lassen hier nach, denn auch diese hat schnell eine Freundin gefunden und fühlt sich mit den Pferden wohl. Jetzt müssen nur noch Helga und Margarete ihren alten Streit beilegen. Pia ist ziemlich neugierig, was da wohl zwischen den beiden steht, doch es dauert eine Weile, bis nach und nach alles an die Oberfläche dringt…
    Karin Balvinsson hat mit „Das Geheimnis der Islandschwestern“ einen wunderschönen, fesselnden und gefühlvollen Roman vorgelegt, den der Leser mit den ersten Zeilen kaum mehr aus der Hand legen mag. Der Erzählstil ist flüssig-leicht, bildgewaltig und voller Atmosphäre, was dem Leser während der Lektüre ein wunderbares Kopfkino beschert. Mit wechselnden Perspektiven lässt die Autorin den Leser mal in die Vergangenheit der Schwestern Margarete und Helga ins Jahr 1949 schlüpfen, mal in die Gegenwart um Pia im Jahr 2017. Gerade diese abwechselnden Zeitebenen sind der Autorin besonders gut gelungen, denn sie lässt den Leser nur stückchenweise die Vergangenheit erfahren, wobei sich das Gedankenkarussell unaufhörlich dreht und viele verschiedene Möglichkeiten erwogen werden, was der Auslöser des Streits gewesen sein könnte. Durch die gekonnten Schilderungen der Autorin bekommt der Leser einen guten Einblick über die damaligen Lebensumstände in Island, die aufgrund der Kälte und der langen Dunkelzeit recht schwer waren. Das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der kleinen Ortschaften war eng und freundschaftlich, man half sich gegenseitig in allen Lebenslagen. Auch die Situation der Mädchen in einem Land, dessen Sprache sie nicht beherrschten und deren deutsche Herkunft auch nicht gerade gern gesehen war, wird sehr schön aufgezeigt. Geschickt eingewebte Wendungen lassen den Leser immer wieder rätseln und halten die Spannung bis zum Schluss hoch.
    Die Charaktere sind wunderbar lebendig ausgestaltet und verfügen über individuelle Eigenschaften, die sie glaubwürdig und realistisch wirken lassen. Der Leser fühlt sich sofort mit ihnen wohl und kann mit ihnen fühlen, hoffen und bangen. Margarete ist als junge Frau die ewige Optimistin, sie sprüht geradezu vor Fröhlichkeit. Sie ist abenteuerlustig und neugierig auf die Welt. Schwester Helga ist eher zurückhaltend, trauert sie doch um den Verlobten, der aus dem Krieg nicht zurückkehrte. Sie wirkt nicht nur ängstlich, sondern ist auch gar nicht mit dem Herzen bei der Sache, denn ihr Heimweh ist zu gross. Interessant ist die Entwicklung, die beide Schwestern genommen haben, als sie sich endlich wiedersehen. Pia ist eine Frau, die sich in ihrem Beruf nicht gefordert fühlt und der die Probleme mit ihrer Tochter über den Kopf wachsen. Sie ist schlagfertig, offen und manchmal ist ihre Zunge schneller als ihr Hirn, was sie besonders liebenswert macht. Leonie ist der typische Teenager, immer auf Krawall gebürstet. Ragnar ist ein Hüne, der den Profisport aufgrund einer Verletzung aufgeben musste. Er ist warmherzig, ehrlich, einfühlsam und schleicht sich damit als Wikinger in das Herz des Lesers.
    „Das Geheimnis der Islandschwestern“ ist ein wunderschöner Roman über Familiengeheimnisse und die Liebe vor der zauberhaften Kulisse Islands. Der Einblick in das Leben von Land und Leuten, die hinreissenden Protagonisten sowie der herrliche Schreibstil der Autorin hypnotisieren den Leser bis zum Schluss. Absolut verdiente Leseempfehlung für dieses Highlight!

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  • 4 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gudrun W., 06.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist detailreich und super stimmig gearbeitet. Die Klappeninnenseiten sind hervorragend gewählt. Übrigens, ich habe das Kuchenrezept, das in der vorderen Klappeninnenseite abgedruckt ist, bereits nachgebacken und der schmeckt super lecker. So, jetzt aber wieder zurück zum Buch.
    Schade finde ich es, dass man bereits durch die Beschreibung auf der Buchrückseite und nach wenigen Seiten lesen, einen grossen Kontext vorhersehen kann. Deshalb gebe ich den Rat, die Beschreibung nicht vorab zu lesen, wie das normalerweise üblich ist.
    Aber, hierzu möchte ich noch zufügen, dass mich das zwar etwas gestört hat, jedoch dieses Buch zwar ein erkennbares und vorhersehbares Grundgerüst aufweist, allerdings die Szenerien und Dinge, die man während des Lesens erlebt und erfährt, Grund genug sind, bis zum Ende hin zu schmökern.
    Der Schreibstil ist eingängig und flüssig. Die Geschichte ist durch die beiden Handlungsstränge, die Vergangenheit und Gegenwart immer näher zusammenrücken lässt, wunderbar bildhaft und nachvollziehbar erläutert.
    Durch das gelungene Lokalkolorit konnte ich mir die Gegebenheiten und Sitten zu Land und Leuten so vorstellen, dass ich das Gefühl hatte, vor Ort zu sein. Zahlreiche interessante Details werden über das komplette Buch hindurch in die Geschichte verwoben.
    Spannung konnte ich aufgrund der Vorhersehbarkeit zwar nicht erleben, jedoch waren die Tiefgründigkeit und die Umsetzung der Idee des Buches sehr gut gelöst.

    Mein Fazit: lässt unterhaltsam in die isländische Welt eintauchen

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  • 4 Sterne

    12 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 07.07.2019

    Als Buch bewertet

    Starke Frauen
    Ich mag Bücher, die sich auf zwei Zeitebenen abspielen (mehr finde ich immer schwierig, da kommt man zu sehr durcheinander, aber zwei sind immer gut abwechslungsreich) und dieses hier hat mir besonders gut gefallen.
    Es spielt in 1949 und 2017 und die „Zeitsprünge“ sind gut nachvollziehbar:
    2017: Pia macht sich mit ihrer Grossmutter auf die Reise nach Island zum 90sten Geburtstag von Omas Schwester. Seit Jahrzehnten haben die Schwestern nicht miteinander gesprochen. Zwischen ihnen steht ein unausgesprochenes Geheimnis ...
    1949: Die Schwestern Margarete und Helga machen sich aus dem kriegszerstörten Deutschland auf den Weg nach Island, um dort ein Jahr lang auf einem Bauernhof zu arbeiten. Sie wollen sich auf der rauen, ursprünglichen Insel ein neues Leben aufbauen. Während Margarete sich in den Isländer Théo verliebt, zehrt das Heimweh an Helga. Ist das Glück der einen Schwester das Unglück der anderen?
    Die Geschichte um diese starken Frauen ist gut lesbar, bildhaft erzählt und durchauch auch spannend. Sie ist auch sehr emotional und man kann sich gut in die Geschichte und die Figuren einfühlen.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janina S., 03.06.2019

    Als Buch bewertet

    2017: Pia reist mit ihrer Tochter und ihrer Oma nach Island. Nach über 60 Jahren Funkstille nimmt diese die Einladung ihrer Schwester an. Was ist damals geschehen, das die Schwestern, die sich doch anscheinend einmal nahestanden, zerstritten sind? Pia wäre sehr neugierig, doch die Oma will nicht über das Thema reden. Noch dazu hat Pia ihre eigenen Probleme mit ihrer pubertierenden Tochter und dann fängt auch noch ihr Herz an, auf den Nachbarn Ragnar zu reagieren. Dabei ist das das letzte was sie will.

    1949: Margarete überredet ihre ältere Schwester Helga mit ihr für ein Jahr nach Island zu gehen. Dort werden Arbeitskräfte benötigt und sie möchte dem Nachkriegsdeutschland entkommen. Helga trauert noch sehr um ihren Verlobten, der im Krieg verstarb und Margarete hofft, das Helga auf Island wieder neuen Lebensmut schöpft. Doch auch dort ist das Leben karg und die Schwestern tun sich anfangs schwer. Margaretes Lichtblick ist ihr Nachbar Théo.

    Das Buch ist auf zwei Zeitebenen geschrieben. So erfährt der Leser hautnah wie es Margarete und Helga damals auf Island erging. In der Gegenwart dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Pia. Mir haben beide Geschichten sehr gut gefallen, da ich alle Charaktere sehr mochte. Zudem ist Island wirklich ganz toll geschildert, man kann sich alles bildlich sehr gut vorstellen. Und vor allem das Island der Vergangenheit, das Leben dort, war äusserst interessant.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Durch die Beschreibung Islands zum einen ein Buch für die Seele. Zum anderen ist der Schreibstil so, das man mit den Schwestern mitfiebern kann - genauso wie mit Pia.

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  • 5 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 02.05.2019

    Als bewertet

    Die Autorin erzählt hier eine sehr fesselnde Familiengeschichte. Es beginnt im Juni 1949, als Margarete und Helga von Hamburg aus nach Island reisen, da sie durch den Krieg in Deutschland nichts mehr hält. Das Buch teilt sich in zwei Handlungsstränge. Einmal wird zurückgeblickt, auf die damaligen Ereignisse und es wird beleuchtet, was zwischen den Schwestern vorgefallen ist. Der andere Handlungsstrang liegt im Jahr 2017, als Pia ihre Oma nach Island begleitet, die nun zum ersten Mal seit damals wieder isländischen Boden betritt und ihre Schwester nach all den Jahren wieder sieht. Die Autorin hat es sehr gut geschafft, Spannung zu erzeugen, denn man erfährt als Leser erst sehr spät, was zwischen den Schwestern vorgefallen ist. Im Verlauf des Buches konnte ich mir dann irgendwann schon denken, was kommt. Aber die einzelnen Details werden erst sehr spät verraten. Das hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Da die Autorin die Enkelin Pia Sehenswürdigkeiten von Island ansehen gelassen hat, war man als Leser mittendrin in den schönen Landschaftsbeschreibungen und dem Sightseeing. Das hat richtig Lust gemacht, auch mal eine Reise nach Island zu machen. Das Buch ist sowohl unterhaltsam, als auch spannend und vermittelt eine tiefgründige Botschaft: Nicht immer ist alles so, wie es einem erscheint. Es hilft meistens sehr, wenn man einfach mal miteinander redet!

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chrissi die Büchereule, 05.07.2019

    Als Buch bewertet

    Ich bin eigentlich nicht so der historische Romanleser, aber dieser hat mich neugierig gemacht der er in der jetzt Zeit und damals spielt. Ich muss euch sagen, ich wurde mit der Entscheidung nicht enttäuscht, mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

    Wir tauchen mit den Protagonisten in ihre Welt ein und auch in Irland, es fühlte sich so an, als wäre man selber vor Ort und mittendrin. Die Umgebung,Orte und die Gerüche konnte ich mir sehr gut vorstellen und sogar fühlen.

    Ich konnte das Jahr 1949 erleben und das Jahr 2017, wie es denn Protagonisten da ergangen ist und auch viel erfahren über das Geheimnis was die beiden Schwestern hegen, dass mich sehr überrascht hat.

    Die Protagonisten waren alle sehr gut und detailliert da gestellt, nur mit Helga hatte ich meine Probleme, aber das lag daran, dass man merkte das sie und ihre Schwester was verbergenden. Pia mochte ich am meisten , sie hatte so eine Art, die man einfach mögen, muss.

    Die Geschichte war spannend aufgebaut und ich habe es gerne gelesen, obwohl man sich nach geraumer Zeit schon denken konnte, was das Geheimnis der beiden Schwestern war, hatte dies aber nichts mit der Freude und Sehnsucht das Buch weiterzulesen zu tun und ich habe es weiter inhaliert. Habe das Buch in einem Rutsch gelesen, mich hat der Schreib Still und der lebendige Erzähl Still fasziniert.

    Werde nicht mehr von der Autorin lesen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 01.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Im Juni 1949 machen sich die beiden Schwestern Helga und Margarete auf den Weg nach Island. Sie wollen der Nazizeit entkommen und einen Neuanfang in dem fremden Land wagen. Eigentlich nur für ein Jahr als Landarbeiterinnen, aber mehr ist durchaus möglich. Während Margarete sich voller Freude in die neue Heimat und die Arbeit auf den Hof stürzt, zögert Helga. Noch verunsichert durch den Tod ihres Verlobten und geprägt von den Kriegsjahren, will sie sich nicht der Hoffnung eines glücklichen Neuanfanges hingeben.

    Im Juli 2017 machen sich Pia, ihre Tochter Leonie und Oma Margarete auf den Weg nach Island, da Pias Oma den Geburtstag mit ihrer Schwester Helga verbringen möchte. Eine wahnwitzige Reise in den Augen Pias, denn die beiden Schwestern haben seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr miteinander. Während diese sich wieder annähern, scheint Pia ihr Herz nach und nach an das wilde und ungezähmte Island zu verlieren. Vielleicht oder gerade weil der Nachbar Ragnar sie in seinen Bann schlägt. Aber ist Pia bereit für etwas Neues nach ihrer Scheidung? Will Ragnar sie?

    Das Cover zeigt die beiden Schwestern Helga und Margarete auf ihrem Weg nach Island. Sie stehen an der Schiffsreling und blicken auf ihre neue Heimat. Während die eine Schwester Zweifel hegt, sprudelt die andere vor Freude schier über. Ich finde das Coverbild wunderbar zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es die Unterschiedlichkeit der Schwestern widerspiegelt und gleichzeitig einen ersten Eindruck des wilden, einsamen und wunderschönen Islands vermittelt. Spannung, Vorfreude und Hoffnung liegen förmlich in der Luft.

    Karin Baldvinsson schreibt einfach wundervoll! Voller Leben, Elan, Esprit und Spannung entführt sie mich nach Island und in eine berührende Familiengeschichte, die mich schnell fesselte. Ich mag starke, gegensätzliche Parteien, die miteinander ringen und doch liebevoll miteinander umgehen. Zum einen sind dort die beiden Schwestern Margarete und Helga, die in einem neuen Land, ihre Zukunft suchen möchten. Margarete ist voller Hoffnung, Zuversicht und Lebensfreude, die mich förmlich mitriss und auf das aufregende Abenteuer blicken liess. Helga hingegen ist unsicher, traurig und vom Leben enttäuscht. Auch dies war deutlich zu spüren und auch die Angst, sich auf etwas Neues einzulassen. Die Seiten quellen förmlich vor Neubeginn über, vor dem Wagnis, in der Fremde das Glück zu suchen. Doch so leicht, wie die beiden Schwestern es sich erhofft haben, ist es dann doch nicht. Während Helga immer in sich gekehrter wird, blüht Margarete nach anfänglichen Schwierigkeiten auf; sie lernt die Sprache, arrangiert sich mit den einfachen Lebensbedingungen und verliebt sich sogar.

    Auf der anderen Seite reist eine Familie nach Island, die auch gefühlsmässig völlig unterschiedlich sind. Oma Margarete voller Vorfreude und mit der Weisheit des Alters gesegnet, ihre Enkelin Pia mit Ungeduld und Anspannung und deren Tochter Leonie, die gegen alles rebelliert. Sie besuchen Helga, die ihren 90sten Geburtstag feiern möchte. Doch was ist damals vorgefallen, dass die Schwestern getrennte Wege gegangen sind und nicht, wie versprochen ein Leben lang verbunden blieben? Natürlich schleicht sich schnell ein Gedanke ein, wie es abgelaufen sein könnte, aber Karin Baldvisson schreibt so lebendig und mitreissend, dass sich meine Überlegungen schnell verflüchtigten und ich mich lieber im Hier und Jetzt aufhielt und einfach das Buch in vollen Zügen genoss.

    Und dies alles vor der wirklich atemberaubenden Kulisse Islands! Ich hätte mir keinen besseren Ort für diese verworrene, berührende und ergreifende Familiengeschichte vorstellen können, da die Seele des Landes mit denen der Protagonisten eng verwoben ist. Sie ergänzen sich, unterstreichen das Geschehen und verdeutlichen es.
    Besonders gut hat mir der ständige Wechsel zwischen 1949 und 2017 gefallen. Es half mir, die Schwestern Helga und Margarete heute besser zu verstehen, da ich ihre Vergangenheit gezeigt bekam. Trotzdem fesselten mich die aktuellen Geschehnisse zwischen Pia und Ragnar. Das Buch ist zwar abgeschlossen, aber ich wünsche mir eine Fortsetzung, bei länger bei diesen tollen Charakteren belieben zu können!


    Mein Fazit
    Ein Buch wie Island: Rau, berührend, spannend, einzigartig und einfach toll!

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina B., 21.05.2019

    Als Buch bewertet

    In dem Versprechen der Islandschwestern geht es um die Geschichte zweier Schwestern, Helga und Greta, die um Trümmer- Deutschland und all den schlimmen Erinnerungen zu entfliehen im fernen Island als Landarbeiterinen anheuern. Doch die einst so innige Schwesternfreundschaft scheint zerrüttet, als ca. 60 Jahre später die nun wieder in Hamburg lebende Greta mit Enkelin Pia und Urenkelin Leonie zum ersten Mal seit jahrelanger Funkstille zum 90 Geburtstag Helgas nach Island eingeladen werden. Sie entscheiden sich zu kommen und die verborgene Geschichte nimmt ihren Lauf. Doch nicht nur für die Schwestern weht ein frischer Wind ins Haus – schon bald macht Pia Bekanntschaft mit dem ebenso attraktiven wie charmanten Pferdewirt Ragnar und auch Leonie schliesst neue Freundschaften.

    Anders, als aus dem Klappentext heraus erwartet spielt die Geschichte in zwei unterschiedlichen Zeitsträngen. Für mich macht dies die Geschehnisse authentischer und spannender zu lesen. Es ist einfach ein gefühlter Unterschied, ob man aus dem nach hinein erzählt liest, wie es damals war, oder direkt in dieser Zeit erzählt wird.
    Zweiteres ist für mich immer ergreifender. So haben wir einmal die Monate der Überfahrt, Ankunft und des Lebens auf dem isländischen Gutshof, als Helga und Margarete (Greta) noch junge Frauen waren, erzählt aus der Sicht Gretas, der jüngeren Schwester. In einem anderen Zeitstrang lernen wir dann im Jetzt (2017 hier) Pia, Leonie und Ragnar kennen, und die beiden Omas als alte Frauen. Hier ist die Geschichtserzählung ebenfalls nochmals unterteilt, einmal in Pias und einmal in Ragnas Sichtweise der Dinge. Das kann zwischendurch auch in einer Szene öfters mal wechseln und macht für mich einen besonderen Reiz dessen aus, wie die beiden sich gegenseitig umschleichen. Besonders gut gefällt mir die erste Begegnung, der Zufall des weiteren Kontakts und die Entwicklungen zwischen den beiden gegen Ende des Buches.

    In diesem Roman habe ich den Eindruck, dass was die Charaktere angeht wirklich an alles gedacht wurde, alle sehr unterschiedlich und doch sehr sympathisch.
    Den nächsten Bezug habe ich zu Pia und Margarete, was wohl auch daran liegt, dass wir über die beiden im Laufe des Buches so viel erfahren. Besonders den Mut der jungen Greta bewundere ich, alles hinter sich zu lassen um ein neues Leben für sich und ihre Schwester zu ergattern, auch wenn sie mir zwischenzeitlich ein wenig naiv wirkt. Es tut mir lange Zeit im Buch sehr leid für sie, was sich schon über viele Seiten hinweg abzeichnet. Helga macht für mich die heftigste Entwicklung durch. Lernen wir sie zu Beginn der Überfahrt als eher schüchterne, reservierte und vom Kummer noch schwer geschafftes Mädchen kennen, begegnen wir ihr in späteren Jahren als eine lebensfrohe, herzensgute alte Dame.
    Pia und Leonie dagegen sind ein typisches Mutter – Tochter Gespann, schwer geprägt durch die aufblühenden Pubertät Leonies. So sind Zickerein an der Tagesordnung und über den Besuch der weiterführenden Schule wird ausgiebig immer wieder verhandelt, für Leonie ist klar: So nicht! Pia dagegen möchte als doch sehr beschützende Mutter selbstverständlich das Beste für ihre Teenagerin. Hinzu kommt der ständige Streit mit Ex-Mann und Klienten-ferne Fälle bei ihrer Arbeit beim Jugendamt. Pia lernt auf diesem Urlaub nicht nur viel über ihre Familie, sondern auch mal auf ihr Herz zu hören. Und ein Schlüssel hier ist Ragnar, der sympathische Neuzeit- Wikinger vom Pferde - Hof nebenan. Er gefällt mir total gut, wirkt sehr bodenständig und doch gefühlsbetont, sorgt sich um seine kleine Tochter, die bei seiner Exfrau lebt. Somit haben er und Pia so einiges gemeinsam. Es ist sehr unterhaltsam, den beiden dabei zuzuschauen, wie sie sich auf oberflächlicher Ebene umschleichen und die Dialoge wurden mich viel Herz und Humor verfasst. Ein genialer zweiter Handlungsstrang, der den ersten in früheren Jahren, der teil etwas melancholisch und schwermütig daherkommt mit einer beschwinglichen Leichtigkeit ergänzt.

    Ein wenig polarisiert dagegen hat für mich die immer mal wieder unterschwellig genannten Erziehungstipps im Buch. Zum einen fand ich es authentisch, dass man sich als Eltern natürlich viel über sowas unterhält, gerade auch, wenn unterschiedliche Kulturen wohl andere Sichtweisen auf bestimmte Entwicklungen haben. Zum anderen war mir das teils zu viel und wirkte wie überflüssig in Szene gesetztes Besserwisserei zu einem Klischee Thema, das einfach weit von der eigentlichen Geschichte entfernt liegt.
    Am tiefsten bewegt hat mich, ganz dem Titel nach, die Geschichte, die die beiden Schwestern verbindet, sowie die Auflösung gegen Ende des Buches. Das war wirklich wunderschön zu lesen!
    Neben dem Hauptstrang ist auch die Kulisse atemberaubend. Die Darstellung Islands läd zum träumen ein und hat eindeutiges Reise- Sucht Potential! Ausserdem gefallen mir die vielen kleinen isländischen Anekdoten und die einfliessende Sprache.

    Fazit: Ein schöner Roman, der von allem ein bisschen zu bieten hat. Es macht wirklich Spass ihn zu lesen, einen bleibenden Eindruck hinterlässt er aber eher nicht.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 19.06.2019

    Als Buch bewertet

    “Das Versprechen der Islandschwestern” ist ein Roman, dessen Inhaltsangabe mein Interesse sofort entfacht hat.
    Das Cover wirkt sehr rauh und sehnsuchtsvoll, was sich unglaublich gut mit dem Setting deckt.
    Und das ist auch das Geheimnis dieses Romans.
    Island, in seiner ganzen Pracht.
    Rauh, melancholisch und auch irgendwie aufregend und wild.
    Bei den Beschreibungen die immer wieder einfliessen, hat man das Gefühl direkt den Wind auf der Haut zu spüren.
    Oh ja, ich freute mich auf die Geschichte von Margarete und Helga. Zwei Schwestern die einst nach Island gingen und deren Herzen gebrochen wurde.
    Jahre später, sehr viele Jahre später macht sich Pia mit ihrer Grossmutter Greta auf den Weg zum 90. Geburtstag von Omas Schwester Helga.
    Kann der Riss der zwischen den beiden besteht wieder gekittet werden, oder ist es längst zu spät dafür?
    Und was hält Island für Pia parat, die mit ihrer pubertierenden Tochter Leonie zu kämpfen hat?

    Die Autorin hat einen sehr leichten und angenehmen Schreibstil. Sehr sanft, einfühlsam und zum Teil auch etwas melancholisch.
    Dennoch konnte ich lange Zeit keinen richtigen Zugang zum Geschehen und zu den Charakteren finden.
    Die Atmosphäre war schwer, etwas drückend und trug eine Spur Resignation und Traurigkeit in sich. Zudem hatte ich das Gefühl, ich würde mitten ins Geschehen geworfen werden.
    Man erlebt hier im Wechsel zwei Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen.
    Zum einen erlebt man die Geschichte von Margarete und Helga, die 1949 begann und der zweite Handlungsstrang beinhaltete Pias und Gretas Weg, der 2017 spielt.
    Zunächst fand ich besonders die Vergangenheit sehr interessant. Man erlebt eine vor leben sprühende Margarete, die das Gefühl hat, nach den Sternen greifen zu können. Ganz anders Helga. Helga hat mit ihrer Trauer zu kämpfen und wünscht sich nichts sehnlicher als nach Deutschland zurückkehren zu können.
    Was also passierte damals, das nicht Helga nach Deutschland zurückkehrte, sondern Margarete?

    Die Handlung schritt zunächst sehr mühsam voran. Die Autorin legt hier sehr wert auf Details und Tiefgründigkeit. Was an sich wirklich toll ist, da man so alles umso intensiver in sich aufnehmen kann. Bei mir führte es jedoch dazu, das es meinen Lesefluss doch mitunter beeinflusste.
    Später wurde es dann besser, weil die Story interessanter, impulsiver und facettenreicher wurde.
    Dabei fand ich insbesondere die Charaktere sehr toll ausgearbeitet. Ganz besonders Margarete konnte ich wirklich sehr gut spüren.
    Ihre Lebenslust, ihre Stärke, aber auch ihren tiefsitzenden Schmerz.
    Helga erschien mir immer etwas zugeknöpft und unnahbar. Erst in der Gegenwart konnte ich richtig Bezug zu ihr aufnehmen.
    Die Gegenwart war deutlich erfrischender. Was vor allem an Leonie lag, die mich mit ihrer jugendlichen Frische zum schmunzeln brachte.
    Pia wirkte auf mich etwas verbittert und hektisch.
    Erst als ich auf die Hintergründe stiess, wurde das für mich nachvollziehbarer.
    Schade empfand ich, das Théo für mich leider gar nicht greifbar war. Interessant wäre hier wirklich seine Perspektive gewesen. Denn oft sieht man nur den Schein, aber nie was in den Menschen tatsächlich vor sich geht. Dennoch konnte ich mir sehr gut vorstellen, was in ihm gebrodelt hat. Wie er mit seiner inneren Zerrissenheit zu kämpfen hatte.
    Trotz allem sind alle Charaktere authentisch und lebendig in ihrer Art. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, was hier sehr gut zum Ausdruck kommt.

    Für mich war vor allem Island eine wahre Wohltat. Ein Ort der Heilung.
    Ein Ort, an dem Träume wahr werden können. Aber auch ein Ort des Schmerzes.
    Erst ab Mitte der Handlung hat mir das Lesen deutlich mehr Spass gemacht.
    Denn nicht nur die Vergangenheit bedeutet Veränderung. Auch die Gegenwart tut dies. Immer wieder verschmelzen einzelne Komponente ineinander und man begreift , das Zeit keine Rolle spielt.
    Wichtig ist, das wir über unseren Schatten springen und endlich Heilung und Glück erfahren können.
    Unseren Stolz hinter uns lassen und endlich unsere ganze Stärke hervorkommt lassen.
    Denn nur so ist das möglich.
    Die Dramatik, aber auch die zwischenmenschlichen Aspekte kommen nicht zu kurz.
    Man erlebt traurige, glückliche und wütende Momente.
    Momente, die Schmerz rauslassen.
    Momente, die pures Glück erfahren lassen.
    Ohne Frage hat mich diese Geschichte wirklich beschäftigt. Sie war intensiv. Zum Teil laut, aber auch sehr sanft und leise.
    Als die Auflösung vor mir lag. War ich nicht überrascht. Aber ich habe verstanden.
    Denn Schmerz, Demütigung und Stolz kann den Menschen zum äusseren treiben. Blind vor Tränen und Wut, sieht man nur noch den eigenen Schmerz.
    Aber vielleicht bedeutet das nicht das Ende. Manchmal müssen sich die Schicksalsfäden neu verbinden, damit Glück einziehen kann. Wenn auch wie hier mit einem bittersüssen Beigeschmack.

    Die Autorin hat diesen Roman wirklich grossartig strukturiert, für mich hätte er eben nur etwas temporeicher sein können.
    Ein Roman der in erster Linie mit dem Setting punktet und viel Dramatik, als auch Tragik für den Leser bereithält.
    Es geht um Veränderung, um loslassen. Um den Mut zu finden über seinen Schatten zu springen und neu zu beginnen.
    Ein Roman der das pure Leben widerspiegelt.
    Rauh, lebendig und voller Höhen und Tiefen.

    Fazit:
    Die Islandschwestern machten es mir nicht unbedingt einfach.
    Karin Baldvinsson widmet sich mit sehr viel Feingefühl zwei Schwestern, die sich verloren haben.
    Zwei Schicksale. Zwei Zeitebenen.
    Ein Roman der vor allem mit dem grossartigen Setting Islands punktet und viel Dramatik und Herzschmerz im Gepäck hat.
    Ein Roman der für mich zwar kleine Schwächen hat, aber mich letztendlich gut unterhalten konnte.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janina S., 10.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    2017: Pia reist mit ihrer Tochter und ihrer Oma nach Island. Nach über 60 Jahren Funkstille nimmt diese die Einladung ihrer Schwester an. Was ist damals geschehen, das die Schwestern, die sich doch anscheinend einmal nahestanden, zerstritten sind? Pia wäre sehr neugierig, doch die Oma will nicht über das Thema reden. Noch dazu hat Pia ihre eigenen Probleme mit ihrer pubertierenden Tochter und dann fängt auch noch ihr Herz an, auf den Nachbarn Ragnar zu reagieren. Dabei ist das das letzte was sie will.

    1949: Margarete überredet ihre ältere Schwester Helga mit ihr für ein Jahr nach Island zu gehen. Dort werden Arbeitskräfte benötigt und sie möchte dem Nachkriegsdeutschland entkommen. Helga trauert noch sehr um ihren Verlobten, der im Krieg verstarb und Margarete hofft, das Helga auf Island wieder neuen Lebensmut schöpft. Doch auch dort ist das Leben karg und die Schwestern tun sich anfangs schwer. Margaretes Lichtblick ist ihr Nachbar Théo.

    Das Buch ist auf zwei Zeitebenen geschrieben. So erfährt der Leser hautnah wie es Margarete und Helga damals auf Island erging. In der Gegenwart dreht sich die Geschichte hauptsächlich um Pia. Mir haben beide Geschichten sehr gut gefallen, da ich alle Charaktere sehr mochte. Zudem ist Island wirklich ganz toll geschildert, man kann sich alles bildlich sehr gut vorstellen. Und vor allem das Island der Vergangenheit, das Leben dort, war äusserst interessant.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Durch die Beschreibung Islands zum einen ein Buch für die Seele. Zum anderen ist der Schreibstil so, das man mit den Schwestern mitfiebern kann - genauso wie mit Pia.

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