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  • 5 Sterne

    26 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 25.03.2020

    Als Buch bewertet

    Wunderbar warmherzig und ehrlich

    Inhalt:
    Don Tillman ist mittlerweile 52 Jahre alt und seit 13 Jahren mit Rosie liiert. Die beiden sind Eltern des 11-jährigen Hudson. Hudson, der seinem Vater in vieler Hinsicht frappierend ähnelt, bekommt immer wieder Schwierigkeiten in der Schule, was Dons Vater-Instinkt auf den Plan ruft. Er schmeisst seinen Job als Professor und widmet sich fortan der Weiterentwicklung seines Sohnes …

    Meine Meinung:
    Ich mochte die beiden ersten Bände dieser Reihe sehr und war recht überrascht, als ich von einem dritten hörte. Da stand für mich sofort fest, dass ich diesen auch lesen muss, und ich wurde nicht enttäuscht.

    Eigentlich müsste der Roman „Das Hudson-Projekt“ und nicht „Das Rosie-Resultat“ heissen, denn es geht vor allem um Don und Hudson. Rosie tritt hier ein wenig in den Hintergrund gegenüber den anderen Bänden, verschwindet aber nie ganz und bringt Don auch immer wieder auf Linie.

    Graeme Simsion erzählt wieder sehr warmherzig und offen von seinem speziellen Protagonisten Don Tillman, der sich und seinen Mitmenschen nicht eingestehen will, dass er „im Spektrum“ ist, also Autist. Don hat sich seit dem 1. Band stark weiterentwickelt und tut dies auch hier noch. Trotzdem behält er seine unverwechselbare Art, für die man ihn einfach mögen muss.

    Herrlich die Szenen, wenn er Hudson Sozial- oder sportliche Kompetenzen beibringen will, was in vielen Fällen von vornherein zum Scheitern verurteilt scheint. Doch Hudson löst seine Probleme auf seine Weise und mit Unterstützung vieler Menschen. Im Endeffekt profitiert auch Don davon.

    Von diesen beiden, aber auch von Rosie, kann man so viel lernen in Bezug auf Toleranz und Empathie, Ehrlichkeit und Mut.

    Fazit:
    Ein warmherziger Roman mit tollen Protagonisten, von denen sich jeder eine Scheibe abschneiden sollte, ein Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit und gegen Vorurteile. Absolut lesenswert!

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  • 5 Sterne

    11 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    harakiri, 23.03.2020

    Als Buch bewertet

    „Das Hudson-Experiment“
    Don Tillman ist glücklich: nach einigen schlimmen Jahren hat er es geschafft, er hat einen tollen Beruf, eine super Ehefrau und einen klasse 11-jährigen Sohn. Doch der hat so seine eigenen Probleme und es kommt der Verdacht auf: hat er Autismus? Don ist entschlossen, seinem Sohn zu helfen. Auf seine eigene Art und dass das wieder für jede Menge Probleme sorgt, ist klar. Aber: Don ist ja ein Problemlöser!
    Ich liebe die Rosie-Serie, wobei Rosie in diesem Buch fast zu einer Nebenfigur verkommt. Im Mittelpunkt stehen Don und sein Sohn, für den Don alles tun würde. Und da er nicht anders kann, tut er auch alles für ihn. Nur sieht Hudson das stellenweise anders und löst die Probleme auf seine Art.
    Simsion ist wieder ein toller Roman gelungen. Ich klebte förmlich an den Seiten und zwar von der ersten bis zur letzten. Seine Charaktere sind total gut ausgearbeitet, man kann mit ihnen mitfühlen und muss sie einfach mögen. Sie sind anders – na und? Hilft Simsions Schreibweise doch auch, dass man merkt: es gibt Menschen die anders sind. Aber sind sie deshalb weniger liebenswürdig? Nein! Im Falle von Don sogar im Gegenteil.
    Ein Buch in der Ich-Form zu schreiben ist oftmals schwierig und für den Leser nicht einfach zu lesen. Aber Don erzählt so erfrischend von sich, da ist man einfach mitgerissen und möchte es gar nicht anders haben. Und was man auch nicht möchte: dass das Buch aufhört. Gerne hätte ich Don, Rosie, Hudson und ihre Freunde noch weiter begleitet.
    Fazit: ich begleite Don schon seit dem ersten Buch und bin immer wieder positiv überrascht, was er so anstellt. Mein bisheriges Buch-Highlight in 2020.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 11.04.2020

    Als eBook bewertet

    "Einen Aspie darf man eben nie unterschätzen"

    Schon die beiden ersten Teile rund um den ganz besonderen Don und seine Rosie haben mir beste Unterhaltung geboten und auch „Das Rosie Resultat“, steht dem in nichts nach.

    Für Don gilt zu Beginn des dritten Teils, „Jetzt, mit einundfünfzig, hatte ich – vor allem dank meiner besonderen Problemlösetechniken – einen stimulierenden und gutbezahlten Job, war mit der schönsten Frau der Welt verheiratet (Rosie), die zu mir passte, wie keine andere, sowie Vater eines fröhlichen und begabten zehnjährigen Sohnes (Hudson), der mittlerweise ebenfalls Anzeichen zeigte, beim Problemlösen innovative Wege zu beschreiten.“ Er könnte also behaupten, es „hatte die Kurve meiner Zufriedenheit mit dem Leben einen Höhepunkt erreicht.“ Diese Kurve gerät allerdings auf Abwege, als Rosie in Australien ein grossartiges Jobangebot bekommt. Don ist nicht abgeneigt, wenig begeistert ist aber Hudson, der sich in New York wohl fühlt, dort gut in der Schule ist und auch einige Bekannten und Freunde hat. Einige Zeit und einen Umzug ins hippe Melbourne später, hat sich die Lebenssituation radikal verändert. Hudson kämpft nicht nur mit erheblichen Eingewöhnungs- und Anpassungsproblemen, sondern Rosie und Don werden darüber hinaus ständig in die Schule bestellt, weil angeblich wieder etwas aus dem Ruder geraten ist. Fast gleichzeitig lässt Don sich bei einer Genetikvorlesung zu einem Gedankenexperiment ein, durch das es zum Eklat kommt, und ihm droht daher ein Disziplinarverfahren.

    Als Leser darf man bei der Familie ein Weilchen einziehen, mit ihnen den Alltag erleben, der mit Plänen, Ritualen und Mathespielchen der besonderen Art nicht unbedingt als gewöhnlich bezeichnet werden kann. Man wird Zeuge von einigen Unterredungen mit der Schule, kann vielleicht noch verstehen, dass Lehrer nicht besonders begeistert sind, wenn sie ständig verbessert werden, weil für Hudson gilt, „Irgendjemand hat ihm mehr Grammatik beigebracht, als für sein Alter notwendig ist.“, ist dann aber mit Don und Rosie wenig begeistert davon, ja wird fast schon gemeinsam mit ihnen wütend, dass die Schule ständig insistiert, dass sie Hudson unbedingt auf Autismus testen lassen sollen. Es werden Ansichten von Bekannten zum Thema gesucht. Es gibt Antworten wie „Hudson hat deine Gene, und er wächst mir die als Vater auf, und … na ja einige deiner... Verhaltensweisen … überschneiden sich“, die Don verunsichern und ihn hinter Hudsons Verhalten immer wieder nach Anzeichen von Autismus suchen lassen, aber auch solche, die ich von einer Diagnose eher abhalten und bestätigen, dass er auf gar keinen Fall darunter leiden kann, „Seine Eltern waren nun mal Eierköpfe, was erwartet ihr also? Lasst ihn so sein, wie er ist. Im Moment tut er sich eben ein bisschen schwer in der Schule.“ Da für Don gilt, „Mich wegen des Genetikvorlesungseklats auf das Asperger-Syndrom zu berufen, kam mir feige vor.“, denn, „Ich betrachte mich nicht als behindert.“ und ein Urteil, „Nicht schuldig aufgrund von Geistesstörung?“, war alles andere als das was er wollte, will er für seinen Sohn diesen Stempel natürlich auch nicht. Er beschliesst sich beruflich neu zu orientieren, mehr Zeit mit seinem Sohn zu verbringen und Hudson so dabei zu helfen sich anzupassen. In welcher beruflichen Sparte der Genetiker dabei landet und welche Massnahmen er dabei selbst ergreift, welche er aber besser outsourct, wird nicht verraten.

    Der witzig, pointierte, dabei aber auch äusserst warmherzige Schreibstil des Autors hat mich wieder einmal von der ersten Seite ab begeistert. Man darf, wie schon in den ersten beiden Teilen unheimlich viel Schmunzeln, sei es durch witzige Szenen wie z.B., wenn er im Schlafanzug für Gäste, die in Kürze in der Tür stehen werden, kocht. „Es gab einen minderschweren Kochunfall mit einer explodierenden Esskastanie. […] Um weiteren Zeitverlust zu vermeiden, wählte ich anstelle einer Zwischenlösung gleich mein Nachgewand.“, oder er ein Video von sich paarenden Tieren zusammenstellt, weil der das für Sexualaufklärung von Hudson als nützlich einschätzt. Auch wenn Rosie Don ab und an den Kopf gerade rückt und Licht ins Dunkel bringt, hat mir das oft ein Grinsen aufs Gesicht geschickt, denn es kann schon mal heissen, „Meine Verteidigung umfasste zweihundertsechzig Seiten und Rosie bestand darauf, dass ich sie zusammenfasste.“, was ihr dann einfach gelingt, „Du bist ein Genie, wie du alles genau auf den Punkt bringst. Dieser eine Satz stimmt genau und entlastet mich.“. Abgeklärt, völlige rationale Antworten und Verhaltensweisen bei Don, der seinem Sohn z.B. mit vollem Einsatz die Teilnahme am Schulskikurs rettet, aber dann doch nicht bis zum Letzten geht, wenn es nicht sein muss, denn „Snowboard fahren zu können wäre mir in keiner Weise von Nutzen.“, sind wieder einmal zuhauf zu finden und Hudson steht dem nicht viel nach. Dons Nachwuchs sucht sich schon mal ein Buch über Mode aus, das Don auf eine falsche Fährte bringt, dem Jungen dagegen schlicht den grössten Erlös beim Weiterverscherbeln einbringt, oder auch so eine Idee, wie dem Grossvater einen Finger abzuschneiden, damit man ihn klonen könnte, sind nur zwei kleine Kostproben aus dessen Repertoire. Aber wie immer geht es nicht nur lustig zu, sondern der Roman hält auch ganz viele berührende Momente parat. Unheimlich viel Liebe zu seinem Sohn und zu Rosie sind zu spüren, gegenseitige Achtung und Wertschätzung und man bekommt als Leser auch den einen oder anderen Denkanstoss, über seine eigenen Vorurteile und Meinungen nachzudenken.

    „Früher hatte ich mir gewünscht, die Welt wäre anders, aber immer angenommen, dass es an mir läge, mich anzupassen.“ Wünschenswert wäre aber doch, dass sich die Welt ändern würde, dass sich niemand, der nicht in Schema F passt, ständig verbiegen muss und wir mit Menschen, die anders sind als der Durchschnitt, als das was für „Normal“ gehalten wird, ohne Vorbehalte umgehen würden. Wie liebenswert Menschen, die man vielleicht auf den ersten Blick für eigenbrötlerisch oder verschroben hält, eigentlich sein können, zeigt der Autor hier wieder einmal mehr als gekonnt, wirbt so für ein mehr an Verständnis und bringt somit zumindest einen Stein in die richtige Richtung für eine bessere Welt ins Rollen.

    Don ist ein ganz besonderer Mensch und ich bin schon seit dem ersten Teil in ihn vernarrt. In sozialen Kompetenzen ist er vielleicht nicht der Meister, aber wie gross sein Herz im Grunde genommen ist, und welch ein liebenswerter Kerl er ist, beweist er hier wieder einmal aufs Neue. Schade nur, dass er in Rosie schon seine Traumfrau gefunden hat, aber die ist auch wirklich eine Wucht. Liebend gerne hätte ich die beiden zu guten Freunden und könnte dann auch die tolle Entwicklung, die Hudson hier durchmacht, weiter mit verfolgen. Aber vielleicht lässt der Autor mich ja zumindest mit einer Fortsetzung wieder ein Auge darauf werfen. Ich würde mich irre freuen. Völlig begeisterte fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesefee23.05, 03.04.2020

    Als Buch bewertet

    „Wir alle sind Sonderfälle.“ – Albert Camus

    „Das Rosie-Resultat“ ist ein Roman von Graeme Simsion, übersetzt von Annette Hahn. Er erschien im März 2020 im S. Fischer Verlag und ist der dritte Band der Buchreihe um Rosie und Don.
    Hudson ist mittlerweile 10 Jahre alt und Don erkennt immer mehr Gemeinsamkeiten zwischen seinem jüngeren Ich und seinem Sohn. Während er sich vornimmt, Hudson beizubringen, wie man soziale Kontakte knüpft und sich in die Gesellschaft integriert, fällt sein Sohn in der Schule auf und an die Versetzung auf die Highschool wird von der Schulleiterin eine Untersuchung auf Autismus gefordert. Doch bringt eine solche Diagnose nicht mehr Schaden als Nutzen und ist Hudson wirklich ein Mensch mit Autismus?

    Der Schwerpunkt der Romanreihe verschiebt sich in diesem Band auf Menschen mit Autismus und den Umgang der Gesellschaft mit ihnen. Anhand von Hudsons Geschichte werden Beispiele für Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten dargestellt, aber auch kontroverse Aspekte beleuchtet und diskutiert. So thematisiert die Handlung nicht nur die korrekte Bezeichnung von „Autisten“ oder fachlich korrekter „Menschen mit Autismus“, sondern auch die Folgen, die eine entsprechende Diagnose mit sich bringen kann und die nicht immer unbedingt vorteilhaft für den Betroffenen sein muss. Zudem wird die Frage aufgeworfen, ob ein Mensch mit Autismus überhaupt ein „Betroffener“ ist oder ob der Autismus eben ein Teil der Persönlichkeit ist.
    Diese Betrachtung der unterschiedlichen Meinungen hat mir sehr gut gefallen und auch die Darstellung ist anschaulich und präzise gelungen. Dem Leser wird keine Meinung aufgezwungen, man kann sich seine eigenen Gedanken machen und sich fragen, wie offen oder tolerant man zu Menschen ist, die „anders“ sind.
    Der Grundton des Romans wechselt durch die andere Schwerpunktsetzung von amüsant zu ernst und wird dadurch von einer Komödie zu einem fundierten und lesenswerten Roman mit eher sachlichem Thema. Der Schreibstil an sich blieb dabei aber flüssig und unkompliziert, die Charaktere wurden erneut gut dargestellt und wirken authentisch, der Leser erhält nebenbei wertvolle Einblicke und Ideen zu einem wichtigen und bewegenden Thema.
    Es wird deutlich, dass Don mittlerweile noch besser mit den Emotionen und Gefühlen andere Personen umgehen kann und seine erlernten Fähigkeiten sogar an seinen Sohn weitergeben kann. Auch ist er weiterhin bemüht, nicht nur seine eigenen Probleme oder die seiner Familie zu unterstützen, sondern auch seine Freunde bestmöglich zu unterstützen. Die Art und Weise, mit der er die auftretenden Unwägbarkeiten angeht, ist und bleibt natürlich speziell und auch seine Lernmethoden sind teilweise etwas skurril, auch wenn die meisten Handlungen doch gewöhnlicher und weniger lustig waren, als in den vorherigen Bänden. Die Entwicklung von Don hat mir aber sehr gut gefallen, denn sie zeigt, wie Dinge einem leichter fallen können, wenn man von den richtigen Menschen dabei unterstützt wird.
    Für mich ist „Das Rosie-Resultat“ leider trotzdem der schwächste Band der „Rosie-Reihe“. Ausgehend von den vorherigen Bänden hatte ich eine Komödie mit viel Humor erwartet und wurde in dieser Hinsicht eher enttäuscht. Allerdings glaube ich, dass mir der Roman besser gefallen hätte, wenn ich mit einer anderen Erwartungshaltung an ihn herangegangen wäre, und keine Komödie vorausgesetzt hätte. Insgesamt war der dritte Band der Reihe nämlich gut ausgearbeitet und thematisiert ein wichtiges Thema, mit dem ich mich bisher nur sehr wenig auseinandergesetzt habe. Mir gefällt gut, dass der Autor ein Thema für seine Romanreihe gewählt hat, dass in der Literatur eher ungewöhnlich und einzigartig ist.

    Mein Fazit: Da ich eine Komödie erwartet habe, aber einen Roman mit einem unglaublich wichtigen Thema bekommen habe, und ich dadurch nicht richtig mit dem Buch warm werden konnte, vergebe ich nur 4 von 5 Sternen für „Das Rosie-Resultat“. Trotzdem handelt es sich um einen Roman, der das Herz berührt und beim Leser die Frage aufwirft, wie tolerant oder offen man Menschen gegenübertritt, die „anders“ sind.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 03.04.2020

    Als Buch bewertet

    Der Problemlöser

    „Es soll alles so bleiben wie es ist.“ (S. 15) verlangt Dons und Rosies Sohn Hudson, als sie wegen Rosies Arbeit nach Melbourne ziehen müssen. Hudson ist inzwischen 10 Jahre alt, genau wie Don in manchen Dingen etwas eigen und hatte in Amerika keine Probleme. Doch in seiner neuen Schule werden sie regelmässig zum Direktor bestellt. Hudson würde den Unterricht stören oder nicht verfolgen und ständig die Grammatik der Lehrer verbessern. Man fordert, dass sie ihn auf Autismus untersuchen lassen – er würde seinem Vater ja immer ähnlicher werden. Da entwickelt Don den Plan, Hudson zu mehr sozialer Kompetenz und neuen Freunden zu verhelfen ...

    „Das Rosie-Resultat“ ist der dritte Band um den am Aspergersyndrom erkrankten Don Tilman und seine Frau Rosi. Bereits die Vorgänger waren echte Highlights und auch dieses Buch hat mich bis weit nach Mitternacht gefesselt, weil ich immer wieder nur noch schnell ein Kapitel lesen wollte und es dann doch komplett ausgelesen habe.

    Don hat eine ganz eigene Sicht auf die Welt und seine Mitmenschen und geht gern wissenschaftlich an Probleme heran. Er möchte Hudson möglichst unauffällig unterstützen, wählt dazu zum Teil recht ungewöhnliche Mittel und arbeitet nach dem Prinzip „trial and error“. Jedes Mal, wenn etwas schief geht, ändert er die Methode und bindet die Familie, Freunde und Bekannte ein. Aber ist das, was er will, auch das Beste für Hudson? Greift er nicht zu sehr in dessen Entwicklung und Persönlichkeitsentfaltung ein? Ist Don seinem eigenen Vater viel ähnlicher, als er dachte? Zudem versteht Hudson die Bemühungen nicht immer: „Ihr könnt mich so, wie ich bin, nicht leiden. Sonst würdet ihr mich nicht ändern wollen.“ (S. 225)

    Graeme Simsion beschreibt eine sehr warmherzige und besondere Vater-Sohn-Beziehung. Don würde Hudson gern die schlechten Erfahrungen ersparen, die er machen musste, und schiesst dabei nicht nur einmal übers Ziel hinaus. Sie kämpfen gegen Vorurteile und für die Anerkennung ihrer Persönlichkeit und Leistungen. „Ich hab mir ja immer Sorgen um Dich gemacht, aber am Ende hast Du mich echt überrascht.“ (S. 171)
    „Das Rosie-Resultat“ ist ein ganz wunderbares Buch über Selbstbestimmung und Selbsterkenntnis, Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Verlust und Vergebung, geschrieben mit sehr viel Herz und Humor.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    harakiri, 23.03.2020

    Als Buch bewertet

    „Das Hudson-Experiment“
    Don Tillman ist glücklich: nach einigen schlimmen Jahren hat er es geschafft, er hat einen tollen Beruf, eine super Ehefrau und einen klasse 11-jährigen Sohn. Doch der hat so seine eigenen Probleme und es kommt der Verdacht auf: hat er Autismus? Don ist entschlossen, seinem Sohn zu helfen. Auf seine eigene Art und dass das wieder für jede Menge Probleme sorgt, ist klar. Aber: Don ist ja ein Problemlöser!
    Ich liebe die Rosie-Serie, wobei Rosie in diesem Buch fast zu einer Nebenfigur verkommt. Im Mittelpunkt stehen Don und sein Sohn, für den Don alles tun würde. Und da er nicht anders kann, tut er auch alles für ihn. Nur sieht Hudson das stellenweise anders und löst die Probleme auf seine Art.
    Simsion ist wieder ein toller Roman gelungen. Ich klebte förmlich an den Seiten und zwar von der ersten bis zur letzten. Seine Charaktere sind total gut ausgearbeitet, man kann mit ihnen mitfühlen und muss sie einfach mögen. Sie sind anders – na und? Hilft Simsions Schreibweise doch auch, dass man merkt: es gibt Menschen die anders sind. Aber sind sie deshalb weniger liebenswürdig? Nein! Im Falle von Don sogar im Gegenteil.
    Ein Buch in der Ich-Form zu schreiben ist oftmals schwierig und für den Leser nicht einfach zu lesen. Aber Don erzählt so erfrischend von sich, da ist man einfach mitgerissen und möchte es gar nicht anders haben. Und was man auch nicht möchte: dass das Buch aufhört. Gerne hätte ich Don, Rosie, Hudson und ihre Freunde noch weiter begleitet.
    Fazit: ich begleite Don schon seit dem ersten Buch und bin immer wieder positiv überrascht, was er so anstellt. Mein bisheriges Buch-Highlight in 2020.

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  • 5 Sterne

    jam, 12.09.2021

    Als eBook bewertet

    „Wenn er seine Jugend damit verbringen will, einen Ball hin und her zu treten, (…) gerne. Aber frag ihn erst mal selbst.“
    „Er muss ja nicht gut sein“, erwiderte ich. „Nur nicht peinlich.“
    „Peinlich – für wen?“
    Kapitel 23

    Rosies und Dons Sohn Hudson ist mittlerweile 11 Jahre alt, und seine schulische Entwicklung stellt Don vor ein Problem, zusätzlich zu vier weiteren grossen, an die er mit der ihm eigenen Rationalität herangeht. Nach einigen Zwischenfällen wird ihnen nahe gelegt, Hudson auf Autismus testen zu lassen. Don erinnert sich mit Schrecken an seine eigene Jugend und will Hudson coachen, um etwas „normaler“ zu wirken. Schwierig, wenn man selbst so herausragend anders ist…
    Für diejenigen, die Don und Rosie noch nicht kennen… Stellt euch Sheldon aus TBBT vor, der sich vor Jahren an Hand eines standardisierten Fragebogens die perfekte Ehefrau casten wollte, um mit 40 eine Ehefrau und sexuelle Erfahrungen zu erlangen. Das Ehefrauprojekt wurde zum „Rosie-Projekt“ und ein unerwarteter Erfolg.
    Ich selbst bin ein Fan der ersten Stunde, habe das „Rosie-Projekt“ verschlungen und höre das Hörbuch dazu auf beinahe jeder längeren Autofahrt, lache noch immer an denselben Stellen laut heraus und habe Gänsehaut und Tränen in den Augen, als es an den Tanz geht (ihr wisst, was ich meine). Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass mir der zweite Teil nicht ganz so gut gefallen hat, all die Nüchternheit und Sachlichkeit, die Don auszeichnen, empfand ich im Zusammenhang mit einer schwangeren Frau in ihrer Emotionalität fast verletzend – zum damaligen Zeitpunkt. Vielleicht sollte ich der Geschichte jetzt, wo ich an einem anderen Punkt in meinem Leben stehe, noch mal eine Chance geben. Aber das ist eine andere Geschichte.
    Dies ist der dritte Band und ich war von der ersten Seite weg verliebt. Don ist über sich hinausgewachsen. Und auch aus Rosie, der etwas rebellischen Studentin, die ihren Vater und ihren Platz im Leben noch suchte, wurde eine reife Wissenschaftlerin, die es perfekt versteht, mit Don und seinen Eigenheiten umzugehen. Nun stellt ihr Sohn sie vor grosse Herausforderungen, und Don erklärt sich bereit, auf weiteren beruflichen Erfolg zu verzichten, um ihn besser begleiten zu können und Rosie den Raum zu geben, selber ein grosses Projekt zu begleiten.
    Doch nicht nur Don und Rosie sind gereift, die ganze Geschichte und auch der Autor. Er bietet neben der gewohnten Situationskomik so viele Denkanstösse ohne mit dem Finger zu zeigen, auf so vielen Ebenen. Der erste Band ist ja eine Weile her und Formulierungen, Erkenntnisse und auch der Umgang mit Menschen mit Autismus/Autisten, hat sich glücklicherweise geändert. Und wird sich auch weiterhin ändern, denn auch durch Graeme Simsion wurde diese Besonderheit bekannter, Vorurteile und Diskriminierungen aufgezeigt, und auch die Vorteile, die sie bringen, ins Rampenlicht gestellt.
    Und hier zeigt Don, dass ihn grosse Emotionen doch bewegen, vor allem, wenn es um seine Familie geht, und wie hart er für sie kämpft. Humorvoll knallt uns der Autor auch Rassismus und Benachteiligung von Frauen um die Ohren, ohne belehrend zu wirken.
    Ein besonderes Extra: Die lange Cocktailnacht, die mich im ersten Band fasziniert hat, bekommt wieder eine grosse Bedeutung und Don hat es geschafft, die darin geschlossenen Freundschaften zu festigen.
    Fazit: Eine gelungene, reife Fortsetzung, die neben guter Unterhaltung und Situationskomik auch viel Input bietet!

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  • 5 Sterne

    alles.aber.ich, 24.08.2021

    Als eBook bewertet

    Willkommen in einer neuen Geschichte über Don, Rosie und diesmal auch ihren Nachwuchs!

    Kann die Geschichte allein gelesen werden, ja im Prinzip schon, denn zwischen Teil 2 und Teil 3 liegen 11 Jahre, aber man hat den grossen Nachteil, dass man nichts über Don und Rosie weiss bzw auch über ihren etwas speziellen Freundeskreis und ihre Familien.
    Durch die richtige Reihenfolge wächst man quasi in die Geschichte hinein.

    Die Geschichte wird aus Dons Sicht erzählt und es ist wie bei Big Bang Theory als ob man in Sheldons Kopf reinsehen könnte, klar formuliert aber doch irgendwie verworren.
    Ich liebe Don für seine zwar nicht empathische aber immer lösungsorientierte Vorgehensweise und dass manchmal seine Ehrlichkeit und Vertrauensseeligkeit im Weg steht.

    Ein grossartiger Roman der sich damit beschäftigt wie man Kinder am besten auf der Suche nach ihrem eigenen Weg unterstützt und ihnen das Leben vielleicht leichter machen kann, aber dass man ihnen die Sache nicht abnehmen kann, denn es gibt immer einen Raum, wo man nicht dabei sein kann.

    Ich finde die Charaktere absolut grossartig und wie Rosie und Don sich ergänzen. Jeder hat seine Eigenarten und niemand ist gleich und es ist kein Fehler wenn man sich Unterstützung holt, manchmal muss man seine Lebensplanung eben ändern.

    Viel Spass beim Lesen!

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  • 4 Sterne

    Cindy R., 09.06.2020

    Als Buch bewertet

    4,5 Sterne

    Der 2. Teil endete mit der Geburt von Dons und Rosies Sohn. Jener Hudson ist mittlerweile 10 Jahre alt, bald 11, und muss den Umzug von New York 'zurück' nach Australien verarbeiten. So einen Ortswechsel mag kein Kind, und so hat auch Hudson damit so seine Probleme. Woraufhin Don plötzlich ein neues Projekt hat: seinem Sohn helfen, sich in der neuen Schule einzugewöhnen und anzupassen. Dabei stellt sich sowohl der Vater, der Sohn, aber auch die Schulleiterin mehrfach die Frage, ob Hudson eventuell Autist ist.

    Mehr noch als in den zwei Vorgängerbüchern wird hier das Thema Autismus in der Gesellschaft in einer etwas theoretischeren Form bearbeitet, z.B. wenn Rosie und Don einen Vortrag dazu besuchen. Oder wenn Don eine innere Checkliste abarbeitet um zu evaluieren, ob sein Sohn irgendwo 'im Spektrum' ist. Was Hudson keinesfalls will, aus dem einfach Grund weil er befürchtet, in dem Fall in der Schule gehänselt zu werden. Also verfolgt er sein eigenes kleines Projekt, knüpft Kontakte, sucht sich Hilfe - um ja nicht diesen offiziellen Test machen zu müssen, der ihn als Autisten abstempeln könnte.

    Don Tillman ist zwar weiterhin der Ich-Erzähler und unsere erste Bezugsperson, aber ich finde dieses Buch ist mindestens in gleichem Masse ein Buch über seinen Sohn, und die Entwicklung die er durchmacht. Eine richtige Coming-of-Age-Story könnte man also sagen, obwohl Hudson mit seinen 11 Jahren ja noch nicht mal Teenager ist. Aber er zeigt eine enorme Reife - was man wahrscheinlich nicht so häufig woanders liest - verhält sich aber ansonsten wie jeder andere Junge auch. Autist hin oder her.

    Es fehlten hier vielleicht die witzig-peinlichen Episoden, die ich aus den anderen 2 Büchern kannte, aber Autor Graeme Simsion baut dennoch ständig humorvolle Stellen ein, z.b. wenn er Don im Hinblick auf Dinge, die er seinem Sohn beibringen muss, sagen lässt "Es ist wichtig, auch unangenehme Aufgaben erledigen zu können. Windeln zu wechseln, Erbrochenes aufzuwischen und Verwandte zu umarmen sind essentielle Lebenskompetenzen."
    Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten und die Familie Tillmann - und ihren sich ständig erweiternden Freundeskreis - in mein Herz geschlossen.

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  • 4 Sterne

    Pepale, 04.07.2021

    Als eBook bewertet

    Das Hudson-Projekt
    Am Ende des zweiten Teils der Rosie-Bücher wurden Don und Rosie Eltern. Hudson wurde geboren. Nun ist Hudson 11 Jahre alt. Als Rosie in Australien eine lukrative Stelle angeboten wird, zieht Don mit seiner Familie von New York dorthin um. Rosie nimmt dort eine Vollzeitstelle an und Don kümmert sich um Hudson. Don kann in Australien abends in einer Bar arbeiten und widmet sich nun einem neuen Projekt. Da Hudson Probleme hat, sich in der neuen Schule zu integrieren, ist es nun seine Aufgabe seinem Sohn zu helfen sich einzugewöhnen und anzupassen.
    Don will Hudson soziale oder sportliche Kompetenzen beibringen, was jedoch in vielen Fällen zum scheitern verurteilt ist. Hudson sucht sich eigenständig Hilfe und Unterstützung von Freunden und Familie. Auch Don lernt durch Hudson viel dazu.
    Vordergründig geht es in diesem Buch um das Thema „Menschen mit Autismus“.
    In der Handlung wird der Autismus von mehreren Seiten betrachtet.
    In Bezug auf Ehrlichkeit, Toleranz und Empathie regt dieses Buch auf humorvolle Weise zum Nachdenken an. Auch die Humanität und Voreingenommenheit kommt in der Geschichte zur Sprache.
    Die Protagonisten sind gut beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig.
    Jedoch sind einige Stellen in diesem Buch sehr trocken beschrieben und werden dadurch langatmig. Darum von mir nur vier Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 10.04.2020

    Als Buch bewertet

    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

    Don und Rosie haben einen elfjährigen Sohn, Hudson, der es in der Schule nicht gerade leicht hat. Er ist ein Aussenseiter, denn er gilt als Besserwisser und schnell stempeln ihn auch Lehrer und Schulleiter ab. Ganz klar, dass Don alle Hebel in Bewegung setzt, Hudson zu helfen und dafür zu sorgen, dass dessen Kindheit schöner und glücklicher wird, als seine eigene. Dass dies zu urkomischen Verwicklungen führt und Rosie mehr als einmal eingreifen muss, ist klar.

    Graeme Simsion bleibt einerseits seinem Stil treu, andererseits steckt in diesem lange erwarteten dritten Band eine Menge mehr Ernst, als in den ersten beiden. Das ist jedoch so gut gelungen, dass man es intensiv geniesst. Man bekommt einen Spiegel vorgehalten und wird immer wieder darauf aufmerksam gemacht, wo man selbst nicht ganz korrekt denkt und handelt.

    Es ist, als würde man Rosie, Don und Hudson persönlich kennen und sich entsprechend auf ihre Seite schlagen. Die Vorurteile von so vielen in diesem Buch empören den Leser automatisch – und dann erkennt man irgendwann, dass man selbst eigentlich nicht wirklich besser ist. Man sieht andere und bildet sich sofort ein Urteil über sie. Das Urteil mag vielleicht sogar begründet sein, dennoch ist es unterm Strich falsch. Ob Hudson nun Autist ist oder nicht, was er kann, kann er – und darin ist er grossartig. Sein Charakter ist im wahrsten Sinne des Wortes edel – also warum wird er dann auf seinen „Grammatik-Tick“ reduziert? Ganz ehrlich – wer von uns hat nicht schon ganz ähnlich vor-verurteilt?

    Mir gefallen diesmal ganz besonders die „Witze mit Anlauf“. Sehr oft erzählt uns Don in seiner gewohnten Art und Weise die Geschehnisse, man verfolgt sie auch gern und interessiert, aber ohne Grinsen im Gesicht. Und dann – BÄÄÄÄM! – haut er uns mit einem kleinen, kurzen Satz am Ende des Kapitels völlig aus der Bahn und wir brechen in schallendes Gelächter aus! Don bringt alles, wirklich alles unverwechselbar auf den Punkt. Das ist einfach unbeschreiblich schön zu lesen. Aber auch Rosie kommt nicht zu kurz – sie und Don ergänzen sich optimal und durch sie kommen „weibliche Themen“ zur Sprache.

    Das Buch steckt pickepacke voll mit Liebe und Weisheit, mit Menschlichkeit und Selbsterkenntnis, mit liebevollen Aufforderungen und in viel Humor verpackter Sozialkritik, dass es „innen viel grösser als aussen“ ist. Ein Erlebnis, ein geniales Buch, ein wahres Kleinod. Wie gerne wäre ich ein Teil von Dons, Rosies und Hudsons Leben, wie gerne hätte ich sie als Freunde, als Nachbarn! Sie bereichern ungemein! Auch der Tod wird zum Thema. Damit hatte ich zunächst nun echt nicht gerechnet und es traf mich auch sehr. Dennoch – es ist in sich stimmig eingefügt und gehört nun mal zum Leben.

    Selten gelingt es einem Autor so gut, auch bei Band drei noch mindestens so sehr zu begeistern, wie beim ersten, extrem erfolgreichen Band. Simsion lässt seinen Don Tillman sich weiterentwickeln, aber dennoch sich selbst treu bleiben. Er wiederholt sich nicht ständig selbst, packt eine Menge davon in seine Geschichte, was im Grunde jedem von uns auch widerfährt und packt ganz viel Humor und Liebe dazu. Wenn er sich das bewahren kann, freue ich mich auf viele weitere Bände mit Don, Rosie, Hudson und allen Freunden und Familienmitgliedern. „Das Rosie-Resultat“ bekommt von mir für jede einzelne Seite fünf Sterne!

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 25.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wunderbar warmherzig und ehrlich

    Inhalt:
    Don Tillman ist mittlerweile 52 Jahre alt und seit 13 Jahren mit Rosie liiert. Die beiden sind Eltern des 11-jährigen Hudson. Hudson, der seinem Vater in vieler Hinsicht frappierend ähnelt, bekommt immer wieder Schwierigkeiten in der Schule, was Dons Vater-Instinkt auf den Plan ruft. Er schmeisst seinen Job als Professor und widmet sich fortan der Weiterentwicklung seines Sohnes …

    Meine Meinung:
    Ich mochte die beiden ersten Bände dieser Reihe sehr und war recht überrascht, als ich von einem dritten hörte. Da stand für mich sofort fest, dass ich diesen auch lesen muss, und ich wurde nicht enttäuscht.

    Eigentlich müsste der Roman „Das Hudson-Projekt“ und nicht „Das Rosie-Resultat“ heissen, denn es geht vor allem um Don und Hudson. Rosie tritt hier ein wenig in den Hintergrund gegenüber den anderen Bänden, verschwindet aber nie ganz und bringt Don auch immer wieder auf Linie.

    Graeme Simsion erzählt wieder sehr warmherzig und offen von seinem speziellen Protagonisten Don Tillman, der sich und seinen Mitmenschen nicht eingestehen will, dass er „im Spektrum“ ist, also Autist. Don hat sich seit dem 1. Band stark weiterentwickelt und tut dies auch hier noch. Trotzdem behält er seine unverwechselbare Art, für die man ihn einfach mögen muss.

    Herrlich die Szenen, wenn er Hudson Sozial- oder sportliche Kompetenzen beibringen will, was in vielen Fällen von vornherein zum Scheitern verurteilt scheint. Doch Hudson löst seine Probleme auf seine Weise und mit Unterstützung vieler Menschen. Im Endeffekt profitiert auch Don davon.

    Von diesen beiden, aber auch von Rosie, kann man so viel lernen in Bezug auf Toleranz und Empathie, Ehrlichkeit und Mut.

    Fazit:
    Ein warmherziger Roman mit tollen Protagonisten, von denen sich jeder eine Scheibe abschneiden sollte, ein Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit und gegen Vorurteile. Absolut lesenswert!

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    Azyria Sun, 26.04.2023

    Als Buch bewertet

    Ein wunderbarer Trilogie-Abschluss

    Worum geht’s?
    Hudson, der Sohn von Don und Rosie ist mittlerweile 11 Jahre alt. Und Don macht es zu seinem grössten Projekt, seinem Sohn alles beizubringen, was ein „normaler“ Junge können muss und ihm dabei zu helfen, kein Aussenseiter mehr zu sein. Ob Don der Richtige für dieses Projekt ist?

    Meine Meinung:
    Mit seinem Roman „Das Rosie-Resultat“ beendet Graeme Simsion seine Trilogie um den autistischen Don Tillman und seine Familie. Leider! Muss ich dazu sagen, denn ich fand alle Bände absolut witzig und unterhaltsam. Ich mag den Sprachstil des Autors, die Figuren und die Situationskomik und es ist einfach genial und unglaublich bewundernswert, wie sich Herr Simsion in die Charaktere hineinversetzen kann.

    Diesmal geht es um Hudson, den Sohn von Don und Rosie. Ob er auch Autismus hat? Er hat auf jeden Fall mit jeder Menge Problemen zu kämpfen, die Don an seine Kindheit und Jugend erinnern und die er als Anlass nimmt, Hudson zu seinem neuen Projekt zu machen.

    Und aus diesem Projekt ergeben sich wieder jede Menge komischer Szenarien. Don, der ein bisschen an Sheldon Cooper erinnert, sorgt dadurch, dass er alles immer bierernst nimmt, wieder unbewusst für eine Menge Chaos und Verwirrungen. Wirklich das perfekte Setup für ein gelungenes Buch, das sich einerseits diesmal neben Autismus auch um Albinismus dreht und aufzeigt, mit welchen Vorurteilen Menschen zu kämpfen haben. Andererseits erleben wir die Charaktere wieder in ihren bekannten Umgebungen. Wir haben die Bar The Library, treffen auch Dave, Gene und George wieder. Und besonders Hudson selbst hat mir gut gefallen, der 11jährige Junge, der teilweise schon agiert wie ein Erwachsener und den man – zusammen mit all den anderen Charakteren – einfach ins Herz schliessen muss! Es gab viele Stellen, an denen ich herzlich gelacht habe. Szenen, die emotional aufgeladen waren und wieder ein Ende, wie man es sich schöner nicht wünschen kann. Ein wirklich gelungener Abschluss der Trilogie – von der ich jedes der Bücher verschlungen habe und es ist wirklich schade, dass es „nur“ eine Trilogie ist. Ich bin richtig süchtig nach Don & Co!

    Fazit:
    Graeme Simsions „Das Rosie-Resultat“ beendet leider schon die Roman-Trilogie um Don Tillman, seine Familie und seine Freunde. Eine Gruppe, die ich vom ersten Kapitel ans ins Herz geschlossen hatte. Auch in diesem Buch wurde es wieder emotional, charmant, humorvoll und es ist einfach so schön, über all die Dinge zu lesen, die Don unbewusst immer ins Rollen bringt. Diesmal steht sein Sohn Hudson im Mittelpunkt, der ein unglaublicher 11jähriger ist. Und es ist zu schade, dass mit diesem Band die Reihe um Don & Co bereits beendet ist. Zu gut haben mich diese Teile alle unterhalten! Hierfür spreche ich gerne eine ganz klare Leseempfehlung aus!

    5 Sterne von mir und ich vermisse Don, Rosie, Hudson und all die anderen jetzt schon!

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 28.09.2021

    Als eBook bewertet

    Es ist der dritte Band um Don Tillman und seiner grossen Liebe Rosie. In diesem Buch geht es um den gemeinsamen Sohn. Er ähnelt seinem Vater mehr, als nach langläufiger Meinung gut für ihn ist. Don möchte ihm alles ersparen was er durchgemacht hat. In seiner ganz besonderen Art versucht er Hudson bei zu bringen wie man soziale Kontakte hält, kein Nerd ist und ganz allgemein sich unauffällig verhält und unter dem Radar agiert. Das dieses Unterfangen mit enormen Schwierigkeiten verbunden ist, ist jedem/r Leser/in klar die die beiden ersten Bände gelesen hat.
    Hier werden Menschen mit autistischen Symptomen und ihre Verhaltensauffälligkeiten beschrieben. Auf eine humorvolle, unnachahmliche Art geht der Autor mit diesem Thema um. Was im realen Leben eine ungeheure Belastung für die Betroffenen ist, wird hier als ein eigenartiger Lebensstil beschrieben. Es ist nicht schlecht beschrieben, vor allem das Unverständnis bei den anderen macht die Geschichte witzig. Wenn ich denke, nun das ist eine Marotte und gehe zur Tagesordnung über, fühlen sich die Personen in dem Roman angegriffen. Die Korrektheit in der Ausdrucks- oder Verhaltensweise verstehen manche Menschen als Kritik, als Besserwisserei oder Schlimmeres.
    Der Schreibstil ist sehr fordernd, während die vorherigen Bände nur lustig waren, wird es in diesem Buch anspruchsvoll. Die Sätze sind teilweise verschachtelt und mit Fachbegriffen überfrachtet. Das war dem Lesefluss nicht förderlich. Auch das häufige Vergleichen der Erlebnisse von Vater und Sohn war eher langweilig.

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